- DER GELSENKIRCHENER KLINIKSKANDAL
Eine Kritik des pseudomedizinischen „Gelsenkirchener Behandlungsverfahrens“ (GBV) der Kinderklinik Gelsenkirchen (KKG)
zur angeblichen Heilung von Asthma und Neurodermitis (ND)
Verfasser: Dr. rer. nat. Wolfgang Klosterhalfen (Apl. Prof. für Medizinische Psychologie, HHU Düsseldorf)
Zuletzt inhaltlich bearbeitet: 27.09.2020, E-Mail: wk@reimbibel.de
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Zur aktuellen Situation:
Mitte September 2020 wurde die berühmt-berüchtigte „Elternschule“ der Kinder- und Jugendklinik Gelsenkirchen geschlossen, weil nicht mehr genug Patienten überwiesen wurden. Siehe dazu www.deutschlandfunkkultur.de/psychosomatik-abteilung-aus-elternschule-ein-baby-das-sich.1008.de.html?dram:article_id=484068 .
Diese Schließung wird von den einen begrüßt, von den anderen bedauert. Für die meisten Menschen dürfte damit der Fall erledigt sein.
Für mich selbst ist es nach wie vor rätselhaft, wieso das Gelsenkirchener Behandlungsverfahren (GBV) über Jahrzehnte so viel Unterstützung bekommen hat und von den Krankenkassen bezahlt wurde. Obwohl seine Wirksamkeit bei der Behandlung von Neurodermitis, Asthma und Allergien nie wissenschaftlich nachgewiesen wurde, wurde eine (Selbst-)Heilung in zumindest 87% der Fälle reklamiert.
Da es deutliche Hinweise darauf gibt, dass viele Kinder und deren Mütter sowie die Krankenkassen durch das GBV schwer geschädigt wurden, halte ich eine gründliche juristische Aufarbeitung des Gelsenkirchener Klinikskandals für unbedingt erforderlich.
Einführung
Das GBV der Städtischen Kinderklinik Gelsenkirchen (ab 2002: Kinder- und Jugendklinik Gelsenkirchen) wurde von 1980 bis 3/2008 ärztlich von Apl. Prof. Dr. Ernst August Stemmann und psychotherapeutisch von den Diplompsychologen Gerd Starzmann (1983-2007) und Dietmar Langer (ab 1991) geleitet. Ab 4/2008 leiteten das GBV der Verhaltenstherapeut Dietmar Langer und der Kinderarzt Dr. Kurt-André Lion, der unter Stemmann ab 1992 zum Facharzt ausgebildet wurde und seit 2001 als Oberarzt im Rahmen des GBVs tätig war. Unter Langer und Lion wurde das GBV in „Multimodale-3-Phasen-Therapie“ und „Stationäre Komplextherapie“ umbenannt und sein Anwendungsbereich erweitert, indem nicht nur Kinder mit Allergien, sondern auch viele Kinder mit Schlaf-, Ess- und Schreistörungen behandelt werden. Ansonsten schloss sich das Therapieangebot der Abteilung „Pädiatrische Psychosomatik“ weitgehend an das GBV an.
Neue Kritik am GBV bzw. der Vorgehensweise der Abteilung „Pädiatrische Psychosomatik“ der Kinder- und Jugendklinik Gelsenkirchen (KKG), aber auch viel Lob, hat ab Herbst 2018 der 90-minütige Dokumentarfilm „Elternschule“ hervorgerufen, der in Programmkinos sowie am 3.7.2019 im Ersten und am 13.7.2019 im Zweiten Deutschen Fernsehen gezeigt wurde. Er ist auch in einer zweistündigen Fassung als DVD erhältlich.
Als Kritiker dieser „Elternschule“ sind der Deutsche Kinderschutzbund, Berufsverbände (Kinderärzte und –psychiater) sowie der Kinderarzt und bekannte Buchautor Dr. Herbert Renz-Polster hervorgetreten. Siehe z.B. www.kinder-verstehen.de/aktuelles/elternschule-ein-rueckblick .
Das GBV habe ich schon in den Jahren 2004 bis 2008 – weitgehend erfolglos – wegen seiner Nähe zur (Germanischen) Neuen Medizin (GNM) des Krebsscharlatans Ryke Geerd Hamer und seiner nur vorgetäuschten Heilerfolge in Rundschreiben und auf privaten Seiten der Universität Düsseldorf kritisiert. Die HHU Düsseldorf hat jedoch inzwischen alle privaten Seiten vom Netz genommen. Wegen des zurecht großen öffentlichen Interesses am therapeutischen Angebot der Abteilung für „Pädiatrische Psychosomatik“ der KKG und einem skandalösen Mangel an journalistischer und behördlicher Aufarbeitung des seit rund dreißig Jahren andauernden Gelsenkirchener Klinikskandals habe ich mich nach langem – von der Klinik 2008 durch Drohungen mit Regressansprüchen in Höhe von 800.000 Euro erzwungenen – Schweigen im Sommer 2019 entschlossen, erneut zu versuchen, zur Aufklärung über das im Wesentlichen immer noch pseudomedizinische Therapieangebot der KKG beizutragen.
Nach Ryke Geerd Hamer, dem 2017 verstorbenen mehrfach vorbestraften Krebsscharlatan und Begründer der GNM, und Apl. Prof. Dr. Ernst August Stemmann werden alle (!) Krankheiten durch traumatisierende psychische Konflikte verursacht. Diese riefen je nach Art der „Gefühlsverletzung“ an spezifischen Stellen des Gehirns Läsionen („Hamersche Herde“) hervor. Neurodermitis (ND) entstehe durch „Trennungskonflikte“ bzw. „Trennungsangst“, Asthma durch „Revierangstkonflikte“ bzw. „Revierangst“. Diese bizarren Hypothesen und die Behauptung, ND sei heilbar, wurden von Stemmann durch den Selbsthilfeverein „Allergie- und umweltkrankes Kind e.V.“ (AuK), Vorträge, Interviews, Broschüren, selbstverlegte Bücher und das Internet verbreitet, aber wissenschaftlich nie belegt. Schon 1987 behauptete Stemmann, ND sei heilbar. Zeitungen und Fernsehsender haben bis 2018 ganz überwiegend positiv über das GBV berichtet.
Die KKG hat sich bisher nicht öffentlich von ihrem ehemaligen ärztlichen Direktor distanziert. Die BKB und Dr. Lion haben mir per Abmahnungsschreiben vom 20.11.2019 mitgeteilt: „Sie nennen Stemmann einen „Anhänger“ der „neuen Medizin“ des angeblichen Krebsheilers Ryke Geerd Hamer. Das ist ausdrücklich falsch. … Für Ihre Behauptung fehlt es überdies an jedwedem sachlichen Beleg.“
Die Behauptung Stemmanns, durch das GBV würden innerhalb eines Jahres 80% der an ND erkrankten Kinder geheilt, wird nicht durch die beiden von der Klinik selbst durchgeführten Elternbefragungen gedeckt. Diese methodisch äußerst schwachen Studien berichten gar nicht über Heilungen und belegen mangels einer Kontrollgruppe sowie wegen zeitlicher Selektionseffekte, Spontanremissionen, völlig fehlender ärztlicher Diagnostik und anzunehmender Dankbarkeitseffekte noch nicht einmal, dass das GBV überhaupt bei der ND des Kindes therapeutisch wirksam war.
Auch die 2011 von Lion, Langer, Stemmann und Holling im Internet veröffentlichte ND-Studie an 15 Kleinkindern hat keine Kontrollgruppe, berichtet nur über Besserungen nach einem Jahr und hat weitere methodische Mängel:
https://web.archive.org/web/20190902105845/https://psychosomatik.bkb-kinderklinik.de/psychosomatik/_media/medienberichte/Lion-Neurodermitis.pdf . Meine Kritik an diesen drei Studien ist hier zu lesen: www.reimbibel.de/GBV-Studien.pdf oder .htm.
Die KKG hat noch am 31.05.2020 auf ihrer Internetseite behauptet:
„Der psychosomatische Ansatz bei der Behandlung von Neurodermitis, Asthma, Allergien in der Kinderklinik Gelsenkirchen versprach Heilung – zumindest in 87 % der Fälle. Das schien geradezu unglaublich. Doch es funktionierte.“ http://archive.is/vlPwS
ZurWirksamkeit des GBVs bei Asthma und Allergien wurde keine Studie vorgelegt. Kurzfristige Schädigungen von Kindern, Eltern und Krankenkassen sind offensichtlich eingetreten, langfristige Schädigungen von Kindern und Eltern zu befürchten: https://www.focus.de/familie/eltern/familie-heute/kinderpsychiater-im-interview-elternschule-muss-schliessen-was-jetzt-mit-den-kindern-aus-der-tv-doku-passiert_id_12461374.html . Durch das GBV und Stemmann wurde außerdem die gemeingefährliche GNM Hamers bis heute aufgewertet, s. z.B. http://www.neue-medizin.de/html/dok_11.html .
Behandlung der ND durch Stemmann an der Universitäts-Kinderklinik Düsseldorf (bis 1979)
Dazu teilte mir Prof. Dr. med. Dietrich Reinhardt, Direktor der Kinderklinik und Poliklinik des Klinikums der Universität München mit Schreiben vom 30.12.2004 mit:
„Ihre Anmerkungen zur Germanischen Neuen Medizin und den Einlassungen von Herrn Stemmann kann ich voll und ganz nachvollziehen. Ich war, nachdem Herr Stemmann an die Gelsenkirchener Klinik berufen wurde, sein ehemaliger Assistent und dann Nachfolger in Düsseldorf, Leiter des pädiatrisch-pneumologischen Bereiches. Schon damals driftete Herr Stemmann zunehmend in Bereiche ab, die uns sehr wunderlich und vom Verständnis überhaupt nicht zugänglich waren. Seine Wunderheilungen der Neurodermitis beruhten weitgehend auf Spontanheilungen. Auch die Kasernierung der Mütter und ihrer Kinder über 5 Wochen einschließlich „profunder“ Kochkurse war höchst mysteriös, zumal die Mütter noch Schuldgefühle eingeimpft bekamen. Die Methoden von Herrn Stemmann sind obskur, um nicht zu sagen gemeingefährlich. Ich habe es aufgegeben, mich damit zu befassen, zumal Herr Stemmann wohl irgendwann einmal in den Ruhestand eintreten wird. Auch vielen Dank für Ihr Manuskript, das ich mit Interesse und Genugtuung gelesen habe.“
Zitat aus Stemmann (1987)
Im Vorwort seines Buches „NEURODERMITIS IST HEILBAR. Das Gelsenkirchener Behandlungsverfahren“ schrieb Stemmann im Januar 1987:
„Was also ist das Geheimnis der Neurodermitis? Sicher ist die Neurodermitis keine Erkrankung, deren Ursache in der Haut selbst begründet liegt. Ursache ist die Atopie. Der Neurodermitiker ist ein psychisch und mit seiner Haut überempfindlich reagierender Mensch, der zu Allergien neigt. Meidet man auslösende Faktoren wie psychische Spannungen, Allergene oder irritative Reize, so klingt die Neurodermitis ab. Heilbar wird sie erst, wenn es gelingt, den Atopiker in einen selbstsicheren, harmonischen Menschen zu verändern, der gesund lebt. Der Anspruch, den das vorliegende Behandlungsverfahren erhebt, ist enorm. Dennoch bezeugen die Behandlungsergebnisse, daß dieses hohe Ziel zu erreichen ist.“ (S. 4)
Das Literaturverzeichnis des Buchs enthält 35 Angaben, darunter keine Publikation, die die angebliche Heilung der ND durch das GBV behauptet oder belegt.
Zur Akzeptanz des Gelsenkirchener Behandlungsverfahrens in der Öffentlichkeit
In Zeitungs- und Medienberichten ist über das GBV bis einschließlich 2004 regelmäßig sehr positiv berichtet worden. Außerdem scheinen kurze Berichte und Vortragsankündigungen weitgehend unverändert von der Pressestelle der Klinik übernommen worden zu sein:
„Bis zum Juni 1999 sind etwa 2500 allergiekranke Kinder stationär behandelt worden“ (WAZ, 19.6.1999: Eine Waffe gegen die Allergien. Prof. Stemmann kämpft). „Inzwischen haben sich jährlich bis zu 2000 Neurodermitispatienten aus ganz Deutschland und sogar aus dem Ausland in Gelsenkirchen behandeln lassen“ (WAZ, Lokalausgabe Gelsenkirchen, 23.04.2004: Kinderklinik zieht um zum Bergmannsheil). „Neurodermitis: Zwei Mütter wollen ihre guten Erfahrungen mit einer speziellen Behandlungsmethode an andere Betroffene weitergeben.“ (Abendblatt, 30.3.2005,
https://www.abendblatt.de/region/norderstedt/article108788764/Gelsenkirchener-Verfahren-Ihnen-hats-geholfen.html „Verband hilft Eltern allergieplagter Kinder seit 25 Jahren“ (WAZ, 13.9.2016, https://www.waz.de/staedte/gelsenkirchen/verband-hilft-eltern-allergieplagter-kinder-seit-25-jahren-id12191864.html ).
Auch bei vielen Eltern von Patienten, in der Lokal- und Landespolitik und bei den Krankenkassen hat das GBV (bzw. dessen öffentliche Darstellung) Anerkennung und Zustimmung gefunden. So hat z.B. die Gesundheitsministerin von NRW, Frau Fischer, das Projekt „Selbstheilung (Spontanheilung) der Neurodermitis (des atopischen Ekzems)“ „als beispielgebend und als eine Bereicherung für das Gesundheitswesen des Landes bewertet“ [Stemmann und Stemmann, 2002, S.3]. Der eng mit der Kinderklinik bzw. Kinder- und Jugendklinik Gelsenkirchen zusammenarbeitende Bundesverband „Allergie- und umweltkrankes Kind e.V.“ hatte 2007 etwa 50, inzwischen aber nur noch knapp 30 Ortsgruppen. Die Zahl der Mitglieder ist von ca. 2600 auf knapp 1000 zurückgegangen. Seine Internetseiten sind seit Juli 2019 (oder schon länger?) auf Tauchstation. Über diesen problematischen Verein:
www.reimbibel.de/GBV-AuK-Allergie-und-umweltkrankes-Kind.pdf .
Die (un)heimliche Hinwendung des GBVs zur sog. Germanischen Neuen Medizin ab spätestens 1992
Ältere Artikel zum GBV [Stemmann et al. 1989/90; Stemmann und Starzmann, 1990] bewegen sich noch im Rahmen heutzutage üblicher multifaktorieller psychosomatischer Betrachtungen der ND und bestätigen im psychologischen Teil Beobachtungen zur Mutter-Kind-Beziehung von Loch [1985], der auch das Problem der Trennung anspricht.
In der Publikation von Stemmann et al. [1993] sowie in der Neurodermitis-Broschüre von Stemmann von 1996 https://web.archive.org/web/20030323131236/www.kinderklinik-ge.de/Schriften/Neurodermitis.pdf (in denen ich ungefragt als Mitautor aufgeführt bin, obwohl ich keinen einzigen Satz beigesteuert habe) zeigt sich jedoch schon der (un)heimliche Einfluß der zunächst „Neue Medizin“, später „Germanische Neuen Medizin“ (GNM) genannten Irrehre des dreifach vorbestraften und 2017 verstorbenen ehemaligen Arztes Hamer [Hamer, 1989, 1994] auf Stemmann und das GBV. Diese Radikalisierung des GBVs, die in Tab. 1 deutlich wird, scheint von Fachleuten und Laien bisher kaum bemerkt geschweige denn öffentlich kritisiert worden zu sein. Das GBV ist bis zum heutigen Tage weiterhin ohne Verweis auf seine Ausrichtung an Hamers GNM im Schafspelz einer ganzheitlichen Psychosomatik aufgetreten, d.h. die Öffentlichkeit ist von Stemmann systematisch hinters Licht geführt worden. Hamer erfand nach dem frühen und tragischen Tod seines Sohns Dirk die esoterische und gemeingefährliche GNM. Siehe dazu: https://de.wikipedia.org/wiki/Ryke_Geerd_Hamer sowie www.germanische-heilkunde.at/antwort-anzeigen/faq-zu-hamer-ryke-geerd-kurze-biografie-141.html (Verfasser: Hamer-Impressario Helmut Pilhar).
Zwischen der KKG und mir ist strittig, worauf das GBV basiert: „Völlig unakzeptabel ist allerdings die Aussage Ihres Mandanten, das GBV basiere auf esoterischen Annahmen und stimme mit den Grundthesen der sogenannten Germanischen Neuen Medizin überein. Das Gelsenkirchener Behandlungsverfahren ist eine psychotherapeutische/psychosomatische Komplexbehandlung und basiert auf Erkenntnissen der Stressforschung. Insofern bitte ich Herrn Prof. Dr. Klosterhalfen solche falschen und diskreditierenden Aussagen zu unterlassen.“ Werner Neugebauer, Geschäftsführer der Kinderklinik Gelsenkirchen, an meinen Rechtsanwalt, 01.09.2004.
Einschüchterungsversuche durch Rechtsanwalt Ulrich Sander (Essen) im Jahr 2005
Im Auftrag der BKB Bergmannsheil und Kinderklinik Buer gGmbH und Prof. Stemmann wurde ich mit Schreiben vom 25.1.2005 aufgefordert, Herrn Dr. Stemmann nicht mehr als Epigone, Scharlatan und Betrüger i. S. v. § 263 StGB zu bezeichnen und zu behaupten, Stemmann verbreite bizarre Thesen aus der pseudowissenschaftlichen (germanischen) neuen Medizin des dreifach vorbestraften Krebsscharlatans Dr. Ryke Geerd Hamer (Fall Oliva), und das GBV sei ein „pseudowissenschaftliches esotherisches und doktorinäres Verfahren“. Ich solle eine vorformulierte Unterlassungserklärung abgeben und für jede Zuwiderhandlung 5000,00 € Strafe zahlen. Ansonsten würde man eine einstweilige Verfügung gegen mich erwirken. Da ich an einer gerichtlichen Klärung des Streits interessiert war, habe ich keine Unterlassungsklage abgegeben. Der BKB ist entweder klar, dass sie vor Gericht schlechte Karten gehabt und sich öffentlich blamiert hätte, oder sie hat vergeblich versucht, gerichtlich gegen mich vorzugehen.
Meinen Vorwurf, Dr. Stemmann sei ein Betrüger im Sinne von § 263 StGB nehme ich zurück, denn diese Vorschrift setzt eine Betrugsabsicht voraus. Diese ist jedoch schwer nachzuweisen.
Mit Schreiben vom 17.3.2005 teilte Herr Sander meinem Rechtsanwalt u.a. mit: „Die BKB verwahrt sich entschieden dagegen, daß von Herrn Prof. Dr. Klosterhalfen eine Beziehung zwischen dem GBV und der Hamerschen „Neuen Medizin“ hergestellt wird.“ Bei weiterer Schädigung der Reputation der Kinderklinik „müßte überlegt werden, ob nicht die bei Auflösung des Arbeitsverhältnisses gezahlte Abfindung zurückgefordert bzw. die vereinbarte Vertragsstrafe geltend gemacht werden soll“. Ich habe jedoch weiterhin von meiner Meinungsfreiheit Gebrauch gemacht. Eine Beziehung zwischen der GNM und dem GBV ist von mir nicht „hergestellt“, d.h. erfunden, sondern in der Realität aufgefunden und dokumentiert worden.
Weiter zur inhaltlichen Kontroverse
Mein Eindruck ist, dass Stemmann Erkenntnisse der Stressforschung opportunistisch verwendet hat, um der Öffentlichkeit plausibel zu machen, dass die ND durch einen „Trennungskonflikt“ und das Asthma durch einen „Revierkonflikt“ verursacht werden. Stemmann hat nur bis 1981 in Fachzeitschriften publiziert, die von der Bethesda-Datenbank erfasst werden („PubMed“). Später hat sich Stemmann der fachlichen Kritik weitgehend dadurch entzogen, dass er dazu übergegangen ist, im Selbstverlag [z.B. Stemmann, 1999; Stemmann und Stemmann, 2002, s. www.reimbibel.de/Ernst-August-Stemmann-Zitate-Buch-2002.htm ], in eigenen Broschüren, die auch über das Internet zugänglich sind, im Internet ( https://web.archive.org/web/20060204214626/http://www.prof-stemmann.de , mit dem Cursor auf die Bücher gehen) , in dem Mitteilungsblatt des Vereins „Allergie- und umweltkrankes Kind e.V.“ [Stemmann et al., 2000] oder in nichtmedizinischen Zeitschriften [Stemmann et al., 1993, 2004] zu publizieren.
Eine Kritik des GBVs scheint bis 2003 (Kinderarzt Ralf Behrmann, kidmed.de) nicht publiziert worden zu sein. Mir selbst war es aus arbeitsrechtlichen Gründen bis Ende März 2004 nicht möglich, das GBV öffentlich zu kritisieren, da ich – abgesehen von einer halbjährigen Lehrstuhlvertretung – von 4/1991 bis 3/2004 an der Kinderklinik Gelsenkirchen als Diplom-Psychologe angestellt war. Siehe Abschrift meines Arbeitszeugnisses: www.reimbibel.de/Arbeitszeugnis.pdf .
Tab.1: Zitate, die belegen, dass das GBV in wesentlichen Punkten mit der GNM übereinstimmt oder dieser ähnelt
http://www.reimbibel.de/Uebereinstimmung-von-GBV-und-GNM.htm
Gelsenkirchener Behandlungsverfahren Germanische Neue Medizin
(Das GBV) „vertritt die Meinung, dass die Ursachen einer Krankheit stets in einer Gefühlsverletzung liegen, die den Erkrankten unerwartet getroffen hat …“ [ https://tinyurl.com/yyhsdd98 , S. 1] „Grundsätzlich entsteht eine chronische Krankheit durch ein Gefühl, welches den Betroffenen elementar, unerwartet, vergleichbar einem Schock trifft. Bei der Neurodermitis ist dies das Gefühl von Trennung.“ https://tinyurl.com/y6mt7nmc S. 2 „Jede Krebs- oder Krebsäquivalent-Erkrankung entsteht mit einem DHS, d.h. einem allerschwersten, hochakut-dramatischen und isolativen Konfliktschockerlebnis …“ [8, S.2] „Alles was nicht Krebs ist, ist Krebsäquivalent“ [Hamer, 2004, 46] Anmerkung: für Hamer sind auch Asthma und Neurodermitis „Krebsäquivalente“, die innerhalb eines DHS (Dirk-Hamer-Syndrom) auftreten. „Zusammen mit der Kränkung durch das Gefühl können auch andere Informationen dauerhaft eingeprägt werden.“ https://tinyurl.com/yy392f4n S. 7 „Wenn ein Individuum einen biologischen Konflikt durch ein DHS erleidet, dann wird im Moment des DHS nicht nur der Konflikt selbst einprogrammiert, sondern auch gewisse Begleitumstände.“ [Hamer, 2004, S. 35] s.a. www.neue-medizin.de/html/dhs.html „Werden z.B. Sinneswahrnehmungen in Form von Geräuschen, Gerüchen … erinnert … so setzt automatisch eine Stressphase ein, nach deren Abklingen Asthma auftritt.“ https://tinyurl.com/yy392f4n S. 7 „Ein Professor für Allergologie hat das mal, als er es begriffen hatte, etwas salopp so ausgedrückt: Wenn du ein DHS mit einem biologischen Trennungs-Konflikt beim Abschied erleidest, und es läuft gerade eine Kuh vorbei, dann hast du anschließend eine „Kuh-Allergie“ …“ [ https://amici-di-dirk.com/?page_id=9816 ] „Unter Trennung ist hierbei der Abriß des Körperkontakts, der Verlust des Kontaktes zur Mutter, Familie, zu Freunden, zur gewohnten Umgebung zu verstehen.“ https://tinyurl.com/y6mt7nmc S. 2 „Psychisch liegt immer ein Trennungskonflikt vor, also ein Abriß des Körperkontakts zur Mutter, Familie/Herde, Freunde auch Tiere.“ https://tinyurl.com/y5uaxnlw „Die Art der Trennung bestimmt die Lokalisation der Neurodermitis.“ [Stemmann und Stemmann, 2002, S. 291] „Der Konfliktinhalt bestimmt … die Lokalisation der Krebs- oder Krebsäquivalent-Erkrankung am Organ.“ [Hamer, 1994, S.2] „Wichtig ist, dass nicht jede Trennung in die Erkrankung führen kann, sondern nur eine Trennuungssituation, in der der Betroffene gefühlsmäßig ‚auf dem falschen Fuß erwischt’ wird, in der er sich ‚verfühlt’.“ https://tinyurl.com/y6mt7nmc S. 2 „Das DHS ist ein schwerer, hochakut-dramatischer und isolativer Konfliktschock, der das Individuum „auf dem falschen Fuß erwischt“ https://tinyurl.com/yy3gpkox „Die Sachinformation – Trennung – (in der Trennungsangst) verändert die Funktion des Gyrus postzentralis des Großhirns.“ [Stemmann und Stemmann, 2002, S.289] (Traumatische Trennungen bewirken einen) „Hamerschen Herd im sensorischen und postsensorischen Rindenzentrum“ [Hamer, 1994, Tabellenanhang] „Der Krankheitsverlauf ist zweiphasig: erst wenn das krankmachende Gefühl überwunden ist, d.h. in der Entspannung, setzen Zeichen der Neurodermitis ein.“ [Stemmann et al, 1993, S.26] „Jede Erkrankung der gesamten Medizin ist ein zweiphasiges Geschehen, sofern es zu einer Lösung des Konfliktes kommt“ https://tinyurl.com/yy3gpkox „Asthma entsteht in Situationen, in denen der Betroffene ein Gefühl der Angst empfindet, dass jemand in sein Revier einzubrechen oder es unerlaubterweise zu verlassen droht.“ https://tinyurl.com/yy392f4n S. 7 (Ursache des Asthmas): „Revierangst-Konflikt (der Gegner ist noch nicht ins Revier eingebrochen, die Gefahr aber droht, steht greifbar nahe bevor)“ [Hamer, 1994, Tabellenanhang] „Die Betroffenen und ihre Angehörigen lernen, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Ihnen werden Methoden und Strategien vorgestellt, die sie befähigen, sich selbst zu helfen.“ https://tinyurl.com/y6mt7nmc S. 11 „Der Neurodermitiskranke heilt sich selbst“ [Stemmann und Stemmann, 2002, S.268] „Der Patient wird zum ‚Agenten’, einem Mithandelnden, der ja seinen Konflikt selbst lösen muß, vielleicht mit gewissser Hilfestellung, aber im Grunde muß er ihn selbst lösen.“ https://tinyurl.com/y39j3bmm Kurzdarstellung der Germanischen Neuen Medizin: www.reimbibel.de/GNM.pdf
Die Bestätigung der Germanischen Neuen Medizin durch Stemmann [1992]
Am 23. und 24. Mai 1992 hat Stemmann an der Kinderklinik Gelsenkirchen eine Ärztekonferenz zur Theorie Hamers abgehalten. Wer außer Stemmann und der Amtsärztin Elke Mühlpfordt noch an dieser Konferenz teilgenommen hat, ist mit nicht bekannt. (Ich war zu dieser Zeit wegen einer Lehrstuhlvertretung beurlaubt und bin nicht von Stemmann zur Teilnahme eingeladen worden.) Dazu hat Hamer das folgende Schreiben Stemmanns, das dieser auf Briefpapier der Kinderklinik Gelsenkirchen verfasst hat, an Prof. Pfitzer, den damaligen Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Düsseldorf, als Kopie ins Internet gestellt [ www.neue-medizin.de/html/body_dok_11.html ] und auch in seinem 2004 erschienenen Buch [Hamer, 2004, S. 283-284] abgedruckt:
„Sehr geehrter Herr Dekan,
Ihrem Vorschlag, dass ich als Mitglied der Medizinischen Fakultät in einer Ärztekonferenz 20 Fälle daraufhin untersuchen soll, ob sie nach den biologischen Gesetzmäßigkeiten der ‚Neuen Medizin’ des Dr. Ryke Geerd Hamer reproduzierbar sind, habe ich entsprochen. … Am 23. und 24. Mai 1992 hat unter meiner Leitung eine Konferenz in der Städtischen Kinderklinik Gelsenkirchen an 24 Fällen nach den Regeln der ‚Neuen Medizin’ stattgefunden … Wir fanden ausnahmslos bei allen 24 Fällen … dass die biologischen Gesetzmäßigkeiten der ‚Neuen Medizin’ 1-3 jeweils für jede Teilerkrankung exakt erfüllt waren und zwar auf allen 3 Ebenen, der Psyche, dem Gehirn und den Organen, und das für jede einzelne Phase synchron. … In den nächsten Tagen geht Ihnen die darüber ausgefertigte ausführliche Dokumentation samt detailliertem Prüfbericht von mir gesondert zu. Die Wahrscheinlichkeit, dass nach der strengen wissenschaftlichen Überprüfung auf Reproduzierbarkeit die Gesetzmäßigkeiten der „Neuen Medizin“ (1-3) r i c h t i g sind, muß nunmehr als sehr hoch angesetzt werden.“
Laut Stemmann wurde eine ausführliche Dokumentation dieser Überprüfung der „Neuen Medizin“ Hamers angefertigt. Helmut Pilhar schrieb dazu:
„Vor kurzem wurde die NEUE MEDIZIN Dr. Hamers im Auftrag der medizinischen Fakultät der Universität Düsseldorf bei einer zweitägigen Konferenz unter Vorsitz von Prof. Stemmann aus Gelsenkirchen geprüft und für richtig befunden! Die vorgestellten Patientenfälle wurden in einer mehrhundertseitigen Dokumentation zusammengestellt.“ https://web.archive.org/web/20060207051728/www.pilhar.com/News/Amici_n/92_3.htm . Diese angebliche Dokumentation ist jedoch bisher weder dem Dekanat in Düsseldorf vorgelegt noch im Internet oder woanders veröffentlicht worden. Herr Dr. Stemmann hat mir im Jahr 2000 handschriftlich mitgeteilt, es sei kein Bericht angefertigt worden: www.reimbibel.de/Stemmann-kein-Bericht.pdf . Es scheint, dass Stemmann entweder den Dekan oder mich angelogen hat. In jedem Fall entspricht das Verhalten Stemmanns nicht wissenschaftlichen Standards. Schon allein mit dieser ominösen Untersuchung hat Stemmann die GNM, die sich seitdem auf Stemmann und die Universität Düsseldorf beruft, erheblich unterstützt.
Stemmann preist Hamer
„Der Gelsenkirchener Arzt bezeichnet Hamers Forschungsarbeiten als eine „grandiose Idee“ und Hamer selbst als „in Teilbereichen einen der größten Forscher dieser Zeit“. Wolfgang Stach, ddp, 1.7.1992 https://web.archive.org/web/20100607222400/http://www.pilhar.com/News/Presse/1992/19920701_ddp_Psyche.htm
Stemmann referiert Hamer
Die AOK Ennepe-Ruhr erhielt 1993 von Prof. Stemmann einen Bericht mit der folgenden Titelseite:
„Klinische Prüfung zur Evaluierung therapeutischer Effekte im „Schwelmer Modell“. Wissenschaftliche Erfolgskontrolle. Prof. Dr. E. A. Stemmann, Prof. W. Klosterhalfen, Städtische Kinderklinik, September 1993“. Auf Seite 70 dieses Berichtes [zu dem ich als Hilfskraft Stemmanns lediglich durch Auswertung der Patientenakten und statistische Darstellungen und Berechnungen beigetragen habe, und der nur durch eine „Indiskretion“ an mich gelangt ist, WK] heißt es:
„Laut Hamer (9) wird die Trennung wie ein Schock erlebt, wenn sie den Betreffenden unerwartet trifft und ihm wehtut. Das Trennungserlebnis bzw. –gefühl löst dann die Neurodermitis ursächlich aus. Doch zunächst sind die Krankheitssymptome noch nicht sichtbar, solange den Betroffenen sein „gekränktes“ Gefühl intensiv beschäftigt.“
Hamer: Zauberlehrling Stemmann hat abgekupfert! http://www.reimbibel.de/Stemmann-hat-bei-Hamer-abgekupfert.htm oder .pdf
Kinderklinik Gelsenkirchen auf Platz 1 der Link-Liste von Hamer-Anhänger Helmut Pilhar http://web.archive.org/web/200307081137/pilhar.com/Service/fremdli.htm
Hamer schlägt Stemmann als Gutachter vor
„Zu dieser Zeit mußt auch die Universität Tübingen nach Gutachtern Ausschau halten, die in der Lage wären, die vorliegende Habilitationsarbeit über die NEUE MEDIZIN zu prüfen. Dr. Hamer hatte daher vorgeschlagen, doch Herrn Prof. Stemmann und Herrn Prof. Klippel zu wählen, da diese sich als einzige schon vorher mit der Thematik auseinandergesetzt hätten und sowohl willens, als auch fachlich in der Lage seien, ein Gutachten zu verfassen.“ https://web.archive.org/web/20090629031715/http://www.pilhar.com/News/Amici_n/94_07.htm
Stemmann unterstützt Hamer vor dem Landesprüfungsamt für Heilberufe (1999)
„Herr Dr. Hamer konfrontierte Herrn Dr. Högenauer, den obersten Medizinalbeamten des Landes Hessen, mit der Tatsache, daß nunmehr ja wohl die NEUE MEDIZIN nach der eindeutigen Aussage des anwesenden Herrn Professor Dr. Stemmann als reproduzierbar richtig angesehen werden müsse, was auch von Herrn Dr. Högenauer nicht mehr bestritten wurde. Außerdem hatte Herr Professor Dr. Stemmann ausdrücklich bestätigt, daß man die NEUE MEDIZIN selbstverständlich auch schon vor 11 Jahren in der gleichen Weise hätte überprüfen können.“ https://web.archive.org/web/19991206140439/pilhar.com/Hamer/Korrespo/1992/921106.htm
Gefühlsverletzungen als angeblich entscheidende Ursache aller Krankheiten
Dass das GBV auf der GNM basiert, zeigt sich schon allein darin, dass es die grundlegende – und in der langen und an phantasievollen Eingebungen nicht armen Geschichte der Psychosomatik wohl einmalige – These Hamers übernommen hat, wonach alle Krankheiten durch jeweils spezifische unerwartete Konflikte verursacht werden:
„Hier handelt es sich um ein ganzheitliches Modell, das die eigentliche Ursache der Erkrankung sucht und darauf die Behandlung aufbaut. Es vertritt die Meinung, dass die Ursachen einer Krankheit stets in einer Gefühlsverletzung liegen, die den Erkrankten unerwartet getroffen hat… Menschen die eine andere Krankheit als die Neurodermitis erworben haben, geben ein anderes, spezifisch zu der jeweiligen Krankheit passendes Gefühl an, das traumatisiert worden ist“ [Stemmann und Stemmann, 2002, S. 41; s.a. Tab. 1].
Eine solche 1:1-Zuordnung von spezifischer psychologischer Ursache und Krankheit erinnert an die heute als überholt geltende Spezifitätstheorie von Alexander [1952]: Stemmann und Hamer sehen in krankheitsspezifischen Streßsituationen und den dadurch evozierten krankheitsspezifischen Gefühlsverletzungen nicht nur Kofaktoren, sondern die Ursachen der Entstehung von Krankheiten. Einen wissenschaftlich akzeptablen Beleg für diese bizarre These sind sie schuldig geblieben.
Trennungsgefühle als angebliche Ursache der Neurodermitis (ND)
„Das Gelsenkirchener Behandlungsverfahren geht davon aus, dass ganz spezifische Stresssituationen für die Entstehung einer Neurodermitis verantwortlich sind. Grundsätzlich entsteht eine chronische Krankheit durch ein Gefühl, welches den Betroffenen elementar, unerwartet, vergleichbar einem Schock trifft. Bei der Neurodermitis ist dies das Gefühl von Trennung. Der Betroffene ist trennungsängstlich, trennungsempfindlich. Unter Trennung ist hierbei der Abriß des Körperkontakts, der Verlust des Kontaktes zur Mutter, Familie, zu Freunden, zur gewohnten Umgebung zu verstehen. Wichtig ist, dass nicht jede Trennung in die Erkrankung führen kann, sondern nur eine Trennungssituation, in der der Betroffene gefühlsmäßig ‚auf dem falschen Fuß erwischt’ wird, in der er sich ‚verfühlt’ .“ https://web.archive.org/web/20050405134028/http://www.kinderklinik-ge.de/Schriften/Neurodermitis.pdf , S.2].
„Eine traumatische Trennung kann unterschiedlich erlebt werden: als Trennung von einer Person, einem Lebewesen; als Wechsel in eine neue Umgebung; als Verrat, Aufgabe von Glaubensinhalten, Leitideen; als Nicht-Erreichen eines sehnlich erwünschten Zieles; durch Trennung von einem Gegenstand, an dem das Herz hängt. Aufgrund der Fähigkeit des Menschen, sich Trennungssituationen vorzustellen, zu phantasieren, genügen diese assoziativen Fähigkeiten, um eine entsprechende unkontrollierbare Stressreaktion auszulösen“ [Stemmann und Stemmann, 2002, S. 45]. „Die Art der Trennung bestimmt die Lokalisation der Neurodermitis“ [Stemmann und Stemmann, 2002, S. 291].
„Minutiöse Analysen des Lebens Erkrankter haben ergeben, dass dem erstmaligen Auftreten neurodermitischer Hauterscheinungen ausnahmslos (!) eine Trennung … vorausgegangen ist“ [Stemmann und Stemmann, 2002, S. 37]
Da Stemmann bei seiner psychologischen Diagnostik retrospektiv und offensichtlich suggestiv vorgeht („Mit Hilfe einer besonderen Fragetechnik ist nach einer Situation zu fahnden, die ‚Trennungsangst’ hervorgerufen hat und die der ersten Hautveränderung kurzzeitig vorausging – dann ist die Entstehungsursache der Neurodermitis gefunden.“ [Stemmann et al., 1993, S. 26]), die zu erfragenden Ereignisse meistens schon Monate bis Jahre zurückliegen dürften, und er den Begriff der Trennung inflationär verwendet, findet er bei der Befragung von Patienten und Eltern immer wieder „Bestätigungen“ für die Trennungstheorie der ND, die sogar für Neugeborene gelte [Stemmann und Stemmann, 2002, S 41].
Wie weit der Trennungsbegriff beim GBV gefasst war, zeigt die folgende Auflistung in einem Merkblatt für die Eltern an ND erkrankter Kinder:
„- Personen (Eltern, Großeltern, Geschwister, Freunden)
– Tieren (Hund, Katze, Hamster, Vogel, Pferd)
– Objekten (Schmusetücher, Nuckel, Spielsachen, Geld)
– Orten (Wohnort, Spielorte, Zimmer, Schulorte)
– Fähigkeiten (motorische, geistige)
– Wünschen (Kinderwunsch, Wunschpartner, Wunscheltern)
– Hoffnungen (Gesundheit, Erfolg, Besitz, Einfluß)
– Idealen (Aggressionsfreiheit, Verlässlichkeit, Liebesfähigkeit)“.
Herr Dr. Kurt-André Lion hat mir ca. 2003 in einem Gespräch erklärt, dass man von Hamer ausgehend Trennungserlebnisse bei Befragungen von Müttern, deren Kind an ND erkrankt ist, regelmäßig finden würde.
Offensichtlich besteht aber kein enger Zusammenhang zwischen Trennung und ND, denn viele Kinder und Erwachsene erleben traumatisierende Trennungen, ohne danach an ND zu erkranken. Stemmann vertritt anscheinend eine Mehrfaktorentheorie, wonach traumatisierende Trennungserlebnisse nur dann eine ND auslösen, wenn sie auf eine zur ND neigende Person, den sogenannten Atopiker, einwirken. Nach dieser Theorie müssten wegen der Altersabhängigkeit der ND Kleinkinder innerhalb von fünf Jahren sehr viel häufiger traumatisierende Trennungserlebnisse haben als Erwachsene innerhalb von 50 Jahren oder „atopischer“ sein oder empfindlicher auf Trennungen reagieren. Wissenschaftliche Arbeiten zur Bedeutung von Trennungserlebnissen für die Entstehung und Lokalisation der ND scheinen Stemmann und Hamer nicht vorgelegt zu haben.
Die angebliche Rolle von Hamerschen Herden bei der Entstehung der Neurodermitis
Vermutlich, um nicht die Öffentlichkeit zu schockieren und auf die GNM aufmerksam zu machen, spricht Stemmann nicht von Hamerschen Herden oder Gehirnläsionen, sondern recht vage nur von einer Funktionsveränderung: „ … Die Sachinformation – Trennung – (in der Trennungsangst) verändert die Funktion des Gyrus postzentralis des Großhirns. Wird das Ereignis – Trennung – dauerhaft im Hippokampus gespeichert, bildet sich eine Fehlinnervation bestimmter Hautpartien oder sogar der gesamten Haut vom Gyrus postzentralis her aus und die Haut in diesem Bereich oder insgesamt wird spezifisch überempfindlich (Neuro-)“ [Stemmann und Stemmann, 2002, S.289].
Nach Hamer bewirken traumatische Trennungen einen „Hamerschen Herd im sensorischen und postsensorischen Rindenzentrum rechts cortical von interhemisphärisch bis basal-lateral“ [Hamer 1994, Tabellenanhang]. „Hamersche Herde“ seien als ringförmige Läsionen computertomographisch darstellbar [Hamer, 1994, S.90ff]. Wissenschaftliche Arbeiten zur Funktion des Gyrus postzentralis bzw. zu „Hamerschen Herden“ bei ND-Patienten und einer davon ausgehenden „Fehlsteuerung der Haut“ wurden von Stemmann und Hamer nicht vorgelegt.
Stemmann als Ausbilder der „Meta Medicine Association“ Herr Dr. Stemmann hat zu den Aktivitäten der Internationalen Meta Medicine Association (IMMA) beigetragen. Die IMMA widmete sich kommerziell der Verbreitung der GNM. Bis Anfang 2005 hat sie sich im Impressum ihrer Internetseiten zu Hamer bekannt: „Die Grundlage der Meta-Medizin und das Meta-Medizin-Verzeichnis basieren auf Forschungen und Erkenntnissen von Dr. Hamer, dem hier besonders gedankt werden soll.“ http://web.archive.org/web/20041023102207/http://metamedizin.info/disclaimer.shtml
Zur Beteiligung von Stemmann siehe www.reimbibel.de/GBV-Stemmann-Meta-Medizin.pdf .
Verbreitung irrsinniger Thesen der „Germanischen Neuen Medizin“ von Ryke Geerd Hamer und Unterstützung des pseudomedizinischen „Gelsenkirchener Behandlungsverfahrens“ zur Heilung von Asthma und Neurodermitis durch den Verein „Allergie- und umweltkrankes Kind e.V.“ (AuK) www.reimbibel.de/GBV-AuK-Allergie-und-umweltkrankes-Kind.pdf
Zum angeblichen Einfluß von Zucker auf den Verlauf der Neurodermitis
Nach Stemmann reagiert die Haut des ND-Patienten auf raffinierten Zucker und säurereiches Obst ungünstig https://web.archive.org/web/20050324165947/http://www.kinderklinik-ge.de/Schriften/Neurodermitis.pdf S.4. Wissenschaftliche Daten, die diese Behauptung stützen, hat Stemmann dazu nicht angegeben.
Nach Reese und Worm (2002, S. 267) scheint eine kurzfristige Zuckerprovokation unproblematisch zu sein: „In einer eigenen Studie bei 30 Patienten mit nachgewiesener AD im Alter zwischen 2 und 47 Jahren konnten wir keinen signifikanten Unterschied zwischen Provokationen mit Saccharose im Vergleich zu Placebo (Aspartam) zeigen. Die Verumprovokationen wurden mit 100 g bzw. im Kleinkindalter mit 40 g Saccharose durchgeführt. Die zuckerfreie Diät, die nicht nur während der Testung, sondern bereits 1 Woche vor den Provokationen durchgeführt wurde, bewirkte ebenfalls keine Veränderungen des Hautzustandes bei den Patienten. Die Zuckerrestriktion beinhaltete nicht nur raffinierten Zucker, sondern auch Süßigkeiten, alternative Süßungsmittel wie Honig etc. und Früchte“ .
Da eine zuckerfreie Ernährung erhebliche Einschränkungen und Mühen erfordert, wären weitere wissenschaftliche Untersuchung wünschenswert, in denen ND-Patienten über längere Zeit weder kristallinen noch versteckten Zucker erhalten. Die Hälfte dieser Patienten wäre dann z.B. einen Monat lang „normal“ zu ernähren. Der Hautzustand der beiden Gruppen wäre zu vergleichen, und die experimentelle Zuckergabe bei einer Verschlechterung des Hautzustands natürlich abzubrechen.
Die angebliche Heilung allergiekranker Kinder durch das GBV
Bei seiner Werbung für das GBV hat Stemmann eine Heilungsrate von 80% reklamiert: „WAZ-Redakteur Georg Meinert sprach im ersten SommerGEspräch mit dem Mediziner. … Wie hoch ist die Erfolgsrate an ihrer Klinik? Stemmann: Wir hatten bisher etwa 2500 allergiekranke Kinder im stationären Bereich. 80% waren innerhalb eines Jahres geheilt. … Ich werbe bundesweit für unsere Allergie-Bekämpfung. Denn uns gehört die Zukunft.“ [WAZ, 19.06.1999: Eine Waffe gegen die Allergien. Prof. Stemmann kämpft].
Seinen Kolleg/inn/en wirft Stemmann indirekt vor, weniger tüchtig zu sein und unnötige Kosten zu verursachen. Das GBV sei einer konventionellen ND-Behandlung überlegen: „Würde das Gelsenkirchener Behandlungsverfahren Teil der Regelversorgung, so hätte das hohe gesundheitspolitische Bedeutung – den Betroffenen und ihren Familien könnte jahrelanges Leid und der Solidargemeinschaft unnötige Kosten erspart werden“ [Stemmann et al., 2000, S.4].
Hinsichtlich der ND stützt sich Stemmann bei seinem früher nur vage formulierten („Neurodermitis ist heilbar“), seit 1996 aber konkretisiertem Heilsversprechen („Jetzt, so der Arzt, ‚können wir die Krankheit heilen’ … ‚Wir sind dabei unschlagbar’ “ [www.waz.de/waz/waz.extra5.startseite_68867.php, S 3]) auf zwei von seinen Mitarbeitern Starzmann und Langer angefertigte und bisher nicht in einer Fachzeitschrift veröffentlichte unkontrollierte Verlaufsstudien. (Kontrollierte Behandlungsstudien zum GBV oder zu einzelnen Therapiemaßnahmen wie dem Trennungstraining oder dem Autogenen Training, liegen bisher nicht vor):
Die Eltern von 42 zu Behandlungsbeginn durchschnittlich 10 Monate alten Kindern mit ND wurden ein Jahr nach ihrer Teilnahme am GBV schriftlich befragt. „70% der Befragten beurteilten den Erfolg ihrer Bemühungen als sehr gut bis gut …“, 10% als befriedigend [ http://web.archive.org/web/20030323174609/http://www.kinderklinik-ge.de/Schriften/Behandlungserfolg.pdf , Stemmann, Starzmann, Langer, 2000; Stemmann und Stemmann, 2002 , S. 267]. In einer zweiten Studie [Stemmann et al., 2000; Stemmann und Stemmann, 2002 S.268] berichten die Eltern von 38 zu Behandlungsbeginn 6 Monate bis 4 Jahre alten Kindern mit ND ein Jahr nach ihrer Teilnahme am GBV der Zustand der Haut ihrer Kinder sei gebessert (87%) bzw. unverändert (13%).
Diese Ergebnisse rechtfertigen aus den folgenden Gründen nicht die Behauptung Stemmanns, durch das GBV könne die ND geheilt werden:
a) die Studien berichten nicht über Heilungen;
b) es werden lediglich Elternurteile verwendet, d.h. keine ärztliche Diagnostik durchgeführt (die Eltern berichten über den „Erfolg ihrer Bemühungen“ bzw. über „ihren Behandlungserfolg“ !);
c) „% gebessert“ ist ein Maß, das geeignet ist, große Effekte vorzutäuschen;
d) die Intensität der ND unterliegt Schwankungen (Schübe) und hat eine rückläufige Tendenz; viele Eltern reisen in ihrer Verzweiflung erst dann mit ihren Kindern nach Gelsenkirchen, wenn diese eine besonders starke Symptomatik aufweisen.
Wegen
– der zeitlichen Selektionseffekte mit hohen Ausgangswerten zu Behandlungsbeginn,
– der zeitlichen Schwankungen des Hautzustands und
– der rückläufigen Tendenz der ND (Spontanheilungen)
– eventueller Dankbarkeitseffekte bei den Eltern
ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass – unabhängig von der Behandlung – die Haut „ein Jahr nach Gelsenkirchen“ als besser beurteilt wird als zu Beginn des stationären Aufenthalts.
Wenn man von den berichteten „Therapieerfolgen“ die o.a. behandlungsunabhängigen Effekte abzieht, bleiben für das GBV keine oder nur geringe Therapieeffekte übrig. Eine Kontrollgruppe mit Minimalversorgung der ND hätte nach einem Jahr vermutlich auch bei der Mehrzahl der Patienten eine Besserung des Hautzustands gezeigt.
Bemerkenswert ist auch, dass diese Studien methodisch weit hinter den Studien zum Schwelmer Modell [Schäfer et al., 2003] zurückbleiben, in denen z.B. die erhobenen ND-Parameter von Experten quantifiziert wurden. Es ist deshalb nicht verwunderlich, dass die GBV-Studien bisher nur im Eigenverlag [Stemmann und Stemmann, 2002] sowie in dem Mitteilungsblatt des Vereins „Allergie- und umweltkrankes Kind e.V.“ [Stemmann et al., 2000] erschienen sind, dessen wissenschaftlicher Berater Stemmann selbst war.
Im Übrigen handelt es sich bei diesen Studien nicht wie Stemmann behauptet [Stemmann und Stemmann, 2002, S. 266] um prospektive Studien, sondern die Eltern beurteilen mittels weder von Langer noch von Starzmann veröffentlichter Fragebögen die jetzige Situation ihres Kindes und vergleichen diese retrospektiv, aus ihrer Erinnerung heraus, mit der Situation vor etwa einem Jahr. Methodisch schwächer kann man kaum arbeiten.
Inzwischen gibt es eine dritte Studie (Lion, Langer, Stemmann, Holling; 2011) die methodisch auch nicht besser ist und zeigt, dass viele der 15 untersuchten Kleinkinder auch nach einem Jahr noch unter ND litten. Siehe dazu meine „Korrespondenz“ mit Prof. Holling (renommierter Experte für Statistik und Forschungsmethodik): www.reimbibel.de/GBV-Prof-Heinz-Holling-als-Koautor-und-Helfer.pdf sowie den hier archivierten Artikel von Lion et al.:
(Die BKB hat inzwischen mir gegenüber behauptet, Herr Holling sei auch an der Planung und Durchführung dieser Studie beteiligt gewesen. Dies ist aus wissenschaftlicher Sicht allein schon deswegen verwunderlich, da die Studie ohne eine Kontrollgruppe durchgeführt wurde.)
Die angebliche Verbesserung der Trennungs- und Kontaktfähigkeit durch das GBV
Dazu schreiben Stemmann und Stemmann [2002, S. 269]: „Der Behandlungserfolg muss sich auch in der wiedererlangten Fähigkeit des Kindes zeigen, sich angstfrei von seinen Eltern zu trennen und neue Kontakte zu anderen Menschen anzuknüpfen. 94% der Neurodermitiserkrankten haben ihre Trennungsangst überwunden, s. Abb. 8. 87% sind in der Lage, neue Kontakte zu anderen aufzunehmen, s. Abb.9.“
Tatsächlich zeigen diese Abbildungen, dass (nach Angaben der Eltern) bei 94% die Trennungsfähigkeit und bei 87% die Kontaktfähigkeit verbessert ist. Daraus lässt sich schließen, dass – wie auch ohne GBV zu erwarten – die meisten der untersuchten knapp ein bis vier Jahre alten Kinder innerhalb von ca. 12 Monaten Entwicklungsfortschritte gemacht haben. Es ist kaum zu glauben, aber Stemmann gibt hier die natürlichen Fortschritte, die ein Kleinkind im Laufe eines Jahres macht, hemmungslos als einen Erfolg des GBVs aus. Mangels einer Kontrollgruppe belegen diese Ergebnisse aus der sich angeblich im Druck befindlichen Dissertation von Langer keinesfalls einen solchen Therapieerfolg. Dazu müsste experimentell gezeigt werden, dass sich Kinder durch das GBV in ihren sozialen Kompetenzen stärker verbessern als z.B. „gematchte“ Kinder mit ND in einer Wartekontrollgruppe. (Sollte Herr Langer jemals eine Dissertation eingereicht haben, ist diese anscheinend nicht angenommen worden.)
Anmerkungen zum obligaten Mutter-Kind-Trennungstraining
Das anscheinend obligat und ohne Berücksichtigung der jeweiligen Mutter-Kind-Beziehung durchgeführte „Trennungstraining“ hat den Nachteil, dass es Mutter und Kind, die durch das stationäre GBV ohnehin aus ihren sozialen Bezügen gerissen werden, psychisch stark belastet: „Phase 1: nach der Verabschiedung schreit und kratzt das Kind wie toll. Es zieht sich in eine Ecke des Raums zurück und sucht Schutz an der Wand. Es nimmt keinerlei Kontakt mit seiner Umwelt, Umgebung auf und wehrt Zuwendung und Ablenkung durch andere Personen heftig ab“ [Stemmann und Stemmann, 2002, S. 176].
Dieser rabiat anmutende Therapieteil, mit dem der „Trennungskonflikt“, der angeblich der ND zugrunde liegt, bearbeitet werden soll (Hamer spricht von „Confliktolyse“), erscheint besonders bei einer ohnehin gestörten Mutter-Kind-Beziehung, was ja bei der ND häufig der Fall ist [Loch, 1985], problematisch. Dieses „Trennungstraining“ könnte bei etlichen Säuglingen und Kleinkindern sowie auch bei einigen Müttern zu Traumatisierungen führen und die Mutter-Kind-Beziehung nicht nur kurzfristig beeinträchtigen. Die therapeutische Wirksamkeit des Trennungstrainings in Hinblick auf den Verlauf der ND ist rein hypothetisch, und Stemmann hat bisher zu diesem Teil des GBVs keine Studie vorgelegt. Er behauptet aber: „Das Behandlungsprogramm fördert die Bindung zwischen dem Neurodermititskranken und seinen Eltern.“ [Stemmann und Stemmann, 2002, S. 269] Zum Trennungstraining siehe auch den folgenden Bericht: http://archive.li/J1k74 sowie diese Sammlung von Berichten von Müttern, die vor allem unter dem Trennungstraining gelitten haben: https://www.kinder-verstehen.de/wp-content/uploads/Fallberichte_aus_neurodermitis_ch_v2-2.pdf . (Die Methode, zu versuchen die angebliche Ursache der ND durch ein „Trennungstraining“ zu beseitigen, stammt nicht von Hamer, sondern wohl von Stemmann und Dietmar Langer.)
Mögliche Schädigung des familiären Zusammenhalts durch das GBV
Im Übrigen scheint mir das esoterisch wirkende GBV auch geeignet zu sein, die Beziehungen innerhalb eines Familienverbands zu belasten. Dass sich eine verzweifelte Mutter auf das GBV einlässt und drei Wochen ihr Kind begleitend an diesem teilnimmt, impliziert ja noch nicht, dass der Vater des Kindes oder die Großeltern eine positive Einstellung zum GBV bekommen. Auch das Verhältnis der Eltern zu ihrem lokalen Kinderarzt dürfte häufig wegen des GBVs Belastungen ausgesetzt sein.
Das GBV ist geeignet, bei Müttern Schuldgefühle hervorzurufen
Viele Menschen neigen in frustrierenden Situationen zu Schuldgefühlen. Sie haben oft unrealistisch hohe Erwartungen an ihre Kontrollmöglichkeiten und reagieren dann auf die aufgetretenen Probleme mit Selbstvorwürfen. Solche intrapunitiven Bewertungen findet man häufig bei Müttern, die ein an ND erkranktes Kind haben und deren soziale Umwelt eine solche Tendenz zu Schuldgefühlen noch verstärkt. Da das GBV bzw. die GNM lehren, dass die ND durch eine traumatisierende Trennung hervorgerufen wird, und die ein Kind potentiell am stärksten belastende Trennung im allgemeinen die von seiner Mutter ist, ist damit zu rechnen, dass durch das GBV bei vielen (berufstätigen) Müttern Schuldgefühle ausgelöst werden: Habe ich etwa selbst durch mein egoistisches und/oder unbedachtes Verhalten die Krankheit meines Kindes verursacht?
Auch die These des GBVs, dass es notwendig sei, dass die Mutter ihre eigene Ruhe auf das kranke Kind überträgt, impliziert ja für eine nervöse Mutter, dass ihr bisheriges Verhalten für ihr Kind gesundheitsschädigend war. Diese ohnehin geplagten Mütter können durch das GBV den Eindruck bekommen, dass sie als „Hauptkrankheitsverursacher“ die eigentlichen Patienten sind. Ihre hautkranken Kinder sollen sich in der Kinderklinik ja „nur“ an die Trennungen gewöhnen, „seinsverloren“ spielen und allergenarme Kost zu sich nehmen. Das GBV ist zwar bemüht, den Eltern allergiekranker Kinder Schuldgefühle auszureden, es darf aus den o.a. Gründen aber bezweifelt werden, dass dies tatsächlich regelmäßig gelingt. Auch zu diesen Problemen hat Stemmann keine wissenschaftliche Untersuchung präsentiert.
Kritische Anmerkungen zum Autogenen Training der Eltern
Nach Stemmann ist wesentlich, dass die Eltern von Kindern unter 10 Jahren täglich ein Autogenes Training durchführen und die so erworbene Ruhe auf das an ND erkrankte Kind übertragen [Stemmann und Stemmann, 2002, 163f]. Es wird jedoch in den beiden o.a. Studien nicht berichtet, in wie weit sich die Eltern überhaupt an die Empfehlung des GBVs „morgens, wenn der Wecker läutet, mache ich erst mein Autogenes Training und danach erhebe ich mich“ [Stemmann und Stemmann, 2002, S.164], gehalten haben, ob deren Kinder dadurch geringere Konzentrationen von Stresshormonen im peripheren Blut haben, und wieso z.B. erniedrigte Kortisolspiegel entzündliche Vorgänge in der Haut hemmen sollten. Fraglich erscheint auch, ob durch das GBV die erkrankten Kinder tatsächlich lernen, „sich im seinsverlorenen Spiel auf die meditative Ebene hinabzubegeben“ [Stemmann und Stemmann, 2002, S. 168].
Eine weitere bizarre Behauptung Stemmanns
„Eltern haben keinen Einfluß auf die Gedanken und Gefühle ihrer Kinder.“ [Stemmann und Stemmann, 2002, S. 38]
Ein weiterer bizarrer Therapieansatz Stemmanns: die Umweltstation
www.reimbibel.de/GBV-Kinderklinik-Gelsenkirchen-Umweltstation.html .
Habilitierte Kinderärzte über Stemmann
Kritische Berichte über Stemmann und das GBV von Journalisten
Am 7.3.2005 erschien im SPIEGEL (Heft 10, S. 174f) der Artikel von Dennis Ballwieser: „PSEUDOMEDIZIN: Galilei aus Gelsenkirchen. Ein Professor behandelt neurodermitiskranke Kinder mit einer Mischung aus Diät und Psychokursen. Experten warnen, die Methode sei nicht nur nutzlos, sondern auch riskant.“ (https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-39613469.html ) Dieser Zeitungsartikel war der erste und bis 2018 oder 2019 auch letzte, in dem das GBV öffentlichkeitswirksam kritisiert wurde. Ballwieser hat Stemmann an seinem Arbeitsplatz aufgesucht und auch Kritiker des GBVs interviewt. Der Schwerpunkt des Berichts liegt auf der Selbstverliebtheit Stemmanns und der Fragwürdigkeit von dessen großspurigen Behauptungen. Eine gewisse Nähe Stemmanns zu Hamer wird deutlich, deren große Bedeutung für das GBV aber leider nicht.
Die Kinderklinik hat meine ab 2004 veröffentlichte Kritik am GBV, von dem ich annehme, dass es damals etwa zu 50% des Umsatzes der Klinik beitrug, umgehend zurückgewiesen. Diesen Rechtfertigungsversuch habe ich Satz für Satz hier kommentiert: www.reimbibel.de/PAMPHLET-KRITIK.pdf
Die bisher einzige gründliche journalistische Kritik an Stemmann und dem ihn stützenden oder zumindest tolerierenden gesellschaftlichem System hat Hubert Rehm vorgelegt: „Wundermedizin in Gelsenkirchen. Hamert Heinrich Heine? … Ein emeritierter Gelsenkirchener Professor behandelt Neurodermitis mit Methoden, die auf den Lehren eines vorbestraften Esoterikers beruhen“ (Laborjournal, 6/2005, 20-24). Rehm hat Texte pro und kontra GBV studiert, mich stundenlang interviewt, schriftlich und mündlich bei der Kinderklinik nachgefragt, das Dekanat der HHU Düsseldorf befragt, Stemmann schriftlich befragt, aber keine Antworten erhalten. Rehm ist der Meinung, dass Stemmann ein verkappter Anhänger Hamers ist und seine angeblichen Therapieerfolge nicht wissenschaftlich belegt hat. Er beklagt außerdem das Verhalten in dieser Sache von Universität, Gesundheitsministerium und Kinderklinik.
Am 8.9.2006 erschien online ein Artikel im Laborjournal unter dem Titel „Quacksalberei auf Krankenschein?“, in dem es um meine (vergeblichen) Strafanzeigen gegen Stemmann und dessen Unterstützer geht: https://www.laborjournal.de/editorials/207.php .
Für Journalisten dürfte es schwierig sein, kritisch über das GBV zu berichten. Denn wie mein Bericht zeigt, handelt es sich um eine komplexe Materie. Kann jemand seine Kritik am GBV auch nur stellenweise nicht ausreichend belegen, riskiert er eine Anzeige wegen übler Nachrede und Regressforderungen wegen Geschäftsschädigung. Die folgende Meldung stellt eine Ausnahme von der Regel dar, da Zeitungen – auch die Rheinische Post – normalerweise Vorträge von Stemmann, Langer und Lion ohne kritische Kommentierung ankündigen: https://rp-online.de/nrw/staedte/kevelaer/ein-forum-fuer-fragwuerdiges_aid-11264143 .
Kritisches SWR-Interview mit Stemmann (2005): Wie sehr sich Stemmann in ein pseudowissenschaftliches Wahnsystem hineingesteigert hat, kommt gut in diesem 30-minütigen Interview zum Vorschein, an dessen Ende Stemmann abstreitet, etwas mit der GNM Hamers zu tun zu haben. Ich habe das gesamte Interview transkribiert und ausführlich kommentiert. Meines Erachtens ist dies ein Dokument der Zeitgeschichte, das zeigt, dass man in Deutschland auch in einem öffentlichen Krankenhaus den größten Unsinn verbreiten und vermarkten kann, wenn man versteht, sich als Heiler auszugeben und Politik und Medien zu bedienen. www.reimbibel.de/GBV-SWR-befragt-Stemmann.pdf .
Zum skandalösen Sichdummstellen der Ärztekammer Westfalen-Lippe
- https://web.archive.org/web/20071220195444/http://www-public.rz.uni-duesseldorf.de/~klostewg/KORRESPONDENZ-AERZTEKAMMER-WESTFALENLIPPE.HTML
- Im April 2017 hat sich die Großmutter eines 6 Monate alten Kindes, das an ND litt, bei der ÄKWL darüber beschwert, wie in der Kinderklinik Gelsenkirchen mit ihrem Enkel umgegangen wurde. Dazu liegt seit September ein Gutachten vor, das ich für derart skandalös halte, dass ich eine ausführliche Stellungnahme verfasst habe: www.reimbibel.de/Kritik-an-einem-Gutachten-von-Hendrik-Karpinski.htm . Im Gegensatz zu mir sind die BKB und Dr. Lion laut ihres Abmahnschreibens vom 20.11.2019 nicht der Meinung, dass es sich bei dem nach langer Zeit erstellten Gutachten um ein Gefälligkeitsgutachten handelt.
Zum skandalösen Sichdummstellen des Gesundheitsministeriums in NRW
Zum skandalösen Sichdummstellen der Medizinischen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
Prof. Pfitzer hatte schon 1989 als Dekan Interesse an der „Neuen Medizin“ Hamers gezeigt: https://web.archive.org/web/19990828043321/http://www.pilhar.com/Hamer/Korrespo/1989/890713.htm . Spätestens ab 1992 wusste Pfitzer, dass Stemmann ein Anhänger Hamers ist: www.neue-medizin.de/html/body_dok_11.html . Ab 2005 habe ich die Fakultät ausführlich über die Scharlatanerie Stemmanns informiert und sie aufgefordert, Stemmann den Titel eines Außerplanmäßigen Professors zu entziehen. Dazu sah diese keine Veranlassung: http://www.reimbibel.de/GBV-Korrespondenz-Uni-Duesseldorf.html
Anmerkung: Meine Behauptung, Prof. Stemmann sei ein Betrüger im Sinne von § 263 StGB, halte ich nicht mehr aufrecht, da diese Norm eine Betrugsabsicht voraussetzt, die ich anscheinend nicht in einer Weise nachweisen kann, die einem Gericht genügen würde. Für betrügerisch im umgangssprachlichen Sinne halte ich aber weiterhin die Behauptung der BKB, sie könne Allergien in zumindest 87% der Fälle heilen: www.reimbibel.de/Kinderklinik-Gelsenkirchen-taeuscht-Heilungen-von-Neurodermitis-vor.htm oder .pdf
Fazit
Das GBV nach Stemmann und Hamer hat offensichtlich seine ätiologischen Grundannahmen (spezifische Konflikte als Krankheitsursachen, Trennungstheorie, Revierangsttheorie, Rolle des Gyrus postzentralis, zweiphasiger Verlauf, Selbstheilung) von der GNM Hamers übernommen und orientiert sich folgerichtig auch therapeutisch mit der versuchten Bearbeitung von Trennungs- und Revierkonflikten an der Hamerschen Krankheitslehre. Die bizarre These von Stemmann und Hamer zur Entstehung von Krankheiten im allgemeinen sowie die Spekulationen von Hamer, Stemmann und Lion zur Allergieentstehung werden wissenschaftlich nicht ausreichend gestützt. Die von Stemmann referierten hauseigenen Verlaufsstudien berichten nicht über Heilungen der ND und belegen noch nicht einmal, dass die Methoden des GBVs überhaupt therapeutisch wirksam sind. Eine Heilung allergiekranker Kinder durch das GBV (80% bzw. 87% innerhalb eines Jahres) werden von Stemmann und Lion reklamiert, aber nicht wissenschaftlich untermauert. Mit evidenzbasierter, seriöser Medizin hat all dies nichts zu tun.
Stemmann und Lion halten auch Asthma für heilbar. Der Titel eines 1999 im Selbstverlag erschienenen Buchs von Stemmann lautet: „Asthma ist heilbar – Das Gelsenkirchener Behandlungsverfahren“. Wissenschaftlich ernst zu nehmende Untersuchungen zur angeblichen Heilung von Asthma haben bisher weder Stemmann noch Lion vorgelegt.
Wegen seiner Nähe zur GNM und mangels wissenschaftlicher Belege für seine Wirksamkeit ist das GBV ein esoterisches Behandlungsprogramm, das keinesfalls als „beispielgebend“ oder als „Bereicherung für das Gesundheitswesen“ [Stemmann und Stemmann, 2002, S. 3] angesehen werden kann. Hinzu kommt, dass nicht nur die Kinderklinik Gelsenkirchen und Stemmann als wohl prominentester ärztlicher Anhänger Hamers lange Zeit auf Platz 1 der Link-Liste der GNM standen [bei www.pilhar.com], sondern auch zu befürchten ist, dass umgekehrt durch das der GNM nahestehende GBV und den das GBV unterstützenden Verein „Allergie- und umweltkrankes Kind e.V.“ Menschen für die Hamersche Lehre empfänglich gemacht wurden. Es ist nicht zu bezweifeln, dass die Zuwendung der Kinderklinik Gelsenkirchen zur GNM bis heute eine Art diplomatische Anerkennung darstellt, die die GNM aufgewertet hat.
Der tragische Fall des Leipzigers Sören Wechselbaum, der unter dem Einfluß von Hamer mit 25 Jahren infolge eines früh erkannten, aber unbehandelt gebliebenen Hodenkrebses verstorben ist https://www.psiram.com/de/index.php/Opfer_der_Germanischen_Neuen_Medizin sowie weitere vom Bundesverband Sekten- und Psychomarktberatung e.V. in Bonn beschriebene Fälle https://web.archive.org/web/20070810143857/www.agpf.de/Hamer.htm zeigen, dass die GNM krebskranke Menschen dazu verleiten kann, evidenzbasierte ärztliche Hilfe kategorisch abzulehnen.
Zum aktuellen Behandlungsangebot der Abteilung für Psychosomatische Pädiatrie der Kinder- und Jugendklinik Gelsenkirchen
Die von Dr. Lion ärztlich und von Dipl.-Psych. Dietmar Langer psychotherapeutisch geleitete Psychosomatik-Abteilung beschrieb im Oktober 2018 ihr Angebot u.a. wie folgt:
„In der stationären psychosomatischen Komplexbehandlung lässt sich über die Verhaltensbeobachtung in Alltagssituationen eine wirklichkeitsnahe Diagnostik somatischer, psychologischer und sozialer Aspekte der Symptomatik und der damit verknüpften Verhaltensmuster durchführen. Die Verhaltensmodifikation erfolgt auf der Basis eines multifokalen Therapieansatzes, welcher standardisierte und modulförmig eingesetzte Therapiebausteine wie Stressimpfungstraining, Entspannungsverfahren, systemische und kognitive Therapie, Verhaltenstherapie, Strukturtherapie, Bindungs- und Trennungstraining, Ernährungstherapie usw. beinhaltet. Ein besonderes Charakteristikum der Therapie stellen gezielte Interventionen zur Stress-Induktion dar, womit eine deutliche Abgrenzung zu Kur- und Reha-Maßnahmen gegeben ist. Maßgebend für das Therapiekonzept sind die Leitlinien zu Diagnostik und Therapie von psychischen Störungen im Säuglings-, Kindes- und Jugendalter sowie die Leitlinien für eine pädiatrische Psychosomatik.“ https://web.archive.org/web/20181027163052/https://psychosomatik.bkb-kinderklinik.de/therapie/multimodale-3-phasen-therapie-lion-langer/
Die nahtlos aus dem GBV hervorgegangene „Multimodale-3-Phasen-Therapie“ heißt neuerdings auch „Stationäre Komplextherapie“. Es klingt in deren Beschreibung auf der Internetseite der Klinik nichts mehr nach Hamer, aber da von „Streßimpfungstraining“, Trennungstraining und „gezielten Interventionen zur Stress-Induktion“ die Rede ist, lässt sich erkennen, dass für eine Kinderklinik ungewöhnliche Methoden verwendet werden. Der Hinweis auf einschlägige Leitlinien, die maßgebend seien, suggeriert jedoch, dass sich die verwendeten Methoden im Rahmen des Üblichen bewegen. Siehe dazu: https://psychosomatik.bkb-kinderklinik.de/therapie/Stationaere-Komplextherapie/ am 1.2.2020 nicht aufrufbar, wurde aber hier gespeichert: https://web.archive.org/web/20191015133304/https://psychosomatik.bkb-kinderklinik.de/therapie/Stationaere-Komplextherapie/
Es geht aus den einschlägigen AWMF-Leitlinien jedoch keineswegs hervor, dass es sich bei der Behandlung von ND durch Mutter und Kind zumindest anfangs psychisch schwer schädigende Trennungen und „Stressimpfungen“ (s. Film „Elternschule“) um eine übliche Methode zur Therapie an ND oder Asthma erkrankter Säuglinge und Kleinkinder handelt. Im Gegenteil: Die in diesen Leitlinien empfohlenen ärztlichen Maßnahmen zur Linderung des Leidens durch Pflege sowie örtliche oder systemische medikamentöse Behandlung der Haut werden kaum oder gar nicht angewendet. Stattdessen werden die ohnehin schon schwer geplagten Kinder und Mütter zusätzlichem intensivem Stress ausgesetzt. Psychische Störungen werden schon bei Säuglingen „diagnostiziert“, Verhaltenstherapie schon bei Kindern unter 3 Jahren durchgeführt. Dies steht eindeutig in Widerspruch zur Leitlinie 2Sk 28-41 zu psychischen Störungen bei Säuglingen und Kleinkindern, auf die sich Lion beruft. Keine andere Klinik in Deutschland wagt es, eine derart abnorme Therapie anzubieten und für ca. 5000 € pro Kind abzurechnen.
Der im Fernsehen am 3.7.2019 (ARD) und 13.7.2019 (ZDF) gezeigte 90-minütige und als DVD zweistündige Dokumentar-Film „Elternschule“ zeigt den eindrucksvoll den ungewöhnlichen Behandlungsansatz, der nicht nur vielen Laien, sondern auch Fachleuten hoch problematisch erscheint und deshalb unter ethischen, fachlichen und juristischen Gesichtspunkten einer gründlichen Prüfung durch unabhängige Institutionen und Gutachter bedarf. Proteste gab es u.a. von diesen Berufsgesellschaften:
http://www.dgkjp.de/aktuelles1/482-stellungnahme-der-dgkjp-zum-film-elternschule
http://www.dgkjp.de/aktuelles1/504-film-elternschule
Sowohl die BKB als auch die Abteilung für Pädiatrische Psychosomatik haben bisher alle Kritik als unsachlich zurückgewiesen. Es handele sich (jedenfalls bei Darstellungen im Internet) um haltlose Hetzkampagnien und Lügen.
Nach meiner Einschätzung werden die hohen Kosten und die starken Belastungen und eventuell sogar Traumatisierungen von Säuglingen, Kleinkindern und Eltern durch das GBV zumindest bei ND und Asthma nicht durch wissenschaftlich nachgewiesene außerordentlich gute Therapieerfolge gerechtfertigt. Es handelt sich daher beim GBV zu einem erheblichen Teil nicht um die Behandlung, sondern um die Misshandlung von kranken Kindern.
Es erscheint mir außerdem fraglich, ob die Eltern der Patienten vor Therapiebeginn hinreichend darüber aufgeklärt werden, was ihnen und ihren Kindern an Trennungen und weiteren Belastungen (z.B. weitgehende Einstellung der bisherigen Behandlung der Haut, radikale Ernährungsumstellung) durch das GBV bzw. die Stationäre Komplextherapie zugemutet werden soll.
„Qualitätsberichte“ der Klinik zeigen, dass in der Kinder- und Jugendklinik Gelsenkirchen nicht mehr Asthma und ND diagnostiziert und therapiert werden, sondern in erster Linie psychische Störungen, von denen Herr Dr. Lion in der Tradition von Ryke Geerd Hamer und Ernst August Stemmann annimmt, dass sie diese Erkrankungen verursachen: http://www.reimbibel.de/GBV-Qualitaetsberichte.htm
Bei Säuglingen und Kleinkindern werden diese angeblichen Störungen vor allem durch „Stressimpfungs-Trainings“ verhaltenstherapeutisch „behandelt“. Dies wird Eltern, Krankenkassen, Politik und Medien als sehr erfolgreiche ganzheitliche Psychosomatik und Anleitung zu „liebevoll-konsequenter Erziehung“ verkauft.
Es ist dringend geboten, die jetzige Behandlung von Asthma und ND einzustellen oder zumindest durch eine unabhängige Studie mit Vergleichsgruppe zu prüfen, ob das Kinder, Eltern und Krankenkassen extrem belastende GBV bei Asthma oder ND wesentlich bessere Resultate erzielt als eine konventionelle Behandlung. Denn nur bei Vorliegen eines solchen wissenschaftlichen Nachweises wäre das GBV unter ethischen und finanziellen Gesichtspunkten überhaupt diskutabel. In diesem Fall wären zusätzlich Langzeitstudien wegen der Möglichkeit langfristiger Beeinträchtigungen des psychischen Befindens von Mutter und Kind sowie deren Beziehung notwendig.
Literatur:
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Stemmann, E. A.(1999): Asthma ist heilbar – Das Gelsenkirchener Behandlungsverfahren – 533 Seiten, ISBN 3-00-004066-8, Auslieferung: Allergie- und umweltkrankes Kind e. V.
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Stemmann EA, Stemmann S (2002) Selbstheilung (Spontanheilung) der Neurodermitis (Das Gelsenkirchener Behandlungsverfahren), Eigenverlag, Gelsenkirchen, Auslieferung durch Allergie- und umweltkrankes Kind e.V.
Startseite: https://kinderklinik-gelsenkirchen-kritik.de
.
- DLF Kultur – Rundschreiben
Nach 40 Jahren ist die Psychosomatik-Abteilung der Kinderklinik Gelsenkirchen endlich geschlossen worden. Eine ausführliche Dokumentation des Gelsenkirchener Klinikskandals, zu dem auch das Versagen von Aufsichtsbehörden gehört, gibt es hier:
www.kinderklinik-gelsenkirchen-kritik.de
Der Skandal wird derzeit journalistisch aufgearbeitet. Zuletzt erschien dies:
17.12.2020, DLF Kultur: „Mindestens 87% Erfolg? Die Evidenz ganzheitlicher Methoden in der Kinderpsychosomatik (A. Himmelrath und T. Grampes)
In diesem 30-minütigem Bericht über die Scharlatanerie an Kinderklinik Gelsenkirchen kommen zwei Mütter und zwei Ärzte zu Wort.
Mutter eines damals 6 Monate alten Säuglings mit schwerer Neurodermitis:
„Meiner Meinung nach … ist das dort eine Sekte. So richtig wird man, wenn man Zweifel hat, nicht für voll genommen. Wenn man Zweifel hat, dann wird einem gleich gesagt, ja, dann wenden Sie sich an einen Psychologen. Die Zweifel werden recht schnell erdrückt und man wird recht schnell runtergedrückt.“
Die beiden Ärzte sprechen von Scharlatanerie und blankem Schwachsinn.
- Strafanzeigen gegen Dr. Lion et al.
(Die Namen der Mutter und der Großmutter des Patienten Karl wurden in dieser Fassung entfernt. WK)
Dr. rer. nat. Wolfgang Klosterhalfen, Diplom-Psychologe
Apl. Professor für Medizinische Psychologie (HHU Düsseldorf)
In der Donk 30, 40599 Düsseldorf, 22.12.2020An die Abteilung 35 (Überörtliche Wirtschaftsstrafsachen)
der Staatsanwaltschaft des Landgerichts BochumHiermit erstatte ich Strafanzeige
– gegen Herrn Dr. med. Kurt-André Lion, den ehemaligen ärztlichen Leiter der im September 2020 geschlossenen Abteilung „Pädiatrische Psychosomatik, Allergologie und Pneumologie“ (APPAP) der Kinder- und Jugendklinik Gelsenkirchen (KKG), Adenauerallee 30, 45894 Gelsenkirchen,
wegen
des Verdachts des schweren Abrechnungsbetrugs (§ 263 StGB) und der Misshandlung Schutzbefohlener (§ 225 StGB),
– gegen Herrn Diplom-Psychologen Dietmar Langer, therapeutische Leiter der APPAP, wegen des Verdachts der Misshandlung Schutzbefohlener und Verdachts der Beihilfe zum schweren Abrechnungsbetrug,
– mir nicht bekannte Angestellte von Krankenkassen und Krankenkassen-verbänden wegen des Verdachts der Untreue (§ 266 StGB),
– gegen weitere Personen wegen des Verdachts der Begünstigung von Straftaten (§ 257 StGB).
Häufig verwendete Abkürzungen:
ÄKWL Ärztekammer Westfalen-Lippe
AWMF Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V.
APPAP Abtlg. für Pädiatrische Psychosomatik, Allergologie und Pneumologie
AuK Bundesverband Allergie- und umweltkrankes Kind e.V., Gelsenkirchen
BKB Bergmannsheil und Kinderklinik Buer GmbH
GBV Gelsenkirchener Behandlungsverfahren (nach 2008 umbenannt in Multimodale-3-Phasen-Therapie bzw. Stationäre Komplextherapie) zur „Behandlung“ von Neurodermitis, Asthma und Allergien
KKG Kinderklinik Gelsenkirchen (Teil der BKB)
ND Neurodermitis bzw. atopisches Ekzem
Gliederung
1. Einführende Vorbemerkungen
2. Absichtliche Unterdrückung der Tatsache, dass Dr. med. Kurt-André Lion geistig der „(Germanischen) Neuen Medizin“ des Krebsscharlatans Hamer und der Pseudomedizin Prof. Ernst August Stemmanns nahestand
3. Vortäuschen einer Orientierung des GBVs an den AWMF-Leitlinien
3.1 S2k-Leitlinie 028-041 – Psychische Störungen im Säuglings-, Kleinkind- und Vorschulter
3.2 S2k-Leitlinie 013-027 – Neurodermitis [atopisches Ekzem; atopische Dermatitis]
3.3 S1-Leitlinie 013-024 – Psychosomatische Dermatologie (Psychodermatologie)
3.4 Pseudopsychosomatik und Vortäuschen von Wissenschaftlichkeit
3.5 Hat Dr. Lion die Wissenschaftlichkeit des GBVs absichtlich vorgetäuscht?
4. Vortäuschen von Heilungen
4.1 Vage Versprechungen von Heilungen
4.2 Konkretes Vortäuschen von Heilungen in zumindest 87% der Fälle
4.3 Hat Dr. Lion große Heilerfolge absichtlich vorgetäuscht?
5. Verdacht des Abrechnungsbetrugs gegenüber Krankenkassen (§ 263 StGB)
6. Verdacht der Misshandlung von Schutzbefohlenen (§ 225 StGB)
6.1 Quälen durch Unterlassen medizinisch indizierter Behandlungen
6.2 Quälen durch „Trennungstrainings“
6.3 Quälen durch „Schlaftrainings“
6.4 Quälen durch „Stressimpfungstrainings“
6.5 Quälen durch eine medizinisch nicht indizierte Ernährungsumstellung
6.6 Weitere Stellungnahmen von Fachleuten
7. Dipl.-Psych. Dietmar Langer (Verhaltenstherapeut der KKG)
7.1 Verdacht der Misshandlung von Schutzbefohlenen
7.2 Verdacht der Beihilfe zum schweren Abrechnungsbetrug
8. Verdacht der Untreue von Angestellten von Krankenkassen und Krankenkassenverbänden (§ 266 StGB)
9. Verdacht der Begünstigung (§ 257 StGB) bei eventuell durch Dr. Lion oder Herrn Langer oder Angestellte von Krankenkassen begangenen Straftaten
9.1 Dr. med. Gerrit Lautner (Ärztlicher Direktor der KKG)
9.2 Sabine Ziegler (Pressesprecherin der BKB)
9.3 Frauke Döllekes (1. Vorsitzende des Bundesverbands AuK, Gelsenkirchen)
9.4 Bettina am Orde (1. Direktorin der DRV Knappschaft-Bahn-See)
9.5 Klaus Mika (Leiter des Gesundheitsamts der Stadt Gelsenkirchen)
9.6 Dr. med. Theodor Windhorst (ehemaliger Präsident der ÄKWL)
9.7 Dr. med. Hans-Albert Gehle (Präsident der ÄKWL)
9.8 Anne Schmitz (Juristin der Gutachterkommission der ÄKWL)
9.9 Dipl.-Med. Hendrik Karpinski (Chefarzt des Klinikums Niederlausitz)
9.10 Dr. jur. Stephan Meseke (Abteilungsleiter beim GKV-Spitzenverband)
9.11 Gudula Hommel (Juristin, Ministerialrätin, MAGS NRW)
1. Einführende Vorbemerkungen
Bei meinen Strafanzeigen geht es um die „Behandlung“ bzw. Misshandlung von Kindern mit Neurodermitis (ND), Asthma und Allergien durch die Abteilung für Pädiatrische Psychosomatik, Pneumologie und Allergologie (APPAP) der Kinderklinik Gelsenkirchen (KKG).
Es geht nicht um die Behandlung von Kindern mit Verhaltensstörungen, wie sie in dem Dokumentarfilm „Elternschule“ ab Herbst 2018 zu sehen war. Diese Behandlungen sind unter Fachleuten und Laien strittig. Es gab dazu Ermittlungen des Landgerichts Essen, die nach kurzer Zeit eingestellt wurden. Mir ist über den Film hinaus zu diesen Behandlungen und deren fachlicher Angemessenheit oder strafrechtlicher Relevanz wenig bekannt. Allerdings vermute ich, dass die bei Kleinkindern mit Verhaltensstörungen durchgeführte radikale Umstellung der Ernährung medizinisch nicht indiziert und daher rechtswidrig gewesen sein könnte.
Ab 1980 hat sich an der KKG eine sektenartige Psychosomatik-Abteilung gebildet, die bis 3/2008 von dem Außerplanmäßigen Professor für Kinderheilkunde Dr. med. Ernst August Stemmann geleitet wurde. Stemmann war – nachweisbar ab 1992 – ein Anhänger der pseudomedizinischen Irrlehre des mehrfach vorbestraften Krebsscharlatans Ryke Geerd Hamer:
www.neue-medizin.de/html/body_dok_11.html , https://web.archive.org/web/20000311024537/http://www.pilhar.com/News/Presse/1992/9207ddp.htm .
www.psiram.com/de/index.php/Ryke_Geerd_Hamer
Übereinstimmungen (teilweise wörtlich) der „(Germanischen) Neuen Medizin“ Hamers mit dem „Gelsenkirchener Behandlungsverfahren“ (GBV) Stemmanns zeigt diese Tabelle: www.reimbibel.de/Uebereinstimmung-von-GBV-und-GNM.pdf . Die BKB hat die Nähe Stemmanns zur Lehre Hamers trotz dieser Tabelle und weiterer ihr bekannter Tatsachen bis heute weitgehend abgestritten. Dr. Lion hat 2019 per Abmahnschreiben an mich gemeinsam mit der BKB seine Nähe zu Hamer gänzlich geleugnet.
Ich wende mich mit meiner Strafanzeige bewusst nicht an die örtlich zuständige Staatsanwaltschaft des Landgerichts Essen, sondern deshalb an Sie, weil ich befürchte, dass die Staatsanwaltschaft Essen fachlich überfordert und befangen ist. Ich hatte 2005 und 2006 wegen des Verdachts des Betrugs und weiterer Straftaten durch Mitarbeiter der KKG und weitere Personen Strafanzeigen erstattet, die alle eingestellt oder gar nicht erst näher bearbeitet wurden.
2006 hat mir z.B. Oberstaatsanwalt Vollmer mitgeteilt:
„Es handelt sich um einen Meinungsstreit unter Medizinern. Unstreitig erzielt der Beschuldigte – aufgrund welcher Behandlungsmethoden oder im Wege einer Selbstheilung dürfte kaum festzustellen sein – auch Erfolge bei der Behandlung von Neurodermitis-Erkrankten. Der wissenschaftliche Nachweis, dass seine Behandlungsmethoden erfolglos sind, ist bisher nicht geführt worden. Es gibt zahlreiche Befürworter und Gegner seiner Methode.“
www.reimbibel.de/Staatsanwaltschaft-Essen-Einstellungsbescheide-2005-2006.pdf
Tatsächlich hat es aber schon 2005 zumindest unter Hochschullehrern überhaupt keinen „Meinungsstreit unter Medizinern“, sondern nur eine einhellige Ablehnung des absurden GBVs der KKG gegeben. Dies wird u.a. in einem Artikel des Spiegels über die Gelsenkirchener Pseudomedizin – https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-39613469.html – und in Schreiben von Direktoren von Universitäts-Kinderkliniken an mich deutlich: www.reimbibel.de/Kinderaerzte-ueber-Stemmann.pdf .
Wissenschaftlich ernst zu nehmende Belege für die Wirksamkeit des eigenartigen GBVs zur „Behandlung“ von ND, Asthma und Allergien hat die KKG nie geliefert. Und selbstverständlich liegt die Beweislast bei einem Streit um die Wirksamkeit und die Wirtschaftlichkeit einer neuartigen Behandlungsmethode nicht beim Kritiker, sondern bei der Person, die die Methode einführt oder übernimmt. Bei besonders aufwändigen (teuren) Verfahren ist außerdem gemäß §70 SGB V deren Wirtschaftlichkeit und Notwendigkeit im Vergleich zu weniger aufwändigen (teuren) und gefährlichen Behandlungen zu belegen, was die KKG ebenfalls nie getan hat.
Ich hatte schon 2004 Prof. Stemmann in Rundschreiben an Hochschullehrer als Scharlatan bezeichnet. Dagegen hat er entweder nicht geklagt oder keine Staatsanwaltschaft gefunden, die bereit war, gegen mich zu ermitteln.
Kürzlich hat auch der Bonner Professor für Dermatologie Thomas Bieber die ND-„Behandlung“ der KKG gegenüber dem Spiegel und im Deutschlandfunk Kultur als Scharlatanerie und Schwachsinn bezeichnet:
„>Wissenschaftlich ist das Scharlatanerie und darüber hinaus gefährlich.< Es sei der Klinik gelungen, die Hoffnungen von Eltern auf schnelle Heilerfolge anzusprechen.“
(Der Spiegel, Timo Grampes und Armin Himmelrath: Dunkle Passagen, Nr. 41, 02.10.2020, S. 51)
„Es gibt null wissenschaftlichen Nachweis, dass das ganz am Anfang ist und alles andere – die Immunologie, die Barrierestörung, die wirklich genetisch bedingt ist – Folge dieser psychologischen Störung sein sollte. Das ist völlig absurd, was hier in den Raum gestellt wird. Und dann folglich auch dieser Ansatz, zu versuchen, darauf aufbauend das Problem zu lösen. Das heißt, durch einen wie auch immer gearteten psychologischen, psychosomatischen Ansatz, Heilungsversprechen zu machen, das ist Scharlatanerie, um es mal auf den Punkt zu bringen.“ https://www.deutschlandfunkkultur.de/elternschule-in-der-kritik-schreiende-kinder-und-babys.2165.de.html?dram:article_id=485238
„Und diese Erwartungshaltung wird da bedient von diesen Kollegen in Gelsenkirchen, indem sie das – für mich sehr vereinfacht – darstellen und sagen: ´Sie sind dran schuld, Ihr Kind ist dran schuld, ihr Kind ist n Terrorist, er terrorisiert Sie, und deswegen müssen Sie jetzt mehr Abstand von Ihrem Kind nehmen. Das löst das Problem. Entschuldigen Sie, aber das ist blanker Schwachsinn, was hier propagiert wird. Wissenschaftlich ist das völliger, blanker Schwachsinn, ich muss das einfach sagen.“
Es gab zwar über Jahrzehnte Ärzte und Ärztinnen, die Patienten zur Allergie-Abteilung der KKG überwiesen haben. Deren subjektive Hoffnungen auf Erfolg der „Behandlung“ belegt indes nicht die von der KKG zunächst in vager Form, ab 2005 aber auch konkret und großspurig reklamierten Heilerfolge.
Die in der Regel dreiwöchige stationäre „Therapie“ von Säuglingen und Kleinkindern mit ND, Asthma oder Allergien in der APPAP bestand haupt-sächlich in gemüsereicher Kost und medizinisch nicht indizierten, die meisten Kinder psychisch überfordernden und deshalb verwerflichen regelmäßigen Trennungen von Mutter und Kind. In diesen Trennungsphasen wurden die Kinder absichtlich nicht getröstet oder beschäftigt.
Die allen Kindern verschriebene Diät sollte mindestens ein Jahr lang durchgeführt werden. Die rabiaten, potentiell traumatisierenden und auch langfristig die Mutter-Kind-Beziehung schädigenden Trennungen wurden routinemäßig fast drei Wochen lang täglich mehrfach – jeweils bis zu 1 ½ Stunden lang – durchgeführt.
Mit dem GBV wurden auch Schulkinder und Jugendliche „behandelt“. Strafrechtlich wichtiger ist aber die üble „Behandlung“ von Säuglingen und Kleinkindern.
Kinder und Begleitpersonen wurden überwiegend parallel in getrennten Gruppen „therapiert“. Die Begleitpersonen (fast ausschließlich die Mütter der Kinder) sollten vor allem durch zahlreiche Vorträge (ab 2008 vor allem von Dr. Lion und dem Verhaltenstherapeuten Dietmar Langer) zu Ko-Therapeuten der Kinder ausgebildet werden:
„Die chronische Krankheit betrifft nicht nur den Betroffenen, sie erfasst zugleich auch seine Kontaktperson (und die restliche Familie). Deshalb durchläuft die Kontaktperson ebenfalls das Behandlungsprogramm und fungiert dann als Trainer für die Selbstheilung … .“
Stemmann, EA und Stemmann, S. (2002): Selbstheilung (Spontanheilung) der Neurodermitis. Das Gelsenkirchener Behandlungsverfahren, S. 272
Schon allein wegen dieser „Behandlung“ von Müttern (Vorträge, werktägliches Autogenes Training, „Traumreisen“, Progressive Muskelentspannung, Laufen zur Entspannung, Einzelgespräche), d.h. aus organisatorischen Gründen, mussten kleine Kinder und deren Mütter regelmäßig voneinander getrennt werden: www.reimbibel.de/Behandlungsplan.pdf . Das „Trennungstraining“ wurde nicht nur zur „Therapie“ (angeblicher) kindlicher Trennungsangst bei Kindern mit ND, sondern auch bei Kindern mit Asthma, Allergien oder Verhaltensstörungen eingesetzt.
Es dürfte in Deutschland und auch weltweit keine Klinik geben, in der chronisch kranke Kinder und deren Mütter nach einem derartigen „Behandlungsplan“ be- bzw. misshandelt worden sind.
Die KKG hat wahrheitswidrig schon 2005 behauptet, 80 oder 87 Prozent der Kinder mit ND würden innerhalb von zwei Jahren geheilt. In den drei wissenschaftlich nicht ernst zu nehmenden Studien der KKG zur angeblichen Wirksamkeit der ND-„Behandlung“ fehlt jedoch eine Kontrollgruppe, und es ist außerdem darin nicht von Heilungen die Rede:
www.reimbibel.de/GBV-Studien.pdf .
Zur ganz ähnlichen dreiwöchigen, stationären „Behandlung“ von Asthma und Allergien hat die KKG meines Wissens bis heute überhaupt keine Studie vorgelegt.
Eine adäquate strafrechtliche Aufarbeitung des Gelsenkirchener Klinikskandals ist aus meiner Sicht notwendig, weil
a) das GBV über Jahrzehnte viel Schaden angerichtet hat,
b) die Kontrollorgane im Gesundheitswesen fast komplett versagt haben,
c) viele Journalist/inn/en sich blenden ließen,
d) Politiker/innen sich blenden ließen,
d) die Staatsanwaltschaft Essen und der Generalstaatsanwalt in Hamm versagt haben.
Eine juristische Aufarbeitung ist nicht ohne die Hilfe von Fachleuten möglich, die sich gut mit Allergien, vor allem bei Kindern, und/oder dem SGB V und den daraus abgeleiteten Vorschriften zur Überprüfung neuartiger Untersuchungs- und Behandlungsmethoden (NUB) sowie den wissenschaftlichen Anforderungen an Therapiestudien auskennen. Als allgemein verständliche Einführung in den Bereich „NUB“ empfehle ich:
Als Gutachter/innen in dieser Sache kommen u.a. Professor/inn/en und weitere Expert/inn/en der Dermatologie, der Pädiatrie und der Psychosomatischen Medizin in Frage, u.a. die Verfasser/innen einschlägiger wissenschaftlicher Leitlinien.
Das GBV zur „Behandlung“ von ND, Asthma und Allergien war eine im Prinzip neuartige – m.E. pseudomedizinische – „Untersuchungs- und Behandlungs-methode“ der KKG, die spätestens seit 1987 unter der Bezeichnung „Gelsenkirchener Behandlungsverfahren“ (GBV) bekannt wurde und der sogenannten Alternativen Medizin zuzurechnen ist. Das GBV verstand sich nämlich nicht als eine Ergänzung zu den in Deutschland üblichen ambulanten Behandlungen, sondern als ein alternativer „Behandlungsansatz“, der im Unterschied zu konventionellen Verfahren angeblich regelmäßig Heilungen ermöglichte.
Bei der „Behandlung“ von „Neurodermitis, Asthma und Allergien“ durch die APPAP handelte es sich nicht um ein sinnvolles und evidenzbasiertes Angebot, sondern im Wesentlichen um Scharlatanerie, nämlich ein Potpourri von bizarren Annahmen, problematischen Maßnahmen und wahrheitswidrigen Erfolgs-meldungen, das mehr mit Show-Business und Narzissmus seiner Protagonisten als mit seriöser Medizin zu tun hatte.
Bei Kindern mit ND ist in erheblichem Umfang mit Spontanremissionen zu rechnen, die – wie z.B. bei einer Grippe – unabhängig von der jeweiligen Behandlung auftreten:
„Bei 70% der Kinder verschwinden die Symptome bis zum dritten Lebensjahr von selbst.“ (Prof. Peter Höger, https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-39613469.html , S. 175, letzter Absatz)
„Je früher die Krankheit auftritt, desto größer ist die Chance, dass die Ekzeme schnell wieder nachlassen. Bei 60 bis 80 Prozent der erkrankten Säuglinge und Kleinkinder geht die Neurodermitis spätestens zum Schulbeginn entweder zurück oder hat sich stark gebessert.“ https://www.allergieinformationsdienst.de/krankheitsbilder/neurodermitis/verbreitung.html#c191681
„Betroffen sind ca. 23% der Säuglinge und Kleinkinder, 8% der Schulkinder und 2 bis 4% der Erwachsenen.“ https://www.kinderaerzte-im-netz.de/krankheiten/neurodermitis-atopisches-ekzem/was-ist-eine-neurodermitis/
Dass diese Spontanremissionen durch das GBV wesentlich gefördert wurden, hat die KKG innerhalb der letzten 40 Jahre nicht nachweisen können. Sie hat es aber trotzdem geschafft, bei vielen Eltern, Ärzten, Journalisten, Politikern, Behörden und Krankenkassen den Eindruck zu erwecken, das GBV hätte bei den meisten Kindern mit ND, Asthma oder Allergien eine Heilung bewirkt. Aus meiner Sicht gab es keine Heilerfolge, sondern nur PR-Erfolge.
Während zunächst nur Kinder mit ND, Asthma und Allergien zur stationären, meist dreiwöchigen „Behandlung“ aufgenommen wurden, wurden nach 2008 auch zunehmend Kinder mit Verhaltensstörungen behandelt, die nicht körperlich erkrankt waren. Das GBV wurde nach 2008 in „Multimodale-3-Phasen-Therapie“ umbenannt und zuletzt auch als „Stationäre Komplextherapie“ bezeichnet. Da das seltsame „Behandlungskonzept“ und die problematische „Behandlung“ von ND, Asthma und Allergien durch die APPAP aber nach 2008 nicht wesentlich geändert wurden, benutze ich weiterhin die bekanntere, alte Bezeichnung „GBV“.
Am 14.09.2020 hat die KKG mitgeteilt, dass die APPAP schließt: https://archive.is/6ww1M . Laut Geschäftsführer Werner Neugebauer, der kurz nach Erscheinen eines kritischen Berichts über die KKG im Spiegel im Oktober 2020 verstorben ist, war die Schließung „eine rein ökonomische Entscheidung“. Verursacht worden sei der Rückgang der Patientenzahlen dadurch, dass manche Familien den Herausforderungen einer dreiwöchigen stationären Therapie nicht mehr gewachsen seien, sowie – Neugebauer hat dies nur angedeutet – die „hitzige Diskussion im Jahr 2018 um den Dokumentarfilm „Elternschule““. Tatsächlich sind die Patientenzahlen der APPAP aber schon seit dem Ausscheiden ihres früheren, auf viele Menschen charismatisch wirkenden Leiters (Prof. Stemmann) im Jahr 2008 kontinuierlich zurückgegangen:
www.reimbibel.de/GBV-Qualitaetsberichte.pdf oder .htm.
Noch am Tag der Bekanntmachung der Schließung hat der Journalist Timo Grampes in einem Interview des Deutschlandfunks geäußert, dass anscheinend mehr hinter dieser Meldung steckt: www.deutschlandfunkkultur.de/psychosomatik-abteilung-aus-elternschule-ein-baby-das-sich.1008.de.html?dram:article_id=484068 .
Hinter den für die KKG blamablen Abstimmungen mit den Füßen durch die Eltern potentieller Patienten (bzw. der stark abnehmenden Anzahl von Überweisungen durch Kinder- oder Hautärzte) steckt nicht zuletzt berechtigte und öffentlich geäußerte Kritik am GBV. Diese gab es vor allem ab 2003. Ab 2017 gab es erneut heftige Kritik, diesmal u.a. von
– der Großmutter und der Mutter des an ND erkrankten Säuglings „Karl“,
www.kinderklinik-gelsenkirchen-kritik.de/Urteil-BKB-gg-Manuela-H.pdf
– weiteren Müttern von Patienten,
https://www.kinder-verstehen.de/wp-content/uploads/Fallberichte_aus_neurodermitis_ch_v2-2.pdf
www.reimbibel.de/GBV-kritische-Berichte-von-Muettern.pdf oder .htm
– dem Kinderschutzbund,
www.dksb.de/de/artikel/detail/elternschule-kinderschutzbund-zu-der-umstrittenen-erziehungs-doku/
– ärztlichen Fachgesellschaften,
www.dgsf.org/themen/stellungnahmen-1/stellungnahme-zum-dokumentarfilm-elternschule
https://www.vakjp.de/pdf/meldungen/2018-11-22_VAKJP-Stellungnahme_zum_Kinofilm_Elternschule.pdf
www.dgspj.de/wp-content/uploads/servive-stellungnahmen-film-elternschule-dezember-2018.pdf
– einzelnen Fachleuten,
https://tinyurl.com/BvKalckreuth (2018)
– und mir selbst.
Meine über 100 Seiten umfassende Chronik des Gelsenkirchener Klinikskandals
www.kinderklinik-gelsenkirchen-kritik.de/Chronik.pdf ist eine Sammlung von Fakten und Meinungen, die dafür spricht, dass die KKG jahrzehntelang auf unseriöse Weise für das GBV Werbung gemacht und so nicht gelegentlich und versehentlich, sondern systematisch und gezielt die Öffentlichkeit hinters Licht geführt hat.
Der größere Teil der aktuellen Kritik von Laien und von Fachleuten am GBV setzt beim Dokumentarfilm „Elternschule“ an, der ab Herbst 2018 in Programmkinos und am 3.7.2020 sowie am 13.7.2020 jeweils zu später Stunde im 1. und im 2. Deutschen Fernsehen gezeigt wurde. Dieser Film, der als DVD erhältlich ist, erweckt den falschen Eindruck, es ginge beim GBV nur um die Behandlung von Verhaltensstörungen. Zwar leidet eins der gezeigten Kinder an ND, der Film illustriert aber nur die Behandlung von dessen Ess- und Schlafstörungen.
Bei meiner Strafanzeige geht es nicht um die ebenfalls umstrittene Therapie von Kindern mit Verhaltensstörungen, sondern hauptsächlich um die laut GBV psychisch verursachten Erkrankungen ND, Asthma und Allergien.
Ich habe den Verdacht, dass Herr Dr. Lion seit 8/2008 (Verteidigung der APPAP auf einer Seite von Wikipedia) in Zusammenwirken mit anderen Personen und in der Absicht, sich selbst und Dritten einen rechtswidrigen Vermögensvorteil zu verschaffen, das Vermögen von Krankenkassen dadurch beschädigt hat, dass er durch absichtliche Vorspiegelung falscher sowie durch Entstellung und Unterdrückung wahrer Tatsachen bei Angestellten von Krankenkassen und generell öffentlich irrtümliche Vorstellungen vom Nutzen des GBVs erregt und unterhalten hat.
Als angestrebte Vermögensvorteile kommen in Frage:
– Sicherung des eigenen Arbeitsplatzes;
– Zusatzeinkommen durch Privatpatienten;
– Sicherung der Arbeitsplätze zahlreicher weiterer Mitarbeiter/innen der APPAP und der BKB.
Bei einer Klage der BKB gegen die Großmutter des Patienten „Karl“ soll laut Frau xxxx, pers. Mitteilung, März 2020) der Rechtsanwalt der BKB die Notwendigkeit einer Verurteilung der Beklagten durch das Landgericht Berlin u.a. sogar damit „begründet“ haben, durch deren Äußerungen seien die 800 Arbeitsplätze der BKB in Gefahr.
Dr. Lion hat anscheinend das GBV von Prof. Stemmann kritiklos übernommen und fortgeführt. Die einzige von außen erkennbare Distanzierung gegenüber seinem früheren Chef und Lehrer besteht darin, dass Dr. Lion in den letzten Jahren die Bücher und Broschüren Stemmanns nicht mehr auf den Webseiten der APPAP angegeben hat. Neu eingeführte Therapieelemente wie „Snoezelen“ und Puppenspiel haben das GBV nicht wesentlich verändert.
Zu meiner Person und Motivation
Ich habe von 1974 bis 1990 als Assistent am Institut für Medizinische Psychologie der Universität Düsseldorf wissenschaftlich gearbeitet.
Vom 15.4.1991 bis 9/2003 war ich – abgesehen von einer halbjährigen Lehrstuhlvertretung – an der KKG als Dipl.-Psychologe tätig: http://www.reimbibel.de/Arbeitszeugnis.pdf . Dort hatte ich bis 10/1998 vor allem mit Kindern ab ca. 5 Jahren und deren Müttern der damaligen Station K6 zu tun. Ich war aber nie auf der in einem anderen Gebäude befindlichen damaligen Station K5 beschäftigt, in der Säuglinge und Kleinkinder mit Allergien durch Aufenthalte in der sogenannten „Mäuseburg“ „behandelt“ wurden. Auf K5 waren Herr Langer und zeitweise Herr Dr. Lion tätig. Diese Station, in der es auch nach dem Umzug der KKG nach Buer noch die umstrittene „Mäuseburg“ gab, wurde ab 2018 vor allem durch den Film „Elternschule“ öffentlich bekannt.
Ab Ende 1999 haben der leitende Psychologe der KKG, Dipl.-Psych. Gerd Starzmann, und der ärztliche Direktor, Prof. Stemmann, auf der „Basis“ einer geheimen Personalakte vergeblich versucht, mich – u.a. durch die Anordnung einer psychiatrischen Untersuchung – aus der Klinik zu vertreiben.
Von 7/2004 bis 9/2008 und erneut ab Mitte 2018 habe ich mich der aus meiner Sicht ethisch und gesellschaftlich notwendigen, unbezahlten, zeitaufwendigen, unangenehmen und für mich finanziell riskanten Aufgabe gewidmet, das GBV aus wissenschaftlicher Sicht zu kritisieren. Ich habe dies in der Annahme getan, dass sich außer mir niemand so ausdauernd, nachdrücklich und kenntnisreich der notwendigen Aufklärung über den Gelsenkirchener Klinikskandal verschreiben würde. Unangenehme persönliche Erfahrungen mit Mitarbeiter/inne/n der KKG und der Stadt Gelsenkirchen mögen zu meiner Motivation beigetragen haben, haben meine auf gut nachprüfbaren Tatsachen gestützte Kritik am GBV aber nicht verfälscht.
2. Absichtliche Unterdrückung der Tatsache, dass Dr. med. Kurt-André Lion geistig der „(Germanischen) Neuen Medizin“ des Krebsscharlatans Hamer und der Pseudomedizin Prof. Ernst August Stemmanns nahestand
Herr Dr. Lion ist von 1992 bis 1997 an der KKG unter Prof. Stemmann zum Facharzt für Kinderheilkunde und Jugendmedizin ausgebildet worden.
Stemmann hatte bereits 1992 die „Neue Medizin“ Hamers „überprüft“ und dem Dekan der Medizinischen Fakultät der HHU mitgeteilt:
„Die Wahrscheinlichkeit, dass nach der strengen wissenschaftlichen Überprüfung auf Reproduzierbarkeit die Gesetzmäßigkeiten der „Neuen Medizin“ (1-3) r i c h t i g sind, muß nunmehr als sehr hoch angesetzt werden.“ www.neue-medizin.de/html/body_dok_11.html
Auf diesen skandalösen Brief habe ich die BKB, viele Klinikdirektoren und die BKB Ende 2004 auf den Seiten 7 und 8 meines 16-seitigen Textes „Heilung der Neurodermitis durch Germanische Neue Medizin? Zur angeblichen Wissenschaftlichkeit und Wirksamkeit des Gelsenkirchener Behandlungsverfahrens“ durch ein langes Zitat und einen Link zu einer Kopie des Briefs im Internet aufmerksam gemacht.
Weder Prof. Stemmann noch die BKB noch die Medizinische Fakultät der Universität Düsseldorf haben die Echtheit dieses Briefes jemals bestritten. Trotzdem hat noch 2020 die BKB gegenüber dem SPIEGEL eine ungebührliche Nähe Stemmanns zu Hamer bestritten (s. weiter unten). Innerhalb der BKB scheint Stemmanns Bekenntnis zur Irrlehre Hamers keine wesentlichen negativen Konsequenzen für Stemmann gehabt zu haben.
Stemmann hat innerhalb der KKG aus seiner Begeisterung für die pseudomedizinischen Hypothesen Hamers kein Geheimnis gemacht. In seinen Schreiben, Artikeln und Büchern hat Stemmann sich teils direkt auf Hamer bezogen, z.B. 9/1993 im Literaturverzeichnis eines Berichts für die AOK Ennepe-Ruhr (S. 98). Dort steht unter Punkt 9:
„9. Hamer, R. G.: Vermächtnis einer Neuen Medizin, Bd. I Amici di Dirk Verlag Köln 1987“.
In dem folgenden Artikel (an dem ich nicht mitgearbeitet habe) hat Stemmann bizarre Auffassungen Hamers referiert, ohne diesen beim Namen zu nennen:
Stemmann EA, Starzmann G, Schachoff R, Langer D, Klosterhalfen W, Lion KA, Stachnik J, van Meerbergen, S
Neurodermitis ist heilbar. Das Gelsenkirchener Behandlungsprogramm der Neurodermitis. Sozialtherapie, 1993, 6-7, 23-33
In das Buch von Stemmann und Stemmann (2002) „Selbstheilung (Spontanheilung der Neurodermitis – Das Gelsenkirchener Behandlungsverfahren“, das man als die Bibel des GBVs bezeichnen kann, ist die „Neue Medizin“ Hamers eingeflossen. Hamer wird aber von Stemmann nicht als Inspirator für z.B. die folgenden Behauptungen Stemmanns erwähnt:
„Eine Neurodermitis kann nur durch ein Gefühl entstehen, das den Betroffenen elementar, unerwartet, vergleichbar einem Schock, trifft. … Welches Gefühl verursacht eine Neurodermitis? Bestimmte Gefühle haben Bezug zu bestimmten Krankheiten und gehen ihnen voraus. Bei der Neurodermitis dominiert das Gefühl „Trennung“. Unter Trennung ist der Abriß des Körperkontaktes, der Verlust des Kontaktes zur Mutter, Familie, zu Freunden, zur gewohnten Umgebung zu verstehen. … und so entsteht eine Neurodermitis nach Situationen, in denen „Trennungen“ vollzogen werden, wie
. nach der Geburt, Trennung von der Mutter
. beim Abstillen, Trennung von der Brust, der Nahrungsquelle
. durch die Geburt eines Geschwisterkindes, Trennung von der Mutter
. nach Scheidung der Eltern, Trennung von einem Elternteil
. nach Wohnortwechsel, Trennung von dem alten Revier
. nach Scheitern der ersten Liebe, Trennung von dem geliebten Menschen
. nach Arbeitsplatzwechsel, Trennung von dem gewohnten Umfeld
Wiederholen sich derartige Situationen von Trennung, in denen das Gefühl erinnert und als Kränkung empfunden wird, werden jedesmal neurodermitische Beschwerden auftreten, und damit ist die chronische Krankheit programmiert.
Zusammen mit der Kränkung durch das Gefühl können auch andere Informationen wahrgenommen und gespeichert werden, die zu dem Zeitpunkt, da der Betroffene die Kränkung empfunden hat, vorhanden waren, wie
Sinneswahrnehmungen in Form von Geräuschen, Gerüchen u.a.
Der Kontakt mit Allergenen, infektiösen Erregern, Schadstoffen u.a.
Werden dann diese Sinneswahrnehmungen in Form von Geräuschen, Gerüchen u.a. bewußt oder, was zumeist der Fall ist, unbewußt erinnert oder findet erneuter Fremdstoffkontakt mit Allergenen, infektiösen Erregern, Schadstoffen u.a. statt, so treten Neurodermitissymptome auf.“ S. 25f
„Durch unkontrollierbaren Stress entsteht eine Fehlschaltung im Gehirn, die die Funktion eines Organs beeinflusst und verändert.“ S. 36
In einem Brief von Hamer an die damalige NRW-Gesundheitsministerin Birgit Fischer heißt es deshalb: „Herr Stemmann, der früher Neurodermitis mit Ernährungs-umstellung behandelte, hat seine Erkenntnisse für das Gelsenkirchener Behandlungsmodell von mir bzw. meinen Büchern und Tabellen abgekupfert und verkauft sie nun als seine eigenen Erkenntnisse.“ (S. 412) www.reimbibel.de/Stemmann-hat-bei-Hamer-abgekupfert.htm
In Stemmanns Asthma-Buch (1999) ist zu lesen:
Daß etwas, das gegen den eigenen Willen geht, Asthma verursacht, ist nur zu verstehen aus der Sicht der Evolution. Es handelt sich um ein Urgefühl des Menschen, sein Revier ist bedroht, Angst um das Revier kommt auf und ruft extremen Streß hervor. Aus Sicht der Evolution entsteht Asthma durch Revierangst (119). “ S. 58
Dass Asthma durch Revierangst entsteht, sieht nicht die Evolution so, sondern wurde erstmals von Hamer behauptet. Im Literaturverzeichnis des Buchs findet man nämlich unter Nr. 119:
„Hamer, R. G.: Kurzfassung der Neuen Medizin (Stand 1994)
Amici di Dirk Verlagsgesellschaft, Köln 1994“.
Es ist anzunehmen, dass Dr. Lion schon in den Jahren 1992 bis 1997 klar gewor-den ist, dass Stemmann ein Anhänger Hamers war. Als Lion 2001 als Oberarzt an die KKG zurückkehrte, war im Dienstzimmer von Prof. Stemmann sogar ein großes Poster Hamers an der Wand hinter dessen Schreibtisch angebracht, das angebliche Verbindungen zwischen Psyche, Gehirn und Organen darstellte.
Darüber, wie Herr Dr. Lion (und der Verhaltenstherapeut Langer) tatsächlich zur Irrlehre Hamers und den Vorstellungen von Prof. Stemmann zur Entstehung und Behandlung von ND, Asthma und Allergien standen, können vermutlich die vielen Ärzte und Ärztinnen, die im Rahmen ihrer Facharztausbildung zeitweise in der APPAP tätig waren, Auskunft geben. Diese Personen können auch etwas zur Diagnostik, der Therapie und dem Umgang mit den Patienten und deren Müttern sagen.
Die folgende Tabelle habe ich 2004 auf der Basis von Schriften Hamers erstellt, um durch Beispiele verständlich zu machen, welche wahnhaften ätiologischen Vorstellungen Hamer hatte:
Biologischer Konflikt sog. Krankheit
Ärger mit Familienangehörigen Ca des unteren link. Drittels des Oesophagus Hässlicher, unverdaulicher Ärger Colon Carcinom Schwerer hässlicher Konflikt Nieren-Sammelrohr-Ca Besudelungskonflikt Melanom, Pubertätsakne, Hauttuberkulose Geruchs- und Gestank-Konflikt Nasenschleimhaut-Carcinom Konflikt des „Nicht-zubeißen-Dürfens“ Zahnschmelz-Carcinom, sog. Karies Revierärger-Konflikt Hepatitis Hässlicher genitaler Konflikt der Frau Krebs der Gebärmutterschleimhaut Konflikt mit Flüssigkeit, Wasser, Öl Nierenparenchym-Nekrosen Angst-Ekel-Konflikt Unterzuckerung Von 2004 bis 2008 habe ich in vielen Texten das GBV kritisiert und die Nähe Hamers zu Stemmann dokumentiert. Die meisten dieser Texte waren im Internet allgemein zugänglich: https://web.archive.org/web/20080225124551/http://www-public.rz.uni-duesseldorf.de/~klostewg/ .
Außerdem habe ich zahlreiche Rundschreiben verfasst und am 27.01.2005 in Gelsenkirchen ein Flugblatt verteilt:
www.reimbibel.de/Flugblatt-Gelsenkirchen-20050127.pdf .
Meine 16-seitige GBV-Kritik vom 26.12.2004 „Heilung der Neurodermitis durch Germanische Neue Medizin? Zur angeblichen Wissenschaftlichkeit und Wirksamkeit des Gelsenkirchener Behandlungsverfahrens“ habe ich dem Geschäftsführer der BKB per Post zugestellt. Es kann ausgeschlossen werden, dass Dr. Lion meine Belege für die Nähe des GBVs zu Hamer unbekannt geblieben sind. Dennoch haben sowohl er als auch die BKB diese Nähe bis zuletzt geleugnet.
Die BKB hat 2005, 2008 und 2019 auf meine Texte mit juristischen Drohgebärden reagiert und insofern bestätigt, dass sie meine Kritik zur Kenntnis genommen hat. In Ihrem Anwaltsschreiben vom 25.01.2005 hat die BKB mir u.a. vorgeworfen, öffentlich behauptet zu haben:
„Seit über 10 Jahren verbreite der Leiter der Abteilung für Allergologie der Kinderklinik Gelsenkirchen, Herr Dr. E. A. Stemmann, bizarre Thesen aus der pseudowissenschaftlichen (germanischen) neuen Medizin des dreifach vorbestraften Krebsscharlatans Dr. Ryke Geerd Hamer (Fall Olivia)).“
In eigenen Texten hat Dr. Lion schon Anfang 2008 eine Nähe des GBVs zu Hamer abgestritten. Am 23.01.2008 hat er – erfolglos – als designierter Leiter der APPAP wie folgt gegen einen Wikipedia-Artikel protestiert:
„Sehr geehrte Damen und Herren,
mit großer Bestürzung und tief empfundenen Missfallen haben wir, die Kinder- und Jugendklinik Gelsenkirchen, Betriebsteil der Bergmannsheil und Kinderklinik Buer gGmbH, den o.a. Beitrag in der Internet-Präsenz von WIKIPEDIA zur Kenntnis genommen.
Ich selbst bin als Oberarzt in dieser Klinik mit dem Gelsenkirchener Behandlungsverfahren (GBV) betraut und durch eine Mitarbeit in diesem Krankenhaus seit 1992 intensiv auch mit dessen Inhalten vertraut. In dem WIKIPEDIA-Internet-Artikel eines anonymen Verfassers wird das GBV nicht nur unzureichend zu kurz sondern vor allem verzerrt, falsch, irreführend, diskriminierend und diskreditierend dargestellt, wogegen wir auf das Schärfste protestieren müssen.
Das GBV basiert nicht wie behauptet „auf der Grundlage von Außenseiterlehren von Ryke Geerd Hamer“ sondern auf wissenschaftlichen Erkenntnissen von Stress- und Hirnforschung und stellt einen psychosomatisch begründbaren Ansatz bei der Behandlung von Krankheiten aus dem allergischen Formenkreis (Asthma bronchiale, Neurodermitis, Heuschnupfen u.a.) dar. Mit dem durch und bei WIKIPEDIA veröffentlichten Internet-Artikel wird das GBV abqualifiziert (Rubrik Esoterik) und fälschlicherweise mit dem Krankheitsmodell nach Hamer verknüpft. Diese durch den anonymen Autor aufgestellten Behauptungen sind nicht nur nicht-beweisbar sondern sachlich falsch. Mit der Veröffentlichung dieses Artikels (im übrigen ohne zuvor bei der handelnden Therapieeinrichtung nachgefragt zu haben!) ist dem gesamten Behandlerteam (Ärzten, Psychologen, Krankenschwestern, Erzieherinnen, Kunsttherapeuten, Diätassistentinnen, Ökotrophologinnen, Ernährungsberaterinnen) Unrecht zugefügt worden und der wirtschaftlichen Einrichtung Bergmannsheil und Kinderklinik Buer gGmbH schwerer Schaden durch Veröffentlichung voreingenommener und sachlich falscher Informationen entstanden.
Um den ohnehin bereits entstandenen Schaden (wirtschaftlich und die Reputation unserer Klinik betreffend) nicht weiter ausufern zu lassen, fordern wir, die Kinder- und Jugendklinik Gelsenkirchen, Sie hiermit höflich aber bestimmt auf, den o.a. Artikel umgehend aus Ihrer Internet-Präsenz zu löschen und auch frühere von diesem Autor in längerem Umfang verfasste Versionen und die dazugehörigen Kommentare zu löschen. …“
Besonders deutlich hat sich die Nähe Lions zu Hamers irrsinniger Krankheits-lehre z.B. in diesem Text gezeigt, der zunächst von der KKG und dann auch vom Verein „AuK“ ins Internet gestellt wurde und dort noch viele Jahre nach dem Ausscheiden Stemmanns zu lesen war:
„Die pädiatrische psychosomatische Behandlung bei allergisch / chronischen Erkrankungen und Verhaltensauffälligkeiten
Neurodermitis, Asthma, Heuschnupfen/ Regulationsstörungen wie Ess- und Schlafstörungen
Hier handelt es sich um ein ganzheitliches Modell, das die eigentliche Ursache der Erkrankung sucht und darauf die Behandlung aufbaut.
Es vertritt die Meinung, dass die Ursachen einer Krankheit stets in einer Gefühlsverletzung liegen, die den Erkrankten unerwartet getroffen hat …“. http://archive.is/gXreO
Diese völlig aus dem Rahmen der evidenzbasierten Medizin fallende Sicht geht eindeutig auf Hamer zurück. Dass dieser Unsinn lange auf einer Webseite der KKG und noch 2013 auf einer Webseite des für die Anwerbung und Betreuung von Eltern allergiekranker Kinder wichtigen Vereins „AuK“ zu lesen war, geht vor allem zu Lasten von Dr. Lion als Leiter der APPAP und ärztlicher Beirat des Vereins „AuK“.
Dass Dr. Lion geistig der Irrlehre Hamers nahestand, wird auch durch einen von ihm 2017 verfassten Arztbrief deutlich, zu dem er ein Formular verwendet hat, auf dem „Neurodermitis bei Trennungsangst“ und „Asthma bronchiale bei Revierangst“ angekreuzt werden konnte:
www.reimbibel.de/Arztbrief-Dr-Kurt-Andre-Lion-2017.pdf
Dies Formular zeigt, dass Lion bei Neurodermitis grundsätzlich das Vorliegen von Trennungsangst angenommen und bei Asthma grundsätzlich „Revierangst“ unterstellt hat.
Der Begriff „Trennungsangst“ ist in der Fachliteratur üblich. Der Begriff „Revierangst“ als Ursache von Asthma geht aber eindeutig auf die „(Germanische) Neue Medizin“ von Ryke Geerd Hamer zurück. Siehe www.reimbibel.de/Uebereinstimmung-von-GBV-und-GNM.htm
Hamer hat von Trennungs- und Revierkonflikten sowie ca. 150 weiteren traumatisierenden „biologischen Konflikten“ gesprochen und diese für die Ursache von unterschiedlich lokalisierten Gehirnläsionen und dadurch ausgelösten unterschiedlichen Krankheiten gehalten: www.reimbibel.de/GNM.pdf . Stemmann und Lion weichen sprachlich von Hamer ab, meinen aber das gleiche Stressgeschehen und sprechen von Angst statt von Konflikten. Für beide Ärzte hatte dies nicht zuletzt den Vorteil, dass diese sprachlichen Abweichungen ihnen dabei geholfen haben, Spuren zurück zu Hamer zu verwischen.
Dieses systematische Verheimlichen ihrer geistigen Nähe zu Hamer zeigt sich auch in den sog. Qualitätsberichten der Klinik. Darin wird 2004 der Diagnoseschlüssel F54 noch mit „Revierangst“ übersetzt. 2006 heißt es an dieser Stelle aber schon: „Psychologische Faktoren oder Verhaltensfaktoren bei andernorts klassifizierten Krankheiten (Revierangst)“. Ab 2008 ist – nun unter Verantwortung von Dr. Lion – nicht mehr von „Revierangst“ die Rede:
www.reimbibel.de/GBV-Qualitaetsberichte.pdf
Dr. Lion hat noch im Herbst 2019 in einem Abmahnschreiben mir gegenüber unter Verweis auf zwei umfangreiche kritische Texte von mir zum GBV und zu einem Gutachten (Beschwerde über Dr. Lion bei der ÄKWL wegen der „Behandlung“ des Patienten „Karl“) eine Nähe von Stemmann zu Hamer weitgehend und eine Nähe seiner selbst zu Hamer vollständig abgestritten: www.kinderklinik-gelsenkirchen-kritik.de/Stemmann-Lion-Hamer-1.pdf und www.kinderklinik-gelsenkirchen-kritik.de/Stemmann-Lion-Hamer-2.pdf .
Eine ungebührliche Nähe Stemmanns zu Hamer hat die BKB auch noch 2020 gegenüber dem SPIEGEL (02.10.2020, S.51) bestritten: „Stemmann habe sich ohnehin nur hinsichtlich weniger Ansätze den Thesen Hamers angenähert, und das auch nur >mit der gebotenen wissenschaftlichen Distanz<“.
Mir gegenüber haben die BKB und Dr. Lion außerdem argumentiert, Stemmann habe im Unterschied zu Hamer keine Computertomographien des Gehirns verwendet. Damit haben sie suggeriert, CTs seien notwendig, um gemäß der Lehre Hamers Kinder stationär „behandeln“ zu können. Tatsächlich sind CTs aber nicht notwendig, um auf der Basis der Lehre Hamers tätig zu werden, denn Hamer hat ein überdeterminiertes System erfunden, bei dem der psychische Konflikt 1 zu 1 mit je nach Krankheit im Gehirn unterschiedlich lokalisierten Läsionen („Hamerschen Herden“) und den peripher auftretenden Krankheitssymptomen korrespondiert. Es reicht daher eine dieser drei Größen zu kennen, um auf die beiden anderen schließen zu können. Nach Hamer ist deshalb bei ND immer ein Trennungskonflikt und eine Läsion im Gyrus postcentralis zu erwarten.
Es wäre daher Geldverschwendung gewesen, und es hätte unnötig Aufsehen erregen können, wenn Stemmann und Lion regelmäßig CTs angeordnet und die Krankenkassen um Kostenübernahme gebeten hätten.
Eine Distanzierung Stemmanns gegenüber Hamer hat es aber insofern gegeben, als Stemmann Hamer vorgeworfen hat, seine Patienten von gängigen Therapieformen abgehalten und dem Patienten nur gesagt zu haben, was er für einen Konflikt hat: „Das heißt, was ich absolut ablehne, ist, dass Hamer Patienten von gängigen Therapieformen abhält, und dass er glaubt, wenn man dem Patienten sagt, was für einen Konflikt er hat, dass damit seine Krankheit beseitigt ist.“
(Quelle: SWR-Interview, 27.06.2006, www.reimbibel.de/Stemmann-luegt-live.htm )
Stemmann wollte dies Problem bei Kindern durch eine rigorose Form von Verhaltenstherapie („Trennungstraining“) und gesunde Ernährung lösen. Die fixe Idee, ND durch eine Retraumatisierung zu „behandeln“ hat Lion daher nicht von Hamer, sondern von Stemmann über-nommen. Auch die „Behandlung“ von Asthma, Allergien und Verhaltensstörungen durch die gleichen Methoden scheint Lion von Stemmann „geerbt“ zu haben.
Zwar hat sich Lion meines Wissens – außer in einem kurzen Gespräch mit mir, vermutlich 2003 – nie explizit zur Lehre Hamers bekannt, es ist aber offensichtlich, dass er sich wesentliche Teile von dessen Irrlehre zu eigen gemacht und die Öffentlichkeit, vermutlich auch die Krankenkassen, über die Nähe Stemmanns und seine eigene Nähe zu Hamer getäuscht hat. Entsprechende Verlautbarungen der BKB, deren Geschäftsführer und deren Pressesprecherin ja keine medizinischen Fachleute waren, gehen ebenfalls auf das Konto des fachlich zuständigen Dr. Lion.
3. Vortäuschen einer Orientierung des GBVs an den AWMF-Leitlinien
Das GBV war 2003 durch nicht mehr zahlungswillige Ersatzkassen, ab 2004 durch Internetartikel und Rundschreiben von mir und im März 2005 durch den SPIEGEL unter Beschuss geraten. Zwei sehr viel gründlicher recherchierte kritische Artikel des Journalisten Hubert Rehm über die KKG, die im Juni 2005 im Laborjournal erschienen, haben keine Breitenwirkung erzielt. Die BKB und deren Aufsichtsrat sowie die Buersche Zeitung und die WAZ haben sich damals hinter Stemmann gestellt.
Trotz des – anscheinend nur vorübergehenden – Aufbegehrens von Ersatz-kassen, journalistischer Kritik und meiner zahlreichen kritischen Artikel und Schreiben sowie Strafanzeigen gegen Mitarbeiter und Unterstützer der BKB und der KKG konnten weiterhin bis 9/2020 viele Kinder, Angehörige und Krankenkassen durch das GBV geschädigt werden.
Nach dem altersbedingten Ausscheiden von Prof. Stemmann Ende März 2008 ist das pseudomedizinische GBV, das ich 2006 als „DAS GELSENKIRCHENER BETRUGSVERFAHREN“ kritisiert hatte, https://web.archive.org/web/20060527222245/http://www.public.rz.uni-duesseldorf.de/~klostewg/DAS-GELSENKIRCHENER-BETRUGSVERFAHREN.HTML unter der Leitung von Dr. Lion weitgehend unverändert fortgesetzt worden. BKB, KKG und die APPAP haben von 2008 bis zuletzt immer wieder wahrheitswidrig behauptet, ihr „ganzheitlicher Behandlungsansatz“ orientiere sich am Stand der Wissenschaft und den wissenschaftlichen Leitlinien der Fachgesellschaften. Dabei wurde die S2k-Leitlinie 028-041 hervorgehoben.
Seit dem 20.02.2013 gilt § 630a, Absatz 2 BGB:
„Die Behandlung hat nach den zum Zeitpunkt der Behandlung bestehenden, allgemein anerkannten fachlichen Standards zu erfolgen, soweit nicht etwas anderes vereinbart ist.“
https://www.gesetze-im-internet.de/bgb/__630a.html
Dagegen haben die BKB und Dr. Lion regelmäßig verstoßen:
a) Die psychosomatische „Behandlung“ war weder im psychischen noch im somatischen Teil leitliniengerecht.
b) In Verlautbarungen der KKG waren zwar teilweise Abweichungen von den üblichen Behandlungsweisen zu erkennen, vieles blieb aber hinter einer Nebelwand (ganzheitlich, langfristig und am Stand der Wissenschaft orientiert, die Ressourcen des Patienten stärkend). Hätte die KKG die Öffentlichkeit z.B. darüber aufgeklärt, dass die APPAP wissenschaftliche Leitlinien weitgehend ignoriert, geistig Hamer nahesteht, und Säuglinge und Kleinkinder täglich mehrfach beim „Trennungstraining“ sich selbst überlassen werden, hätten sich viele Mütter nicht auf das GBV eingelassen.
Dass die APPAP nicht leitliniengerecht vorgegangen ist, beschreibt auch dieser Artikel von Herbert Renz-Polster: https://www.kinder-verstehen.de/wp-content/uploads/Elternschule-und-die-Leitlinien_160619.pdf (2019).
3.1 S2k-Leitlinie 028-041 – Psychische Störungen im Säuglings-, Kleinkind- und Vorschulalter
„Herausgegeben von der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (DGKJP), der Bundesgemeinschaft Leitender Klinikärzte für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (BAG), dem Berufsverband der Ärzte für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (BKJPP), dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (bvkj), der Deutschen Gesellschaft für Neuropädiatrie (GNP), der Deutschen Gesellschaft für Sozialpädiatrie (DGSP), der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ),der Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK), der Deutschen Gesellschaft für Verhaltenstherapie (DGVT), der Deutschen Psychotherapeutenvereinigung (DPtV), der Deutschen Gesellschaft für Systemische Therapie, Beratung und Familientherapie (DGSF), der Vereinigung Analytischer Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeuten (VAKJP), dem Deutschen Verband der Ergotherapeuten (DVE), dem Deutscher Hebammenverband e.V.(DHV“.
Die letzte Fassung dieser Leitlinie galt seit September 2015.
Die BKB, die KKG und Herr Dr. Lion haben immer wieder wahrheitswidrig angegeben, sich an dieser Leitlinie zu orientieren. Zum Beispiel hier:
„Maßgebend für das Therapiekonzept sind die Leitlinien zu Diagnostik und Therapie von psychischen Störungen im Säuglings-, Kindes- und Jugendalter sowie die Leitlinien für eine pädiatrische Psychosomatik.“ https://web.archive.org/web/20190712102341/https://psychosomatik.bkb-kinderklinik.de/therapie/Stationaere-Komplextherapie/
Leitlinien „für eine pädiatrische Psychosomatik“ sind in der folgenden umfangreichen Sammlung von AWMF-Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin nicht zu finden:
Obige Leitlinie galt nicht für ND, Asthma und Allergien, sondern für psychische Störungen. Eine Orientierung an dieser Leitlinie wäre daher nur angebracht gewesen, wenn es sich bei diesen Krankheiten tatsächlich in erster Linie um psychische Störungen gehandelt hätte. Dass psychische Störungen entscheidend für die Entstehung und den Verlauf dieser Krankheiten sind, ist aber kein Ergebnis der evidenzbasierten medizinischen Forschung und hat sich deshalb auch nicht in Leitlinien der AWMF niedergeschlagen.
Außerdem hat Dr. Lion in zwei wichtigen Punkten bei einem wesentlichen Teil seiner Patienten, nämlich denen, die jünger als 1 ½ Jahre oder 3 Jahre alt waren, gegen Regeln dieser Leitlinie verstoßen:
a) Bei Kindern mit ND hat Dr. Lion – anscheinend immer – die Angststörung „Trennungsangst“ und bei Asthma die – in Fachkreisen unbekannte – Angststörung „Revierangst“ „festgestellt“. In der genannten Leitlinie heißt es aber ausdrücklich: „Die Diagnose einer Angststörung soll nicht vor dem Alter von 18 Monaten gestellt werden.“ (S. 102)
b) Bei Kindern unter 3 Jahren hat Dr. Lion – euphemistisch formuliert – verhaltenstherapeutische Interventionen angeordnet oder selbst praktiziert (Trennungen von der Mutter und „Stressimpfungen“), obwohl diese laut Leitlinie erst ab einem Alter von 3 Jahren angeboten werden sollen:
„Bei Kindern im Alter von 3;0-5;11 Jahren sollen auch verhaltenstherapeutische und psychodynamische Therapien angeboten werden.“ (S. 106)
Dr. Lion war auf diese Regelverstöße anscheinend sogar stolz:
„Wir sind die Einzigen, die auch Säuglinge psychosomatisch behandeln.“
Insgesamt ist festzustellen, dass Dr. Lion bei der „Behandlung“ von ND, Asthma und Allergien eine Orientierung an der o.a. wissenschaftlichen Leitlinie für psychische Störungen nur vorgetäuscht und sich in Wirklichkeit an pseudomedizinischen Ideen von Hamer und Stemmann orientiert hat. Von „Trennungstraining“, „Stressimpfungstraining“ und einer Umstellung der Ernährung, den hauptsächlichen „Therapiemethoden“ bei der Gelsenkirchener Missbehandlung von Kindern mit ND, Asthma und Allergien ist in der Leitlinie 028-041 selbstverständlich nicht die Rede.
3.2 S2k-Leitlinie 013-027 – Neurodermitis [atopisches Ekzem; atopische Dematitis]
Erstellungsdatum: 04/2008 – Letzte Überarbeitung: 03/2015 – Gültigkeitsdauer bis 05/2018
„Leitliniengruppe: Werfel Thomas, Deutsche Dermatologische Gesellschaft Aberer Werner, Österreichische Gesellschaft für Dermatologie und Venerologie Ahrens Frank, Gesellschaft für Pädiatrische Allergologie und Umweltmedizin e.V. Augustin Matthias, Arbeitsgemeinschaft Gesundheitsökonomie und Evidenzbasierte Medizin der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft Biedermann Tilo, Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Forschung Diepgen Thomas, Arbeitsgemeinschaft Berufs- und Umweltdermatologie der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft Fölster-Holst Regina, Arbeitsgemeinschaft Pädiatrische Dermatologie der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft Gieler Uwe, Deutsche Gesellschaft PM, APD Heratizadeh Annice, Wissenschaftliche Dokumentation und Redaktion (Methodik, nicht stimmberechtigt) Kahle Julia, Deutscher Allergie- und Asthmabund e.V. Kapp Alexander, Deutsche Gesellschaft für Allergologie und Klinische Immunologie Nast Alexander, Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V. (Moderation) Nemat Katja, Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V. Ott Hagen, Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin e.V. Przybilla Bernhard, Arbeitsgemeinschaft Allergologie der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft Roecken Martin, Deutsche Dermatologische Gesellschaft Schlaeger Martin, Berufsverband Deutscher Dermatologen e.V. Schmid-Grendelmeier Peter, Schweizerische Gesellschaft für Dermatologie und Venerologie Schmitt Jochen, Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e.V. Schwennesen Thomas, Deutscher Neurodermitis Bund e.V. Staab Doris, Arbeitsgemeinschaft Neurodermitisschulung e.V. Worm Margitta, Deutsche Kontaktallergiegruppe e.V.“ S. 1
„Diese Leitlinie ist bestimmt für Fachärzte der Dermatologie, Kinder- und Jugendmedizin und alle Arztgruppen, zu deren Tätigkeit die Therapie der Neurodermitis gehört.“ S. 7
Der Schwerpunkt dieser Leitlinie liegt auf der medikamentösen Behandlung (Seiten 20-70), die Dr. Lion ja möglichst vermeiden wollte. Es werden auch ver-haltenstherapeutische Ansätze beschrieben. Dabei geht es aber nicht um die Behandlung von Säuglingen und Kleinkindern, sondern z.B. um Autogenes Training für die Patienten selbst oder eine Selbstkontrolle des Kratzens, die aber beim GBV ausdrücklich nicht angestrebt wurde.
Dr. Lion hat sich bei der von ihm praktizierten Pseudomedizin zurecht nicht auf diese Leitlinie bezogen, denn sie ist voll von Hinweisen zur Basistherapie bei ND und zur systemischen Therapie durch Medikamente. Diese Leitlinie war einschlägig, passte aber nicht zu der von Dr. Lion praktizierten Scharlatanerie. Solche unseriösen „Behandlungsangebote“ sind nach dem Stand der Wissenschaft vorgehenden Kinder- und Hautärzten gut bekannt. Auf Seite 6 dieser hochrangigen Leitlinie ist deshalb zu lesen:
„Das chronische Krankheitsbild der Neurodermitis und die fehlende Heilbarkeit durch spezifische Maßnahmen verleiten häufig zur Anwendung von Therapieformen mit ungesicherter oder zweifelhafter Wirksamkeit.“
3.3 S1-Leitlinie 013-024 – Psychosomatische Dermatologie (Psychodermatologie)
„Leitlinien der Dt. Dermatologischen Ges. (DDG), des Dt. Kollegium f. Psychosomatische Medizin (DKPM), der Dt. Ges. f. Psychotherapeutische Medizin (DGPM), Gesellschaft für Sexualwissenschaft (GSW), Arbeitsgemeinschaft für Katathymes Bilderleben und imaginative Verfahren in der Psychotherapie (AGKB)“
https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/013- 024l_S1_Psychosomatische_Dermatologie_2018-05.pdf (nicht mehr aufrufbar)
„Die Leitlinie richtet sich an die Dermatologen und die Fachkollegen des Gebietes Psychotherapeutische Medizin und verwandter Disziplinen sowie an Kollegen anderer somatomedizinischer Fächer, an Patienten und Kostenträger.“ S. 1
„Neurodermitis ist eine multifaktorielle chronisch-entzündliche Hauterkrankung, bei der psychosomatische Kofaktoren eine bedeutende Rolle spielen.“ S.15
Für Dr. Lion waren psychosomatische Faktoren bei der ND nicht Kofaktoren, sondern sie galten ihm als entscheidend für Entstehung, Verlauf und Therapie der ND.
„Bei ca. 20% der Neurodermitis-Patienten wird eine Indikation zur Psychotherapie gesehen. Auffällige Mutter-Kind-Beziehungen bei allen Neurodermitis-Eltern konnten entgegen den bisherigen Darstellung nicht aufrechterhalten werden.“ S. 15 dieser Leitlinie
Abweichend von dieser Leitlinie hat Dr. Lion bei seinen ND-Patienten grund-sätzlich eine Indikation zur Psychotherapie sowie meistens eine auffällige Mutter-Kind-Beziehung gesehen. In der Klientel der APPAP dominiere „i.d.R. ein permanent gestörtes interfamiliäres Interaktionsmuster“ (S. 13/19 des Schreibens von Dr. Lion an die ÄKWL vom 29.09.2017).
„In einer Metaanalyse konnte der signifikante Einfluss von Stress bei der Exazerbation der Neurodermitis verdeutlicht werden. Auch life-events, und psychosoziale Probleme (daily-hassles) können eine bestehende Neurodermitis auslösen.“ S. 15 dieser Leitlinie
Nach Ansicht von Hamer, Stemmann und Dr. Lion wird die ND durch ein traumatisierendes Erlebnis verursacht. Davon ist in keiner der einschlägigen AWMF-Leitlinien die Rede. Weder die BKB noch Dr. Lion haben reklamiert, sich an dieser Leitlinie orientiert zu haben. Das haben sie anscheinend auch nicht getan.
3.4 Pseudopsychosomatik und Vortäuschen von Wissenschaftlichkeit
Prof. Stemmann hat zuletzt 1981 in einer von Pubmed (Bethesda) gelisteten Fachzeitschrift publiziert, sich nach und nach der fachlichen Diskussion mit seinen Fachkollegen entzogen und gegen diese polemisiert:
„Er trägt einen Professorentitel der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und eine große Wut auf die Wissenschaft im Herzen. „Die haben versucht, mich zu vernichten“, erzählt er empört. … Ich bin Professor, habe alles erreicht. Wer sich für meine Arbeit interessiert, der soll hierher kommen. … Jeden Kritiker könne er mit seinen Ergebnissen „platt machen“, versichert er. Gerade das rufe aber die Neider auf den Plan: „Meine Ergebnisse sind zu gut. Wenn Sie etwas wirklich Neues machen, und Sie kommen mit Ergebnissen auf den Markt, werden Sie zerlegt.““ Quelle: https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-39613469.html
Stemmanns „Vermächtnis“, zwei umfangreiche Bücher über Asthma (1999) und Neurodermitis (2002, gemeinsam mit seiner Frau Sibylle Stemmann) erschienen im Eigenverlag.
Während sich Stemmann offensichtlich für einen Außenseiter und Pionier der Allergie-Therapie hielt, haben die BKB und Dr. Lion ab 2008 zwar weiterhin in der Tradition Stemmanns pseudomedizinische Thesen verbreitet, aber zusätzlich auch immer wieder die Normalität des GBVs betont und wahrheitswidrig behauptet, die APPAP würde sich an den wissenschaftlichen Leitlinien der AWMF und dem aktuellen Stand der Wissenschaft orientieren.
Weicht die Behandlung eines Arztes stark von diesen Standards ab, besteht Konsens darüber, dass er dies begründen und den Erfolg seiner von der Norm abweichenden Methode belegen muss. Weder Prof. Stemmann noch Dr. Lion haben jedoch das GBV in fachlich nachvollziehbarer Weise begründet oder dessen Nutzen für den Verlauf von ND, Asthma und Allergien nachgewiesen.
15.10.2009 (Speicherung der Webseite)
Beschreibung des GBVs durch Lion und Langer, Überschrift:
„Pädiatrische Psychosomatik
Neurodermitis – Asthma – Heuschnupfen – allergische Erkrankungen“
Auszüge und meine Kommentare dazu:
„Die allergischen Reaktionen auf bestimmte Stoffe, Pollen, Nahrungsmittel betrachten wir als durch Stress konditionierte (gelernte) Reaktionen des Organismus. Sie sind nur „Nebeneffekte“ ungünstiger Stressbewältigungsstrategien.““
Dass solche allergische Reaktionen nur Nebeneffkte ungünstiger Stressbewälti-gungsreaktionen sind, ist eine krasse Außenseiterhypothese.
„Da Abwehrvorgänge nicht, wie lange Zeit angenommen, ausschließlich autonom nach Fremdstoffkontakt ablaufen, sondern größtenteils zentral über den Hypothalamus gesteuert werden, ergibt sich daraus das Verständnis der Neurodermitis als eine erworbene Veränderung in der Regulation des Immunsystems.“
Kein vernünftiger Arzt, Immunologe oder Psychologe behauptet ernsthaft, Abwehrvorgänge würden größtenteils zentral über den Hypothalamus gesteuert.
Stemmann, Langer und Lion haben für diese Außenseiter-Hypothese nie ausreichende wissenschaftliche Belege geliefert oder zitiert. Es handelt sich dabei um eine maßlose Übertreibung von tatsächlichen Befunden der Psychoneuroimmunologie, die zeigen, dass die Gehirne von Menschen und Versuchstieren Vorgänge im Immunsystem beeinflussen können. Solche Effekte scheinen klinisch aber von eher geringer Bedeutung zu sein.
„Durch unkontrollierbaren Stress kommt es bei dem Betreffenden zu einer Fehlinnervation der Haut: Eosinophile und Helferlymphozyten führen zu einer chronischen Entzündung.“
Stemmann, Lion und Langer haben weder in ihren ND-Studien noch anderswo erläutert, was neuroanatomisch und neurophysiologisch unter einer „Fehlinnervation“ verstanden werden soll. Nach meiner Einschätzung wird unter Verwendung dieses vagen Begriffs in Texten wie dem obigen kaschierend eine zentrale These Hamers dargestellt, wonach ein traumatisierender Trennungskonflikt zu einer Läsion im Gyrus postcentralis führt, was dann Vorgänge in der Haut so verändert, dass es zu einer ND kommt.
„Das an Asthma erkrankte Kind weist eine höhere Revierempfindlichkeit auf. Diese zeigt sich in einem übermäßigen Kontrollverhalten in seinem Lebensraum und seinen Bezugspersonen gegenüber. In Situationen, in denen etwas gegen dessen Willen geschieht, gerät es übermäßig unter Stress, der wiederum in einer Kette innerer Reaktionen die spezifisch hyperreagiblen (überempfindlichen) Bronchien hervorruft.“
Dies sind Außenseiter-Thesen, die auf Hamer zurückgehen. Auf den Webseiten der KKG habe ich dazu bisher keine wissenschaftlichen Belege gefunden.
„Bei Patienten, die an Heuschnupfen erkrankt sind findet man oft eine übermäßige Empfindlichkeit bei Konfrontationen mit der Tendenz, zu oft „gute Miene zum bösen Spiel zu machen“ und ein damit verknüpftes ausgeprägtes Vermeidungsverhalten. Probleme, sich effektiv zur Wehr zu setzen, lassen sie oft „verschnupft“, gekränkt reagieren.“
„Die allergischen Reaktionen auf bestimmte Stoffe, Pollen, Nahrungsmittel betrachten wir als durch Stress konditionierte (gelernte) Reaktionen des Organismus. Sie sind nur „Nebeneffekte“ ungünstiger Stressbewältigungsstrategien. Um diese Symptome abzubauen, muss der Betreffende lernen, mit Stress besser umzugehen und ein positives Bewältigungsverhalten aufzubauen.“
„Manche Erfahrungen können einen Menschen derart treffen und im Moment überfordern, dass Stress- und Abwehrreaktionen in Gang gesetzt werden, die körperliche Symptome wie z.B. Ekzemreaktionen zur Folge haben.“
Auch dies sind wissenschaftlich nicht untermauerte Außenseiter-Thesen.
2011: Lion KA, Langer D, Stemmann EA, Holling H:
Integrierte klinisch-psychosomatische Komplexbehandlung bei Kindern mit Neurodermitis – eine Evaluationsstudie – päd – Praktische Pädiatrie, 4/2011, 196–202
https://psychosomatik.bkb-kinderklinik.de/psychosomatik/_media/medienberichte/Lion-Neurodermitis.pdf
Die Webseite mit diesem für die Beurteilung der Wissenschaftlichkeit und Wirksamkeit des GBVs besonders wichtigen Artikel war am 24.1.2020 und am 19.08.2020 nicht mehr aufrufbar. Sie wurde aber mit Tagesstempel vom 02.09.2019 hier gespeichert:
Diese in einem Online-Journal erschienene dritte Studie der KKG zur angeblichen Wirksamkeit der ND-„Behandlung“ bei Säuglingen und Kleinkindern ist methodisch nicht viel besser als die beiden im Jahr 2000 im AuK-Vereinsblatt („AUK-Brief“) sowie 2002 im Buch von Stemmann und Stemmann erschienenen beiden Studien von Starzmann und Langer (ebenfalls keine Vergleichsgruppe mit traditioneller Behandlung) und belegt nicht, dass die Mehrheit der Kinder nach einem Jahr geheilt war. Die Studie deutet hingegen darauf hin, dass einige der nur 15 (!) untersuchten Säuglinge und Kleinkinder auch nach einem Jahr noch unter ND litten. Eine Besserung nach einem Jahr ist nicht überraschend und kann nicht auf die spezielle Therapie (GBV) zurückgeführt werden.
Da Lion und Langer immer alle Eltern aufgefordert haben, nach einem Jahr zu einer Nachuntersuchung zu kommen, lagen ihnen nur Verlaufsdaten von den Kindern vor, die nach einem Jahr wieder vorgestellt wurden. Diese Kinder dürften daher eine positive Selektion von Kindern darstellen, deren Eltern auch noch nach einem Jahr positiv zum GBV eingestellt waren. Es wird in dem Artikel nicht erläutert, wie es zur Auswahl genau dieser 15 Kinder kam. Diese Auswahl muss nicht repräsentativ für alle von Dr. Lion „behandelten“ ND-Patienten gewesen sein, sondern könnte eine positive Selektion darstellen. In der APPAP wurden ja hunderte von Kindern mit ND „behandelt“. Es wird auch keine Drop-Out-Rate angegeben. Es bleibt bei der präsentierten Statistik außerdem unklar, inwieweit die gefundenen Mittelwertdifferenzen auf einzelne Kinder zurück-gehen, die nach einem Jahr symptomfrei waren. Außerdem wird auch in dieser dritten Studie nicht über Heilungen, sondern nur über statistisch signifikante Besserungen im Verlauf der ND berichtet. Vieles wäre klarer, wenn die Autoren einfach alle 2 x 15 Scorad-Werte veröffentlicht hätten.
„Die Ergebnisse dieser Studie stützen die These, dass psychosoziale Faktoren wie Stressbewältigungsstrategien der Betroffenen, Bindungsqualität und Interaktionsmusterzwischen Eltern und ihrem Kind sowie Sicherheit und Selbstwirksamkeitserwartungen der Eltern eine große Bedeutung für die Ausprägung und den Verlauf der Neurodermitis haben. Dass diese Faktoren nicht hoch genug eingeschätzt werden können, wird besonders dadurch deutlich, dass die Erfolge gerade auch bezüglich des Hautbefunds unter Verzicht auf Anwendung von Salben und Medikamenten zur regelmäßigen Hautpflege erzielt wurden.“ S. 201f
Diese hinsichtlich des Verlaufs der ND fraglichen „Erfolge“ wurden unter weitgehendem Verzicht auf die Linderung des Leidens der Patienten durch Salben und Medikamente und unter Inkaufnahme des Zufügens von zusätzlichem psychischem Leid durch die üble „Behandlung“ in Gelsenkirchen und die Ernährungsumstellung „erzielt“. Außerdem könnte die verordnete Diät die körperliche und eventuell auch die geistige Entwicklung der Kinder beeinträchtigt haben. Siehe dazu unter 6.5 den Vorwurf von Prof. Höger.
„Insgesamt zeigt diese Studie die Wirksamkeit konsequent angewandter verhaltens- und familientherapeutischer Interventionen im stationären Setting mit einer nachstationären Unterstützungsphase und belegt damit die Bedeutung psychosomatischer Behandlungsansätze bei chronischen Erkrankungen wie der Neurodermitis.“ S. 202
Wegen gravierender methodischer Schwächen sind die hier zitierten fantasie-reichen Schlussfolgerungen nicht aus den Ergebnissen der Studie abzuleiten.
Bei dieser mit bunten Grafiken angereicherten Studie, die die entscheidenden 2 x 15 ND-Scores der Kinder zu Beginn der „Behandlung“ und nach einem Jahr verschweigt, dafür aber (wie von den Autoren eingeräumt) mathematisch unzulässige statistische Mittelwerte und Streuungen pseudogenau auf zwei Stellen hinter dem Komma angibt, handelt es sich nicht um eine ernst zu nehmende wissenschaftliche Arbeit, sondern um das Vortäuschen von Besserungen des Hautzustands durch das GBV. Dass diese Besserungen unab-hängig vom GBV als Spontanremissionen aufgetreten sein könnten, wird von Lion et al. nicht eingeräumt.
Meine Kritik an den 3 ND-Studien der KKG ist hier zu finden:
www.reimbibel.de/GBV-Studien.pdf
In seinem Schreiben vom 29.09.2017 an die ÄKWL (wegen einer Beschwerde gegen die KKG, Fall „Karl“) hat Dr. Lion unter Bezug auf diese 3. Studie dreist behauptet (S. 4/19):
„Die Wirksamkeit der von uns angewandten integrierten klinisch-psychosomatischen Komplexbehandlung (OPS 9-402.1) auf das Krankheitsbild einer Neurodermitis haben wir auch extern durch die Westfälische Wilhelms-Universität, Münster, evaluieren lassen, …“. Nachdem ich wegen methodischer Probleme und der Tatsache, dass Dr. Lion Erstautor der Studie ist, Zweifel an einer solchen externen Evaluation geäußert hatte, haben mir die BKB und Dr. Lion in einem Abmahnschreiben vom 20.11.2019 (S. 12) erklärt:
„Herr Prof. Holling war auch an den Inhalten der Studie mitbeteiligt. Er war bei Planung und Durchführung der Studie sogar räumlich anwesend und aktiv beteiligt, …“.
Am 27.11.2020 war Herr Christoph Jochindke (Jurist des Rektorats der Universität Münster und zuständig für hochschulrechtliche Angelegenheiten) so freundlich, mir auf der Basis eines Gesprächs, das er inzwischen mit dem mir gegenüber nicht sehr auskunftfreudigen Prof. Holling hatte, telefonisch zu erklären, welche Rolle Prof. Holling bei dieser Studie gespielt hat. Herr Jochindke hat mir in diesem Telefongespräch meine Vermutung bestätigt, dass Prof. Holling nicht an der Planung und Durchführung der Studie beteiligt war, sondern nur die Daten der Studie erhalten und ausgewertet hat. Es sieht also danach aus, dass Herr Dr. Lion gegenüber der ÄKWL und dann auch mir gegenüber versucht hat, vorzutäuschen, seine ND-Behandlung sei sozusagen wissenschaftlich geprüft.
Es würde mich nicht wundern, wenn sich herausstellte, dass Dr. Lion auch versucht hat, den Medizinischen Dienst des Spitzenverbands der gesetzlichen Krankenkassen (MDS) durch Vortäuschen einer solchen externen Überprüfung zu manipulieren. Denn 2011 erschien im MDK forum – Das Magazin der Medizinischen Dienste der Krankenversicherung, Heft 3/2011, S. 11-12, ein positiver Bericht über die ND-Behandlung der APPAP.
Zu meinen zunächst erfolglosen Nachfragen bei Prof. Holling und dem Rektorat der Uni Münster siehe:
www.reimbibel.de/GBV-Prof-Heinz-Holling-als-Koautor-und-Helfer.pdf .
10.05.2016 (Aufruf einer Webseite der KKG):
„Eine ganzheitliche Medizin betrachtet ein Symptom als Ausdruck eines tiefer liegenden Problems. Die Therapie ist somit auf die Beseitigung der Ursachen der Erkrankung ausgerichtet. Diese liegt immer in den Lebenserfahrungen des Menschen begründet. Folglich wird die Erkrankung eines Menschen auf dem Hintergrund seiner persönlichen Lebensgeschichte, seiner Gefühle, Beziehungen und Verhaltensweisen betrachtet.“
https://tinyurl.com/APPAP-2016
Lions Behauptung, die Ursachen einer Erkrankung sei „immer in den Lebenserfahrungen des Menschen begründet“, ist absurd.
19.05.2016, Vortrag von Dr. Lion an der KKG: „Allergien sind heilbar“
„Auf Erkenntnissen der Stress- und Hirnforschung beruht der ganzheitliche Therapieansatz der Kinder- und Jugendklinik Gelsenkirchen bei der Behandlung allergischer Erkrankungen wie Neurodermitis, Asthma und Heuschnupfen.“
Herr Dr. Lion hat nie schlüssig dargestellt, auf welchen konkreten Erkenntnissen der extrem umfangreichen internationalen Stress- und Hirnforschung das GBV angeblich beruht, sondern sich anscheinend unkritisch den Spekulationen seines Mentors Stemmann angeschlossen. Stemmann hat diese Spekulationen hauptsächlich in seinen Büchern zum Asthma (1999) und zur Neurodermitis (2002) niedergelegt. Beide Bücher sind stark von Hamer beeinflusst und fachlich nicht ernst zu nehmen. Von an Universitäten amtierenden Fachleuten sind beide „revolutionären“ Bücher noch nicht einmal eines Verrisses für würdig befunden worden.
Dem esoterischen GBV lag anscheinend die folgende Kette pseudowissen-schaftlicher Spekulationen zugrunde:
(1) Alle Krankheiten werden durch eine als traumatisch empfundene „Gefühlsverletzung“ verursacht.
(2) ND wird durch ein Trennungstrauma, Asthma durch „Revierangst“ verursacht.
(3) Diese Traumata verursachen zentralnervöse Veränderungen, die ND bzw. Asthma hervorrufen.
(4) Nach Abklingen der akuten Stressphase gerät der ND-Patient in ein „Immuntief“.
(5) Durch dieses „Immuntief“ kommt es zum Ausbruch der Krankheit.
(6) Durch Pawlowsche Konditionierung können solche Ausbrüche und Rückfälle durch an sich immunologisch harmlose Reize ausgelöst werden.
(7) Eine einjährige Diät unterstützt den Heilungsprozess.
(8) Mütter praktizieren wie empfohlen regelmäßig ein Autogenes Training.
(9) Durch das von der Mutter regelmäßig praktizierte Autogene Training sinkt
der Stresspegel beim Kind.
(10) Wenn die kranken Kinder „liebevoll-konsequent“ erzogen werden, weniger Stress haben, gelernt haben, „seinsverloren“ zu spielen und psychisch bessser belastbar sind, klingt die Krankheit ab.
(11) Stressreduktion und Ernährungsumstellung führen bei ND, Asthma und Allergien innerhalb von etwa einem Jahr zu Heilungen in zumindest 87% der Fälle.
(12) Kritiker des GBVs kennen es nicht, sind unsachlich und verfolgen eigene Interessen.
08.03.2017: Dr. Lion antwortet der Großmutter von Karl, einem fünf Monate alten Säugling mit schwerer ND:
„Als junger Assistenzarzt kam ich hierher und war begeistert über diese m.E. überaus moderne Sichtweise – und die vielen, vielen Therapieerfolge, die wir bei an Neurodermitis erkrankten Kindern begleiten und beobachten konnten. Unser Konzept fußt auf einer psychosomatischen Sichtweise der Neurodermitis und nicht auf einer primär dermatologischen, so dass wir insgesamt dem Stress und den emotionalen Belastungen, die beide eine Neurodermitis verstärken, den größeren Stellenwert einräumen als einer Lokalbehandlung der Haut. Diese psychosomatische Sichtweise basiert auf Erkenntnissen von Stress- und Hirnforschung und mündet dann in eine psychosomatische Behandlungsstrategie in Form einer Verhaltenstherapie.“
Quelle: Schreiben von Dr. Lion an die ÄKWL vom 29.09.2017
Es handelt sich beim GBV nicht um eine moderne, sondern um eine absurde Sichtweise.
April 2017
Dr. Lion verwendet im Fall „Karl“ ein Arztbrief-Formular, in dem „Neurodermitis bei Trennungsangst“ und „Asthma bronchiale bei Revierangst“ angekreuzt werden können: www.reimbibel.de/Arztbrief-Dr-Kurt-Andre-Lion-2017.pdf
Dies Formular zeigt, dass Lion bei ND grundsätzlich das Vorliegen von Trennungsangst annimmt und bei Asthma grundsätzlich „Revierangst“ unterstellt. Angelehnt an Auffassungen von Hamer und Stemmann hat Herr Dr. Lion – möglicherweise schon seit 1992 – geglaubt, dass ND durch Trennungsangst und Asthma durch „Revierangst“ verursacht und aufrechterhalten wird.
29.09.2017, „Ärztliche Stellungnahme zur Vorlage bei der Gutachterstelle der Ärztekammer Westfalen-Lippe bzgl. der Vorwürfe von Frau Xxxx (Kindsmutter) und Frau Xxxx-Xxxx (Großmutter des o.g. Kindes)“ von Dr. Lion
Dr. Lion stellt gleich im ersten Satz seiner Stellungnahme (S. 2/19) eine wahrheitswidrige Behauptung auf. Er schreibt:
„Die Abteilung für Pädiatrische Psychosomatik arbeitet seit 25 Jahren in der Kinder- und Jugendklinik Gelsenkirchen (vormals Städtische Kinderklinik Gelsenkirchen) leitliniengerecht in Bezug auf psychotherapeutische Vorgehensweisen, um chronische, durch Stress unterhaltbare Störungs- und Krankheitsbilder von Kindern bereits bei Säuglingen positiv zu beeinflussen. Ziel dabei ist stets die Selbstheilungsmöglichkeiten des Kindes zu fördern.“
Zum Beispiel Im Fall „Karl“ widersprechen Diagnostik und Therapie jedoch sowohl der S2-Leitlinie, an der sich die APPAP angeblich orientiert, als auch den beiden o.a. ND-Leitlinien. Wegen der nicht-evidenzbasierten Auffassung Lions, dass ND immer durch Trennungsangst verursacht und aufrechterhalten wird, wurde ein „Trennungstraining“ angeordnet. Dazu wurde der 6 Monate alte Patient „Karl“ laut Angaben von Mutter und Großmutter am 4. Tag ab 10 Uhr von seiner Mutter getrennt und um 11 Uhr in die „Mäuseburg“ zu weinenden und schreienden anderen Kindern gebracht, während seine Mutter sich 1 ½ Stunden lang in einem anderen Raum einen Vortrag von Dr. Lion anhörte (und – zumindest in der letzten halben Stunde – ihren Sohn schreien hörte).
Ebenfalls auf Seite 2/19 behauptet Dr. Lion:
„Die Herangehensweise geschieht unter systemisch familientherapeutischen Gesichtspunkten unter Hinzuziehung einer wichtigen Bezugsperson des Kindes, i.d.R. eines Elternteils, meistens der Mutter.“
Auch bei dieser Aussage Lions scheint es sich um das Vortäuschen nicht vorhandener Fähigkeiten zu handeln. Jedenfalls hat die Deutsche Gesellschaft für Systemische Therapie, Beratung und Familientherapie zu dem Dokumentarfilm „Elternschule“ wie folgt Stellung genommen:
“Als größte systemische Fachgesellschaft fühlen wir uns zu einer Stellungnahme aufgefordert, da der verantwortliche Psychologe Dietmar Langer wie auch die Klinik selbst, sich darauf berufen, „auch systemisch“ zu arbeiten. In dem gezeigten Einblick in die Arbeit des Gelsenkirchener Teams vermögen wir jedoch nichts Systemisches zu erkennen und distanzieren uns in aller Deutlichkeit von dem Vorgehen in der Psychosomatischen Abteilung der Kinderklinik. … In den gefilmten Sequenzen der stationären Therapie in der Kinder- und Jugendklinik Gelsenkirchen zeigt sich die systemische Haltung in keiner Weise. Es wird vielmehr das scheinbare Versagen der Eltern im „Kampf“ gegen die Kinder in den Vordergrund gestellt. Dabei wird den Eltern kein Raum geboten, eigene Vorstellungen von Lösungen zu entwickeln oder sich ihrer eigenen Ressourcen bewusst zu werden. Sie erhalten Frontalunterricht von Experten, die Ihnen aufzeigen, welche Fehler sie in der Vergangenheit machten und was sie stattdessen in Zukunft zu tun haben.“ https://www.dgsf.org/themen/stellungnahmen-1/stellungnahme-zum-dokumentarfilm-elternschule
Charakteristisch für die Versuche Lions, das hochgradig esoterische GBV als wissenschaftlich fundiert anzupreisen, ist die folgende Passage aus dessen Schreiben an die ÄKWL:
„In dem Standardwerk „Thure von Uexküll: Psychosomatische Medizin, Urban und Fischer Verlag, findet sich in jeder Auflage auch die Neurodermitis abgehandelt und besprochen, so dass eine psychosomatisch-psychotherapeutische Herangehensweise an dieses Krankheits-bild medizinisch-psychologisch begründet ist. Insofern besteht unsererseits keine Handlungs-weise, die sich jenseits anerkannter Behandlungsstrategien wiederfindet.“ (S. 4/19)
Die Psychosomatische Medizin speist sich aus sehr unterschiedlichen Quellen und ist in Theorie und Praxis bis heute sehr heterogen. Dies zeigt sich z.B. in sämtlichen Auflagen des von Lion zurecht als Standardwerk zitierten und ur-sprünglich von Thure von Uexküll herausgegebenen Lehrbuchs oder hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Psychosomatik .
In der Fachliteratur zur Psychosomatik sind schon viele empirisch nicht hinrei-chend abgesicherte Meinungen vertreten worden, aber die Tendenz geht heute – zumindest in dem genannten Lehrbuch und an Universitäts-Hautkliniken – zu einer vorsichtigen und oft auch selbstkritischen Betrachtungsweise. Dies gilt schon für die mir vorliegende 4. Auflage (1990) des Lehrbuchs und dessen 55. Kapitel „Dermatologie“ (S. 1032-1051), in dem Prof. Klaus Bosse u.a. feststellt:
„Heute wird die Mitwirkung psychischer Abläufe neben den bekannten genetischen, immu-nologischen und allergologischen Faktoren bei der Auslösung von Rezidiven des sog. endo-genen Ekzems wieder gesehen. Es wird jedoch darauf hingewiesen, daß der klinisch-derma-tologischen, immunologischen und allergologischen Diagnostik sowie der symtomatischen dermatologischen Therapie eine aktuell entscheidende Rolle zukommt. Mittel- und langfristig erfährt diese durch Berücksichtigung psychosomatischer Gesichtspunkte eine wesentliche Erweiterung.“ (S. 1034)
Es scheint, dass kein einziger Lehrstuhl für Kinderheilkunde, Dermatologie oder Psychosomatik den esoterischen Ansatz von Stemmann bzw. Lion positiv bewertet hat. Entsprechend wurde das GBV auch weder 1990 noch später in dem Uexküll-Lehrbuch erwähnt. Hingegen haben sich etliche ND-Experten in ungewöhnlich kritischer Weise zum GBV geäußert.
Oktober 2018 (Aufruf der Webseite): Hintergrund-Informationen der KKG zum Film „Elternschule“: „Die Abteilung für Psychosomatik arbeitet auf der Basis wissenschaftlicher Leitlinien – den sogenannten AWMF-Leitlinie: Psychische Störungen im Säuglings-, Kleinkind- und Vorschulalter. Diese wurden von den medizinischen Fachgesellschaften auf der Basis von Studien entwickelt. Unsere leitliniengerechte Arbeit ist also durch Studien wissenschaftlich abgesichert.“ https://archive.is/g8yqZ
In der Verhaltenstherapie wird bei damit einverstandenen Erwachsenen u.a. die Methode des Flooding (Reizüberflutung) verwendet. Dabei werden die Patienten in Begleitung des Therapeuten extreme Angst auslösenden Situationen (z.B. Gehen über Brücken, auf freie Plätze, in verschmutzte Keller) ausgesetzt. Sie werden sorgfältig darauf vorbereitet, zum Teil psycho-pharmakologisch unterstützt und können jederzeit abbrechen.
In der KKG kamen Säuglinge und Kleinkinder zu anderen verzweifelt nach ihren Müttern rufenden und weinenden Kindern in die „Mäuseburg“, wo sie auf nicht reagierendes, ihnen zunächst weitgehend unbekanntes Personal trafen. Sie waren auf diese Situation nicht vorbereitet und bekamen keine Unterstützung. Meines Wissens führte nur die KKG solche leitlinienwidrige „Therapien“ bei Kindern unter drei Jahren durch.
27.10.2018 (Aufruf der Webseite): Die APPAP schreibt über die Therapie psychosomatischer Krankheiten: „Die Abteilung für Pädiatrische Psychosomatik, Allergologie und Pneumologie der Kinder- und Jugendklinik Gelsenkirchen beschäftigt sich seit fast 30 Jahren mit der Behandlung chronischer psychosomatischer Erkrankungen sowie mit Verhaltensauffälligkeiten von Säuglingen, Kindern und Jugendlichen. Aus diesem umfassenden Erfahrungsschatz heraus und in Verbindung modernster medizinischer und therapeutischer Erkenntnisse und Lehren, entwickelte die Abteilung ein nachweislich sehr erfolgreiches Behandlungskonzept, das in dieser Form nur in der Kinder- und Jugendklinik Gelsenkirchen angeboten wird: die Multimodale 3-Phasen-Therapie. …“
https://web.archive.org/web/20181027163052/https://psychosomatik.bkb-kinderklinik.de/therapie/multimodale-3-phasen-therapie-lion-langer/ (lange Ladezeit)
Bei der „Multimodalen 3-Phasen-Therapie“, später auch „Stationäre Komplextherapie“ genannten Misshandlung von Kindern handelte es sich um alten Wein in neuen Schläuchen. Ich betrachte diese unspezifischen Umbenennungen als Täuschungsmanöver, um Spuren zurück zu Hamer und Stemmann zu verwischen. Es sind zwar unter Lion mehr Kinder aufgenommen worden, die nicht körperlich erkrankt waren, aber die auch an ihnen vorgenommenen Trennungs-, Fütter-, Ess- und Schlaftrainings waren schon früher wesentliche Bestandteile des GBVs.
20.11.2018, Vorwürfe gegen Gelsenkirchener Klinik. Wer heilt, hat Recht? (TAZ)
„Seit dem Dokumentarfilm „Elternschule“ steht eine Gelsenkirchener Kinderklinik unter Beschuss. Der Vorwurf: Kindesmisshandlung. … Mittlerweile ist auf der Seite der Klinik nichts mehr vom „Gelsenkirchener Behandlungsverfahren“ zu lesen. Auf Anfrage der taz erklärte die Klinik zum 3-Phasen-Modell, das auch in der Neurodermitis-Behandlung Anwendung findet: „Das Programm wurde nach dem Ausscheiden von Prof. Stemmann im Jahr 2008 zur leitliniengerechten Behandlung komplexer psychosomatischer Krankheitsbilder entwickelt. … Die Therapie erfolge auf Basis der aktuellen Leitlinien und sei vollkommen unabhängig von der Bezeichnung „Gelsenkirchener Behandlungsverfahren“ zu sehen. Die Klinik beruft sich auf 30 Jahre Erfahrung, distanziert sich aber gleichzeitig von ihrer Vergangenheit.“
https://taz.de/Vorwuerfe-gegen-Gelsenkirchener-Klinik/!5548612/
Bei der Aussage „Die Therapie erfolge auf Basis der aktuellen Leitlinien und sei vollkommen unabhängig von der Bezeichnung „Gelsenkirchener Behandlungsverfahren“ zu sehen.“ handelt es sich um einen von der BKB und Dr. Lion zu verantwortenden plumpen Vertuschungsversuch.
16.07.2019 (Aufruf der Webseite), KKG zur Kritik am Film „Elternschule“:
„Das Konzept ist wissenschaftlich evaluiert, von den Krankenkassen anerkannt und leitliniengerecht. Die Vorwürfe gegenüber der Klinik und insbesondere gegen unsere Mitarbeiter sind absurd. Die Polemik der Kritiker ist unerträglich“, sagt Geschäftsführer Werner Neugebauer.“
Die unwahren Behauptungen, das Konzept sei wissenschaftlich evaluiert und leitliniengerecht könnte Herr Neugebauer noch von Prof. Stemmann über-nommen haben. Herr Dr. Lion dürfte Herrn Neugebauer spätestens ab 7/2008 in dieser Fehleinschätzung bestätigt haben.
03.08.2019 (Aufruf einer Webseite der APPAP)
„Psychosomatische Erkrankungen, Angstzustände, Verhaltensauffälligkeiten sowie allergische Reaktionen bei Kindern sind komplexe Krankheitsbilder. Dies betrifft in besonderem Maße Allergien wie Neurodermitis, aber auch Asthma und Heuschnupfen. Aus Sicht der psychosomatischen Medizin betrachten wir diese Erkrankungen als erworbene Störungen, deren Symptome und Krankheitsverläufe durch Stress, Anspannung sowie seelische Belastungs- und Konfliktsituationen verursacht bzw. beeinflusst werden und sich insofern mittels Verhaltenstherapien positiv beeinflussen lassen.“ https://web.archive.org/web/20190803174456/https://psychosomatik.bkb-kinderklinik.de/behandlungsspektrum/allergien-neurodermitis-asthma-heuschnupfen/
Es mag sein, dass die Symptome der o.a. Krankheiten durch Stress usw. beeinflusst werden, aber es gibt keine Evidenz dafür, dass sie dadurch auch verursacht werden. Letzteres ist nicht die Auffassung der Psychosomatischen Medizin, sondern die von Lion sowie von Hamer und Stemmann.
22.08.2019 und 22.09.2020 (Aufruf der Webseite)
„Unsere Arbeit ist absolut gewaltfrei. In unserer Klinik gibt es keine Gewalt. Die
klinischen Methoden entsprechen dem aktuellen Forschungsstand und den Standards der medizinischen Wissenschaft“, betont Dr. Kurt-André Lion, ärztlicher Leiter der Abteilung für pädiatrische Psychosomatik und weist Vorwürfe nachdrücklich zurück.
„Unser verhaltenstherapeutisches Programm basiert auf den Empfehlungen und
Vorgaben von anerkannten Fachgesellschaften wie denen der Deutschen Gesellschaft
für Kinderheilkunde und Jugendmedizin. Die Behandlung der Patienten entspricht den
Leitlinien der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen
Fachgesellschaften (AWMF). Wir arbeiten wie auch andere psychosomatische Kliniken
in Deutschland. Das ist evidenzbasierte Medizin, also patientenorientierte und
wissenschaftlich-empirisch abgesicherte Medizin. Wir halten uns an die Vorgaben der
Fachgesellschaften.“ http://archive.is/XGHJv und https://archive.is/i27xS
Es ist umstritten, ob es in der APPAP körperliche Gewalt, z.B. beim Füttern von Kleinkindern, gegeben hat. Es gab aber durch medizinisch nicht indizierte Trennungen, „Stessimpfungen“ und „Schlaftrainings“ in großem Umfang psychische Gewalt gegen Säuglinge und Kleinkinder.
Die aktuellen Vorgaben der Fachgesellschaften enthalten zwei einschlägige AWMF-Leitlinien (s. 2.2 und 2.3), die von Dr. Lion weitgehend ignoriert worden sind, da sie nicht von den esoterischen Annahmen Hamers und Stemmanns, sondern tatsächlich von wissenschaftlich-empirisch abgesicherten Fakten ausgehen.
11.11.2019 (Aufruf der Webseite), Sabine Ziegler (Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der KKG), Informationen für Journalisten (Auszug):
„Die Behandlung muss vom Kinderarzt verschrieben werden und wird von den Krankenkassen übernommen. Sie erfolgt auf der Basis der AWMF-Leitlinien (Psychische Störungen im Säuglings-, Kleinkind- und Vorschulalter). Aufnahmebedingung ist die vorherige Ausschöpfung aller ambulanten ärztlichen und psychologischen Therapiemöglichkeiten. Bei der psychotherapeutischen Behandlung von Kindern mit psychosomatischen Krankheits- und Störungsbildern werden wissenschaftliche Erkenntnisse der Verhaltenstherapie im klinischen Alltag umgesetzt.“
Beim GBV wurden Säuglinge und Kleinkinder grundsätzlich einem „Trennung-straining“ unterworfen. Es scheint sich dabei nicht um Psychotherapie, sondern um die Misshandlung von Schutzbefohlenen gehandelt zu haben (s. 6.).
Am 20.11.2019 haben die BKB und Dr. Lion mir im Rahmen einer Abmahnung durch einen Rechtsanwalt mitgeteilt: „Es gibt keine solchen Leitlinienverstöße. In den Abteilungen unserer Mandatin wird ausnahmslos leitliniengerecht gearbeitet.“
17.02.2020: Auszüge aus dem dermatologischen Gutachten für den Medizinischen Dienst der Krankenkassen in Berlin Brandenburg von Frau Dr. Carla Pistorius zum Fall „Karl“:
„Komplementärmedizinische Verfahren müssen nach Vorliegen kontrollierter Studien jeweils evaluiert werden, dann kann ihr Einsatz empfohlen werden. (S. 7) … Die Kinder- und Jugendklinik Gelsenkirchen bietet ein von den aufgeführten Fachgesellschaften abweichendes Behandlungskonzept an. … Die von der Klinik erwähnten Evaluationsstudien sind entweder nicht publiziert oder so klein, dass ihre Ergebnisse nicht valide sind. Das in der Kinderklinik angebotene Behandlungskonzept entspricht nicht den Empfehlungen der aktuellen Leitlinien zur Neurodermitis. Das gilt sowohl für das Verständnis der Krankheit als auch die vorrangig psychosomatischen Therapieverfahren. (S. 9) … In den genannten Fachgesellschaften wird das Gelsenkirchener Konzept sehr kritisch beurteilt und eine leitliniengerechte Therapie und Diagnostik empfohlen. (S. 9) … Aus dermatologischer Sicht waren die medizinischen Maßnahmen bei Berücksichtigung der aktuellen wissenschaftlichen Leitlinie nicht indiziert. … Eine Alternative wäre eine leitliniengerechte ambulante oder stationäre Therapie.“ (S. 10)
Anonymisierte Kopie des Gutachtens:
www.kinderklinik-gelsenkirchen-kritik.de/MDKBB-GA.pdf
Ich stimme der Beurteilung des GBVs durch Frau Dr. Pistorius zu, halte es aber nicht für richtig, es indirekt als komplementärmedizinisches Verfahren zu bezeichnen. Das GBV hat vernünftige Verfahren nicht ergänzt, sondern war ein alternativmedizinisches Verfahren, durch das die herkömmlichen Methoden ersetzt werden sollten. Deshalb wurde das GBV von Prof. Stemmann anfangs auch als Gelsenkirchener Behandlungsmodell bezeichnet.
08.04.2020 (Aufruf einer Webseite der APPAP)
Der Therapieansatz ist „gesundheitsorientiert“, d.h. er beschäftigt sich mit den Ressourcen des erkrankten Menschen und seiner Familie und ist langfristig angelegt. Er basiert auf wissenschaftlich fundierten Erkenntnissen der Stress- und Hirnforschung.
Hierbei kümmern wir uns um Kinder bereits ab dem Säuglingsalter.“ https://archive.is/IVqq1
09.09.2020: Anonymisiertes Urteil zu Klage der BKB gegen Frau Manuaela Xxxx-Xxxx, Großmutter des in der KKG mehr miss- als behandelten ND-Patienten „Karl“
Frau Xxxx-Xxxx hat sich vergeblich bei der ÄKWL – siehe dazu www.reimbibel.de/Kritik-an-einem-Gutachten-von-Hendrik-Karpinski.pdf oder .htm – und erfolgreich bei der Krankenkasse ihres Enkelkinds beschwert. Außerdem hat sie sich auf der Facebook-Seite des Teams Wallraff über die „Behandlung“ ihres Enkels beschwert und dem Deutschen Kinderschutzbund geschrieben. Ihr Bericht auf Facebook wurde 11.000 mal geteilt.
Die BKB hat Frau Xxxx-Xxxx vor dem Landgericht Berlin auf Unterlassung von Schmähkritik und unwahren Tatsachenbehauptungen sowie eine Klarstellung verklagt. Außerdem wurden Anwaltskosten und eine Vertragsstrafe in Höhe von 3.000 € eingefordert. Die Klage war nur in einem von vielen Punkten erfolgreich, so dass festzustellen ist, dass sich die BKB bei diesem Rechtsstreit blamiert hat. Inzwischen gibt es das Urteil in vom Gericht anonymisierter Form. Ich habe es hier zugänglich gemacht:
www.kinderklinik-gelsenkirchen-kritik.de/Urteil-BKB-gg-Manuela-H.pdf .
Noch am 18.10.2020 war auf einer Internetseite der KKG zu lesen:
„Die Abteilung für Psychosomatik arbeitet auf der Basis wissenschaftlicher Leitlinien – den sogenannten AWMF-Leitlinie: Psychische Störungen im Säuglings-, Kleinkind- und Vorschulalter. Diese wurden von den medizinischen Fachgesellschaften auf der Basis von Studien entwickelt. Unsere leitliniengerechte Arbeit ist also durch Studien wissenschaftlich abgesichert.“ https://archive.is/K9CUE
3.5 Hat Dr. Lion die Wissenschaftlichkeit des GBVs absichtlich vorgetäuscht?
(1) Das GBV zur „Behandlung“ von ND der APPAP wich in Theorie und Praxis sehr stark von den o.a. beiden Leitlinien zur ND ab. Beide Leitlinien sprechen sich für eine Pflege der Haut sowie für lokale und systemische Behandlungen mit Medikamenten aus. Dr. Lion hielt es für richtig, solche Behandlungen möglichst zu vermeiden und nahm deshalb trockene, aufgekratzte und entzündete Haut sowie vermehrt auftretende Infektionen als über längere Zeit notwendig in Kauf. Schon allein dieser weitgehende Verzicht auf die bei ND üblichen Behandlungsmethoden ist ein grober Verstoß gegen von Fachgesellschaften erstellte Leitlinien und zeigt, dass sich das GBV weitgehend außerhalb dieser Normen bewegt hat.
(2) Beide ND-Leitlinien empfehlen zusätzliche, aber nicht ausschließliche psychosomatische und verhaltenstherapeutische Herangehensweisen und raten zur Beratung von Eltern an ND erkrankter Kinder. Von Trennungsangst als Ursache der ND, „Trennungstraining“, „Stressexposition“ oder „Stressimpfung“ als üblichen Behandlungsmethoden – dazu noch bei Säuglingen – ist in keiner dieser Leitlinien die Rede.
(3) Die „Behandlung“ der ND durch Dr. Lion ist personell und methodisch aus dem GBV von Stemmann hervorgegangen, auch wenn Stemmann in den letzten Jahren auf den Internetseiten der APPAP nicht mehr genannt wurde.
Es handelte sich beim GBV um eine zurecht umstrittene Außenseitermethode, die das meiste von dem, was in den o.a. ND-Leitlinien empfohlen wird, nicht befolgte.
(4) Die Verfasser der o.a. ND-Leitlinien und auch fast alle anderen Fachleute sind sich darin einig, dass die ND nicht ursächlich behandelbar und daher nicht heilbar ist. Herr Dr. Lion vertrat auch in diesem wichtigen Punkt – wie schon sein Vorgänger Prof. Stemmann – einen entgegengesetzten Standpunkt.
(5) Die angebliche Orientierung der APPAP an der o.a. Leitlinie für psychische Störungen ist bereits eine Folge der normdevianten Theorie und Praxis der APPAP. Es gibt keine wissenschaftliche Evidenz dafür, dass ND durch Trennungsangst und Asthma durch „Revierangst“ verursacht wird. Entsprechend gibt es keine Empfehlungen in wissenschaftlich basierten Leitlinien, Kinder mit ND, Asthma oder Allergien mit einem „Trennungstraining“ zu behandeln.
(6) Die APPAP hat außerdem gegen die von ihr favorisierte Leitlinie zu psychischen Störungen bei Kindern verstoßen, indem sie bei vielen Kindern unter 18 Monaten eine Angststörung „diagnostiziert“ und bei Kindern unter 3 Jahren eine Form von „Verhaltenstherapie“ praktiziert hat, die fachlich und ethisch nicht vertretbar und nicht leitlinienkonform war.
(7) Dr. Lion hat sich nicht an AWMF-Leitlinien, sondern an den pseudomedizi-nischen Auffassungen Stemmanns orientiert, die zu wesentlichen Teilen auf Hamer zurückgingen. Stemmann hat seine abnormen Ansichten 2002 in seinem 335 Seiten umfassenden Buch „Selbstheilung (Spontanheilung) der Neurodermitis“ dargelegt. Zu den zahlreichen Umständen, die die geistige Nähe Lions zu Stemmann und damit auch zu Hamer belegen, gehören die folgenden beiden Tatsachen.
a) Lions Verständnis von ND, Asthma und Allergien wird in dem folgenden Text besonders deutlich, der jahrelang von der KKG und bis mindestens bis 2013 von dem Verein „AuK“ im Internet zugänglich gemacht wurde:
„Die pädiatrische psychosomatische Behandlung bei allergisch / chronischen Erkrankungen und Verhaltensauffälligkeiten
Neurodermitis, Asthma, Heuschnupfen/ Regulationsstörungen wie Ess- und Schlafstörungen
Hier handelt es sich um ein ganzheitliches Modell, das die eigentliche Ursache der Erkrankung sucht und darauf die Behandlung aufbaut.
Es vertritt die Meinung, dass die Ursachen einer Krankheit stets in einer Gefühlsverletzung liegen, die den Erkrankten unerwartet getroffen hat und die durch bestimmte Auslöser verstärkt und erhalten bleibt. Das irritierte Immunsystem wird durch die Behandlung wieder in den Normbereich gebracht.
Die Gesundung kann so programmiert werden.
Behandlungspunkte:
Durch intensive Gespräche erkennen der erwachsene Betroffene bzw. die Bezugspersonen der Kinder, dass sie ihr Verhalten und ihre Einstellungen ändern müssen, um die Regelkreise, die die Krankheiten unterhalten, aufzuheben. Ein tägliches Entspannungstraining muss durchgeführt werden. Kinder erfahren eine liebevolle konsequente Erziehung. Die Ernährung soll vollwertig sein, d. h. säurearm und naturbelassen. Hauptallergene werden gemieden. Hilfe zur Selbsthilfe ist der Schlüssel zum Erfolg!“ http://archive.is/gXreO
Die „Meinung, dass die Ursachen einer Krankheit stets in einer Gefühlsverletzung liegen“ und bei chronischen Krankheiten Selbsthilfe der Schlüssel zum Erfolg sei, fällt völlig aus dem Rahmen der evidenzbasierten Medizin und geht auf Hamer zurück.
b) Frau Tina Cromme, Fachärztin für Innere Medizin, Gut Sanderbusch 1, 26452 Sande, hat im Mai 2019 gemeinsam mit dem Kinderarzt und Buchautor Dr. Herbert Renz-Polster Herrn Dr. Lion in der KKG aufgesucht. Frau Cromme schrieb mir dazu:
„Kurt-André Lion hat während meines Besuchs in Gelsenkirchen mit Dr. Renz-Polster zusammen sich zu folgender Aussage hinreißen lassen: Ich fragte, warum denn nie eine deutliche Distanzierung von Stemmann erfolgt sei. Daraufhin entgegnete Lion aufgebracht, dass keinerlei Distanzierung notwendig sei, Stemmann sei ein ganz ausgezeichneter Lehrer gewesen. Dann deutete er auf meine Ausgabe des Buchs Selbstheilung (Spontanheilung) der Neurodermitis, welches vor mir auf dem Tisch lag und sagte: „Sie haben da ein sehr gutes Buch. Da steht eigentlich alles drin!““
Insgesamt ist auf Basis der in den Abschnitten 2 und 3 dargestellten Tatsachen festzustellen, dass es sich bei Behauptungen von Dr. Lion, der KKG und der BKB, sie würden sich an AWMF-Leitlinien und dem Stand der Wissenschaft orientieren, um Täuschungsmanöver gehandelt hat. Es ist nicht anzunehmen, dass Dr. Lion tatsächlich davon überzeugt war, dass er sich bei seiner „Behandlung“ von Kindern mit ND, Asthma und Allergien überwiegend an wissenschaftlichen Leitlinien und dem Stand der Wissenschaft orientiert hat.
Zwar stand es Lion im Rahmen seiner Berufsfreiheit zu, übliche Normen ärztlichen Handelns zu ignorieren, es war ihm aber nicht erlaubt, die Öffentlichkeit sowie Krankenkassen und deren Verbände darüber systematisch zu täuschen und den falschen Eindruck hervorzurufen, die Behandlung von ND, Asthma und Allergien in seiner Abteilung würde sich an wissenschaftlichen Leitlinien und dem Stand der Wissenschaft orientieren.
4. Vortäuschen von Heilungen
4.1 Vage Versprechungen von Heilungen
ND, Asthma und Allergien sind behandelbar, aber meines Wissens nicht heilbar. Prof. Stemmann hat spätestens ab 1987 öffentlich behauptet, ND sei heilbar und dies später auch über Asthma und Allergien gesagt. Auch Stemmanns Nachfolger Lion hat durch solche Aussagen immer wieder suggeriert, dass die APPAP wesentlich mehr zu bieten hat als die Linderung von Krankheits-symptomen.
Im Folgenden soll an einigen Beispielen verdeutlicht werden, wie die KKG auch noch in den letzten zehn Jahren immer wieder wahrheitswidrig behauptet hat, ND, Asthma und Allergien seien heilbar, oder es könne zumindest die Gesundung oder die Selbstheilung dieser Krankheiten wesentlich gefördert werden:
14.03.2011: Vortrag von Dr. Kurt-André Lion (Essen, Pfarrsaal St. Joseph):
„Allergien sind heilbar. Psychosomatische Betrachtung von Allergien – Was kann der Betroffene zu seiner Selbstheilung beitragen?“
24.03.2011: Vortrag von Dr. Kurt-André Lion (Düsseldorf, Bürgerhaus Bilk)
„Neurodermitis und Asthma sind heilbar“
27.04.2013: Dr. Kurt-André Lion:
„Asthma bronchiale ist heilbar. Der Betroffene muss sich selbst heilen“
26.08.2014 (Aufruf der Webseite), Allergie- und umweltkrankes Kind e.V. (AuK) bietet weiterhin Bücher von E.A. Stemmann an:
„Neurodermitis ist doch heilbar: Es geht um mehr, als nur um die Behandlung der Haut (E.A. Stemmann und S. Stemmann) Preis 32,00 EUR (inkl. Versandkosten), 249 Seiten ;
Asthma bronchiale ist heilbar Prof. Dr. E.A. Stemmann Preis 20,50 EUR (inkl. Versandkosten) https://web.archive.org/web/20140826140905/http://bundesverband-allergie.de/wir-uber-uns/materialien/ https://www.amazon.de/Neurodermitis-ist-doch-heilbar-Behandlung/dp/3000328297
Das Buch „Neurodermitis ist doch heilbar“ ist bei Amazon „currently unavailable“.
Das Buch „Asthma bronchiale ist heilbar“ konnte ich bei Amazon nicht finden.
18.01.2016 (Aufruf einer Webseite des Bundesverbands AuK)
„Patienten wie Betroffene erlernen Entspannungstechniken, eine liebevolle konsequente Erziehung und stellen bei den Allergien die Ernährung auf eine gemüsebetonte Vollwertkost um. Ziel ist, die Selbstheilungskräfte zu mobilisieren. Seit 30 Jahren nunmehr behandelt ein multiprofessionelles Team auf der psychosomatischen Station die Betroffenen – mit grandiosen Erfolgen!“
https://web.archive.org/web/20160118234738/http://bundesverband-allergie.de/behandlung/
15.04.2016, Vortrag von Dr. Lion bei der AOK Straubing: „Allergien sind heilbar – Was können wir hierbei von der Psyche lernen?“ https://web.archive.org/web/20160617131801/http://auk-ov-straubing.de/
10.05.2016 (Aufruf einer Webseite der APPAP)
„Insgesamt erreicht das Gesamtkonzept eine so hohe Effektivität, dass den meisten Patienten langfristig Symptom bzw. Störungsfreiheit bei einer „normalen“ Lebensführung ohne dauerhafte Einschränkungen bzw. Anwendungen möglich ist.“
https://tinyurl.com/APPAP-2016
22.07.2017 (Aufruf der Webseite)
Dr. Lion hat 2016 behauptet, nicht zu heilen, sondern die Selbstheilung zu fördern:
„Neben vielen Fragen, die an Dr. Lion gestellt wurden, löste eine Antwort großes Erstaunen aus. „Können Sie sagen, wie viele Patienten Sie in ihren Berufsjahren schon geheilt haben?“. Dr. Lion antwortet prompt: „Ich habe 0 = Null Personen geheilt. Alle anderen Heilungen, und der Prozentsatz liegt sehr hoch, sind Selbstheilungen. Wir schulen die Menschen lediglich dahingehend, bestmögliche Bedingungen für den Selbstheilungsprozess zu schaffen.“
https://web.archive.org/web/20170922140354/http://auk-ov-straubing.de/
12.04.2018: Vortrag von Dr. Lion an der KKG: „Allergien sind heilbar!“
„Auf Erkenntnissen von Stress- und Hirnforschung beruhend bietet die Kinder- und Jugendklinik Gelsenkirchen ein ganzheitliches Konzept zur Behandlung allergischer Erkrankungen (Neurodermitis, Asthma bronchiale, Heuschnupfen) an. Diese Erkrankungen werden durch Stress gefördert und verstärkt. Mittels einer psychosomatischen Betrachtungsweise und der Durchführung verhaltenstherapeutischer Maßnahmen wird die Heilung durch den Betroffenen selbst gefördert.“ https://web.archive.org/web/20190927070416/https://psychosomatik.bkb-kinderklinik.de/aktuelles/termine-und-veranstaltungen-kinderklinik-jugendklinik-gelsenkirchen/?we_objectID=75
09.10.2017,Vortrag von Dr. Kurt-André Lion im Evangelischen Familienzentrum in Essen: „Allergien sind heilbar!“
27.10.2018 (Aufruf der Webseite)
„Die Therapie stellt eine Intensivbehandlung dar, in der viele aufeinander abgestimmte medizinische und therapeutische Module die Effekte erzeugen, die letztlich zu der erwünschten Heilung bzw. Stabilisierung des Kindes führen.“ https://web.archive.org/web/20181027163052/https://psychosomatik.bkb-kinderklinik.de/therapie/multimodale-3-phasen-therapie-lion-langer/
05.02.2020 (Aufruf der Webseite)
„Psychosomatische Krankheiten werden als Stresskrankheiten begriffen, die sich durch verhaltensmedizinische Interventionen beeinflussen lassen. Die Veränderung ungünstiger Stressmuster (körperliche Reaktionen, Verhaltensweisen) durch nachhaltige Lernerfahrungen führt zur Genesung.“ https://archive.is/IVqq1 (lange Ladezeit)
4.2 Konkretes Vortäuschen von großen Heilerfolgen
Prof. Stemman hat schon 2005 für das GBV eine Heilungsrate von 80 Prozent reklamiert. Ab 9/2016 hat die APPAP wahrheitswidrig Heilungen von ND, Asthma und Allergien in zumindest 87% der Fälle versprochen.
Solche unseriösen Versprechen gab es möglicherweise auch in der Zeit von 2009 bis 2015. Diese sind mir aber möglicherweise nicht bekannt geworden, da ich mich von 2009 bis etwa Mitte 2018 nicht mehr um die APPAP gekümmert habe. Die BKB, Herr Dr. Gerrit Lautner (ärztlicher Direktor der KKG), Herr Dr. Lion und Herr Dietmar Langer hatten mir im Herbst 2008 per Rechtsanwalt wegen „unsachlicher Verunglimpfungen“ mit einer Vertragsstrafe in Höhe von 20.000 Euro gedroht. Ich würde massiv die Reputation der BKB „und die dort tätigen Ärzte angreifen und gegen diese in vollkommen unsachlicher Weise Stimmung machen“.
Diese Vorwürfe waren zum Teil richtig, weil meine Kritik tatsächlich geeignet war, den Ruf der BKB zu schädigen. Die Wahrheit über die skandalösen Geschehnisse an der KKG und deren Hintergründe ans Licht der Öffentlichkeit zu bringen, war aus meiner Sicht aber notwendig. Vorrang hatte für mich der Schutz der Kinder vor Misshandlungen in der KKG sowie später durch von der KKG beeinflusste Eltern.
Bei einem Gespräch am 22.10.2008 in einer Kanzlei in Essen haben mir dann der Geschäftsführer der BKB und dessen Anwalt außerdem mit einer Klage wegen Geschäftsschädigung in Höhe von 800.000 Euro gedroht. Soweit es um die Scharlatanerie an der KKG ging, hatte ich damals sehr schlechte Erfahrungen mit staatlichen und staats-nahen Institutionen gemacht und deshalb resignierend viele meiner Internetartikel gelöscht und meine kritisch-aufklärerischen Aktivitäten eingestellt.
Die Quote von 87 Prozent geht anscheinend auf die 2. ND-Studie der KKG zurück, über die im Jahr 2000 in einem Vereinsblatt und 2002 in dem im Eigenverlag erschienenen Buch „Selbstheilung (Spontanheilung) der Neurodermitis. Das Gelsenkirchener Behandlungsverfahren“ von E.A. Stemmann und S. Stemmann berichtet wurde. Darin wurde aber nur über eine Besserung des Zustands der Haut berichtet:
„In einer weiteren prospektiven Studie (Langer, Dissertation, im Druck) an 40 Kindern im Alter von 6 Monaten bis 4 Jahren, die im Jahr 1998 behandelt und ein Jahr später nachuntersucht wurden, wurde ebenfalls der Behandlungserfolg überprüft. Die Eltern wurden gebeten, die Behandlung zu beurteilen. … Der Zustand der Haut wurde in 87% als gebessert angegeben. … Der Neurodermitiskranke heilt sich selbst!“ S. 268
Zunächst wurde eine Heilungsrate von 87% nur angedeutet:
23.08.2001, Bericht in der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ)
„In den letzten Jahren hatten wir eine Erfolgsquote von 87%, weiß Ulrich Neumann, erster Vorsitzender des AuK zu berichten.“
30.03.2005, Bericht im Hamburger Abendblatt über das GBV
„Nach Auskunft der Gelsenkirchener Kinderklinik werden 80% aller Kinder mit Neurodermitis dank dieses Programms innerhalb von zwei Jahren geheilt.“ http://archive.is/aMdnK
24.05.2005, Vortrag im katholischen Pfarrheim Bodenwerder
Anke König vom Ortsverband Bodenwerder des Vereins „AuK“ schreibt in Ihrer Ankündigung eines Vortrags von Prof. Stemmann:
„Wir vertreten das „Gelsenkirchener Behandlungsverfahren“, das in der Kinderklinik Gelsenkirchen mit einem Heilungserfolg von 87 % praktiziert wird.“
06.09.2005, Ankündigung eines Vortrags an der VHS Dorsten, Überschrift: „Neurodermitis ist heilbar“, erster Satz der Ankündigung: „Vorgestellt wird das Gelsenkirchener Behandlungsverfahren, das auf eine Heilungsrate von 87 % verweist.“
https://web.archive.org/web/20060114011100/http://www.dorsten.de/Dokumente/VHS_2-05.pdf S.11/91 des PDFs
Von 9/2016 bis 5/2020 hat die KKG wahrheitswidrig über die Hertener Allge- meine Zeitung und über eigene Internetseiten verbreitet, ND, Asthma und Allergien würden in zumindest 87 Prozent der Fälle geheilt:
„Der psychosomatische Ansatz bei der Behandlung von Neurodermitis, Asthma, Allergien in der Kinderklinik Gelsenkirchen versprach Heilung – zumindest in 87 % der Fälle. Das schien geradezu unglaublich. Doch es funktionierte.“
https://www.kjkge.de/Inhalt/Aktuelles_Presse/_Presse_Meldungen/AuK.php
Diese Seite ist nicht mehr aufrufbar. Der auf dieser Pressemeldung basierende Text in der Hertener Allgemeinen vom 07.09.2016 wurde aber von der von Dr Lion geleiteten APPAP ins Netz gestellt und von archive.org hier gespeichert:
Die Pressemeldung selbst wurde nachweislich von der KKG zumindest 2017, 2019 und 2020 im Internet zugänglich gemacht:
https://web.archive.org/web/20170315030507/https://www.kjkge.de/Inhalt/Aktuelles_Presse/_Presse_Meldungen/AuK.php (Aufruf: 15.03.2017)
http://archive.is/rKSZe (Aufruf 09.12.2019)
http://archive.is/vlPwS (Aufruf: 31.05.2020)
Es wurde also wahrheitswidrig von 9/2016 bis Ende Mai 2020 von einer Zeitung und auf Webseiten der KKG und der APPAP behauptet, zumindest 87% der Kinder mit ND, Asthma oder Allergien würden durch die „einzigartige komplexe Behandlung dieser Erkrankungen“ geheilt.
Zur Frage des Therapieerfolgs bei Asthma und Allergien scheint die KKG bisher noch überhaupt keine Studie vorgelegt zu haben. Dies hat indes die KKG sowie die APPAP und deren Selbsthilfeverein AuK nicht daran gehindert, auch bei diesen Krankheiten der Öffentlichkeit Heilungen in zumindest 87% der Fälle vorzutäuschen. Meine Kritik an den drei ND-Studien der KKG ist hier zu lesen: www.reimbibel.de/GBV-Studien.pdf oder .htm.
Das Kriterium „Prozentsatz der Besserungen“ ist geeignet, bei Laien und forschungsmethodisch nicht versierten Fachleuten große Therapieerfolge vorzutäuschen. Es reichen schon sehr viele kleine Besserungen, um auf hohe Besserungsraten zu kommen. Da Säuglinge und Kleinkinder mit ND bevorzugt zu einem Zeitpunkt in der APPAP „behandelt“ wurden, wenn die zu starken Schwankungen neigende ND gerade besonders stark ausgeprägt war, und die Symptomatik bei Kindern von 0 bis 4 Jahren eine stark rückläufige Tendenz hat, sind häufige Besserungen auch bei weitgehendem Verzicht auf Cremes, Salben und Medikamente unabhängig von einer „Behandlung“ mit dem GBV zu erwarten.
Vortrag von Dr. Kurt-André Lion im Gemeindesaal Brandenbusch (Essen) im Mai 2017:
„Die Klinik behandelt seit 30 Jahren Kinder und Jugendliche, zunehmend auch Erwachsene, mit Allergien, Asthma und Neurodermitis. 87 Prozent der Betroffenen sind nach ein bis anderthalb Jahren gesund, wenn Sie auf Station Erlerntes konsequent umsetzen, erklären die Organisatoren der Veranstaltung.“
14.06.2018,Leserkommentare von Frauke Döllekes, 1. Vorsitzende des Vereins „AuK“, in der ZEIT:
„Wir alle durften aber die Erfahrung machen, dass wir sehr wohl! sehr aktiv am Selbstheilungsprozess mitwirken konnten und Erfolg hatten. Die psychosomatische Behandlung geht an die Ursachen und macht keine reine Symptombekämpfung. Insofern ist es ein sehr!!!! hilfreicher Weg, der zumindest einen Versuch wert ist. 87 % der Menschen, die ihn gegangen sind, sind gesung! … Nach 30 Jahren Entwicklung, Forschung und Erfahrung und 87% Erfolgen, lohnt in jedem Fall ein Blick auf diesen Weg … Seit 30 Jahren werden Neurodermitis, Asthma und Allergien sehr erfolgreich in der Kinder- und Jugendklinik Gelsenkirchen behandelt. Betroffene und Patienteneltern werden hier geschult, wie es gelingt die Selbstheilungskräfte zu mobilisieren. Ohne Crèmes, ohne Hilfsmittel – mittels Stressregulation. Und das gelingt in 87 % der Fälle. Somit verlieren diese teuflischen Erkrankungen ihre Schrecken! Wir vom Selbsthilfeverein haben es selber erlebt. Nach ein bis anderthalb Jahren ist der Spuk vorüber.“ https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2018-05/neurodermitis-kinder-eltern-chronische-hautkrankheit/seite-2
Über den Verein „AuK“ habe ich ausführlich hier berichtet:
www.reimbibel.de/GBV-AuK-Allergie-und-umweltkrankes-Kind.pdf oder .htm.
Der Verein wurde nicht – wie von ihm behauptet – 1992 von Eltern, sondern 1988 auf Initiative von Prof. Stemmann gegründet. Sein Vorsitzender war zunächst ein kranker alter Mann mit Asthma, um den sich Prof. Stemmann persönlich gekümmert hat. Eltern sollten sich gegenseitig helfen und Werbung für das GBV machen. AuK stellte eine Filterblase dar, da die Aktivisten und viele Mitglieder des Vereins davon überzeugt waren, dass der Rückgang von ND und Asthma bei deren Kindern dem GBV zu verdanken war.
Schon die langjährige zunächst 2. und dann 1. Vorsitzende des Vereins, Frau Annegret Braun, die mir persönlich außerordentlich sympathisch war, war eine völlig kritiklose Bewundererin des „Herrn Professor“. Eltern, die vom GBV enttäuscht waren, werden eher nicht Mitglied dieses Vereins geworden sein.
Der Bundesverband „AuK“ scheint seine Tätigkeit schon längere Zeit vor der Schließung der APPAP eingestellt zu haben.
Ab dem 29.06.2019 habe ich den folgenden von mir verfassten Übersichts-artikel ins Netz gestellt:
„DER GELSENKIRCHENER KLINIKSKANDAL Eine Kritik des pseudomedizinischen „Gelsenkirchener Behandlungsverfahrens“ (GBV) der Kinderklinik Gelsenkirchen zur angeblichen Heilung von Asthma und Neurodermitis“.
Eine Fassung dieses Artikels vom 09.10.2019 wurde von archive.org am 15.10.2019 gespeichert: https://web.archive.org/web/20191015133458/http://www.reimbibel.de/GBV-Kinderklinik-Gelsenkirchen.pdf . Diese umfangreiche Kritik des GBVs enthielt auf Seite 2 u.a. diese beiden Absätze:
„Die Behauptung Stemmanns, durch das GBV würden innerhalb eines Jahres 80% der an ND erkrankten Kinder geheilt, wird nicht durch die beiden von der Klinik selbst durchgeführten Elternbefragungen gedeckt. Diese methodisch äußerst schwachen Studien berichten gar nicht über Heilungen und belegen wegen zeitlicher Selektionseffekte, Spontanremissionen, völlig fehlender ärztlicher Diagnostik und anzunehmender Dankbarkeitseffekte noch nicht einmal, dass das GBV überhaupt bei der ND des Kindes therapeutisch wirksam war. Zur Wirksamkeit des GBVs bei Asthma wurde keine Studie vorgelegt. Kurzfristige Schädigungen von Kindern, Eltern und Krankenkassen sind offensichtlich eingetreten, langfristige Schädigungen von Kindern und Eltern zu befürchten. Durch das GBV und Stemmann wurde außerdem die gemeingefährliche GNM Hamers aufgewertet, z.B. www.neue-medizin.de/html/dok_11.html.
Am 15.10.2019 hat archive.org meine Kritik an einem Gutachten von Hendrik Karpinski gespeichert. Darin schrieb ich u.a.:
„2.5 Kinderklinik Gelsenkirchen und Selbsthilfeverein AuK behaupten wahrheitswidrig, Allergien könnten in 87% der Fälle geheilt werden (Beispiele)
Pressestelle der KKG (Aufruf am 15.03.2017):
„Der psychosomatische Ansatz bei der Behandlung von Neurodermitis, Asthma, Allergien in der Kinderklinik Gelsenkirchen versprach Heilung – zumindest in 87 % der Fälle. Das schien geradezu unglaublich. Doch es funktionierte.“
Die BKB und Dr. Lion haben nachweislich meinen Übersichtsartikel und meine Gutachten-Kritik zur Kenntnis genommen. Aber statt ihr wahrheitswidriges 87%-Heilungsversprechen aus dem Netz zu nehmen und zu einer leitlinien-konformen Behandlung überzugehen oder die APPAP zu schließen, haben sie versucht, mich durch ein Anwalts-Drohschreiben vom 20.01.2019 einzuschüchtern. In dieser 21-seitigen Abmahnung einer „berühmten“ und nicht ganz unumstrittenen Kölner Anwaltskanzlei haben die BKB und Dr. Lion viele meiner Äußerungen in meinem Übersichtsartikel und einige in meiner Gutachten-Kritik angegriffen. Zu meiner Kritik, es seien Heilungen in zumindest 87% der Fälle vorgetäuscht worden, haben sie sich aber nicht geäußert.
Meine beiden Artikel habe ich wegen dieser Abmahnung leicht überarbeitet und dann wieder ins Netz gestellt: www.reimbibel.de/GBV-Kinderklinik-Gelsenkirchen.pdf oder .htm ;
www.reimbibel.de/Kritik-an-einem-Gutachten-von-Hendrik-Karpinski.pdf oder .htm. Ein Ermittlungsverfahren gegen mich hat es in dieser Sache bisher nicht gegeben.
Auch für die unrealistische Darstellung der APPAP durch die DRV Knappschaft-Bahn-See, die 2019 erschien, ist Dr. Lion mitverantwortlich:
„Psychosomatische Krankheiten werden als Stresskrankheiten begriffen, die sich durch verhaltensmedizinische Interventionen beeinflussen lassen. Die Veränderung ungünstiger Stressmuster durch spezielle Lernerfahrungen führt zur Genesung.“
4.3 Hat Dr. Lion große Heilerfolge absichtlich vorgetäuscht?
Dr. Lion waren die drei Studien der KKG zur angeblichen Wirksamkeit von deren ND-„Behandlung“ seit spätestens 2011 bekannt. Die Studien 1 und 2 waren im Jahr 2000 im AuK-Brief 5/2000
https://web.archive.org/web/20030323174609/www.kinderklinik-ge.de/Schriften/Behandlungserfolg.pdf
sowie zusätzlich 2002 in dem ND-Buch von Stemmann und Stemmann (S. 265-271) „veröffentlicht“ worden. Lion ist zudem Erstautor der 3. ND-Studie.
Es war Dr. Lion bekannt, dass in allen drei Studien nicht über Heilungen der ND berichtet wurde. In Studie 1 ging es um die Erfolge der Bemühungen der Eltern der Kinder, und in den Studien 2 und 3 wurden lediglich Besserungen des Hautzustands dargestellt. Als Arzt muss sich Dr. Lion darüber im Klaren gewesen sein, dass es weder für eine Heilungsrate von zumindest 87 Prozent bei ND noch für Heilungen durch das GBV bei Asthma oder Allergien wissenschaftliche Evidenz gab.
Außerdem dürfte Dr. Lion seit 2005 meine 16-seitige, detaillierte Kritik an den Studien 1 und 2 bekannt gewesen sein: http://www.reimbibel.de/Heilung-der-Neurodermitis-durch-GNM.pdf oder .htm. Eine Kopie dieser Kritik hatte ich Anfang 2005 dem Geschäftsführer der BKB geschickt. Dieser hat darauf gemeinsam mit Prof. Stemmann mit einer Abmahnung reagiert.
Meine Kritik an der 3. Studie ist Dr. Lion spätestens im November 2019 bekannt geworden, da er mir 11/2019 gemeinsam mit der BKB eine Abmahnung wegen Behauptungen in zwei kritischen Artikeln von mir zum GBV geschickt hat.
Herrn Dr. Lion dürfte schon als Assistenzarzt der KKG klar gewesen sein, dass die ND auch nach langer Symptomfreiheit erneut auftreten kann, und man deshalb von einer Symptomfreiheit bei Kleinkindern ein Jahr nach Beginn des GBVs nicht auf eine dauerhafte Heilung schließen kann. Weder er noch Prof. Stemmann haben Daten vorgelegt, die zeigen, dass dem GBV unterzogene Kinder danach 10 oder 20 Jahre lang symptomfrei bleiben.
Es ist anzunehmen, dass Dr. Lion sich immer bewusst war, dass seine konkreten Heilungsversprechen, vor allem angebliche Heilungen von ND, Asthma und Allergien in zumindest 87% der Fälle, nicht auf empirischen Befunden basierten.
5. Verdacht des Abrechnungsbetrugs gegenüber Krankenkassen (§ 263 StGB)
Das GBV hätte nicht so viel Schaden anrichten können, wenn es der KKG und ab 2002 auch der BKB nicht gelungen wäre, die meisten Krankenkassen von dessen Nutzen und Notwendigkeit zu überzeugen. Mein Verdacht, Herr Dr. Lion könnte Krankenkassen betrogen haben, gründet sich auf die Tatsache, dass er – wie teilweise schon dargelegt – durch unwahre Behauptungen und die Unterdrückung von problematischen Tatsachen, die für eine Beurteilung des GBVs relevant waren – die Öffentlichkeit in Hinblick auf das GBV systematisch und über viele Jahre hinters Licht geführt hat. Es erscheint unwahrscheinlich, dass sich die BKB unter Mitwirkung von Dr. Lion gegenüber den Krankenkassen und deren Verbänden und Einrichtungen gänzlich anders verhalten hat. Zu den Budgetverhandlungen zwischen der BKB und den Kassenverbänden und Überprüfungen des GBVs durch die Kassen liegen mir aber bisher keine einschlägigen Texte vor.
Herr Dr. Lion hat offensichtlich wie schon sein Vorgänger Stemmann Upcoding betrieben, indem er bei Kindern mit ND, Asthma und Allergien angebliche psychische Störungen als Ursachen der Erkrankungen „diagnostiziert“ hat, die angeblich einer aufwändigen, stationären Verhaltenstherapie und einer Ernährungsumstellung bei den Kindern sowie einer intensiven Beratung und psychologischen Behandlung der Mütter mit anschließender Begleitung durch den Verein „AuK“ bedurften. (Zum Problem des Upcoding:
www.hrr-strafrecht.de/hrr/archiv/12-06/index.php?sz=6 .)
Lion hat wahrheitswidrig behauptet, diese „Behandlungen“ seien wissenschaft-lich abgesichert und orientierten sich an den Leitlinien der AWMF. Das medizi-nisch nicht indizierte und ethisch nicht vertretbare „Trennungstraining“ in der „Mäuseburg“ wurde dreist als gesundheitsorientierter Therapieansatz angepriesen, der sich mit den Ressourcen des erkrankten Menschen beschäftigt.
Anscheinend haben – auch in den letzten 10 Jahren – die meisten Kranken-kassen die Kosten für diese pseudomedizinische „Behandlung“ von ND, Asthma und Allergien übernommen.
Die Überprüfung der Erstattungsfähigkeit des GBVs ist meines Wissens von regionalen Krankenkassenverbänden vorgenommen worden. 2010 oder 2011 könnte auch der Spitzenverband Bund des Medizinischen Dienstes der gesetzlichen Krankenversicherungen (MDK-SV) bzw. dessen MDS tätig geworden sein, denn 2011 ist im MDK-forum (Heft 3, S. 11f) ein positiver Bericht über das GBV erschienen.
Auf welche Weise die BKB Krankenkassenverbände oder einzelne Kassen von der Erstattungsfähigkeit des GBVs zur „Behandlung“ von ND, Asthma und Allergien überzeugt hat, ist für die Frage des Abrechnungsbetrugs natürlich von zentraler Bedeutung.
– Wurde vorgetäuscht, dass das GBV wissenschaftlich fundiert und leitliniengerecht ist?
– Dass Heilungen bei sehr vielen oder sogar bei zumindest 87% der Patienten erzielt wurden?
– Wurde verschwiegen, dass nicht die Kinder, sondern deren Mütter im Zentrum der „Behandlung“ standen?
– Wurde die psychische Schädigung von Kindern (und wohl auch Müttern) durch das „Trennungstraining“ verschwiegen?
– Wurde verschwiegen, dass die Eltern vor Beginn der „Behandlung“ unzureichend über die psychischen Belastungen von Säuglingen, Kleinkindern und deren Müttern durch das GBV aufgeklärt wurden?
– Dass bei ND grundsätzlich Kratzen und eine akute Verschlechterung des Hautzustands in Kauf genommen wurden?
– Dass eine medikamentöse Linderung der ND-Symptome nur in Ausnahmefällen vorgesehen war?
– Dass eine Umstellung der Ernährung auch bei Patienten angeordnet wurde, bei denen schon ärztlich bestätigt worden war, dass keine Nahrungsmittel-allergie vorliegt?
Eigentlich hätte gemäß § 135 SGB V (Bewertung von Untersuchungs- und Behandlungsmethoden) verfahren werden müssen. Nach meinen Kenntnissen hat sich der Gemeinsame Bundesausschuss der gesetzlichen Krankenversicherungen (G-BA) aber nie mit dem GBV beschäftigt. Es ist jedenfalls nicht auf dessen Listen von zugelassenen, nicht zugelassenen oder in Überprüfung befindlichen Verfahren zu finden: https://www.g-ba.de/downloads/62-492-2121/KHMe-RL_2020-01-16_iK-2020-04-09.pdf .
Welche Kassen vorübergehend oder sogar dauerhaft nicht zu einer Kostenübernahme bereit waren, ist mir nicht bekannt. Im Internet konnte ich dazu nur dies finden:
„Zahlreiche Studien dokumentieren die Wirksamkeit der Methode, trotzdem ist die Zukunft der Therapie gefährdet. Denn eine Reihe von Krankenkassen, insbesondere Ersatzkassen, verweigern den hilfesuchenden Familien inzwischen die Zusage, die Therapiekosten zu übernehmen. … „Die Kassen verweigern die Kosten, weil ihrer Meinung nach ein Schulungsprogramm von sechs mal zwei Stunden Unterricht ebenso erfolgreich sein soll“, so Werner Neugebauer, Geschäftsführer der Kinderklinik.““
http://www.reimbibel.de/GBV-Ersatzkassen-wollen-nicht-zahlen-2003.pdf
Die stellvertretende Vorsitzende des Vereins „AuK“, Frau Annegret Braun, hat daraufhin im AuK-Brief 4/2003 (Auflage: 2.700 !) den folgenden Aufruf veröffentlicht:
„Liebe Mitglieder,
Wir benötigen Ihre Hilfe: die psychosomatische Behandlung des naturwissenschaftlichen GE-Modells von Prof. Stemmann ist in Gefahr. Trotz großer Heilungserfolge weigern sich einige Krankenkassen, die Kosten zu übernehmen. Wir möchten diese Problematik persönlich der Gesundheitsministerin vortragen. Dafür brauchen wir noch viele Unterschriften aus Ihrem Umkreis. Die Listen, Briefe, usw. sollten individuell abgefasst werden; das löst erhöhte Aufmerksamkeit aus. Wir danken Ihnen
Ihre Annegret Braun“
Spätestens ab 2006 wurde das GBV als OPS 9-402.1-Behandlung codiert und entsprechend mit den Kassen abgerechnet:
www.reimbibel.de/GBV-Qualitaetsberichte.pdf .
Eine solche stationäre Behandlung ist regelmäßig wesentlich teurer als eine ambulante Therapie. Zuletzt dürfte das dreiwöchige GBV die Krankenkassen ca. 5.000 Euro pro Patient gekostet haben. Laut den vorliegenden Qualitäts-berichten der BKB sind von der KKG von 2013 bis 2018 insgesamt 1307 Patienten nach OPS 9-402.1 „behandelt“ worden.
In dieser Zeit wurde 795 mal die ICD-10-Diagnose F93 gestellt und umgangs- sprachlich als „Emotionale Störung mit Trennungsangst des Kindesalters“ bezeichnet. Ich vermute, dass zumindest die meisten dieser Patienten unter ND bzw. einem atopischen Ekzem (L20) litten, habe aber entsprechende Diagnosen in den Qualitätsberichten nicht finden können.
In 203 Fällen wurde die Diagnose F54 (Psychologische Faktoren oder Verhaltensfaktoren bei anderenorts klassifizierten Krankheiten) gestellt. Hier dürfte es sich ganz überwiegend um Asthma bronchiale handeln, das ebenfalls nach OPS 9-402.1 „behandelt“ wurde.
Das GBV bei den o.a. Krankheiten wäre medizinisch nur indiziert gewesen, wenn das stationäre Angebot der KKG regelmäßig zu deutlich besseren Ergebnissen geführt hätte als ambulante Verfahren. Dies wäre z.B. dann der Fall gewesen, wenn die in Fachkreisen als immer noch unheilbar geltende ND bei den meisten Kindern tatsächlich innerhalb von einem Jahr durch das GBV geheilt worden wäre. Dies war jedoch nicht der Fall. Außerdem kann von einer Symptomfreiheit bei intermittierend auftretenden Krankheiten nach einem Jahr nicht auf eine dauerhafte Heilung geschlossen werden.
Zur Wirksamkeit der „Behandlung“ von Asthma und Allergien durch die APPAP hat die KKG anscheinend nie eine Untersuchung vorgelegt. Es gab daher keine wissenschaftlich fundierte Begründung und damit auch keine Indikation für das GBV bei ND, Asthma und Allergien. Zumindest bei den psychisch stark durch das GBV belasteten Säuglingen und Kleinkindern könnte es sich daher regel-mäßig um die Misshandlung von Schutzbefohlenen gehandelt haben.
Für die leitlinienwidrige „Behandlung“ von ca. 800 Kindern mit ND und ca. 200 Kindern mit Asthma in den Jahren 2013 bis 2018 dürften die Kassen etwa fünf Millionen Euro (1.000 mal 5.000 Euro) bezahlt haben.
Das aus dem Größenwahn von Hamer und Stemmann geborene GBV war als stationäres Verfahren von Anfang an unter Erfolgsdruck. Es trat mit dem aus dem Wunschdenken und der Selbstüberschätzung von Prof. Stemmann kommenden Anspruch auf, zum Wohle von Kindern, Familien und Krankenkassen wesentlich mehr leisten zu können als Kollegen, die Kinder mit ND, Asthma und Allergien ambulant behandelten:
„Würde das Gelsenkirchener Behandlungsverfahren Teil der Regelversorgung, so hätte das hohe gesundheitspolitische Bedeutung – den Betroffenen und ihren Familien könnte jahrelanges Leid und der Solidargemeinschaft unnötige Kosten erspart werden.“
Stemmann EA, Starzmann G, Langer D: Wirksamkeit der Behandlung der Neurodermitis nach Prof. Dr. E.A. Stemmann, AUK-Brief 5/2000, Bundesverband Allergie- und umweltkrankes Kind e.V., S. 4, http://web.archive.org/web/20030323174609/http:/www.kinderklinik-ge.de/Schriften/Behandlungserfolg.pdf ,S.4
Nachdem die erhofften Heilungen ausblieben, hat Prof. Stemmann der Öffentlichkeit die Heilbarkeit von Allergien suggeriert und schließlich hohe Heilungsraten frei erfunden. Dr. Lion hat diesen Prozess als Assistenzarzt und Oberarzt Stemmanns fast von Anfang an miterlebt. Meine ausführlich begründete GBV-Kritik sowie scharfe Kritik von Fachkollegen im Spiegel dürften ihm ab 2005 bekannt gewesen sein.
Gegen meine Kritik haben sich die BKB und Stemmann 2005, die BKB sowie Herr Dr. Lion und dessen Kollegen Dr. Lautner und Langer 2008 sowie die BKB und Dr. Lion 2019 in Anwaltsschreiben an mich zur Wehr gesetzt. Einsicht in die Berechtigung meiner Kritik haben sie dabei nicht gezeigt.
Es wird Dr. Lion nicht entgangen sein, dass das GBV ganz überwiegend nicht befolgt hat, was in den wissenschaftlichen Leitlinien zu ND, Asthma und Allergien stand, und stattdessen Methoden angewendet hat, von denen in diesen Leitlinien nicht die Rede war. Es mag sein, dass er von Prof. Stemmann übernommenen esoterischen Unsinn für wahr und richtig gehalten und sich tatsächlich eingebildet hat, zu einem tieferen Verständnis der o.a. Krankheiten gekommen zu sein. Er kannte aber die GBV-Studien von Starzmann (1997), Langer (1999) und seine eigene Studie (Lion et al., 2011) sowie meine Kritik daran und musste daher wissen, dass diese Studien keine Heilungen oder Förderungen einer Selbstheilung der ND durch das GBV belegen. Ihm musste außerdem klar gewesen sein dass es auch für Asthma und Allergien nie Studien gab, die eine Heilbarkeit oder Heilungen bzw. eine Förderung der Selbstheilung durch das GBV belegen.
Es kann daher ausgeschlossen werden, dass Dr. Lion irrtümlich und absichtslos öffentlich verbreitet hat, ND, Asthma und Allergien seien heilbar bzw. diese als unheilbar geltenden Krankheiten würden in zumindest 87% der Fälle durch das wissenschaftlich nicht fundierte GBV geheilt.
Ich bitte zu prüfen, in wie weit Dr. Lion auch für betrügerische Behauptungen und die Unterdrückung von Tatsachen gegenüber den Kassen verantwortlich war und dadurch Kassen zu regelwidrigen Kostenübernahmen verleitet hat.
6. Verdacht der Misshandlung von Schutzbefohlenen (§ 225 StGB)
Ich habe den Eindruck, dass es im Laufe der Jahre schon unter Prof. Stemmann bei der „Behandlung“ von Säuglingen und Kleinkindern mit ND, Asthma und Allergien zu einer übermäßigen Gewöhnung des Klinikpersonals an das Leiden der Kinder und einer Abnahme an Empathie gekommen ist. Prof. Stemmann hat eine Marschroute vorgegeben, bei der aus bemitleidenswerten kranken Kindern nach und nach lästige Egoisten wurden, die ihre Mütter terrorisierten und denen man deshalb klar zeigen musste, „wo es langgeht“. Dabei hat sich das Klinikpersonal mit den Müttern der Kinder gegen diese verbündet. Aus Sicht des Personals zum langfristigem Wohl von Mutter und Kind.
Ich nehme an, dass in erheblichem Maß auch Opportunismus, autoritäre und konservativ-religiöse Einstellungen sowie ein verständliches Interesse am Erhalt des eigenen Arbeitsplatzes und des Ansehens von KKG und BKB in der ökonomisch schwachen Region Gelsenkirchen im Spiel war. Hinzu kam ein Phänomen, das als „Kollateralruhm“ bezeichnet werden kann. Nicht wenige Personen dürften stolz darauf gewesen sein, Mitarbeiter/in eines Professors der Medizin zu sein, der als Pionier der Allergiebehandlung „weit über Gelsenkirchen hinaus Beachtung und Anerkennung gefunden“ hat: www.reimbibel.de/Kinderklinik-Buer-stellt-sich-vor.pdf
Es gab beim GBV offensichtlich einen geistigen Führer mit einer scheinbar tieferen Einsicht in Krankheitsvorgänge und Therapiemöglichkeiten, dessen Idee man folgte, dass die Kinder – sozusagen per aspera ad astra – nur durch das Tal der Tränen zur Heilung gelangen. Bei dieser extrem konservativen „Pädagogik“ Stemmanns, die an „schwarze Pädagogik“ erinnert, spielte der Verhaltenstherapeut Dietmar Langer eine wichtige Rolle, indem er die bisher überwiegend nur bei Erwachsenen angewendete Konfrontationstherapie (flooding) in Form von „Trennungstrainings“ oder „Stressimpfungen“ leitlinienwidrig bei Säuglingen und Kindern unter 3 Jahren eingesetzt hat.
Dass eine solche rabiate Vorgehensweise – zurecht – sonst nicht üblich ist, hat Dr. Lion indirekt selbst bestätigt:
14.09.2016, WAZ: 25 Jahre Hilfe für geplagte Eltern (Bericht über den Verein AuK e.V.): „Wir sind die Einzigen, die auch Säuglinge psychosomatisch behandeln.“
Diese „psychosomatischen Behandlungen” waren grausam und vor allem bei Säuglingen und Kindern unter 3 Jahren medizinisch nicht indiziert. Sie geschahen gegen den deutlich erkennbaren Willen der Kinder und zum Teil auch gegen den Willen der ihre Kinder begleitenden Mütter. Dass dies regelmäßig zu Problemen führte, zeigt u.a. der folgende Hinweis des Vereins „AuK“:
28.08.2018 (Aufruf der Webseite): Der Bundesverband AuK hat u.a. die folgenden Vorträge von Dr. Lion vermittelt:
„Überwindung von Widerständen bei Verhaltenstherapie – Aspekte von Kommunikation und Liebe (60 – 75 Min.)“ http://archive.is/PwyOh
Das Team der Abteilung versuchte dann, vermutlich auch mit Unterstützung des Vereins „AuK“, diese Widerstände zu überwinden.
Die BKB und Dr. Lion haben mir per Abmahnung vom 20.11.2019 jedoch mitgeteilt: „In keinem einzigen Fall haben unsere Mandantin oder deren Mitarbeiter Druck auf Patienten bzw. deren Eltern ausgeübt.“ S. 9
Diese Behauptung halte ich schlicht für Unsinn, da die APPAP ja extrem vom Üblichen abweichende Auffassungen vertrat und die Kinder mit Methoden traktierte, die den bisherigen Ansichten und Einstellungen der meisten Eltern stark entgegengesetzt waren. Auf entsprechende Aussagen von Müttern, auch solchen, die nach und nach das GBV akzeptiert oder sogar für hervorragend gehalten haben, habe ich bereits verwiesen. Dass durchweg kritische Stimmen nicht sehr zahlreich waren, liegt m.E. daran, dass alle Menschen, die daran dachten, das GBV öffentlich oder bei Behörden zu kritisieren, mit Repressalien seitens des Personals der BKB (inklusive ihres Geschäftsführers Werner Neugebauer) zu rechnen hatten.
6.1 Quälen durch Unterlassen medizinisch indizierter Behandlungen
„Tägliches Salben, Cremen, Baden findet nicht statt und die Betroffenen erhalten auch langzeitig keine Medikamente. Es gibt keine Grundpflege der Haut. Damit entfällt die fortwährende Verstärkung der Erkrankung.“
Quelle: Stemmann, EA und Stemmann, S (2002), S. 301
30.03.2005, Zeitungsbericht
„Im Gegensatz zu vielen herkömmlichen Verfahren werden beim Gelsenkirchener Verfahren deshalb in erster Linie die Eltern und nicht etwa die Kinder behandelt.“ http://archive.is/aMdnK
Dieses „Behandlungsprinzip“ haben Dr. Lion und Dietmar Langer von Prof. Stemmann übernommen. Im April 2017 sollte sich deshalb laut „Behandlungsplan“ z.B. die Mutter des 6 Monate alten ND-Patienten „Karl“ insgesamt 20 Stunden lang Vorträge über „Psyche und Immunsystem“, Psychologie und weitere Themen anhören. Außerdem sollte sie werktäglich am Autogenen Training und gelegentlich am Laufen zur Entspannung teilnehmen: www.reimbibel.de/Behandlungsplan.pdf . Zusätzlich waren für die Begleitper-sonen psychologische und ärztliche Einzelgespräche vorgesehen.
„Im Rahmen der psychosomatischen Therapie wird auf die standardmäßige Gabe von Salben oder Medikamenten verzichtet beziehungsweise diese auf ein Mindestmaß reduziert.“ Quelle: Lion KA, Langer D, Stemmann EA, Holling H, Integrierte klinisch-psychosomatische Komplexbehandlung bei Kindern mit Neurodermitis – eine Evaluationsstudie päd – Praktische Pädiatrie, 4/2011, S. 197
„Ich rief meine Mutter an, die versuchte, mich zu beruhigen. Als sie versprach, am Telefon zu bleiben, traute ich mich zum Schwesterntresen und bat um eine Wundversorgung des Kopfes meines Kindes. Diese wurde verweigert, „weil das nicht so schlimm“ sei. Ich solle mich „nicht so haben“. www.reimbibel.de/Horror-Neurodermitis-Behandlung-in-der-Kinderklinik-Gelsenkirchen.pdf
Quälen durch mangelnde Hautpflege
Der weitgehende Verzicht der APPAP auf Hautpflege war leitlinienwidrig und dürfte deren ohnehin schon schwer geplagte ND-Patienten unmittelbar und auch langfristig schwer geschädigt haben, weil die Kinder dadurch stärker Juckreiz und Komplikationen durch bakterielle Infektionen ausgesetzt wurden als leitliniengerecht behandelte Kinder.
Gegen die Besiedlung der Haut mit Bakterien können auch Chlor-Bäder helfen. Dies wird z.B. seit langem von der Hautklinik der Universität Düsseldorf empfohlen:
Dr. Lion scheint leider solche präventiven Behandlungen weder praktiziert noch für den Hausgebrauch empfohlen zu haben.
Zu ihrer verhaltensmedizinischen Hypothese, durch Hautpflege würde die ND verstärkt, haben weder Stemmann noch Lion wissenschaftliche Belege vorge-legt. Ob das Eincremen von der Mehrheit der Kinder mit ND überhaupt als angenehm empfunden wird und dann die Krankheit verstärkt, ist außerdem schon deswegen fraglich, weil beim Eincremen erkrankter Haut vermutlich oft Schmerzen auftreten.
Quälen durch das Sich-Kratzen-Lassen der ND-Patienten
Dr. Lion war der Meinung, dass sich ND-Patienten ruhig kratzen sollten.
Säuglinge sollten keine Handschuhe tragen, die geeignet sind, die Folgen des Kratzens zu mindern. Krankenpfleger/innen sollten nicht eingreifen, wenn sich ein Kind kratzt.
Durch diese Vorgehensweise erhöhte sich die Wahrscheinlichkeit, dass den Kindern gesundheitliche Schäden und den Krankenkassen zusätzliche Kosten durch Infektionen entstanden, die ärztlich behandelt werden mussten. Siehe dazu z.B. den o.a. Bericht der Mutter des Patienten „Karl“, dessen aufgekratzte Kopfhaut laut Angaben der Mutter Krankenschwestern der APPAP nicht behandeln wollten.
Quälen durch fehlende Allergiediagnostik
Es erscheint fraglich, ob bei allen Kindern mit ND eine ausreichende Allergiediagnostik durchgeführt worden ist, bevor sie nach Gelsenkirchen kamen. In der APPAP scheint auf solche Diagnostik verzichtet worden zu sein:
Sprecher: „Sandra Wagner besuchte nach dem Klinikaufenthalt in Gelsenkirchen mit ihrem Säugling eine weitere Klinik, um seine Neurodermitis behandeln zu lassen. Diese Klinik stellte diverse Allergien fest, die als Ursache für die Neurodermitis in Frage kommen. Ein Allergietest blieb in Gelsenkirchen laut Behandlungsunterlagen offensichtlich aus. Fritz ist heute vier. Sandra Wagner sagt, es geht ihm gut. Seine Neurodermitis ist verschwunden.“
Quelle: DLF Kultur, 17.12.2020, s. oben
Möglicherweise war für den guten Krankheitsverlauf von „Fritz“ bzw. Karl Xxxx der Verzicht auf bestimmte Nahrungsmittel wichtig. Hätte Frau Xxxx die Behandlung nicht abgebrochen, wäre vermutlich von Seiten der APPAP der positive Krankheitsverlauf (schon nach einem Jahr) dem GBV zuge-schrieben worden.
Quälen durch das Vorenthalten von Medikamenten
Durch das leitlinienwidrige Vorenthalten von Medikamenten wurden die ND-Patienten der APPAP, besonders solche mit sehr schwerer Symptomatik, vermutlich besonders stark geschädigt. Es dürfte z.B. Herrn Dr. Lion bekannt gewesen sein, dass heutige lokal verwendete Cortison-Derivate wesentlich weniger Nebenwirkungen haben als dies früher der Fall war. Die lokalen und systemischen Behandlungsmöglichkeiten mit Medikamenten sind in den letzten Jahren erheblich erweitert worden. Es dürfte oft medizinisch indiziert gewesen sein, solche Medikamente zumindest zeitweise zu verabreichen. Ich habe den Verdacht, dass die Vorgehensweise von Herrn Dr. Lion fachlich nicht vertretbar war und bitte daher darum, diesen Verdacht gutachterlich überprüfen zu lassen. Als Gutachter/innen würden sich z.B. die Verfasser/innen der o.a. beiden ND-Leitlinien und Professor/inn/en der Dermatologie eignen.
Quälen durch Vorenthalten verhaltenstherapeutischer Behandlungs-methoden
Es gab in den letzten 10 Jahren verhaltenstherapeutische Methoden, um bei älteren Kindern und Jugendlichen das Kratzen zu reduzieren. Siehe z.B. https://www.hautsache.de/Neurodermitis/Kinder/Kratzkloetzchen.php
Es hat nicht den Anschein, dass solche Methoden von Dr. Lion und Herrn Langer eingesetzt wurden.
6.2 Quälen durch „Trennungstrainings“
In denJahren 2013 bis 2018 wurde laut der BKB-Qualitätsberichte für diese Jahre 795 mal die ICD-10-Diagnose F93 (Emotionale Störung mit Trennungsangst des Kindesalters) gestellt. Ein erheblicher Teil der so diagnostizierten Kinder dürfte unter 18 Monate alt gewesen sein. Dies widerspricht der AWMF-Leitlinie „S2k-Litlinie 028/041 – Psychische Störungen im Säuglings-, Kleinkind- und Vorschulalter“ https://web.archive.org/web/20180218224728/https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/028-041l_S2k_Psychische_Stoerungen_Saeugling_Kleinkind_Vorschulalter_2017-10.pdf , an der sich die APPAP angeblich orientiert: „Die Diagnose einer Angststörung soll nicht vor dem Alter von 18 Monaten gestellt werden.“ (S. 102)
Wegen der bei der ND von Hamer und ihm vermuteten Trennungsangst hat Prof. Stemmann, wohl in Zusammenarbeit mit Dietmar Langer, zur erhofften Therapie dieser Angst Mütter und Kinder im Alter von 0 bis 3 ½ Jahren immer wieder getrennt.
Dieses abnorme „Trennungstraining“ ist medizinisch nicht indiziert, wird aber seit langem in der APPAP bei allen Säuglingen und Kleinkindern, d.h. unabhängig von der jeweiligen Erkrankung des Kindes – m.E. allein schon aus organisato-rischen Gründen (die Mütter sollen ungestört Vorträge anhören, am Autogenen Training teilnehmen, Joggen usw.) – durchgeführt. Die Kinder werden dabei von Personal der APPAP beaufsichtigt, aber ansonsten sich selbst überlassen. Sie machen dabei die – potentiell traumatisierende – Erfahrung, dass ihnen niemand hilft, wenn sie verzweifelt nach ihrer Mutter rufen. Diese grausame Behandlung erfolgte nicht individuell, sondern wurde allen Kindern bis zu 3 ½ Jahren angetan.
Reaktionen von plötzlich von ihren Müttern getrennten Kleinkindern kann man in dem Dokumentarfilm „Elternschule“ sehen. Sie wurden auch schon 2005 in dem vom SWR produzierten Film „Hilfe! Mein Kind macht mich fertig! – Erziehungskurse für verzweifelte Eltern“ gezeigt:
„Simon ist zweieinhalb Jahr alt. Er schreit von morgens bis abends – und in der Nacht. Simon schreit beim Anziehen, beim Waschen, beim Essen, beim Spazierengehen, im Kinderzimmer, in der Küche und auch auf dem Spielplatz. Seit er begonnen hat, sich an Händen und Gesicht die Haut blutig zu kratzen, fühlt sich seine Mutter endgültig überfordert. Ihre letzte Hoffnung ist jetzt die Kinderklinik in Gelsenkirchen. Seit vielen Jahren haben sich hier Ärzte und Psychotherapeuten auf die Behandlung „schwieriger“ Kinder spezialisiert. Die aufgekratzte Haut der Kinder – bekannt als Neurodermitis – ist für sie die Folge von chronischem Streß. Deshalb wird nicht mit Medikamenten, sondern mit Verhaltenstraining gegen das Kratzen und Schreien angegangen. Wir haben Mutter und Kind durch das Programm in Gelsenkirchen begleitet. Unser Film zeigt die Verzweiflung, die Hoffnungen, die Rückschläge und die Erfolge während des intensiven Trainings.“ http://bluetandem.de/produktionen_3.htm
Stemmann hat in seinem Buch „Selbstheilung (Spontanheilung) der Neurodermitis. Das Gelsenkirchener Behandlungsverfahren, Stemmann und Stemmann“ 2002 über das „Trennungstraining“ geschrieben:
„Auf das Trennungstraining muss sich die Kontaktperson vorbereiten. Sie muss entschlossen und überzeugt sein, dass das kranke Kind die angstfreie Trennung erlernen muss, selbst unter dem Preis, dass die Neurodermitis kurzzeitig massiv reaktiviert wird und dass sich das Kind blutig kratzt oder dass eine andere (akute) Krankheit, z. B. eine Angina, eine Bronchitis, ein Durchfall u. a. auftritt. Es gilt, ein hohes Ziel, nämlich Gesundheit, zu erreichen. Leider gelingt das nicht, ohne kurzfristig starken Stress zu erzeugen.“ S. 175
„Phase 1: nach der Verabschiedung schreit und kratzt das Kind wie toll. Es zieht sich in eine Ecke des Raums zurück und sucht Schutz an der Wand. Es nimmt keinerlei Kontakt mit seiner Umwelt, Umgebung auf und wehrt Zuwendung und Ablenkung durch andere Personen heftig ab.“ S. 176
Siehe dazu meine Zusammenstellung von vier kritischen Berichten von Müttern www.reimbibel.de/GBV-kritische-Berichte-von-Muettern.htm , diese Äußerungen von Müttern www.kinder-verstehen.de/wp-content/uploads/Fallberichte_aus_neurodermitis_ch_v2-2.pdf , diese Kritik
www.kinder-verstehen.de/mein-werk/blog/elternschule-therapie-in-not/ und diesen Artikel: www.reimbibel.de/Stemmanns-brutales-Trennungstraining.pdf .
Die meisten Mütter waren erschöpft und verzweifelt, wenn sie mit ihrem kranken Säugling oder Kleinkind in der KKG eintrafen. Wenn sie vom Personal der APPAP aufgefordert wurden, sich wiederholt für längere Zeit von ihrem Kind zu trennen, kamen viele von ihnen in einen schweren Konflikt (dem Mutterinstinkt folgen oder dem Personal?), fügten sich dann aber meistens dem geschlossen auftretenden „Behandlungsteam“, das in den letzten Jahren zum Teil schon seit 25 Jahren zusammenarbeitete. Sie waren psychisch nicht in der Lage, sich zu widersetzen, befürchteten vielleicht auch, dass man ihnen vorwerfen würde, der Gesundung ihres kranken Kindes im Wege zu stehen.
Möglicherweise handelte es sich daher bei dem medizinisch nicht indizierten „Trennungstraining“ bei Kindern mit ND, Asthma oder Allergien um die Miss- handlung von Schutzbefohlenen. Schutzbefohlene waren aus dieser Sicht nicht nur die kranken Kinder, sondern psychologisch betrachtet wohl zum Teil auch die gegenüber dem selbstsicher auftretenden Personal nicht durchsetzungs- fähigen Mütter, die in ihrer Notlage die Verantwortung für ihr Kind an die vermeintlichen Expert/inn/en delegierten. Sie wurden von diesem Personal zum Nachteil der unnötig in große Angst versetzten Kinder und ihrer selbst möglicherweise zu Mittäterinnen gemacht.
Ich widerspreche hier Oberstaatsanwalt Lindenberg vom Landgericht Essen, der mangels psychologischem Einfühlungsvermögen im Fall „Karl“ 2017 die Meinung vertreten hat, es sei der Mutter jederzeit möglich gewesen, die „Behandlung“ abzubrechen. Diese Auffassung halte ich für realitätsfern.
Vom familiären Umfeld der Mutter und vom Team der APPAP, oft auch von anderen auf der Station anwesenden Müttern, ging ein sehr starker sozialer Druck aus. Die Entscheidungsfreiheit der sogenannten Begleitperson wurde dadurch stark eingeschränkt. Vor allem Ärzten und Psychotherapeuten wird von den meisten Menschen grundsätzlich viel Vertrauen entgegengebracht. Und ein Kinderarzt ist der Letzte, von dem man erwartet, dass er einem Kind Schaden zufügt.
Keine der Mütter, die das „Behandlungsangebot“ der APPAP annahmen, rechnete damit, dass sie auf Therapeuten mit abnormen Vorstellungen von der Entstehung und Therapie von ND oder Asthma treffen würden, und deren in Aussicht gestellte Heilungen nur herbeifantasiert waren.
Wenn eine Mutter trotzdem die „Behandlung“ in der KKG abbrach, lud sie die Verantwortung für die Folgen dieser Entscheidung auf sich. Außerdem musste sie sich eingestehen, dass die Wahl der Klinik ein Irrtum war und deren „Behandlung“ mehr schadet als nutzt. Sie musste ihre Hoffnung aufgeben, dass ihr schwer leidendes Kind durch das GBV endlich geheilt wird.
Die Mutter des Patienten „Karl“ hat sich nur deswegen zu einem Behandlungs- abbruch durchringen können, weil sie einen psychischen Zusammenbruch er- litten hatte und telefonisch stark von ihrer Mutter unterstützt wurde.
Ein medizinisch nicht notwendiges „Trennungstraining“ mit Säuglingen oder Kleinkindern ist grundsätzlich rechtswidrig. Auch die hoffnungsvolle oder zögerliche Zustimmung einer erziehungsberechtigten Person ändert daran nichts.
Herbst 2011: Bericht von Andrea Steidle (Kommunikationswissenschaftlerin)
„Das Immunsystem gezielt stressen und heilen: Familien mit Neurodermitis lernen umzudenken“
„Erst ab dem dritten Tag besuchen die Kinder dann schrittweise die >>Mäuseburg<>Für unsicher gebundene Kinder ist dies eine echte Katastrophe, auf die unter anderem mit massivem Kratzen reagiert wird<>das Kind flippt immunologisch zunächst aus.<<
Stressor Trennung öffnet die Kinder
Muss das wirklich sein? So grausam es zunächst erscheint – >>mit diesem Stressor können wir fast jedes Kind standardisiert treffen<<, beschreibt der Mediziner, selbst Vater von vier Kindern, seine 20-jährige Berufserfahrung.“
Quelle: MDK forum – Das Magazin der Medizinischen Dienste der Krankenversicherung, Heft 3/2011, S. 11-12
„MDK forum richtet sich an Krankenkassen, Institutionen und Verbände im Gesundheitswesen, an Journalisten sowie an das gesundheitspolitische Umfeld und die Mitarbeiter der Medizinischen Dienste.“
https://www.mdk.de/aktuelles-presse/magazin-mdk-forum/
Mit diesem Bericht im MDK-Forum wurde u.a. den regionalen MDKs nahegelegt, das GBV zu akzeptieren. Die Formulierung „fast jedes Kind standardisiert treffen“ passt eher zu einem Sadisten als zu einem Kinderarzt.
17.04.2016(Aufruf der Webseite): „Patienteninformation
Kinder- und Jugendklinik Gelsenkirchen, Abteilung für Pädiatrische Psychosomatik, Allergologie und Pneumologie“
„Im Rahmen des dreiwöchigen stationären Aufenthaltes geht es für beide Seiten – das Kind und seine Bezugsperson – darum, an sich zu arbeiten, um ungünstige Stressmuster abzubauen und angemessene Verhaltensweisen zu entwickeln.“
Als Beispiele für „Therapiemodule“ werden genannt: Schlafverhaltenstraining, Essverhaltenstraining, Lauftherapie, Therapeutisches Snoezelen, Kunsttherapie, Figurenspieltherapie, Autogenes Training, Kognitive Verhaltenstherapie, Ernährungstherapie, Liebevoll-konsequente Erziehung. Dass schon Säuglinge und Kleinkinder unter 3 Jahren täglich immer wieder von ihren Müttern getrennt werden, verschweigt diese Informationsschrift.
Kaum zu glauben, aber wahr: Eine AuK-Ortsgruppe verbreitete noch im Jahr
2020 einen Artikel von Stemmann, in dem dieser in Anlehnung an Hamer (ohne
diesen zu nennen) die Entstehung der Neurodermitis durch ein Trennungs-erlebnis beschreibt: http://archive.is/kunSu
Dr. Lion hat offensichtlich bei Säuglingen und bei vielen Kleinkindern mit Allergien oder Verhaltensstörungen Trennungsangst nicht sorgfältig diagnostiziert, sondern routinemäßig unterstellt und dann eine angedichtete psychische Erkrankung „behandelt“. Zum Beispiel hatte der erst 6 Monate alte Karl, bevor er in der APPAP einem „Trennungstrainings“ ausgesetzt wurde, sich schon so weit entwickelt, dass er problemlos vier Stunden lang seiner Großmutter oder seinem Großvater überlassen werden konnte. (Pers. Mitteilung der Großmutter) Er hatte für sein Alter seine Trennungsfähigkeit schon gut entwickelt und bedurfte daher keiner „Therapie“, bei der er wiederholt ohne eine vertraute Ersatzperson von seiner Mutter getrennt wurde.
Ich bitte, im öffentlichen Interesse zu überprüfen, ob es sich bei den „Trennungstrainings“ mit Säuglingen und Kleinkindern der APPAP um medizinisch indizierte Behandlungen oder Misshandlungen von Schutzbefohlenen gehandelt hat.
6.3 Quälen durch „Schlaftrainings“
21.08.2019 (Aufruf der Webseite)
„Auch bei therapeutischen Maßnahmen wie Schlaf- oder Trennungsübungen werden die Kinder nie alleine gelassen, sondern durchweg von erfahrenen Therapeuten und Pflegekräften begleitet.“ www.kjkge.de/Inhalt/Aktuelles_Presse/_Presse_Meldungen/Infos_fuer_Journalisten.php Diese URL führt inzwischen zur Startseite der KKG, wurde aber hier gespeichert: http://archive.is/g8yqZ .
Über das nächtliche „Begleiten“ ihres Kindes schrieb 2019 eine Mutter, die 2003 am GBV teilgenommen hatte:
„Am nächsten Morgen erzählten mir die Schwestern kurz von der Nacht. Wie hartnäckig F. doch sei, eine „harte Nuss“. Sie würden aber angemessene Maßnahmen ergreifen. Sie sagten mir, wie ich dann auch vorgehen solle, sollte es auch nach dem Aufenthalt nochmal zu „Schwierigkeiten“ nachts kommen. Licht anmachen, sie aus dem Bett nehmen, auf den kalten Wickeltisch legen und ihr ein Fieberthermometer in den Po schieben. Anschließend solle ich sie wieder ins Bett legen und allein im Dunkeln zurücklassen. So würden Babys schnell verstehen, dass nächtliches Weinen nur unangenehme Folgen hat und schnell Ruhe geben.“
www.reimbibel.de/GBV-Erfahrungsbericht-2003.htm
Lügt diese Mutter? Will sie sich aus irgendwelchen Gründen an der KKG rächen? Oder fanden solche „Verhaltenstherapien“ tatsächlich statt?
Beim erst 6 Monate alten Patienten „Karl“ sollte gemäß „Behandlungsplan“ ein „Schlaftraining“ durchgeführt werden. Seine Mutter schrieb dazu in ihrem Tagebuch: „Später am Vormittag wurde mir gesagt, dass mein sechs Monate alter Sohn durchschlafen müsse, da jedes Kind ab vier Monaten dazu in der Lage wäre.“
www.reimbibel.de/Horror-Neurodermitis-Behandlung-in-der-Kinderklinik-Gelsenkirchen.pdf
In der von der von Dr. Lion angeblich befolgten Leitlinie „028-041 Psychische Störungen“ ist jedoch zu lesen: „Schlafstörungen sollen nicht vor dem Alter von 12 Monaten diagnostiziert werden.“ (S. 58). Anscheinend hat Herr Dr. Lion einen erheblichen Teil seiner Patienten unter 12 Monaten zusätzlich zum „Trennungstraining“ durch ein „Schlaftraining“ unnötig zusätzlich belastet und dabei gegen die o.a. Leitlinie verstoßen.
6.4 Quälen durch „Stressimpfungstrainings“
12.07.2019(Datum des Aufrufs der Webseite)
„Ein besonderes Charakteristikum der Therapie stellen gezielte Interventionen zur Stress-Induktion dar, womit eine deutliche Abgrenzung zu Kur- und Reha-Maßnahmen gegeben ist.“
Von „Stressimpfung“ und „Trennungstraining“ ist in den einschlägigen AWMF-Leitlinien nicht die Rede. Ein „Stressimpfungstraining“ wird zwar von Wikipedia als eine Form von kognitiver Verhaltenstherapie dargestellt, bezieht sich aber ausschließlich auf ein Vorgehen bei Erwachsenen. Beim GBV werden anscheinend Säuglinge und Kleinkinder, die bei der ärztlichen Statusunter-suchung Angst zeigen, täglich untersucht, damit sie sich an diese Situation gewöhnen und zukünftig weniger Angst vor ärztlichen Untersuchungen haben.
Dr. Lion mit Mutter und Kleinkind im Untersuchungszimmer:
„Gut, Statusuntersuchung heißt, wir gucken uns die Kinder an. Typischerweise eben nicht im Patientenzimmer, sondern bei uns im Untersuchungszimmer. Weil das nochmal den Stress erhöht. Normalerweise: Patientenzimmer ist so Schutz, ne? Da kann ich mich zurückziehen, ne? Das kenn ich mittlerweile schon seit den letzten drei Tagen, ne? Und jetzt hier in diesem Raum heißt erstmal, Stressimpulse gehen nach oben. Oft genug haben dann die Kinder gleich die Krise: (Lion imitiert ein jammerndes Kleinkind) „Mamaa!“ In dem Moment bleiben Sie bitte cool! Und ich sag immer den Leuten: Der wichtigste Gegenstand in diesem Raum ist dieser Hocker. Da setzen Sie sich nämlich gleich drauf und je mehr Stress die macht, desto mehr rollen Sie zurück.“ Mutter: „Ok.“
Quelle: DVD „Elternschule“, Dokumentarfilm, 2018, ab 07:56
Während der Untersuchung schreit ein Kind. Danach erklärt Dr. Lion der Mutter (ab 10:13):
„Was Sie jetzt gerade erlebt haben, war total typisch. Das gehört zur Regulationsstörung.“
Lion wertet hier zu erwartendes, normales Verhalten eines kleinen Jungen gegenüber einem fremden Mann im weißen Kittel als Teil einer Regulations- störung. Er betreibt damit vermutlich Upcoding.
Dipl.-Psych. Dietmar Langer:
„Es gibt Kinder, die im Laufe ihrer Geschichte eben aufgrund nehmen wir mal an von Krankenhausaufenthalten Angst vor Untersuchungen entwickelt haben, auch regelrechte Krankenhausangst entwickelt haben, und wenn die dann bei uns sind, nutzen wir eben das Ritual „Untersuchung“, um diese Angst abzubauen. Wir machen dann Angstbewältigungs- training so gesehen. Dann untersuchen wir täglich, auch wenn´s medizinisch gar nicht nötig wäre, und nach n paar Tagen hat sich die Krankenhausangst aufgelöst.“
Quelle: DVD „Elternschule“, Dokumentarfilm, 2018, BONUSMATERIAL, AUDIOKOMMENTAR, ab 09:56
Meine in einem Internetartikel publizierte Behauptung
„Dabei kommt eine m.E. ethisch verwerfliche und medizinrechtlich fragwürdige (und von der Ärztekammer damit dringend zu überprüfende) Praxis zum Einsatz, und zwar die körperliche Untersuchung des Säuglings zu nicht-diagnostischen Zwecken.“
haben die BKB und Dr. Lion jedoch in ihrem Abmahnschreiben an mich vom 20.11.2019 als „ausdrücklich falsch“ bezeichnet.
Während Herr Langer behauptet, es solle eine Angststörung therapiert werden, was erst bei Kindern ab drei Jahren leitlinienkonform wäre, möchte Herr Dr. Lion anscheinend gern auch Kinder unter drei Jahren stressen, um damit deren Stressresistenz zu erhöhen. Dies ist leitlinienwidrig und m.E. weder ethisch noch medizinisch zu rechtfertigen, da diese „Stressimpfung“ Kinder unmittelbar schädigt und auch eine langfristige Schädigung des Kindes und der Mutter-Kind-Beziehung nicht auszuschließen ist. Immerhin erfährt das Kind ja, dass seine Mutter ihm nicht beisteht, wenn es von einem fremden Mann gequält wird. Der Nutzen eines solchen „Stressimpfungstrainings“ für den Verlauf von ND, Asthma und Allergien wurde anscheinend nie wissenschaftlich nachgewiesen.
6.5 Quälen durch medizinisch nicht indizierte Ernährungsumstellungen
„Mittlerweile übernehmen die Krankenkassen die Therapiekosten für Eltern und Kind, wenn vorher Nahrungsunverträglichkeiten als Ursache ausgeschlossen wurden und andere Therapien nicht greifen.“ https://web.archive.org/web/20191015133250/https://www.waz.de/staedte/gelsenkirchen/verband-hilft-eltern-allergieplagter-kinder-seit-25-jahren-id12191864.html
Während möglicherweise bis zu 30% der Säuglinge und Kleinkinder mit ND allergisch auf bestimmte Lebensmittel reagieren, lag bei den Patienten von Dr. Lion dieser Anteil vermutlich wesentlich niedriger. Außerdem wurden auch alle nicht unter einer Allergie leidende Patienten einer Ernährungsumstellung unterzogen. Dass die allen Patienten verordnete Diät medizinisch sinnvoll sei, hat Herr Dr. Lion offensichtlich angenommen, dafür aber keine empirischen Belege geliefert.
Die beim GBV für mindestens ein Jahr angeordnete radikale Ernährungsum- stellung belastete Kinder, weil sie auf viele von ihnen bevorzugte Nahrungs- und Genussmittel (z.B. Milch, Kuchen, Zucker, Bonbons, Schokolade, Limonaden) verzichten und viel Gemüse essen mussten. In Familien, Kitas und Schulen kamen dadurch zusätzlich in eine Außenseiterrolle. Und für die Mütter bedeutete die Ernährungsumstellung wesentlich mehr Arbeit.
„Vor allem vor der Gelsenkirchener Diät warnen die Fachärzte. „Die ist Unsinn. Nahrungsmittelallergien spielen nur bei einem Drittel der Kinder eine Rolle, die Rundumschlagsdiät selbst ist das Gefährliche“, sagt Dermatologe Höger. Stemmann bestreitet, dass es je zu Problemen gekommen sei. Höger dagegen erklärt, er habe Kinder behandelt, „die als Folge dieser Diät unterernährt und in ihrer Entwicklung deutlich zurückgeblieben waren“.“ https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-39613469.html
In keiner der drei von der APPAP durchgeführten Studien zu angeblichen Effekten des GBVs auf den Verlauf der ND bei Säuglingen und Kleinkindern wird über die Gewichtsentwicklung berichtet. Bei einem Ermittlungsverfahren gegen Dr. Lion wäre es daher unbedingt erforderlich, z.B. Patientenakten von Kleinkindern mit ND daraufhin zu untersuchen, ob sich das Körpergewicht von der stationären Aufnahme bis zur Nachuntersuchung nach einem Jahr einigermaßen normal entwickelt hat. Falls nicht, sollten Fachleute zur Gewichtsentwicklung von Kleinkindern mit ND befragt werden, die leitlinien-gerecht behandelt worden sind.
Der Entzug von Zucker scheint gar nicht nötig zu sein: www.reimbibel.de/Neurodermitis-Zucker-FAZ-Reese.pdf .
Dass sich Mütter zunächst oder dauerhaft der in der APPAP praktizierten Ver-haltenstherapie widersetzten, ist nicht überraschend und scheint nicht ganz selten vorgekommen zu sein. Herr Dr. Lion kannte das Problem und hat – wie schon erwähnt – sogar Vorträge unter dem Titel „Überwindung von Widerständen bei Verhaltenstherapie“ angeboten: http://archive.is/PwyOh .
6.6 Weitere Stellungnahmen von Fachleuten
25.10.2018, Kinderschutzbund zu der umstrittenen Erziehungs-Dokumentation:
„Der Film „Elternschule“ dokumentiert die Behandlung psychosomatisch erkrankter Kinder und Kleinstkinder. Nach Einschätzung des DKSB zeigt er einige verzweifelte Mütter, die in der Klinik lernen, dass eine Eltern-Kind-Beziehung eine Kampfbeziehung ist und dass sie möglichst hart zu ihren Kindern sein sollen. Einzelne Kinder werden zudem als „egoistische Strategen und Taktiker“ öffentlich vorgeführt.“ https://www.dksb.de/de/artikel/detail/elternschule-kinderschutzbund-zu-der-umstrittenen-erziehungs-doku/
02.11.2018: Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie e.V. zum Film „Elternschule“:
„Die in dem Film dargestellten Behandlungsmethoden zum Üben von Trennungssituationen und zur Schlafanbahnung, die in der Klinik eine lange, sich auch auf andere psychosomatische und somatische Erkrankungen und Störungen erstreckende Tradition haben, sind so hingegen weder wissenschaftlich evaluiert (Publikationen der Kinderklinik Gelsenkirchen) noch vertretbar. Sie sind aus unserer Sicht als klinisch und ethisch bedenklich zu werten und können im schlimmsten Fall dem Kind mehr schaden als nutzen. … Generell bedarf die Behandlung von psychischen Störungen von Kindern, insbesondere im Kleinkindalter, eines umfassenderen Konzeptes und einer fundierten kinder- und jugendpsychiatrischen und –psychotherapeutischen Expertise.“
http://www.dgkjp.de/images/files/stellungnahmen/2018/2018_11_02Stellungnahme_Elternschule_final.pdf
Die KKG hat seit 1998 eine Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie. Diese hat meines Wissens jedoch nie mit der Abteilung von Prof. Stemmann bzw. Dr. Lion zusammengearbeitet. Der erste Leiter dieser Tagesklinik, Dr. Reinhold Martens, hat, nachdem ihm im Jahr 2000 klargeworden war, dass Prof. Stemmann ein Anhänger Hamers war, die KKG fluchtartig verlassen. Er hatte sich zunächst an die Gelsenkirchener Gesundheitsdezernentin Henriette Reker gewendet, ist dort aber nicht auf Verständnis gestoßen.
06.11.2018, Umstrittener Film „Elternschule“: „Die Kinder sind in maximaler Not.“ Karl Heinz Brisch im Gespräch mit Ute Welty
„Er habe sich nicht vorstellen können, dass in einer deutschen Kinderklinik kleine Patienten in dieser Art und Weise behandelt würden, sagte der Leiter der Abteilung Pädiatrische Psychosomatik und Psychotherapie an einer Kinderklinik der Ludwig-Maximilians-Universität im Deutschlandfunk Kultur.“ https://www.deutschlandfunkkultur.de/umstrittener-film-elternschule-die-kinder-sind-in-maximaler.1008.de.html?dram:article_id=432431
07.11.2018, Kinderärztin und Psychoanalytikerin Dr. med. Barbara von Kalckreuth:
„… In dieser Kinderklinik ist ein Kind ein gerissener Stratege, bedacht auf seinen Vorteil, egoistisch und rücksichtslos, ein Gegner, den man überwältigen muss. … Die anbiedernde Zuwendung bzw. Überwältigung durch Arzt – Kinderarzt! – und Schwester hat einen aggressiven, sadistischen Unterton. … Als Erfolg wird verbucht, wenn das Kind aufgibt. Dass dadurch ein Teil seiner Explorationsfreude, seiner kindlichen Neugier und damit später seine Fähigkeit zu Lernen zerstört wird, wird völlig ausgeblendet. Die Störung der Beziehung zwischen Eltern und Kind wird vom Team nicht als seelische Not verstanden. Es gibt keine Hilfe, nur kalte, akribisch dokumentierte Beobachtung, über die im Team spöttisch gesprochen wird. … Die Reaktion der Kinder auf diese Übergriffigkeit ist eigentlich nachvollziehbar und erwartbar: sie wehren sich, geben aber im Lauf der Zeit auf. Dies wird dann als Therapieerfolg gewertet. …“ https://tinyurl.com/BvKalckreuth .
(Frau Dr. von Kalckreuth ist von dem Film „Elternschule“ ausgegangen.)
22.11.2018, Vereinigung Analytischer Kinder- und Jugendlichen-
Psychotherapeuten in Deutschland e.V. (VAKJP) zum Film „Elternschule“:
„Die im Film gezeigten pädagogischen und therapeutischen Maßnahmen lassen sich weder mit einem psychodynamischen Verständnis noch mit unseren ethischen Grundsätzen vereinen.“ https://www.vakjp.de/pdf/meldungen/2018-11-22_VAKJP-Stellungnahme_zum_Kinofilm_Elternschule.pdf
12/2018, Deutsche Gesellschaft für Sozialpädiatrie und Jugendmedizin e.V. und der Bundesarbeitsgemeinschaft Stationäre Sozialpädiatrie zum Film „Elternschule“:
„in einem Raum mit mehreren schreienden Kindern sitzt eine Betreuungsperson als Aufsicht, die die anwesenden Kinder demonstrativ ignoriert“
https://www.dgspj.de/wp-content/uploads/servive-stellungnahmen-film-elternschule-dezember-2018.pdf
16.06.2019, Dr. Herbert Renz-Polster: „Elternschule“ und wissenschaftliche Leitlinien“:
„Die Behauptung, das Gelsenkirchener Behandlungsverfahren stütze sich auf die anerkannten Leitlinien zur Behandlung psychischer Störungen im Säuglings‐ und Kleinkindalter ist meines Erachtens nicht sachgerecht. Vielmehr zeigen sich bei der genauen Analyse eindeutige Diskrepanzen und Widersprüche zu den in diesen Leitlinien begründeten Empfehlungen.“ https://www.kinder-verstehen.de/wp-content/uploads/Elternschule-und-die-Leitlinien_160619.pdf
28.06.2019, Dr. Renz-Polster zum Film „Elternschule“
“Im Wesentlichen stehen drei Vorwürfe im Raum:
… dass in dem Film Gewalt gegen Kinder gezeigt werde
… dass es sich bei den gezeigten Therapiemethoden teils um wissenschaftlich nicht gesicherte Aussenseitermethoden handle
… dass die Behandlung nicht heilend, sondern möglicherweise schädigend wirke.“
https://www.kinder-verstehen.de/aktuelles/elternschule-ein-rueckblick/
02.07.2019, Kinderarzt Dr. Oliver Dierssen kritisiert das im Film „Elternschule“ Gezeigte. Interview zum GBV (Audio von „Das gewünschteste Wunschkind“):
https://www.podcast.de/episode/407142072/Der+Film%3A+Elternschule
7. Dipl.-Psych. Dietmar Langer (Verhaltenstherapeut der KKG)
7.1 Verdacht der Misshandlung von Schutzbefohlenen
„Als kundiger Führer in diesem Labyrinth erweist sich der Psychologe Dietmar Langer, ein amüsanter und charismatischer Mann, der als leitender Therapeut in Gelsenkirchen wahre Wunder bei verhaltensauffälligen Kindern bewirken kann.“
https://www.epd-film.de/filmkritiken/elternschule
Herr Langer arbeitet seit 1991 an der KKG. Er ist seit spätestens 7/2008 Leitender Therapeut der APPAP und Beirat des Vereins „AuK“ gewesen.
Aus seiner Vita:
Approbation als Psychologischer Psychotherapeut sowie als Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut, Hypnosetherapeut (ESH) und Supervisor für Verhaltenstherapie (DGVT).
1992 Dozent und Autor für den „Bundesverband Allergie- und umweltkrankes Kind“ e.V. (AUK), bundesweite Vorträge und Seminare
1999 Gründungsmitglied und Vorsitzender des „Förderverein für ganzheitliche Psychosomatik“ e.V.
2001 Aufbau und Leitung des Projektes „Der Elternführerschein“ – ein Seminarprogramm für Eltern
2002 Dozent bei der Deutschen Gesellschaft für Verhaltenstherapie (DGVT)
sowie beim Ausbildungsinstitut für klinische Verhaltenstherapie (AFKV)
2005 Akkreditierung als Supervisor bei der Landespsychotherapeutenkammer NRW
2007 Leiter des Projekts und der neu aufgelegten Seminarreihe „Liebevoll Konsequent Erziehen“
Der Dokumentarfilm „Elternschule“ vermittelt den Eindruck, dass Herr Langer der eigentliche Leiter der APPAP war. In jedem Fall ist Herr Langer als Psychologe und Verhaltenstherapeut verantwortlich für die „Trennungs- und Stressimpfungstrainings“ sowie die psychologische Beratung der Teammitglieder der APPAP, des Vereins „AuK“ und der Mütter der Patienten gewesen.
Darüber hinaus hat er sich auch durch Vorträge, Interviews und Texte für das GBV eingesetzt. Ein Teil der Texte von Herrn Langer (sowie von Herrn Dr. Lion) ist in den jeweils vier Seiten umfassenden und meist viermal im Jahr gedruckten und an die Mitglieder verschickten AuK-Briefen erschienen, von denen mir nur ein-zelne „Briefe“ vorliegen.
Es ist mir nicht bekannt, was Herrn Langer dazu veranlasst hat, an der KKG tätig zu werden. Es ist zwar anzunehmen, dass Prof. Stemmann schon 1991 ein Anhänger der Irrlehre Hamers war, aber das war ihm vermutlich – wie mir selbst auch – 1991 nicht bekannt. Gestolpert bin ich allerdings über den Anfang des Films „Elternschule“, wo Herr Langer den Ausgangspunkt im Leben eines Neugeborenen nicht einfach als Punkt oder x oder Kreuz, sondern in Form der zentralen germanischen Rune „Hagal“ darstellt: Zur Rune siehe:
www.youtube.com/watch?v=OQrBeJ_nnGg
Der Gedanke, dass Langer diese Rune als Erkennungszeichen verwendet haben könnte, ist natürlich hochspekulativ. Es könnte reiner Zufall gewesen sein.
Langer war meine Kritik am GBV und damit Stemmanns Nähe zu Hamer bekannt. Eine Distanzierung Langers von der Hamerschen „Neuen Medizin“, die die dem GBV zugrundeliegende Krankheitsirrlehre ja nachweislich stark beeinflusst hat, habe ich bis heute nicht feststellen können.
Herr Langer ist mitverantwortlich für die fragwürdige „Behandlung“ von Patienten mit ND, Asthma oder Allergien und deshalb möglicherweise für die Misshandlung von Schutzbefohlenen.
Zur routinemäßigen „Trennungstraining in APPAP hat Prof. Kai von Klitzing,
Direktor der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychosomatik des Kindes- und Jugendalters am Universitätsklinikum Leipzig, beim DLF Kultur kürzlich (17.12.2020) wie folgt Stellung genommen:
„Wenn ein Säugling mit sechs, sieben Monaten Trennungsangst hat, dann sag man, das ist ein normales Phänomen. Und dann kann man das doch nicht als Zeichen von einer Krankheit ansehen.“
Sprecher: Und die Diagnose „Neurodermitis bei Trennungsangst“?
„Die ist unwissenschaftlich und völlig unhaltbar, die suggeriert ja noch ein Schuldgefühl an die Eltern, dass sie da irgendein Trennungstrauma herbeigeführt haben. Also das finde ich vollkommen unseriös.“
„Jeder Behandlungsplan muss immer entwicklungssensitiv sein. Dann guck ich mir genau an, wie diese Störungen aussehen, wo sie entstehen, wie sie sich entfalten, und dann mach ich n spezifischen Behandlungsplan, um diese Interaktion zu verbessern. Dazu kann durchaus auch mal eine Trennung sinnvoll sein, also zum Beispiel, wenn die Mutter seit Wochen nachts nicht mehr geschlafen hat, weil das Kind so viel schreit, was es ja oft bei der Neurodermitis gibt. Ich würde aber niemals rigide Trennungsvorgänge da inszenieren, egal wie viel das Kind schreit. Ich meine, das ist schwarze Psychologie oder schwarze Pädagogik. Das erinnert mich an die Zeiten der 50er und 60er Jahre, wo, wenn ein Kind in die Kinderklinik kam, von den Eltern getrennt wurde und einmal in der Woche durch ne Fensterscheibe die Eltern sehen durfte. Da hat man auch gesagt, ja die Kinder werden dann ja ruhiger. Aber wissen Sie was? Die haben dann Depressionen entwickelt. Und da gibt´s so viel Evidenz.“
7.2 Verdacht der Beihilfe zum schweren Abrechnungsbetrug
Herrn Langer sind alle drei ND-Studien der KKG bekannt. Er war der Leiter der 2. Studie und ist Zweitautor der 3. Studie. Er musste wissen, dass es keine wissenschaftlichen Belege für Heilungen der ND in zumindest 87% der Fälle gibt. Er hat aber meines Wissens nie gegen entsprechende „fake news“ der APPAP, der KKK, der BKB oder des Vereins „AuK“ protestiert oder sich von sonstiger unseriöser Werbung der Klinik distanziert. Bei seinem Interview mit Herrn A. Riehle von der Süddeutschen Zeitung (20.10.2018) hat Langer die Gelegenheit nicht genutzt, klarzustellen, dass es bei der Behandlung von ND, Asthma und Allergien keine Heilungsquote von zumindest 87% gibt:
SZ: Wie hoch sind denn die Heilungsquoten?
Langer: 85 bis 87 Prozent. Wir haben mit verschiedenen Unis Evaluations-Studien gemacht. Vor der Aufnahme der Familien, nach der Entlassung und ein Jahr später. https://www.kjkge.de/Inhalt/Aktuelles_Presse/_Presse_Meldungen/Interview_Langer.pdf
Herr Langer hat anscheinend die Hilfe des Statistik-Experten Prof. Holling bei der 3. ND-Studie der Öffentlichkeit als eine Zusammenarbeit mit einer Universität bei einer Evaluationsstudie verkauft. Er ist dabei nicht so weit gegangen wie Herr Dr. Lion, hat aber im o.a. SZ-Interview so etwas wie ein universitäres Gütesiegel vorgetäuscht.
Es mag sein, dass Herr Langer selbst wenig zum Vortäuschen von Heilerfolgen bei ND, Asthma und Allergien beigetragen hat. Er war aber über von der APPAP ausgehende unseriöse Reklame für das GBV informiert und kannte meine Kritik an der APPAP. Zumindest hat er durch Unterlassen dazu beigetragen, dass vielen Menschen ein viel zu positives Bild vom GBV vermittelt wurde. Es ist noch zu klären, inwieweit Herr Langer z.B. für Texte mitverantwortlich war, die die APPAP im Internet veröffentlicht hat.
8. Verdacht der Untreue von Angestellte von Krankenkassen und Krankenkassenverbänden (§ 266 StGB)
Vorsitzender des die KKG unterstützenden Vereins „AuK“ war ab 1992 Herr Ulrich Neumann. Herr Neumann war Geschäftsführer bei der AOK und als Regionaldirektor ab 1994 für die Städte Bochum, Dortmund und Herne zuständig: https://neuesruhrwort.de/2019/04/02/neumann/ . Ich nehme an, dass sich der inzwischen verstorbene Herr Neumann für die Anerkennung des GBVs durch die AOK und eventuell auch weiterer Kassen eingesetzt hat. Nach Erscheinen meiner Kritik am GBV und eines kritischen Artikels im Spiegel ist er 2005 als Vorsitzender des Vereins zurückgetreten.
2011 erschien im MDK-forum ein positiver Bericht über das GBV. Dies spricht dafür, dass der Medizinische Dienst des Spitzenverbands Bund (MDS) das GBV bzw. die „Multimodale 3-Phasen-Therapie“ der APPAP überprüft und positiv bewertet hat.
Wie schon ausgeführt, gab es nie einen seriösen Beleg für die Wirksamkeit des GBVs. Die Kassen hätten daher nie auf Dauer die Kosten für das GBV übernehmen dürfen. Dies begründet meinen Verdacht der Untreue durch Angestellte von Krankenkassen, die das GBV bzw. die „Multimodale-3-Phasen-Therapie“ von ND, Asthma und Allergien hinsichtlich ihrer Erstattungsfähigkeit überprüft haben.
Die Situation wird allerdings dadurch verkompliziert, dass a) eventuell auch externe ärztliche Gutachter/innen im Spiel waren und b) anzunehmen ist, dass die BKB irreführende Angaben gemacht und/oder entscheidungsrelevante Fakten verheimlicht hat. Es kommt daher auf die einzelnen Überprüfungen, Budgetverhandlungen und Verträge zwischen der BKB und den Kassen an, die mir bisher nicht bekannt sind. Im Extremfall könnte die BKB die Kassen so geschickt hinters Licht geführt haben, dass deren Angestellten und externen Gutachter/inne/n kein strafrechtlich relevanter Vorwurf gemacht werden kann.
9. Verdacht der Begünstigung (§ 257 StGB) bei eventuell durch Dr. Lion oder Herrn Langer oder Angestellte von Krankenkassen begangenen Straftaten
9.1 Dr. med. Gerrit Lautner (Ärztlicher Direktor der KKG)
Herr Dr. Lautner ist Facharzt für Kinderheilkunde und seit 2004, ärztlicher Direktor der KKG. Laut WAZ vom 16.06.2004 ist Lautner in Hamburg zum Qualitätsmanager ausgebildet worden.
Herrn Lautner dürfte ab 2005 meine 16-seitige Kritik am GBV vom 26.12.2004 bekannt gewesen sein. Sie ist hier nachzulesen:
www.reimbibel.de/Heilung-der-Neurodermitis-durch-GNM.pdf oder .htm.
Außerdem habe ich im Januar 2005 den Geschäftsführer der KKG und Herrn Lautner in einem persönlichen Schreiben auf die Scharlatanerie von Prof. Stemmann aufmerksam gemacht:
„Bei dieser Gelegenheit fordere ich Sie, die sie seit langem wissen, daß das Gelsenkirchener „Behandlungsverfahren“ auf der (Germanischen) Neuen Medizin eines offensichtlich geisteskranken Verbrechers basiert, auf, sich unverzüglich öffentlich und in geeigneter Klarheit von der Scharlatanerie Ihres Leiters der Abteilung für Allergologie, Dr. Ernst August Stemmann, zu distanzieren. Meine Kritik des GBVs finden Sie auf der o.a. Internetseite.“
www.reimbibel.de/Heilung-der-Neurodermitis-durch-GNM.pdf oder .htm.
Auf diesen Brief haben mir weder Herr Neugebauer noch Herr Dr. Lautner geantwortet.
Auch der kritische Bericht im SPIEGEL vom 07.03.2005 („Experten warnen, die Methode sei nicht nur nutzlos, sondern auch riskant.“), in dem eine Nähe Stemmanns zu Hamer angedeutet wurde, dürfte Herrn Lautner bekannt geworden sein.
Mit Schreiben vom 08.10.2008 haben mich die BKB, Dr. Lautner, Dr. Lion und Herr Langer gemäß eines bestehenden Auflösungsvertrags zum Gespräch aufgefordert:
www.reimbibel.de/BKB-Lautner-Lion-Langer-vs-Klosterhalfen-1.jpg
www.reimbibel.de/BKB-Lautner-Lion-Langer-vs-Klosterhalfen-2.jpg
www.reimbibel.de/BKB-Lautner-Lion-Langer-vs-Klosterhalfen-3.jpg
Ich unterstelle, dass Herr Lautner ebenso wie seine Kollegen bei dieser Aktion von Anfang an das Ziel verfolgt hat, meine Kritik zu unterbinden.
In dem folgenden Gespräch, das ich mit Herrn Neugebauer und einem Rechtsanwalt der BKB hatte, hat die BKB mich durch Androhung einer Klage wegen Geschäftsschädigung dann dazu gebracht, viele meiner kritischen Internetseiten zu löschen und etwa zehn Jahre lang zu schweigen.
Im Mai (?) 2019 hatten der Kinderarzt Dr. Renz-Polster und die Internistin Tina Cromme in der KKG ein Gespräch mit Herrn Dr. Lautner. Dabei wurde Herrn Dr. Lautner ein Arztbrief-Formular der KKG vorgelegt, in dem Dr. Lion noch im April 2017 die Diagnose „Neurodermitis bei Trennungsangst“ angekreuzt hat. Das Formular enthielt auch die Diagnose „Asthma bronchiale bei Revierangst“.
Herr Dr. Lautner soll diesen eindeutigen Beleg für die Nähe Lions zur „Germanischen Neuen Medizin“ Hamers abgewehrt haben, indem er unter Verweis auf das alte Logo auf dem Formular erklärte, es müsse sich hier um eine Fälschung handeln.
Es ist anzunehmen, dass Herrn Lautner auch meine erneute Kritik am GBV ab Sommer 2019 bekannt geworden ist, denn die BKB und Dr. Lion haben darauf mit einer Abmahnung reagiert. Aktueller Text dieser Kritik:
www.reimbibel.de/GBV-Kinderklinik-Gelsenkirchen.pdf oder .htm.
Als ärztlicher Direktor war Herr Lautner ab 2005 gut über meine detaillierte und gut belegte Kritik sowie weitere Kritik am GBV informiert. Es scheint, dass er sich trotzdem immer hinter das GBV gestellt und nie Anstrengungen unternommen hat, die „Erb-Scharlatanerie“ der APPAP einzudämmen oder zu beenden. Sowohl durch Tun als auch durch Unterlassen hat Herr Dr. Lautner möglicherweise seit 2005 die Aufklärung von Straftaten durch Herrn Dr. Lion und Herrn Langer behindert und deren Fortsetzung begünstigt.
9.2 Sabine Ziegler (Pressesprecherin der BKB)
Frau Ziegler ist seit vielen Jahren als Referentin für Presse und Öffentlichkeits-arbeit für die KKG und die BKB tätig. Sie hat in dieser Funktion immer wieder unwahre Behauptungen über die Arbeitsweise und die Erfolge der APPAP verbreitet. Als PR-Beauftragte dürfte es zu den Aufgaben von Frau Ziegler gehört haben, nicht nur über Vorgänge in der Klinik, sondern auch über rufabträgliche Kritik von außen informiert zu sein. Es wäre fahrlässig gewesen, wenn sie Kritik wie sie 2005 vom Spiegel und mir und in neuerer Zeit von der TAZ, medwatch, dem SPIEGEL und mir veröffentlicht wurde, nicht beachtet hätte.
Es wäre Frau Ziegler nachzusehen, wenn sie sich nicht über medizinische Einzelheiten wie Leitlinien und deren Befolgung den Kopf zerbrochen hätte. Es war ihr aber zuzumuten, allgemeinverständlichen Kontroversen hinsichtlich der Wirksamkeit und eventuellen Schädlichkeit des GBVs und der Frage der Nähe des GBVs zu Hamer sowie der Nähe der APPAP zu den eigenartigen Vorstellungen Stemmanns auch eigenständig nachzugehen.
Ich habe den Verdacht, dass Frau Ziegler in ihren Pressemeldungen falsche Behauptungen nicht nur in gutem Glauben, sondern zum Teil auch wider besseren bzw. schlechteren Wissens gemacht hat. Dass ihr zum Beispiel schon lange klar gewesen ist, dass nicht zumindest 87% der Kinder mit ND, Asthma und Allergien geheilt wurden, und sich das GBV keineswegs nur am Stand der Wissenschaft orientiert hat. Es wäre im öffentlichen Interesse zu ermitteln, ob mein Verdacht stimmt, dass Frau Ziegler in Pressemeldungen nicht nur in gutem Glauben, sondern auch in Kenntnis der tatsächlichen Verhältnisse unwahre Behauptungen verbreitet und dadurch die Aufklärung eventueller Straftaten behindert und deren Fortsetzung begünstigt hat.
9.3 Frauke Döllekes (1. Vorsitzende des Bundesverbands AuK, Gelsenkirchen)
Nach Erscheinen des SPIEGEL-Artikels „Galilei aus Gelsenkirchen“, der Kontroverse um meine GBV-Kritik und dem Rücktritt des AOK-Regionaldirektors Neumann als 1. Vorsitzender des Vereins „AuK“ wurde im Oktober 2005 Frau Annegret Braun dessen Nachfolgerin als 1. Vorsitzende. Frau Döllekes wurde zur 2. Vorsitzenden gewählt. Ab 2011 (?) war Frau Döllekes 1. Vorsitzende des Vereins. Dieser war als Bundesverband in Gelsenkirchen registriert und hatte sein Büro ab 2008 innerhalb der APPAP. Der AuK-Bundesverband scheint seine Tätigkeit im Laufe des Jahres 2019 eingestellt zu haben und befindet sich anscheinend derzeit in Liquidation.
Frau Döllekes dürfte das Buch von Stemmann und Stemmann (2002) über die Selbstheilung der ND und alle drei ND-Studien sowie meine Kritik am GBV von 2005 und 2019 und die Kritik des Spiegels im Jahr 2005 gekannt haben. Trotz der Diskrepanz zwischen den Ergebnissen der drei Studien und der auch von ihr verbreiteten Behauptung großer Heilerfolge hat Frau Döllekes mindestens bis zum Sommer 2018 das GBV in den höchsten Tönen gepriesen (s. weiter oben und https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2018-05/neurodermitis-kinder-eltern-chronische-hautkrankheit/seite-2
Auch bei Frau Döllekes ist die Frage offen, ob sie tatsächlich und entgegen der ihr bekannten Daten und Kritiken bis zuletzt von der Großartigkeit des GBVs überzeugt war oder trotz besseren bzw. schlechteren Wissens aus egoistischen Motiven unwahre Reklame für die Behandlung von ND, Asthma und Allergien durch die APPAP gemacht und dadurch die Aufklärung eventueller Straftaten behindert und deren Fortsetzung begünstigt hat.
9.4 Bettina am Orde (1. Direktorin der Knappschaft-Bahn-See)
Die BKB gehört zur großen DRV Knappschaft-Bahn-See, 44781 Bochum. Frau am Orde ist 1. Direktorin dieser Körperschaft.
Mit persönlichem Einschreiben/Rückschein vom 09.10.2019 habe ich Frau am Orde mitgeteilt, dass die KKG per Pressemeldung unwahre Behauptungen von Herrn Dr. Lion über „unser verhaltenstherapeutisches Programm“ gemacht hat (z.B.: evidenz-basierte, wissenschaftlich abgesicherte Medizin).
Außerdem habe ich sie auf meine 21-seitige Stellungnahme zu einem Gutachten von Herrn Karpinski wegen einer Beschwerde gegen die BKB bei der ÄKWL aufmerksam gemacht und eine Kopie dieser Stellungnahme beigelegt. Diese Stellungnahme enthielt eine ausführliche Kritik am GBV.
Ich habe Frau am Orde gebeten, sich dafür einzusetzen, dass Kinder mit ND auf der Station KJ3 der KKG künftig leitliniengerecht behandelt werden.
Ferner habe ich Frau am Orde geschrieben:
„Zum Gelsenkirchener Klinikskandal finden Sie weitere Informationen auf diesen Internetseiten:
www.reimbibel.de/GBV-Kinderklinik-Gelsenkirchen.htm;
www.reimbibel.de/Chronik-des-Gelsenkirchener-Klinikskandals.htm .
Für Rückfragen stehe ich Ihnen gern zur Verfügung.“
www.reimbibel.de/20191009-WK-an-Bettina-am-Orde-1.pdf
www.reimbibel.de/20191009-WK-an-Bettina-am-Orde-2.pdf
Mit persönlichem Einschreiben/Rückschein vom 29.01.2020 habe ich Frau am Orde darüber informiert, dass die BKB und Herr Dr. Lion mir wegen meiner Kritik an der Abteilung „Pädiatrische Psychosomatik“ mit Anwaltsschreiben vom 20.11.2019 eine Abmahnung geschickt und sich bezüglich meiner Vorwürfe völlig uneinsichtig gezeigt haben. Weiter schrieb ich:
„Die Klinik ist z.B. nicht willens einzusehen, dass der langjährige ärztliche Leiter der Kinderklinik ein überzeugter Anhänger der irrsinnigen Krankheitslehre des Krebsscharlatans Ryke Geerd Hamer war, und auch Herr Dr. Lion von Hamer bzw. von seinem Lehrer Stemmann wahnhafte Vorstellungen übernommen hat: alle Krankheiten würden durch ein traumatisierendes Erlebnis verursacht; bei der Neurodermitis sei Trennungsangst, beim Asthma bronchiale „Revierangst“ entscheidend für die Entstehung dieser Krankheiten.
2. Die Kinderklinik Gelsenkirchen behauptet seit vielen Jahren, Allergien seien heilbar. Spätestens seit 2016 verspricht sie, Allergien zumindest in 87% der Fälle zu heilen. Zu dieser wahrheitswidrigen Behauptung habe ich am 28.1.2020 eine Pressemeldung veröffentlicht, deren Text ich Ihnen beiliegend zur Kenntnis bringe.
Für Rückfragen stehe ich Ihnen gern zur Verfügung.“
www.reimbibel.de/20200129-WK-an-Bettina-am-Orde-2.pdf
www.reimbibel.de/Kinderklinik-Gelsenkirchen-taeuscht-Heilungen-von-Allergien-vor.htm
Weder Frau am Orde noch eine von ihr beauftragte Person hat mir auf meine Mitteilungen bisher geantwortet. Frau am Orde scheint nichts unternommen zu haben, um die von mir sorgfältig dokumentierte Scharlatanerie der APPAP einzudämmen oder zu unterbinden. Ich habe daher den Verdacht, dass sie durch ihr Verhalten eine Fortsetzung eventuell strafbarer Handlungen durch Herrn Dr. Lion und Herrn Langer begünstigt hat. Eine positive Darstellung des GBVs durch die Knappschaft war noch am 25.11.2020 aufrufbar:
S. 134/226
9.5 Klaus Mika (Leiter des Gesundheitsamts der Stadt Gelsenkirchen)
Herr Mika ist Internist, Arzt für öffentliches Gesundheitswesen und Leiter des Gesundheitsamts der Stadt Gelsenkirchen, Kurt-Schumacher-Straße 4,
45881 Gelsenkirchen.
Ähnliche Briefe wie an Frau am Orde habe ich auch per Einschreiben/Rück-schein am 09.10.2019 und am 30.01.2020 an Herrn Mika persönlich geschickt:
www.reimbibel.de/20191009-WK-an-Klaus-Mika.pdf oder .htm.
www.reimbibel.de/20200129-WK-an-Klaus-Mika.pdf
Am 10.10.2019 habe ich Herrn Mika außerdem eine Presseerklärung von mir zugestellt (per E-Mail an klaus.mika@gelsenkirchen.de ) , in der ich die ND-„Behandlung“ der KKG kritisiert, auf ein Gutachten zu einer Beschwerde gegen diese „Behandlung“ und meine Stellungnahme zu diesem Gutachten (von Herrn Karpinski) verwiesen habe:
www.reimbibel.de/Klosterhalfen-20191010.pdf
Weder Herr Mika noch eine von ihm beauftragte Person hat mir auf meine Mitteilungen bisher geantwortet. Herr Mika scheint nichts unternommen zu haben, um die von mir sorgfältig dokumentierte Scharlatanerie der APPAP einzudämmen oder zu beenden. Ich habe daher den Verdacht, dass er durch Unterlassen die Fortsetzung eventuell strafbarer Handlungen von Herrn Dr. Lion und Herrn Langer begünstigt hat.
9.6 Dr. med. Theodor Windhorst (ehemaliger Präsident der ÄKWL)
Herr Dr. Windhorst war von 2005 bis 11/2019 Präsident der ÄKWL.
Schon mit Schreiben vom 17.09.2005 habe ich vergeblich versucht, die ÄKWL über „Das Gelsenkirchener Betrugsverfahren“ aufzuklären. Darauf bekam ich von Herrn Christoph Kuhlmann, damals Referent und heute Leiter der juristischen Abteilung der ÄKWL, eine schroff ablehnende Antwort:
Einen Brief wie an Frau am Orde habe ich per Einschreiben/Rückschein am 09.10.2019 auch an Herrn Dr. Windhorst persönlich geschickt:
www.reimbibel.de/20191009-WK-an-Theodor-Windhorst-1.pdf
www.reimbibel.de/20191009-WK-an-Theodor-Windhorst-2.pdf
Am 10.10.2019 habe ich Herrn Dr. Windhorst außerdem die folgende Presseerklärung zugestellt (per E-Mail an praesident@aekwl.de und an Gerding@aekwl.de (Frau Edith Gerding hat als Angestellte der ÄKWL die Begutachtung der Beschwerde von Frau Xxxx-Xxxx koordiniert):
„PE „Elternschule“: Stellungnahme zu einem Gefälligkeitsgutachten für die Kinderklinik Gelsenkirchen
Verfasser: Prof. Dr. Wolfgang Klosterhalfen (Düsseldorf), 10.10.2019
Die Kinder- und Jugendklinik Gelsenkirchen behandelt seit über 25 Jahren schwer an Neurodermitis erkrankte Säuglinge und Kleinkinder mit einem „Trennungstraining“. Die Kinder werden mehrmals täglich von ihren Müttern getrennt und zur „Stressimpfung“ unnötigen ärztlichen Untersuchungen ausgesetzt. Dadurch soll die „Selbstheilung“ der angeblich stets durch ein traumatisierendes Trennungserlebnis verursachten Neurodermitis erreicht werden. Eine Linderung des Leidens durch lokale oder systemische Behandlungen der Haut wird weitgehend abgelehnt. Kinder mit Asthma bekommen ebenfalls ein „Trennungstraining“. Asthma würde durch „Revierangst“ entstehen.
Im April 2017 hat sich die Großmutter eines Säuglings bei der Ärztekammer Westfalen-Lippe über dessen Behandlung beschwert. Erst seit September 2019 liegt dazu ein ärztliches Gutachten vor. In meiner ausführlichen Stellungnahme vom 9.10.2019 weise ich nach,
> dass der Gutachter als befangen gelten muss,
> dass die Klinik (nicht nur in diesem Fall) massiv gegen einschlägige wissenschaftliche Leitlinien der AWMF verstoßen hat,
> dass die Behauptung der Klinik, sie könne in 87% der Fälle die Neurodermitis heilen, nicht der Wahrheit entspricht,
> dass weiterhin unklar ist, ob die teure (ca. 5000 €) und Mütter und Kinder psychisch sehr belastende dreiwöchige „stationäre Komplextherapie“ von Mutter und Kind überhaupt zu Besserungen führt, die über Spontanremissionen hinausgehen.
www.reimbibel.de/Kritik-an-einem-Gutachten-von-Hendrik-Karpinski.htm
Prof. Dr. Wolfgang Klosterhalfen, Dipl.-Psychologe
Außerplanmäßiger Professor für medizinische Psychologie
In der Donk 30
40599 Düsseldorf
Herr Dr. Windhorst hatte durch meine Schreiben Zugang zu meiner Kritik an dem Gutachten von Herrn Karpinski zum Beschwerdefall „Karl“ vom 07.10.2019 https://web.archive.org/web/20191015133505/www.reimbibel.de/Kritik-an-einem-Gutachten-von-Hendrik-Karpinski.htm ,
zu meinem Übersichtsartikel zum GBV
www.reimbibel.de/xGBV-Kinderklinik-Gelsenkirchen.htm
und zu meiner Chronik des Gelsenkirchener Klinikskandals
www.reimbibel.de/xChronik-des-Gelsenkirchener-Klinikskandals.htm .
Die ÄKWL ist außerdem von Herrn Frank Baranowski, OB der Stadt Gelsenkirchen, im Oktober oder November 2019 auf meine Kritik am Karpinski-Gutachten aufmerksam gemacht worden:
www.reimbibel.de/Baranowski-an-WK-20191114.pdf
Weder Herr Dr. Windhorst noch eine von ihm beauftragte Person hat mir auf meine umfangreichen, die BKB und die KKG schwer belastenden Mitteilungen geantwortet. Inwieweit Herr Dr. Windhorst aufgrund meiner Schreiben oder anderer Informationen überhaupt hinsichtlich der Beschwerde von Frau Xxxx-Xxxx tätig geworden ist, ist mir nicht bekannt.
Herr Dr. Windhorst scheint nichts unternommen zu haben, um die von mir sorgfältig dokumentierte Scharlatanerie einzudämmen oder zu beenden. Ich habe daher den Verdacht, dass er durch Unterlassen die Fortsetzung eventuell strafbarer Handlungen von Herrn Dr. Lion und Herrn Langer begünstigt hat.
Die drei Aufsichtsbehörden der BKB haben jeweils ihre Verantwortung für die skandalösen Vorgänge in der BKB an eine höhere staatliche Instanz oder an die ÄKWL weitergereicht:
(1) Der OB von Gelsenkirchen hielt die ÄKWL für zuständig. Siehe o.a. Link.
(2) Die Bezirksregierung Münster hielt das Gesundheitsministerium NRW für zuständig: www.reimbibel.de/BezRegMuenster-an-WK-20191031.pdf .
(3) Das Gesundheitsministerium NRW hat meine Hinweise auf Scharlatanerie mit der Bitte um Stellungnahme an die ÄKWL weitergeleitet und sich deren positiver Beurteilung der Tätigkeit der APPAP angeschlossen:
www.kinderklinik-gelsenkirchen-kritik.de/20200305-Hommel-an-Klosterhalfen.pdf
Es ist daher festzustellen, dass die drei staatlichen Aufsichtsbehörden der BKB die Verantwortung direkt oder indirekt an eine Selbstverwaltungsorganisation der Ärzteschaft abgegeben haben. Sie scheinen trotz ihnen bekannter starker Hinweise auf kriminelles Verhalten der APPAP anscheinend auch nicht eine Staatsanwaltschaft informiert zu haben.
Wie ich auch im Weiteren belegen werde, hat die ÄKWL anscheinend nach dem Motto „Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus“ gehandelt und ein Gefälligkeitsgutachten eines mit Dr. Lion fachlich verbundenen Kinderarztes zur Grundlage ihres Abschlussgutachtens zur Beschwerde gegen die BKB gemacht. Herr Dr. Windhorst scheint meine kritischen Hinweise ignoriert und nichts unternommen zu haben, um die Scharlatanerie der APPAP einzudämmen oder zu beenden. Ich habe den Verdacht, dass er durch Unterlassen oder sogar eigenes Eingreifen die Fortsetzung eventueller Straftaten durch Dr. Lion und Herrn Langer begünstigt hat.
Die ÄKWL hat das Krähenmotto in ihren „Ethischen Grundsätzen für das ärztliche Handeln“ vornehmer formuliert:
„Der Arzt respektiert Entscheidungen und Handlungen seiner Kollegen.“
www.aekwl.de/fileadmin/user_upload/aekwl/Themen/Ethikforum/Ethische_Grundsätze.pdf
9.7 Dr. med. Hans-Albert Gehle (Präsident der ÄKWL)
Herr Dr. Gehle ist Leiter der Abteilung für Intensivmedizin der BKB und seit dem 30.11.2019 Präsident der ÄKWL, Gartenstraße 210-214, 48147 Münster.
Einen Brief wie an Frau am Orde habe ich per Einschreiben/Rückschein am 30.01.2020 auch an Herrn Dr. Gehle persönlich geschickt:
www.kinderklinik-gelsenkirchen-kritik.de/Klosterhalfen-Gehle-2020.pdf .
Weder Herr Dr. Gehle noch eine von ihm beauftragte Person hat mir auf meine Mitteilung bisher geantwortet.
Herr Dr. Gehle scheint nichts unternommen zu haben, um die von mir sorgfältig dokumentierte Scharlatanerie der APPAP einzudämmen oder zu beenden. Ich habe daher den Verdacht, dass er durch Unterlassen die Fortsetzung eventuell strafbarer Handlungen von Herrn Dr. Lion und Herrn Langer begünstigt hat.
9.8 Anne Schmitz (Juristin der Gutachterkommission der ÄKWL)
„Die Ärztekammer Westfalen-Lippe hat eine Gutachterkommission für Arzthaftpflichtfragen eingerichtet, um Behandlungsfehlervorwürfe im Streitfall außergerichtlich zu klären. Ziel der Gutachterkommission ist es, eine neutrale und unabhängige medizinische Begutachtung einer ärztlichen Behandlung durchzuführen. Abschließend wird eine juristische Einschätzung abgegeben, ob Schadensersatzansprüche wegen eines Behandlungsfehlers gerechtfertigt erscheinen.“ www.aekwl.de/fuer-aerzte/arzt-und-recht/gutachterkommission/
(Aufruf der Webseite: 05.12.2020)
Der Gutachterkommission (GAK) der ÄKWL lagen vor dem Abfassen des gutachterlichen Bescheids im Beschwerdefall „Karl“ die Patientenakte sowie u.a. die folgenden Schreiben vor:
(1) Schreiben von Frau Xxxx-Xxxx vom 30.04.2017 an die GAK der ÄKWL
Frau Xxxx-Xxxx beschwert sich darin über „massive Behandlungsfehler in der Kinderklinik Gelsenkirchen bei meinem Enkel Karl“ und beschreibt dabei das begonnene „Trennungstraining“ in der „Mäuseburg“, bei dem die Aufsichtspersonen lächeln, aber sich nicht um die weinenden Kinder kümmern würden. Ihre Tochter sei unter starken psychischen Druck gestellt worden und hätte an den Maßnahmen nichts ändern können. Sie habe ihren (halbjährigen!) Sohn mit massiven Kratzverletzungen am Kopf in der „Mäuseburg“ aufgefunden und sei psychisch zusammengebrochen. Es habe keine Wundversorgung gegeben. Die telefonisch von ihrer Tochter informierte Beschwerdeführerin habe daraufhin telefonisch im Namen ihrer verängstigten Tochter der KKG weitere Maßnahmen an Karl untersagt.
(2) Schreiben von Dr. Lion vom 29.07.2017 an die GAK der ÄKWL:
„Ärztliche Stellungnahme … bezgl. der Vorwürfe von Frau Xxxx (Kindsmutter) und Frau Xxxx-Xxxx (Großmutter des o.g. Kindes)“
Schon der Briefkopf dieses Schreibens ist insofern irreführend, als er ein zweifelhaftes Gütesiegel („Ausgezeichnet. FÜR KINDER“) enthält, das von der „Gesellschaft der Kinderkrankenhäuser und Kinderabteilungen in Deutschland e.V.“ schon an eine enorme Anzahl von Kinderkrankenhäusern vergeben wurde:
https://www.ausgezeichnet-fuer-kinder.de/kliniken/klinikliste.html .
Die Stellungnahme von Dr. Lion schiebt die Verantwortung für den gescheiterten Behandlungsversuch der Großmutter und deren Tochter zu. Dazu zeichnet Lion ein geschöntes Bild der angeblich erfolgreichen „primär psychosomatisch-psychotherapeutischen Vorgehensweise“ und beklagt die Dominanz der Großmutter gegenüber ihrer (schon vor Beginn der „Behandlung“ psychisch angeschlagenen) Tochter. Warum es problematisch sein sollte, dass die Großmutter intensiv versucht hat, ihrer überforderten Tochter und ihrem Enkelkind zu helfen, bleibt dabei offen. „Systemtherapeut“ Lion versucht so, davon abzulenken, dass schwerwiegende Probleme beim GBV – unabhängig von eventuellen interfamiliären Problemen – vorprogrammiert sind.
Die entscheidende Differenz beim Patienten „Karl“ war, dass Frau Xxxx-Xxxx im Gegensatz anderen Eltern und Großeltern gegen die irrsinnige ND-„Therapie“ der APPAP öffentlichkeitswirksam „auf die Barrikaden gegangen“ ist. Sie hat aus meiner Sicht dadurch wesentlich dazu beigetragen, dass die APPAP kürzlich geschlossen werden musste.
Dr. Lions Stellungnahme enthält – wie zu erwarten war – einige wichtige Behauptungen, die nicht der Wahrheit entsprechen oder „schräg“ sind. Einen Teil davon habe ich schon oben innerhalb meiner Strafanzeige gegen Herrn Dr. Lion angesprochen (leitliniengerechte Behandlung, externe Evaluierung durch die Uni Münster, Wirksamkeit der ND-Behandlung, Rechtfertigung der pädokriminellen „Psychosomatik“ durch Verweis auf das Von-Uexküll-Lehrbuch).
(3) Schreiben von Herrn Karpinski vom 31.08.2019 an die GAK der ÄKWL
(Gutachten zur Beschwerde von Frau Xxxx-Xxxx gegen die KKG)
„Die Durchführung der Behandlung erfolgte der Aktenlage entsprechend nicht fehlerhaft sondern lege artis. Es können keine Behandlungsfehler erkannt werden.“
(4) Meine umfangreiche Kritik vom 07.10.2019 an dem Gutachten von Herrn Karpinski (sofern sie von Dr. Windhorst oder Dr. Gehle oder Frau Gerding an die medizinischen und juristischen Mitglieder der Kommission weitergeleitet wurde): https://web.archive.org/web/20191015133505/www.reimbibel.de/Kritik-an-einem-Gutachten-von-Hendrik-Karpinski.htm .
(5) Schreiben von Frau Xxxx-Xxxx vom 23.09.2019 an die GAK
Frau Xxxx-Xxxxs kritisiert unter den Überschriften „Leitlinien, Diagnosen, Behandlungsmethoden, Zusammenfassend“ das Gutachten von Herrn Karpinski.
Ihre Argumentation ist für die Beurteilung des Streits zwischen ihr und der BKB und darüber hinaus wichtig und richtig. Sie zeigt in ihrem relativ kurzen Schreiben mehr Problembewusstsein und Fachkompetenz als der gegenüber der absurden Gelsenkirchener ND-Behandlung naive oder sich naiv gebende Gutachter in seinem langen und bezahlten Gefälligkeitsgutachten.
Am Schluss ihres Widerspruchs schreibt Frau Xxxx-Xxxx zurecht:
„Karl erhielt eine Diagnose die eigentlich nicht stimmen kann. („Neurodermitis bei Trennungsangst“, WK) Wenn die Diagnose nicht stimmt kann auch die Behandlung nicht stimmen. Die Behandlung die durchgeführt wurde wurde nicht vom Gutachter erklärt. Dazu war es wohl auch nicht „wissenschaftlich begründet“ was mit Karl geschehen ist. Jedenfalls wird diese Behandlung auch von keiner Leitlinie empfohlen. Das bringt mich zur Überzeugung, dass dieser Gutachter sein „Thema verfehlt“ hat und fachlich nicht in der Lage ist, diese Behandlung zu bewerten.
Ich bitte eindringlich darum, einen Zweitgutachter zu beauftragen. Als Hinweis: Dieser Zweitgutachter sollte möglichst nicht der AGPPS angehören. Er sollte sich mit Leitlinien auskennen. Und er sollte ein echter Wissenschaftler sein.“
(6) Schreiben von Dr. Lion vom 07.10.2019 an die GAK wegen der Kritik von Frau Xxxx-Xxxx vom 23.09.2019 am Gutachten von Herrn Karpinski
Herr Dr. Lion weicht in seiner Replik den hauptsächlichen Vorwürfen von Frau Xxxx-Xxxx aus, indem er nicht die skandalöse ND-Diagnostik und ND-„Therapie“ der APPAP verteidigt, sondern sich mit der Kritik der Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie auseinandersetzt und die Schlaftherapie seiner Abteilung verteidigt. Die „Behandlung“ war aber aus guten Gründen schon vor Beginn eines Schlaftrainings abgebrochen worden. Diese „Behandlung“ kommentiert Lion nur polemisch und in Form von Allgemeinplätzen wie „verurteilende Haltung der Autoren“, jeder erfahrene Therapeut passe sein Verhalten an den aktuellen Stand von Wissenschaft, Forschung und Lehre an, die APPAP arbeite im Hier und Jetzt. Dabei versucht Lion darüber hinweg zu täuschen, dass er sich in erster Linie als „Therapeut“ nicht an den „Stand der Kunst“, sondern die Irrlehren von Hamer und Stemmann sowie die rabiate Form von „Verhaltenstherapie“ von Langer angepasst hat.
(7) Schreiben von Frau Xxxx-Xxxx vom 16.10.2019, in dem sie u.a. ein zweites Gutachten fordert und bittet, meine Kritik am Gutachten von Herrn Karpinski zu beachten:
„Weiterhin bitte ich um Beachtung der Kritik zur bezüglichen Stellungnahme von Herrn Dipl.-Med. H. Karpinski von Herrn Prof. Dr. Wolfgang Klosterhalfen, welche unter www.reimbibel.de/Kritik-an-einem-Gutachten-von-Hendrik-Karpinski.htm einsehbar ist.“
Der von der Juristin Anne Schmitz verfasste gutachterliche Bescheid vom 19.12.2019 der GAK der ÄKWL beginnt wie folgt:
„In der Gutachtersache mit den Verfahrensbeteiligten … kommt die Gutachterkommission nach Auswertung des Gutachtens und der Stellungnahmen der Verfahrensbeteiligten zu folgendem Ergebnis: Ein Behandlungsfehler kann nicht festgestellt werden.“.
Frau Schmitz hat sich in ihrem Abschlussgutachten kritiklos dem fachlich nicht vertretbaren Gutachten von Herrn Karpinski angeschlossen. Von Frau Xxxx-Xxxx in kurzer Form und von mir in ausführlicher Form vorgebrachte Kritik an der Be- bzw. Misshandlung des Patienten „Karl“, den pseudomedizinischen ND-„Behandlungen“ der APPAP und dem Gutachten von Herrn Karpinski sind dabei weitgehend unberücksichtigt geblieben. Meine Kritik vom 07.10.2020 findet in diesem gutachterlichen Bescheid keine Erwähnung.
Auf Seite 8 (unten) des Abschlussgutachtens hat Frau Schmitz zu Kritik von Frau Xxxx-Xxxx Stellung genommen:
„Soweit die Antragsgegnerin in diesem Zusammenhang eine fehlende Auseinandersetzung des Gutachters mit der Sk2-Leitlinie 028/041 (Psychische Störungen im Säuglings-, Kleinkind- und Vorschulalter) gerügt hat, hält die Kommission für unbeachtlich, da die Inhalte der Leitlinie dem Behandlungskonzept des Antragsgegners nicht zuwiderlaufen.“
Herr Dr. Lion hat bei seinem Patienten „Karl Xxxx“ in seinem „Arztbrief“ als Diagnose „Neurodermitis bei Trennungsangst“ angegeben. Bei ND-Patienten hat Lion grundsätzlich in erster Linie die angebliche psychische Störung „Trennungsangst“ behandelt. Dabei orientierte er sich konsequenterweise nach eigenen Angaben an der Leitlinie 028/041.
Die Ansicht der Kommission, die Inhalte der Leitlinie würden dem Behandlungs-konzept der BKB nicht zuwiderlaufen, entspricht nicht der Wahrheit.
Frau Schmitz und/oder ein mir nicht gekanntes ärztliches Mitglied der GAK haben sich entweder Kapitel 9 dieser Leitlinie (Angststörungen, S. 99-108) erst gar nicht angesehen oder ignoriert, dass die begonnene Behandlung Karls eindeutig zwei wichtigen und deshalb optisch hervorgehobenen Stellen in dieser Schrift widersprochen hat. In meiner Kritik des Gutachtens von Herrn Karpinski vom 07.10.2019 habe ich dazu unter „4.4.2 Fehldiagnose „Trennungsangst““ geschrieben:
„Laut der AWMF-Leitlinie „S2k-Leitlinie 028/041 – Psychische Störungen im Säuglings-, Kleinkind- und Vorschulter, aktueller Stand: 09/2015“ … soll die Diagnose „Angststörung“ erst ab einem Alter von 18 Monaten gestellt werden. (S. 102) Außerdem soll eine detaillierte und spezifische Diagnostik der Angststörungen durchgeführt werden (S. 103), was anscheinend auch nicht geschehen ist.“
Im Abschnitt „4.4.3 Fehlbehandlung durch Verhaltenstherapie bei einem Säugling“ habe ich in meiner Gutachten-Kritik geschrieben:
„Die Befangenheit des Gutachters zeigt sich auch darin, dass er nicht moniert, dass es in der „Pädiatrischen Psychosomatik“ der KKG üblich ist, schon Säuglinge verhaltenstherapeutisch zu behandeln. Aus der o.a. Leitlinie geht nämlich hervor, dass verhaltenstherapeutische Therapien erst ab einem Alter von 3 Jahren angeboten werden sollen (S. 106). Herr Karpinski behauptet dennoch: „Es kann klar eingeschätzt werden, dass die streitbefangene Behandlung nach den anerkannten fachlichen Standards der Kinder- und Jugendmedizin und pädiatrischen Psychosomatik erfolgt ist.“ (S. 10) Die durchgeführten Trennungen von K. und dessen Mutter erfolgten keineswegs nach anerkannten fachlichen Standards der Kinder- und Jugendmedizin oder der pädiatrischen Psychosomatik.“
Das von der ÄKWL verkündete Ziel „neutrale und unabhängige medizinische Begutachtung einer ärztlichen Behandlung“ ist von Frau Schmitz nicht verfolgt worden. Da die ÄKWL eine Organisation der Ärzteschaft und nicht von Patienten ist, war dies auch nicht unbedingt zu erwarten. Hinzu kam, dass ein bei der BKB, dem Antragsgegner, beschäftigter Arzt seit dem 30.11.2019 Präsident der ÄKWL war. Auch wenn man davon ausgeht, dass Herr Dr. Gehle weder direkt noch indirekt auf die Gutachtertätigkeit von Frau Schmitz eingewirkt hat, wird Frau Schmitz klar gewesen sein, dass eine Anerkennung der Beschwerde von Frau Xxxx-Xxxx nicht im Interesse von Herrn Dr. Gehle gewesen wäre. Angestellte Juristen, die gegen die Interessen ihres Vorgesetzten handeln, dürften eher selten sein.
Das Abschlussgutachten von Frau Schmitz halte ich für ebenso voreinge-nommen wie das Gutachten von Herrn Karpinski, dessen Argumentation Frau Schmitz übernommen hat. Beide Gutachten enthalten den Denkfehler, dass die ND-Behandlung eines Säuglings gerechtfertigt ist, wenn sie irgendwie nach Verhaltenstherapie aussieht. Es ist aber nicht jede systematische Beeinflussung von Verhalten legitim. Sonst könnte man auch das Schlagen von Kindern, die unerwünschtes Verhalten zeigen, und von Frauen, die sich weigern, ein Kopftuch zu tragen, als eine Form von Verhaltenstherapie betrachten. Eine Verhaltenstherapie ist nur dann akzeptabel, wenn sie medizinisch und ethisch vertretbar und sinnvoll ist. Dies war bei dem Patienten „Karl“ eindeutig nicht der Fall.
Auch eine Juristin hätte selbständig erkennen müssen, dass das „Trennungs- und Stressimpfungstraining“ bei einem Säugling in keiner AWMF-Leitlinie vorkommt. Frau Schmidt hätte außerdem spätestens durch den Hinweis von Frau Xxxx merken müssen, dass es eine AWMF-Leitlinie gibt, die Regeln zum Umgang mit psychischen Störungen bei Säuglingen enthält und davon abrät, bei Kindern unter 18 Monaten eine Angststörung zu diagnostizieren oder eine Verhaltens-therapie bei Kindern unter 3 Jahren durchzuführen.
Ferner hätte Frau Schmitz insgesamt den Schilderungen und Einwänden von Frau Xxxx-Xxxx mehr Beachtung schenken und vor allem auch meine ausführlich begründete Kritik am Gutachten von Herrn Karpinski berücksichtigen müssen. Es gab keinen sachlichen Grund, dies nicht zu tun. Hingegen hatte Frau Schmitz gute Gründe, auf die Erstellung eines zweiten Fachgutachtens hinzuwirken.
Frau Schmitz hat es aber vorgezogen, meine ihr vermutlich bekannte Kritik nicht zu beachten, einseitig Partei für die BKB zu ergreifen und der APPAP dadurch zu ermöglichen, ihre pseudomedizinische Scharlatanerie mitsamt der schweren Schädigung von Kindern und Kassen ohne größere Behinderung noch bis zum September 2020 fortzusetzen. Ich habe daher den Verdacht, dass sie durch ihr Verhalten, die Aufklärung eventueller Straftaten durch Herrn Dr. Lion und Herrn Langer behindert und deren Fortsetzung begünstigt hat.
9.9 Dipl.-Med. Hendrik Karpinski (Chefarzt des Klinikums Niederlausitz)
Herr Karpinski ist Diplom-Mediziner und Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Klinikum Niederlausitz GmbH, Krankenhausstr. 10, 01968 Senftenberg.
Nach zwei vergeblichen Bemühungen der ÄKWL, einen Gutachter zu finden, ist Herr Karpinski im Oktober 2018 von der ÄKWL beauftragt worden, die Beschwerde von Frau Manuela Xxxx, Großmutter des im April 2017 in der APPAP „behandelten“ Säuglings „Karl“, gegen die BKB zu begutachten.
Herr Karpinski ist in seinem Gutachten vom 31.08.2019 zu dem Schluss gekommen: „Die Durchführung dieser Behandlung folgte der Aktenlage entsprechend nicht fehlerhaft sondern lege artis. Es können keine Behandlungsfehler erkannt werden. Insoweit kann auch von einem Gesundheitsschaden, der durch einen Fehler verursacht war, nicht gesprochen werden.“
Das Gutachten von Herrn Karpinski zu dieser Beschwerde halte ich für ein skandalöses Gefälligkeitsgutachten. Ich habe dies in einer Stellungnahme
https://web.archive.org/web/20191015133505/www.reimbibel.de/Kritik-an-einem-Gutachten-von-Hendrik-Karpinski.htm ausführlich begründet.
Ergänzend stelle ich dazu fest: Herr Karpinski hat sich nicht unmittelbar mit der Tatsache beschäftigt, dass im Fall „Karl“ ein Säugling ohne vernünftige medizinische Indikation mehrmals täglich von seiner Mutter getrennt wurde, damit dieser von seiner ND geheilt wird, sondern in langen Passagen herausgestellt, dass es sich bei Verhaltenstherapie und psychosomatisch orientierten Behandlungen von ND-Patienten um anerkannte Methoden handelt. Daraus hat er unzulässig abgeleitet, die bei Karl durchgeführten Mutter-Kind-Trennungen, das Absetzen von Hautpflege und Medikamenten und die Umstellung der Ernährung, sei „lege artis“ gewesen.
Besorgnis der Befangenheit des Gutachters
Mit Schreiben vom 04.12.2018 hat die Großmutter von K. der GAK der ÄKWL u.a. mitgeteilt:
„Zum einen leitet Herr Karpinski eine Klinik, die selbst zum Netzwerk der Knappschaft (also des Trägers der Gelsenkirchener Klinik) gehört. … Zum anderen sind sich Herr Karpinski und der leitende Arzt der beschuldigten Abteilung, Herr Dr. Lion, persönlich bekannt und arbeiten in einer gemeinsamen Arbeitsgemeinschaft zusammen. Dieselbe Arbeitsgemeinschaft hat vor wenigen Tagen eine der insgesamt drei existierenden positiven Stellungnahmen zum Film „Elternschule“ herausgegeben, in dem sie die gezeigten Methoden der Klinik unbedingt verteidigt … Ich habe daher Anlass zur Befürchtung, dass Herr Karpinski die von mir erhobenen Vorwürfe sowie die Stellungnahme der Klinik nicht objektiv begutachten wird.“
Belegt wurden die geäußerte Befürchtung mit diesen beiden Links:
https://www.agpps.de/index.php/die-arbeitsgemeinschaft/organisationsstruktur ;
https://www.knappschaft.de/DE/ExpertenService/ProsperProGesund/Lausitz/Fliesstext2_Lausitz.html .
Dieser Einspruch wurde von der ÄKWL wegen Überschreitens der gesetzten zweiwöchigen Einspruchsfrist zurückgewiesen.
Herr Dr. Lion ist Gründungsmitglied der AGPPS e.V. und war in deren Beirat:
„Gründungsmitglied der AGPPS (Arbeitsgemeinschaft Pädiatrische
Psychosomatik) in der DGKJ (Deutsche Gesellschaft für
Kinderheilkunde und Jugendmedizin). Dort im erweiterten Vorstand
als wissenschaftliches Beiratsmitglied“ (Quelle: Vita von Dr. Lion)
Dr. Lion ist seit einiger Zeit nicht mehr Mitglied des Beirats der AGPPS.
Herr Karpinski ist ebenfalls mit der AGPPS eng verbunden. Im August 2019 war er Beirat der AGPPS: https://web.archive.org/web/20190821175751/https://www.agpps.de/index.php/die-arbeitsgemeinschaft/organisationsstruktur .
Derzeit ist Herr Karpinski Mitglied des aus drei Personen bestehenden Vorstands der AGPPS bzw. neuerdings DGPPS:
www.agpps.de/index.php/die-arbeitsgemeinschaft/organisationsstruktur .
Die AGPPS bzw. DGPPS e.V. ist kein Berufsverband und keine wissenschaftliche Vereinigung, sondern ein freiwilliger Zusammenschluss von medizinischen Praktikern, die sich für eine psychosomatische Herangehensweise in der Pädiatrie einsetzen. Im Vorstand und Beirat dieses Vereins gibt es keinen Hochschullehrer.
Vermutlich im November 2018 hat sich die AGPPS zum umstrittenen Film „Elternschule“ geäußert. Darin heißt es anerkennend über die APPAP:
„Es kommen wissenschaftlich anerkannte verhaltenstherapeutische, systemische und gesprächspsychotherapeutische Elemente zum Einsatz.“
https://www.agpps.de/index.php/aktuelles/15-stellungnahme-zum-film-elternschule-gelsenkirchen .
Dazu ist festzustellen: Eine anerkannte verhaltenstherapeutische Methode kann nicht beliebig „zum Einsatz kommen“, sondern muss ethisch akzeptabel und therapeutisch indiziert sein. Das Nichtbelohnen von Kindern, die nach ihren Müttern rufen wie in der „Mäuseburg“, entspricht zwar vom Ansatz her einer verhaltenstherapeutischen Extinktionstherapie, war aber wegen der Schädigung der Kinder und mangels evidenzbasierter Indikation unzulässig.
Am 15.04.2015 hat Dr. Lion am Klinikum Niederlausitz einen Vortrag gehalten: „Neurodermitis aus psychosomatischer Sicht“. Es ist unwahrscheinlich, dass Herr Dr. Lion zu diesem Vortrag eingeladen wurde (vermutlich von Herrn Karpinski), weil Herr Karpinski den abnormen Behandlungsmethoden Dr. Lions kritisch gegenüber stand. Es ist eher anzunehmen, dass Herr Karpinski dem Ansatz von Dr. Lion positiv gegenüberstand, und die Einladung zu einem Vortrag eine kollegiale Anerkennung darstellte.
Wie schon weiter oben durch Zitate belegt, ist die Dermatologin Dr. Carla Pistorius für den MDK Berlin Brandenburg in ihrem Gutachten zum Fall „Karl“ ebenfalls zu einer extrem negativen Bewertung nicht nur dieser konkreten „Behandlung“, sondern der Gelsenkirchener ND-„Behandlung“ insgesamt gekommen. Hätte Herr Karpinski den Fall „Karl“ ähnlich kritisch beurteilt, wäre dies nicht nur für Herrn Dr. Lion und die BKB, sondern auch für das Bemühen der AGPPS und deren Mitglieder, die „Pädiatrische Psychosomatik“ voranzu-bringen, nachteilig gewesen.
Ich habe den Verdacht, dass Herr Karpinski durch sein fachlich nicht vertretbares Gutachten die Aufklärung eventueller Straftaten von Herrn Dr. Lion und Herrn Langer behindert und deren Fortsetzung begünstigt hat.
9.10 Dr. jur. Stephan Meseke (Abteilungsleiter beim GKV-Spitzenverband)
Herr Dr. Meseke ist seit 2009 Leiter der Stabsabteilung zur Bekämpfung von Fehlverhalten im Gesundheitswesen, GKV-Spitzenverband Bund, Reinhardtstraße 28, 10117 Berlin.
Am 10.06.2020 habe ich an die Stellen für Fehlverhalten im Gesundheitswesen vieler Krankenkassen und Kassenverbände per Post gut belegte Hinweise auf „Scharlatanerie an der Kinderklinik Gelsenkirchen“ verschickt, s. www.kinderklinik-gelsenkirchen-kritik.de/20200610-1.pdf oder .htm.
Daraufhin hat mir Herr Dr. Meseke mit Schreiben vom 09.07.2020 u.a. geantwortet:
„Weder aus Ihrem Schreiben, noch aus den Angaben auf der Internetseite der Kinderklinik lässt sich ermitteln, ob und inwieweit in der dortigen „Psychosomatik-Abteilung“ ein grundsätzliches Behandlungskonzept der Neurodermitis durchgeführt wird, das einer bewertbaren Methode entspricht.
Wenn der Spitzenverband einen Beratungsantrag beim G-BA stellt, muss dargestellt werden, auf welche „Untersuchungs-und Behandlungsmethoden“ sich der Antrag konkret bezieht. Der GKV-Spitzenverband kann nur auf eine Prüfung von „Methoden“ hinwirken. Aus Ihrem Sachvortrag wurde für die hier zuständigen Fachkollegen aber letztlich nicht erkennbar, welche „Methode“ zur Überprüfung kommen sollte. Wir bedauern, dass wir auf der Grundlage der uns vorliegenden bzw. von uns ermittelten Erkenntnisse keine weiteren Handlungsmöglichkeiten sehen.“ Kopie des Schreibens: http://www.kinderklinik-gelsenkirchen-kritik.de/Meseke-an-Klosterhalfen-1.pdf
In meiner Entgegnung vom 07.09.2020 habe ich Herrn Dr. Meseke auf 47 Seiten erläutert,
a) warum ich der Meinung bin, dass durchaus zu erkennen war, um welche Behandlungsmethode es geht, und ich seine Reaktion für nicht akzeptabel halte, und
b)19 Gründe dafür genannt, dass die gesetzlichen Krankenversicherungen das GBV nicht mehr bezahlen sollte und
c) abschließend meine Hoffnung ausgedrückt, dass „dass meine obigen umfangreichen Hinweise den GKV-SV dazu veranlassen werden, diesen nachzugehen und eine erstmalige oder erneute Überprüfung der Behandlungen nach OPS 9-402.1 der APPAP beim Gemeinsamen Bundesausschuss der gesetzlichen Krankenkassen zu beantragen“.
Text meines Schreibens: http://www.kinderklinik-gelsenkirchen-kritik.de/2.pdf
Nachdem ich von Herrn Dr. Meseke sechs Wochen lang keine Antwort erhielt, habe ich mich mit Schreiben vom 19.10.2020 über das Verhalten von Herrn Dr. Meseke beim stellvertretenden Direktor des GKV-Spitzenverbands, Herrn Gernot Kiefer, u.a. wie folgt beschwert:
„Mein Eindruck ist, dass sich Herr Dr. Meseke mir gegenüber absichtlich dumm gestellt und damit gezeigt hat, dass er als Spitzen-Bekämpfer von Fehlverhalten im Gesundheitswesen nicht geeignet ist.
Herr Dr. Meseke hat es bisher nicht für nötig gehalten, mir zu antworten.
Ich bitte Sie, sich die von mir verlinkten Texte anzusehen und mir mitzuteilen, ob Sie Herrn Dr. Meseke noch für geeignet halten, den Stabsbereich „Bekämpfung von Fehlverhalten im Gesundheitswesen“ des GKV-SV zu leiten.“
www.reimbibel.de/Klosterhalfen-20201019-an-Kiefer-1.pdf
www.reimbibel.de/Klosterhalfen-20201019-an-Kiefer-2.pdf
Herr Kiefer war nicht bereit, meine obige Frage schriftlich zu beantworten.
Am 17.12.2020 hat mir Herr Kiefer telefonisch mitgeteilt, dass er Herrn Dr. Meseke weiterhin für geeignet hält, die Abteilung „Fehlverhalten“ zu leiten. Das Problem sei nicht eine bestimmte Behandlungsmethode gewesen, sondern die Tatsache, dass Kliniken immer mehr Behandlungen an sich zögen. Ich habe den Eindruck, dass Herr Kiefer mit dieser falschen Einschätzung der Probelmatik davon ablenken wollte, dass es sich beim GBV um eine „Behandlungsmethode“ gehandelt hat, die man als Scharlatanerie bezeichnen muss, und die abnormen Methoden der APPAP und das Versagen vieler Kontrollorgane das Problem waren.
Zusammenfassend stelle ich fest, dass Herr Dr. Meseke nicht bereit war, meinem gut belegten und daher glaubwürdigem Hinweis auf rechtswidrige Nutzung von Finanzmitteln der Krankenkassen nachzugehen. Damit hat er gegen § 197a (2) SGB V und vermutlich auch gegen Absatz 4 dieses Gesetzes verstoßen, wonach er die Staatsanwaltschaft zu informieren hatte. Dadurch hat er nicht die finanziellen Interessen der Krankenkassen vertreten, sondern eine Fortsetzung der Scharlatanerie der KKG begünstigt. Ich habe den Verdacht, dass durch das Fehlverhalten von Herrn Dr. Meseke, der seit 2009 an prominenter Stelle mit der Bekämpfung von Fehlverhalten im Gesundheitswesen beauftragt ist, die Aufklärung eventueller Straftaten durch Herrn Dr. Lion und Herrn Langer behindert und deren Fortsetzung begünstigt wurde.
9.11 Gudula Hommel (Juristin, Ministerialrätin, MAGS NRW)
Frau Hommel leitet i.V. das Referat IV 4 (Psychiatrie, Maßregelvollzug) des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW, Fürstenwall 25, 40219 Düsseldorf.
2001 hatte das Gesundheitsministerium NRW das Projekt „Selbstheilung (Spontanheilung) der Neurodermitis“ der KKG in den Projektverbund „Gesundes Land Nordrhein-Westfalen“ aufgenommen, s. S.3 des Buchs „Selbstheilung (Spontanheilung) der Neurodermitis“ von E.A. Stemmann und S.Stemmann (2002) sowie
www.reimbibel.de/Gesundheitsministerium-NRW-Klosterhalfen.pdf
2005 habe ich das Gesundheitsministerium NRW auf die Scharlatanerie an der KKG aufmerksam gemacht und ihm dazu meine 16-seitige Dokumentation geschickt. Daraufhin hat mir Ministerialrätin Dr. Birgit Weihrauch mitgeteilt: „Über den in Ihrem Brief genannten äußerst fragwürdigen Themenkreis, den Sie mit Herrn Prof. Stemmann in Verbindung bringen, war und ist hier nichts bekannt. Im Übrigen möchte ich darauf hinweisen, dass auch alle Krankenkassenverbände die Kosten des Behandlungs-
verfahrens übernehmen.“ http://reimbibel.de/Dr-Birgit-Weihrauch-20050224-1.jpg , http://reimbibel.de/Dr-Birgit-Weihrauch-20050224-2.jpg
Die Reaktion von Frau Dr. Weihrauch zeigt besonders deutlich, dass es bei den für die KKG bzw. Prof. Stemmann zuständigen Aufsichtsbehörden damals keinerlei Bereitschaft gab, meine Vorwürfe ernst zu nehmen. Dass „hier nichts bekannt“ sei, zeugt von einem ausgeprägten Nichtwissenwollen, denn ich hatte das Ministerium ja gerade schriftlich ausführlich über die Scharlatanerie Stemmanns informiert.
Mit Schreiben vom 09.10.2019 habe ich NRW-Gesundheitsminister Laumann meine Stellungnahme zum Gutachten von Herrn Karpinski geschickt:
www.reimbibel.de/Klosterhalfen-20191009-an-Laumann.pdf .
Dieser Stellungnahme war zu entnehmen, warum ich mit dem für Dr. Lion positiven Gutachten von Herrn Karpinski nicht einverstanden bin. Außerdem enthielt diese Stellungnahme eine profunde Kritik des GBVs zur „Behandlung“ von ND, Asthma und Allergien.
Mit Schreiben vom 29.01.2020 habe ich Minister Laumann an dieses Schreiben erinnert und außerdem Belege dafür geschickt, dass die BKB Heilungen von Neurodermitis vortäuscht: www.kinderklinik-gelsenkirchen-kritik.de/20200129-Klosterhalfen-an-Laumann.pdf .
Außerdem habe ich Herrn Laumann mitgeteilt, dass „Herr Dr. Lion von Hamer bzw. seinem Lehrer Stemmann wahnhafte Vorstellungen übernommen hat: alle Krankheiten würden durch ein traumatisierendes Erlebnis verursacht; bei der Neurodermitis sei Trennungsangst, bei Asthma bronchiale „Revierangst“ entscheidend für die Entstehung dieser Krankheiten.“
Aufgrund dieser beiden Schreiben, Links in diesen Schreiben und Anlagen zu diesen Schreiben hatte das Ministerium Beweise und Hinweise
(1) für die Nähe der APPAP zur Irrlehre des Krebsscharlatans Hamer,
(2) darauf, dass Säuglinge in der KKG von ihren Müttern getrennt werden,
(3) darauf, dass die KKG Eltern, Krankenkassen, Politiker, Journalisten und die Öffentlichkeit belügt, indem sie behauptet, Allergien in zumindest 87% der Fälle zu heilen.
In ihrem Schreiben vom 05.03.2020 hat mir Frau Hommel stellvertretend für Minister Laumann mitgeteilt, meine Eingabe sei an die ÄKWL weitergeleitet worden, und diese habe keine verfahrensrechtlichen Verstöße festgestellt. Weiter teilte mir Frau Hommel mit, zur Zweckmäßigkeit von Behandlungsmethoden könne sie sich nicht äußern:
„Der Diskurs um angewandte Therapiekonzepte muss durch die medizinischen Fachgesellschaften geführt werden.“
www.kinderklinik-gelsenkirchen-kritik.de/20200305-Hommel-an-Klosterhalfen.pdf
Frau Hommel hat 2016 an der Ruhr-Universität Bochum erfolgreich ein Masterstudium im Bereich „Kriminologie, Kriminalistik, Polizeiwissenschaft“ abgeschlossen. Trotz der ihr vorliegenden starken Hinweise auf kriminelles Verhalten innerhalb der BKB hat sie sich anscheinend damit begnügt, wegen meiner Gutachten-Kritik die ÄKWL um Stellungnahme zu bitten. Diese Stellungnahme der ÄKWL liegt mir nicht vor. Frau Hommel hat mir lediglich mitgeteilt, im Endergebnis seien keine verfahrensrechtlichen Verstöße fest-gestellt worden.
Ich hatte aber der ÄKWL nicht verfahrensrechtliche Fehler vorgeworfen, sondern auf Scharlatanerie an der KKG und ein skandalöses Gutachten hingewiesen, von dem die Gefahr ausging, dass die GAK der ÄKWL im Streitfall „Karl“ zu einer falschen Bewertung kommt. Frau Hommel hat offensichtlich meine gut begründete Kritik an der „Behandlung“ von Karl und allgemein der Scharlatanerie der APPAP nicht ernst genommen und ist anscheinend ihrer Auf-sichtspflicht bezüglich der BKB nicht nachgekommen. Es ging hier nicht um fachlich diskutable „angewandte Therapiekonzepte“, sondern massives und möglicherweise strafbares Fehlverhalten bei der medizinischen „Behandlung“ von Säuglingen und Kleinkindern über viele Jahre hinweg sowie das dreiste Vortäuschen von Heilerfolgen.
Indem Frau Hommel meinen gut belegten Hinweisen auf kriminelles Verhalten der BKB/KKG/APPAP nicht nachgegangen ist, sondern sich anscheinend damit begnügt hat, die ÄKWL zu befragen, hat sie möglicherweise die Aufdeckung von Straftaten seitens der BKB behindert und deren Fortsetzung begünstigt.
- 1976
„Diagnostische Differenzierung verschiedener Asthmaformen mit Hilfe von Lungenfunktionsprüfungen zur Verbesserung der therapeutischen Resultate“. Habilitationsschrift von Dr. med. Ernst August Stemmann, Medizinische Fakultät der Universität Düsseldorf
- 1979
21.12.1979
Dr. med. E.A. Stemmann wird zum Außerplanmäßigen Professor ernannt.
Das Land NRW verleiht auf Antrag der Medizinischen Fakultät der Universität Düsseldorf Herrn Dr. med. Ernst August Stemmann die Bezeichnung „Außerplanmäßiger Professor“.
Stemmann war zuvor viele Jahre an der Kinderklinik der Universität Düsseldorf tätig und hat vor allem zum Asthma bronchiale geforscht.
- 1980
Prof. Stemmann wird ärztlicher Leiter der Kinderklinik Gelsenkirchen
Alleiniger Träger der Kinderklinik war bis Ende 2001 die Stadt Gelsenkirchen.
- 1981
Letzte Veröffentlichung von Prof. Stemmann in einer von Pubmed (Bethesda) gelisteten Fachzeitschrift
- 1987
Stemmann, E.A.: Neurodermitis ist heilbar. Das Gelsenkirchener Behandlungsverfahren. Peine: Kaivos
„Dank gebührt auch den Parlamentariern im Klinikausschuß und dem Rat der Stadt Gelsenkirchen, die dieses Vorhaben gesundheitspolitisch unterstützt haben. Besonders Herr Dr. Jürgen Linde, Oberstadtdirektor der Stadt Gelsenkirchen, und Herr Heinz Sußmann, Betriebs- und Gesundheitsdezernent, haben sich für die Maßnahmen zum Wohl der Versorgung Neurodermitiskranker persönlich eingesetzt.“ (Danksagung) xx4
In einem Geleitwort dankt Familie Koall dem Autor „als Gewährsleute für die Richtigkeit seines Konzepts der Neurodermitis“. (S. 1f)
„Das Buch ist speziell für den Betroffenen, den Neurodermitiker, geschrieben.“ (S. 5)
Das Literaturverzeichnis enthält 35 Angaben, darunter keine Publikation, die die angeblich mögliche Heilung der Neurodermitis (ND) durch das GBV behauptet oder belegt. Im Vorwort schreibt Stemmann:
„Was also ist das Geheimnis der Neurodermitis? Sicher ist die Neurodermitis keine Erkrankung, deren Ursache in der Haut selbst begründet liegt. Ursache ist die Atopie. Der Neurodermitiker ist ein psychisch und mit seiner Haut überempfindlich reagierender Mensch, der zu Allergien neigt. Meidet man auslösende Faktoren wie psychische Spannungen, Allergene oder irritative Reize, so klingt die Neurodermitis ab. Heilbar wird sie erst, wenn es gelingt, den Atopiker in einen selbstsicheren, harmonischen Menschen zu verändern, der gesund lebt. Der Anspruch, den das vorliegende Behandlungsverfahren erhebt, ist enorm. Dennoch bezeugen die Behandlungsergebnisse, daß dieses hohe Ziel zu erreichen ist.“ S. 4
Als Chefarzt der KKG hat Stemmann vermutlich schon von Anfang an, d.h. seit 1980 eine Umstellung der Ernährung verordnet. In seinem Buch schreibt er 1987: „Die Ernährung des Neurodermitikers besteht hauptsächlich aus naturbelassenen pflanzlichen Produkten. Kuhmilch, Hühnereiweiß, Fruchtsäuren sowie raffinierter Zucker werden streng gemieden.“ S.27
Dass Stemmann glaubte, eines Tages die ND heilen zu können, beruht auf diesem Fehlschluss:
„Wenn eine Erkrankung spontan ausheilt, müßte der Heilerfolg nachzuahmen sein.“ S. 7
Spontanheilungen können nicht nachgeahmt, aber eventuell unterstützt werden. Wenn es einem Arzt z.B. gelingt, einen zunächst uneinsichtigen Patienten dazu zu bewegen, sich wegen seiner Grippe längere Zeit ins Bett zu legen, fördert er vermutlich damit dessen Spontanheilung. Die Vorgänge im Körper des Patienten, die typischerweise nach zwei Wochen zu einer Spontanheilung führen, kann der Arzt jedoch nicht nachahmen. Eine ärztliche Förderung der Spontanheilung der ND durch das GBV könnte möglich sein, wurde bisher aber nicht wissenschaftlich nachgewiesen.
- 1988
09.06.1988
Eintragung des Bundesverbands Allergie- und umweltkrankes Kind e.V. (AuK) in das Vereinsregister der Stadt Gelsenkirchen
Dieser Verein betreute bis 2019 Familien allergiekranker Kinder, machte begeistert Werbung für das GBV und diente diesem als Sprachrohr. In Spitzenzeiten hatte er 50 Ortsgruppen und 2.600 Mitglieder.
Seit Mitte 2019 sind die AuK-Internetseiten nicht mehr aufrufbar.
20.12.1988, Sozialgesetzbuch V, Artikel 1 (4) xx2
„Krankenkassen, Leistungserbringer und Versicherte haben darauf zu achten, daß die Leistungen wirksam und wirtschaftlich erbracht und nur im notwendigen Umfang in Anspruch genommen werden.“ BGBl. I S. 2477, https://www.bgbl.de/xaver/bgbl/start.xav#__bgbl__%2F%2F*%5B%40attr_id%3D%27bgbl188s2477.pdf%27%5D__1614841015822
Daraus wurde inzwischen § 70 SGB V, Artikel 70, Qualität, Humanität und Wirtschaftlichkeit:
„(1) Die Krankenkassen und die Leistungserbringer haben eine bedarfsgerechte und gleichmäßige, dem allgemein anerkannten Stand der medizinischen Erkenntnisse entsprechende Versorgung der Versicherten zu gewährleisten. Die Versorgung der Versicherten muß ausreichend und zweckmäßig sein, darf das Maß des Notwendigen nicht überschreiten und muß in der fachlich gebotenen Qualität sowie wirtschaftlich erbracht werden.
(2) Die Krankenkassen und die Leistungserbringer haben durch geeignete Maßnahmen auf eine humane Krankenbehandlung ihrer Versicherten hinzuwirken.“ https://dejure.org/gesetze/SGB_V/70.html
Gegen diese Gesetze haben die KKG, die BKB und die Krankenkassen permanent verstoßen.
- 1989
13.07.1989, Der Dekan der Medizinischen Fakultät der HHU, Prof. Dr. Pfitzer,
lässt sich von Ryke Geerd Hamer zu dessen „Neuer Medizin“ interviewen.
http://web.archive.org/web/20050210144309/http://pilhar.com/Hamer/Korrespo/1989/890713.htm
19.07.1989, Entzug der Approbation von Dr. Ryke Geerd Hamer
Das Verwaltungsgericht in Koblenz bestätigt gegenüber Dr. Hamer den Entzug der Approbation. (Az 9 K 215/87) „Der Kläger sei wegen einer nachträglich eingetretenen Schwäche seiner geistigen Kräfte zur Ausübung des ärztlichen Berufes unfähig geworden, da er mangels entsprechender Einsicht nicht mehr in der Lage sei, den ärztlichen Pflichten bei der Behandlung von Krebskranken nachzukommen. Nach dem Ergebnis der angestellten Ermittlungen verfüge er infolge seiner psychopathischen Persönlichkeitsstruktur nicht über die notwendige Einsichtsfähigkeit, um zu erkennen, daß die Richtigkeit seiner Theorie der „Eisernen Regel des Krebs“ nicht bewiesen sei …“
http://web.archive.org/web/19990828044827/www.pilhar.com/Hamer/Korrespo/1989/890719.htm
1989, Hamer RG: KREBS. Krankheit der Seele. Kurzschluß im Gehirn,
dem Computer unseres Organismus. Die EISERNE REGEL DES KREBS.
Eigenverlag (Amici di Dirk, Köln)
1989/90, Stemmann, EA, Starzmann, G, Meyn, T, Jakob, M, Schachoff, R:
Neue Wege der Behandlung der atopischen Dermatitis (der Neurodermitis, des endogenen Ekzems). Ein ganzheitliches Konzept und Behandlungsverfahren. Pädagogische Praxis 39, 305-318
In diesem Artikel beschreibt Stemmann mögliche Auslöser der ND und Wege zu deren Vermeidung. Dabei spielen psychische Spannungen und die Ernährung eine große Rolle. „Langeweile und kleine Konflikte, die durch Aufstehen, Waschen, Hautpflege, Anziehen, Essen, Spielen, Aufräumen oder Schlafengehen entstehen.“ S. 306 Außerdem werden Überforderungen, Unterforderungen und Trennungen als mögliche Auslöser genannt. Verschiedene Maßnahmen zur Stressreduktion und eine strenge Diät werden empfohlen. Auch dieser Text ist noch nicht von Ryke Geerd Hamer beeinflusst, der 1987 erstmals sein „Vermächtnis einer Neuen Medizin“ publizierte.
- 1990
9/1990, Przybilla B, Ring J., Semin Dermatol., 220-5
“As most of the patients react only to one or two food items and as these often differ from one patient to another, undirected exclusion diet regimens are unnecessary and unethical.”
19.11.1990, Eintrag ins Vereinsregister 667 (Allergie- und umweltkrankes Kind e.V.) beim Amtsgericht in Gelsenkirchen-Buer:
„Kinderarzt Prof. Dr. Ernst-August Stemmann, Gelsenkirchen-Buer (1. stellvertretender Vorsitzender)“.
1990, Stemmann EA, Starzmann G: Die Behandlung der atopischen Dermatitis. Erfahrungsheilkunde, 1990, II, 741-747
Der Artikel reiht sich in die psychosomatisch orientierte Literatur zur Entstehung der ND ein. Überschriften des Textes: Theorien der Pathogenese, Die veränderte Reaktivität der Haut, Immunologische Mechanismen, Psychosomatische Vorgänge, Psychische Entwicklung des Säuglings, Die Mutter-Kind-Beziehung, Die Situation des Neurodermitikers, Ausschaltung irritativer Reize, Das Austesten einer Nahrungsmittelallergie, Die Behandlung mit Diät, Betreuung durch die Eltern, Die Persönlichkeitsentwicklung des neurodermitischen Kindes, Überwindung der Isolation, Die Behandlung des Kratzverhaltens, Das Selbstwertgefühl des neurodermitischen Kindes, Schlafstörungen. Auch dieser Artikel ist noch nicht von Hamer beeinflusst.
1990, Klosterhalfen, W., Klosterhalfen, S.
Psychoimmunologie. In: Thure von Uexküll, Psychosomatische Medizin, 4. Auflage, Kap. 11, 195-211
- 1991
15.04.1991, Dr. Wolfgang Klosterhalfen wird von der Stadt Gelsenkirchen als Diplom-Psychologe angestellt und der Kinderklinik Gelsenkirchen zugeteilt.
Zuvor war ich viele Jahre als wissenschaftlicher Angestellter am Institut für Medizinische Psychologie der Universität Düsseldorf tätig und national sowie international vor allem durch zahlreiche Publikationen und Kongressvorträge zur Psychoimmunologie bekannt. Zwischen Stemmann und mir war mündlich eine Zusammenarbeit im Bereich der psychoimmunologischen Forschung vereinbart worden. Von der Betreuung von Patienten und Eltern war dabei nicht die Rede.
- 1992
4/1992 – 9/1992, Dr. Wolfgang Klosterhalfen vertritt am Klinikum der Universität Hamburg den C-4-Lehrstuhl für Medizinische Psychologie
19.05.1992, Dr. Wolfgang Klosterhalfen wird vom Land NRW zum Außerplanmäßigen Professor für Medizinische Psychologie ernannt
23./24.05.1992, von Prof. Stemmann geleitete Ärztekonferenz in der Städtischen Kinderklinik Gelsenkirchen zur Überprüfung der Gesetzmäßigkeiten der „Neuen Medizin“
Bei dieser Konferenz war anscheinend Dr. Hamer anwesend. xx5
Der Journalist Hubert Rehm hat mir zu dieser Konferenz mitgeteilt, Dekan Pfitzer habe am 16.12.2002 einen Brief an den Bundesminister für Gesundheit geschrieben. Darin stünde, dass ein Prüfbericht weder von Stemmann noch von Hamer erstellt worden sei, und die Protokollführung bei Hamer gelegen sei.
24.06.1992, Brief von Prof. Stemmann an den Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Düsseldorf
„Sehr geehrter Herr Dekan,
Ihrem Vorschlag, dass ich als Mitglied der Medizinischen Fakultät in einer Ärztekonferenz 20 Fälle daraufhin untersuchen soll, ob sie nach den biologischen Gesetzmäßigkeiten der ‚Neuen Medizin’ des Dr. Ryke Geerd Hamer reproduzierbar sind, habe ich entsprochen. … Am 23. und 24. Mai 1992 hat unter meiner Leitung eine Konferenz in der Städtischen Kinderklinik Gelsenkirchen an 24 Fällen nach den Regeln der ‚Neuen Medizin’ stattgefunden … Wir fanden ausnahmslos bei allen 24 Fällen … dass die biologischen Gesetzmäßigkeiten der ‚Neuen Medizin’ 1-3 jeweils für jede Teilerkrankung exakt erfüllt waren und zwar auf allen 3 Ebenen, der Psyche, dem Gehirn und den Organen, und das für jede einzelne Phase synchron. … In den nächsten Tagen geht Ihnen die darüber ausgefertigte ausführliche Dokumentation samt detailliertem Prüfbericht von mir gesondert zu. Die Wahrscheinlichkeit, dass nach der strengen wissenschaftlichen Überprüfung auf Reproduzierbarkeit die Gesetzmäßigkeiten der „Neuen Medizin“ (1-3) r i c h t i g sind, muß nunmehr als sehr hoch angesetzt werden.“ www.neue-medizin.de/html/body_dok_11.html
http://www.klinikskandal.com/19920624_Zertifikat_Neue_Medizin_durch_Stemmann.jpg
Die angeblich schon angefertigte Dokumentation ist bisher weder dem Dekanat in Düsseldorf vorgelegt noch im Internet oder woanders veröffentlicht worden. Herr Dr. Stemmann hat mir im Jahr 2000 handschriftlich mitgeteilt, es sei kein Bericht angefertigt worden: www.reimbibel.de/Stemmann-kein-Bericht.pdf.
Es scheint, dass Stemmann entweder den Dekan oder mich belogen hat.
Das Gutachten Stemmanns dürfte der Hamer-Sekte beim Anwerben neuer Opfer geholfen haben. Es sind weit über 100 Fälle belegt, bei denen Krebspatienten durch Hamer und dessen Anhänger von Chemotherapie, Bestrahlungen und Operationen abgehalten wurden und oft unter großen Schmerzen gestorben sind. Näheres hier:
http://www.ariplex.com/ama/ama_ham2.htm und hier:
https://www.psiram.com/de/index.php/Opfer_der_Germanischen_Neuen_Medizin
Der Geschäftsführer der Bergmannsheil und Kinderklinik Buer, Werner Neugebauer, hat bis zuletzt bestritten, dass Stemmann ein Anhänger Hamers war. Noch im Jahr 2020 erklärte er gegenüber dem SPIEGEL: „Stemmann habe sich ohnehin nur hinsichtlich weniger Ansätze den Thesen Hamers angenähert und das auch nur >mit der gebotenen wissenschaftlichen Distanz<“. (Spiegel Nr.41, 02.10.2020, S. 51)
Juli 1992, Stemmann preist Hamers Forschungsarbeiten als grandiose Idee
Stemmann bezeichnet gegenüber der Presseagentur ddp Hamers Forschungsarbeiten als eine „grandiose Idee“ und Hamer selbst als „in Teilbereichen einen der größten Forscher dieser Zeit“. … „Lediglich in einem Punkt geht Stemmann auf Distanz zu Hamer. Nach Ansichten des Gelsenkirchener Professors eignet sich nicht jeder Mensch für die reine Behandlung der Seele zur Lösung des Konflikts und damit der Krankheit. Gerade bei labilen Personen bestehe die große Gefahr, daß die Konfliktlösung fehlschlage, beziehungsweise der Konflikt und damit die Krankheit immer wieder auftauche. Stemmann plädiert daher für ein Nebeneinander der Behandlungsmethoden Hamers und denen der Schulmedizin.“ xx2
https://web.archive.org/web/20000311024537/http://www.pilhar.com/News/Presse/1992/9207ddp.htm
03.07.1992, Hamer-Anhänger Helmut Pilhar wirbt mit Stemmanns „Ärztekonferenz“ an der KKG für die „Neue Medizin“ von R.G. Hamer
„Liebe Leser,
Eine gute Nachricht: Vor kurzem wurde die NEUE MEDIZIN Dr. Hamers im Auftrag der medizinischen Fakultät der Universität Düsseldorf bei einer zweitägigen Konferenz unter Vorsitz von Prof. Stemmann aus Gelsenkirchen geprüft und für richtig befunden!
Die vorgestellten Patientenfälle wurden in einer mehrhundertseitigen Dokumentation zusammengestellt. Diese Dokumentation beweist allen, die immer noch wider besseres Wissen behaupten, Dr. Hamers Erkenntnisse seien ungeprüfte Theorien, das Gegenteil:
Wir drucken ein unterschriebenes Dokument der Überprüfungskonferenz von Gelsenkirchen für Sie ab, das wir Sie bitten zu verbreiten, gerade auch unter Medizinern.“
https://web.archive.org/web/19991118141250/http://www.pilhar.com/News/Amici_n/92_3.htm ; https://www.germanische-heilkunde.at/dokumentation-beitrag-anzeigen/eine-gute-nachricht.html
29.09.1992, Persönliche Begegnung von Dr. Hamer und Dr. Stemmann
im Hessischen Landesprüfungsamt für Heilberufe
http://web.archive.org/web/20050210151201/http://pilhar.com/Hamer/Korrespo/1992/921106.htm
- 1993
1993, Stemmann EA, Starzmann G, Schachoff R, Langer D, Klosterhalfen W, Lion KA, Stachnik J, van Meerbergen, S
Neurodermitis ist heilbar. Das Gelsenkirchener Behandlungsprogramm der Neurodermitis. Sozialtherapie, 1993, 6-7, 23-33
(Ich habe an diesem Artikel nicht mitgearbeitet. WK)
In diesem Artikel wird erstmals von Stemmann die Entstehung der ND aus der Perspektive der „Neuen Medizin“ von Hamer beschrieben:
„Eine Neurodermitis kann nur durch ein Gefühl entstehen, das den Betroffenen elementar, unerwartet, vergleichbar einem Schock, trifft. … Welches Gefühl verursacht eine Neurodermitis? Bestimmte Gefühle haben Bezug zu bestimmten Krankheiten und gehen ihnen voraus. Bei der Neurodermitis dominiert das Gefühl „Trennung“. Unter Trennung ist der Abriß des Körperkontaktes, der Verlust des Kontaktes zur Mutter, Familie, zu Freunden, zur gewohnten Umgebung zu verstehen. … und so entsteht eine Neurodermitis nach Situationen, in denen „Trennungen“ vollzogen werden, wie
. nach der Geburt, Trennung von der Mutter
. beim Abstillen, Trennung von der Brust, der Nahrungsquelle
. durch die Geburt eines Geschwisterkindes, Trennung von der Mutter
. nach Scheidung der Eltern, Trennung von einem Elternteil
. nach Wohnortwechsel, Trennung von dem alten Revier
. nach Scheitern der ersten Liebe, Trennung von dem geliebten Menschen
. nach Arbeitsplatzwechsel, Trennung von dem gewohnten Umfeld
Wiederholen sich derartige Situationen von Trennung, in denen das Gefühl erinnert und als Kränkung empfunden wird, werden jedesmal neurodermitische Beschwerden auftreten, und damit ist die chronische Krankheit programmiert.
Zusammen mit der Kränkung durch das Gefühl können auch andere Informationen wahrgenommen und gespeichert werden, die zu dem Zeitpunkt, da der Betroffene die Kränkung empfunden hat, vorhanden waren, wie
Sinneswahrnehmungen in Form von Geräuschen, Gerüchen u.a.
Der Kontakt mit Allergenen, infektiösen Erregern, Schadstoffen u.a.
Werden dann diese Sinneswahrnehmungen in Form von Geräuschen, Gerüchen u.a. bewußt oder, was zumeist der Fall ist, unbewußt erinnert oder findet erneuter Fremdstoffkontakt mit Allergenen, infektiösen Erregern, Schadstoffen u.a. statt, so treten Neurodermitissymptome auf.“ S. 25f
Bei der Darstellung der Behandlungsmaßnahmen ist noch nicht von einer täglich insgesamt mehrstündigen Trennung von Mutter und Kind (sogar bei Säuglingen) die Rede: „Eine zu starke Anklammerung der Familienmitglieder aneinander wird in kleinen Schritten vorsichtig gelöst (Methode der systematischen Desensibilisierung)“ S. 33
9/1993, Bericht von Prof. Stemmann für die AOK Ennepe-Ruhr
Titel: „Klinische Prüfung zur Evaluierung therapeutischer Effekte im „Schwelmer Modell“. Wissenschaftliche Erfolgskontrolle. Prof. Dr. E. A. Stemmann, Prof. W. Klosterhalfen, Städtische Kinderklinik“
Auf Seite 70 dieses Berichtes, zu dem ich als Hilfskraft Stemmanns lediglich durch Auswertung der Patientenakten und statistische Darstellungen und Berechnungen beigetragen habe, heißt es:
„Laut Hamer (9) wird die Trennung wie ein Schock erlebt, wenn sie den Betreffenden unerwartet trifft und ihm wehtut. Das Trennungserlebnis bzw. –gefühl löst dann die Neurodermitis ursächlich aus. Doch zunächst sind die Krankheitssymptome noch nicht sichtbar, solange den Betroffenen sein „gekränktes“ Gefühl intensiv beschäftigt. Es ruft eine Dauersympathikotonie hervor, erkennbar an der inneren Unruhe, dem gereizten Verhalten, der trockenen und blassen Haut und den kalten Händen und Füßen. Wird das krankmachende Gefühl überwunden, so geht die Stressphase in eine vagotone Phase über, in der die Neurodermitis in Erscheinung tritt. Die Haut ist gerötet, feucht, Hände und Füße sind warm, die innere Spannung sinkt und erst danach kehrt der Organismus zur Normotonie zurück, wenn die Haut abgeheilt ist.
Zusammen mit der Kränkung durch das Gefühl können auch andere Informationen dauerhaft eingeprägt werden, die zu dem Zeitpunkt, als der Betreffende die Kränkung empfunden hat, vorhanden waren wie – Sinneswahrnehmungen – der Kontakt mit Allergenen, infektiösen Erregern, Schadstoffen u.a. Wird das Gefühl der Trennung bewusst oder unbewusst erinnert oder werden programmierte Sinnesreize wahrgenommen bzw. findet ein erneuter Fremdstoffkontakt statt, so gerät der Betroffene automatisch in eine Stressphase, nach deren Abklingen unmittelbar Juckreiz einsetzt, und/oder es folgen ein bis zwei Tage später entzündliche neurodermitische Veränderungen nach.“
Seite 98: „9. Hamer, R. G.: Vermächtnis einer Neuen Medizin, Bd. I Amici di Dirk Verlag Köln 1987“
Bei dieser „Klinischen Prüfung“ gibt es keine Kontrollgruppe, aber immerhin eine Fotodokumentation mit einer Blindauswertung durch zwei Personen, deren Beurteilung des Schweregrads der ND hoch korreliert war (r>.80).
1993 (?) Prof. Stemmann erhält den Bürgerpreis der CDU-Ratsfraktion
Quelle: WAZ, Gelsenkirchen, 22.12.2004
- 1994
10.06.1994, Hamer schlägt Stemmann als Gutachter für seine Habilitationsschrift vor
http://web.archive.org/web/20060219101210/http://pilhar.com/Hamer/Korrespo/1994/940610.htm
12/1994, Stemmann, EA: Asthma bronchiale.
Das Gelsenkirchener Behandlungsverfahren
DIN A5-Broschüre für Eltern, 16 Seiten, vertrieben durch den Verein Allergie- und umweltkrankes Kind e.V., Gelsenkirchen
Bei der Entstehung des Asthma bronchiale geht Stemmann von der Irrlehre Hamers aus:
„Asthma beruht auf einer zentralfunktionellen Fehlsteuerung.“ (S. 4) „Asthma entsteht, wenn der Betroffene ein krankmachendes Gefühlempfindet oder ein Gefühl der Kränkung erlebt hat.“ (S. 5) „Der Betroffene ist weder psychisch auffällig, noch besitzt er eine kranke Seele.
Er hat sich lediglich „verfühlt“, und dadurch ist er an einem Asthma erkrankt. … Asthma kann nur durch ein Gefühl entstehen, das den Betroffenen elementar, unerwartet, vergleichbar einem Schock, trifft. … Bestimmte Gefühle haben Bezug zu bestimmten Krankheiten und gehen ihnen voraus. Beim Asthma dominiert das Gefühl “Revierangst”. … Jemand droht, in das Revier, das der Betroffene für sich reklamiert, einzudringen oder es unerlaubterweise zu verlassen.“ (S. 6) „Der Krankheitsverlauf ist zweiphasig: erst wenn das krankmachende Gefühl überwunden ist, d. h. in der Entspannung, setzt Asthma ein.“ S. 8 www.klinikskandal.com/Beweisstueck_20050405_Asthma_bronchiale.pdf
1994 (?), Tafel von Hamer im Dienstzimmer von Prof. Stemmann xx2
Dr. Stemmann hängt in seinem Dienstzimmer in der Kinderklinik Gelsenkirchen eine von Hamer stammende große mehrfarbige Wandtafel auf, die mit „PSYCHE GEHIRN ORGAN, DIE ZUSAMMENHÄNGE ZWISCHEN DEN DREI EBENEN DER NEUEN MEDIZIN NACH DR. RYKE GEERD HAMER“ überschrieben ist, und etwa 150 biologische Konflikte mit den dazu angeblich gehörenden unterschiedlich lokalisierten Hirnläsionen und den dazu spezifisch passenden Krankheiten darstellt. Diese Tafel wird erst etwa im Jahr 2002 durch eine Deutschland-Karte ersetzt, auf der die Lokalisationen der AUK-Ortsgruppen gekennzeichnet sind.
1994 (?) Franz Müntefering (SPD) eröffnet die Umweltstation der KKG xx5
Müntefering war damals Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales in NRW.
Die teure Umweltstation, die nach dem Umzug der KKG von Westerholt nach Buer abgerissen wurde, war eine von vielen fixen Ideen von Prof. Stemmann. Ich habe hier darüber berichtet: www.reimbibel.de/GBV-Kinderklinik-Gelsenkirchen-Umweltstation.htm oder .pdf.
- 1995
1995 (?)
Merkblatt
(Nur in Verbindung mit der Teilnahme an den Gruppengesprächen im Rahmen des Gelsenkirchener Behandlungsprogramms)
Trennung – Verlust
Dieses Merkblatt für die am GBV teilnehmenden Begleitpersonen (fast ausschließlich Mütter) listet zahlreiche Trennungsarten und Trennungsumstände auf. Es soll offensichtlich den Müttern dabei helfen, Trennungserlebnisse der erkrankten Kinder zu identifizieren, die gemäß der Irrlehre von Hamer und Stemmann Asthma oder Neurodermitis verursacht haben.
Das kann dann notfalls auch ein verloren gegangener Nuckel sein. Aber nur, wenn das Kind durch diesen Verlust traumatisiert wurde. Eine solche Argumentation ist zirkelschlüssig: Bei Säuglingen mit ND nach Nuckelverlust wird unterstellt, dass der Verlust das Kind traumatisiert hat; Kinder, die ihren Nuckel verloren haben, aber keine ND bekamen, waren nach dieser „Theorie“ nicht traumatisiert worden.
1995 (?), Merkblatt „Revierkonflikt“ von Dipl.-Psych. Gerd Starzmann
Dieses Merkblatt dürfte etwa 1995 verfasst worden sein. Herr Starzmann war kein Anhänger Hamers, hat hier aber „unretouchiert“ einen zentralen Begriff aus Hamers „Neuer Medizin“ verwendet. Im Rahmen des in Stemmanns Psychosomatik-Abteilung üblichen Verwischens von Spuren zu Hamer, wurde später meist statt von einem Revierkonflikt von Revierangst als Ursache von Asthma gesprochen.
Juli 1996, Stemmann, EA: Neurodermitis (endogenes Ekzem, atopische Dermatitis). Das Gelsenkirchener Behandlungsverfahren
DIN A5-Broschüre für Eltern, 16 Seiten, vertrieben durch den Verein „Allergie- und umweltkrankes Kind e.V.“, Gelsenkirchen
https://web.archive.org/web/20030323131236/www.kinderklinik-ge.de/Schriften/Neurodermitis.pdf
Auch in dieser Broschüre (in der ich ungefragt als Mitautor genannt werde, obwohl ich keinen einzigen Satz beigesteuert habe) zeigt sich der Einfluss der zunächst „Neue Medizin“, später „Germanische Neuen Medizin“ (GNM) genannten Irrlehre von Hamer (1987, 1989, 1994) auf Stemmann und das GBV.
„Nach dem hier vertretenen Konzept ist die Neurodermitis nicht als eine Hauterkrankung zu betrachten. … Das Gelsenkirchener Behandlungsverfahren geht davon aus, daß ganz spezifische Streßsituationen für das Entstehen einer Neurodermitis verantwortlich sind. Grundsätzlich entsteht eine chronische Krankheit durch ein Gefühl, welches den Betreffenden elementar, unerwartet, vergleichbar einem Schock trifft. Bei der Neurodermitis ist dies das Gefühl von Trennung. Der Betroffene ist trennungsängstlich, trennungsempfindlich. Unter Trennung ist hierbei der unerwartete Abriß des Körperkontaktes, der Verlust des Kontaktes zur Mutter, Familie, zu Freunden, zur gewohnten Umgebung zu verstehen. Wichtig ist, daß nicht jede Trennung in die Erkrankung führen kann, sondern nur eine Trennungssituation, in der der Betreffende gefühlsmäßig “auf dem falschen Fuß erwischt” wird, in der er sich “verfühlt”.“ S. 2
- 1996
1996, Klosterhalfen, W., Klosterhalfen, S.: Psychoimmunologie
In: Thure von Uexküll, Psychosomatische Medizin, 5. Auflage, S. 195-211
- 1997
04.06.1997, WAZ Gms): „Die Hauterkrankung Neurodermitis ist heilbar,
sagt Prof. E.A. Stemmann.“
08.09.1997, Der Spiegel: Ein gefährlicher Erlöser
Gisela Friedrichsen über eine Gerichtsverhandlung gegen Hamer
https://web.archive.org/web/20010902114124/http://www.pilhar.com/News/Presse/1997/19970908.htm
- 1998
1998, Eröffnung der Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie
In der Tagesklinik der KKG habe ich von Ende 1999 bis 9/2003 als Psychologe gearbeitet. Der sehr engagierte Leiter dieser Einrichtung, Kinder- und Jugendpsychiater Dr. Reinhold Martens, hat die Klinik leider schon Ende 2000 fluchtartig wieder verlassen, nachdem ihm im Gespräch mit Prof. Stemmann klargeworden war, dass Prof. Stemmann ein Anhänger Hamers ist, von Kindern mit ND Schädel-CTs machen lässt, und die Gesundheitsdezernentin der Stadt, Henriette Reker, ihm sagte, dass man dagegen nichts tun solle.
- 1999
29.01.1999, Prof. Stemmann über das GBV: xx2
„Hier handelt es sich um ein ganzheitliches Modell, das die eigentliche Ursache der Erkrankung sucht und darauf die Behandlung aufbaut.
Es vertritt die Meinung, daß die Ursachen einer Krankheit stets in einer Gefühlsverletzung liegen, die den Erkrankten unerwartet getroffen hat und die durch bestimmte Auslöser verstärkt und erhalten bleibt.“
https://web.archive.org/web/19990129054102/http://members.aol.com/AUKGE/gels_mod.html
03.02.1999, Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ) über das GBV
„Prof. Stemmann, Leitender Arzt der Städtischen Kinderklinik Gelsenkirchen, tritt nicht nur mit Sprüchen auf, er hat mit seiner Therapie auch reichlich Erfolge erzielt. Wichtig bei Stemmanns Therapie ist die Mitarbeit der Betroffenen und die Einsicht, dass psychologische Faktoren eine große Rolle spielen.“
20.04.1999, Älteste, mir noch zugängliche Internetseite des Vereins „AuK“
https://web.archive.org/web/19990420103420/http://members.aol.com/AUKGE/index.html xx2
19.06.1999, WAZ: „Eine Waffe gegen die Allergien. Prof. Stemmann kämpft.“
„Wenn es um Allergien geht, dann zählt Professor Ernst August Stemmann (60) und mit ihm die Städt. Kinderklinik an der Westerholter Straße, die er leitet, zu den ersten Adressen. … Bei aller Bescheidenheit, gerade wir haben hervorragende Erfolge erzielt. Dabei hat sich vor allem die Zusammenarbeit mit unserem Psychologen Gerd Starzmann als äußerst fruchtbar erwiesen. Der Nutzen für die Betroffenen war uns stets das Wichtigste. … Streß durch Trennungsschmerz löst Neurodermitis aus. Streß durch Aggressionen wie Haß, Ärger, Neid oder Eifersucht verursacht Asthma.“
WAZ: „Wie hoch ist die Erfolgsrate an Ihrer Klink?
Stemmann: Wir hatten bislang etwa 2500 allergiekranke Kinder im stationären Bereich. 80 % waren innerhalb eines Jahres geheilt.
WAZ: Dennoch sind Ihre Erkenntnisse umstritten.
Stemmann: Neue Ideen haben es gerade in der Medizin schwer, sich durchzusetzen. Für eine Anerkennung fehlt eine streng naturwissenschaftliche Beweiskette. Ich werbe bundesweit für unsere Allergie-Bekämpfung. Denn uns gehört die Zukunft. Zum ersten Mal haben wir eine Waffe gegen diese chronische Krankheit.“
1999, Stemmann, EA: Asthma ist heilbar.
Das Gelsenkirchener Behandlungsverfahren
Dieses im Eigenverlag erschienene und von AuK e.V. vertriebene Buch hat 533 Seiten, auf denen 318 mal der von R.G. Hamer stammende Begriff „Revierangst“ vorkommt.
„Revierangst verursacht Asthma … Die minutiöse Analyse der Lebensgeschichten von Asthmakranken hat ergeben, daß Asthma
– erstmals auftrat, als etwas elementar gegen den Willen des Betreffenden geschah und
– künftighin immer dann ausgelöst wird, wenn etwas passiert, daß die Person sich anders vorgestellt hat, wenn der Betroffene sich bedrängt fühlt.
Beachte:
Asthma entsteht, wenn etwas elementar gegen den Willen des Betreffenden geschieht! Daß etwas, das gegen den eigenen Willen geht, Asthma verursacht, ist nur zu verstehen aus der Sicht der Evolution. Es handelt sich um ein Urgefühl des Menschen, sein Revier ist bedroht, Angst um das Revier kommt auf und ruft extremen Streß hervor. Aus Sicht der Evolution entsteht Asthma durch Revierangst (119). “ S. 58
„Ein Mensch, der unter Revierangst leidet, erlebt bei einem vermuteten oder realen Revierkonflikt Streß und reagiert darauf unangemessen – mit Asthma – und seine Reaktion läßt sich willentlich nicht verhindern.“ S. 63
Dass Asthma durch Revierangst entsteht, sieht nicht die Evolution so, sondern wurde erstmals von Hamer behauptet. Im Literaturverzeichnis findet man nämlich unter Nr. 119:
Hamer, R. G.: Kurzfassung der Neuen Medizin (Stand 1994)
Zur Vorlage im Habilitationsverfahren von 1981 an der Universität Tübingen
Amici di Dirk Verlagsgesellschaft, Köln 1994“
- 2000
Ab Januar 2000
Etwa ab Mitte 2004 präsentiert die Internetseite des professionellen Hamer-Anhängers Helmut Pilhar (Fall Olivia) eine neue Auflistung von Links. Bis dahin stand seit Januar 2000 auf Platz 1 der Linkliste in www.pilhar.com der Eintrag: „www.kinderklinik-ge.de/ – Prof. Dr. E.A. Stemmann“. http://web.archive.org/web/20001025183006/http://pilhar.com/Service/fremdli.htm
26.01.2000, Ankündigung eines Seminars mit Prof. Stemmann in der WAZ
in der Realschule Mühlenstraße: „Asthma ist heilbar“
„Asthma entsteht in einer Situation in der der Betroffene Angst empfindet. Diese provoziere unkontrollierbaren Stress, da jemand in seinen Lebensbereich, sein Revier einzudringen versuche.“
12.02.2000, Vortrag von Prof. Stemmann an der Kinderklinik Gelsenkirchen
„Heuschnupfen ist heilbar.“
02.03.2000, Psychiaterin Bridges (Stadt Düsseldorf) an Klosterhalfen xx5
Ab 1995 haben meine Vorgesetzten in der KKG, Dipl.-Psychologe Gerd Starzmann und Dr. E.A. Stemmann, eine unerlaubte Nebenakte über „Problemsituationen“, in die ich involviert gewesen sei, geführt, wiederholt meinen Arbeitsbereich eingeschränkt und Ende 1999 auf der „Basis“ dieser Geheimakte vergeblich versucht, mich einer psychiatrischen Untersuchung zuzuführen:
Auslöser für diesen Versuch, mich aus der KKG zu vertreiben, war „Insubordination“. Ich hatte es gewagt, mich auf der Kopie eines Artikels, über den ich meinen ärztlichen Kolleg/inn/en im Anschluss an die Montagskonferenz der KKG berichtet hatte, handschriftlich über zwei Oberärzte der KKG zu beschweren. Ich hatte über eine Idee von mir berichtet, antizipatorische Übelkeit bei Chemotherapie zu verhindern. Diese Idee war erstmals und mit einem positiven Ergebnis experimentell getestet worden:
(Prof. Stemmann war anscheinend mit seinem Einwirken auf die Mütter seiner Privatpatienten so beschäftigt, dass er schon seit Jahren kaum noch an diesen Montagskonferenzen teilgenommen hat.)
Diese Nebenakte ist im Jahr 2000 gegen meinen erklärten Willen vom damaligen Verwaltungsdirektor der KKG, Dieter Thomescheit, vernichtet worden: x143
Die Psychiaterin des Düsseldorfer Gesundheitsamts, Frau Bridges, mit der ich gesprochen habe, war über den ganzen Vorgang sehr verwundert. (Ich war z.B. nie zu diesen „Problemsituationen“ von meinen Vorgesetzten angehört worden.) Unser Gespräch hatte nicht den Charakter einer psychiatrischen Untersuchung, und es ist anscheinend auch kein psychiatrisches Gutachten von Frau Bridges erstellt worden. Xx5
19.06.2000, Prof. Klosterhalfen an Prof. Häussinger xx4
(Dekan der Medizinischen Fakultät der HHU Düsseldorf)
„Sehr geehrter Herr Dekan,
wie Sie bitte der beiliegenden Abschrift entnehmen, haben der Kollege Stemmann und die Kollegin Mühlpfordt mit Schreiben vom 24.6.1992 gegenüber dem Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Düsseldorf, Herrn Univ.-Prof. Dr. D.P. Pfitzer, angekündigt, ihm einen Prüfungsbericht über die sog. „Neue Medizin“ des (inzwischen vorbestraften „Krebswunderheilers“) Dr. Ryke Geerd Hamer zuzusenden. Bitte seien Sie so freundlich, mir mitzuteilen, ob ich diesen Prüfbericht im Dekanat einsehen kann.“
Auf diesen Brief hat mir Herr Professor Dr. Dr. Alfons Labisch in seiner Eigenschaft als Prodekan geantwortet, ein solcher Bericht läge dem Dekanat nicht vor.
08.07.2000, WAZ verbreitet Irrsinn über die Ursachen von Krankheiten
„Für Stemmann sind nämlich nicht ererbte Faktoren für den Ausbruch der Krankheiten verantwortlich, sondern eine Fehlsteuerung des Immunsystems, die wiederum hervorgerufen wird, weil ein Mensch sich in einer bestimmten Situation und danach bei ähnlichen Gefühlen immer wieder verfühlt.“ rea
02.11.2000, Gesetz zur Ächtung von Gewalt in der Erziehung (§ 1631 Abs. 2 BGB) „Kinder haben ein Recht auf gewaltfreie Erziehung. Körperliche Bestrafungen, seelische Verletzungen und andere entwürdigende Maßnahmen sind unzulässig.“
06.12.2000 (Aufruf der Webseite)
Die neurodermitiskranken Kinder sollen sich (mit Hilfe des GBVs) selbst heilen
„Der Denk- und Behandlungsansatz konzentriert sich vielmehr auf den ganzen Menschen. Gelingt es, ihn so zu beeinflussen, dass er Reize, Belastungen adäquat verarbeitet, dass er wieder lernt, seine körpereigene Abwehr und die Empfindlichkeit der Haut normal zu steuern, so heilt die Neurodermitis aus.“
https://web.archive.org/web/20001206020000/http://www.kinderklinik-ge.de/ Dieser „Denk- und Behandlungsansatz“ ist perfide, da er impliziert, dass a) die Eltern eine Mitschuld an der Entstehung der ND ihres Kindes haben und b) erneut schuldig werden, wenn nach der Behandlung in Gelsenkirchen keine Heilung eintritt.
Ende 2000, Stemmann EA, Starzmann G, Langer D: Wirksamkeit der Behandlung der Neurodermitis nach Prof. Dr. E.A. Stemmann
AUK-Brief 5/2000, Bundesverband Allergie- und umweltkrankes Kind e.V.
Studie 1: Starzmann hatte 1997 die Eltern von 42 Kindern ein Jahr nach dem Klinikaufenthalt befragt und 35 Antworten erhalten.
„70% der Befragten beurteilen den Erfolg ihrer Bemühungen als sehr gut bis gut.“ (S. 1)
Diese Studie genügt u.a. aus den folgenden Gründen nicht wissenschaftlichen Ansprüchen und rechtfertigt nicht die – zudem höheren – Kosten für eine stationäre Behandlung, eine starke Umstellung der Ernährung und ein weitgehendes Vernachlässigen der üblichen symptomreduzierenden Behandlungsmöglichkeiten:
1. Es fehlt eine Kontrollgruppe, die konventionell behandelt wurde. Da die Kinder durchschnittlich nur 10 Monate alt waren, war mit vielen behandlungsunabhängigen Spontanremissionen zu rechnen. Aus den Ergebnissen kann daher nicht geschlossen werden, dass das GBV insgesamt „gut für Kinder“ ist oder zumindest bei schwerer ND einer konventionellen Behandlung vorzuziehen ist.
2. Die Beurteilungen kamen nicht von Ärzten, sondern von den Eltern. Diese berichteten nicht über den Hautzustand, sondern „den Erfolg ihrer Bemühungen“. Es wird nicht berichtet, was darunter zu verstehen ist. Eltern könnten z.B. eine Besserung des Zustands der Haut, eigenes ruhigeres Verhalten in Stresssituationen oder mehr Gehorsam beim Kind als einen „Erfolg ihrer Bemühungen“ angesehen haben.
3. Bei 7 der 42 Kinder haben die Eltern nicht geantwortet. Der „Erfolg ihrer Bemühungen“ dürfte bei diesen Kindern im Durchschnitt geringer gewesen sein.
Studie 2 wird als „Langer, Dissertation, im Druck“ vorgestellt, eine solche Dissertation scheint es aber bis heute nicht zu geben. Möglicherweise ist eine eingereichte Dissertation mangels Wissenschaftlichkeit nicht angenommen worden. Zu 40 Kindern im Alter von 6 Monaten bis 4 Jahren gab es ein Jahr nach dem Klinikaufenthalt (1999) 38 Antworten. Erneut gab es keine Kontrollgruppe, erneut haben nicht Ärzte, sondern Eltern „ihren Behandlungserfolg“ beurteilt. „Der Zustand der Haut wurde in 87% als gebessert angegeben, … “ S. 2 Wissenschaftliche Inkompetenz demonstrierend, fabulieren Stemmann, Starzmann und Langer: „Die Behandlung der Neurodermitis nach Prof. Dr. E.A. Stemmann reaktiviert die Selbstheilungskräfte des Organismus. Der Neurodermitiserkrankte heilt sich selbst!“ S.2 Die Trennungs- und Kontaktfähigkeit des Kindes sei verbessert (S. 3) Wer hätte auch gedacht, dass z.B. ein zweijähriges Kind sich besser von seiner Mutter trennen und Kontakt zu einer anderen Person aufnehmenkann als ein einjähriges? „Herausgefunden“ hat das ein außerplanmäßiger Professor der HHU Düsseldorf in Zusammenarbeit mit zwei Diplom-Psychologen. Ihren Kolleg/inn/en werfen die Autoren dieses pseudowissenschaftlichen Machwerks indirekt vor, weniger tüchtig zu sein und unnötiges Leid sowie unnötige Kosten zu verursachen: „Würde das Gelsenkirchener Behandlungsverfahren Teil der Regelversorgung, so hätte das hohe gesundheitspolitische Bedeutung – den Betroffenen und ihren Familien könnte jahrelanges Leid und der Solidargemeinschaft unnötige Kosten erspart werden.“ S.4
Mir scheint eher das Gegenteil der Fall zu sein. Das GBV verursacht bei der Behandlung von ND und Asthma unnötiges Leid und unnötige Kosten. Bei den angeblichen Therapieerfolgen dürfte es sich um Spontanremissionen, therapieunabhängige Selektionseffekte (die Therapie wird meistens dann begonnen, wenn es dem Kind besonders schlecht geht), Effekte der Umstellung der Ernährung und Dankbarkeitseffekte handeln. Die Ernährungsumstellung dürfte bei den meisten Kindern gar nicht nötig gewesen sein und viele Kinder und deren Familien unnötig belastet haben. Es gab bei diesen beiden Studien keine unabhängige, „blinde“ ärztliche Bewertung des Hautzustands und keine konventionell behandelte Vergleichsgruppe. Beide Untersuchungen wurden von Mitarbeitern der Klinik durchgeführt, ausgewertet und „veröffentlicht“, die ein Interesse daran hatten, das GBV gut aussehen zu lassen. (Das soll nicht unterstellen, dass sie absichtlich geschummelt haben, stellt aber eine methodische Schwäche der Studie dar. Besser wäre es gewesen, Fotos durch zwei „blinde“, von der KKG unabhängige Begutachter auswerten zu lassen.)
Ein an der Klinik seit 1991 tätiger Mitarbeiter (ich selbst), der durch Promotion, Habilitation, zwei Lehrstuhlvertretungen, Betreuung einer einschlägigen Dissertation (R. Wiesner, 1999) und viele nationale und internationale Kongressvorträge und Publikationen im Bereich der psychoimmunologischen und psychosomatischen Forschung ausgewiesen war, wurde von der Mitarbeit an diesen Studien ausgeschlossen bzw. über deren Planung, Durchführung und „Publikation“ erst gar nicht informiert. Meine Kritik an allen drei ND-Studien der KKG:
- 2001
02.01.2001, Ankündigung eines Vortrags von Prof. Stemmann in der WAZ
„Allergie-Papst referiert im Westerholter Frauentreff. Zum Auftakt des Westerholter Frauentreffs am Vormittag im neuen Jahr haben die Organisatorinnen einen ganz besonderen Referenten verpflichtet: Professor Dr. med. Ernst Stemmann, den leitenden Arzt der städtischen Kinderklinik Gelsenkirchen. Neurodermitis, Asthma und Allergien sind das Thema des Spezialisten, dessen Patienten aus ganz Deutschland zu ihm kommen, um ihr angeblich unheilbares Leiden kurieren zu lassen.“
Der Vortrag fand im Pfarrzentrum St. Martinus statt.
16.01.2001, Ryke Geerd Hamer an Dekan Prof. Dieter Häussinger (HHU)
„Ihr Vorgänger, Prof. Dr. Pfitzer, hatte 1992 Herrn Prof. Stemmann beauftragt, eine Verifikation der Neuen Medizin durchzuführen. Er selbst kam aber zu der Konferenz, an der etwa 15 Ärzte teilnahmen, gegen die Absprache, nicht. Das Ergebnis der damaligen Verifikationskonferenz lege ich bei.“ xx6
24.01.2001, Bericht in der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung
„. Hilfe zur Selbsthilfe – das ist nach Ansicht des Vereins Allergie- und umweltkrankes Kind (AUK) der Schlüssel zum Erfolg bei der Behandlung von allergischen und chronischen Erkrankungen. … Stemmann vertritt die Ansicht, die Ursachen einer allergischen oder chronischen Erkrankung lägen stets in einer Gefühlsverletzung. Das so gestörte Immunsystem soll nach seinem Ansatz durch bestimmte Behandlungspunkte wieder in den Normbereich gebracht werden: vollwertige Ernährung, Vermeiden der Hauptallergene und ein tägliches Entspannungstraining. Intensive Gespräche sollen den erwachsenen Betroffenen zur Änderung seiner Einstellung bringen, um die Regelkreise, die die Krankheit unterhalten, aufzuheben. … Erklärtes Ziel ist die Aufklärung darüber, wie die körpereigene Abwehr normalisiert werden kann. Tw“
28.02.2001, Letzter Amtstag von Verwaltungsdirektor Dieter Thomescheit
als Leiter der Verwaltung und geschäftsführendes Mitglied der Klinikbetriebsleitung der KKG.
01.03.2001
Dipl.-Betriebswirt Werner Neugebauer wird Geschäftsführer der KKG.
03.04.2001, Bericht über das GBV in der WAZ
„Nach seiner Auffassung ist die Neurodermitis keine Erkrankung, deren Ursache letztendlich in der Haut begründet ist. Hier würden die Krankheitszeichen nur sichtbar. Die Ursache der Störung liege tiefer. Sie betreffe den ganzen Menschen, seine Persönlichkeit, sein Wesen.“
23.08.2001, Bericht in der WAZ
„Anstatt durch die tägliche Einnahme von Kortison und anderen Medikamenten setzen wir auf andere Behandlungsmethoden, die nicht unbedingt mit der hergebrachten Schulmedizin konform gehen, erklärt Stemmann, der Leiter der städtischen Kinderklinik. Mit Einzel- und Gruppentherapien wird versucht, Stress als Hauptauslöser der Krankheit abzubauen. Mit dieser Behandlungsmethode können die Ärzte auf gute Ergebnisse blicken. In den letzten Jahren hatten wir eine Erfolgsquote von 87%, weiß Ulrich Neumann, erster Vorsitzender des AuK zu berichten. Aufgrund dieser Erfolge stiegen in den vergangenen zehn Jahren nicht nur die Patientenzahlen auf etwa 1800 pro Jahr, sondern auch die Zahl der Mitglieder. Durch die erfolgreiche Behandlung entsteht ein Schneeballeffekt, beschreibt Prof. Stemmann, der dem Verein als ärztlich-wissenschaftlicher Berater zur Seite steht. Sind die Patienten und deren Angehörige mit den Ergebnissen zufrieden, treten sie häufig dem Verein bei und helfen selbst in den Beratungsstellen mit. Und wer könnte besser für diese Arbeit qualifiziert sein, als die Leute, bei denen unsere Therapie schon Erfolg hatte. sk“
http://archiv.waz.de/main_mappe2.asp?file=20&docid=00391333&verid=001
Ulrich Neumann war Regionaldirektor der AOK und von 1992 bis 2005 1. Vorsitzender des Bundesverbands „Allergie- und umweltkrankes Kind e.V.“.
30.09.2001 (Aufruf der Webseite) xx2
Ryke Geerd Hamer: Die Neurodermitis und ihre reproduzierbare Ursache
„Psychisch liegt immer ein Trennungskonflikt vor, also ein Abriß des Körperkontaktes zur Mutter, Familie/Herde, Freunde auch Tiere. Bei einem Konfliktschock des Getrenntwerdens beobachten wir Ulcera in der Haut, die wir allerdings meist nur mikroskopisch als solche erkennen können. Dabei müssen wir uns diesen Vorgang ganz realistisch vorstellen, als wenn diese Individuen mit Leim aneinander geklebt wären und bei der Trennung ein Stück von der äußersten Haut herausreißt. Wir können jetzt fühlen, daß die Haut dort nun nicht mehr samtig weich ist. Dieses „Krankheitsbild“ nennen wir Neurodermitis (konflikt-aktiv).“
https://web.archive.org/web/20010308214751/http://www.neue-medizin.de/body_page42.html
2001, Das Gesundheitsministerium NRW nimmt das Projekt „Selbstheilung (Spontanheilung) der Neurodermitis“ der KKG in den WHO-Projektverbund „Gesundes Land Nordrhein-Westfalen“ auf:
„Sehr geehrter Herr Prof. Stemmann,
mit dem Projekt „Selbstheilung (Spontanheilung) der Neurodermitis (des atopischen Ekzems)“ haben Sie sich um die Aufnahme in den Projektverbund „Gesundes Land Nordrhein-Westfalen“ beworben. Ich freue mich, dass ich Ihnen heute mitteilen kann, dass Ihr Projekt in den Projektverbund aufgenommen worden ist. Es wurde als beispielgebend und als eine Bereicherung für das Gesundheitswesen des Landes bewertet. Dazu gratuliere ich Ihnen.
Ich freue mich über das Engagement und danke Ihnen für Ihre Einsatzbereitschaft bei Ihren Bemühungen um eine beispielhafte Verbesserung im Gesundheitswesen. Auch Ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sowie alle weiteren Beteiligten, die zu dem Projekt
beigetragen haben, möchte ich in meinen Dank einbeziehen.
Mit dem Projektverbund „Gesundes Land Nordrhein-Westfalen“ 2001 sollen zum sechsten Mal Gesundheitsprojekte im Lande, die sich durch Innovation, Qualität und Wirtschaftlichkeit in besonderer Weise auszeichnen, veröffentlicht und damit einer breiten Öffentlichkeit bekannt gemacht werden.
Ich würde mich freuen, wenn Sie sich auch weiterhin für unsere gemeinsamen Ziele engagieren würden, damit wir das Erreichte nicht nur erhalten, sondern zukünftig noch ausbauen können.
Hierzu wünsche ich Ihnen viel Erfolg.
Mit freundlichen Grüßen
Birgit Fischer (Ministerin)“
Quelle: Stemmann und Stemmann (2002, S. 3)
Beschreibung des Projektverbunds durch das Ministerium (Aufruf der Webseite: 8/2003):
Dazu schrieb Hubert Rehm in der biomedizinischen Service-Zeitschrift „Laborjournal“ (6/2005, S. 22):
„Zur Aufnahme in den Projektverbund gab es eine Ausschreibung und Herr Stemmann hatte sich mit seinem „Gelsenkirchener Behandlungsverfahren“ beworben. Die wissenschaftliche Auswertung der Bewerbungen, eine Art Vorentscheid, oblag Jürgen Breckenkamp von der Uni Bielefeld. Die Kür nahm dann ein Gremium von zehn Vertretern der Ärzteschaft und Klinikträger (Kassenärztliche Vereinigung, BKK, AOK Rheinland, Gesundheitsamt Dortmund etc.) vor, nebst dem schon erwähnten Jürgen Breckenkamp. Stemmanns GBV wurde für drei Jahre in den Projektverbund aufgenommen. Weil er aber keinen Bericht lieferte, wurde er nach einem Jahr wieder ausgeschlossen. Das hindert ihn nicht, bis heute in seinen Broschüren und im Netz mit der Aufnahme in den Projektverbund zu werben.“
- 2002
01.01.2002
Bergmannsheil Buer und Städtische Kinderklinik Gelsenkirchen fusionieren zur BKB Bergmannsheil und Kinderklinik Buer gGmbH.
www.kjkge.de/Inhalt/Unternehmen/Chronik_der_Kinderklinik/index.php
23.10.2002, Bericht in der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung
„Seit über 20 Jahren wird an der Westerholter Straße das „Gelsenkirchener Behandlungsverfahren“ zur Heilung der Neurodermitis erfolgreich umgesetzt. Jetzt wurde dieses Verfahren von NRW-Familienministerin Birgit Fischer als „Bereicherung für das Gesundheitswesen des Landes“ gewürdigt. … „Jetzt wissen wir haargenau, wie die Krankheit abläuft“, sagt Stemmann. Nach Ermittlung des Stress-Faktors kann die Heilung des Patienten und seiner Angehörigen (die die Krankheit durch falsche Zuwendung verschlimmern) beginnen. … Nach einem Jahr gelten die Kinder als geheilt und können wieder alles essen. Anschlussbetreuung bieten die bundesweit 50 Ortsverbände der Selbsthilfegruppe „Allergie und umweltkrankes Kind“. Organisationen im Ausland werden sicher bald folgen, denn die Patienten kommen inzwischen aus ganz Europa.ho“
18.11.2002, Hamer-Opfer Sören Wechselbaum
In „Report Mainz“ erklärt die Mutter des von Hamer wegen eines Hodenkrebses „behandelten“ und am 01.07.2002 verstorbenen Sören Wechselbaum (Leipzig): „Wir demonstrieren heute, weil ich der Meinung bin, dass der Dr. Hamer und seine Konsorten meinen Sohn umgebracht haben.“
23.11.2002, Bericht in der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung
„Wenn das Immunsystem stets unter Hochspannung steht
Sie litt jahrelang unter Neurodermitis bis sie durch die Behandlungsmethode von Prof. Ernst August Stemmann, Leiter der Kinderklinik, geheilt wurde. „Ich war zu gefühlsbetont, zu ängstlich, zu gestresst“, sagt Reynoss. „Mein Immunsystem stand ständig unter Hochspannung.“ Auch ihr Vater, selbst Arzt, konnte ihr nicht helfen. …ho“
2002, Stemmann EA, Stemmann S: Selbstheilung (Spontanheilung) der Neurodermitis. Das Gelsenkirchener Behandlungsverfahren
Auslieferung: AuK, Westerholter Straße 143, 45892 Gelsenkirchen, 335 Seiten
Dieses Buch, bei dem nicht klar ist, inwiefern Sibylle Stemmann daran mitgewirkt hat, ist sozusagen die Bibel des GBVs.
„Der Erkrankte kann seine Neurodermitis selbst heilen. … Spontanheilungen belegen, dass die Neurodermitis heilbar ist. S. 4
Eine Neurodermitis entsteht durch ein Trennungs-, Verlusterlebnis, das unkontrollierbaren Stress hervorruft. … „Minutiöse Analysen des Lebens Erkrankter haben ergeben, dass dem erstmaligen Auftreten neurodermitischer Hauterscheinungen ausnahmslos (!) eine Trennung, ein Verlusterlebnis vorausgegangen ist und danach sind die Betroffenen auch trennungs- empfindlich – ein Zeichen dafür, dass die Trennung traumatisch verlaufen sein muss und unkontrollierbaren Stress ausgelöst hat.“ S. 37
„Eltern haben keinen Einfluß auf die Gedanken und Gefühle ihrer Kinder“. S. 38
„Empfindet das noch Ungeborene ein traumatisches Trennungsgefühl kurz vor der Geburt, so wird es schon mit den Zeichen der Neurodermitis geboren. Tritt die Neurodermitis Tage nach der Geburt auf, so war es das Trennungsereignis durch die Geburt selbst oder unmittelbar nach der Geburt.“ S. 41
„Menschen, die eine andere Krankheit als die Neurodermitis erworben haben, geben ein anderes, spezifisch zu der jeweiligen Krankheit passendes Gefühl an, das traumatisiert worden ist.“ S. 41
„Eine traumatische Trennung kann unterschiedlich erlebt werden: als Trennung von einer Person, einem Lebewesen; als Wechsel in eine neue Umgebung; als Verrat, Aufgabe von Glaubensinhalten, Leitideen; als Nicht-Erreichen eines sehnlich erwünschten Zieles; durch Trennung von einem Gegenstand, an dem das Herz hängt. Aufgrund der Fähigkeit des Menschen, sich Trennungssituationen vorzustellen, zu phantasieren, genügen diese assoziativen Fähigkeiten, um eine entsprechende unkontrollierbare Stressreaktion auszulösen.“ S. 45
„Betroffene, die sich ihre Beschwerden nicht erklären können und deshalb fürchten, zahlreiche Nahrungsmittel würden ihre Neurodermitis bedingen, sind Angstpatienten. S. 112
„Die Erfahrungen mit der eigenen Umweltstation haben ergeben: – Die Umweltbelastung scheint von untergeordneter Bedeutung zu sein, viel wesentlicher für das Krankheits- geschehen war der Stress, den der Betroffene selbst hervorrief bzw. der durch Kontakt mit seiner menschlichen Umgebung tagtäglich ausgelöst wurde.“ S. 120
„Auf das Trennungstraining muss sich die Kontaktperson vorbereiten. Sie muss entschlossen und überzeugt sein, dass das kranke Kind die angstfreie Trennung erlernen muss, selbst unter dem Preis, dass die Neurodermitis kurzzeitig massiv reaktiviert wird und dass sich das Kind blutig kratzt oder dass eine andere (akute) Krankheit, z. B. eine Angina, eine Bronchitis, ein Durchfall u. a. auftritt. Es gilt, ein hohes Ziel, nämlich Gesundheit, zu erreichen. Leider gelingt das nicht, ohne kurzfristig starken Stress zu erzeugen.“ S. 175
„Eine liebevolle, konsequente Erziehung basiert auf der Theorie der logischen Konsequenz. Der Kranke ist für sein Verhalten voll verantwortlich und eine logische Konsequenz ist das Resultat für sein Fehlverhalten. (…) Der Kranke bekommt keine Beachtung seines Verhaltens (z.B. wenn er kratzt) und er erhält auch keine Erlaubnis das zu tun, was er vorhatte (z.B. mit einem Freund spielen, Fernsehen, usw.). Widersprüche seitens des Kranken werden nicht akzeptiert. Bitten und Versprechungen sich zu bessern, werden nicht angenommen. Es gibt keine Diskussion (nicht ein einziges Wort) und keine zweite Chance.“ S.184
„Um Fehlverhalten, das … die Neurodermitis unterhält, zu korrigieren, ist – so paradox es erscheinen mag – starker Stress notwendig. Erst wenn Betroffener und seine Kontaktperson, seine Angehörigen unter hohen Stress geraten, können sie neue Verhaltensweisen, die der Gesundheit dienen, erwerben. Das Stresshormon Cortisol wandert in die Hirnzellen und löscht die dort nicht mehr erwünschten Programme für die krankheitserhaltenden Verhaltensweisen. Der Preis für den Betroffenen ist eine (zeitlich begrenzte) deutliche Verschlechterung seines Hautzustandes und die Kontaktperson erfährt Leid.“ S. 187
„In einer weiteren prospektiven Studie (Langer, Dissertation, im Druck) an 40 Kindern im Alter von 6 Monaten bis 4 Jahren, die im Jahr 1998 behandelt und ein Jahr später nachuntersucht wurden, wurde ebenfalls der Behandlungserfolg überprüft. Die Eltern wurden gebeten, die Behandlung zu beurteilen. … Der Zustand der Haut wurde in 87% als gebessert angegeben.… Der Neurodermitiskranke heilt sich selbst!“ S. 268
„Eine Neurodermitis entsteht offensichtlich nur dann, wenn der Betroffene sich in dem Geschehen handlungsunfähig, ohnmächtig fühlt – Angst um das Überleben verspürt und dadurch unter unkontrollierbaren Stress gerät.“ S. 288
„Die Sachinformation – Trennung – (in der Trennungsangst) verändert die Funktion des Gyrus postzentralis des Großhirns.“ S. 289
„Die Art der Trennung bestimmt die Lokalisation der Neurodermitis.“ S. 291
„Tägliches Salben, Cremen, Baden findet nicht statt und die Betroffenen erhalten auch langzeitig keine Medikamente. Es gibt keine Grundpflege der Haut. Damit entfällt die fortwährende Verstärkung der Erkrankung.“ S. 301
Zitate aus dem Buch von E.A. Stemmann und S. Stemmann (2002)
Selbstheilung (Spontanheilung) der Neurodermitis (Das Gelsenkirchener Behandlungsverfahren)
Auslieferung: AuK, Westerholter Straße 143, 45892 Gelsenkirchen, 335 Seiten
„Der Erkrankte kann seine Neurodermitis selbst heilen. … Spontanheilungen belegen, dass die Neurodermitis heilbar ist. S. 4
„Eine Neurodermitis entsteht durch ein Trennungs-, Verlusterlebnis, das unkontrollierbaren Stress hervorruft. … „Minutiöse Analysen des Lebens Erkrankter haben ergeben, dass dem erstmaligen Auftreten neurodermitischer Hauterscheinungen ausnahmslos (!) eine Trennung, ein Verlusterlebnis vorausgegangen ist und danach sind die Betroffenen auch trennungsempfindlich – ein Zeichen dafür, dass die Trennung traumatisch verlaufen sein muss und unkontrollierbaren Stress ausgelöst hat.“ S. 37
„Eltern haben keinen Einfluß auf die Gedanken und Gefühle ihrer Kinder“. S. 38
„Empfindet das noch Ungeborene ein traumatisches Trennungsgefühl kurz vor der Geburt, so wird es schon mit den Zeichen der Neurodermitis geboren. Tritt die Neurodermitis Tage nach der Geburt auf, so war es das Trennungsereignis durch die Geburt selbst oder unmittelbar nach der Geburt.“ S. 41
„Menschen, die eine andere Krankheit als die Neurodermitis erworben haben, geben ein anderes, spezifisch zu der jeweiligen Krankheit passendes Gefühl an, das traumatisiert worden ist.“ S. 41
„Eine traumatische Trennung kann unterschiedlich erlebt werden: als Trennung von einer Person, einem Lebewesen; als Wechsel in eine neue Umgebung; als Verrat, Aufgabe von Glaubensinhalten, Leitideen; als Nicht-Erreichen eines sehnlich erwünschten Zieles; durch Trennung von einem Gegenstand, an dem das Herz hängt. Aufgrund der Fähigkeit des Menschen, sich Trennungssituationen vorzustellen, zu phantasieren, genügen diese assoziativen Fähigkeiten, um eine entsprechende unkontrollierbare Stressreaktion auszulösen.“ S. 45
„Betroffene, die sich ihre Beschwerden nicht erklären können und deshalb fürchten, zahlreiche Nahrungsmittel würden ihre Neurodermitis bedingen, sind Angstpatienten. S. 112
„Die Erfahrungen mit der eigenen Umweltstation haben ergeben: – Die Umweltbelastung scheint von untergeordneter Bedeutung zu sein, viel wesentlicher für das Krankheitsgeschehen war der Stress, den der Betroffene selbst hervorrief bzw. der durch Kontakt mit seiner menschlichen Umgebung tagtäglich ausgelöst wurde.“ S. 120
„Die Erziehung sollte konsequent und liebevoll umgesetzt werden … Widersetzt sich das neurodermitiskranke Kind der Anweisung, so hat es die
Konsequenzen zu tragen. Es erfährt die Folgen seines Tuns und kann daraus lernen. … Das kranke Kind erleidet auf Dauer Schaden, wenn es nicht gehorcht und dann die Ablehnung seiner Bezugsperson erfährt. … das kranke Kind ist kein harmloses Geschöpf. … das kranke Kind ist voll verantwortlich. „Das kranke Kind meint es nicht so“ – mit diesem Satz trösten sich Eltern, wenn sie von dem Kind ausgenutzt und gequält werden. Es ist schwer für die Eltern, den „Terror“ des kranken Kindes auszuhalten. Deshalb müssen sich Eltern bei einem derartigen Verhalten auch wehren. Das Kind ist für sein Verhalten voll verantwortlich. “ S. 147
„Letztlich schafft es das neurodermitiskranke Kind, Mitleid und ein schlechtes Gewissen bei seinen Eltern hervorzurufen, die somit zu Sklaven ihres kranken Kindes werden. Die Eltern müssen sich von Mitleid und Schuldgefühlen befreien. … Widersprüche seitens des Kranken werden nicht akzeptiert. Bitten und Versprechungen sich zu bessern, werden nicht angenommen. Es gibt keine Diskussion (nicht ein einziges Wort) und keine zweite Chance. Sie wenden sich ruhig ab oder führenden den protestierenden Kranken auf sein Zimmer und gehen in Ruhe Ihren Angelegenheiten nach. … Wenn Sie den Kranken ernst nehmen und seine Selbstheilung fördern wollen, müssen Sie ihn die Folgen seines Fehlverhaltens spüren lassen. Nur diese Erziehungsmethode funktioniert und sie werden die Bestätigung in einer Änderung des Verhaltens des Kranken finden, … “ S. 148
„Auf das Trennungstraining muss sich die Kontaktperson vorbereiten. Sie muss entschlossen und überzeugt sein, dass das kranke Kind die angstfreie Trennung erlernen muss, selbst unter dem Preis, dass die Neurodermitis kurzzeitig massiv reaktiviert wird und dass sich das Kind blutig kratzt oder dass eine andere (akute) Krankheit, z. B. eine Angina, eine Bronchitis, ein Durchfall u. a. auftritt. Es gilt, ein hohes Ziel, nämlich Gesundheit, zu erreichen. Leider gelingt das nicht, ohne kurzfristig starken Stress zu erzeugen.“ S. 175
„Eine liebevolle, konsequente Erziehung basiert auf der Theorie der logischen Konsequenz. Der Kranke ist für sein Verhalten voll verantwortlich und eine logische Konsequenz ist das Resultat für sein Fehlverhalten. (…) Der Kranke bekommt keine Beachtung seines Verhaltens (z.B. wenn er kratzt) und er erhält auch keine Erlaubnis das zu tun, was er vorhatte (z.B. mit einem Freund spielen, Fernsehen, usw.). Widersprüche seitens des Kranken werden nicht akzeptiert. Bitten und Versprechungen sich zu bessern, werden nicht angenommen. Es gibt keine Diskussion (nicht ein einziges Wort) und keine zweite Chance.“ S.184
„Um Fehlverhalten, das … die Neurodermitis unterhält, zu korrigieren, ist – so paradox es erscheinen mag – starker Stress notwendig. Erst wenn Betroffener und seine Kontaktperson, seine Angehörigen unter hohen Stress geraten, können sie neue Verhaltensweisen, die der Gesundheit dienen, erwerben. Das Stresshormon Cortisol wandert in die Hirnzellen und löscht die dort nicht mehr erwünschten Programme für die krankheitserhaltenden Verhaltensweisen. Der Preis für den Betroffenen ist eine (zeitlich begrenzte) deutliche Verschlechterung seines Hautzustandes und die Kontaktperson erfährt Leid.“ S. 187
„Der Kontaktperson ist zu entgegnen, dass ein derartiges Training, wenn es konsequent durchgeführt wird, nur wenige Tage benötigt. Danach gehorcht das Kind … “ S.190
„Empfohlen wird auch, den Säugling nach sechs Monaten abzustillen und Muttermilch durch Sojamilch zu ersetzen.“ S. 214
„In einer weiteren prospektiven Studie (Langer, Dissertation, im Druck) an 40 Kindern im Alter von 6 Monaten bis 4 Jahren, die im Jahr 1998 behandelt und ein Jahr später nachuntersucht wurden, wurde ebenfalls der Behandlungserfolg überprüft. Die Eltern wurden gebeten, die Behandlung zu beurteilen. … Der Zustand der Haut wurde in 87% als gebessert angegeben. … Der Neurodermitiskranke heilt sich selbst!“ S. 268
„Eine Neurodermitis entsteht offensichtlich nur dann, wenn der Betroffene sich in dem Geschehen handlungsunfähig, ohnmächtig fühlt – Angst um das Überleben verspürt und dadurch unter unkontrollierbaren Stress gerät.“ S. 288
„Die Sachinformation – Trennung – (in der Trennungsangst) verändert die Funktion des Gyrus postzentralis des Großhirns.“ S. 289
„Die Art der Trennung bestimmt die Lokalisation der Neurodermitis.“ S. 291
„Tägliches Salben, Cremen, Baden findet nicht statt und die Betroffenen erhalten auch langzeitig keine Medikamente. Es gibt keine Grundpflege der Haut. Damit entfällt die fortwährende Verstärkung der Erkrankung.“ S. 301
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Wie mir Ärzte berichtet haben, die 2019 mit Dr. Kurt-André Lion gesprochen haben, hält dieser das Buch von Stemmann und Stemmann (weiterhin) für gut. Da stehe alles drin. Stemmann kombiniert hier Fantasievorstellungen von Hamer mit eigenen psycho-neuro-biologischen Fantasien nach dem Motto „Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt“. Das hat anscheinend auf viele verzweifelte Mütter an Neurodermitis erkrankter Kinder sowie etliche Journalisten, Politiker, Mitarbeiter von Krankenkassen und Herrn Dr. Lion großen Eindruck gemacht.
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Die Zitate wurden zusammengestellt von Prof. Dr. Wolfgang Klosterhalfen (Düsseldorf)
Wie mir Ärzte berichtet haben, die 2019 mit Dr. Lion gesprochen haben, hält dieser das Buch von Stemmann und Stemmann (2002) (weiterhin) für gut. Da stehe alles drin. Stemmann kombiniert in diesem Buch Fantasievorstellungen von Hamer mit eigenen psycho-neuro-immunologischen Fantasien nach dem Motto „Ich mache mir die Welt, wie sie mir gefällt“. Das hat anscheinend auf viele verzweifelte Mütter an ND erkrankter Kinder sowie etliche Journalisten, Politiker, Mitarbeiter von Krankenkassen und Herrn Dr. Lion großen Eindruck gemacht.
2002, Bericht der Buerschen Zeitung
„Land würdigt Verfahren der Kinderklinik Buer“
„Als `beispielgebend und eine Bereicherung für das Gesundheitswesen des Landes` würdigte NRW-Familienministerin Birgit Fischer das `Gelsenkirchener Behandlungsverfahren`, das den Beweis antritt, dass Neurodermitis heilbar ist. … Eine Heilung des Patienten kann nur von ihm selbst ausgehen“, lautete die zentrale These, die Stemmann vor rund acht Jahren herausfand und seitdem mehrfach belegen konnte. … Die Erfolgsquote des „Gelsenkirchener Behandlungsverfahren“ liegt ein Jahr nach der Therapie bei bemerkenswerten 87 Prozent und hat damit nicht nur über Gelsenkirchens Grenzen hinaus viel Aufmerksamkeit erlangt.“
Das GBV hat nie bewiesen, dass ND heilbar ist. Eine „Bereicherung“ scheint es aber insofern gegeben zu haben, dass es Prof. Stemmann und Dr. Lion gelungen ist, tausende von Kindern und deren Mütter aus ganz Deutschland nach Gelsenkirchen zu locken. Darunter Privatpatienten, die im Raum Gelsenkirchen sonst eher rar sind.
Für eine Erfolgsquote von 87 Prozent gibt es bis heute mangels einer Therapiestudie mit Kontrollgruppe keinen wissenschaftlichen Beleg. Es ist aber anzunehmen, dass die empfohlene Umstellung der Ernährung bei einem kleinen (?) Teil der Kinder zu einer Verbesserung des Zustands der Haut geführt hat. (Die Psychosomatik-Abteilung nimmt – zumindest in den letzten Jahren nur Kinder auf, bei denen vorab eine Nahrungsmittelallergie ausgeschlossen wurde. Im Fall des 6 Monate alten K., der an ND litt, ist jedoch 2017 unmittelbar nach dessen vorzeitiger Entlassung aus der KKG eine Nahrungsmittelallergie festgestellt worden.)
- 2003
01.03.2003 (Aufruf der Webseite)
„Willkommen auf der Internetseite der Kinderklink Buer“
„… Im Mittelpunkt der Arbeit aller Mitarbeiter steht die Wiederherstellung und Erhaltung der Gesundheit von Kindern jeden Alters. Diese Arbeit wird geleistet auf der Grundlage moderner Technik und gesicherter wissenschaftlicher Erkenntnisse. In der Behandlung von Asthma, Neurodermitis, Heuschnupfen haben innovative Methoden weit über Gelsenkirchen hinaus Beachtung und Anerkennung gefunden.“
März 2003, Bericht über eine Mutter/Kind-Behandlung in der KKG,
abgedruckt im AuK-Brief 4/2011:
„Professor Stemmann, Begründer einer primär psychosomatischen Behandlung von an Neurodermitis erkrankten Kindern, hat 30 Jahre lang geforscht und heraus gefunden, dass Neurodermitis eine ganz bestimmte Ursache hat: Trennungsangst. Die gilt es zu überwinden. Dabei hilft die Kinderklinik Gelsenkirchen. Doch dazu später. Als wir feststellten, dass unser Sohn grundsätzlich Ekzemschübe bekam, wenn wir einen Babysitter hatten oder weg waren, kam ich immer mehr zu der Erkenntnis, dass etwas an der Theorie stimmen könnte. Ich war – wie gesagt – eine große Zweiflerin … Nachdem wir alle mittlerweile kraftlos und verzweifelt, immer wieder hoffend, waren, sagten wir uns „versuchen sollten wir es“. Vielleicht sind wir bei den 87 Prozent dabei und unser Sohn wird innerhalb eines überschaubaren Zeitraumes gesund. Also ging ich mit unserem Sohn im März 2003 für drei Wochen in die Kinderklinik.“
Dieser Bericht zeigt, dass das Gerücht, 87% der Kinder mit Neurodermitis würden infolge einer Behandlung in der KKG geheilt, schon 2003 in Umlauf war.
27.04.2003
„In der Therapie lernen die Kinder, dass ihre Eltern zurückkommen. Die Eltern wiederum lernen, das Kind alleine zu lassen, auch wenn es sich blutig kratzt und weint. Angeblich sind 87 Prozent der Kinder nach nur drei Wochen stationärer Therapie beschwerdefrei.“
https://web.archive.org/web/20080429231022/http://www.weltderwunder.de/wdw/Mensch/Gesundheit/Neurodermitis/1_DieRolleDerKindlichenPsyche/?ID=nav_it Welt der Wunder. (Die KKG hat nie eine Beschwerdefreiheit nach nur drei Wochen reklamiert.)
13.05.2003, Klosterhalfen stellt Stemmann kritische Fragen
Zum GBV lagen bis 2003 nur zwei methodisch sehr schwache Studien vor, in denen Eltern über Besserungen der Neurodermitis ihrer Kinder nach einem Jahr berichtet hatten . Laut Stemmann war dieser „Erfolg“ der „Aktivierung der Selbstheilungskräfte“ zu verdanken. Diese Studien waren von Stemmanns Mitarbeitern Gerd Starzmann und Dietmar Langer von 1996 bis 1999 durchgeführt worden. Meine schriftliche Nachfrage (ich war zu diesem Zeitpunkt arbeitsunfähig) bei Prof. Stemmann zum Stand der Forschung beim GBV, bei der es auch um den Einfluss Hamers auf das GBV ging, hat mir Herr Dr. Stemmann nicht beantwortet. Scan meines Briefs:
18.07.2003 (Aufruf der Webseite), „Neurodermitis ist heilbar
Diese Behauptung mag verwirren, wo doch allgemein von der Neurodermitis als einer unheilbaren Erkrankung gesprochen wird. Nach dem von Prof. Stemmann vertretenen Konzept ist die Neurodermitis nicht als eine Hauterkrankung zu betrachten. Vielmehr liegt die Ursache der Erkrankung in einer Fehlsteuerung des Immunsystems und der Empfindlichkeit der Haut begründet. Diese kann durch ungünstige Erfahrungen mit spezifischen Stress- und Belastungssituationen erworben werden und ist somit nicht angeboren. An der Haut werden nur Krankheitszeichen sichtbar. Das Denken und Bemühen gilt demzufolge nicht so sehr der kranken Haut. Der Denk- und Behandlungsansatz konzentriert sich vielmehr auf den ganzen Menschen. Gelingt es, ihn so zu beeinflussen, dass er Reize, Belastungen adäquat verarbeitet, dass er wieder lernt, seine körpereigene Abwehr und die Empfindlichkeit der Haut normal zu steuern, so heilt die Neurodermitis aus.“ http://web.archive.org/web/20030718123037/http://kinderklinik-ge.de/Neurodermitis.htm
Nach dieser perfiden „Theorie“ sind die Betroffenen und die Angehörigen automatisch selbst schuld, wenn es mit der Heilung nicht klappt. Das Kind kann immer noch nicht „seinsverloren“ spielen, weil die Eltern keine hinreichend guten Therapeuten sind. Sie konnten nicht umsetzen, wozu ihnen Prof. Stemmann geraten hatte, haben z.B. nicht genug Autogenes Training gemacht. Dabei unterstelle ich nicht, dass die KKG aktiv gegenüber den Eltern ihrer Patienten behauptet, diese seien schuld am Nichterreichen einer Heilung nach ein oder 1 ½ Jahren. Im Gegenteil: Die KKG betont schon beim stationären Aufenthalt gegenüber den Eltern allergiekranker Kinder, sie hätten keine Schuld an der Krankheit ihrer Kinder. Aber den meisten (oft schon vor ihrer Teilnahme am GBV von Schuldgefühlen geplagten) Eltern dürfte trotzdem gleichzeitig bei ihrem dreiwöchigen Aufenthalt in der KKG klarwerden, dass ihr eigenes Verhalten in Stresssituation und auch sonst im Alltag angeblich entscheidend für den chronischen Verlauf der Erkrankung war und eine starke Änderung ihres Verhaltens notwendig ist, um eine Heilung zu erreichen. Tritt dann innerhalb von ein bis 1 ½ Jahren kein Heilerfolg ein, ist zumindest bei einem Teil der Eltern das (erneute) Auftreten von Schuldgefühlen vorprogrammiert. Die Eltern müssen mit dem Widerspruch leben, dass das Personal beteuert, die Mütter und Väter seien nicht schuld, sie seien nur in ein Stressgeflecht geraten, das GBV aber darauf ausgerichtet ist, in erster Linie die Eltern durch Vorträge (z.B. über Erziehung, Psychoimmunologie und Ernährung) und Hinweise des Stationspersonals so zu beeinflussen, dass diese ihr Verhalten dem Kind gegenüber verändern. Beim GBV sind die Eltern die eigentlichen Therapeuten. Heilt die ND nicht, haben folglich die Eltern in der ihnen zugewiesenen Rolle als Therapeuten versagt.
01.09.2003, Ankündigung eines Vortrags von Prof. Stemmann in der WAZ
„Mit Selbsthilfe zum Erfolg
Prof. Stemmann stellt am Samstag neueste wissenschaftliche Erkenntnisse dazu vor. … Gesundheitsdezernentin Henriette Reker sagte in ihrem Grußwort: „Ich stehe aus tiefster Überzeugung hinter dieser Veranstaltung. Die wachsenden Probleme unserer Zeit und Gesellschaft müssen in der medizinischen Wissenschaft thematisiert werden.“ … Sto“
Nach meiner Überzeugung müssen die wachsenden Probleme durch die von der medizinischen Wissenschaft zu wenig beachtete Gelsenkirchener Pseudomedizin und deren Förderung durch tief überzeugte Menschen wie Frau Reker in unserer Gesellschaft mehr thematisiert werden.
23.09.2003
Hamers Impressario, Helmut Pilhar, nennt Prof. Stemmann seinen Freund
30.09.2003 bzw. 31.3.2004, Prof. Klosterhalfen verlässt die KKG
De facto habe ich Ende September 2003, vertraglich zum 31.3.2004, die KKG per Auflösungsvertrag verlassen.
09.10.2003, Prof. Klosterhalfen informiert in Gegenwart von Rechtsanwalt Günther Keller den Geschäftsführer der BKB, Werner Neugebauer,
mündlich darüber, dass der ärztliche Leiter der Kinderklinik, Dr. Ernst August Stemmann, Scharlatanerie betreibt und das GBV in wesentlichen Punkten auf der sogenannten Neuen Medizin des Krebsscharlatans Hamer beruht.
10/2003, Aus dem AuK-Brief 4/2003
„Liebe Mitglieder,
Wir benötigen Ihre Hilfe: die psychosomatische Behandlung des naturwissenschaftlichen GE-Modells von Prof. Stemmann ist in Gefahr. Trotz großer Heilungserfolge weigern sich einige Krankenkassen, die Kosten zu übernehmen. Wir möchten diese Problematik persönlich der Gesundheitsministerin vortragen. Dafür brauchen wir noch viele Unterschriften aus Ihrem Umkreis. Die Listen, Briefe, usw. sollten individuell abgefasst werden; das löst erhöhte Aufmerksamkeit aus. Wir danken Ihnen
Ihre Annegret Braun“
26.11.2003
Bundesverdienstkreuz am Bande für Annegret Braun (AuK)
NRW-Gesundheitsministerin Birgit Fischer (SPD) überreicht das von Bundespräsident Johannes Rau am 1.10.2003 aufgrund eines Vorschlags des Ministerpräsidenten von NRW verliehene Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an Annegret Braun (Gelsenkirchen, 2. Vorsitzende des Vereins „Allergie- und umweltkrankes Kind e.V). Der Verein, dessen „ärztlich-wissenschaftlicher“ Berater der Hamer-Anhänger Dr. Stemmann war, hatte seit 1988 Eltern allergiekranker Kinder begleitet, aber leider auch Irrsinn von Hamer und Stemmann verbreitet:
06.12.2003, Buersche Zeitung: Ersatzkassen wollen nicht zahlen
2003, Raap et al (2003, S. 925) schreiben in „Der Hautarzt“:
„Bisher gibt es keine eindeutigen Zusammenhänge zwischen lebensverändernden Ereignissen und Hautveränderungen bei der AD (Atopische Dermatis = Neurodermitis, WK).“
- 2004
08.01.2004, WAZ über die Heilerfolge des Spitzenmediziners Stemmann
„Genetisch, das heißt ja nur, dass ein höheres Risiko besteht.“ Das könne man mit Hilfe der Selbstheilungskräfte reduzieren. Seit 20 Jahren forscht Stemmann mit seinem Team am „Phänomen Selbstheilung“). Jetzt, so der Arzt, können wir die Krankheit heilen“. Um Selbstheilungskräfte aufzubauen, arbeitet Stemmann psychosomatisch. „Stress bewirkt, dass die körpereigenen Zellen in die Haut dringen und dort eine Entzündung auslösen.“ (In seinen Schriften zitiert Stemmann kein einziges Streßexperiment, in dem Zellpopulationen in der Haut quantifiziert worden sind. Es handelt sich hier lediglich um eine Arbeitshypothese, W.K.) In Gelsenkirchen versucht man, den Stress abzubauen. „Wir sind dabei unschlagbar“, lacht Prof. Stemmann. Die Therapie könne jedoch ein Jahr dauern.“ Pek, WAZ-Serie Gesundheit! Spitzenmedizin im Ruhrgebiet
März 2004, Stemmann EA, Lion KA, Starzmann G, Langer D:
Allergie – ein Schicksal aus Lebensstil oder Veranlagung?
Betrachtungen aus psychosomatischer Sicht. Umweltpanorama Heft 3
http://www.ugii.net/umwelt/schriften/03-eas-psychosomatik.html
„Unklar ist, weshalb der eine Mensch auf ein Allergen mit Asthma, ein anderer mit Neurodermitis oder einer anderen Organmanifestation reagiert. Auch hier liefert die Psychosomatik eine Erklärungsmöglichkeit: Es ist der Inhalt des traumatisch empfundenen Erlebnis, das die Organwahl festlegt. So wie der Mensch auf Schrecken mit Muskelstarre reagiert, führt ein „Trennungserlebnis“ zur Hautreaktion, „wenn etwas gegen den Willen geschieht“ zur bronchialen Reaktion und „wenn man verschnupft reagiert“ zu Nasenproblemen – allerdings nur, wenn gleichzeitig unkontrollierbarer Stress provoziert wird. … So kann unkontrollierbarer Stress und darüber Krankheit entstehen (ein so genannter biologischer Konflikt). … Hirnforschung, Psycho-Neuro-Immunologie sowie die evolutionspsychologische Erkenntnis, dass es für alle Menschen kulturunabhängige psychologische Grund- und Verhaltensmuster gibt, haben der Psychosomatik ein dermaßen wissenschaftlich fundiertes Wissen über allergische Krankheiten beschert, dass die Selbstheilung ähnlich der Lösung einer Aufgabe, deren Einzelfaktoren bekannt sind, mit mathematischer Genauigkeit betrieben werden kann.“
Nicht „die Psychosomatik“ hat Stemmann, Lion, Starzmann und Langer eine ungewöhnliche Erklärungsmöglichkeit für die Entstehung von Krankheiten geliefert, sondern Ryke Geerd Hamers GNM.Die BKB und Dr. Lion bestreiten dies bis heute. Biologischer Konflikt? Ein zentraler Begriff aus der „Neuen Medizin“ von Ryke Geerd Hamer.
23.04.2004, WAZ, Lokalausgabe Gelsenkirchen
„Auch das sogenannte Gelsenkirchener Behandlungsverfahren nach Prof. Dr. Ernst August Stemmann wird im Neubau nicht angetastet. Allein rund 2000, schwerst neurodermitische Patienten aus „aller Herren Länder“ lassen sich jährlich hier behandeln, sagte die Gesundheitsdezernentin und verriet, dass der fast 65-jährige Professor bei der Betriebsversammlung gestern signalisierte, nicht sobald in den Ruhestand treten zu wollen. Reker: „Für seine Patienten ein großes Plus.“
Henriette Reker war von 2000 bis 2010 Beigeordnete der Stadt Gelsenkirchen für Gesundheit, Soziales und Verbraucherschutz. Das folgende Foto zeigt neben ihr W. Neugebauer und E.A. Stemmann beim Neujahrsempfang 2003 der BKB: https://web.archive.org/web/20030612195510/http://www.kk-gelsenkirchen-buer.de/images/Neujahrsempfang2003_1700.JPG xx2
24.04.2004, Westdeutsche Allgemeine Zeitung
„Wichtig sei auch, dass das von Prof. Dr. Ernst August Stemmann entwickelte „wegweisende Gelsenkirchener Behandlungsverfahren von Neurodermitis nun hier bei uns fortgeführt und weiterentwickelt werden kann“. dju
06.05.2004, Bericht in der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung
„Seit zwanzig Jahren forscht Stemmann mit seinem Team am `Phänomen Selbstheilung`. Jetzt, so der Arzt, ‚können wir die Krankheit heilen’.
Um die Selbstheilungskräfte aufzubauen, arbeitet Stemmann psychosomatisch. `Stress bewirkt, dass die körpereigenen Eiweißzellen in die Haut dringen und dort eine Entzündung auslösen.` In Gelsenkirchen versucht man, den Stress abzubauen. ‚Wir sind dabei unschlagbar’, lacht Prof. Stemmann. Die Therapie könne jedoch ein Jahr dauern. Pek“
https://web.archive.org/web/20040506102539/http://www.waz.de/waz/waz.extra5.startseite_68867.php (am Schluss des Artikels)
11.05.2004, „Das Gelsenkirchener Behandlungsverfahren nach Stemmann und seine Nähe zur Germanischen Neuen Medizin nach Hamer“
9-seitiges Manuskript von Prof. Wolfgang Klosterhalfen
15.06.2004, Bericht in der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung
„Weit über die Stadtgrenzen hinaus sei das „Gelsenkirchener Behandlungsverfahren“ von Neurodermitis und Asthma bronchiale bekannt, lobte Neugebauer. Der 65 Jahre alte Prof. Stemmann bleibt der Klinik als Leiter der Abteilung für Psychosomatik, Allergologie, Pneumologie und Umweltmedizin erhalten. … Dju“
Juni 2004, Dr. Gerrit Lautner wird im Alter von 36 Jahren ärztlicher Direktor der Kinderklinik Gelsenkirchen. Lautner ließ sich in Hamburg zum Qualitätsmanager ausbilden. (WAZ, 16.06.2004)
10.07.2004, Bericht in der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung
„Seine Therapie neurodermitis- und asthmakranker Kinder machte den Professor schon bald weit über die Grenzen der Stadt hinaus bekannt. Das „Gelsenkirchener Behandlungsverfahren“ ist seit Jahren in aller Munde. Professor Stemmann hat es entwickelt, hat Kollegen wie Eltern aufmerken lassen. „Dabei waren viele Eltern zunächst äußerst skeptisch, was meine Behandlungsmethode anging“, blickt Stemmann zurück. Der Mediziner: „Die Überzeugungsarbeit war zuweilen schwieriger als die Behandlung der Patienten“. … „Wir bilden die Menschen auch dazu aus, sich selbst zu heilen“. … „Die Klinik ist mein Leben“, hat Prof. Ernst August Stemmann einmal gesagt. Sein Leben ist auch die wissenschaftliche Fortbildung, die Fachgespräche mit seiner Frau – sie ist Kinderärztin in Mülheim – die gemeinsame Liebe zur Kunst. Jüngst erst waren die Stemmanns in der Neuen Nationalgalerie Berlin in der Ausstellung „Das MoMa in Berlin“.
Juli bis November 2004, Prof. Klosterhalfen reicht kritische Berichte über das GBV und seine Nähe zur „Germanischen Neuen Medizin“ bei Deutsches Ärzteblatt, HAUTARZT und Kinder- und Jugendarzt ein. Die Texte werden nicht zur Veröffentlichung angenommen. Näheres hier: https://web.archive.org/web/20080225124551/http://www-public.rz.uni-duesseldorf.de/~klostewg/.
21.08.2004, Ryke Geerd Hamer an Gesundheitsministerin Birgit Fischer xx3
Sehr geehrte Frau Ministerin Birgit Fischer,
aus gegebener Veranlassung schreibe ich Ihnen in Sachen „Gelsenkirchener Behandlungsmodell für Neurodermitis“. Wie Sie den beigefügten Unterlagen entnehmen können und dem Brief an Herrn Prof. Stemmann – den ich Ihnen vertraulich zur Kenntnis gebe – sind Sie einem wissenschaftlichen Betrug aufgesessen. Herr Stemmann, der früher Neurodermitis mit Ernährungsumstellung behandelte, hat seine Kenntnisse für das Gelsenkirchener Behandlungsmodell von mir bzw. meinen Büchern und Tabellen abgekupfert und verkauft sie nun als seine eigenen Erkenntnisse. Während ich, wegen „Nicht-abschwörens der Neuen Medizin“ (jetzt Germanische Neue Medizin) und mich „Nicht-bekehrens zur Schulmedizin“ bereits 1986 meine Approbation verloren habe und 1997 dafür 1 Jahr ins Gefängnis musste, hat Prof. Stemmann die Zeit meiner Gefängnishaft benutzt, und sich mit meinem geistigen Eigentum sein Neurodermitis-Imperium aufgebaut, unterstützt und belobigt von Ihrem Ministerium bzw. mit einem persönlichen Schreiben von Ihnen.
Meinen Namen hat er nirgends mehr erwähnt. Ich gebe Ihnen dies vor allem aus dokumentarischen Gründen zur Kenntnis und überreiche Ihnen gleichzeitig mein kleines Buch „Kurzeinführung in die Germanische Neue Medizin“ zu Ihrer Information.”
Quelle: R.G. Hamer: Einer Gegen Alle. Die Erkenntnisunterdrückung der Neuen Medizin, Alhaurin el Grande, 2005, S. 411f
01.09.2004, Der Geschäftsführer der BKB, Herr Werner Neugebauer,
teilt dem Rechtsanwalt von Prof. Klosterhalfen mit:
„Völlig unakzeptabel ist allerdings die Aussage Ihres Mandanten, das GBV basiere auf esoterischen Annahmen und stimme mit den Grundthesen der sogenannten Germanischen Neuen Medizin überein. Das Gelsenkirchener Behandlungsverfahren ist eine psychotherapeutische/psychosomatische Komplexbehandlung und basiert auf Erkenntnissen der Stressforschung. Insoweit bitte ich Herr Prof. Dr. Klosterhalfen solche falschen und diskreditierenden Aussagen zu unterlassen.“
Dass das GBV in wesentlichen Punkten die Irrlehre Hamers von der Entstehung von Krankheiten im Allgemeinen sowie von Asthma und ND im Besonderen übernommen hat, zeigt eindrucksvoll allein schon diese Tabelle:
Hamer hat allerdings nur ganz allgemein festgestellt, der der jeweiligen Krankheit zugrundeliegende spezifische „biologische Konflikt“ müsse gelöst werden. Das bei ND obligat durchgeführte Trennungstraining stammt daher nicht von Hamer, sondern von Stemmann und/oder Langer. Auch die übrigen therapeutischen Maßnahmen des GBVs kommen nicht von Hamer.
Während jedoch Trennung schon in Stemmanns Buch „Neurodermitis ist heilbar“ (1987) und auch davor schon in der psychosomatischen Literatur als einer von etlichen Faktoren diskutiert wurde, die bei Entstehung und Verlauf der ND eine Rolle spielen, ist Trennung beim GBV durch den Einfluss Hamers zum entscheidenden Faktor für die Ätiologie und Therapie der ND geworden. Denn nach Hamer liegt psychisch immer ein Trennungskonflikt vor.
Die These, dass Asthma durch einen „Revierkonflikt“ verursacht wird, geht ebenfalls auf Hamer zurück. Stemmann hat sprachlich daraus „Revierangst“ gemacht, meint aber psychologisch das Gleiche. Wer bei Google „Revierkonflikt“ oder „Revierangst“ eingibt, landet unweigerlich bei der (Germanischen) Neuen Medizin (GNM).
09.09.2004, Verhaftung von Dr. Hamer in Spanien
Auslieferung nach Frankreich, wo er eine Haftstrafe antreten muss.
28.09.2004
Die Rheinische Post (Xanten) verbreitet Irrsinn von Hamer und Stemmann:
„Es ist ein ganzheitliches Modell, dass als Ursachen der Krankheit stets Gefühlsverletzungen sieht.“ http://web.archive.org/web/20050227132401/http://www.auk-niederrhein.de/press/rp1.html
02.10.2004, Bericht von Petra Koruhn in der WAZ
„Kinderarzt: Stress verursacht Allergien Klinik setzt auf Entspannungstherapie
Heuschnupfen, Asthma, Neurodermitis – vor allem Kinder leiden heute verstärkt unter Allergien, heißt es. Die Ursache sei klar: Stress. Das sagt Prof. Ernst August Stemmann, Leiter der Kinderklinik in Gelsenkirchen-Buer, der Eltern an diesem Samstag zum „Tag der Allergie“ rät: „Ersparen Sie ihrem Kind zu viel Streß“. … Stress bringe das Immunsystem aus der Balance. „Heute werden die Säuglinge doch überall hin mitgeschleppt. Das ist Stress pur.“ Eine konservative Einstellung zur Kindererziehung ist kein Ersatz für einschlägige Forschungsergebnisse. Was hier aus der Balance ist, ist die Fähigkeit, aus der Fülle heterogener, eher kurzfristiger und kleiner psychoimmunologischer Stresseffekte adäquate Schlussfolgerungen zu ziehen.
09.10.2003, Prof. Klosterhalfen übergibt Geschäftsführer Werner Neugebauer seine Klinik-Schlüssel
23.10.2004, Anneliese B., Urgroßmutter eines in der Allergie-Abteilung von Prof. Stemmann wegen Neurodermitis „behandelten“ Kinds,
beklagt sich handschriftlich bei Prof. Stemmann über die von ihm angeordnete Ernährungsumstellung. Stemmann hat laut Frau B. darauf nicht geantwortet. Ihre Briefe an Stemmann und 2005 an mich habe ich hier zugänglich gemacht:
24.10.2004 , „Prof. Dr. med E.A. Stemmann, Deutschland“
wird als Ausbilder der Internationalen Meta-Medicine Association vorgestellt, die der kommerziellen Verbreitung der GNM dient.
http://web.archive.org/web/20041029105849/metamedizin.info/association/aboutus.shtml
25.10.2004, Direktor einer Universitätskinderklinik schreibt an Klosterhalfen
„Sehr geehrter Herr Kollege Klosterhalfen, besten Dank für Ihr freundliches Schreiben und die Übersendung des Manuskripts. Ich halte es für verdienstvoll und außerordentlich wichtig, sich kritisch mit dem Gelsenkirchener Modell auseinander zu setzen. Auch im Zeitalter der „evidenz-basierten Medizin“ sind Teile der Öffentlichkeit leider immer noch suszeptibel für Aktivitäten, die Sie mit Recht kritisch beleuchten.“
Unterstützende Post von weiteren Klinikdirektoren und Kinderärzten: www.reimbibel.de/Kinderaerzte-ueber-Stemmann.pdf
28.10.2004
International Meta-Medicine Association bringt GBV-Artikel von Stemmann
http://web.archive.org/web/20041028094030/metamedizin.info/templates/beispiel_neurodermitis.shtml
08.12.2004
International Meta-Medicine Association über Hamer und Stemmann
„Die Grundlage der Meta-Medizin und das Meta-Medizin Verzeichnis basieren auf den Forschungen und Erkenntnissen von Dr. Hamer, sowie der praktischen Anwendung und Weiterentwicklung der biologischen Naturgesetze durch Dr. Bader, Prof. Stemmann und vielen anderen Heilberufen, denen hier besonders gedankt werden soll.“ http://web.archive.org/web/20041208102222/http://www.metamedizin.info/imma/disclaimer.shtml
13.12.2004
„Ist Neurodermitis heilbar? – Das Gelsenkirchener Modell verspricht Hilfe“
Die Ankündigung dieser Sendung im WDR-Fernsehen gibt kritiklos wieder, was Stemmann hinsichtlich der Entstehung und Therapie der ND für richtig hält.
„Stemmann und sein Team gehen davon aus, dass die Erkrankung „erlernt“ ist, deshalb kann sie nach Ansicht der Mediziner und Psychologen auch wieder „verlernt“ werden. Das gelte für Kinder genauso wie für Erwachsene. Notwendige Voraussetzung dafür sei es, die Selbstheilungskräfte des Erkrankten zu aktivieren, nachzumachen, was bei den so genannten Spontanheilungen ohnehin automatisch passiere. … Das Gelsenkirchener Modell fokussiert Trennungssituationen, in denen die Betroffenen gefühlsmäßig „auf dem falschen Fuß erwischt“ wurden, in denen sie sich „verfühlt“ haben. … Für den begrenzten Zeitraum von einem Jahr wird die Ernährung komplett umgestellt, um den Körper von Säuren, Zucker und Allergenen zu entlasten. …
Prof. Dr. Ernst-August Stemmann, Sibylle Stemmann
Selbstheilung (Spontanheilung) der Neurodermitis
Das Gelsenkirchener Behandlungsverfahren
ISBN 3000093990
Preis: 29 Euro
Der Band ist vergriffen, gebraucht aber bei verschiedenen Internetbuchhändlern zu bekommen.“
13.12.2004, Unter Bezug auf die WDR-Fernsehsendung vom 13.12.2004
„Ist Neurodermitis heilbar? – Das Gelsenkirchener Modell verspricht Hilfe“fordert der besonders eifrige Hamer-Anhänger Martin Gabling in einem offenen Brief Stemmann auf, sich öffentlich zu Hamer zu bekennen:
„Das „Gelsenkirchener Forschungsteam“ und das „Gelsenkirchener Modell“ basieren eindeutig auf den Erkenntnissen und Forschungen der NEUEN MEDIZIN von Dr. Ryke Geerd Hamer“ … Als Leiter der Klinik und als Ausbilder und Referent der sog. Meta-Medizin (100% Neue Medizin, alter Wein in neuen Schläuchen) partizipieren Sie an den Forschungsergebnissen von Dr. Hamer und wenden diese umettikettiert auch an. … „Den Menschen, die für Dr. Hamer zu Hunderten in ganz Europa auf die Strasse gehen, sind Sie bekannt. Sorgen Sie dafür, dass Ihr Name weiter positiv in den Analen der Germanischen Neuen Medizin erwähnt wird.“
26.12.2004, Prof. Dr. Wolfgang Klosterhalfen: Heilung der Neurodermitis durch Germanische Neue Medizin? Zur angeblichen Wissenschaftlichkeit und Wirksamkeit des Gelsenkirchener Behandlungsverfahrens
„Nach Stemmann (Leiter der Abteilung für allergische Erkrankungen der Kinderklinik Gelsenkirchen; apl. Professor für Kinderheilkunde der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf) und Hamer (vorbestrafter Begründer der sog. Germanischen Neuen Medizin) werden alle Krankheiten durch jeweils krankheitsspezifische Konflikte verursacht. Neurodermitis (ND) entstehe durch Trennungskonflikte, Asthma durch Revierangstkonflikte.
Diese bizarren Thesen werden seit etlichen Jahren von Stemmann und Hamer ohne wissenschaftliche Überprüfung über einen Selbsthilfe-Verein, Vorträge, Interviews, Broschüren, selbstverlegte Bücher und das Internet verbreitet. …“
Diese 16-seitige Kritik an der Scharlatanerie der Allergie-Abteilung der KKG (Leiter: Prof. Ernst August Stemmann, Verhaltenstherapeut: Dietmar Langer, Oberarzt: Dr. Kurt-André Lion) wurde auf einer privaten Seite der Universität Düsseldorf veröffentlicht und ging ausgedruckt an den Geschäftsführer der BKB, Herrn Werner Neugebauer, sowie zahlreiche Direktoren von Universitäts-Kinderkliniken, weitere Professoren, Privatdozenten und Personen. Die BKB schickte mir daraufhin – erfolglos – eine Abmahnung mit Androhung einer Unterlassungsklage (s. weiter unten). In ihrer erneuten Abmahnung vom 20.11.2019 (s. weiter unten) bestreitet die BKB immer noch, Stemmann sei ein Anhänger Hamers (gewesen) und die genannte Abteilung sei esoterisch ausgerichtet. Dass die BKB sich irrt oder lügt, zeigt allein schon die folgende Tabelle, die – mit den damals aktuellen Links – Teil meiner Kritik am GBV war:
30.12.2004, Prof. Reinhardt, Direktor einer Universitätskinderklinik, schreibt:
„Sehr geehrter Herr Klosterhalfen, Ihre Anmerkungen zur Germanischen Neuen Medizin und den Einlassungen von Herrn Stemmann kann ich voll und ganz nachvollziehen. … Schon damals driftete Herr Stemmann zunehmend in Bereiche ab, die uns sehr wunderlich und vom Verständnis überhaupt nicht zugänglich waren. Seine Wunderheilungen der Neurodermitis beruhten weitgehend auf Spontanheilungen. Auch die Kasernierung der Mütter und ihrer Kinder über 5 Wochen einschließlich „profunder“ Kochkurse war höchst mysteriös, zumal die Mütter dann auch noch Schuldgefühle eingeimpft bekamen. Die Methoden von Herrn Stemmann sind obskur, um nicht zu sagen gemeingefährlich. Ich habe es aufgegeben, mich damit zu befassen, zumal Herr Stemmann wohl irgendwann einmal in den Ruhestand eintreten wird. Auch vielen Dank für Ihr Manuskript, das ich mit Interesse und Genugtuung gelesen habe.“ www.reimbibel.de/Reinhardt-20041230.jpg xx2
2004, Dr. Peter Zeller: Hamers Lügen https://de.alt.naturheilkunde.narkive.com/BKhNYdSw/hamers-lugen
2004, Die KKG hat im Jahr 2004 laut ihres Qualitätsberichts 144 Fälle von „Revierangst“ und 869 (!) Fälle von Trennungsangst behandelt.
In Wirklichkeit dürfte es sich um Kinder mit Asthma und ND gehandelt haben:
- 2005
05.01.2005, Prof. Rieger, Direktor einer Universitätskinderklinik, schreibt mir:
„Ich denke, dass wir, die wir uns mit pädiatrischer Allergologie und Pneumologie beschäftigen, wohl alle den Fehler gemacht haben, Herrn Stemmann einfach nicht zu beachten. Er ist ja nie auf einem Kongreß aufgetaucht, hat nie in vernünftigen Journalen publiziert und andererseits so viel Unsinn von sich gegeben, dass es wirklich schwer fällt, ihn nur halbwegs ernst zu nehmen.“
08.01.2005, Die Rheinische Post kündigt einen Vortrag von Dr. Stemmann an
„… Der Leiter der Städtischen Kinderklinik Gelsenkirchen hat eine Behandlungsmethode entwickelt, bei der der Patient lernt, mit stress- und angstbedingten Belastungen umzugehen und die körpereigene Abwehr zu stärken. …“
11.01.2005, Prof. Heimann, Direktor einer Universitätskinderklinik schreibt:
„Dank und Anerkennung für eine längst überfällige wissenschaftlich-kritische Stellungnahme zu einem aus dem Umfeld „Unfug in der Heilkunde“, der erwartungsgemäß auch noch politischen Rückenwind erhält.“
13.01.2005, Klosterhalfen an Werner Neugebauer (Geschäftsführer der BKB)
„… Daß … die Diskreditierung der Kinderklinik Gelsenkirchen nicht von mir ausgeht, sondern von Herrn Dr. Stemmann (dessen Professorentitel ich für eine Irreführung der Öffentlichkeit halte), werden Sie erkennen, wenn Sie meinen beigefügten Bericht „Heilung der Neurodermitis durch Germanische Neue Medizin? Zur angeblichen Wissenschaftlichkeit und Wirksamkeit des Gelsenkirchener Behandlungsverfahrens“ lesen. Sie brauchen eigentlich nur die Tabelle 1 zu sehen, um zu erkennen, dass das GBV und die Lehre des Krebsscharlatans Hamer in wesentlichen Punkten – teils wörtlich – übereinstimmen. …
Gerne würde ich von Ihnen erfahren, zu welcher Einschätzung des GBVs Sie nach der Lektüre meines Berichts gekommen sind.“
Auf diesen Brief hat mir Herr Neugebauer nicht geantwortet.
13.01.2005, Klosterhalfen an Gesundheitsministerin Birgit Fischer xx5
In diesem Brief habe ich Frau Ministerin Fischer
– mitgeteilt, dass ich über ihre Auszeichnung des GBVs entsetzt bin,
– auf meinen 16-seitigen „beigefügten Bericht „Heilung der Neurodermitis durch Germanische Neue Medizin? Zur angeblichen Wissenschaftlichkeit und Wirksamkeit des Gelsenkirchener Behandlungsverfahrens“ hingewiesen,
– gefragt, welche Konsequenzen sie zu ziehen gedenkt,
– um Angaben zur Begutachtung des GBVs gebeten.
13.01.2005, „Der Mechanismus der Krankheit“ (MDR-Fernsehen) xx5
In diesem Text zum Fernseh-Magazin „hier ab vier“ hat der MDR völlig unkritisch Auffassungen Stemmanns zur Theorie und Praxis des GBVs referiert.
„Die Eltern lernen im Gelsenkirchener Programm ein vollständig verändertes Verhalten gegenüber ihrem Kind. Diese „Umerziehung“ basiert auf wissenschaftlichen Erkenntnissen der Hirnforschung und nonverbaler Kommunikation. Zudem werden Eltern umfassend über die Hintergründe der Krankheit informiert. Sie lernen, bestimmte Krankheitsmomente (Kratzen, Schreien, aggressives Alltagsverhalten mit Schreiattacken etc.) nicht mehr mit Aufmerksamkeit zu belohnen, sondern möglichst vollständig zu ignorieren.“
15.01.2005, Klosterhalfen verteilt in der Kinderklinik Gelsenkirchen und in GE-Buer ein Flugblatt zum Gelsenkirchener Klinikskandal.
15.01.2005, Prof. Klosterhalfen an Prof. Wolfgang Raab xx4
(Dekan der Medizinischen Fakultät der HHU Düsseldorf)
„Sehr geehrter Herr Dekan,
Sie scheinen nicht zu wissen, dass unser Fakultätskollege Dr. E.A. Stemmann ein Anhänger der (Germanischen) Neuen Medizin des dreifach vorbestraften ehemaligen Arztes Dr. Ryke Geerd Hamer ist, und dass das angeblich von Stemmann entwickelte – und m.E. pseudowissenschaftliche, esoterische und doktrinäre – Gelsenkirchener Behandlungsverfahren auf dem abstrusen System dieses gemeingefährlichen Verbrechers, ich meine Herrn Dr. Hamer, basiert.
Zu Ihrer Information lege ich Ihnen daher meine 16-seitige Schrift „Heilung der Neurodermitis durch Germanische Neue Medizin? Zur angeblichen Wissenschaftlichkeit und Wirksamkeit des Gelsenkirchener Behandlungsverfahrens“ bei.
Weitere relevante Informationen und Links finden Sie auf meiner o.a. „homepage“. Von „gbv-kritik.doc“ aus sind die zahlreichen von mir zitierten Internetseiten leicht per Mausklick aufzurufen.
§6 der „Ordnung für die Verleihung der Rechtsstellung und Bezeichnung einer „außerplanmäßigen Professorin“ oder eines „außerplanmäßigen Professors“ der Medizinischen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf vom 16.02.1999 lautet:
„Die Verleihung kann ferner widerrufen werden, wenn die oder der Berechtigte durch ihr oder sein Verhalten das Ansehen oder das Vertrauen, das ihre oder seine Stellung erfordert, verletzt.“
„Herr Dr. Stemmann suggeriert seit über zehn Jahren, er könne die Neurodermitis heilen („Neurodermitis ist heilbar“). Laut WAZ behauptet er, unter seiner Leitung würden 80% der allergiekranken Kinder innerhalb eines Jahres geheilt. Wissenschaftliche Beweise für diese marktschreierischen Behauptungen ist er schuldig geblieben. Auch in diesem Punkt sprechen alle mir bekannten Tatsachen dafür, dass Herr Dr. Stemmann Fähigkeiten für sich reklamiert, die er in Wirklichkeit nicht hat.
Da Herr Dr. Stemmann mit seinem Heilsversprechen Privatpatienten aus ganz Deutschland nach Gelsenkirchen gelockt hat und anscheinend durch Vorspiegelung falscher Tatsachen sich und der Kinderklinik Gelsenkirchen rechtswidrig über viele Jahre Vermögensvorteile verschafft hat, könnten Straftaten nach § 263 StGB vorliegen.
Aus den genannte Gründen ersuche ich die Medizinische Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, die Verleihung der Bezeichnung eines außerplanmäßigen Professors an Herrn Dr. Stemmann zu widerrufen.“
Prof. Raab hat auf diesen Brief nicht geantwortet.
17.01.2005, Klosterhalfen an W. Neugebauer und Dr. Gerrit Lautner
„… Leider heißt es in der von Ihnen als Broschüre sowie über das Internet verbreiteten 16-seitigen Neurodermitis-Schrift immer noch auf S. 15, ich habe an diesem Text mitgearbeitet. Dies entspricht (wie auch vieles sonst in dieser Broschüre) nicht der Wahrheit: kein einziger Satz in der Broschüre stammt von mir. Um meinen Ruf besorgt – die Broschüre enthält geistige Exkremente des vorbestraften Krebsscharlatans Hamer – untersage ich Ihnen daher, mich weiterhin als Mitarbeiter an dieser Broschüre zu zitieren. … Bei dieser Gelegenheit fordere ich Sie, die sie seit langem wissen, daß das Gelsenkirchener „Behandlungsverfahren“ auf der (Germanischen) Neuen Medizin eines offensichtlich geisteskranken Verbrechers basiert, auf, sich unverzüglich öffentlich und in geeigneter Klarheit von der Scharlatanerie Ihres Leiters der Abteilung für Allergologie, Dr. Ernst August Stemmann, zu distanzieren.
Meine Kritik des GBVs finden Sie auf der o.a. Internetseite. Ich bin der Auffassung, daß mir nicht die Schärfe dieser Kritik vorzuwerfen ist, sondern lediglich, daß ich mich nicht viel früher und vor allem energischer um die Aufklärung des Gelsenkirchener Klinikskandals bemüht habe. Ihnen und der Kinderklinik wünsche ich alles Gute. …“
Auf diesen Brief haben mir weder Herr Neugebauer noch Herr Dr. Lautner (ärztlicher Direktor der KKG) geantwortet.
19.01 2005, Aribert Deckers beschwert sich bei Gesundheitsministerin Fischer
über die Aufnahme des GBVs in den Projektverbund „Gesundes Land NRW“:
„Die dort gemachten Behauptungen sind hochgradig sektoid und im medizinisch-klinischen Sinn wahnsinnig. Es kann und darf nicht sein, daß solcher Wahnsinn, ein Verbrechen an unseren Kindern, auch noch mit Staats- und WHO-Geldern finanziert wird!“ www.ariplex.com/ama/ama_stem.htm xx5
21.01.2005, Kinderarzt Ralf Behrmann an Gesundheitsministerin B. Fischer
Herr Behrmann hat mit deutlichen Worten Frau Birgit Fischer, Gesundheitsministerin in NRW, über die Scharlatanerie Stemmanns und dessen Nähe zu Hamer aufgeklärt. Xx5
23.01.2005, Der 1. Vorsitzende des Vereins „AuK“ e.V.“, Ulrich Neumann,
der zugleich Regionaldirektor der AOK Westfalen-Lippe ist, schreibt mir:
„Zu Ihren Vorwürfen gegenüber Herrn Prof. Stemmann nehmen wir nicht Stellung, da wir das Ergebnis Ihrer Aktivitäten, die wir der Homepage „Kidmed.de“ entnommen haben, abwarten möchten.“
Ich hatte Herrn Neumann u.a. gefragt, ob er wisse, dass Dr. Stemmann ein Anhänger Hamers ist, und ob ihm bekannt sei, dass sein Verein auf seinen Internetseiten Hamersche Ideologie verbreitet.) Siehe:
25.01.2005, BKB und Prof. Stemmann drohen mir eine Unterlassungsklage an
Prof. Klosterhalfen wird durch Rechtsanwalt und Notar Ulrich Sander (Linten und Partner, Essen) von der BKB sowie Herrn Dr. Stemmann aufgefordert, Herrn Prof. Stemmann zukünftig nicht mehr als Epigonen, Scharlatan und Betrüger zu bezeichnen. Diese Behauptungen seien falsch, ehrenrührig, herabsetzend und beleidigend. Es wird ihm eine einstweilige Verfügung sowie eine Unterlassungsklage angedroht, falls er nicht binnen drei Tagen eine strafbedrohte Unterlassungserklärung unterschreibt. Er möge sich verpflichten, nicht mehr zu behaupten:
- Seit über 10 Jahre verbreite der Leiter der Abteilung für Allergologie der Kinderklinik Gelsenkirchen, Herr Dr. E. A. Stemmann, bizarre Thesen aus der pseudowissenschaftlichen (germanischen) neuen Medizin des dreifach vorbestraften Krebsscharlatans Dr. Ryke Geerd Hamer (Fall Olivia). <
- Das angeblich von E. A. Stemmann entwickelte Gelsenkirchener Behandlungsverfahren sei ein pseudowissenschaftliches esotherisches und doktorinäres Verfahren, welches auf dem abstrusen System eines gemeingefährlichen Verbrechers basiere. <
Außerdem wird ihm ein Hausverbot erteilt und an einen Auflösungsvertrag erinnert, der eine Vertragsstrafe von bis zu 20.000 Euro bei Beeinträchtigung der Reputation für beide Seiten vorsieht.
BKB und Stemmann haben entweder nie eine Unterlassungsklage eingereicht, oder sie haben keine Staatsanwaltschaft gefunden, die bereit war, gegen mich zu ermitteln.
25.01.2005, die BKB und Prof. Stemmann teilen Frau Sigrid Herrmann-Marschall mit:
„Sie haben hierbei u.a. die Behauptung aufgestellt, das Gelsenkirchener Verfahren beruhe auf dem Gedankengut der sog. „Germanischen neuen Medizin“, einer autoritär strukturierten sektoiden Gruppierung, deren Kernpunkt auch eine antisemitische Haltung sei. Herr Dr. Stemmann würde dieses Gedankengut auch aktuell noch unter dem Namen „Meta-Medizin“ unterstützen. Unsere Mandanten verwahren sich entschieden gegen diese Unterstellungen, die sachlich jeder Grundlage entbehren. Namens unserer Mandanten werden Sie hiermit aufgefordert, diese falschen, ehrenrührigen und herabsetzenden Behauptungen künftig zu unterlassen, und zwar in Wort, Schrift oder sonstiger Weise. Sollten Sie dieser Aufforderung nicht Folge leisten, werden wir unseren Mandanten empfehlen, gerichtliche Schritte – ggf. Erlaß einer einstweiligen Verfügung – einzuleiten.“
27.01.2005, W. Klosterhalfen verteilt in Gelsenkirchen ein Flugblatt: xx5
„DIE KINDERKLINIK GELSENKIRCHEN HAT TAUSENDE VON KINDERN AUF DER „BASIS“ DER „GERMANISCHEN NEUEN MEDIZIN“ DES DREIFACH VORBESTRAFTEN KREBSSCHARLATANS DR. RYKE GEERD HAMER (FALL OLIVIA) „BEHANDELT““
10.02.2005, Ulrich Neumann (AuK) an W. Klosterhalfen xx6
„Wir, d.h. die Mitglieder des Vorstandes des Vereins, lehnen es angesichts Ihrer zig Eingaben und Aktivitäten ab, zu Ihren Vorwürfen gegenüber Herrn Prof. Stemmann Stellung zu nehmen. Auch werden wir Ihre Fragen nicht beantworten.“
24.02.2005, Ministerialrätin Dr. Weihrauch vom Gesundheitsministerium
In NRW teilt mir mit: „Über den in Ihrem Brief genannten äußerst fragwürdigen Themenkreis, den Sie mit Herrn Prof. Stemmann in Verbindung bringen, war und ist hier nichts bekannt. Im Übrigen möchte ich darauf hinweisen, dass auch alle Krankenkassenverbände die Kosten des Behandlungsverfahrens übernehmen.“
Die dummdreiste Reaktion von Frau Dr. Weihrauch zeigt besonders deutlich, dass es 2005 bei den für die KKG bzw. Prof. Stemmann zuständigen Aufsichtsbehörden keinerlei Bereitschaft gab, meinen Vorwürfen nachzugehen. Dass „hier nichts bekannt“ sei, zeugt von einem ausgeprägten Nichtwissenwollen, denn ich hatte Ministerin Fischer ja gerade mit Schreiben vom 13.01.2005 und beigefügter Dokumentation ausführlich über die Scharlatanerie Stemmanns informiert. Frau Dr. Weihrauch ist weder auf diese Dokumentation eingegangen noch hat sie meine Fragen an Ministerin Fischer (s. oben) beantwortet.
Februar 2005, E.A. Stemmann: „Das Gelsenkirchener Modell.
Neurodermitis – die Therapie muß am Streß ansetzen“
„Doch minutiöse Analysen haben ergeben, daß dem erstmaligen Auftreten einer Neurodermitis meist ein traumatisches Trennungserlebnis vorausgegangen ist. … Trennungserfahrungen machen wir in unserem Leben alle, doch nicht jeder entwickelt Neurodermitis. Diese Reaktion tritt nur dann auf, wenn der Betroffene sich „verfühlt“, d. h. durch die Situation überfordert wird, weil das Problem für ihn unlösbar ist oder erscheint. … Durch ein gezieltes Streßimpfungstraining (z. B. Trennungstraining, Schlaftraining u. a.) lernt der Betroffene, sich an streßauslösende Situationen so zu gewöhnen, daß sie keine Beschwerden mehr hervorrufen.“ E.A. Stemmann, Naturarzt, 2/2005, 8-10
Eine wissenschaftliche Darstellung dieser „minutiösen Analysen“ scheint es nicht zu geben. Auf eine entsprechende Nachfrage hat mir Herr Stemmann nicht geantwortet.
05.03.2005, Klosterhalfen an Frau Dr. Birgit Weihrauch (MAGS) xx4
07.03.2005, Sigrid Herrmann-Marschall an Ministerin Birgit Fischer xx5
Frau Herrmann-Marschall, Vorsitzende des Vereins Promed e.V. gegen unlautere Verfahren im Gesundheitswesen, beschwert sich ausführlich bei der Gesundheitsministerin in NRW, Birgit Fischer (SPD), über eine unzureichende und teilweise sachlich falsche Antwort von (Ministerialrätin) Dr. Weihrauch und äußert sich kritisch über das GBV und dessen Nähe zu Hamer:
www.reimbibel.de/Sigrid-Herrmann-Marschall-20050307-an-Ministerin-Fischer-SPD-1.jpg
www.reimbibel.de/Sigrid-Herrmann-Marschall-20050307-an-Ministerin-Fischer-SPD-2.jpg
www.reimbibel.de/Sigrid-Herrmann-Marschall-20050307-an-Ministerin-Fischer-SPD-3.jpg
www.reimbibel.de/Sigrid-Herrmann-Marschall-20050307-an-Ministerin-Fischer-SPD-4.jpg
07.03.2005, Unter der Überschrift „Pseudomedizin. Galilei aus Gelsenkirchen.
Ein Professor behandelt neurodermitiskranke Kinder mit einer Mischung aus Diät und Psychokursen. Experten warnen, die Methode sei nicht nur nutzlos, sondern auch riskant.“ veröffentlicht DER SPIEGEL (S. 174f) die erste journalistische Kritik am GBV (Autor: Dennis Ballwieser). „Doch Fachmediziner sind entsetzt, sie warnen vor gefährlicher Quacksalberei. Der Hamburger Kinderarzt und Dermatologe Peter Höger etwa warnt vor Stemmanns Ansatz: „Das ist okkulte Medizin.““ https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-39613469.html
07.03.2005
Der Aufsichtsrat der BKB (Entsender: Bundesknappschaft, Stadt Gelsenkirchen; zwei Betriebsräte; Vorsitzender: Dr. Georg Greve) tritt zusammen. Er stellt sich hinter Dr. Stemmann und das GBV. Unter „Aktuelles“ erscheint auf der Homepage der KKG eine Stellungnahme zu dem gerade veröffentlichten SPIEGEL-Artikel, in der Dr. Stemmann die gegen ihn erhobenen Vorwürfe als völlig unhaltbar zurückweist. „Sie stünden im engem Zusammenhang mit einer gegen ihn gerichteten Diffamierungskampagne eines ehemaligen Mitarbeiters.“ Dieser Mitarbeiter wolle Dr. Stemmann persönlich schaden. „Als ‚unseriös und falsch’ wertet es der BKB-Aufsichtsrat, eine Beziehung zwischen dem Gelsenkirchener Behandlungsverfahren (GBV) und der Hamerschen ‚Neuen Medizin’ herzustellen: …“…“Das GBV basiert auf einer psychosomatischen Therapie und wird seit über 20 Jahren erfolgreich angewandt.“… „Das GBV ist im Jahr 2001 von der Gesundheitsministerin des Landes NRW als beispielgebend und als Bereicherung für das Gesundheitswesen des Landes ausgezeichnet worden.“
xx7
(Das GBV wurde nach nur einem Jahr aus dem Projektverbund „Gesundes Land NRW“ im Europäischen Netzwerk der WHO „Regionen für Gesundheit“ entfernt. WK)
Das GBV basiert nicht auf einer Therapie, sondern ist eine teure, gefährliche und anscheinend wenig wirksame pseudomedizinische „Therapie“, die von esoterischen Annahmen der GNM Hamers ausgeht.
08.03.2005, Westdeutsche Allgemeine Zeitung (Ausgabe Gelsenkirchen)
„… Angegriffen wird das bundesweit bekannte und von den Krankenkassen anerkannte „Gelsenkirchener Behandlungsverfahren“. Stemmanns Ansatz: Neurodermitis sei nicht als eine Hauterkrankung zu betrachten, sondern es handele sich um eine psychische Erkrankung. Dieser sei meist ein traumatisches Trennungsereignis vorausgegangen. Zur Überwindung empfiehlt Stemmann ein Trennungs-, Schlaf- und Esstraining für das Kind. Als „völlig unhaltbar“ weist Stemmann die „Spiegel“-Vorwürfe gegenüber der WAZ zurück. Das Verfahren sei wissenschaftlich abgesichert und werde seit über 20 Jahren erfolgreich angewandt. Den Bericht des „Spiegel“ führen Professor Stemmann und der Aufsichtsrat der Kinderklinik- ihm gehören Stadt und Bergmannsheil an – auch auf eine Diffamierungskampagne eines Ex-Mitarbeiters zurück. Von diesem habe sich die Klinik 2004 mit einem Auflösungsvertrag getrennt. Juristische Schritte gegen den Mitarbeiter seien eingeleitet worden, heißt es. …“
Man kennt sich, man hilft sich. Hofberichterstattung statt Recherche. Xx5
08.03.2005, Radio Emscher-Lippe, Spiegel-Artikel, Stemmann-Interview xx5
Radio Emscher-Lippe, das der Stemmann-freundlichen WAZ nahesteht, schreibt zum Spiegelartikel: „Pseudomedizin oder sogar okkulte Medizin- das hat der Spiegel dem Gelsenkirchener Arzt Ernst August Stemmann vorgeworfen. Seine Behandlungsmethoden für Neurodermitis seien nutzlos und sogar gefährlich, zitiert das Nachrichtenmagazin einen Hamburger Kinderarzt. Ernst August Stemmann sagte den REL-Lokalnachrichten, er sei über diese Kritik verwundert und behalte sich rechtliche Schritte vor.“
Im Interview sagte Stemmann: „Ich kann nur staunen, denn ich bin ein reiner Schulmediziner. Das Problem liegt darin, dass offensichtlich der Kollege Höger nicht weiß, was wir machen.“ Der zitierte Text ist nicht mehr im Internet aufrufbar, das Interview kann nicht mehr angehört werden.
Prof. Höger wusste zum Beispiel, dass Stemmann bei allen an Neurodermitis erkrankten Kindern eine radikale einjährige Ernährungsumstellung angeordnet hat, und kannte Patienten mit Ernährungsmängeln:
„Vor allem vor der Gelsenkirchener Diät warnen die Fachärzte. „Die ist Unsinn. Nahrungsmittelallergien spielen nur bei einem Drittel der Kinder eine Rolle, die Rundumschlagsdiät selbst ist das Gefährliche“, sagt Dermatologe Höger. Stemmann bestreitet, dass es je zu Problemen gekommen sei. Höger dagegen erklärt, er habe Kinder behandelt, „die als Folge dieser Diät unterernährt und in ihrer Entwicklung deutlich zurückgeblieben waren“.“ https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-39613469.html
09.03.2005, Die Buersche Zeitung „informiert“ ihre Leserschaft unter der Überschrift „Vorwürfe sind völlig unhaltbar und Teil einer Diffamierungskampagne“ einseitig. Dr. Stemmann unterstellt mir, ich wolle ihm persönlich schaden. „Juristische Schritte sind gegen den ehemaligen Mitarbeiter sind bereits eingeleitet worden.“ (Ohne Erfolg, WK) Der SPIEGEL-Artikel wird erwähnt, aber nicht referiert. Die Stellungnahme der Kinderklinik wird hingegen ausführlich und mit Foto von Dr. Stemmann wiedergegeben. Weder ich selbst noch andere Kritiker des GBVs kommen in diesem Bericht zu Wort.
Scan des Artikels:
17.03.2005
„Die BKB steht aber zu dem Gelsenkirchener Behandlungsverfahren (GBV),
bei dem es sich um eine eigenständiges und selbstständig von Herrn Prof. Stemmann entwickeltes Verfahren handelt. … Die BKB verwehrt sich entschieden dagegen, dass von Herrn Prof. Dr. Klosterhalfen eine Beziehung zwischen dem GBV und der Hamerschen „Neuen Medizin“ hergestellt wird.“ Im Falle, dass sich Prof. Klosterhalfen weiterhin zum Schaden der BKB äußere, müsse überlegt werden, „ob nicht die bei Auflösung des Arbeitsverhältnisses gezahlte Abfindung [40.000 Euro brutto, WK] zurückgefordert bzw. die vereinbarte Vertragsstrafe [20.000 Euro, WK] geltend gemacht werden soll.“
(Rechtsanwalt Ulrich Sander an meinen Rechtsanwalt)
17.03.2005, Die Bergmannsheil und Kinderklinik Buer (BKB) teilt durch ihren RA meinem RA mit, dass
„die „Germanische Neue Medizin“ in der Kinderklinik meiner Mandantin tatsächlich weder Anwendung noch Rechtfertigung findet“ und droht, die gezahlte Abfindung zurückzufordern bzw. die vereinbarte Vertragsstrafe geltend zu machen, wenn ich mich weiterhin zum Schaden der BKB äußern würde.
Mein Kommentar: Die gezahlte Abfindung betrachte ich als in ihrer Höhe unzureichende Entschädigung für erlittene Nachteile, die u.a. darin bestanden, dass ab 1995 meine Vorgesetzten Gerd Starzmann und Dr. Stemmann eine unerlaubte Nebenakte über „Problemsituationen“ geführt, wiederholt meinen Arbeitsbereich eingeschränkt und Ende 1999 auf der „Basis“ dieser Geheimakte versucht haben, mich einer psychiatrischen Untersuchung zuzuführen. Die Akte ist im Jahr 2000 gegen meinen erklärten Willen vom damaligen Verwaltungsdirektor Dieter Thomescheit vernichtet worden:
30.03.2005, Bericht im Hamburger Abendblatt (Norderstedt)
„Neurodermitis: Zwei Mütter wollen ihre guten Erfahrungen mit einer speziellen Behandlungsmethode an andere Betroffene weitergeben.“
Die Tochter von Marina Dunst wurde im Alter von einem halben Jahr drei Wochen lang in Gelsenkirchen behandelt: „Resultat: Sowohl bei der heute sieben Jahre alten Tochter von Marina Dunst als auch dem vierjährigen Sohn von Susanne Behrens sind nun keinerlei Anzeichen von Neurodermitis mehr erkennbar. … Nach Auskunft der Gelsenkirchener Kinderklinik werden 80 Prozent aller Kinder mit Neurodermitis dank dieses Programms innerhalb von zwei Jahren geheilt.“ http://archive.is/aMdnK
März 2005, Im Amici di Dirk Verlag (Alhaurin el Grande) erscheint Hamers Buch „Einer gegen alle. Die Erkenntnisunterdrückung der Neuen Medizin“. Darin rechnet Hamer mit Stemmann ab: „Ich finde es niedrig, wie Sie sich alle meine Erkenntnisse angeeignet haben, sie als Ihre eigenen verkaufen, und sich dafür auch noch loben lassen.“ (S. 411) In einem Brief von Hamer an die damalige NRW-Gesundheitsministerin Birgit Fischer heißt es: „Herr Stemmann, der früher Neurodermitis mit Ernährungsumstellung behandelte, hat seine Erkenntnisse für das Gelsenkirchener Behandlungsmodell von mir bzw. meinen Büchern und Tabellen abgekupfert und verkauft sie nun als seine eigenen Erkenntnisse.“ (S. 412)
Hamer: Stemmann hat bei mir abgekupfert!
In seinem Buch „Einer gegen alle“ (2005) beklagt sich Hamer über den „wissenschaftlichen Räuber“ Stemmann:
„Vor ein paar Jahren hat Prof. Stemmann das sog. „Gelsenkirchener Behandlungsverfahren für Neurodermitis“ ins Leben gerufen, das zwar seinen Namen trägt aber auf meinen Erkenntnissen beruht.“ (S. 409)
„Sie machten noch Scherze und sagten, wenn Sie Visite machen würden, dann fühlten Sie jetzt immer „den Hamer“ unsichtbar hinter sich stehen. Und wenn Sie dann Antibiotica oder Diäten anordnen würden, dann würde „der Hamer“ sagen: Lassen Sie doch den Unsinn, Sie wissen doch, dass das alles nicht stimmt. Dann drehten Sie zu Ihrem unsichtbaren Gesprächspartner den Kopf herum und sagten: Ich muss den Assistenten doch irgendwas anordnen, die verstehen doch die Neue Medizin nicht.“ (Hamer in einem Brief an Stemmann am 25.8.2004, S. 409))
„Aber auch bezüglich Asthma bronchiale (Revierangst ruft Asthma hervor) haben Sie auch alles bei mir abgekupfert. Nur verstanden haben Sie offenbar nichts.
Mir kommt das so vor, als wenn jemand eine teure Maschine entwendet und dann als Zauberlehrling davor steht und nicht weiß, wie er sie bedienen soll aber dabei behauptet, er habe sie gebaut. Herr Stemmann, Sie wissen genau, was ich jetzt denke. Ich finde es einfach niedrig, wie Sie sich alle meine Erkenntnisse angeeignet haben, sie jetzt als Ihre eigenen verkaufen, und sich auch noch dafür loben lassen. Den einen sperrt man ins Gefängnis für die Germanische Neue Medizin, der andere kupfert sie ab, mischt sie, damit sie auch für Schulmedizyn akzeptabel ist und kassiert dafür seinen „Judaslohn“ in Form von Anerkennung (siehe Schreiben Frau Ministerin Fischer). Schämen Sie sich gar nicht? Schade! Doch glauben Sie mir: Eines Tages wird man mit Fingern auf Sie zeigen und Sie einen „Wissenschaftlichen Räuber“ schimpfen! Dabei hätten Sie die Möglichkeit gehabt – auf ganz ehrliche Weise – der King unter den Professoren zu sein, wenn Sie ehrlich und aufrichtig geblieben wären.“ (S. 411)
„Sehr geehrte Frau Ministerin Birgit Fischer,
aus gegebener Veranlassung schreibe ich Ihnen in Sachen „Gelsenkirchener Behandlungsmodell für Neurodermitis“. Wie Sie den beigefügten Unterlagen entnehmen können und dem Brief an Herrn Prof. Stemmann – den ich Ihnen vertraulich zur Kenntnis gebe – sind Sie einem wissenschaftlichen Betrug aufgesessen. Herr Stemmann, der früher Neurodermitis mit Ernährungs-Umstellung behandelte, hat seine Kenntnisse für das Gelsenkirchener Behandlungsmodell von mir bzw. meinen Büchern und Tabellen abgekupfert und verkauft sie nun als seine eigenen Erkenntnisse.Während ich, wegen „Nicht-abschwörens der Neuen Medizin“ (jetzt Germanische Neue Medizin) und mich „Nicht-bekehrens zurSchulmedizin“ bereits 1986 meine Approbation verloren habe und 1997 dafür 1 Jahr ins Gefängnis musste, hat Prof. Stemmann dieZeit meiner Gefängnishaft benutzt, und sich mit meinem geistigen Eigentum sein Neurodermitis-Imperium aufgebaut, unterstützt und belobigt von Ihrem Ministerium bzw. mit einem persönlichen Schreiben von Ihnen. Meinen Namen hat er nirgends mehr erwähnt. (S. 412)
Onkologen sind für den Volksverhetzer Hamer Mörder:
„Denn es sterben weiter – nur in Deutschland – 1500 arme Patienten täglich unter der Chemo-Gift-Folter und Morphium – ohne die geringste Notwendigkeit.“ (S. 432)
21.03.2005, Peter Wittwer (Igensdorf/Bayern), Leserbrief an den SPIEGEL:
„Ein mindestens genau so großer Skandal wurde aber nur angedeutet, nämlich die Untätigkeit des Regionaldirektors der AOK Ulrich Neumann und der Ministerin Birgit Fischer. Sollten sie nichts gewusst haben, haben sie sträflich ihre Dienstpflichten vernachlässigt. Dass Herr Neumann von alledem nichts gewusst haben sollte, ist allerdings äußerst unwahrscheinlich: Ist er doch gleichzeitig Vorsitzender der AUK (Allergie- und umweltkrankes Kind), die für die Gelsenkirchener Methode nach Professor Stemmann massiv Werbung betreibt.“ http://magazin.spiegel.de/EpubDelivery/spiegel/pdf/39774172
30.03.2005, Bericht im Hamburger Abendblatt über das GBV
„Gelsenkirchener Verfahren – Ihnen hat’s geholfen. Neurodermitis: Zwei Mütter wollen ihre guten Erfahrungen mit einer speziellen Behandlungsmethode an andere Betroffene weitergeben.“ Autor: Jörg Malitzki. „Im Gegensatz zu vielen herkömmlichen Verfahren werden beim Gelsenkirchener Verfahren deshalb in erster Linie die Eltern und nicht etwa die Kinder behandelt. … Nach Auskunft der Gelsenkirchener Kinderklinik werden 80% aller Kinder mit Neurodermitis dank dieses Programms innerhalb von zwei Jahren geheilt.“
17.05.2005, AOK-Mecklenburg-Vorpommern an Klosterhalfen
Frau Krupp vom Büro des Vorstandes der AOK-MV bestätigt den Empfang meiner „Information zum Gelsenkirchener Klinikskandal“. Da der Adressat leider verstorben sei, habe sie meine Information an den Vorstandsvorsitzenden, Herrn Friedrich Wilhelm Bluschke, weitergeleitet:
Herr Bluschke hat darauf mir gegenüber nicht reagiert.
03.05.2005, Zu seiner Sendung „Ist Neurodermitis heilbar?“ schreibt der MDR
„Neurodermitis wird von Schulmedizinern symptomatisch behandelt. Das bedeutet: Nach gängiger Auffassung und Erfahrung ist die Krankheit nicht heilbar. Mit den erprobten Mitteln lassen sich lediglich die Symptome lindern oder für eine gewisse Zeit zum Verschwinden bringen. … An der Städtischen Kinderklinik in Gelsenkirchen wird seit rund 20 Jahren erfolgreich ein Behandlungskonzept erprobt, das davon ausgeht, dass Neurodermitis heilbar ist.“ https://web.archive.org/web/20080323004300/http://www.mdr.de/ratgeber/gesundheit_ernaehrung/1940259.html
08.03.2005, „INFORMATIONEN ZUM GELSENKIRCHENER KLINIKSKANDAL“
Rundschreiben mit präzisen Informationen zum Hamer-Anhänger Stemmann und dessen vielen Unterstützern und Tolerierern.
xx7
14.05.2005, Demonstration für Hamer und die GNM in Tübingen
„Gut tausend Anhänger demonstrierten für den Ex-Tübinger Arzt Ryke Geerd Hamer“ (Schwäbisches Tagblatt, 17.5.2005) http://web.archive.org/web/20050527030651/http://jungle-world.com/seiten/2005/21/5547.php
19.05.2005, „Ina“ startet bei www.neurodermitis.ch den Thread
„Wer kennt Gelsenkirchen/Prof. Dr. Stemmann“ (Diskussionsforum, Therapien) und löst damit eine langanhaltende, heftige Forumsdiskussion aus, an der ich mich beteiligt habe. www.neurodermitis.ch/Diskussionsrunde_4/1174.html
24.05.2005, Vortrag von Prof. Stemmann im katholischen Pfarrheim Bodenwerder vor rund 100 Zuhörer/inne/n: „Allergien sind heilbar“. Überschrift des Artikels in der DEWEZET Bodenwerder: „Neurodermitis – das Geheimnis ist gelüftet“, erster Satz: „Die Wirkmechanismen der Neurodermitis sind entzaubert.“
Anke König vom Ortsverband Bodenwerder des Vereins „Allergie- und umweltkrankes Kind e.V.“ schreibt in Ihrer Vortragsankündigung: „Wenn ihr Kind oder auch Sie unter Allergien, wie Neurodermitis, Asthma, Heuschnupfen usw. leiden, sind Sie gerne zum Erfahrungsaustausch eingeladen. Wir vertreten das „Gelsenkirchener Behandlungsverfahren“, das in der Kinderklinik Gelsenkirchen mit einem Heilungserfolg von 87 % praktiziert wird.“
25.05.2005, Der Pressesprecher der Stadt Gelsenkirchen lobt das GBV xx4
Unbeeindruckt von SPIEGEL-Artikel über den „Galilei aus Gelsenkirchen“ verkündet Herr Martin Schulmann via www.regio-live.de u.a.:
„„Neurodermitis ist heilbar“ – Das Gelsenkirchener Modell weckt vertretbare Hoffnung …
An diesem Phänomen der Selbstheilung hat Professor Dr. med. E. A: Stemmann, Kinderarzt und Allergologe, an der Kinderklinik Gelsenkirchen mit seinem Team 30 Jahre lang an einer halben Million Patienten geforscht, um dann Schlüsse für sein Behandlungsverfahren „das Gelsenkirchener Modell“ zu ziehen. … Das Faszinierendste, das Betroffene bei der Behandlung der Neurodermitis berichten: „Binnen kürzester Zeit hören die Kinder auf zu kratzen und die Haut heilt ab.“ Es werden keine Crèmes und Medikamente verabreicht; lediglich die Spontanheilung wird angekurbelt. Ein großer Prozentsatz der Betroffenen erreicht die Heilung.“
31.05.2005 (Aufruf der Webseite)
Der Verein „Allergie- und umweltkrankes Kind e.V.“ schreibt über das GBV:
„Es vertritt die Meinung, daß die Ursachen einer Krankheit stets in einer Gefühlsverletzung liegen, die den Erkrankten unerwartet getroffen hat und die durch bestimmte Auslöser verstärkt und erhalten bleibt.“
31.05.2005, VHS-Vortrag von Prof. Stemmann im Museum Buer
auf Einladung der Volkshochschule Gelsenkirchen (Herr Mackschin): „Neurodermitis ist heilbar“. Ca. 25 Zuhörer/inn/en. Ich bin als Zuhörer dabei und weise in der anschließenden Diskussion Herrn Mackschin darauf hin, dass Stemmann ein Anhänger Hamers ist. Nach der Diskussion kommt Herr Dr. Stemmann auf mich zu und sagt zu mir: „Sie spinnen.“
03.06.2005, Vortrag von Prof. Klosterhalfen auf der Jahrestagung
der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Psychologie:
„Scharlatanerie im Schafspelz einer ganzheitlichen Psychosomatik: Das „Gelsenkirchener Behandlungsverfahren nach Stemmann“ basiert auf der „Germanischen Neuen Medizin“ von Hamer.“
10.06.2005
10.-14. Juni Meta Health Coach Diplomausbildung Teil 1 Bad Griesbach
Dr. Anton Bader, Prof Stemmann, München/Passau
HP Uricher, J. Fisslinger und andere im Columbia
Info: IMMA 08722-
Stemmann als Metamediziner
Unter dem Begriff „Metamedizin“ verbreiten Baader, Fisslinger und andere die „Neue Medizin“ Hamers.
Während Hamer und Stemmann anfangs noch zitiert wurden, ist heute von Hamer, Stemmann und „Neuer Medizin“ nicht mehr die Rede:
„Die Grundlage der Meta-Medizin und das Meta-Medizin-Verzeichnis basieren auf Forschungen und Erkenntnissen von Dr. Hamer, dem hier besonders gedankt werden soll.“
http://web.archive.org/web/20041023102207/http://metamedizin.info/disclaimer.shtml
„Wir alle schätzen Dr. Hamer sehr als den Erfinder eines revolutionären Wissens, wünschen uns, dass er die gebührende Anerkennung bekommt und wären gerne einen gemeinsamen Weg mit Ihm gegangen. Natürlich wird Dr. Hamer als Entdecker der Naturgesetze benannt, genauso wie auch auf andere Kapazitäten und Entdecker hingewiesen wird.“
http://web.archive.org/web/20041207093021/www.metamedizin.info/neuemedizin/hamer.shtml
Archivierte Webseiten, die beweisen, daß Dr. Stemmann als „Metamediziner“ tätig war:
„Die Grundlage der Meta-Medizin und das Meta-Medizin Verzeichnis basieren auf den Forschungen und Erkenntnissen von Dr. Hamer, sowie der praktischen Anwendung und Weiterentwicklung der biologischen Naturgesetze durch Dr. Bader, Prof. Stemmann und vielen anderen Heilberufen, denen hier besonders gedankt werden soll.“ http://web.archive.org/web/20041208102222/http://www.metamedizin.info/imma/disclaimer.shtml
Am 6.11.2004 fand im IBIS-Hotel in Heidelberg eine Seminarveranstaltung der IMMA statt. Zum Tagungsthema „Die erfolgreiche Anwendung der biologischen Naturgesetze in der Heilpraxis“ wurde u.a. der folgende Vortrag angekündigt: „Prof. Dr. E. A. Stemmann: Erfolge der Selbstheilung bei Neurodermitis“.
http://web.archive.org/web/20041028095238/http://www.metamedizin.info/akademie/konferenz_1104.shtml
Auf dieser Internetseite der IMMA wird Herr Dr. Stemmann als Ausbilder der IMMA vorgestellt, die der kommerziellen Verbreitung der „(Germanischen) Neuen Medizin“ diente:
http://web.archive.org/web/20041029105849/metamedizin.info/association/aboutus.shtml
Im Meta-Medizin-Verzeichnis wurde noch am 10.3.2005 die Neurodermitis aus der Sicht von Hamer und Stemmann unter Verweis auf das „Gelsenkirchener Behandlungsverfahren“ ausführlich referiert: http://web.archive.org/web/20041028094030/metamedizin.info/templates/beispiel_neurodermitis.shtml
Unter Bezug auf die WDR-Fernsehsendung vom 13.12.2004 „Ist Neurodermitis heilbar? – Das Gelsenkirchener Modell verspricht Hilfe“ fordert der Hamer-Anhänger Martin Gabling in einem offenen Brief Stemmann auf, sich öffentlich zu Hamer zu bekennen:
„Das „Gelsenkirchener Forschungsteam“ und das „Gelsenkirchener Modell“ basieren eindeutig auf den Erkenntnissen und Forschungen der NEUEN MEDIZIN von Dr. Ryke Geerd Hamer“ … Als Leiter der Klinik und als Ausbilder und Referent der sog. Meta-Medizin (100% Neue Medizin, alter Wein in neuen Schläuchen) partizipieren Sie an den Forschungsergebnissen von Dr. Hamer und wenden diese umettikettiert auch an. … „Den Menschen, die für Dr. Hamer zu Hunderten in ganz Europa auf die Strasse gehen, sind Sie bekannt. Sorgen Sie dafür, dass Ihr Name weiter positiv in den Analen der Germanischen Neuen Medizin erwähnt wird.“
13.04.2005, Presseerklärung des Rechtsanwalts von Prof. Klosterhalfen „Einschüchterungsversuche durch Prof. Stemmann werden zurückgewiesen“.
Die Beziehungen zwischen GBV und GNM würden nicht erst durch die Kritiker hergestellt. (Sie werden lediglich duch Kritiker aufgedeckt. WK)
14.06.2005, „Hilfe! Mein Kind macht mich fertig – Erziehungskurse für verzweifelte Eltern“ SWR-Film-Dokumentation über die Behandlung von Neurodermitis durch die Kinderklinik Gelsenkirchen
„Simon ist zweieinhalb Jahr alt. Er schreit von morgens bis abends – und in der Nacht. Simon schreit beim Anziehen, beim Waschen, beim Essen, beim Spazierengehen, im Kinderzimmer, in der Küche und auch auf dem Spielplatz. Seit er begonnen hat, sich an Händen und Gesicht die Haut blutig zu kratzen, fühlt sich seine Mutter endgültig überfordert. Ihre letzte Hoffnung ist jetzt die Kinderklinik in Gelsenkirchen. Seit vielen Jahren haben sich hier Ärzte und Psychotherapeuten auf die Behandlung „schwieriger“ Kinder spezialisiert. Die aufgekratzte Haut der Kinder – bekannt als Neurodermitis – ist für sie die Folge von chronischem Streß. Deshalb wird nicht mit Medikamenten, sondern mit Verhaltenstraining gegen das Kratzen und Schreien angegangen. Wir haben Mutter und Kind durch das Programm in Gelsenkirchen begleitet. Unser Film zeigt die Verzweiflung, die Hoffnungen, die Rückschläge und die Erfolge während des intensiven Trainings.“ http://bluetandem.de/produktionen_3.htm
https://www.kinder-verstehen.de/wp-content/uploads/SWR_Film_2005_Begleittext_Transkript-1.pdf
22.06.2005 , Dossiers im Laborjournal (6/2005, 20-24) über den Gelsenkirchener Klinikskandal:
„Wundermedizin in Gelsenkirchen. Hamert Heinrich Heine?“
Sorgfältig recherchierter, kritischer Bericht über das GBV und die Untätigkeit der HHU Düsseldorf sowie eine Fehlentscheidung (Auszeichnung des GBVs) und anschließende Untätigkeit des NRW-Gesundheitsministeriums.
„Ja, ich halte Ernst August Stemmann für einen Hamer-Anhänger, ja, das GBV ruht theoretisch auf Hamers Ideen. Das sieht ein Blinder mit dem Krückstock.“ S. 24
Dossier im Laborjournal (6/2005, 25-26) über die erste von zwei Mobbingserien, denen Prof. Wolfgang Klosterhalfen in der KKG ausgesetzt war. Autor beider Dossiers: Hubert Rehm.
„Ich habe Herrn Klosterhalfen in seiner Wohnung besucht und mich dort und anderswo etwa sechs Stunden mit ihm unterhalten. Mein Eindruck war: ein ruhiger, bedrückter, vom Leben enttäuschter Mann, der aber klar denkt und zur Selbstkritik fähig ist. Letzteres vielleicht mehr als ihm gut tut. Ich habe Klosterhalfen bei keiner Lüge ertappt; alles, was er mir erzählte, stimmt.“ S.26
11.07.2005, Klosterhalfen an Staatssekretär Prof. Dr. Stefan F. Winter: xx4
„… Zu den Hinterlassenschaften von Frau Ministerin B. Fischer gehört der von ihrem Ministerium zuerst geförderte und dann tolerierte Gelsenkirchener Klinikskandal
(s. beigefügte Artikel im SPIEGEL 10/2005, im Laborjournal 6/2005 sowie meine Ergänzungen zum Rehm-Dossier). Herr Prof. (!) Dr. Stemmann und dessen Sympathisanten machen weiterhin Werbung mit der irrtümlichen Aufnahme der Gelsenkirchener Neuen Medizin in den NRW-EU-WHO -Projektverbund:
a) http://www.prof-stemmann.de/Schriften/Neurodermitis.pdf (Seite 9)
b) http://www.aukov-hessen-sued.de/Neurodermitis-Leseprobe.pdf (Seite 9)
c) http://www.wdr.de/tv/service/gesundheit/inhalt/20041213/b_2.phtml
(letzter Textabsatz)
Ich würde es daher begrüßen, wenn Ihr Ministerium gegen diese irreführende Werbung vorgehen und sich außerdem in einer öffentlichen Stellungnahme vom „Gelsenkirchener Behandlungsverfahren“ distanzieren würde. …“
12.07.2005, Prof. Klosterhalfen an Bundespräsident Köhler xx4
Mit Schreiben vom 12.07.2005 habe ich Bundespräsident Köhler gebeten, den an die 2. Vorsitzende des Vereins „AuK“, Frau Annegret Braun, im Jahr 2003 verliehenen Orden (Bundesverdienstkreuz am Bande) zurückzunehmen, weil sich Frau Braun an der Verbreitung der tödlichen Irrlehre des Krebsscharlatans Hamer beteiligt hatte. Der Leiter der Ordensabteilung des Bundespräsidenten, Herr Franz Wessendorf, hat meine Glaubwürdigkeit in Zweifel gezogen und meinen Antrag mit der Begründung abgelehnt, an der von der Staatskanzlei NRW ausgegangenen Ordensverleihung sei nichts zu beanstanden:
18.07.2005, Der 1. Vorsitzende des Vereins „AuK e.V.“, Ulrich Neumann,
(AOK-Regionaldirektor) tritt „aus dienstlichen Gründen“ nach fast 14 Jahren zurück. Er war Bundesvorsitzender vom 9.10.1991 (?) bis zum 21.7.2005. Siehe:
20.07.2005, Brief von Frau Dr. Prütting vom Gesundheitsministerium NRW
an Prof. Klosterhalfen: xx4
„Sehr geehrter Herr Professor Klosterhalfen,
Herr Staatssekretär Prof. Dr. Winter hat mich beauftragt, Ihr Schreiben
zu beantworten. Er dankt Ihnen sehr für die guten Wünsche zu seinem
neuen Amt. Gerne nehme ich zu Ihren Ausführungen Stellung.
Die Bewertung medizinischer Therapiekonzepte obliegt u.a. der gemeinsamen Selbstverwaltung und den wissenschaftlichen Fachgesellschaften. Alle Krankenkassen in NRW übernehmen derzeit die Behandlungskosten in der Städtischen Kinderklinik Gelsenkirchen; dies setzt ganz offensichtlich eine positive fachliche Bewertung voraus.
Die angebliche Nähe des Therapiekonzeptes von Herrn Prof. Stemmann zur „Germanischen Neuen Medizin“ ist bislang nicht belegt und lässt sich von hier aus auch nicht weiter nachprüfen. Sowohl Herr Prof. Stemmann als auch Herr Hamer distanzieren sich bezüglich ihrer Konzepte voneinander. Standesrechtlich ergeben sich keine Hinweise, gegen Herrn Professor Dr. Stemmann vorzugehen. …“
22.07.2005, „Wundermedizin in Gelsenkirchen. Hamert Heinrich Heine?
Gegen Wunderheiler mit nicht überprüften Behandlungsmethoden ist kein Kraut gewachsen. Selbst an Universitäten scheinen sie zu gedeihen: Ein emeritierter Gelsenkirchener Professor behandelt Neurodermitis mit Methoden, die auf den Lehren eines vorbestraften Esoterikers beruhen“ (Laborjournal, 6/2005, 20-24).
HubertRehm hat Texte pro und kontra GBV studiert, mich stundenlang interviewt, schriftlich und mündlich bei der Kinderklinik nachgefragt, das Dekanat der HHU Düsseldorf befragt, Stemmann schriftlich befragt, aber keine Antworten erhalten. Rehm hält Stemmann für einen Hamer-Anhänger. Stemmann habe seine angeblichen Therapieerfolge nicht wissenschaftlich belegt. Rehm beklagt außerdem das Verhalten in dieser Sache von Universität, Gesundheitsministerium und Kinderklinik.
09.08.2005, Bundesversicherungsamt an Prof. Klosterhalfen
„Das von Ihnen beanstandete und von der Bundesknappschaft unterstützte Behandlungsverfahren von Prof. Dr. Stemmann mag umstritten sein, Behandlungsverfahren im Krankenhaus können gem. § 137c Abs. 2 S. 2 SGB V aber so lange zu Lasten der gesetzlichen Krankenversicherung erbracht werden, bis der gemeinsame Bundesausschuss die Methode aus der Krankenhausbehandlung durch Richtlinie ausschliesst. Dies ist für das von Ihnen angesprochene Verfahren bislang nicht geschehen.“
11.08.2005, Prof. Klosterhalfen erstattet u.a. wegen des Verdachts des Betrugs beim Landgericht Essen Strafanzeige gegen Prof. Stemmann
„Auf der Basis zahlreicher Aussagen und Beweisstücke sowie meiner eigenen Erfahrungen als langjähriger Angestellter dieser Klinik bin ich zu dem Schluß gekommen, dass Herr Dr. Stemmann zur Erhöhung seines Prestiges und seiner Einkünfte sowie zugunsten des Ansehens und der Finanzen der Kinderklinik Gelsenkirchen die Öffentlichkeit über die Originalität, Wissenschaftlichkeit, Wirtschaftlichkeit und Wirksamkeit des GBVs seit über 10 Jahren systematisch getäuscht haben könnte. Eine solche Täuschung wäre finanziell vor allem zu Lasten der Krankenkassen gegangen.“
Wegen des Verdachts des Betrugs wird ein Ermittlungsverfahren eingeleitet, aber nach zwei Monaten wieder eingestellt. Tenor: Es handele sich nur um einen Streit unter Medizinern und Herr Dr. Stemmann würde sich ja öffentlich zur GNM bekennen, so dass keine Irrtumserregung vorliege.
Dagegen legt Prof. Klosterhalfen Beschwerde beim Generalstaatsanwalt in Hamm ein.
Der Generalstaatsanwalt schließt sich Oberstaatsanwalt Lindenberg (Landgericht Essen) an. Ich hätte nicht Neues vorgebracht.
Trotz einer ddp-Meldung von 1992 war 2005 nur wenigen Menschen in Deutschland bekannt, dass Stemmann ein Anhänger Hamers ist.
13.08.2005, Prof. Klosterhalfen fragt auf seiner Webseite:
„Hat Prof. Stemmann alles ihm Mögliche getan, um dem knapp 5jährigen Angelo Amstutz, dessen Mutter Hamerianerin war und ist, zu helfen?“
(Sowohl Dr. Hamer als auch Dr. Stemmann hatten mit Angelo Amstutz zu tun.)
14.08.2005, Prof. Klosterhalfen an den Staatssekretär des Gesundheitsministerium NRW, Herrn Prof. Dr. Stefan F. Winter: xx4
„Sehr geehrter Herr Dr. Winter,
auf meine Beschwerden wegen des Gelsenkirchener Klinikskandals habe ich von zwei Mitarbeiterinnen des Gesundheitsministeriums NRW (Frau Landesmedizinalrätin Dr. Birgit Weihrauch und Frau Dr. Prütting) blöde Briefe erhalten, die von Inkompetenz zeugen sowie dem Unwillen, sich in verantwortlicher Weise mit meinen Beschwerden und dem Gelsenkirchener Klinikskandal zu beschäftigen. …“
In diesem 19-seitigen Offenen Brief habe ich ausführlich die Schreiben an mich von Frau Dr. Weihrauch und Frau Dr. Prütting und das GBV kritisiert.
Herr Dr. Winter hat mir darauf nicht geantwortet.
30.08.2005
Umfangreiche kritische Dokumentation von W. Klosterhalfen zum GBV:
31.08.2005, Qualitätsbericht der Kinderklinik Gelsenkirchen für das Jahr 2004
144 Kinder wurden wegen „Revierangst“, 869 wegen Trennungsangst behandelt:
http://www.medizinfo.de/__qualitaetsberichte/2004/260550040-00-2004-pdf.pdf
06.09.2005, Vortrag von Prof. Stemmann an der VHS Dorsten
Überschrift: Neurodermitis ist heilbar, erster Satz der Ankündigung:
„Vorgestellt wird das Gelsenkirchener Behandlungsverfahren, das auf eine Heilungsrate von 87 % verweist.“
https://web.archive.org/web/20060114011100/http://www.dorsten.de/Dokumente/VHS_2-05.pdf S.11
20.09.2005, Prof. Ulrich Wahn (Klinikdirektor) an Prof. Klosterhalfen
Datum: Tue, 20 Sep 2005 09:01:50 +0200
Von: „Wahn, Ulrich“
An: Wolfgang.Klosterhalfen@uni-duesseldorf.de
Betreff: AW: Prof. Stemmann
Sehr geehrter Herr Klosterhalfen,
herzlichen Dank für die wunderbare Dokumentation zu Herrn Stemmann. Ich glaube Sie haben sich um die Redlichkeit und Ehrlichkeit im Bereich der Pädiatrie ganz große Verdienste erworben. Ich hoffe, Ihre wichtige Arbeit findet die nötige Resonanz!
Mit freundlichem Gruß,
Prof. Dr. U. Wahn
09.09.2005, Die Staatsanwaltschaft Essen trennt das Ermittlungsverfahren gegen Dr. Stemmann ab. Hinsichtlich der anderen Vorwürfe werden keine Ermittlungsverfahren eingeleitet. Zitate aus dem Einstellungsbescheid:
„Bezüglich des Vorwurfs der unterlassenen Hilfeleistung durch den Beschuldigten sind die Voraussetzungen des insoweit einschlägigen Paragraphen 323c Strafgesetzbuch (StGB) nicht gegeben. Diese Vorschrift setzt u. a. voraus, dass der Täter bei Unglücksfällen oder gemeiner Gefahr oder Not die erforderliche Hilfe nicht leistet. Vorliegend könnte allein das Tatbestandsmerkmal „Unglücksfall“ in Frage kommen. Hierunter ist indes nach der oberrichterlichen Rechtsprechung eine (schwere) Krankheit nicht zu verstehen.“
„Hinsichtlich des Verdachtes der Körperverletzung gemäß $ 223 StGB fehlt der gemäß § 230 Abs. 1 StGB erforderliche Strafantrag etwaiger Geschädigter. Siegehören nicht zu den nach § 77 StGB Strafantragsberechtigten, da Sie nicht Verletzter im Sinne des Gesetzes sind. Da es sich bei dem insoweit angezeigten Sachverhalt im wesentlichen um einen Meinungsstreit zwischen Medizinern handelt, ist das besondere öffentliche Interesse an der Strafverfolgung, das ein Einschreiten von Amts wegen gebieten könnte, nicht gegeben.“
27.09.2005, Prof. Klosterhalfen an Dr. Jochen Bredehöft, xx4
Leiter der Abteilung Qualitätssicherung der ÄKWL:
„… zu den betrügerischen Aktivitäten von Herrn Dr. med. Ernst August Stemmann, der skandalöserweise immer noch als Abteilungsleiter der Abteilung Allergologie der Bergmannsheil und Kinderklinik Buer gGmbH tätig ist, habe ich eine Dokumentation erstellt, die im Internet einsehbar ist: http://www-public.rz.uni-duesseldorf.de/~klostewg/DAS-GELSENKIRCHENER-BETRUGSVERFAHREN.HTML
Ich bitte Sie, diese Dokumentation zur Kenntnis zu nehmen und mir mitzuteilen, ob bzw. in welcher Weise sich die Ärztekammer Westfalen-Lippe mit der Scharlatanerie Dr. Stemmanns schon beschäftigt oder in Zukunft beschäftigen wird.“
27.09.2005, Prof. W. Klosterhalfen informiert den Vorsitzenden xx4
des Bundesverbands der AOK, Dr. Hans Jürgen Ahrens, durch Übersendung seiner Dokumentation „Das Gelsenkirchener Betrugsverfahren“ über die „Scharlatanerie Dr. Stemmanns“.
Herr Dr. Ahrens hat nicht geantwortet.
28.09.2005, Herr Franz Wessendorf von der Ordenskanzlei des Bundespräsidialamts teilt mir mit, „Vor dem Hintergrund Ihrer persönlichen Auseinandersetzungen mit Herrn Prof. Dr. Stemmann betrachtet, gibt es keinen Grund, die Verdienste von Frau Braun in Zweifel zu ziehen.“ Ich hatte den Bundespräsidenten aufgefordert, das an Frau Braun verliehene Bundesverdienstkreuz wieder einzuziehen, weil der überwiegend von ihr geleitete Verein „Allergie- und Umweltkrankes Kind“ pseudomedizinische Irrlehren von Hamer verbreitete. Frau Brauns Freundlichkeit und normale Bemühungen im Umgang mit Müttern kranker Kinder habe ich nie angezweifelt. Außerdem war meine Kritik an der Scharlatanerie Prof. Stemmanns sachlich gut begründet.
07.10.2005, SWR, Nachtcafé (Moderation: Wieland Backes),
„Homöopathie, alternative Medizin: Alles fauler Zauber?“
Aus der Ankündigung der Sendung:
„Wolfgang Adelhelm
Wenn sich der Bruder von Wolfgang Adelhelm rechtzeitig in schulmedizinische Behandlung gegeben hätte, würde er heute wahrscheinlich noch leben. Er starb vor wenigen Wochen an Leukämie, weil er der kruden „Neuen Germanischen Medizin“ des Ryke Geerd Hamer glaubte. Der Pfarrer einer kleinen Gemeinde weiß heute: ‚Bei uns hat das absolute Heilsversprechen nicht funktioniert.‘ “ Aus der Sendung ergab sich:
Herr Adelhelm hätte wegen eines neuen Medikaments (Gleevec) gute Heilungschancen gehabt. Er vertraute aber Hamer, verzichtete deshalb auf Schmerzmittel und stimmte einer medikamentösen Behandlung erst viel zu spät zu. Vom Hals abwärts gelähmt, lebte er noch 1 ½ Jahre lang. Er hinterlässt seine Frau und drei Kinder.
10.10.2005, Oberstaatsanwalt Vollmer von der Staatsanwaltschaft Essen stellt die Ermittlungen gegen Prof. Stemmann
wegen des Verdachts des Betrugs ein und teilt u.a. mit:
„Es handelt sich um einen Meinungsstreit unter Medizinern. Unstreitig erzielt der Beschuldigte – aufgrund welcher Behandlungsmethoden oder im Wege einer Selbstheilung dürfte kaum festzustellen sein – auch Erfolge bei der Behandlung von Neurodermitis-Erkrankten. Der wissenschaftliche Nachweis, dass seine Behandlungsmethoden erfolglos sind, ist bisher nicht geführt worden. Es gibt zahlreiche Befürworter und Gegner seiner Methode.“
Vollmer verkennt dabei, dass bei neuartigen Behandlungsmethoden nicht der Kritiker die Erfolglosigkeit, sondern der Arzt den Nutzen und die Wirtschaftlichkeit seiner Methode nachweisen muss.
15.10.2005, Prof. Klosterhalfen an Prof. Raab (HHU Düsseldorf) xx4
„Sehr geehrter Herr Dekan,
… Eine umfangreiche Dokumentation zu den unsäglichen Aktivitäten Dr. Stemmanns finden Sie hier: www-public.rz.uni-duesseldorf.de/~klostewg/DAS-GELSENKIRCHENER-BETRUGSVERFAHREN.HTML“.
Prof. Raab hat nicht geantwortet.
25.10.2005, AuK: Eintrag ins Vereinsregister
Den Vorstand des Vereins „Allergie- und umweltkrankes Kind e.V.“ bilden laut Eintragung im Vereinsregister Annegret Braun, geb. Langemeier, wohnhaft in Gelsenkirchen, als Vorsitzende und Frauke Döllekes, geb. Stoermer, wohnhaft in Essen, als stellvertretende Vorsitzende. Frauke Döllekes ist neu in den Vorstand gewählt worden. AOK-Regionaldirektor Ulrich Neumann ist aus dem Vorstand ausgeschieden. www.reimbibel.de/AuK-VR.pdf
26.10.2005, Die ÄKWL weist meine Beschwerde über das anstößige Verhalten von Prof. Stemmann zurück
„Im Rahmen der ihr nach dem Heilberufsgesetz des Landes Nordrhein-Westfalen obliegenden Berufsaufsicht kann die Ärztekammer dann einem vorgetragenen Sachverhalt nachgehen, wenn sich aus diesem hinreichend konkrete Anhaltspunkte für eine mögliche Verletzung ärztlicher Berufspflichten durch einen kammerangehörigen Arzt ergeben. Voraussetzung für berufsrechtliche Überprüfungen ist danach insbesondere, dass ein hinreichend konkreter Sachverhalt unter Vorlage belastbarer Belege und Tatsachen vorgetragen wird. Es versteht sich von selbst, dass ein Hinweis auf eine Internetdarstellung diese Anforderungen perse nicht erfüllt.Vermutungen, Unterstellungen, Meinungen oder nicht auf Tatsachen basierende (und nicht zwingende) Schlußfolgerungen geben ebenfalls nicht die Möglichkeit, berufsrechtliche Überprüfungen aufzunehmen. Ganz unabhängig davon ist der Eindruck entstanden, dass Sie sich bereits im Vorfeld an eine Vielzahl von Einrichtungen und Institutionen mit Ihrem Anliegen gewandt haben. Insofern ist es naheliegend, die Haltung insbesondere der staatlichen Institutionen z.B. des hiesigen Gesundheitsministeriums darzulegen.
Mit freundlichen Grüßen i.A. Christoph Kuhlmann Referent“ https://tinyurl.com/y36zuw66
(Herr Kuhlmann ist inzwischen Leiter der Rechtsabteilung der ÄKWL.)
10.11.2005, Falsche Versprechen – die tödliche Gefahr der „Germanischen Neuen Medizin“; Sendung vom 10. November 2005, Autoren: Alexander Kobylinski und Caroline Walter
`Für seine Anhänger ist er „ein Genie“, ein Vorbild und Vordenker. Er macht sie glauben, dass Krebs ohne Chemotherapie und Bestrahlung heilbar ist. Er behauptet, dass die Juden Schuld seien an den vielen Krebstoten in aller Welt. Er darf schon lange nicht mehr als Arzt arbeiten, er sitzt in Frankreich im Gefängnis, weil er dort illegal praktiziert hat. Er wird in Frankreich mit mehreren Todesfällen in Verbindung gebracht. Doch Ryke Geerd Hamer und seine „Germanische Neue Medizin“ werden trotzdem immer populärer. Mit tödlichen Folgen. Alexander Kobylinski und Caroline Walter über eine menschenverachtende und höchst gefährliche „Heilslehre“. ` Vollständiger Text und Video hier: https://web.archive.org/web/20061007180319/http://www.rbb-online.de/_/kontraste/beitrag_jsp/key=rbb_beitrag_3362703.html
12.11.2005, Michaela Jakubczyk (*14.11.1964) stirbt „unter unglaublichen qualen an ihren brustkrebs“.
(Gilbert Jakubczyk, Belgier, Ehemann von Frau Jakubczyk) http://www.ariplex.com/ama/amamicha.htm (schlimme Fotos)
09.12.2005, Neubau der Kinderklinik Gelsenkirchen
„Die Kinderklinik Gelsenkirchen wird ihren neuen Standort an den Schernerweg verlegen. Am Freitag, 9. Dezember, wird um 13 Uhr der Spatenstich im Park des Bergmannsheil Buer, Schernerweg 4, gefeiert. Die Kinderklinik Gelsenkirchen bekommt ein neues Zuhause und wird ihren Standort voraussichtlich im Herbst 2007 von der Westerholter Straße an den Schernerweg verlegen. Im Rahmen dieser Veranstaltung erhalten die Kinderklinik Gelsenkirchen und das Bergmannsheil Buer eine besondere Auszeichnung: das „Zertifikat Kooperation von Transparenz und Qualität im Gesundheitswesen“ (KTO). Es ist den beiden Kliniken nach erfolgreicher, externer Visitation zuerkannt worden.“ (WAZ ?)
2005, Aus dem Schreiben von Werner Neugebauer an den Journalisten Hubert Rehm: xx2
„Ihre oben genannten Fragen haben wir erhalten und zur Kenntnis genommen. Sie verstehen sicher, daß wir Fragen bezüglich eines ehemaligen Mitarbeiters und zu betriebsinternen Angelegenheiten nicht beantworten werden. Ihre Fragen zum Gelsenkirchener Behandlungsverfahren sind in der Ihnen vorliegenden wissenschaftlichen Ausarbeitung bzw. der Patienteninformation umfassend beantwortet. Insoweit erlaube ich mir, zu Ihren Detailfragen auf diese Papiere zu verweisen.“ Quelle: Laborjournal, 6/2005, S.24
2005, Petra Warschburger: Verhaltenstherapie bei Neurodermitis
„Neurodermitis ist eine v. a. bei Kindern sehr verbreitete Hauterkrankung. Im Mittelpunkt stehen für die Betroffenen besonders der als quälend erlebte Juckreiz und das nachfolgende Kratzverhalten. Die Beeinflussung dieses Zyklus steht im Zentrum verhaltenstherapeutischer Schulungsprogramme. Im Rahmen des Beitrags werden konkrete Techniken wie die Selbstbeobachtung, das Habit-Reversal, der Einsatz von Verstärkerplänen oder die kognitive Umstrukturierung erläutert.“ Monatsschrift Kinderheilkunde, 153, 1048–1054
Herausgeber der Zeitschrift: Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin
- 2006
15.01.2006, Prof. Klosterhalfen an Prof. Raab (HHU Düsseldorf)
„Sehr geehrter Herr Dekan,
vor genau einem Jahr habe ich Sie erstmals über die hochgradig unseriösen Aktivitäten unseres Fakultätskollegen Dr. Ernst August Stemmann informiert und Sie ersucht, „die Verleihung der Bezeichnung eines außerplanmäßigen Professors an Herrn Dr. Stemmann zu widerrufen.“
Da ich auch nach meinem weiteren Schreiben an Sie vom 10.5.2005 von Ihnen keine Rückmeldung erhalten habe, bitte ich Sie hiermit, mir mitzuteilen, welche Schritte die Fakultät in Hinblick auf mein Ersuchen inzwischen unternommen hat bzw. noch zu unternehmen beabsichtigt.
Es wird immer wieder über Krebspatienten berichtet, die Heilungschancen gehabt hätten, aber der von Herrn Stemmann 1992 akkreditierten (Germanischen) Neuen Medizin vertrauten, bis sie schließlich unter fürchterlichen Qualen zu Grunde gegangen sind.
Es ist gerade wieder ein neuer Fall bekannt geworden: www.ariplex.com/ama/amamicha.htm .“
Prof. Raab hat nicht geantwortet.
20.01.2006, Eine Mutter über das GBV:
„Für mich ist es dort ein Irrenhaus! Die Kinder werden in meinen Augen gequält und es ist fast unmenschlich, was dort passiert. Meine Tochter kam völlig verwirrt und ängstlich nach Hause…..“ http://www.neurodermitis.ch/Diskussionsrunde_4/1174.html#49
„Die Kinder sind tagelang am schreien! Ein kleiner rief ständig:“Mama, helf mir, Mama helf mir…“ während sie ihn ignorieren mußte und ihn dadurch mit seinem Schmerz alleine lies …. und ein anderes vier jähriges Mädchen fragte seine Mutter, ob sie sie nicht mehr lieb hätte …..Für mich war es der blanke Horror……“ http://www.neurodermitis.ch/Diskussionsrunde_4/1174.html#51
30.01.2006, Prof. Klosterhalfen an den Pressesprecher der HHU Düsseldorf
„Sehr geehrter Herr Willhardt, xx4
wie Sie wissen werden, übe ich an dem Verhalten von Herrn Prof. Dr. E.A. Stemmann seit einem Jahr öffentlich Kritik. In diesem Zusammenhang möchte ich Sie bitten, mir Auskunft zu den folgenden Fragen zu geben:
Gibt es eine öffentliche Verlautbarung der HHU über Herrn Dr. Stemmann?
In welcher Weise ist die HHU in Hinblick auf meine Vorwürfe gegenüber Herrn Dr. Stemmann bisher tätig geworden?
Warum findet sich im Personen- und Vorlesungsverzeichnis der HHU zum WS 2005/2006 keine Eintragung zu Herrn Dr. Stemmann? Im SS 2005 war er noch innerhalb der Gruppe der außerplanmäßigen Professoren aufgeführt worden.“
Herr Willhardt hat mir nicht geantwortet.
12.02.2006 (Aufruf der Webseite)
Belehrung der Eltern und Großeltern allergiekranker Kinder durch die KKG (Auszug aus einem Merkblatt für Angehörige)
- „Störung der Immunregulation
- keine Erkrankung von Haut, Lunge oder Nase
- nicht vererbt
- heilbar
Trennungskonflikte
- Personen
- Tieren
- Objekten
- Wünschen, Hoffnungen, Idealen
Revierkonflikte
- Einfluss auf Personen
- Einfluss auf Räume
- Einfluss auf Objekte
- Einfluss auf Entscheidungen
https://web.archive.org/web/20060212140557/http://www.kinderklinik-ge.de/Seminarinformation.htm
16.02.2006, Hamer wird vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen
Anscheinend ist Herr Hamer, der zu drei Jahren Gefängnis verurteilt worden war, nach Verbüßen von 50% der Strafe am 16.2.2006 wieder auf die Menschheit losgelassen worden. Er scheint sich wieder in Spanien aufzuhalten.
20.02.2006
Aribert Deckers über eine besonders bizarre Wahnvorstellung Hamers:
Karies entstehe, durch einen „Selbstwerteinbruch-Konflikt des nicht zubeißen Könnens“: http://www.ariplex.com/ama/ama_ha54.htm
25.02.2006, Aribert Deckers über „Die Bestialität des Ryke Geerd Hamer“ http://www.ariplex.com/ama/ama_ha53.htm
02.03.2006, Aribert Deckers berichtet ausführlich über die pseudowissenschaftlichen Studien des Hamer-Anhängers Marc Fréchet: http://www.ariplex.com/ama/ama_ha59.htm
10.03.2006, Eine Mutter, die jahrelang eine AuK-Selbsthilfegruppe geleitet hat, schreibt in einem Forum von www.neurodermitis.ch über das GBV:
„Bis zum Jahre 2000 glaubte ich noch. Heute hasse ich mich für alles was ich tat. Es war ein langer Weg um auf den richtigen Weg zu kommen. Jeder muss seinen eigenen Weg finden, aber ich würde nie wieder in meinem Leben in die Kinderklinik Gelsenkirchen fahren. Nie wieder. Und ich spreche aus Erfahrung. Wenn ich heute darüber nachdenke merke ich wie furchtbar es für meine Kinder gewesen sein muss so eine Mutter gehabt zu haben.“
http://www.neurodermitis.ch/Diskussionsrunde_4/1174.html#84
13.03.2006, GBV: Einige Mitstreiter haben die Behandlung abgebrochen
„Wir waren mit unserem Sohn (1 Jahr) in GE zur Behandlung, es war die letzte Hoffnung. Es war eine sehr schwere Zeit, einige Mitstreiter haben die Behandlung abgebrochen, aber dank des großartigen Ärzte- und Schwesternteams haben wir es geschafft. Wir haben das Konzept konsequent (das ist schwer!) weitergeführt. Nach ca. einem halben Jahr konnte man zuschauen, wie sich die ND zurückbildete.“
http://www.neurodermitis.ch/Diskussionsrunde_4/1174.html#86
13.03.2006, Prof. Klosterhalfen an Prof. Labisch (Rektor der HHU Düsseldorf)
„… Bitte seien Sie so freundlich, mir Auskünfte auf die folgenden Fragen zu geben: xx4
Warum hat die Heinrich-Heine-Universität Herrn Prof. Dr. Stemmann immer noch nicht den Professorentitel entzogen?
Warum wird Herr Prof. Dr. Stemmann nicht mehr im Personal- und Vorlesungsverzeichnis der HHU aufgeführt?
Welche Rechte habe ich als außerplanmäßiger Professor der HHU?
Wer ist mein Vertreter im Fakultätsrat der Medizinischen Fakultät?“
Prof. Labisch hat mir nicht geantwortet.
01.05.2006, Dr. Michael Spöttel kritisiert Stemmanns GBV xx2
In seinem Buch „Vergebliche Hoffnung. Der Mythos von sanften und natürlichen Krebstherapien“ (Aschaffenburg: Alibri Verlag, 2006) schreibt Michael Spöttel auf Seite 44: „Eingefleischte Jüngerinnen veröffentlichen lobhudelnde Bücher über Hamers in ihren Augen geniale Gedankenwelt. Esoterische Zeitschriften und Buchhandlungen, Heilpraktiker und selbst Ärzte sympathisieren mit seinen abstrusen Lehren. Professor Dr. Ernst August Stemmann, Kinderklinik-Chef aus Gelsenkirchen, hat, ausgerichtet an den Grundzügen der Neuen Medizin, eine Therapie gegen kindliche Neurodermitis entwickelt und prahlt mit seinen Erfolgen, die er sich, so darf man annehmen, teuer bezahlen lässt. Freilich: Neurodermitis heilt bei Kindern in einer hohen Quote von selbst – und diese Quote übertrifft Stemmann nicht! Die vorgeblichen Heilerfolge Stemmanns, der sogar Gutachten zugunsten Hamers geschrieben hat, verdanken sich nicht seiner abstrusen Therapie, sondern natürlichen Heilungskräften seiner Patienten.“
08.06.2006 und 12.06.2006, Dr. Stemmann und Frau Braun (AuK e.V.)
leugnen jede Verbindung zwischen dem GBV und der GNM:
„Seit ca. 1 1/2 Jahren gibt es unlautere Versuche, eine Verbindung zwischen der Neuen Medizin nach Dr. Hamer und dem Gelsenkirchener Behandlungsverfahren nach Prof. Dr. Stemmann herzustellen.“
http://www.kinderklinik-ge.de/Fachbereiche/Abteilung_fuer_allergische_Erkrankungen/Kontakt.htm?Menue=10_kk_kinderklinik&Knoten=5_11_12 , Aufruf am 12.6.2006 und am 26.2.2007
http://members.aol.com/AUKGE/gels_mod.htm , Aufruf am 8.6.2006 und am 26.2.2007) https://web.archive.org/web/20080525154713/http://members.aol.com/AUKGE/gels_mod.htm
15.06.2006, Prof. Klosterhalfen erstattet bei Oberstaatsanwalt Lindenberg Strafanzeige gegen Kassenfunktionäre: xx4
„Ich erstatte daher Strafanzeige wegen des Verdachts der Untreue (§266 StGB) gegen alle verantwortlichen Personen in Krankenkassen und relevanten kassennahen Einrichtungen, die – soweit dies noch nicht verjährt ist – Kostenerstattungen für das GBV befürwortet haben oder die notwendige Überprüfung des GBVs unterlassen haben.“
20.06.2006, Prof. Klosterhalfen erstattet Strafanzeige gegen BKB-Geschäftsführer Werner Neugebauer
20.06.2006, Prof. Klosterhalfen bittet Oberstaatsanwalt Lindenberg xx4
um Bestätigung des Empfangs seiner Strafanzeigen wegen des Verdachts der Beihilfe zum Betrug gegen Annegret Braun, Ulrich Neumann, Dr. Georg Greve, Werner Neugebauer und Krankenkassenfunktionäre.
12.07.2006, Oberstaatsanwalt Vollmer von der Staatsanwaltschaft Essen lehnt Ermittlungen gegen Krankenkassenfunktionäre wegen des Verdachts der Untreue ab
13.07.2006, Prof. Klosterhalfen informiert Dekan Nürnberg xx4
sowie zahlreiche Professoren und Privatdozenten der Medizinischen Fakultät der HHU Düsseldorf über die Scharlatanerie Stemmanns.
Prof. Nürnberg verspricht: „Ich werde den Vorgang prüfen.“
27.06.2006, Der SWR interviewt Prof. Stemmann (Radio und Fernsehen)
Dr. Stemmann bestreitet am Ende des Gesprächs, mit der „Neuen Medizin“ von Hamer etwas zu tun zu haben.
10.07.2006, Transkription des SWR-Interviews mit Prof. Stemmann
Prof. Klosterhalfen veröffentlicht eine kommentierte Transkription des SWR-Interviews mit Stemmann. www.reimbibel.de/Stemmann-luegt-live.htm .
12.07.2006, Oberstaatsanwalt Vollmer von der Staatsanwaltschaft Essen lehnt Ermittlungen gegen Krankenkassenfunktionäre wegen des Verdachts der Untreue ab
13.07.2006, Klosterhalfen an Dekan Prof. Bernd Nürnberg (HHU)
Prof. Klosterhalfen informiert unter Verweis auf das o.a. SWR-Interview den amtierenden Dekan, Herrn Prof. Dr. Dr. Bernd Nürnberg sowie zahlreiche Professoren und Privatdozenten der Medizinischen Fakultät der HHU über die Scharlatanerie Stemmanns.
Korrespondenz mit der Uni Düsseldorf
Meine Korrespondenz mit der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
wegen der Scharlatanerie von Apl. Prof. Dr. Ernst August Stemmann
Verfasser: Prof. Dr. Wolfgang Klosterhalfen, In der Donk 30, 40599 Düsseldorf, 12.8.2019
(Die hier dokumentierten Briefe, Mails und Rundschreiben sind aus den Jahren 2000 und 2004 bis 2007)
Meine hier erneut zugänglich gemachten Schreiben an Dekane der Medizinischen Fakultät der HHU Düsseldorf und das Rektorat sind überwiegend nicht beantwortet worden, d.h. man hat mich behandelt, als wäre ich ein Querulant.
Die meisten der angegebenen Links funktionieren nicht mehr. Ein Teil von Ihnen kann aber via www.archive.org aufgerufen werden. Zu einigen nicht mehr aufrufbaren Webseiten habe ich neue Links hinzugefügt.
Meine vergeblichen Bemühungen, die Medizinische Fakultät der HHU dazu zu bewegen, Herrn Prof. Stemmann wegen dessen Scharlatanerie den Titel eines Außerplanmäßigen Professors abzuerkennen, sind Teil des Gelsenkirchener Klinikskandals, über den ich in den Jahren 2004 bis 2008 relevante Institutionen und Personen informiert habe. Zur Misshandlung von Kindern mit Asthma oder Neurodermitis habe ich nach Ausstrahlung des Dokumentarfilms „Elternschule“ im Fernsehen (3.7. und 13.7.2019) erneut öffentlich Stellung genommen:
Meine Behauptung, Prof. Stemmann sei ein Betrüger im Sinne von § 263 StGB, halte ich nicht mehr aufrecht, da diese Norm eine Betrugsabsicht voraussetzt, die ich anscheinend nicht in einer Weise nachweisen kann, die einem Gericht genügen würde. Für
betrügerisch im umgangssprachlichen Sinne halte ich aber weiterhin seine Behauptung, er könne die Neurodermitis heilen.
Es folgen öffentliche Briefe von Apl. Prof. Wolfgang Klosterhalfen an den ehemaligen Dekan der Medizinischen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU), Prof. Dr. Wolfgang Raab,
an den Leiter der Pressestelle der HHU, Herrn Rolf Willhardt,
an den Rektor der HHU, Prof. Dr. Dr. Alfons Labisch,
an verschiedene Kolleg/inn/en der Medizinischen Fakultät der HHU,
an den Dekan der Medizinischen Fakultät der HHU, Prof. Dr. Dr. Bernd Nürnberg
wegen der skandalösen Aktivitäten des apl. Professors (i.R.) der HHU, Dr. med. Ernst August Stemmann
Der Anspruch der HHU:
„Die Heinrich-Heine-Universität ist ihrem Namenspatron verpflichtet: Brillanter Intellekt, weltoffener Geist und weites Herz, Toleranz gegenüber anderen Menschen und Meinungen, Engagement für den Kulturraum Europa und die Stadt Düsseldorf – Leben, Werk und Vermächtnis Heinrich Heines sind der Universität ein dauernder Ansporn. Im Geiste ihres Namenspatrons ist es ein besonderes Anliegen der Heinrich-Heine-Universität, Wissenschaft und Forschung den Menschen in ihrem Umfeld nahe zu bringen.“ Quelle: http://www.uni-duesseldorf.de/ (Startseite, aufgerufen am 2.6.2006)
„Selbstverständlich ist Autonomie kein Selbstzweck. Autonomie ist ein Mittel – aber eben das entscheidende – die Conditio sine qua non: Die ‚universitas’ beansprucht Autonomie, weil sie für sich das Recht und die Pflicht einfordert, alles zu forschen, alles zu lehren, alles zu sagen, was im Interesse eines auf Wahrheit gerichteten Forschens, Wissens und Fragens auch immer zu tun ist.“
Quelle: Alfons Labisch, Antrittsvorlesung als Rektor der HHU: Die „Idee der Universität“ in unserer Zeit. Analysen und Konsequenzen“
http://www.uni-duesseldorf.de/Jahrbuch/2003/Labisch
Die Realität der HHU im „Fall Stemmann“:
Nachdem die Eberhard-Karls-Universität in Tübingen sich schon 1982 von dem aufdringlichen Krebsscharlatan Dr. Ryke Geerd Hamer (Germanische Neue Medizin, Fall „Olivia Pilhar“) distanziert hatte,
http://www.pilhar.com/Hamer/Korrespo/1982/820202.htm
http://www.pilhar.com/Hamer/Korrespo/1982/820505ha.htm
und auch die anderen deutschen Universitäten verständlicherweise Hamer abblitzen ließen, hat es dem Dekan der Medizinischen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität, Herrn Prof. Dr. Dr. Pfitzer, am 13.7.1989 gefallen, Hamer dadurch aufzuwerten, dass er ihn in seinen Amtsräumen empfangen hat. Hamer ist – m.E. zurecht – der Auffasssung, er habe dort Herrn Prof. Pfitzer interviewt. Dieses peinliche Interview hat Hamer in einer Neuauflage seines zweibändigen Werkes „Vermächtnis einer Neuen Medizin“ auszugsweise abgedruckt:
Das vollständige Interview hat der fanatische Hamer-Anhänger Helmut Pilhar ins Netz gestellt:
https://web.archive.org/web/19990828043321/http://www.pilhar.com/Hamer/Korrespo/1989/890713.htm
Auf Vorschlag (Stemmann, 24.6.1992) oder mit Einverständnis (Stemmann, 27.6.2006) von Dekan Pfitzer hat Herr Prof. Dr. med. Ernst August Stemmann 1992 als aktives Mitglied der Medizinischen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität und ärztlicher Direktor der Städtischen Kinderklinik Gelsenkirchen „die Gesetzmäßigkeiten der ‚Neuen Medizin’ einer „strenen wissenschaftlichen Überprüfung“ unterzogen. Dazu hat er sich mit Dr. Hamer, Frau Dr. Elke Mühlpfordt und anderen Personen in der Städtischen Kinderklinik Gelsenkirchen getroffen. Mit dem Dekan hatte Stemmann vereinbart, ihm über diese Untersuchung zu berichten. Dies hat Stemmann nur in der folgenden Form getan: www.neue-medizin.de/html/body_dok_11.html .
In diesem Schreiben heißt es: „In den nächsten Tagen geht ihnen die darüber ausgefertigte ausführliche Dokumentation samt detailliertem Prüfungsbericht zu“. Während Herr Pilhar, der sich in seinen Vorträgen über die Übel der sog. Schulmedizin und die Verheißungen der sog. (Germanischen) Neuen Medizin stets auf die – angeblich wissenschaftliche – Untersuchung von Herrn Stemmann stützt, behauptet, es gäbe eine mehrhundertseitige Dokumentation, wird dies von Stemmann bestritten:
Unbestritten ist, dass die versprochene „ausführliche Dokumentation samt detaillierten Prüfungsbericht“ bisher nicht dem Dekanat der Medizinischen Fakultät der HHU vorliegt.
Allein schon durch dieses Verhalten hat sich Herr Stemmann als Wissenschaftler disqualifiziert. Er hat durch sein Verhalten das Ansehen und das Vertrauen, das seine Stellung erfordert, verletzt. Nach § 6 (2) der Ordnung für die Verleihung und Bezeichnung einer „außerplanmäßigen Professorin“ oder eines „außerplanmäßigen Professors“ der Medizinischen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf vom 16.02.1999 kann ihm deswegen der genannte Titel entzogen werden. 1992 wäre dafür das Ministerium für Wissenschaft und Forschung des Landes NRW zuständig gewesen. Dieses Ministerium hätte damals von Herrn Prof. Pfitzer über das Fehlverhalten Stemmanns informiert werden müssen. Ob dies geschehen ist, weiß ich nicht.
Es ist in jedem Fall ein Minimalgebot redlichen wissenschaftlichen Arbeitens, dass Untersuchungen in einer Form publiziert werden, die es Fachkollegen erlaubt, die beschriebenen Methoden, Ergebnisse und Interpretationen kritisch zu überprüfen. Dies gilt natürlich besonders im vorliegenden Fall, in dem ein Professor behauptet, die Richtigkeit eines völlig von der traditionellen Medizin abweichenden Erklärungssystems mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit bestätigen zu können.
Das Verhalten der HHU Universität ist auch von Hubert Rehm zurecht kritisiert worden:
http://www-public.rz.uni-duesseldorf.de/~klostewg/LABORJOURNAL-ZUM-STEMMANNSKANDAL2.HTML
Abschrift:
Prof. Dr. Wolfgang Klosterhalfen, In der Donk 30, 40599 Düsseldorf, 19.6.2000
An den Dekan
Der Medizinischen Fakultät
Der Universität Düsseldorf
Herrn Univ.-Prof. Dr. D. Häussinger
Universitätsstr. 1
40225 Düsseldorf
Sehr geehrter Herr Dekan,
wie Sie bitte der beiliegenden Abschrift entnehmen, haben der Kollege Stemmann und die Kollegin Mühlpfordt mit Schreiben vom 24.6.1992 gegenüber dem Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Düsseldorf, Herrn Univ.-Prof. Dr. D.P. Pfitzer, angekündigt, ihm einen Prüfungsbericht über die sog. „Neue Medizin“ des (inzwischen vorbestraften „Krebswunderheilers“) Dr. Ryke Geerd Hamer zuzusenden.
Bitte seien Sie so freundlich, mir mitzuteilen, ob ich diesen Prüfbericht im Dekanat einsehen kann.
Mit freundlichen Grüßen
Auf diesen Brief hat mir Herr Professor Dr. med. Dr. phil. Alfons Labisch in seiner Eigenschaft als Prodekan geantwortet, ein solcher Bericht läge dem Dekanat nicht vor.
Telefonisch erfuhr ich von Frau N., einer sehr freundlichen Dekanatsangestellten, die ich noch von meiner 86er Habilitiererei her kannte, sie habe überzeugende Video-Falldarstellungen von Hamer gesehen. Ende 2004 war Frau N. so freundlich, mir Hamers zweibändiges Machwerk „Vermächtnis einer Neuen Medizin“ auszuleihen.
Abschrift:
Prof. Dr. rer. nat. Wolfgang Klosterhalfen, In der Donk 30, 40599 Düsseldorf, 15.01.2005
Homepage: http://www-public.rz.uni-duesseldorf.de/~klostewg/
e-mail: Wolfgang.Klosterhalfen@uni-duesseldorf.de
Herrn
Univ.-Prof. Dr. med. dent. Wolfgang Raab
Dekanat der Medizinischen Fakultät
Universitätsstr. 1
40225 Düsseldorf
Sehr geehrter Herr Dekan,
Sie scheinen nicht zu wissen, dass unser Fakultätskollege Dr. E.A. Stemmann ein Anhänger der (Germanischen) Neuen Medizin des dreifach vorbestraften ehemaligen Arztes Dr. Ryke Geerd Hamer ist, und dass das angeblich von Stemmann entwickelte – und m.E. pseudowissenschaftliche, esoterische und doktrinäre – Gelsenkirchener Behandlungsverfahren auf dem abstrusen System dieses gemeingefährlichen Verbrechers, ich meine Herrn Dr. Hamer, basiert.
Zu Ihrer Information lege ich Ihnen daher meine 16-seitige Schrift „Heilung der Neurodermitis durch Germanische Neue Medizin? Zur angeblichen Wissenschaftlichkeit und Wirksamkeit des Gelsenkirchener Behandlungsverfahrens“ bei.
Weitere relevante Informationen und Links finden Sie auf meiner o.a. „homepage“. Von „gbv-kritik.doc“ aus sind die zahlreichen von mir zitierten Internetseiten leicht per Mausklick aufzurufen.
§6 der „Ordnung für die Verleihung der Rechtsstellung und Bezeichnung einer „außerplanmäßigen Professorin“ oder eines „außerplanmäßigen Professors“ der Medizinischen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf vom 16.02.1999 lautet:
„Die Verleihung kann ferner widerrufen werden, wenn die oder der Berechtigte durch ihr oder sein Verhalten das Ansehen oder das Vertrauen, das ihre oder seine Stellung erfordert, verletzt.“
Zahlreiche Tatsachen sprechen dafür, dass Herr Dr. Stemmann ein Scharlatan sowie ein Betrüger im Sinne des § 263 StGB ist:
Herr Dr. Stemmann ist ein Epigone, der seit über zehn Jahren Ideen zur Entstehung und Therapie von Allergien, die von Herrn Dr. Hamer stammen, als eigene Einsichten ausgibt. Dadurch täuscht Herr Dr. Stemmann besondere ärztliche und wissenschaftlich-kreative Fähigkeiten vor, die er in Wirklichkeit nicht besitzt.
Herr Dr. Stemmann suggeriert seit über zehn Jahren, er könne die Neurodermitis heilen („Neurodermitis ist heilbar“). Laut WAZ behauptet er, unter seiner Leitung würden 80% der allergiekranken Kinder innerhalb eines Jahres geheilt. Wissenschaftliche Beweise für diese marktschreierischen Behauptungen ist er schuldig geblieben. Auch in diesem Punkt sprechen alle mir bekannten Tatsachen dafür, dass Herr Dr. Stemmann Fähigkeiten für sich reklamiert, die er in Wirklichkeit nicht hat.
Da Herr Dr. Stemmann mit seinem Heilsversprechen Privatpatienten aus ganz Deutschland nach Gelsenkirchen gelockt hat und anscheinend durch Vorspiegelung falscher Tatsachen sich und der Kinderklinik Gelsenkirchen rechtswidrig über viele Jahre Vermögensvorteile verschafft hat, könnten Straftaten nach § 263 StGB vorliegen.
Aus den genannte Gründen ersuche ich die Medizinische Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, die Verleihung der Bezeichnung eines außerplanmäßigen Professors an Herrn Dr. Stemmann zu widerrufen.
Beschweren möchte ich mich bei dieser Gelegenheit außerdem über den Direktor des Instituts für Medizinische Psychologie unserer Fakultät, Herrn Prof. Dr. Phil. Hans-Joachim Steingrüber.
Vor einigen Jahren hat mich Herr Kollege Steingrüber im Flur des Instituts für Medizinische Psychologie in Gegenwart meiner Kollegin Dr. Ursula Stockhorst mit den Worten „begrüßt“: „Da kommt WK aus dem Orkus, um nicht zu sagen aus dem Lokus.“ (Tatsächlich hat er dies für mich deutlich hörbar zu seiner Mitarbeiterin Stockhorst gesagt.) Da Herr Steingrüber sich für diese Unverschämtheit nicht in angemessener Frist bei mir entschuldigt hat, habe ich den persönlichen Kontakt zu ihm abgebrochen. Dabei hat eine wesentliche Rolle gespielt, dass Herr Steingrüber mir seit 1974 im persönlichen Umgang immer wieder mit Respektlosigkeit (Sarkasmus) begegnet ist. Letzteres kann ich mangels Aufzeichnungen aber nicht mehr konkret belegen.
Vor über eineinhalb Jahren habe ich meiner Kollegin Dr. Sibylle Klosterhalfen Dokumente überlassen, aus denen eindeutig hervorging (u.a. durch eine Kopie des Briefes vom 24.6.1992 von Herrn Dr. Stemmann an Herrn Prof. Dr. Pfitzer, unseren damaligen Dekan), dass Herr Dr. Stemmann ein Anhänger von Herrn Dr. Hamer ist. Frau Klosterhalfen hat daraus einen institutsinternen Umlauf gemacht, und diesen zuerst an Herrn Steingrüber gegeben. Herr Steingrüber hat diesen Umlauf nicht weitergegeben, sondern ihn mit der folgenden handschriftlichen Anmerkung an Frau Klosterhalfen zurückgegeben: „Das ist eine Privatangelegenheit von Herrn Klosterhalfen und daher nicht für die Institutsöffentlichkeit geeignet.“ Herr Steingrüber, der mich anscheinend 1991/92 an Herrn Dr. Stemmann vermittelt hat, ohne mich vor dessen zumindest in der Kinderklinik unserer Fakultät schon bekannten Neigung zur Esoterik zu warnen, hält also die skandalöse Tatsache, dass ein in leitender Funktion tätiger gemeinsamer Fakultätskollege, der damals noch mein „Chef“ war, d.h. „Chef“ eines immer noch aktiven Mitarbeiters des von Herrn Steingrüber geleiteten Instituts für Medizinische Psychologie, offensichtlich des Hamerschen Wahnsinns fette Beute geworden ist, für meine Privatangelegenheit. Mitarbeiter/innen „seines“ Instituts sollen davon besser nichts erfahren. Das ist einfach unglaublich.
Mit freundlichem Gruß
Anlage: Mein Manuskript „Heilung der Neurodermitis …“ in der Fassung vom 26.12.2004
Abschrift:
Prof. Dr. rer. nat. Wolfgang Klosterhalfen, In der Donk 30, 40599 Düsseldorf, 15.10.2005
Homepage: http://www-public.rz.uni-duesseldorf.de/~klostewg/
e-mail: Wolfgang.Klosterhalfen@uni-duesseldorf.de
Herrn
Univ.-Prof. Dr. med. dent. Wolfgang Raab
Dekanat der Medizinischen Fakultät
Universitätsstr. 1
40225 Düsseldorf
Sehr geehrter Herr Dekan,
unter Bezug auf mein Schreiben vom 15.01.2005, in dem ich die Medizinische Fakultät der HHU ersucht habe, die Verleihung der Bezeichnung eines apl. Professors an
Herrn Dr. Stemmann zu widerrufen, teile ich Ihnen mit, dass …
Eine umfangreiche Dokumentation zu den unsäglichen Aktivitäten Dr. Stemmanns finden Sie hier: http://www-public.rz.uni-duesseldorf.de/~klostewg/DAS-GELSENKIRCHENER-BETRUGSVERFAHREN.HTML .
Bis zum 16.12.2005 bin ich nur unter der o.a. e-mail-Adresse zu erreichen.
Mit freundlichem Gruß
(Prof. Dr. W. Klosterhalfen)
Abschrift:
Prof. Dr. rer. nat. Wolfgang Klosterhalfen, In der Donk 30, 40599 Düsseldorf, 15.01.2006
Homepage: http://www-public.rz.uni-duesseldorf.de/~klostewg/
e-mail: Wolfgang.Klosterhalfen@uni-duesseldorf.de
Herrn
Univ.-Prof. Dr. med. dent. Wolfgang Raab
Dekanat der Medizinischen Fakultät
Universitätsstr. 1
40225 Düsseldorf
Sehr geehrter Herr Dekan,
vor genau einem Jahr habe ich Sie erstmals über die hochgradig unseriösen Aktivitäten unseres Fakultätskollegen Dr. Ernst August Stemmann informiert und Sie ersucht, „die Verleihung der Bezeichnung eines außerplanmäßigen Professors an Herrn Dr. Stemmann zu widerrufen“.
Da ich auch nach meinem weiteren Schreiben an Sie vom 10.5.2005 von Ihnen keine Rückmeldung erhalten habe, bitte ich Sie hiermit, mir mitzuteilen, welche Schritte die Fakultät in Hinblick auf mein Ersuchen inzwischen unternommen hat bzw. noch zu unternehmen beabsichtigt.
Es wird immer wieder über Krebspatienten berichtet, die Heilungschancen gehabt hätten, aber der von Herrn Stemmann 1992 akkreditierten (Germanischen) Neuen Medizin vertrauten, bis sie schließlich unter fürchterlichen Qualen zu Grunde gegangen sind.
Es ist gerade wieder ein neuer Fall bekannt geworden: http://www.ariplex.com/ama/amamicha.htm .
Mit freundlichem Gruß
(Prof. W. Klosterhalfen)
e-mail an die Pressestelle der HHU
willhardt@verwaltung.uni-duesseldorf.de
Prof. Dr. Wolfgang Klosterhalfen, In der Donk 30, 40599 Düsseldorf, 30.1.2006
Sehr geehrter Herr Willhardt,
wie Sie wissen werden, übe ich an dem Verhalten von Herrn Prof. Dr. E.A. Stemmann seit einem Jahr öffentlich Kritik. In diesem Zusammenhang möchte ich Sie bitten, mir Auskunft zu den folgenden Fragen zu geben:
Gibt es eine öffentliche Verlautbarung der HHU über Herrn Dr. Stemmann?
In welcher Weise ist die HHU in Hinblick auf meine Vorwürfe gegenüber Herrn Dr. Stemmann bisher tätig geworden?
Warum findet sich im Personen- und Vorlesungsverzeichnis der HHU zum WS 2005/2006 keine Eintragung zu Herrn Dr. Stemmann? Im SS 2005 war er noch innerhalb der Gruppe der außerplanmäßigen Professoren aufgeführt worden.
Mit freundlichen Grüßen,
Prof. Wolfgang Klosterhalfen
Prof. Dr. Wolfgang Klosterhalfen, In der Donk 30, 40599 Düsseldorf, 13.3.2006
Herrn
Prof. Dr. Dr. Alfons Labisch
Rektorat der
Heinrich-Heine-Universität
– persönlich –
Universitätsstr. 1
40225 Düsseldorf
Sehr geehrter Herr Rektor,
mit Schreiben vom 15.1.2005 habe ich dem Dekan der Medizinischen Fakultät der HHU, Herrn Prof. Dr. Wolfgang Raab, mitgeteilt, warum ich Herrn Prof. Dr. Ernst August Stemmann, der meines Wissens immer noch als apl. Professor für Kinderheilkunde (i.R.) Mitglied unserer Universität ist, für einen Scharlatan und Betrüger im Sinne des §263 StGB halte (s. Anlage 1).
Ferner habe ich in diesem Schreiben die Medizinische Fakultät ersucht, „die Verleihung der Bezeichnung eines außerplanmäßigen Professors an Herrn Dr. Stemmann zu widerrufen“.
Mit Schreiben vom 15.1.2006 habe ich den Herrn Dekan gebeten, mir mitzuteilen, welche Schritte die Fakultät in Hinblick auf mein Ersuchen inzwischen unternommen hat. Diese Anfrage ist bisher unbeantwortet geblieben (s. Anlage 2).
Da ich laufend im Internet (z.B. http://www-public.rz.uni-duesseldorf.de/~klostewg/DAS-GELSENKIRCHENER-BETRUGSVERFAHREN.HTML ) und andersweitig die Öffentlichkeit über den „Fall Stemmann“ informiere und insofern journalistisch tätig bin, habe ich per E-mail am 30.1.2006 den Leiter der Pressestelle der HHU, Herrn Rolf Willhardt, gefragt: „Gibt es eine öffentliche Verlautbarung der HHU über Herrn Dr. Stemmann? In welcher Weise ist die HHU in Hinblick auf meine Vorwürfe gegenüber Herrn Dr. Stemmann bisher tätig geworden? Warum findet sich im Personen- und Vorlesungsverzeichnis der HHU zum WS 2005/2006 keine Eintragung zu Herrn Dr. Stemmann? Im SS 2005 war er noch innerhalb der Gruppe der außerplanmäßigen Professoren aufgeführt worden. (s. Anlage 3) Auch diese Anfrage ist bisher unbeantwortet geblieben.
Bitte seien Sie so freundlich, mir Auskünfte auf die folgenden Fragen zu geben:
Warum hat die Heinrich-Heine-Universität Herrn Prof. Dr. Stemmann immer noch nicht den Professorentitel entzogen?
Warum wird Herr Prof. Dr. Stemmann nicht mehr im Personal- und Vorlesungsverzeichnis der HHU aufgeführt?
Welche Rechte habe ich als außerplanmäßiger Professor der HHU?
Wer ist mein Vertreter im Fakultätsrat der Medizinischen Fakultät?
Mit freundlichen Grüßen,
Anlage 1: Klosterhalfen an Raab, 15.1.2005
Anlage 2: Klosterhalfen an Raab, 15.1.2006
Anlage 3: Klosterhalfen an Willhardt, 30.1.2006
KEINER DER ANGESCHRIEBENEN HAT ES BISHER FÜR NÖTIG GEHALTEN, MIR ZU ANTWORTEN. (Stand: 3.8.2006)
Die HHU weigert sich beharrlich, von ihrem Recht – und ihrer Pflicht, wenn sie ihren eigenen Ansprüchen als Universität genügen will – Herrn Dr. Stemmann den Professorentitel zu entziehen, Gebrauch zu machen. Man hat ihn bisher lediglich „exmatrikuliert“ (aus dem Personal- und Vorlesungsverzeichnis entfernt). Das reicht nicht, denn Stemmanns Professorentitel trägt weiterhin wesentlich dazu bei, dass er das Vertrauen von Eltern und Kindern missbrauchen und bei Krankenkassen in betrügerischer Weise abkassieren kann.
Rundschreiben an Professoren und Privatdozenten der Medizinischen Fakultät der HHU:
Betreff: Medizinische Fakultät der HHU toleriert Scharlatanerie
Sehr geehrter Herr Kollege ,
wegen der eines Professors unwürdigen Aktivitäten des Dr. Ernst August Stemmann, der – ebenso wie ich selbst – als apl. Professor zur Medizinischen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität gehört, erlaube ich mir, Ihnen die folgenden Informationen zu übersenden.
Stemmann ist Leiter der Abteilung für Allergologie der Bergmannsheil und Kinderklinik Buer. Er propagiert seit etwa 15 Jahren bizarre Thesen der „Germanischen Neuen Medizin“ und handelt auch als Arzt in erheblichem Umfang danach. In dem Buch „E.A. Stemmann und S. Stemmann (2002): Die Selbstheilung (Spontanheilung) der Neurodermitis. Das Gelsenkirchener Behandlungsverfahren. Gelsenkirchen: Eigenverlag“ behauptet er u.a.:
„Eine Neurodermitis entsteht durch ein Trennungs-, Verlusterlebnis, das unkontrollierbaren Stress hervorruft.“ (S. 37) (Gene und Allergene seien relativ unwichtig.)
„Menschen, die eine andere Krankheit als die Neurodermitis erworben haben, geben ein anderes, spezifisch zu der jeweiligen Krankheit passendes Gefühl an, das traumatisiert worden ist.“ (S. 41) (Die Entstehung praktisch aller Krankheiten wird mit jeweils angeblich krankheitsspezifischen Gefühlen erklärt!)
„Die Art der Trennung bestimmt die Lokalisation der Neurodermitis.“ (S. 291)
An der Irrlehre des todbringenden und inzwischen dreifach vorbestraften antisemitischen Krebsscharlatans Ryke Geerd Hamer orientiert (was Stemmann öffentlich bestreitet; s. aber http://www-public.rz.uni-duesseldorf.de/~klostewg/UEBEREINSTIMMUNGEN-GNM-GBV.HTML) hat Stemmann schon Tausenden von Kindern mit schwerer Neurodermitis eine symptomorientierte Behandlung und die damit einhergehende Linderung ihres Leidens weitgehend verweigert:
„Man kann logischerweise auch die durch Fehlschaltung der Entzündungszellen verursachte Immunreaktion der Haut unterdrücken durch Anwendung von Pimecrolimus bzw. Tacrolimus. Doch diese Behandlungsstrategien lindern nur Symptome, sie beseitigen nicht die Ursache des Leidens.“ (Stemmann et al., 2003, unveröffentlichte Schrift, Seite 2)
Stattdessen traktiert Stemmann Mütter und Kinder mit einem brutalen „Trennungstraining“ sowie einer jahrelangen Diät für alle Patienten. Prof. Höger (Hamburg) hat hinsichtlich der Diät erklärt, „er habe Kinder behandelt, die als Folge dieser Diät unterernährt und in ihrer Entwicklung deutlich zurückgeblieben waren“. (Der Spiegel, 7.3.2005, S. 175)
Stemmann behauptet seit 1987, er könne – im Unterschied zu seinen Fachkollegen – die Neurodermitis heilen. Er hat indes bis heute noch nicht einmal belegt, dass durch das „Gelsenkirchener Behandlungsverfahren“ überhaupt eine Besserung der Neurodermitis erreicht wird. Den durch Stemmanns Betrügereien bei den Krankenkassen angerichteten Schaden schätze ich auf über 40 Millionen Euro.
Bedauerlicherweise ist die Medizinische Fakultät der HHU bisher nicht meinem Antrag vom 15.1.2005 gefolgt, Stemmann den – in seinem Fall grob irreführenden – Titel eines apl. Professors abzuerkennen. Eine Folge davon ist, dass Stemmann bis heute in den Medien als Professor auftreten kann. Dort wirbt er bei arglosen Eltern für seine Pseudotherapie der Neurodermitis, die Höger treffend als „okkulte Medizin“ bezeichnet hat.
Stemmann wurde kürzlich vom SWR interviewt. Dieses skandalöse Interview habe ich transkribiert und kommentiert:
http://www-public.rz.uni-duesseldorf.de/~klostewg/STEMMANN-LUEGT-LIVE.HTML
Ich bitte Sie eindringlich, sich meine Transkription anzusehen (vor allem den letzten Teil, in dem Stemmann mit Kritik konfrontiert wird) und mich bei meiner Forderung nach einer Aberkennung des von Stemmann immer noch geführten Professorentitels zu unterstützen.
Schon 1992 wußte Dekan Pfitzer, dass Stemmann die „Neue Medizin“ Hamers für richtig hält: http://www.pilhar.com/Hamer/NeuMed/Zertif/920524og.htm .
Seit 1999 kann die Fakultät in eigener Verantwortung die Verleihung des Titels eines apl. Professors widerrufen. In § 6 der einschlägigen Ordnung heißt es:
„Die Verleihung kann ferner widerrufen werden, wenn die oder der Berechtigte durch ihr oder sein Verhalten das Ansehen oder das Vertrauen, das ihre oder seine Stellung erfordert, verletzt.“
Stemmann hat das Vertrauen, das ihm als Inhaber eines solchen Titels entgegengebracht wird, in Tausenden von Fällen verletzt. Aber weder unter Prof. Labisch noch unter einem der ihm folgenden Dekane hat die Medizinische Fakultät ihre seit 1999 bestehende Autonomie genutzt, um Stemmanns missbräuchliche Verwendung dieses Vertrauen erweckenden Titels zu unterbinden. Dies wäre nicht nur das Recht der Fakultät gewesen, sondern auch ihre Pflicht gegenüber der Bevölkerung.
Mit dem heineschen Geist der Aufklärung hat die Duldung eines Scharlatans absolut nichts zu tun. Und die zum Selbstverständnis der HHU gehörende „Toleranz gegenüber anderen Menschen und Meinungen“ geht im Falle Stemmann eindeutig zu weit. Diese Art von Toleranz zulasten von Kindern, Eltern und Krankenkassen ist hochgradig unverantwortlich und unanständig.
Mit freundlichem Gruß
Dr. Wolfgang Klosterhalfen, Apl. Prof. für Medizinische Psychologie
In der Donk 30, 40599 Düsseldorf, 13.7.2006
http://www-public.rz.uni-duesseldorf.de/~klostewg/Thu, 13 Jul 2006 11:36:06 +0200 Von: Bernd Nürnberg An: Wolfgang.Klosterhalfen@uni-duesseldorf.de Cc: „Dr. Ulrike Günther“ , Medizinisches Dekanat , „Prof. Dr Raab“ , Ertan Mayatepek Betreff: Re: Medizinische Fakultät der HHU toleriert Scharlatanerie Sehr geehrter Herr Kollege Klosterhalfen,
vielen Dank für Ihre Informationen. Ich werden den Vorgang prüfen.
Mit freundlichen Grüßen,
Bernd Nürnberg
Dekan (amt.)
—– Original Message —–
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To:
Sent: Thursday, July 13, 2006 11:21 AM
Subject: Medizinische Fakultät der HHU toleriert Scharlatanerie
> Sehr geehrter Herr Kollege Nürnberg,
>
> wegen der eines Professors unwürdigen Aktivitäten des Dr. Ernst August
Stemmann,
> der – ebenso wie ich selbst – als apl. Professor zur Medizinischen
Fakultät der
> Heinrich-Heine-Universität gehört, erlaube ich mir, Ihnen die folgenden
> Informationen zu übersenden.
>
> Stemmann ist Leiter der Abteilung für Allergologie der Bergmannsheil und
> Kinderklinik Buer. Er propagiert seit etwa 15 Jahren bizarre Thesen der
> „Germanischen Neuen Medizin“ und handelt auch als Arzt in erheblichem
Umfang
> danach. In dem Buch „E.A. Stemmann und S. Stemmann (2002): Die
Selbstheilung
> (Spontanheilung) der Neurodermitis. Das Gelsenkirchener
Behandlungsverfahren.
> Gelsenkirchen: Eigenverlag“ behauptet er u.a.:
>
> „Eine Neurodermitis entsteht durch ein Trennungs-, Verlusterlebnis, das
> unkontrollierbaren Stress hervorruft.“ (S. 37) (Gene und Allergene seien
> relativ unwichtig.)
>
> „Menschen, die eine andere Krankheit als die Neurodermitis erworben haben,
geben
> ein anderes, spezifisch zu der jeweiligen Krankheit passendes Gefühl an,
das
> traumatisiert worden ist.“ (S. 41) (Die Entstehung praktisch aller
Krankheiten
> wird mit jeweils angeblich krankheitsspezifischen Gefühlen erklärt!)
>
> „Die Art der Trennung bestimmt die Lokalisation der Neurodermitis.“ (S.
291)
>
> An der Irrlehre des todbringenden und inzwischen dreifach vorbestraften
> antisemitischen Krebsscharlatans Ryke Geerd Hamer orientiert (was Stemmann
> öffentlich bestreitet; s. aber
>
http://www-public.rz.uni-duesseldorf.de/~klostewg/UEBEREINSTIMMUNGEN-GNM-GBV.HTML)
> hat Stemmann schon Tausenden von Kindern mit schwerer Neurodermitis eine
> symptomorientierte Behandlung und die damit einhergehende Linderung ihres
> Leidens weitgehend verweigert:
>
> „Man kann logischerweise auch die durch Fehlschaltung der
Entzündungszellen
> verursachte Immunreaktion der Haut unterdrücken durch Anwendung von
> Pimecrolimus bzw. Tacrolimus. Doch diese Behandlungsstrategien lindern nur
> Symptome, sie beseitigen nicht die Ursache des Leidens.“ (Stemmann et al.,
> 2003, unveröffentliche Schrift, Seite 2)
>
> Stattdessen traktiert Stemmann Mütter und Kinder mit einem brutalen
> „Trennungstraining“ sowie einer jahrelangen Diät für alle Patienten. Prof.
> Höger (Hamburg) hat hinsichtlich der Diät erklärt, „er habe Kinder
behandelt,
> die als Folge dieser Diät unterernährt und in ihrer Entwicklung deutlich
> zurückgeblieben waren“. (Der Spiegel, 7.3.2005, S. 175)
>
> Stemmann behauptet seit 1987, er könne – im Unterschied zu seinen
Fachkollegen –
> die Neurodermitis heilen. Er hat indes bis heute noch nicht einmal belegt,
dass
> durch das „Gelsenkirchener Behandlungsverfahren“ überhaupt eine Besserung
der
> Neurodermitis erreicht wird. Den durch Stemmanns Betrügereien bei den
> Krankenkassen angerichteten Schaden schätze ich auf über 40 Millionen
Euro.
>
> Bedauerlicherweise ist die Medizinische Fakultät der HHU bisher nicht
meinem
> Antrag vom 15.1.2005 gefolgt, Stemmann den – in seinem Fall grob
irreführenden
> – Titel eines apl. Professors abzuerkennen. Eine Folge davon ist, dass
Stemmann
> bis heute in den Medien als Professor auftreten kann. Dort wirbt er bei
arglosen
> Eltern für seine Pseudotherapie der Neurodermitis, die Höger treffend als
> „okkulte Medizin“ bezeichnet hat.
>
> Stemmann wurde kürzlich vom SWR interviewt. Dieses skandalöse Interview
habe ich
> transkribiert und kommentiert:
> http://www-public.rz.uni-duesseldorf.de/~klostewg/STEMMANN-LUEGT-LIVE.HTML
>
> Ich bitte Sie eindringlich, sich meine Transkription anzusehen (vor allem
den
> letzten Teil, in dem Stemmann mit Kritik konfrontiert wird) und mich bei
meiner
> Forderung nach einer Aberkennung des von Stemmann immer noch geführten
> Professorentitels zu unterstützen.
>
> Schon 1992 wußte Dekan Pfitzer, dass Stemmann die „Neue Medizin“ Hamers
für
> richtig hält: http://www.pilhar.com/Hamer/NeuMed/Zertif/920524og.htm .
>
> Seit 1999 kann die Fakultät in eigener Verantwortung die Verleihung des
Titels
> eines apl. Professors widerrufen. In § 6 der einschlägigen Ordnung heißt
es:
>
> „Die Verleihung kann ferner widerrufen werden, wenn die oder der
Berechtigte
> durch ihr oder sein Verhalten das Ansehen oder das Vertrauen, das ihre
oder
> seine Stellung erfordert, verletzt.“
>
> Stemmann hat das Vertrauen, das ihm als Inhaber eines solchen Titels
> entgegengebracht wird, in Tausenden von Fällen verletzt. Aber weder unter
Prof.
> Labisch noch unter einem der ihm folgenden Dekane hat die Medizinische
Fakultät
> ihre seit 1999 bestehende Autonomie genutzt, um Stemmanns missbräuchliche
> Verwendung dieses Vertrauen erweckenden Titels zu unterbinden. Dies wäre
nicht
> nur das Recht der Fakultät gewesen, sondern auch ihre Pflicht gegenüber
der
> Bevölkerung.
>
> Mit dem heineschen Geist der Aufklärung hat die Duldung eines Scharlatans
> absolut nichts zu tun. Und die zum Selbstverständnis der HHU gehörende
> „Toleranz gegenüber anderen Menschen und Meinungen“ geht im Falle Stemmann
> eindeutig zu weit. Diese Art von Toleranz zulasten von Kindern, Eltern und
> Krankenkassen ist hochgradig unverantwortlich und unanständig.
>
> Mit freundlichem Gruß
>
>
> Dr. Wolfgang Klosterhalfen, Apl. Prof. für Medizinische Psychologie
>
> In der Donk 30, 40599 Düsseldorf, 13.7.2006
> http://www-public.rz.uni-duesseldorf.de/~klostewg/Dr. rer. nat. Wolfgang Klosterhalfen
Apl. Professor für Medizinische Psychologie
der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
In der Donk 30, 40599 Düsseldorf, 3.8.2006
Wolfgang.Klosterhalfen@uni-duesseldorf.de
http://www-public.rz.uni-duesseldorf.de/~klostewg/AAA_HINWEIS.HTML
Der vorliegende Brief ist öffentlich (s. Ende der folgenden Internetseite):
http://www-public.rz.uni-duesseldorf.de/~klostewg/HEINRICH-HEINE-UNIVERSITAET.HTML
Einschreiben mit Rückschein
An den
Dekan der Medizinischen Fakultät
der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
Herrn Prof. Dr. Dr. Bernd Nürnberg
Universitätsstr. 1
40225 Düsseldorf
Betr.: mein Ersuchen vom 15.01.2005, „die Verleihung der Bezeichnung eines außerplanmäßigen Professors an Herrn Dr. Stemmann zu widerrufen“.
Sehr geehrter Herr Kollege Nürnberg,
mit Schreiben vom 15.01.2006 an Ihren Amtsvorgänger, Herrn Prof. Dr. Raab, habe ich beantragt, gemäß §6 der einschlägigen Fakultätsordnung
„die Verleihung der Bezeichnung eines außerplanmäßigen Professors an Herrn Dr. Stemmann zu widerrufen“.
Meinen Antrag habe ich unter Verweis auf mein beigelegtes 16-seitiges Manuskript „Heilung der Neurodermitis durch Germanische Neue Medizin? Zur angeblichen Wissenschaftlichkeit und Wirksamkeit des Gelsenkirchener Behandlungsverfahrens“
http://www-public.rz.uni-duesseldorf.de/~klostewg/gbv-kritik.doc ausführlich begründet.
Am 15.10.2005 habe ich Herrn Prof. Dr. Raab u.a. mitgeteilt:
„Eine umfangreiche Dokumentation zu den unsäglichen Aktivitäten Dr. Stemmanns finden Sie hier:
http://www-public.rz.uni-duesseldorf.de/~klostewg/DAS-GELSENKIRCHENER-BETRUGSVERFAHREN.HTML „.
Am 15.01 2006 schrieb ich Herrn Prof. Dr. Raab u.a.:
„vor genau einem Jahr habe ich Sie erstmals über die hochgradig unseriösen Aktivitäten unseres Fakultätskollegen Dr. Ernst August Stemmann informiert und Sie ersucht, „die Verleihung der Bezeichnung eines außerplanmäßigen Professors an Herrn Dr. Stemmann zu widerrufen“.
Da ich auch nach meinem weiteren Schreiben an Sie vom 10.5.2005 von Ihnen keine Rückmeldung erhalten habe, bitte ich Sie hiermit, mir mitzuteilen, welche Schritte die Fakultät in Hinblick auf mein Ersuchen inzwischen unternommen hat bzw. noch zu unternehmen beabsichtigt.
Es wird immer wieder über Krebspatienten berichtet, die Heilungschancen gehabt hätten, aber der von Herrn Stemmann 1992 akkreditierten (Germanischen) Neuen Medizin vertrauten, bis sie schließlich unter fürchterlichen Qualen zu Grunde gegangen sind.
Es ist gerade wieder ein neuer Fall bekannt geworden: http://www.ariplex.com/ama/amamicha.htm .“
Am 30.01.2006 habe ich die Pressestelle der HHU um Auskunft gebeten:
(„Die Pressestelle ist zuständig für die Informations-, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Heinrich-Heine-Universität. Sie ist Kommunikationszentrale und Schnittstelle zwischen interner und externer Öffentlichkeit.“)
e-mail an die Pressestelle der HHU
willhardt@verwaltung.uni-duesseldorf.de
„Prof. Dr. Wolfgang Klosterhalfen, In der Donk 30, 40599 Düsseldorf, 30.1.2006
Sehr geehrter Herr Willhardt,
wie Sie wissen werden, übe ich an dem Verhalten von Herrn Prof. Dr. E.A. Stemmann seit einem Jahr öffentlich Kritik. In diesem Zusammenhang möchte ich Sie bitten, mir Auskunft zu den folgenden Fragen zu geben:
Gibt es eine öffentliche Verlautbarung der HHU über Herrn Dr. Stemmann?
In welcher Weise ist die HHU in Hinblick auf meine Vorwürfe gegenüber Herrn Dr. Stemmann bisher tätig geworden?
Warum findet sich im Personen- und Vorlesungsverzeichnis der HHU zum WS 2005/2006 keine Eintragung zu Herrn Dr. Stemmann? Im SS 2005 war er noch innerhalb der Gruppe der außerplanmäßigen Professoren aufgeführt worden.
Mit freundlichen Grüßen,
Prof. Wolfgang Klosterhalfen“
Mit Schreiben vom 13.03.2006 habe ich den Rektor der HHU, Herrn Prof. Dr. Dr. Alfons Labisch, in dieser „Kopf- und Herzenssache“ um Auskunft gebeten:
„Bitte seien Sie so freundlich, mir Auskünfte auf die folgenden Fragen zu geben:
Warum hat die Heinrich-Heine-Universität Herrn Prof. Dr. Stemmann immer noch nicht den Professorentitel entzogen?
Warum wird Herr Prof. Dr. Stemmann nicht mehr im Personal- und Vorlesungsverzeichnis der HHU aufgeführt?
Welche Rechte habe ich als außerplanmäßiger Professor der HHU?
Wer ist mein Vertreter im Fakultätsrat der Medizinischen Fakultät?“
Weder Herr Prof. Dr. Raab noch Herr Willhardt noch Herr Prof. Dr. Dr. Labisch haben es bisher für nötig gehalten, meine Anfragen zu beantworten.
Daher bitte ich nun Sie, sehr geehrter Herr Dekan, um eine schriftliche Antwort auf die folgenden Fragen:
1. Was hat die Medizinische Fakultät bisher in Hinblick auf meinen Antrag, Herrn Prof. Dr. Stemmann den Professorentitel zu entziehen, unternommen?
2. Hat die Fakultät in dieser Hinsicht Beschlüsse gefasst?
3. Gibt es zu meinem Antrag seitens der Fakultät schriftliche Vorgänge?
4. Falls ja: könnte ich diese bitte einsehen?
5. Aufgrund welches Beschlusses wird Herr Prof. Dr. Stemmann seit dem WS 2005/06 nicht mehr im Personal- und Vorlesungsverzeichnis der HHU aufgeführt?
6. Welche Rechte habe ich als außerplanmäßiger Professor der HHU?
7. Wer ist mein Vertreter im Fakultätsrat der Medizinischen Fakultät?
Mit freundlichen Grüßen und guten Wünschen für Ihre Arbeit als Dekan
(Prof. W. Klosterhalfen)
Thu, 20 Jul 2006 22:30:43 +0200 Von: Wolfgang.Klosterhalfen@uni-duesseldorf.de An: Bernd Nürnberg Betreff: Re: Medizinische Fakultät der HHU toleriert Scharlatanerie
Sehr geehrter Herr Dekan,
heute erhielt ich zu meiner Überraschung von der Staatsanwalt Essen ein
Schreiben, aus dem u.a. hervorgeht, dass das Ermittlungsverfahren gegen Herrn
Dr. Stemmann wegen Betrugs schon vor längerer Zeit eingestellt worden ist. Die
Gründe hierfür seien mir mit Bescheid vom 10.10.2005 mitgeteilt worden.
Dieser Bescheid liegt mir bisher nicht vor. Er scheint an die Staatsanwaltschaft
zurückgegangen zu sein, während ich mich für längere Zeit im Ausland aufhielt.
Ich werde die Staatsanwaltschaft um eine Kopie des Bescheids bitten und Ihnen
dessen Inhalt dann zur Kenntnis bringen.
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang KlosterhalfenTue, 15 Aug 2006 18:34:57 +0200 Von: Wolfgang.Klosterhalfen@uni-duesseldorf.de An: bernd.nuernberg@uni-duesseldorf.de Betreff: Ermittlungen gegen Dr. Stemmann wegen Betrugs wurden eingestellt
Sehr geehrter Herr Dekan,
zu meiner Strafanzeige gegen Herrn Dr. Stemmann wegen Betrugs
http://www-public.rz.uni-duesseldorf.de/~klostewg/STRAFANZEIGE-PROF-STEMMANN.HTML
liegt mir nun der Einstellungsbescheid der Staatsanwaltschaft Essen vor.
http://www-public.rz.uni-duesseldorf.de/~klostewg/EINSTELLUNGSBESCHEIDE-STAATSANWALTSCHAFT-ESSEN.HTML
Die Staatsanwaltschaft Essen hat sich auf den Standpunkt gestellt, es handele
sich nur um einen „Streit unter Medizinern“, Herr Dr. Stemmann würde unstreitig
„auch Erfolge bei der Behandlung von Neurodermitis-Erkrankten“ erzielen
(Stemmann täuscht vor, 80% der Kinder zu heilen), Dr. Stemmann würde öffentlich
nicht darüber täuschen, dass er Hamer-Anhänger sei (er hat erst kürzlich noch im
SWR behauptet, mit Hamer nichts zu tun zu haben), die Staatsanwaltschaft könne
nur einschreiten, „wo offensichtliche Scharlatane als Wunderheiler tätig sind“.
http://www-public.rz.uni-duesseldorf.de/~klostewg/EINSTELLUNGSBESCHEIDE-STAATSANWALTSCHAFT-ESSEN.HTML
Gegen diesen Einstellungsbescheid habe ich Beschwerde bei der
Generalstaatsanwaltschaft Hamm eingelegt.
http://www-public.rz.uni-duesseldorf.de/~klostewg/BESCHWERDEN-EINSTELLUNGSBESCHEIDE-GENERALSTAATSANWALT.HTML
Ich bitte Sie, meine Strafanzeige gegen Herrn Dr. Stemmann sowie meine
Beschwerde bei der Generalstaatsanwaltschaft Hamm (soweit sie Betrug durch
Herrn Dr. Stemmann betrifft) in Hinblick auf mein Ersuchen vom 15.1.2005, die
Verleihung des Titels eines Außerplanmäßigen Professors an Herrn Dr. Stemmann
zu widerrufen, zu berücksichtigen.
Mit freundlichem Gruß
Wolfgang KlosterhalfenProf. Dr. Wolfgang Klosterhalfen, In der Donk 30, 40599 Düsseldorf, 17.8.2006
OFFENER BRIEF
http://www-public.rz.uni-duesseldorf.de/~klostewg/HEINRICH-HEINE-UNIVERSITAET.HTML
Herrn
Prof. Dr. Dr. Bernd Nürnberg
Dekanat der Medizinischen Fakultät
der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
Universitätsstr. 1, 40225 Düsseldorf
Sehr geehrter Herr Dekan,
anliegend übersende ich Ihnen eine Kopie meiner Strafanzeige gegen
Herrn Dr. med. Ernst August Stemmann, Apl. Professor (i.R.) der HHU.
(27 Seiten Text, 146 Seiten kopierte Beweisstücke).
http://www-public.rz.uni-duesseldorf.de/~klostewg/STRAFANZEIGE-PROF-STEMMANN.HTML
sowie ein Exemplar von
„Hamer, Ryke Geerd, Dr. med. Mag. theol.
Facharzt für Innere Medizin
Einer gegen alle
Die Erkenntnisunterdrückung der Neuen Medizin“
Verlag: Amici di Dirk, Alhaurin el Grande, Spanien (2005, 436 Seiten)
Für die Fakultät sind die folgenden Seiten von besonderem Interesse:
S. 266f:
Ablichtung des skandalösen Briefs aus dem Jahr 1992 von Herrn Dr. Stemmann an den damaligen Dekan unserer Fakultät, Herrn Prof. Dr. Dr. Pfitzer, in dem Dr. Stemmann behauptet:
„Die Wahrscheinlichkeit, dass nach der strengen wissenschaftlichen Überprüfung auf Reproduzierbarkeit die Gesetzmäßigkeiten der „Neuen Medizin“ (1 – 3) r i c h t i g
sind, muß nunmehr als sehr hoch angesetzt werden.“ (S. 267)
Kommentar: Dr. Stemmann hält das Ergebnis dieser „strengen wissenschaftlichen Überprüfung“ bis heute für richtig. Im SWR erklärte er kürzlich:
„Ich habe vor 20 Jahren mit Erlaubnis der Universität eine Überprüfung von Hamer gemacht, und zwar der Behauptung, dass psychische Konflikte Veränderungen im Gehirn hervorrufen, strukturelle Veränderungen und dass sich dann an dem korrespondierendem Organ eine Reaktion zeigen kann. Das Ergebnis, was ich gefunden habe, liegt fest.“
http://www-public.rz.uni-duesseldorf.de/~klostewg/STEMMANN-LUEGT-LIVE.HTML (gegen Ende des Interviews)
S. 408 – 412:
Auf diesen Seiten wirft Hamer Dr. Stemmann – zurecht – vor, bei ihm abgekupfert zu haben:
„Aber auch bezüglich Asthma bronchiale (Revierangst ruft Asthma hervor) haben Sie auch alles bei mir abgekupfert.
Nur verstanden haben Sie offenbar nichts.
Mir kommt das so vor, als wenn jemand eine teure Maschine entwendet und dann als Zauberlehrling davor steht und nicht weiß, wie er sie bedienen soll aber dabei behauptet, er habe sie gebaut. Herr Stemmann, Sie wissen genau, was ich jetzt denke. Ich finde es einfach niedrig, wie Sie sich alle meine Erkenntnisse angeeignet haben, sie jetzt als Ihre eigenen verkaufen, und sich auch noch dafür loben lassen.“ (S. 411)
http://www-public.rz.uni-duesseldorf.de/~klostewg/HAMER-UEBER-STEMMANN2005.html
S. 430:
„Endlich gibt es Hoffnung, dass dieses tägliche Sterben der 1500 armen, mit Chemo-Gift ermordeten Patienten aufhört.“
Kommentar: Dr. Stemmann praktiziert und propagiert bis heute die Irrlehre eines antisemitischen Psychopathen,
http://www-public.rz.uni-duesseldorf.de/~klostewg/ANTISEMITISCHE-TIRADEN-HAMERS.HTML
der seit langem Onkologen – zumindest indirekt – als Mörder bezeichnet.
Ich würde es sehr begrüßen, wenn die Medizinische Fakultät der Heinrich-Heine-Universität endlich Ihrer Verantwortung gegenüber der Öffentlichkeit gerecht würde und Herrn Dr. Stemmann den Professorentitel entziehen würde.
Mit freundlichem Gruß
Wolfgang Klosterhalfen
4.9.2006
UNVERANTWORTLICHES VERHALTEN DER MEDIZINISCHEN FAKULTÄT DER HHU
OFFENER E-MAIL-BRIEF AN DIE NICHT-MEDIZINISCHEN MITARBEITER/INNEN DER HHU
http://www-public.rz.uni-duesseldorf.de/~klostewg/RUNDSCHREIBEN-HHU-SEPTEMBER2006.HTML
von Dr. rer. nat. Wolfgang Klosterhalfen, Apl. Prof. für Medizinische Psychologie der HHU
Anschrift: In der Donk 30, 40599 Düsseldorf
nachrichtlich:
Prof. Dr. Dr. Alfons Labisch, Rektor der HHU
Prof. Dr. Dr. Bernd Nürnberg, Dekan der Medizinischen Fakultät der HHU
Sehr geehrte Frau Kollegin, sehr geehrter Herr Kollege,
die Medizinische Fakultät der HHU ist seit 1992 (!) in einen Scharlatanerie-Skandal verwickelt, der in seiner Art weltweit einmalig sein dürfte.
Mit der Bitte, mich bei meinen Kampf gegen diese Scharlatanerie zu unterstützen, übersende ich Ihnen die folgenden Informationen:
- 1982 hat die Medizinische Fakultät der Universität Tübingen das Habilitationsgesuch des antisemitischen Krebsscharlatans Ryke Geerd Hamer auf der Basis eines Gutachtens von Prof. K. Voigt mit 150:0 Stimmen abgelehnt:
„Es ist festzustellen, dass Form und Methodik der Arbeit den Grundregeln einer Habilitationsschrift nicht entsprechen.“
Gutachten: http://web.archive.org/web/20050209093920/http://pilhar.com/Hamer/Korrespo/1982/820202.htm
Antisemitismus: http://www-public.rz.uni-duesseldorf.de/~klostewg/ANTISEMITISCHE-TIRADEN-HAMERS.HTML
Stellungnahme der Deutschen Krebsgesellschaft zu Hamer:http://www.krebsgesellschaft.de/pressemeldung_detail,895,,16104,detail.html
- 1989, nachdem Hamer sämtliche Medizinische Fakultäten im Süden und Westen Deutschlands angeschrieben hatte, hat der damalige Dekan der Medizinischen Fakultät der HHU, Prof. Pfitzer, als einziger der angeschriebenen Dekane Hamer in unverantwortlicher Weise dadurch aufgewertet, dass er diesen Wahnsinnigen zu einem längeren Gespräch im Dekanat empfangen hat. Eine Transkription dieses peinlichen Gesprächs, mit dem die Hamer-Sekte bis heute Werbung macht, finden Sie hier:
http://www.pilhar.com/Hamer/Korrespo/1989/19890713_Interview_Hamer_Pfister.htm
- 1992 hat Prof. Dr. med. Ernst August Stemmann, Apl. Professor für Kinderheilkunde der HHU und Ärztlicher Direktor der Städtischen Kinderklinik Gelsenkirchen (die heute zur Bergmannsheil und Kinderklinik Buer gGmbH gehört, wo Stemmann jetzt als Leiter der Abteilung Allergologie sein Unwesen treibt), die bizarre und gemeingefährliche „Neue Medizin“ Hamers (die dieser inzwischen „Germanische Neue Medizin“ (GNM) nennt) untersucht, für richtig befunden und über dieses Ergebnis seinen Dekan, Prof. Pfitzer, informiert:
„Wir fanden ausnahmslos bei allen 24 Fällen, bei denen, wie gesagt, meist mehrere Erkrankungen bestanden, dass die biologischen Gesetzmäßigkeiten der „Neuen Medizin“ 1 – 3 jeweils für jede Teilerkrankung exakt erfüllt waren und zwar auf allen 3 Ebenen, der Psyche, dem Gehirn und den Organen, und das für jede einzelne Phase synchron. … In den nächsten Tagen geht Ihnen die darüber ausgefertigte ausführliche Dokumentation samt detailliertem Prüfbericht von mir gesondert zu. Die Wahrscheinlichkeit, dass nach der strengen wissenschaftlichen Überprüfung auf Reproduzierbarkeit die Gesetzmäßigkeiten der „Neuen Medizin (1 – 3) r i c h t i g sind, muß nunmehr als sehr hoch angesetzt werden.“
http://web.archive.org/web/19990831013029/http://www.pilhar.com/Hamer/NeuMed/Zertif/920524og.htm
- Hamer und Konsorten machen mit Stemmanns Bestätigung bis heute Werbung für das hamersche Wahnsystem. Dabei verweisen sie auch auf Dekan Pfitzer bzw. die Universität Düsseldorf.
- Hamer und Stemmann behaupten, alle Krankheiten würden durch ein jeweils krankheitsspezifisches traumatisierendes Ereignis, das einen biologischen Konflikt bewirke, hervorgerufen. Der Konflikt führe zu einem „Kurzschluß im Gehirn“ (sog. Hamerscher Herd, in Wirklichkeit ein CT-Artefakt). Die Lokalisation des Herdes sei abhängig vom Inhalt des Konflikts. Aufgrund dieser unterschiedlich lokalisierten Herde käme es dann zu den verschiedenen Krankheiten, bei denen es sich in Wirklichkeit um „sinnvolle biologische Sonderprogramme“ handele.
Nach Hamer und dessen Plagiator Stemmann wird Asthma durch einen sog. Revierkonflikt und Neurodermitis durch einen sog. Trennungskonflikt verursacht. Um eine Heilung zu erreichen, müsse der Patient den zugrunde liegenden psychischen Konflikt lösen.
http://www-public.rz.uni-duesseldorf.de/~klostewg/UEBEREINSTIMMUNGEN-GNM-GBV.HTML
- Seit 1993 verheimlicht Stemmann, der jährlich in seiner Abteilung etwa 2000 Kinder mit Allergien mehr miß- als behandelt, der Öffentlichkeit, dass er – bis heute! – ein Anhänger Hamers ist. Dass Stemmann ein eifriger Anhänger Hamers war und ist, habe ich u.a. hier dokumentiert:
http://www-public.rz.uni-duesseldorf.de/~klostewg/HAMER-ANHAENGER-STEMMANN.HTML
Stemmann ist jedoch inzwischen bei seinem geistigen Ziehvater Hamer in Ungnade gefallen:
http://www-public.rz.uni-duesseldorf.de/~klostewg/HAMER-UEBER-STEMMANN2005.html
- Seit Erscheinen eines Spiegelartikels über die okkulte „Pseudomedizin“ des „Galilei von Gelsenkirchen“ (7.3.2005, S. 174f) http://service.spiegel.de/digas/servlet/find/DID=39613469
belügt Stemmann die Öffentlichkeit, indem er dreist behauptet, das Gelsenkirchener Behandlungsverfahren (GBV) stehe nicht in Verbindung mit der „Neuen Medizin“ nach Hamer. http://www.westline.de/nachrichten/archiv/index_mono.php?file_name=20050308215500_bz_10.htm&jahrgang=2005&stichwort=stemmann&&start=0&order=relevanz&ort=%
http://www-public.rz.uni-duesseldorf.de/~klostewg/STEMMANN-LUEGT-LIVE.HTML (gegen Ende des Interviews)
- Stemmann behauptet neuerdings, er betreibe keine GNM, denn er würde keine Computertomogramme anfertigen lassen und ohne CTs wäre keine GNM möglich. Er lügt auch in diesem Punkt. Nach den „eisernen Regeln der GNM“ tritt bei einer Neurodermitis stets ein schießscheibenförmiger Herd im sensorischen Cortex auf. Für einen überzeugten Hamerianer wie Stemmann ist es daher weder sinnvoll noch notwendig, immer wieder ein CT machen zu lassen. Der angeblich zugrunde liegende Trennungskonflikt lässt sich auch ohne CT „bearbeiten“. Ein CT würde nur Aufsehen erregen, Kosten verursachen und Fragen provozieren. Stemmann praktiziert – nicht ausschließlich, aber in erheblichem Umfang – im Rahmen des GBVs in Gelsenkirchen GNM.
- Stemmann hat schon etwa 20000 ihm anvertraute Kinder mit Neurodermitis in unverantwortlicher Weise „behandelt“, indem er – von Hamers Irrlehre ausgehend – zur „Lösung“ des angeblichen Trennungskonflikts ein brutales Mutter-Kind-„Trennungstraining“ angeordnet hat.
http://www-public.rz.uni-duesseldorf.de/~klostewg/STEMMANN-BRUTALES-TRENNUNGSTRAINING.HTML
Ferner hat er bei allen allergiekranken Kindern, d.h. auch bei der Mehrheit der Kinder, die nicht allergisch auf bestimmte Lebensmittel reagiert, pauschal (ohne individuelle Diagnostik) eine einjährige Ernährungsumstellung verordnet und Kindern mit einer schweren Neurodermitis eine symptomorientierte, den Juckreiz lindernde Behandlung aus ideologischen Gründen weitgehend verweigert.
- Stemmann wirbt seit 20 Jahren für das GBV mit der unwahren Behauptung, die Neurodermitis sei heilbar. In der Presse war mehrfach zu lesen, 80 oder 87% der Kinder würden durch das GBV innerhalb eines Jahres geheilt. Tatsächlich hat Stemmann PR-Erfolge, jedoch weder Heil- noch Behandlungserfolge vorzuweisen. Spontan auftretende Besserungen gibt er unverfroren als Heilungen durch das GBV aus.
http://www.abendblatt.de/daten/2005/03/30/415056.html
- Stemmann und die Kinderklinik Gelsenkirchen haben den Krankenkassen für das betrügerische GBV schon – von mir grob geschätzt – 50 Millionen Euro abgenommen. Leider hat sich die Staatsanwaltschaft Essen geweigert, gegen Kassenfunktionäre Ermittlungen wegen Untreue und Beihilfe zum Betrug aufzunehmen, und die Ermittlungen gegen Stemmann und einige seiner Unterstützer wegen Betrugs bzw. Beihilfe zum Betrug eingestellt.
http://www-public.rz.uni-duesseldorf.de/~klostewg/STRAFANZEIGE-PROF-STEMMANN.HTML
- Obwohl Stemmann schon 1992 seiner Fakultät zu erkennen gegeben hat, dass er des hamerschen Wahnsinns fette Beute ist, darf er bis heute den Titel eines Außerplanmäßigen Professors verwenden.
Zu meinem Ersuchen vom 15.1.2005, die Medizinische Fakultät der HHU Düsseldorf möge Stemmann den Professorentitel entziehen, sowie entsprechenden Nachfragen, habe ich unverschämterweise bisher weder vom damaligen Dekan Raab noch von Rektor Labisch eine Antwort erhalten.
Rektor Labisch beschwörte in seiner Antrittsvorlesung die Autonomie der Hochschule virtuos wie folgt:
„Selbstverständlich ist Autonomie kein Selbstzweck. Autonomie ist ein Mittel – aber eben das entscheidende – die Conditio sine qua non: Die ‚universitas’ beansprucht Autonomie, weil sie für sich das Recht und die Pflicht einfordert, alles zu forschen, alles zu lehren, alles zu sagen, was im Interesse eines auf Wahrheit gerichteten Forschens, Wissens und Fragens auch immer zu tun ist.“
Quelle: Alfons Labisch, Antrittsvorlesung als Rektor der HHU: Die „Idee der Universität“ in unserer Zeit. Analysen und Konsequenzen“
http://www.uni-duesseldorf.de/Jahrbuch/2003/Labisch
Zu dieser Autonomie gehört das der Medizinischen Fakultät verliehene Recht, notfalls die Verleihung des Titels eines Außerplanmäßigen Professors zu widerrufen. §6 (2) der „Ordnung für die Verleihung der Rechtsstellung und Bezeichnung einer „außerplanmäßigen Professorin“ oder eines „außerplanmäßigen Professors“ der Medizinischen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf vom 16.02.1999“ lautet:
„Die Verleihung kann ferner widerrufen werden, wenn die oder der Berechtigte durch ihr oder sein Verhalten das Ansehen oder das Vertrauen, das ihre oder seine Stellung erfordert, verletzt.“
Wenn Stemmann nicht durch sein Verhalten das Ansehen und das Vertrauen, das seine Stellung erfordert, verletzt: wer dann?
Muß Stemmann erst Frühchen durch den Fleischwolf drehen, damit die HHU ihm den Professorentitel entzieht?
Herr Dr. Labisch war 1999 Prodekan (Dekan war Prof. Häussinger) und später Dekan der Medizinischen Fakultät. Von seinem autonomen Recht, Herrn Dr. Stemmann umgehend den – in diesem Fall irreführenden – Professorentitel zu entziehen, hat er nicht Gebrauch gemacht. Es wäre seine Pflicht gewesen.
Mitte 2000 habe ich Herrn Dr. Häussinger geschrieben:
„Sehr geehrter Herr Dekan,
wie Sie bitte der beiliegenden Abschrift entnehmen, haben der Kollege Stemmann und die Kollegin Mühlpfordt mit Schreiben vom 24.6.1992 gegenüber dem Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Düsseldorf, Herrn Univ.-Prof. Dr. D.P. Pfitzer, angekündigt, ihm einen Prüfungsbericht über die sog. „Neue Medizin“ des (inzwischen vorbestraften „Krebswunderheilers“) Dr. Ryke Geerd Hamer zuzusenden.
Bitte seien Sie so freundlich, mir mitzuteilen, ob ich diesen Prüfbericht im Dekanat einsehen kann.“
Herr Dr. Labisch hat mir damals als Prodekan mitgeteilt, ein solcher Bericht läge dem Dekanat nicht vor. Er war also spätestens Mitte 2000 über Stemmanns Begeisterung für das elaborierte Wahnsystem Hamers informiert.
Die HHU konnte sich bisher lediglich dazu aufraffen, Stemmann nicht mehr im Personal- und Vorlesungsverzeichnis aufzuführen.
http://www-public.rz.uni-duesseldorf.de/~klostewg/HEINRICH-HEINE-UNIVERSITAET.HTML
13. Ich habe mich wegen der Scharlatanerie Stemmanns und der unverantwortlichen Duldung dieser Scharlatanerie durch die HHU am 13.7.2006 an den neu eingesetzten Dekan der Medizinischen Fakultät, Herrn Prof. Nürnberg (bernd.nuernberg@uni-duesseldorf.de), gewendet. Herr Dr. Nürnberg hat mir dazu bisher (4.9.2006) lediglich mitgeteilt, dass er den Vorgang prüfen werde.
- Eine Chronik des Gelsenkirchener Klinikskandals finden Sie hier:
http://www-public.rz.uni-duesseldorf.de/~klostewg/CHRONIK-Gelsenkirchener-Klinikskandal.html
Zusammenhängend habe ich die Scharlatanerie Stemmanns hier dokumentiert:
http://www-public.rz.uni-duesseldorf.de/~klostewg/DAS-GELSENKIRCHENER-BETRUGSVERFAHREN.HTML
Was der Scharlatan, Lügner, Betrüger und Immer-noch-HHU-Professor (i.R.) Stemmann seit Jahren mit Duldung der HHU auf Kosten von Kindern, Eltern und Krankenkassen veranstaltet, geht mir – und ich hoffe: auch Ihnen – einfach zu weit.
Außerdem ist das Verhalten Stemmanns, der schon ca. 20000 Mütter sowie viele Jugendliche an Hamers bizarre Auffassungen herangeführt hat, weiterhin geeignet, der todbringenden Hamer-Sekte Krebspatienten zuzuführen.
Der Leipziger Sören Wechselbaum, dessen Hodenkrebs frühzeitig diagnostiziert wurde, ist nur einer von vielen Krebspatienten, die sich von Hamer und Konsorten von einer aussichtsreichen ärztlichen Behandlung haben abhalten lassen. Sören Wechselbaum starb im Alter von 25 Jahren.
http://www.swr.de/report/archiv/sendungen/021118/04/index.html
Die schweizer Hamer-Anhängerin Daniela Amstutz, die nach Deutschland gegangen war, um ihr Kind einer konventionellen Krebsbehandlung zu entziehen, hat sich und ihren Sohn, bevor dieser während einer Notoperation in Herne starb, von Hamer und Stemmann betreuen lassen:
http://www-public.rz.uni-duesseldorf.de/~klostewg/WARUM-STARB-ANGELO.HTML
Stemmann ist eine Schande für die HHU. Die unverantwortliche Untätigkeit der Dekane Labisch und Raab ebenfalls.
Mit freundlichem Gruß
Wolfgang Klosterhalfen
Medizinische Fakultät der Heinrich-Heine-Universität beugt Standesrecht
Offener Brief von
Dr. rer. nat. Wolfgang Klosterhalfen
Apl. Professor für Medizinische Psychologie
der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
In der Donk 30, 40599 Düsseldorf, 3.3.2007
Wolfgang.Klosterhalfen@uni-duesseldorf.de
Hintergrund des folgenden Briefes:
http://www-public.rz.uni-duesseldorf.de/~klostewg/AAA_HINWEIS.HTML
Diesen Brief und meine Korrespondenz mit der HHU finden Sie hier:
http://www-public.rz.uni-duesseldorf.de/~klostewg/HEINRICH-HEINE-UNIVERSITAET.HTML
An den
Dekan der Medizinischen Fakultät
der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
Herrn Prof. Dr. Dr. Bernd Nürnberg
Universitätsstr. 1
40225 Düsseldorf
Betr.: Mein Antrag vom 15.1.2005, die Verleihung des Titels eines Außerplanmäßigen Professors an Herrn Dr. med. Ernst August Stemmann gemäß einschlägiger Fakultätsordnung zu widerrufen
Sehr geehrter Herr Nürnberg,
von einer längeren Reise zurückgekehrt, fand ich Ihr Schreiben vom 15.11.2006, in dem Sie mir mitteilen, eine von Experten und Sachverständigen verschiedener Fachdisziplinen vorgenommene Auswertung der von Herrn Dr. Stemmann verfassten Publikationen habe meine Vorwürfe nicht bestätigt.
Ein Scan dieses Schreibens ist hier einsehbar:
http://www-public.rz.uni-duesseldorf.de/~klostewg/NUERNBERG-AN-KLOSTERHALFEN20061114.JPG )
(Jetzt hier einsehbar: www.reimbibel.de/GBV-20061114-Dekan-an-Klosterhalfen.jpg . WK, 12.8.2019)
Ihre vorgenommene Auswertung halte ich für eine voreingenommene Auswertung, bei der das Auswertungsergebnis schon vorher feststand.
Wegen meiner wenig komfortablen finanziellen Situation (BAT-II-Empfänger, Arbeitslosengeldbezieher, Frührentner) kann ich es mir gar nicht leisten, Herrn Stemmann öffentlich einen Scharlatan und Betrüger zu nennen, ohne entsprechende Beweise vorlegen zu können. Herr Stemmann hätte mich sonst längst schon wegen Beleidigung usw. und die Bergmannsheil und Kinderklinik Buer gGmbH (BKB) wegen Geschäftsschädigung verklagt.
Herr Stemmann und die BKB haben es jedoch aus guten Gründen vorgezogen, es bei einem anwaltlichen Bluff zu belassen:
http://www-public.rz.uni-duesseldorf.de/~klostewg/STEMMANN-DROHT-KLOSTERHALFEN.HTML
Was Herr Stemmann sich seit 1992 an unwürdigem Verhalten geleistet hat, würde ausreichen, ihm gleich mehrere Male den Professorentitel zu entziehen.
Wie ich im folgenden belegen werde, haben Sie (bzw. Ihre anonymen Experten) bei der Beurteilung meiner schwerwiegenden Vorwürfe
- einen großen Teil der von mir vorlegten Beweismittel einfach nicht berücksichtigt und sind
- hinsichtlich der Bewertung der Publikationen Stemmanns zu einem falschen Ergebnis gekommen.
Um zu erkennen, dass
- Stemmann indiskutable Ansichten zur Entstehung von Krankheiten bei dem vorbestraften Krebsscharlatan Hamer abgekupfert hat,
- Stemmann diesem Wahnsinnigen ein Gutachten ausgestellt hat, mit dem die gemeingefährliche Hamer-Sekte seit 1992 Werbung macht,
- die „Germanische Neue Medizin“ (GNM) Hamers einen wesentlichen Einfluß auf Stemmanns „Gelsenkirchener Behandlungsverfahren“ hat,
- Stemmann bei der Behandlung von Neurodermitis Heilungen vortäuscht und – grob geschätzt – 50 Millionen Euro für sich und seine Klinik ergaunert hat,
- Stemmann öffentlich lügt, indem er eine Verbindung zu Hamer leugnet,
muß man auch die Schriften und Internetpublikationen Hamers und anderer Autoren sowie weitere Quellen (z.B. Briefe und Interviews) berücksichtigen.
Es standen Ihnen dazu ausführliche Berichte von mir zur Verfügung, in denen ich mich neben Publikationen Stemmanns auf eine Fülle zusätzlicher Beweismittel stütze. Sie hätten nur die Richtigkeit der von mir in den folgenden Schriften angeführten Beweise prüfen müssen:
http://www-public.rz.uni-duesseldorf.de/~klostewg/DAS-GELSENKIRCHENER-BETRUGSVERFAHREN.HTML
http://www-public.rz.uni-duesseldorf.de/~klostewg/CHRONIK-Gelsenkirchener-Klinikskandal.html
http://www-public.rz.uni-duesseldorf.de/~klostewg/STRAFANZEIGE-PROF-STEMMANN.HTML
Am 15.8.2006 habe ich Sie per E-mail ausdrücklich gebeten, meine o.a. Strafanzeige sowie meine Beschwerde bei der Generalstaatsanwaltschaft Hamm in Hinblick auf mein Ersuchen vom 15.1.2005, die Verleihung des Titels eines Außerplanmäßigen Professors an Herrn Dr. Stemmann zu widerrufen, zu berücksichtigen.
Eine Kopie meiner Strafanzeige habe ich am 17.8.2006 im Dekanat Ihrer Sekretärin mitsamt einem Buch von Hamer (Einer gegen alle. Die Erkenntnisunterdrückung der Neuen Medizin) und einem an Sie gerichteten Brief von mir übergeben.
Diese Strafanzeige mit ihrem Anhang von 146 Seiten belegt detailliert die Betrügereien Stemmanns.
Beantworten Sie mir bitte die folgenden Fragen:
- Umgang der Fakultät mit den von mir vorgelegten Beweismitteln
Frage 1a: Warum haben Ihre „Experten und Sachverständige verschiedener Disziplinen“ bei Ihrer für mich nicht nachvollziehbaren „Auswertung“ nur Publikationen Stemmanns und nicht die zahlreichen weiteren von mir vorgelegten Beweismittel berücksichtigt?
Frage 1b: Liegen diese „Auswertungen“ in schriftlicher Form vor?
Frage 1c: Falls ja: Warum haben Sie mir keine Kopien dieser „Auswertungen“ zukommen lassen? (Ich weiß ja nicht einmal, welche Publikationen Stemmanns ausgewertet worden sind.)
Frage 1d: Können Sie mir gegebenenfalls bitte Kopien dieser „Auswertungen“ zustellen, damit ich zu diesen „Auswertungen“ genauer Stellung beziehen kann?
Frage 1e: Falls zu diesen „Auswertungen“ keine schriftlichen Aufzeichnungen vorliegen: Sind Sie bereit, dies nachholen zu lassen und mir Kopien dieser Aufzeichnungen zu überlassen?
Wie ich von einem Journalisten erfuhr, scheint Ihr Amtsvorgänger, Herr Prof. Dr. Raab, zu meinem Antrag vom 15.1.2005, Herrn Stemmann den Titel eines Apl. Professors zu entziehen, ein Gutachten eingeholt zu haben.
Frage 1f: Ist ein solches Gutachten tatsächlich seinerzeit angefertigt worden?
Frage 1g: Falls ja: Können Sie mir davon bitte eine Kopie zur Verfügung stellen?
- Stemmann hat von Hamer absurde Ansichten übernommen.
Publikationen Stemmanns aus den letzten 10 Jahren bestätigen meine Vorwürfe, Stemmann habe Vorstellungen von der Entstehung von Krankheiten im allgemeinen und von der Entstehung von Neurodermitis und Asthma im besonderen, die mit den entsprechenden Ansichten des vorbestraften Krebsscharlatans Ryke Geerd Hamer übereinstimmen.
Schon ein Blick auf die folgende, Ihnen vorliegende Tabelle zeigt, dass die Wahnideen Hamers und Stemmanns in wesentlichen Punkten – teils wörtlich –
übereinstimmen:
http://www-public.rz.uni-duesseldorf.de/~klostewg/UEBEREINSTIMMUNGEN-GNM-GBV.HTML
Krankheiten entstehen nach Hamer und Stemmann grundsätzlich durch
- einen krankheitsspezifischen psychischen Schock, der zu einer Hirnläsion führt,
- die dann ihrerseits die jeweilige Krankheit auslöst.
- Revierangst ruft Asthma hervor,
- eine Neurodermitis wird durch einen Trennungskonflikt (z.B. „Abriß des Körperkontakts zur Mutter, zur Familie, zu Freunden“) verursacht.
- Es ist dabei essentiell, dass der Betroffene „auf dem falschen Fuß erwischt“ wird.
- Traumatische Trennungen bewirken strukturelle Veränderungen im Gyrus postzentralis (sog. Hamersche Herde).
- Der Patient muß sich im Prinzip selbst heilen.
Allein schon die folgende an Hamer angelehnte Äußerung Stemmanns, die seit Jahren auf einer Internetseite des von Stemmann „ärztlich-wissenschaftlich“ betreuten Vereins „Allergie- und umweltkrankes Kind e.V.“ zu lesen ist, zeigt eindeutig, dass Stemmann eines Medizinprofessors unwürdige, hochgradig esoterische Ansichten vertritt:
(Das Gelsenkirchener Behandlungsverfahren bei allergisch / chronischen Erkrankungen) „vertritt die Meinung, daß die Ursachen einer Krankheit stets in einer Gefühlsverletzung liegen, die den Erkrankten unerwartet getroffen hat und die durch bestimmte Auslöser verstärkt und erhalten bleibt.“
http://members.aol.com/AUKGE/gels_mod.htm
Dieser Unsinn wird auch in einer Patienteninformationsschrift seit 1996 verbreitet:
„Grundsätzlich entsteht eine chronische Krankheit durch ein Gefühl, welches den Betroffenen elementar, unerwartet, vergleichbar einem Schock trifft.“
http://web.archive.org/web/20040513021519/www.kinderklinik-ge.de/
(Schriften, Neurodermitis, Punkt 2)
Alle Krankheiten werden stets durch eine Gefühlsverletzung verursacht?
Das ist nicht Medizin, sondern Wahnsinn!
Den folgenden pseudowissenschaftlichen Unfug findet man in „E.A. und S. Stemmann, Selbstheilung (Spontanheilung) der Neurodermits. Das Gelsenkirchener Behandlungsverfahren, Selbstverlag, 2002“:
„Der Erkrankte kann seine Neurodermitis selbst heilen.“ (S. 4)
„Spontanheilungen belegen, daß die Neurodermitis heilbar ist.“ (S. 4)
„Eine Neurodermitis entsteht durch ein Trennungs-, Verlusterlebnis, das unkontrollierbaren Stress hervorruft.“ (S. 37)
„Minutiöse Analysen des Lebens Erkrankter haben ergeben, dass dem erstmaligen Auftreten neurodermitischer Hauterscheinungen ausnahmslos (!) eine Trennung … vorausgegangen ist.“ (S.37)
„Eltern haben keinen Einfluß auf die Gedanken und Gefühle ihrer Kinder.“ (S. 38)
„Vorerfahrungen können bereits mit dem Erbgut übertragen werden.“ (S. 41)
„Empfindet das noch Ungeborene ein traumatisches Trennungsgefühl kurz vor der Geburt, so wird es schon mit den Zeichen der Neurodermitis geboren.“ (S. 41)
„Menschen, die eine andere Krankheit als die Neurodermitis erworben haben, geben ein anderes, spezifisch zu der jeweiligen Krankheit passendes Gefühl an, das traumatisiert worden ist.“ (S. 41)
„Eine traumatische Trennung kann unterschiedlich erlebt werden.
– Als Trennung von einer Person, einem Lebewesen
– als Wechsel in eine neue Umgebung
– als Verrat, Aufgabe von Glaubensinhalten, Leitideen
– als Nicht-Erreichen eines sehnlich erwünschten Zieles
– durch Trennung von einem Gegenstand, an dem das Herz hängt.
Aufgrund der Fähigkeit des Menschen, sich Trennungssituationen vorzustellen, zu phantasieren, genügen diese assoziativen Fähigkeiten, um eine entsprechende unkontrollierbare Stressreaktion auszulösen.“ (S. 45)
„Eine Neurodermitis entsteht offensichtlich nur dann, wenn der Betroffene sich in dem Geschehen handlungsunfähig, ohnmächtig fühlt – Angst um das Überleben verspürt und dadurch unter unkontrollierbaren Stress gerät.“ (S. 288)
„Die Art der Trennung bestimmt die Lokalisation der Neurodermitis.“ (S. 291)
1993 schrieb Stemmann in einem Bericht für die AOK Ennepe-Ruhr:
„Laut Hamer (9) wird die Trennung wie ein Schock erlebt, wenn sie den Betreffenden unerwartet trifft und ihm wehtut. Das Trennungserlebnis bzw. –gefühl löst dann die Neurodermitis ursächlich aus.“
http://www.transgallaxys.com/~kinderklinik/GBV-PATE-HAMERb.jpg
Frage 2a: Halten Sie die Tatsache, dass Stemmann wahnhafte Ideen von der Entstehung von Krankheiten von einem Krebsscharlatan übernommen hat für vereinbar mit den gesellschaftlichen Erwartungen an einen Professor der Medizinischen Fakultät der HHU?
Frage 2b: Gibt es in der Medizinischen Fakultät der HHU noch weitere Professoren, die derart abwegige Ansichten vertreten?
Frage 2c: Halten Sie die von mir referierten abstrusen Ansichten Stemmanns für Lehrmeinungen, die innerhalb der HHU vertretbar sind?
Ich frage dies, da Sie sich in Ihrem o.a. Schreiben von den „Lehrmeinungen“ Stemmanns distanziert haben.
Frage 2d: Ist Ihnen bekannt, dass angesehene Fachkollegen das ungebührliche Verhalten Stemmanns in ungewöhnlich scharfer Weise kritisieren?
Sehen Sie sich hierzu bitte meinen Brief an die Leitende Oberstaatsanwältin in Essen an, in dem ich in Hinblick auf die Frage, ob man im Fall Stemmann noch von einem „Meinungsstreit unter Medizinern“ sprechen kann, zahlreiche Fachleute zitiere, die sich teils öffentlich, teils mir gegenüber ungewöhnlich kritisch zu Stemmann geäußert haben:
http://www-public.rz.uni-duesseldorf.de/~klostewg/LANDGERICHT-ESSEN-20061113.HTML
Frage 2e:
Wurde bei der „Auswertung“ meiner Vorwürfe
- meine o.a. Tabelle,
- die o.a. Internetseite des Vereins „Allergie- und umweltkrankes Kind e.V.“,
- die o.a. Patienteninformationsschrift,
- das o.a. Buch von E.A. und S. Stemmann (2002),
- meine 16-seitige Schrift „Heilung der Neurodermitis durch Germanische Neue Medizin?“,
http://www-public.rz.uni-duesseldorf.de/~klostewg/gbv-kritik.doc
die ich als Anhang meinem Schreiben an Herrn Prof. Raab vom 15.1.2005 beigefügt hatte,
berücksichtigt?
- Stemmann bestätigt einem pseudomedizinischen Wahnsystem die Richtigkeit.
Frage 3a: Hat Ihren Gutachtern der Brief von Herrn Stemmann vom 24.6.1992 vorgelegen, in dem Stemmann dem damaligen Dekan der Medizinischen Fakultät, Herrn Prof. Pfitzer, mitteilt:
„Die Wahrscheinlichkeit, daß nach der strengen wissenschaftlichen Überprüfung auf Reproduzierbarkeit die Gesetzmäßigkeiten der „NEUEN MEDIZIN“ (1-3) r i c h t i g sind, muß nunmehr als sehr hoch angesetzt werden.“?
http://www.pilhar.com/Hamer/NeuMed/Zertif/19920624_Zerti_Stemmann.htm
Frage 3b: Halten Sie die erwiesene Tatsache, dass Herr Stemmann einem elaborierten Wahnsystem eines kriminellen Scharlatans Richtigkeit bescheinigt, für vereinbar mit dem Führen eines Professorentitels?
In diesem Brief heißt es weiter:
„In den nächsten Tagen geht Ihnen die darüber ausgefertigte ausführliche Dokumentation samt detailliertem Prüfbericht von mir gesondert zu.“
Diesen „Prüfbericht“ hat Stemmann bis heute nicht vorgelegt. Er stellt also eine Behauptung auf, bei deren Richtigkeit die gesamte Medizin revolutioniert werden müsste, bleibt aber den Beweis schuldig.
http://www.transgallaxys.com/~kinderklinik/STEMMANN-KEIN-BERICHT.jpg
Frage 3c: Wird Ihrer Meinung nach diese Vorgehensweise Stemmanns (eine „revolutionäre“ Ansicht verkünden, einen Prüfbericht ankündigen, diesen aber nicht vorlegen) dem Ansehen eines Professors der Medizinischen Fakultät der HHU gerecht?
- SWR-Interview
In einem Radio- und Fernsehinterview des SWRs vom 27.6.2006 stellte der Interviewer gegen Ende des Interviews die folgende Frage:
„Es gibt noch einen heftigeren Vorwurf, Ihre angebliche Nähe zur sogenannten Germanischen Neuen Medizin. Vor allen Dingen die Vorwürfe von Prof. Dr. Klosterhalfen, der auch mal bei Ihnen beschäftigt war. Es geht tatsächlich darum, dass zum Teil wortwörtlich aus Ihrem Verfahren gegenüber dem von Ryke Geerd Hamer sehr viele Ähnlichkeiten bestehen. Der ist mehrfach vorbestraft, Antisemit, hat vielen Tumorpatienten die Behandlung verweigert. Die entführte Olivia war eins seiner schlimmsten Beispiele. Woher kommt diese Nähe?
Darauf hat Stemmann geantwortet:
„Ich habe vor 20 Jahren mit Erlaubnis der Universität eine Überprüfung von Hamer gemacht, und zwar der Behauptung, dass psychische Konflikte Veränderungen im Gehirn hervorrufen, strukturelle Veränderungen und dass sich dann an dem korrespondierendem Organ eine Reaktion zeigen kann. Das Ergebnis, was ich gefunden habe, liegt fest.“
Damit bestätigt Stemmann, dass er bis heute an den bizarren hamerschen Auffassungen von der Entstehung praktisch aller Krankheiten festhält.
Hingegen gibt es bis heute keine Kritik Stemmanns an dem Krankheitsentstehungsmodell von Hamer. Stemmann kritisiert lediglich, dass Hamers therapeutisches Angebot unzureichend sei.
Dieses 30-minütige Interview kann man sich hier anhören:
http://mp3.swr.de/swr1/bw/leute/119631.6444m.mp3
Eine von mir angefertigte und kommentierte Transkription gibt es hier:
http://www-public.rz.uni-duesseldorf.de/~klostewg/STEMMANN-LUEGT-LIVE.HTML
Frage 4a: Haben Ihre Gutachter bei Ihrer „Auswertung“ dieses Interview berücksichtigt?
Frage 4b: Stimmen Sie mir zu, dass Stemmann bis heute die abartige „Theorie“ Hamers zur Entstehung von Krankheiten für richtig hält?
5. Stemmann über Hamer
1992 hat Herr Stemmann sich noch öffentlich zu Hamer bekannt. Wolfgang Stach von der Presseagentur ddp schrieb damals:
„Der Gelsenkirchener Arzt bezeichnet Hamers Forschungsarbeiten eine „grandiose Idee“ und Hamer selbst als „in Teilbereichen einen der größten Forscher dieser Zeit.““http://www.pilhar.com/News/Presse/1992/19920701_ddp_Psyche.htm
Frage 5: Halten Sie es für angemessen, wenn ein Professor der Medizinischen Fakultät der HHU Hamers Forschungsarbeiten als eine grandiose Idee und Hamer als einen der größten Forscher dieser Zeit bezeichnet?
6. Helmut Pilhar „ehrt“ Stemmann mit einem Link.
Die Kinderklinik Gelsenkirchen und Prof. Stemmann wurden von dem professionellen Hamer-Anhänger Helmut Pilhar, der die umfangreichste Dokumentation der „Germanischen Neuen Medizin“ im Internet präsentiert regelmäßig in ganz Deutschland Vorträge über die GNM hält, auf Platz 1 von dessen Link-Liste aufgeführt:
http://web.archive.org/web/200307081137/pilhar.com/Service/fremdli.htmFrage 6a: War Ihren Gutachtern diese Internetseite von Herrn Pilhar bekannt?
Frage 6b: Stimmen Sie mir zu, dass diese Internetseite dafür spricht, dass Stemmann Hamerianern geistig nahe steht?
7. Helmut Pilhar bezeichnet Stemmann öffentlich als seinen Freund.
Pilhar hat Stemmann in einer Vortragsveranstaltung, die der Verbreitung der „Germanischen Neuen Medizin“ diente, als seinen Freund bezeichnet.
Personen, die sich als Mitglieder des von Herrn Dr. Stemmann „ärztlich-wissenschaftlich“ beratenen Vereins „Allergie- und umweltkrankes Kind e.V.“ ausgegeben haben, haben auf dieser Veranstaltung mit Einverständnis von Herrn Pilhar Unterschriften für Herrn Dr. Stemmann gesammelt.
http://www-public.rz.uni-duesseldorf.de/~klostewg/PILHAR-FREUND-STEMMANN
Frage 7: Stimmen Sie mir zu, dass diese Begebenheiten dafür sprechen, dass Stemmann der Hamer-Sekte geistig nahe steht?
8. Offener Brief eines bekannten Hamer-Anhängers
Der Hamer-Anhänger Martin Gabling forderte den Hamer-Anhänger Dr. Stemmann in einem Offenen Brief auf, sich öffentlich zu Dr. Hamer zu
bekennen (Kopie an NRW-Gesundheitsministerin Birgit Fischer):
„Sorgen Sie dafür, dass Ihr Name weiter positiv in den Analen der
Germanischen Neuen Medizin erwähnt wird.“
http://www.pilhar.com/Hamer/Korrespo/2004/20041213_Gabling_an_Stemmann.htm
Frage 8: Stimmen Sie mir zu, dass dieser Offene Brief dafür spricht, dass Stemmann ein Anhänger der Lehre Hamers ist?
9. Große Wandtafel im gelsenkirchener Dienstzimmer Stemmanns
Wie ich aus eigener Anschauung weiß, hat Herr Dr. Stemmann ca. 1994 in seinem Dienstzimmer in der Kinderklinik Gelsenkirchen eine von Hamer stammende große, mehrfarbige Wandtafel aufgehängt, die mit „PSYCHE GEHIRN ORGAN, DIE ZUSAMMENHÄNGE ZWISCHEN DEN DREI EBENEN DER NEUEN MEDIZIN NACH DR. RYKE GEERD HAMER“ überschrieben ist, und etwa 150 sogenannte biologische Konflikte mit den dazu angeblich gehörenden unterschiedlich lokalisierten Hirnläsionen und den dadurch angeblich verursachten Krankheiten darstellt. Diese Tafel ist erst etwa im Jahr 2002 durch eine Deutschland-Karte ersetzt worden, auf der die Lokalisationen der Ortsgruppen des Hamer nahestehenden Vereins „Allergie- und umweltkrankes Kind e.V.“ gekennzeichnet sind. (1. Vorsitzender bis Herbst 2005: Ulrich Neumann, Regionaldirektor der AOK Westfalen-Lippe; ärztlich-wissenschaftlicher Berater: Prof. Stemmann)
Frage 9: Halten Sie es für angemessen, wenn ein Professor der Medizinischen Fakultät der HHU in seinem Dienstzimmer jahrelang eine solche Wandtafel zur Schau stellt?
10. Hamer über Stemmann
Hamer berichtet über einen Besuch in der Kinderklinik Gelsenkirchen und behauptet, Stemmann habe von ihm abgekupfert.
http://www-public.rz.uni-duesseldorf.de/~klostewg/HAMER-UEBER-STEMMANN2005.html
Frage 10: Stimmen Sie mir zu, dass die Äußerungen Hamers den Verdacht stützen, dass Stemmann bei Hamer abgeschrieben hat?
11. Stemmann als Ausbilder für „Meta-Medizin“
Herr Dr. Stemmann hat wesentlich zu den Aktivitäten der Internationalen Meta Medicine Association (IMMA) beigetragen.
Die IMMA widmet sich kommerziell der Verbreitung der GNM. Bis Anfang 2005 hat sie sich im Impressum ihrer Internetseiten zu Hamer bekannt:
„Die Grundlage der Meta-Medizin und das Meta-Medizin-Verzeichnis basieren auf Forschungen und Erkenntnissen von Dr. Hamer, dem hier besonders gedankt werden soll.“
http://web.archive.org/web/20041023102207/http://metamedizin.info/disclaimer.shtml
Am 6.11.2004 fand im IBIS-Hotel in Heidelberg eine Seminarveranstaltung der IMMA statt. Zum Tagungsthema „Die erfolgreiche Anwendung der biologischen Naturgesetze in der Heilpraxis“ wurde u.a. der folgende Vortrag angekündigt: „Prof. Dr. E. A. Stemmann: Erfolge der Selbstheilung bei Neurodermitis“.
http://web.archive.org/web/20041028095238/http://www.metamedizin.info/akademie/konferenz_1104.shtml
Am 30.12.2004 habe ich eine Internetseite der IMMA aufgerufen, auf der Herr Dr. Stemmann als Ausbilder der IMMA vorgestellt wird.
http://web.archive.org/web/20041029105849/metamedizin.info/association/aboutus.shtml
Im Meta-Medizin-Verzeichnis wurde noch am 10.3.2005 die Neurodermitis aus der Sicht von Hamer und Stemmann unter Verweis auf das „Gelsenkirchener Behandlungsverfahren“ ausführlich referiert. Hier ein „snapshot“ vom 28.10.2004: http://web.archive.org/web/20041028094030/metamedizin.info/templates/beispiel_neurodermitis.shtml
Frage 11a: Teilen Sie meine Auffassung, dass die IMMA der Verbreitung der Theorie Hamers dient?
Frage 11b: Teilen Sie meine Auffassung, dass Herr Stemmann zur IMMA bzw. deren deutscher Abteilung gehörte?
Frage 11c: Halten Sie es für akzeptabel, wenn ein Professor der Medizinischen Fakultät der HHU bei der IMMA mitwirkt?
12. Stemmann lügt öffentlich.
Unter „Aktuelles“ erschien ab dem 7.3.2005 auf der Internetseite der Kinderklinik Gelsenkirchen eine Stellungnahme zu dem am selben Tag veröffentlichten SPIEGEL-Artikel über den „Galilei von Gelsenkirchen“, in der Dr. Stemmann die gegen ihn erhobenen Vorwürfe als völlig unhaltbar zurückweist. „Sie stünden im engem Zusammenhang mit einer gegen ihn gerichteten Diffamierungskampagne eines ehemaligen Mitarbeiters.“
Meine ausführliche Kritik an diesem windelweichen „Dementi“ finden Sie hier:
http://www-public.rz.uni-duesseldorf.de/~klostewg/PAMPHLET_KRITIK.HTML
Frage 12a: Halten Sie meine öffentliche Kritik am Verhalten Stemmanns für eine Diffamierungskampagne?
Frage 12b: Halten Sie die gegen Stemmann in diesem Spiegelartikel erhobenen Vorwürfe für „völlig unhaltbar“?
Seit längerer Zeit behauptet Stemmann auf einer Internetseite der Kinderklinik Gelsenkirchen:
„Seit ca. 1 1/2 Jahren gibt es unlautere Versuche, eine Verbindung zwischen der Neuen Medizin nach Dr. Hamer und dem Gelsenkirchener Behandlungsverfahren nach Prof. Dr. Stemmann herzustellen.“
Frage 12c: Teilen Sie meine Auffassung, dass nicht ich, sondern Herr Stemmann „eine Verbindung zwischen der Neuen Medizin nach Dr. Hamer und dem Gelsenkirchener Behandlungsverfahren nach Prof. Dr. Stemmann“ hergestellt hat?
In dem o.a. SWR-Interview fragt der Reporter gegen Ende des Interviews:
„Aber Sie haben mit der Neuen Medizin von Hamer nix zu tun?“
Darauf antwortet Stemmann mit „Nö“.
Frage 12d: Teilen Sie meine Ansicht, dass Herr Stemmann seine Zuhörerschaft belogen hat?
13. Stemmann täuscht in strafrechtlich relevanter Weise bei einer bisher als unheilbar geltenden Krankheit Heilungen innerhalb eines Jahres vor.
Dr. Stemmann hat 1987 bei Kaivos in Peine das Buch „Neurodermitis ist
heilbar. Das Gelsenkirchener Behandlungsverfahren“ publiziert.
Dr. Stemmann hält seit vielen Jahren Vorträge mit dem Titeln wie:
„Neurodermitis ist heilbar“ und „Allergien sind heilbar“.
http://members.aol.com/AUKGE/auk_s00.html
2002 erschien im Selbstverlag das Buch: „Selbstheilung (Spontanheilung) der Neurodermitis. Das Gelsenkirchener Behandlungsverfahren“ von E.A.
Stemmann und S. Stemmann.
In einem Interview der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ) wird Dr. Stemmann wie folgt zitiert:
„Bei aller Bescheidenheit, gerade wir haben hervorragende Erfolge erzielt. … Streß durch Trennungsschmerz löst Neurodermitis aus. Streß durch Aggressionen wie Haß, Ärger, Neid oder Eifersucht verursacht Asthma. … Wir hatten bislang etwa 2500 allergiekranke Kinder im stationären Bereich. 80% waren innerhalb eines Jahres geheilt. … Ich werbe bundesweit für unsere Allergie-Bekämpfung. Denn uns gehört die Zukunft.“
www.waz.de Archiv, 19.06.1999
Am 23.10.2002 stand in der WAZ:
„Seit über 20 Jahren wird in der Kinderklinik an der Westerholter Straße das „Gelsenkirchener Behandlungsverfahren“ zur Heilung der Neurodermitis erfolgreich umgesetzt. … Jetzt wissen wir haargenau, wie die Krankheit abläuft“, sagt Stemmann. … Nach einem Jahr gelten die Kinder als geheilt und können wieder alles essen.“
www.waz.de Archiv
Am 27.04.2003 verbreitete RTL II über das GBV:
„Angeblich sind 87% der Kinder nach nur drei Wochen stationärer Therapie beschwerdefrei.“
Am 08.01.2004 stand in der WAZ:
„ „Jetzt, so der Arzt, können wir die Krankheit heilen. … Wir sind dabei unschlagbar“, lacht Prof. Stemmann.“
www.waz.de Archiv
In der WDR-Fernsehsendung vom13.12.2004 „Ist Neurodermitis heilbar? – Das Gelsenkirchener Modell verspricht Hilfe“ berichtete Christine Kostrzewa wie folgt über das GBV:
„In der Gelsenkirchener Kinderklinik unter der Leitung von Prof. Dr. Ernst-August Stemmann geht es nicht darum, sich mit der chronischen Erkrankung Neurodermitis zu arrangieren, sondern vielmehr um die Heilung dieser Hautkrankheit, besser gesagt, die Selbstheilung.“ http://www.wdr.de/tv/service/gesundheit/inhalt/20041213/b_2.phtml
Im Hamburger Abendblatt erschien am 30.03.2005 ein Artikel über das GBV:
„Gelsenkirchener Verfahren – Ihnen hat’s geholfen. Neurodermitis: Zwei Mütter wollen ihre guten Erfahrungen mit einer speziellen Behandlungsmethode an andere Betroffene weitergeben.“ Autor: Jörg Malitzki. Darin heißt es auf Seite 2 der Internetfassung: „Nach Auskunft der Gelsenkirchener Kinderklinik werden 80% aller Kinder mit Neurodermitis dank dieses Programms innerhalb von zwei Jahren geheilt.“
http://www.abendblatt.de/daten/2005/03/30/415056.html
Anke König (Sahlfeldstr. 10, 37519 Bodenwerder) vom Ortsverband
Bodenwerder der Vereins „Allergie- und umweltkrankes Kind e.V.“ schreibt zur Ankündigung eines Vortrags von Herrn Stemmann:
„Wenn ihr Kind oder auch Sie unter Allergien, wie Neurodermitis, Asthma, Heuschnupfen usw. leiden, sind Sie gerne zum Erfahrungsaustausch eingeladen. Wir vertreten das „Gelsenkirchener Behandlungsverfahren“, das in der Kinderklinik Gelsenkirchen mit einem Heilungserfolg von 87 % praktiziert wird.“
http://www.holzminden.com/maria/unsere_gemeinde/allergie_selbsthilfegruppe.html
Ein Vortrag von Prof. Stemmann an der VHS Dorsten am 06.09.2005 wurde wie folgt angekündigt:
„Neurodermitis ist heilbar! Vorgestellt wird das Gelsenkirchener Behandlungsverfahren, das auf eine Heilungsrate von 87% verweist.“
http://web.archive.org/web/20060114011100/http://www.dorsten.de/Dokumente/VHS_2-05.pdf (S. 11)
Der von Stemmann „ärztlich-wissenschaftlich“ beratene Verein „Allergie- und
umweltkrankes Kind e.V.“ veröffentlichte im AUK-Brief 5/2000 „eine
umfassende Erfolgsbeurteilung“. Unter dem Titel „Wirksamkeit der
Behandlung der Neurodermitis nach Prof. Dr. E.A. Stemmann“ schreiben E.A.
Stemmann, G. Starzmann und D.Langer (S. 2):
„Die Eltern wurden gebeten, die Behandlung zu beurteilen … Der Zustand der
Haut wurde in 87% als gebessert angegeben, er blieb in 13% unverändert im
Vergleich zum Beginn der Behandlung vor einem Jahr.“
- Diese Erfolgsbeurteilung der Stemmannschen Neurodermitisbehandlung basiert nicht auf Expertenratings, sondern ausschließlich auf retrospektiven Einschätzungen von Eltern.
- Es gab keine Kontrollgruppe;
- Die Studie wurde nicht in einer Fachzeitschrift publiziert;
- Heilungsquoten wurden nicht angegeben, es ist nur von Besserungen die Rede;
- Selektionseffekte (schwere Ausprägungsgrade der Neurodermitis bei Behandlungsbeginn) und Spontanremissionseffekte (es wurden Kleinkinder untersucht, bei denen es häufig spontan zu Besserungen kommt) wurden nicht diskutiert.
Die Kinderklinik hat den Bericht über ihre beiden pseudowissenschaftlichen Untersuchungen vorsichtshalber wieder von ihrer Internetseite genommen.
Er wurde aber archiviert und ist hier einsehbar: (auf „Schriften“, dann auf „Behandlungserfolg“ klicken)
http://web.archive.org/web/20040510165938/http://www.kinderklinik-ge.de/
Frage 13a: Teilen Sie meine Einschätzung, dass Stemmann öffentlich behauptet, er könne (im Unterschied zu seinen Fachkolleg/inn/en) die Neurodermitis heilen?
Frage 13b: Halten Sie es für erwiesen, dass Stemmann etwa 80 oder 87% der von ihm stationär behandelten Kinder mit Neurodermitis innerhalb eines Jahres heilt?
Frage 13c: Stimmen Sie mir zu, dass Stemmann nie wissenschaftlich belegt hat, dass er tatsächlich die Neurodermitis heilen kann?
Frage 13d: Halten Sie meine Behauptung für richtig, dass Stemmann Heilungen der Neurodermitis nur vortäuscht?
Die Medizinische Fakultät der Heinrich-Heine-Universität schützt seit 1992 in unverantwortlicher Weise einen schamlosen Scharlatan, unter dem immer noch jährlich etwa 2000 Kinder und deren Familien sowie die Krankenkassen in erheblichem Maße zu leiden haben.
An einer Universität, die sich den Namen Heines auf die Fahnen geschrieben hat, ist eine Aufklärung über diesen Skandal nicht erwünscht, und der unliebsame Kritiker wird gemobbt, indem er wie Luft behandelt wird:
- Meine diesbezüglichen Schreiben an Ihren Amtsvorgänger, Prof. Raab, sowie an den Rektor, Prof. Labisch, sowie an Herrn Willhardt, den Leiter der Pressestelle der HHU, sind bis heute nicht beantwortet worden.
- Per E-Mail habe ich Sie am 13.7.2006 über die Machenschaften Stemmanns informiert. Meiner im Sommer 2006 zweimal gegenüber Ihrer Dekanatssekretärin geäußerten Bitte um ein Gespräch mit Ihnen sind Sie nicht nachgekommen.
- Meinen Brief vom 3.8.2006, in dem ich Ihnen sieben Fragen gestellt habe, haben Sie nicht beantwortet.
- Sie scheinen erst dann „unverzüglich“ ab dem 4.9.2006 tätig geworden zu sein, als ich durch ein Rundschreiben Druck auf Sie ausgeübt habe.
http://www-public.rz.uni-duesseldorf.de/~klostewg/RUNDSCHREIBEN-HHU-SEPTEMBER2006.HTML
- Ihr abschlägiger Bescheid vom 15.11.2006 enthält keine nachvollziehbare Begründung. Auch damit signalisieren Sie, dass Sie nicht gewillt sind, mit mir zu diskutieren.
- Auch von Mitarbeiter/inne/n des Instituts für Medizinische Psychologie der HHU, werde ich gemobbt:
http://www-public.rz.uni-duesseldorf.de/~klostewg/MEDIZINISCHE-PSYCHOLOGIE-DUESSELDORF.HTML
Ich fordere ich Sie erneut auf, die von mir vorgelegten Beweise zu prüfen und Herrn Dr. Stemmann den nicht mehr zu ihm passenden und die Öffentlichkeit irreführenden Titel eines Außerplanmäßigen Professors abzuerkennen.
Außerdem fordere ich Sie auf, mir endlich meine Fragen 5, 6 und 7 am Ende meines Briefs an Sie vom 3.8.2006 zu beantworten:
„5. Aufgrund welches Beschlusses wird Herr Prof. Dr. Stemmann seit dem WS 2005/06 nicht mehr im Personal- und Vorlesungsverzeichnis der HHU aufgeführt?
6. Welche Rechte habe ich als außerplanmäßiger Professor der HHU?
7. Wer ist mein Vertreter im Fakultätsrat der Medizinischen Fakultät?“
„Die ‚universitas’ beansprucht Autonomie, weil sie für sich das Recht und die Pflicht einfordert, alles zu forschen, alles zu lehren, alles zu sagen, was im Interesse eines auf Wahrheit gerichteten Forschens, Wissens und Fragens auch immer zu tun ist.“ (Alfons Labisch, Antrittsvorlesung als Rektor der HHU: Die „Idee der Universität“ in unserer Zeit. Analysen und Konsequenzen)
http://www.uni-duesseldorf.de/Jahrbuch/2003/Labisch
Ich habe nicht den Eindruck, dass die HHU diesem Anspruch im Falle Stemmann auch nur ansatzweise gerecht wird.
Mit freundlichem Gruß,
Dr. W. Klosterhalfen
Der Dekan der Medizinischen Fakultät, Herr Prof. Nürnberg, hat bisher nicht den Anstand gehabt, mir auf mein Schreiben vom 3.3.2007, in dem ich die Scharlatanerie des Prof. Stemmann noch einmal detailliert belegt habe, zu antworten.
Die HHU unterlässt es nicht nur, Kinder und Familien im Rahmen ihrer Möglichkeiten vor den Betrügereien des Dr. Stemmann zu schützen, sondern fügt durch ihr verantwortungsloses Verhalten auch einem langjährigen Kollegen erheblichen Schaden zu.
Wie sein Vorgänger im Amt, Herr Prof. Raab, und der Rektor der HHU, Herr Prof. Labisch, behandelt Prof. Nürnberg mich wie Luft. Er verwendet eine klassische – sozial und psychisch potentiell zerstörerische – Mobbingmethode. Er signalisiert mir, ich hätte an der HHU nichts mehr zu suchen, man würde auf meine Ansichten keinen Wert legen, sie seien Unsinn.
Man behandelt mich wie einen lästigen Querulanten. Dies ist natürlich geeignet, mich im Ansehen bei meinen Kolleg/inn/en innerhalb und außerhalb der HHU herabzusetzen.
Außerdem wird den Mitarbeiter/innen der HHU signalisiert, dass es nicht opportun wäre, mich in meinem Anliegen zu unterstützen.
Tatsächlich habe ich Unterstützung fast nur von Kollegen außerhalb der HHU bekommen:
Das konzertierte Mobbing bzw. Bossing durch Mitarbeiter der HHU trifft mich hart, da die HHU einen wesentlichen Teil meines sozialen und wissenschaftlichen Lebens ausmacht.
Ich habe an der HHU 1971 mein Diplom in Psychologie erworben, meine Promotion (1977) und meine Habilitation (1986). 1992 wurde mir die Bezeichnung „Außerplanmäßiger Professor“ verliehen. Von 1974 bis 2004 habe ich mich an Lehrveranstaltungen des Instituts für Medizinische Psychologie beteiligt.
Seit Anfang 2005 werde ich daran gehindert, meinen Lehrverpflichtungen nachzukommen:
http://www-public.rz.uni-duesseldorf.de/~klostewg/MEDIZINISCHE-PSYCHOLOGIE-DUESSELDORF.HTML
Ich bin nicht gewillt, diese Unverschämtheiten hinzunehmen.
Die HHU hat sich nach meinen Vorwürfen gegen Stemmann nur dazu aufraffen können, seinen Namen aus der Liste der Außerplanmäßigen Professoren im Vorlesungsverzeichnis zu nehmen. WK, 12.8.2019
Meine aktuelle Seite zum 30-jährigen Gelsenkirchener Klinikskandal:
17.07.2006, Oberstaatsanwalt Vollmer teilt Prof. Klosterhalfen mit,
die Verfahren gegen Prof. Stemmann seien eingestellt worden, die Gründe seien ihm mitgeteilt worden und wegen Beihilfe könne nur bestraft werden, wenn eine Haupttat vorliege. „Eine solche strafbare Haupttat liegt, wie Ihnen in den anderen Verfahren mitgeteilt worden ist, nicht vor.“
25.07.2006, Klosterhalfen informiert das Bistum Essen über einen Vortrag
von Prof. Stemmann beim Katholischen Bildungswerk in Essen.
03.08.2006, Klosterhalfen an Dekan Prof. Bern Nürnberg (HHU)
Prof. Klosterhalfen bittet in einem öffentlichen Brief den neuen Dekan der Medizinischen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Herrn Prof. Nürnberg, um Auskünfte zu seinem Ersuchen vom 15.01.2005, „die Verleihung der Bezeichnung eines außerplanmäßigen Professors an Herrn Dr. Stemmann zu widerrufen“. Ferner fragt er u.a.:
„5. Aufgrund welches Beschlusses wird Herr Prof. Dr. Stemmann seit dem WS 2005/06 nicht mehr im Personal- und Vorlesungsverzeichnis der HHU aufgeführt?
Prof. Nürnberg hat darauf nicht geantwortet. xx4
13.08.2006, Prof. Klosterhalfen legt gegen Einstellungsbescheide
zu seinen Strafanzeigen gegen Dr. Stemmann und andere Beschwerde bei der Generalstaatsanwaltschaft Hamm ein:
Beschwerde
Prof. Dr. Wolfgang Klosterhalfen, In der Donk 30, 4.7.2007
Einschreiben
Herrn
Oberstaatsanwalt Schöpper
Der Generalstaatsanwalt
Postfach 15 71
59005 Hamm
Betr.: 28 Js 149/05 (305) StA Essen
Ihr Ablehnungsschreiben vom 31.5.2007 (2 Zs 2441/06)
Sehr geehrter Herr Schöpper,
es ist nicht möglich, aber auch gar nicht notwendig,
Herrn Dr. Stemmann nachzuweisen, dass das Gelsenkirchener
Behandlungsverfahren (GBV) überhaupt nicht wirkt.
Betrug liegt allein schon deswegen vor, weil Stemmann zu Werbezwecken
objektiv belegbar weitaus mehr verspricht, als er halten kann.
Da Stemmann in der Kinderklinik Gelsenkirchen sich in erster Linie
(gemessen am Zeitaufwand) seinen Privatpatienten bzw. deren Müttern
widmet, erzielt er durch seine betrügerische Werbung finanzielle Vor-
teile.
Stemmann lügt, weiß, dass er lügt, und hat finanzielle Vorteile davon.
Bei Stemmann ist ein Sonderfall dadurch gegeben, dass er etwas
verspricht, was praktisch keiner seiner Fachkollegen verspricht,
nämlich die HEILUNG der Neurodermitis. Er tut so, als sei er seinen
Tausenden von Fachkollegen weit überlegen. Sein Verhalten ist also
nicht an normalen Maßstäben zu messen, sondern an seinem
eigenen HEILUNGSVERSPRECHEN, das bei Eltern und Krankenkassen
zu unrealistisch hohen Erwartungen an sein Behandlungsverfahren geführt
hat.
Der Unterschied zwischen der anscheinend vorhandenen Besserung
und einer Heilung ist von großer Bedeutung. Stemmann behandelt ja
überwiegend schwerkranke Kinder. Wenn bei solchen Kindern
eine Besserung eintritt, leiden sie immer noch sehr unter ihrer
Neurodermitis. Bei einer Heilung ist das Leiden aber endgültig beendet.
Aufgrund der betrügerischen Werbung für das GBV reisen Eltern mit ihren
Kindern aus ganz Deutschland zur Kinderklinik Gelsenkirchen.
Sie haben den (falschen) Eindruck, das Stemmann ihrem Kind
besser helfen kann als ein „normaler“ Arzt, wie er am eigenen
Wohnort zu finden ist. Würde Stemmann nicht bei verzweifelten
Eltern unrealistische Hoffnungen wecken, hätten er und seine
Klinik sehr viel weniger Patienten und entsprechend einen sehr viel
geringeren Umsatz.
Würde Stemmann nicht mehr versprechen als seine pädiatrischen
und dermatologischen Kollegen, wäre nicht einzusehen, warum
Krankenkassen statt einer preiswerten und das Leiden lindernden
ambulanten Behandlung mit Salben eine – bei Kleinkindern
mindestens dreiwöchige – stationäre, psychisch stark belastende
und sehr teure Behandlung bezahlen sollten.
Das Heilungsversprechen oder zumindest ein Versprechen, mehr
leisten zu können als andere, ist also eine notwendige Voraus-
setzung dafür, dass die Kinderklinik Gelsenkirchen mit dem GBV
so hohe Umsätze erzielen, und Herr Dr. Stemmann so viele
Privatpatientenbehandlungen abrechnen kann.
Ein objektiv feststellbare Täuschungshandlung ist bei Stemmann
dadurch gegeben, dass dieser behauptet, die Neurodermitis bei
80% seiner Patienten innerhalb eines Jahres zu HEILEN, seine
eigenen Untersuchungen aber belegen, dass es bei 80% seiner
Patienten nur zu einer BESSERUNG kommt. Stemmann hat
diesen wichtigen Aspekt seiner fortgesetzten Betrügereien also selbst
belegt.
Da man Stemmann nicht – in dubio pro reo – unterstellen kann,
er kenne seine eigenen Daten nicht oder würde diese nicht
verstehen, muß auf eine bewusste Betrugsabsicht geschlossen
werden. Es fehlt also nicht an einer objektiven Täuschungshandlung.
Stemmann mag von einem Erfolg seines Verfahrens subjektiv
überzeugt sein. Er behauptet jedoch wider besseren Wissens
öffentlich, er würde die Neurodermitis HEILEN.
Würde Stemmann nur behaupten, sein Verfahren hätte Erfolg,
hätte ich ihn nicht angezeigt. Ich habe ihn hauptsächlich deshalb
wegen Betrugs angezeigt, weil er die Fähigkeit, die Neurodermitis
zu HEILEN, vortäuscht.
Dass Stemmann die unstrittig vorhandenen spontanen, also
behandlungsunabhängigen Besserungen der Neurodermitis,
die bei vielen Kleinkindern innerhalb von einem Jahr auftreten,
als eigene Erfolge ausgibt, vergrößert den stemmannschen
Betrug, d.h. die Differenz zwischen dem, was Stemmann ver-
spricht (Heilung durch das GBV), und was er hält.
Diese Differenz ist zwar nicht genau zu quantifizieren, es ist aber
unter Kinderärzten und Hautärzten unstrittig, dass es sich bei der
sogenannten Spontanremission um einen großen systematischen
Verbesserungseffekt handelt. Stemmann kann dies täglich schon
allein an der Tatsache ablesen, dass in seiner Klinik weitaus mehr
Kleinkinder als Jugendliche behandelt werden. Natürlich weiß er
auch aus anderen Quellen, dass das Auftreten und Verschwinden
der Neurodermitis stark altersabhängig ist.
Auch hinsichtlich Stemmanns Nähe zu Hamer ist ihre
Argumentation abwegig. Nicht strafbar wäre, wenn Stemmann
sich zu den Theorien Hamers auch von 1993 bis heute
bekennen würde. Er hat aber – teils sogar wörtlich – bei Hamer
abgekupfert und bekennt sich nicht zu diesem peinlichen
Sachverhalt. Neuerdings behauptet er sogar, das GBV habe mit
Hamer nichts zu tun. Dies ist nachweislich gelogen.
Ob Stemmann die pseudomedizinischen Wahnideen Hamers
für richtig hält oder nicht, und diese in das GBV einfließen oder
nicht, ist aber ein Sachverhalt, der für das Ansehen und den
finanziellen Erfolg des GBVs wichtig ist.
Stemmann täuscht absichtlich und systematisch über seine
Beziehung zu Hamer, um möglichst zu verhindern, dass Medien,
Eltern und die Krankenkassen wegen der Nähe des GBVs zum
Irrsinn Hamers an Stemmanns Seriosität und am versprochenen
Behandlungserfolg zweifeln.
Aus Ihren Ausführungen geht nicht hervor, weshalb sie die
Tatsache, dass Stemmann Heilungen vortäuscht, wo nur Besser-
ungen vorliegen, nicht als Betrug ansehen. Bitte seien Sie so
freundlich, mir dies nachträglich zu erläutern.
Mit freundlichem Gruß
…………………………………………………………………………………………
Auf dieses Schreiben bekam der Verfasser keine Antwort.
17.08.2006, Klosterhalfen an Dekan Prof. Bernd Nürnberg (HHU)
Prof. Klosterhalfen stellt Prof. Nürnberg eine Kopie seiner Strafanzeige
gegen Prof. Stemmann zur Verfügung (27 Seiten Text, 146 Seiten kopierte Beweisstücke).
http://www-public.rz.uni-duesseldorf.de/~klostewg/HEINRICH-HEINE-UNIVERSITAET.HTML
sowie ein Exemplar von „Hamer, Ryke Geerd, Dr. med. Mag. theol., Facharzt für Innere Medizin: Einer gegen alle. Die Erkenntnisunterdrückung der Neuen Medizin“ Verlag: Amici di Dirk, Alhaurin el Grande, Spanien (2005, 436 Seiten)
In diesem Buch befindet sich u.a. eine Ablichtung des Pro-Hamer-Gutachtens von Stemmann (S. 266f), eine Abrechnung Hamers mit dem Plagiator Stemmann (S. 408-412) und die Behauptung, in Deutschland würden täglich 1500 Patienten mit Chemo-Gift ermordet (S. 430).
23.08.2006, Prof. Klosterhalfen informiert in einem Offenen Brief
an alle Professor/inn/en der Medizinischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum über die „Germanische Neue Medizin“ an der Bergmannsheil und Kinderklinik Buer gGmbH (BKB).“
25.08.2006, Prof. Klosterhalfen informiert in einem Offenen Brief
alle weiteren Professor/inn/en der Ruhr-Universität-Bochum über die „Germanische Neue Medizin“ an der Bergmannsheil und Kinderklinik Buer gGmbH (BKB).
27.08.2006, Prof. Klosterhalfen informiert in einem Offenen Brief
an Mitarbeiter/innen der Fachhochschule Gelsenkirchen über die „Germanische Neue Medizin“ an der Bergmannsheil und Kinderklinik Buer gGmbH (BKB).
03.09.2006, Prof. Klosterhalfen informiert in einem Offenen Brief
an die nicht-medizinischen Mitarbeiter/innen der Heinrich-Heine-Universität über das unverantwortliche Verhalten der HHU-Dekane Labisch und Raab in Hinblick auf die Scharlatanerie Stemmanns.
08.09.2006, „Quacksalberei auf Krankenschein? (Siegfried Bär, Laborjournal)
„… Ein früherer Mitarbeiter Stemmanns, Wolfgang Klosterhalfen, seines Zeichens Psychologe und Titularprofessor, zeigte Herrn Stemmann am 11. August 2005 bei der Staatsanwaltschaft Essen wegen Betrugs, unterlassener Hilfeleistung, Körperverletzung und der Beihilfe zum Betrug an. Stemmann behaupte, er könne mit seinem GBV Neurodermitis heilen, obwohl diese Krankheit in der Fachwelt zur Zeit noch als unheilbar gilt und Stemmann diese Heilung nie wissenschaftlich bewiesen habe. Stemmann habe mit seinem GBV die Krankenkassen um etwa fünfzig Millionen Euro betrogen. …“ https://www.laborjournal.de/editorials/207.php .
12.09.2006, Prof. E.A. Stemmann: „Allergien sind heilbar“ (Vortrag)
Katholisches Bildungswerk Duisburg
18.09.2006, Prof. Klosterhalfen informiert in einem offenen Brief
Mitglieder der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Psychologie über die GNM an der KKG.
20.09.2006, Auf eine Intervention von Prof. Klosterhalfen hin trennt sich
der Forschungsverbund Hannover, der zur Abteilung für Medizinische Soziologie der Medizinischen Hochschule Hannover gehört, von seinen langjährigen wissenschaftlichen Beiräten Dietmar Langer und Dr. Ernst August Stemmann.
29.09.2006, Laut WAZ wird die Bettenzahl der Kinderklinik Gelsenkirchen zum Herbst 2006 von 140 auf 103 reduziert.
10.10.2006, In der Online-Ausgabe des Laborjournals erscheint ein Artikel von Siegfried Bär über Ryke Geerd Hamer. Darin heißt es u.a., Hamer habe einen leibhaftigen Professor der Universität Düsseldorf zumindest teilweise bekehren können, was dieser jedoch bestreite. www.laborjournal.de/editorials/214.php
30.10.2006, DER SPIEGEL, Heft 44, S. 11, Leserbrief von Prof. Klosterhalfen
„Sie hätten noch erwähnen können, dass Professor Ernst August Stemmann von der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf propagiert, „dass die Ursachen einer Krankheit stets in einer Gefühlsverletzung liegen“. Nach Stemmann wird Neurodermitis durch einen „Trennungskonflikt“ verursacht. Stemmann traktiert daher an der Kinderklinik Gelsenkirchen neurodermitiskranke Kinder und deren Mütter mit einem „Trennungstraining“. Die meisten Krankenkassen übernehmen die Kosten für diesen teuren Unfug.“
DÜSSELDORF PROF. WOLFGANG KLOSTERHALFEN
15.11.2006, Prof. Nürnberg (HHU) an Prof. Klosterhalfen
Der Dekan der Medizinischen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Herr Prof. Dr. Dr. Bernd Nürnberg, teilt Prof. Klosterhalfen mit, eine von Experten und Sachverständigen verschiedener Fachdisziplinen vorgenommene Auswertung der von Herrn Dr. Stemmann verfassten Publikationen habe die von Klosterhalfen gegen Stemmann erhobenen Vorwürfe nicht bestätigt.
21.11.2006, Prof. E.A. Stemmann: „Allergien sind heilbar“ (Vortrag) Evangelische Kirche am Brandenbusch 6a, Essen-Bredeney
Diese Kirche unterstützt auch das Projekt „Elternschule“ von Dietmar Langer.
11.12.2006, Bei Wikipedia erscheint ein kritischer Bericht zum „Gelsenkirchener Behandlungsverfahren“.
http://de.wikipedia.org/wiki/Gelsenkirchener_Behandlungsverfahren
Dieser Bericht ist immer wieder aktualisiert worden. Einen ähnlichen Artikel gab es auch hier:
https://web.archive.org/web/20071221195329/http://esowatch.com/index.php/Ernst_August_Stemmann
2006, Berichte über die Hamer-Sekte in der Hamburger Morgenpost:
https://web.archive.org/web/20060422105624/http://archiv.mopo.de/archiv/2006/20060208/hamburg/panorama/experten_warnen_vor_der_todes_sekte.html https://web.archive.org/web/20071016225045/http://archiv.mopo.de/archiv/2006/20060209/hamburg/panorama/wie_rechts_ist_die_todessekte.html
2006, Die BKB diagnostiziert und „behandelt“ laut Qualitätsbericht statt Asthma „Revierangst“ und statt ND Trennungsangst
Fälle Ziffer Umgangssprachliche Bezeichnung
132 F54 Psychologische Faktoren oder anderenorts klassifizierte
Krankheiten (Revierangst)
492 F93 Emotionale Störungen des Kindesalters (Trennungsangst)
401 9-402.1 Integrierte klinisch-psychosomatische Komplexbehandlung
www.medizinfo.de/__qualitaetsberichte/2006/260550040-00-2006-pdf.pdf
- 2007
03.03.2007, Prof. Klosterhalfen kritisiert Medizinische Fakultät der HHU Klosterhalfen wirft in einem Offenen Brief an den Dekan der Medizinischen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität, Herrn Prof. Dr. Dr. Bernd Nürnberg, der Medizinischen Fakultät der HHU vor, im Falle Stemmann Standesrecht gebeugt zu haben. Wesentliche Vorwürfe Klosterhalfens gegen Stemmann werden aufgelistet und mit Quellenangaben belegt. Prof. Nürnberg wird um Stellungnahme zu diesen Vorwürfen gebeten. Prof. Nürnberg hat auf dieses Schreiben nicht geantwortet.
10.04.2007, Silke Bauer von RADIO Wüste Welle in Tübingen interviewt ehemalige Mitarbeiterinnen von Hamer. Diese berichten über katastrophale Zustände in Hamers Klinik in Katzenelnbogen im Jahr 1985. http://www.ariplex.com/ama/ama_ha73.mp3
13.04.2007, Ankündigung eines Vortrags von Prof. Stemmann in Kevelaer
„Kevelaer Der Mediziner Ernst August Stemmann will seine Therapie gegen Neurodermitis in der Städtischen Begegnungsstätte Kevelaer vorstellen. Kritikern gilt der Gelsenkirchener als ein Vertreter „okkulter Medizin“. … So könnten beispielsweise die Diät-Vorschläge Stemmanns bei den behandelten Kindern zu verzögerter Entwicklung führen. Andere Mediziner kritisieren die psychologischen Rezepte des Gelsenkirchener Arztes, beispielsweise das „Trennungstraining“, bei „dem die Mutter üben soll, ihrem Kind fern zu bleiben, selbst wenn dieses schreit“, so der „Spiegel“.“
https://rp-online.de/nrw/staedte/kevelaer/ein-forum-fuer-fragwuerdiges_aid-11264143
Eine erfreuliche Ausnahme, denn auch die Rheinische Post hat ansonsten Vorträge von Mitarbeitern der KKG stets unkritisch angekündigt.
17.04.2007, Andrea Voß teilt Prof. Klosterhalfen mit,
sie sei vor elf Jahren mit ihrer schwer neurodermitiskranken Tochter bei Herrn Stemmann in der Klinik gewesen. Sie habe immer noch Albträume: „Ich sehe immer wieder mein kleines Mädchen hinter dieser Glaswand stehen wie sie sich kratzt und nach mir schreit und ich darf nicht zu ihr.“ http://archive.li/J1k74
20.04.2007 (vermutlich auch schon früher)
Unter der Bezeichnung „Metamedizin“ wird der pseudomedizinische Schwachsinn des Ryke Geerd Hamer (Germanische Neue Medizin) kommerziell ausgeschlachtet. Dabei hat man sich anfangs öffentlich zu Hamer und Stemmann bekannt, dann aber deren Namen von den Meta-Medizin-Internetseiten gelöscht. Phase 3 der Meta-Medizin-Selbstdarstellung sieht nun so aus, dass man sich vom Antisemitismus Hamers distanziert, aber Hamer und Stemmann und andere (Thure von Uexküll kann sich ja nicht mehr wehren) wieder als „Inspiratoren“, „Berater“, „Vorreiter“ und „Pioniere“ auflistet:
http://www.metamedizin.info/imma/woherkommt_METAMedizin.shtml www.reimbibel.de/Stemmann-als-Metamediziner.htm
www.psiram.com/de/index.php?title=Metamedizin
31.05.2007, Der Generalstaatsanwalt Hamm teilt Prof. Klosterhalfen mit,
er sehe keinen Anlass, die Aufnahme von Ermittlungen gegen Prof. Dr. Stemmann anzuordnen. Auch bei den Strafanzeigen gegen Annemarie Braun, Dr. Georg Greve, Werner Neugebauer, Ulrich Neumann und namentlich nicht genannte Angestellte von Krankenkassen werden Ermittlungen abgelehnt. Er argumentiert, es könne nicht der Beweis geführt werden, dass Stemmanns Behandlungsmethode auf jeden Fall erfolglos ist. Diese richtige, aber irrelevante Behauptung ignoriert, dass der Betrug Stemmanns u.a. darin besteht, dass Stemmann bei 80% der Neurodermitispatienten öffentlich eine Heilung innerhalb von einem Jahr reklamiert, obwohl seine eigenen Untersuchungen nur Besserungen bei 80% bzw. 87% der Patienten ausweisen. Dass diese Besserungen weitgehend Spontanremissionen darstellen dürften, kommt erschwerend hinzu.
Generalstaatsanwalt an Klosterhafen
Verfasser dieser Dokumentation:
Prof. Dr. Wolfgang Klosterhalfen
In der Donk 30, 40599 Düsseldorf
Den Gelsenkirchener Klinikskandal gibt es spätestens seit 1992. Damals hat der Direktor der Kinderklinik Gelsenkirchen, Apl. Prof. Dr. Ernst August Stemmann, in einer ominösen „Ärztekonferenz“ nach eigenen Angaben 20 Fälle darauf hin untersucht, „ob sie nach den biologischen Gesetzmäßigkeiten der ‚Neuen Medizin’ des Dr. Ryke Geerd Hamer reproduzierbar sind“. Stemmann kam dabei zu dem Schluss: „Die Wahrscheinlichkeit, dass nach der strengen wissenschaftlichen Überprüfung auf Reproduzierbarkeit die Gesetzmäßigkeiten der „Neuen Medizin“ (1-3) r i c h t i g sind, muß nunmehr als sehr hoch angesetzt werden.“ Mit dem Kurzbericht Stemmanns an den Dekan der Medizinischen Fakultät der HHU Düsseldorf machte Hamer und macht bis heute die Hamer-Sekte Reklame für die – oft tödliche – (Germanische) Neue Medizin: www.neue-medizin.de/html/body_dok_11.html
Hintergrundinformationen: www.reimbibel.de/Chronik-des-Gelsenkirchener-Klinikskandals.htm
Abschrift:
Der Generalstaatsanwalt
Postfach 15 71 59005 Hamm
Heßlerstr. 53
Durchwahl: 02381 272-
Telefax: 02381 272-
E-Mail: poststelle@gsta-hamm.nrw.de
Datum 31.05.2007
Aktenzeichen: 2 Zs 2441/06
Herrn
Prof. Dr. Wolfgang Klosterhalfen
In der Donk 30
40599 Düsseldorf
Ihre Strafanzeige vom 11.08.2005 gegen den bei der Bergmannsheil- und Kinderklinik Buer
gGmbH in Gelsenkirchen tätigen Prof. Dr. Ernst August Stemmann wegen Betruges u.a.
– 28 Js 149/05 (305) StA Essen –
Ihre Beschwerde vom 31.07.2006 gegen den Bescheid der Staatsanwaltschaft Essen
vom 10.10.2005 sowie Ihre ergänzenden Schreiben vom 13.08.2006 und 13.11.2006
Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Klosterhalfen,
auf Ihre vorbezeichnete Beschwerde habe ich den Sachverhalt geprüft, jedoch auch
unter Berücksichtigung Ihres Beschwerdevorbringens keinen Anlass gesehen, die
Aufnahme von Ermittlungen gegen den Beschuldigten Prof. Dr. Stemmann anzuord-
nen. Die Staatsanwaltschaft Essen hat zu Recht und mit zutreffender Begründung
von Ermittlungen abgesehen.
Zu Ihrer Beschwerdebegründung bemerke ich:
Es fehlt bereits an einer objektiven Täuschungshandlung. Ob und inwiefern das
Gelsenkirchener Behandlungsverfahren auf der „Germanischen Neuen Medizin“ oder
anderen Hypothesen beruht, kann dahin stehen, denn eine etwaige Abrechnung
gegenüber einer Krankenkasse enthält keine konkrete Erklärung des Inhalts, dass
ausschließlich eine bestimmte Therapie angewandt worden sei. Es obliegt den Kran-
kenkassen, sich Art und Umfang der erbrachten medizinischen Leistungen ggfs. im
Einzelnen darlegen zu lassen und deren Notwendigkeit in eigener Verantwortung zu
prüfen. Entgegen Ihrer Auffassung, die für die Bestimmung des gegenwärtigen Stan-
des der Medizin treffend sein mag, muss im strafrechtlichen Ermittlungsverfahren
nicht der Beschuldigte beweisen, dass seine Behandlungsmethode Heilung bzw.
Linderung herbeiführt, sondern ihm muss ohne verbleibende Zweifel nachgewiesen
werden, dass sie auf jeden Fall erfolglos ist, zumal der Honoraranspruch nicht er-
folgsabhängig, sondern an die Bemühungen geknüpft ist. Dieser Nachweis kann in-
Des auch mit den Mitteln der evidenzbasierten Medizin nicht geführt werden.
Ebenso wenig kann dem Beschuldigten, der unstreitig von dem Erfolg seines Verfah-
rens zur Behandlung von Neurodermitis überzeugt ist, in subjektiver Hinsicht der er-
forderliche Täuschungsvorsatz nachgewiesen werden.
Ihr Vorwurf gegen Oberstaatsanwalt Vollmer bei der Staatsanwaltschaft Essen ist
haltlos.
Ihre Beschwerde weise ich daher als unbegründet zurück.
Hochachtungsvoll
Im Auftrag
(Schöpper)
Oberstaatsanwalt
04.07.2007, Prof. Klosterhalfen an Oberstaatsanwalt Schöpper
„Aus Ihren Ausführungen geht nicht hervor, weshalb sie die Tatsache, dass Stemmann Heilungen vortäuscht, wo nur Besserungen vorliegen, nicht als Betrug ansehen. Bitte seien Sie so freundlich, mir dies nachträglich zu erläutern.“
Klosterhalfen an Oberstaatsanwalt in Hamm
Prof. Dr. Wolfgang Klosterhalfen, In der Donk 30, 4.7.2007
Einschreiben
Herrn
Oberstaatsanwalt Schöpper
Der Generalstaatsanwalt
Postfach 15 71
59005 Hamm
Betr.: 28 Js 149/05 (305) StA Essen
Ihr Ablehnungsschreiben vom 31.5.2007 (2 Zs 2441/06)
Sehr geehrter Herr Schöpper,
es ist nicht möglich, aber auch gar nicht notwendig,
Herrn Dr. Stemmann nachzuweisen, dass das Gelsenkirchener
Behandlungsverfahren (GBV) überhaupt nicht wirkt.
Betrug liegt allein schon deswegen vor, weil Stemmann zu Werbezwecken
objektiv belegbar weitaus mehr verspricht, als er halten kann.
Da Stemmann in der Kinderklinik Gelsenkirchen sich in erster Linie
(gemessen am Zeitaufwand) seinen Privatpatienten bzw. deren Müttern
widmet, erzielt er durch seine betrügerische Werbung finanzielle Vor-
teile.
Stemmann lügt, weiß, dass er lügt, und hat finanzielle Vorteile davon.
Bei Stemmann ist ein Sonderfall dadurch gegeben, dass er etwas
verspricht, was praktisch keiner seiner Fachkollegen verspricht,
nämlich die HEILUNG der Neurodermitis. Er tut so, als sei er seinen
Tausenden von Fachkollegen weit überlegen. Sein Verhalten ist also
nicht an normalen Maßstäben zu messen, sondern an seinem
eigenen HEILUNGSVERSPRECHEN, das bei Eltern und Krankenkassen
zu unrealistisch hohen Erwartungen an sein Behandlungsverfahren geführt
hat.
Der Unterschied zwischen der anscheinend vorhandenen Besserung
und einer Heilung ist von großer Bedeutung. Stemmann behandelt ja
überwiegend schwerkranke Kinder. Wenn bei solchen Kindern
eine Besserung eintritt, leiden sie immer noch sehr unter ihrer
Neurodermitis. Bei einer Heilung ist das Leiden aber endgültig beendet.
Aufgrund der betrügerischen Werbung für das GBV reisen Eltern mit ihren
Kindern aus ganz Deutschland zur Kinderklinik Gelsenkirchen.
Sie haben den (falschen) Eindruck, das Stemmann ihrem Kind
besser helfen kann als ein „normaler“ Arzt, wie er am eigenen
Wohnort zu finden ist. Würde Stemmann nicht bei verzweifelten
Eltern unrealistische Hoffnungen wecken, hätten er und seine
Klinik sehr viel weniger Patienten und entsprechend einen sehr viel
geringeren Umsatz.
Würde Stemmann nicht mehr versprechen als seine pädiatrischen
und dermatologischen Kollegen, wäre nicht einzusehen, warum
Krankenkassen statt einer preiswerten und das Leiden lindernden
ambulanten Behandlung mit Salben eine – bei Kleinkindern
mindestens dreiwöchige – stationäre, psychisch stark belastende
und sehr teure Behandlung bezahlen sollten.
Das Heilungsversprechen oder zumindest ein Versprechen, mehr
leisten zu können als andere, ist also eine notwendige Voraus-
setzung dafür, dass die Kinderklinik Gelsenkirchen mit dem GBV
so hohe Umsätze erzielen, und Herr Dr. Stemmann so viele
Privatpatientenbehandlungen abrechnen kann.
Ein objektiv feststellbare Täuschungshandlung ist bei Stemmann
dadurch gegeben, dass dieser behauptet, die Neurodermitis bei
80% seiner Patienten innerhalb eines Jahres zu HEILEN, seine
eigenen Untersuchungen aber belegen, dass es bei 80% seiner
Patienten nur zu einer BESSERUNG kommt. Stemmann hat
diesen wichtigen Aspekt seiner fortgesetzten Betrügereien also selbst
belegt.
Da man Stemmann nicht – in dubio pro reo – unterstellen kann,
er kenne seine eigenen Daten nicht oder würde diese nicht
verstehen, muß auf eine bewusste Betrugsabsicht geschlossen
werden. Es fehlt also nicht an einer objektiven Täuschungshandlung.
Stemmann mag von einem Erfolg seines Verfahrens subjektiv
überzeugt sein. Er behauptet jedoch wider besseren Wissens
öffentlich, er würde die Neurodermitis HEILEN.
Würde Stemmann nur behaupten, sein Verfahren hätte Erfolg,
hätte ich ihn nicht angezeigt. Ich habe ihn hauptsächlich deshalb
wegen Betrugs angezeigt, weil er die Fähigkeit, die Neurodermitis
zu HEILEN, vortäuscht.
Dass Stemmann die unstrittig vorhandenen spontanen, also
behandlungsunabhängigen Besserungen der Neurodermitis,
die bei vielen Kleinkindern innerhalb von einem Jahr auftreten,
als eigene Erfolge ausgibt, vergrößert den stemmannschen
Betrug, d.h. die Differenz zwischen dem, was Stemmann ver-
spricht (Heilung durch das GBV), und was er hält.
Diese Differenz ist zwar nicht genau zu quantifizieren, es ist aber
unter Kinderärzten und Hautärzten unstrittig, dass es sich bei der
sogenannten Spontanremission um einen großen systematischen
Verbesserungseffekt handelt. Stemmann kann dies täglich schon
allein an der Tatsache ablesen, dass in seiner Klinik weitaus mehr
Kleinkinder als Jugendliche behandelt werden. Natürlich weiß er
auch aus anderen Quellen, dass das Auftreten und Verschwinden
der Neurodermitis stark altersabhängig ist.
Auch hinsichtlich Stemmanns Nähe zu Hamer ist ihre
Argumentation abwegig. Nicht strafbar wäre, wenn Stemmann
sich zu den Theorien Hamers auch von 1993 bis heute
bekennen würde. Er hat aber – teils sogar wörtlich – bei Hamer
abgekupfert und bekennt sich nicht zu diesem peinlichen
Sachverhalt. Neuerdings behauptet er sogar, das GBV habe mit
Hamer nichts zu tun. Dies ist nachweislich gelogen.
Ob Stemmann die pseudomedizinischen Wahnideen Hamers
für richtig hält oder nicht, und diese in das GBV einfließen oder
nicht, ist aber ein Sachverhalt, der für das Ansehen und den
finanziellen Erfolg des GBVs wichtig ist.
Stemmann täuscht absichtlich und systematisch über seine
Beziehung zu Hamer, um möglichst zu verhindern, dass Medien,
Eltern und die Krankenkassen wegen der Nähe des GBVs zum
Irrsinn Hamers an Stemmanns Seriosität und am versprochenen
Behandlungserfolg zweifeln.
Aus Ihren Ausführungen geht nicht hervor, weshalb sie die
Tatsache, dass Stemmann Heilungen vortäuscht, wo nur Besser-
ungen vorliegen, nicht als Betrug ansehen. Bitte seien Sie so
freundlich, mir dies nachträglich zu erläutern.
Mit freundlichem Gruß
…………………………………………………………………………………………
Auf dieses Schreiben bekam der Verfasser keine Antwort.
Detaillierte Informationen zum Gelsenkirchener Klinikskandal:
www.reimbibel.de/Chronik-des-Gelsenkirchener-Klinikskandals.htm
.
Klosterhalfens Anfrage wird nicht beantwortet.
09.07.2007, Prof. Klosterhalfen an die Bezirksregierung Münster xx4
„beim Gelsenkirchener Behandlungsverfahren (GBV) handelt es sich m.E. im wesentlichen um Scharlatanerie. … Herr Dr. Stemmann vertritt seit etwa 20 Jahren öffentlich die Meinung, Neurodermitis sei heilbar und mit dem GBV würden 80 bzw. 87% seiner Patienten innerhalb eines Jahres geheilt. … Es erscheint mir offensichtlich, dass Stemmanns Werbung irreführend ist, indem sie bei Eltern und Krankenkassen unrealistisch hohe Erwartungen weckt.“
23.07.2007, Dr. W. Aye (Bezirksregierung Münster) an Klosterhalfen xx4
„… Ihr Schreiben habe ich zum Anlass genommen, die Angelegenheit zu überprüfen. Sollten sich hieraus rechtliche Erkenntnisse ergeben, die ein behördliches Eingreifen erfordern, werde ich die notwendigen Maßnahmen in die Wege leiten.“
Herr Dr. Aye hat sich danach nicht wieder bei mir gemeldet.
12.08.2007 (Aufruf der Webseite)
Webseiten von Prof. Stemmann zu Asthma und Neurodermitis
https://web.archive.org/web/20070812034010/http://www.prof-stemmann.de/
29.09.2007, Prof. Klosterhalfen über das „Trennungstraining“ der KKG
„Ein entsprechender Tierversuch hätte behördlich angemeldet und genehmigt werden müssen. Stemmann aber macht – ohne eine Ethikkommission eingeschaltet zu haben – einen unangemeldeten Humanversuch mit über 10000 schwerkranken Kindern. Man kann auch von einem „Inhumanversuch“ sprechen.“ http://archive.li/J1k74
01.10.2007, Leitender Staatsanwalt Dr. Becher an Prof. Klosterhalfen
Ohne auf die Argumente und Anfrage von Prof. Klosterhalfen vom 4.7.2007 einzugehen, teil Dr. Becher im Auftrag des Generalstaatsanwalts Hamm mit:
„auf Ihre vorbezeichnete Eingabe, die ich als Gegenvorstellung gegen meinen Bescheid vom 31.05.2007 (2 Zs 2441/06) angesehen habe, ist der Sachverhalt erneut geprüft worden. Ein Anlass, die Entscheidung vom 31.05.2007 abzuändern, hat sich jedoch nicht ergeben. Ich weise Ihre Gegenvorstellung als unbegründet zurück.“
09.10.2007, Klage einer Frau, die als Kind unter dem GBV gelitten hat
„Hallo zusammen,
ich kenne Herrn Prof. Dr. Stemmann und ich muss sagen leider!
Ich war mit vier Jahren zur Behandlung in Gelsenkirchen. Mein Bruder und ich leiden beide seit wir ca. ein halbes Jahr alt waren an Neurodermitis.
Die ganze Behandlungsmethode von Prof. Dr. Stemmann ist ein Witz. Wir wurden frühzeitig aus dem Krankenhaus entlassen, weil ich dort fast verhungert wäre. Ich bin ein Sturrkopf das gebe ich zu, aber die Kinder mit total verkochten Gemüse zu quälen und das auch noch als Behandlungsmethode zu verkaufen ist ein Witz. Ich habe nichts mehr gegessen und habe einen derart heftigen Eisenmangel bekommen, das ich zu schwach war um aufzustehen und weil das Krankenhaus die Verantwortung für mich nicht mehr tragen konnte wurden wir frühzeitig entlassen. Eine Heilung hat bis heute nicht stattgefunden und das wird es auch nicht! Neurodermitis ist nicht heilbar. Wir sind chronisch krank. Unsere Haut kann sich selber nicht fetten und daher haben wir trockene und rissige Haut. Hinzu kommt, dass wir auf Stress heftiger reagieren als „normale“ Menschen, aber ich habe gelernt damit umzugehen und bin froh, dass Prof. Dr. Stemmann meinem Bruder und mir damals nicht noch schlimmeres angetan hat.“ www.neurodermitis.ch/Diskussionsrunde_4/1174.html#157
23.10.2007, Frau Demelius (Amtsapothekerin) an Prof. Klosterhalfen
„zuständigkeitshalber habe ich Ihr Schreiben vom 09.07.2007 an die Bezirksregierung Münster erhalten. Die weitere Bearbeitung des Vorgangs erfolgt von hier aus.“
Ich hatte die Bezirksregierung auf die Scharlatanerie an der KKG aufmerksam gemacht. Von Frau Demelius oder der Stadt Gelsenkirchen habe ich dann in dieser Sache nichts mehr gehört.
12.12.2007, Die Kinderklinik Gelsenkirchen ist umgezogen.
Die neue Adresse ist: Adenauerallee 30.
„Am alten Standort in der Westerholter Straße wurden jährlich rund 4000 Kinder stationär und 12 000 Kinder ambulant behandelt.“ Quelle: WAZ , 31.03.2008
- 2008
23.01.2008, Dr. Kurt-André Lion protestiert gegen einen Wikipedia-Artikel
„Das GBV basiert nicht wie behauptet „auf der Grundlage von Außenseiterlehren von Ryke Geerd Hamer“ sondern auf wissenschaftlichen Erkenntnissen von Stress- und Hirnforschung und stellt einen psychosomatisch begründbaren Ansatz bei der Behandlung von Krankheiten aus dem allergischen Formenkreis (Asthma bronchiale, Neurodermitis, Heuschnupfen u.a.) dar. Mit dem durch und bei WIKIPEDIA veröffentlichten Internet-Artikel wird das GBV abqualifiziert (Rubrik Esoterik) und fälschlicherweise mit dem Krankheitsmodell nach Hamer verknüpft. Diese durch den anonymen Autor aufgestellten Behauptungen sind nicht nur nicht-beweisbar sondern sachlich falsch. Mit der Veröffentlichung dieses Artikels (im übrigen ohne zuvor bei der handelnden Therapieeinrichtung nachgefragt zu haben!) ist dem gesamten Behandlerteam (Ärzten, Psychologen, Krankenschwestern, Erzieherinnen, Kunsttherapeuten, Diätassistentinnen, Ökotrophologinnen, Ernährungsberaterinnen) Unrecht zugefügt worden und der wirtschaftlichen Einrichtung Bergmannsheil und Kinderklinik Buer gGmbH schwerer Schaden durch Veröffentlichung voreingenommener und sachlich falscher Informationen entstanden.“
1/2008, Eröffnung des Neubaus der Kinder- und Jugendklinik Gelsenkirchen (Adenauerallee 30, Gelsenkirchen-Buer)
www.bergmannsheil-buer.de/Inhalt/Unternehmen/Chronik/index.php
19.02.2008, Vortrag von Prof. Dr. Ernst August Stemmann, xx4
Leiter der Abteilung Psychosomatik, Allergologie und Pneumologie der Kinder- und Jugendklinik Gelsenkirchen (BKB gGmbH) im Bürgerhaus Bilk, Düsseldorf:
„Allergien sind heilbar – Das Gelsenkirchener Behandlungsverfahren“
31.03.2008, Prof. Stemmann verlässt die Kinderklinik in Buer
25.05.2008 (Aufruf der Webseite), Prof. Stemmann: „Das Gelsenkirchener Behandlungsverfahren bei allergisch / chronischen Erkrankungen
(insbesondere Neurodermitis, Asthma, Heuschnupfen)“
„Hier handelt es sich um ein ganzheitliches Modell, das die eigentliche Ursache der Erkrankung sucht und darauf die Behandlung aufbaut. Es vertritt die Meinung, daß die Ursachen einer Krankheit stets in einer Gefühlsverletzung liegen, die den Erkrankten unerwartet getroffen hat und die durch bestimmte Auslöser verstärkt und erhalten bleibt. …
Seit ca. 1 1/2 Jahren gibt es unlautere Versuche, eine Verbindung zwischen der Neuen Medizin nach Dr. Hamer und dem Gelsenkirchener Behandlungsverfahren nach Prof. Dr. Stemmann herzustellen.
https://web.archive.org/web/20080525154713/http://members.aol.com/AUKGE/gels_mod.htm
13.08.2008 (Datum des Aufrufs der Webseite; die Seite ist nicht mehr aufrufbar)
Dietmar Langer zur Entstehung und Verhaltenstherapie der Neurodermitis
„Wie entsteht eine solche Fehlinnervation der Haut? Über die funktionale Vernetzung von Stress-System und Immunsystem mittels zentraler Steuereinheiten wie Hypothalamus und Amygdala haben emotionale Vorgänge einen entscheidenden Einfluß auf die Regulation des Abwehrsystems. … Erlebt ein Mensch unkontrollierbaren Stress, also z.B. ein Ereignis, welches die Anpassungsfähigkeit des Individuums schlagartig überfordert, kommt es über den Gyrus postzentralis zu der oben beschriebenen Fehlinnervation der Haut. Damit kann Stress auch als Ursache dieser Erkrankung diskutiert werden. Hierbei ist nicht die objektive Schwere, sondern die subjektive emotionale Bewertung der Situation im Moment des Erlebens entscheidend: die wahrgenommene Unvorhersagbarkeit und Unkontrollierbarkeit der Situation. … Insgesamt werden mittels Methoden der systematischen Desensibilisierung, Reizkonfrontation (flodding) und Gegenkonditionierung im Sinne eines Stressimpfungstraining eine deutliche Verbesserung der Stressbewältigungsstrategien des Kindes erreicht; Hierzu werden Standardsituationen des klinischen Alltags genutzt (z.B. Trennungssituationen, Statusuntersuchung, Esssituationen, Kontaktzeiten Eltern – Kind). … Kurzfristig werden belastende Stoffe z.B. über eine Nahrungsumstellung vermieden, Salben und Medikamente werden nur im Akutfall eingesetzt. … Der zeitliche Rahmen der Behandlung erstreckt sich insgesamt auf ca. 1 – 1½ Jahre nach dreiwöchigem stationären Aufenthalt. Erwartet wird die Wiederherstellung des ursprünglichen Gesundheitszustandes ohne entscheidende Einschränkungen in der Lebensführung bzw. dauerhaften Einsatz von Anwendungen. …
Autor: Dietmar Langer, Dipl.-Psych. / Psychotherapeut, Kinder- und Jugendklinik Gelsenkirchen“ http://www.kinderklinik-ge.de/Fachbereiche/Paediatrische_Psychosomatik_Allergologie_und_Pneumologie/Artikel_und_Schriften.htm
24.09.2008, „Ärztekammer Hessen im Tiefschlaf – Fortbildungspunkte für Neue Germanische Medizin“
https://blog.psiram.com/tag/august-stemmann
25.09.2008, Vortrag von Dr. Lion bei der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands in Eversberg über
„Allergien sind heilbar: Das Gelsenkirchener Behandlungsverfahren – Hilfe für Kinder, Jugendliche und Erwachsene“: „Seit über 20 Jahren verfolgt die Kinder- und Jugendklinik Gelsenkirchen einen eigenständigen Weg in der Behandlung allergischer Krankheiten. Im Mittelpunkt stehen eine psychosomatische Betrachtungsweise dieser genannten, durch Stress unterhaltbaren Krankheiten und die Durchführung verhaltenstherapeutischer Maßnahmen zur Förderung der Selbstheilung der Betroffenen.“
Quelle: www.klinikskandal.com
08.10.2008, Die BKB fordert Klosterhalfen gemäß Auflösungsvertrag zum Gespräch auf
Nachdem Prof. Stemmann zum 1.4.2008 die Klinik verlassen hatte, bekam ich erneut Post von einem Rechtsanwalt. Auftraggeber: BKB, Dr. Gerrit Lautner, Dr. Kurt-André Lion und Dietmar Langer.
Am 22.10.2008 fand dann ein Dreiergespräch statt, bei dem mir Herr Werner Neugebauer, der Geschäftsführer der BKB, und dessen Rechtsanwalt androhten, mich wegen Geschäftsschädigung zu verklagen und eine Schadensersatzforderung in Höhe von 800.000 € zu stellen, wenn ich meine Internetartikel gegen die Klinik nicht löschen würde.
Wegen meiner schlechten Erfahrungen mit Staatsanwaltschaften und vielen für die Überwachung der Allergiebehandlungen der BKB eigentlich zuständigen Organisationen habe ich mich bereit erklärt, potentiell geschäftsschädigende Texte zu löschen, soweit mir das möglich wäre.
Erst kurz vor der Ausstrahlung des Dokumentarfilms „Elternschule“ im 1. Fern-sehen (3.7.2019) habe ich wegen des nun größeren öffentlichen Interesses am GBV einerseits und aus Gewissensgründen andererseits wieder damit begon-nen, öffentlich über die hochproblematische „Behandlung“ von Kindern mit Neurodermitis und Asthma durch die KKG aufzuklären.
10.12.2008, Bericht einer Mutter, die die Therapie abgebrochen hat
„Ja, wir Mütter kamen verzweifelt dort an, ich auch, in der Hoffnung auf Heilung für unsere Kleinen, denn bisher hatte niemand dauerhaft helfen können.
Uns wurde eingeprägt, die Kinder brauchen das sogenannte Trennungstraining, und in einem mehrstufigen Verlauf gewöhnen sie sich daran und finden zur Heilung. Nur in der Hoffnung auf die versprochene letzte Stufe bin ich geblieben. Jeder Tag war schrecklich. Mein bis dahin strahlend freundliches Baby wurde dort regelrecht abgeknickt. In der Mäuseburg sah er mich so hoffnungslos an wie die Kinder auf diesen Bildern aus Kriegsgebieten, die Grausiges erlebt haben und von den Menschen nichts Gutes mehr erwarten. Auf den Gruppenfotos sehen die Kinder alle so aus. Das tut einfach nur weh, auch noch nach mehr als sechs Jahren. Ich weiß noch nicht, wann ich meinem Großen das erzähle. Wenn es sich irgendwann einmal ergibt, dann soll er auch wissen, dass und warum ich uns nicht auf die Dauer ausgeliefert habe.“
Mehr hier: https://www.neurodermitis.ch/Diskussionsrunde_4/1174.html#187Und hier: https://www.neurodermitis.ch/Diskussionsrunde_4/1174.html#185
„wir Mütter der Kleinkinder hetzten jeden Tag nach dem eilig ´reingeschaufelten Mittagessen in den Entspannungsraum, waren froh, noch ein Stückchen Fußbodenfläche abzubekommen, und hetzten nach der täglichen Dosis AT weiter zur nächsten Lehrveranstaltung. Soweit ich weiß, habe ich den Mittelteil jedes Mal verschlafen, kann mich also an kaum ein Wort erinnern. Und das ging allen meinen Artgenossinnen so! … der Schwerpunkt, wenn nicht gar weitgehend die alleinige Ausrichtung lag auf dem Psychoprogramm. Das wurde uns wie eine radikale Ideologie eingeimpft, ohne individuelle Abstufungen, ohne Fragen oder Einwände zuzulassen. Ich habe nicht den Staatsbürgerkundeunterricht überstanden, um jetzt in einen sektenähnlichen Betrieb zu stolpern.“ https://www.neurodermitis.ch/Diskussionsrunde_4/1174.html#201
„Vielleicht kann man Dir sagen, wieviele Kinder gleichzeitig mit Euch dort sind. Dann kannst Du abschätzen, wie überfüllt und potentiell unruhig die Mäuseburg ist. Die 22 – 24 Kinder zu unserer Zeit waren definitiv zu viele und machten das Spielzimmer zu einem Hexenkessel.“ https://www.neurodermitis.ch/Diskussionsrunde_4/1174.html#218
- 2009
11.03.2009 (Aufruf der Webseite)
„Das an Asthma erkrankte Kind weist eine höhere Revierempfindlichkeit auf. Diese zeigt sich in einem übermäßigen Kontrollverhalten in seinem Lebensraum und seinen Bezugspersonen gegenüber. In Situationen, in denen etwas gegen dessen Willen geschieht, gerät es übermäßig unter Stress, der wiederum in einer Kette innerer Reaktionen die spezifisch hyperreagiblen (überempfindlichen) Bronchien hervorruft.“
„Bei Patienten, die an Heuschnupfen erkrankt sind findet man oft eine übermäßige Empfindlichkeit bei Konfrontationen mit der Tendenz, zu oft „gute Miene zum bösen Spiel zu machen“ und ein damit verknüpftes ausgeprägtes Vermeidungsverhalten. Probleme, sich effektiv zur Wehr zu setzen, lassen sie oft „verschnupft“, gekränkt reagieren.“
„Die allergischen Reaktionen auf bestimmte Stoffe, Pollen, Nahrungsmittel betrachten wir als durch Stress konditionierte (gelernte) Reaktionen des Organismus. Sie sind nur „Nebeneffekte“ ungünstiger Stressbewältigungsstrategien. Um diese Symptome abzubauen, muss der Betreffende lernen, mit Stress besser umzugehen und ein positives Bewältigungsverhalten aufzubauen.“
„Durch unkontrollierbaren Stress kommt es bei dem Betreffenden zu einer Fehlinnervation der Haut: Eosinophile und Helferlymphozyten führen zu einer chronischen Entzündung.“
„Die Therapie konzentriert sich auf die Verbesserung der Streßbewältigungsfähigkeiten mittels Autogenem Training und Interventionen im Sinne eines Stressimpfungstraining (in Kombination mit spezifischer Exposition).“
„Erwartet wird eine Wiederherstellung des ursprünglichen Gesundheitszustandes ohne entscheidende Einschränkungen in der Lebensführung bzw. dauerhaften Einsatz von Anwendungen.“
12.08.2009, „für mich als Mutter und Arzthelferin war es grauenvoll …
wir wurden getrennt, Kinder haben geschrien, sie wurden eingeschlossen, … “ www.neurodermitis.ch/Diskussionsrunde_4/1174.html#195
15.10.2009, Beschreibung des GBVs durch Lion und Langer
19.09.2009
„Ich hab mit unserer Tochter (14 Monate) den 24h Aufenthalt gemacht
und mich gegen die Therapie entschieden. Hauptgründe: Es wird einem suggeriert, man sei selbst Schuld an der Krankheit. Dadurch werden die sowieso schon belasteten Eltern noch mehr unter Druck gesetzt. Die regiede und ungesunde Diät,die eingehalten werden muß. Das strenge Trennungstraining. Der Leidensdruck muß schon enorm groß sein um seinem Kind diesem Training auszusetzen.“ www.neurodermitis.ch/Diskussionsrunde_4/1174.html#209
- 2010
02.11.2010, Argumentationspapier des GKV-Spitzenverbandes
„- zur Abrechnungsprüfung in Krankenhäusern
– für die Zahlung einer Pauschale falsch abrechnender Krankenhäuser an die Krankenkassen
(symmetrische Ausgestaltung der Aufwandspauschale nach § 275 Abs. 1c SGB V)
– mit dem Ziel, die Häufigkeit fehlerhafter Abrechnungen durch Krankenhäuser zu senken“
„Die Krankenkassen verzeichnen eine ansteigende Erfolgsquote bei der Prüfung
von Krankenhausabrechnungen – im Jahr 2009 in Höhe von durchschnittlich
knapp 43 Prozent. Zwei von fünf geprüften Krankenhausrechnungen erweisen
sich als fehlerhaft.“ (S. 4 und 9/21)
„Die Ausübung der Prüfverpflichtung der gesetzlichen Krankenkassen unterliegt der Kontrolle des Bundesversicherungsamtes (BVA), des Bundesrechnungshofes oder der Länder.“ (S.6/21)
„Im Rahmen des aktuellen Forschungsprojektes „Abrechnungsmanipulationen im stationären Bereich“ durch Herrn Prof. Kölbel durchgeführte Rückfragen bei Stellen für Fehlverhalten im Gesundheitswesen, Landeskriminalämtern und Staatsanwaltschaften lassen auf etwa 20 bis 40 anhängige Verfahren schließen.“ (S. 18/21)
10.11.2010 und 24.09.2020 (Aufruf der Webseite)
Auf einer Webseite des Hamer-Anhängers Helmut Pilhar wird immer noch Prof. Stemmanns Bestätigung der GNM zitiert:
„“Die Wahrscheinlichkeit, daß nach der strengen wissenschaftlichen Überprüfung auf Reproduzierbarkeit die Gesetzmäßigkeiten der „Neuen Medizin“ (1-3) r i c h t i g sind, muß nunmehr als sehr hoch angesetzt werden.““ Die Hamer-Sekte macht bis heute unter Verwendung des Kurzberichts über die ominöse Ärztekonferenz in der Kinderklinik Gelsenkirchen (1992, Leitung: Prof. Stemmann) Werbung für die von Hamer erfundene Germanischen Neue Medizin: www.neue-medizin.de/html/body_dok_11.html . Über einen Versuch von Prof. Stemmann oder der BKB, diese Werbung zu unterbinden, ist mir bisher nichts bekannt.
- 2011
14.03.2011, Vortrag von Dr. Kurt-André Lion (Essen, Pfarrsaal St. Joseph)
„Allergien sind heilbar. Psychosomatische Betrachtung von Allergien – Was kann der Betroffene zu seiner Selbstheilung beitragen?“
24.03.2011, Vortrag von Dr. Kurt-André Lion (Düsseldorf, Bürgerhaus Bilk)
„Neurodermitis und Asthma sind heilbar“
30.05.2011 (Aufruf der Webseite), GBV-Bericht der AuK-Ortsgruppe Berlin
„Asthma wird ausgelöst durch eine sogenannte Revierverletzung. Jeder Mensch hat sein eigenes Revier, dazu gehören seine Wohnung, seine Familie, sein Weg zur Arbeit, sein Arbeitsplatz usw. Wenn nun eine für den Betroffenen entscheidende Person dieses Revier unerwartet verlässt oder eine neue Person ebenso unerwartet ins Revier eindringt, bricht das Asthma erstmals aus. Beispiel: Geburt eines Geschwisterkindes.“
„Zwei bis drei Wochen dauert der stationäre Aufenthalt in der Städtischen Kinderklinik in Gelsenkirchen. In schweren Fällen kann auch eine Verlängerung erforderlich werden. Jeder Betroffene und jeder Angehörige wird genau instruiert. Es gibt keine Frage, die unbeantwortet bleibt. Allen Patienten und ihren Angehörigen wird ein Weg aus der Krankheit gewiesen. Den Weg wirklich gehen muss der Betroffene aber selbst, wenn möglich auch seine Angehörigen.“
Herbst 2011
Andrea Steidle (Kommunikationswissenschaftlerin): „Das Immunsystem gezielt stressen und heilen: Familien mit Neurodermitis lernen umzudenken“
„Erst ab dem dritten Tag besuchen die Kinder dann schrittweise die >>Mäuseburg<>Für unsicher gebundene Kinder ist dies eine echte Katastrophe, auf die unter anderem mit massivem Kratzen reagiert wird<>das Kind flippt immunologisch zunächst aus.<<
Stressor Trennung öffnet die Kinder
Muss das wirklich sein? So grausam es zunächst erscheint – >>mit diesem Stressor können wir fast jedes Kind standardisiert treffen<>Selbstheilung<>Stressoren wirken direkt auf die Immunsteuerzentrale ein<>Nicht das therapeutische Team heilt, sondern es zeigt dem Betroffenen, wie dies zu erreichen ist<<, fassen Dietmar Langer und Dr. Kurt-André Lion zusammen.“
Trübe Quelle: MDK forum – Das Magazin der Medizinischen Dienste der Krankenversicherung, Heft 3/2011, S. 11-12
„Herausgegeben wird das MDK forum vom Medizinischen Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen (MDS)“
„Das MDK forum richtet sich an Krankenkassen, Institutionen und Verbände im Gesundheitswesen, an Journalisten sowie an das gesundheitspolitische Umfeld und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Medizinischen Dienste.“
Kinder standardisiert öffnen und treffen? Das klingt und ist abscheulich.
Der MdK schreibt über sich: „Die Arbeit des MDK trägt dazu bei, dass Versicherte entsprechend ihres Bedarfs versorgt werden. Die Ressourcen sollen für Leistungen verwendet werden, deren Nutzen und Qualität nachgewiesen ist. Hierbei ist es genauso wichtig, medizinisch notwendige Behandlungen zu gewährleisten, wie auch unnötige oder sogar schädliche Versorgungen zu vermeiden.“
Hier trägt der Medizinische Dienst des Spitzenverbands Bund der Krankenkassen (MDS) dazu bei, dass Krankenkassen weiterhin die Gelsenkirchener Scharlatanerie bezahlen. Er lässt eine fachlich massiv überforderte Kommunikationswissenschaftlerin für das „unnötige und sogar schädliche“ GBV Reklame machen.
17.11.2011, „Tipps für den Winter von der Knappschaft
… Wenn mal wieder die Nase läuft und der Hals kratzt, kann die Natur oft schonend helfen. … Dr. Lion weiß, wie schonend die sanfte Medizin gerade für kleine Patienten ist: „Homöopathie ist in der Lage, die Selbstheilung von Menschen zu fördern. Das gilt schon ab dem Säuglingsalter.“
2011, Lion KA, Langer D, Stemmann EA, Holling H:
Integrierte klinisch-psychosomatische Komplexbehandlung bei Kindern mit Neurodermitis – eine Evaluationsstudie
päd – Praktische Pädiatrie, 4/2011, 196–202, https://psychosomatik.bkb-kinderklinik.de/psychosomatik/_media/medienberichte/Lion-Neurodermitis.pdf Diese Webseite war am 24.1.2020 und am 19.08.2020 nicht mehr aufrufbar. Sie wurde aber hier gespeichert:
Studie 3 zur angeblichen Wirksamkeit der Neurodermitis-Behandlung bei Säuglingen und Kleinkindern ist methodisch auch nicht viel besser (keine Vergleichsgruppe mit traditioneller Behandlung) und belegt nicht, dass die Mehrheit der Kinder nach einem Jahr geheilt ist. Die Studie zeigt hingegen, dass viele der nur 15 untersuchten Säuglinge und Kleinkinder auch nach einem Jahr noch unter ND leiden. Eine Besserung nach einem Jahr ist nicht überraschend und kann nicht auf die spezielle Therapie (GBV) zurückgeführt werden. Von einer externen Evaluation durch die Universität Münster (eine Behauptung von Dr. Lion gegenüber der ÄKWL im Jahr 2017) zu sprechen, ist bei dieser methodisch schwachen Studie (unkontrolliertes AB-Design, N=15, Auswahl der Stichprobe unklar) „mutig“. Siehe dazu meine „Korrespondenz“ mit Prof. Heinz Holling (renommierter Experte für Statistik und Forschungsmethodik an der Universität Münster):
Die BKB und Dr. Lion haben mir jedoch in ihrem Abmahnschreiben vom 20.11.2019 (S. 12) erklärt:
„Herr Prof. Holling war auch an den Inhalten der Studie mitbeteiligt. Er war bei Planung und Durchführung der Studie sogar räumlich anwesend und aktiv beteiligt, …“. Es steht aber fest, dass Prof. Holling bei der Planung der Studie nicht für ein wissenschaftlich akzeptables Studiendesign gesorgt hat. Welche Folgen seine räumliche Anwesenheit für die Planung und Durchführung der Studie gehabt hat, haben mir die BKB, Herr Dr. Lion und Prof. Holling bisher nicht mitgeteilt.
Da Lion und Langer alle Eltern bitten, nach einem Jahr zu einer Nachunter-suchung zu kommen, liegen ihnen nur Verlaufsdaten von den Kindern vor, die nach einem Jahr wieder vorgestellt wurden. Diese Kinder dürften daher eine positive Selektion darstellen. Es wird in dem Artikel nicht erläutert, wie es zur Auswahl genau dieser 15 Kinder kam. Auch diese Auswahl könnte eine positive Selektion darstellen. Außerdem: Warum wird nicht über eine größere Stichprobe berichtet? Die Daten waren doch vorhanden. Hätte man z.B. über den Verlauf bei 30 oder 45 Kindern berichtet, wäre es möglich gewesen, den Grad der Verbesserung des Hautzustands mit dem Grad der Compliance bei als wichtig angesehenen Therapiebausteinen wie dem Autogenen Training der Eltern und der Ernährungsumstellung zu korrelieren. Es bleibt bei der präsentierten Statistik auch unklar, inwieweit die gefundenen Mittelwertdifferenzen auf einzelne Kinder zurückgehen, die nach einem Jahr symptomfrei waren.
Die entscheidende Frage ist: Warum kann die Kinderklinik Gelsenkirchen bis heute, also ca. 35 Jahre nach Etablierung des GBVs an der KKG immer noch keine wissenschaftlich akzeptable Untersuchung zu ihrer lautstark beworbenen und angeblich in 87% der Fälle zu einer Heilung führenden Neurodermitis-Behandlung vorlegen? Ist sie dazu fachlich nicht in der Lage oder befürchtet sie blamable Ergebnisse? Oder gibt es blamable unveröffentlichte Ergebnisse?
- 2012
2012, Lion KA: JuKiP – Ihr Fachmagazin für Gesundheits- und Kinderkrankenpflege, 3, 114 – 117
2012, Langer D, Lion KA
„Beitrag anlässlich der 2. Drei-Länder-Tagung der Deutschen Gesellschaft für Psychosomatische Frauenheilkunde und Geburtshilfe (DGPFG) e.V., Schweizer Arbeitsgemeinschaft für psychosomatische Gynäkologie und Geburtshilfe (SAPGG), Österreichische Gesellschaft für Psychosomatik in Gynäkologie und Geburtshilfe (ÖGPGG), 2012. Schriftliche Zusammenfassung in: „Grenzen wahrnehmen – respektieren – überwinden“ (Hrsg.: Tschudin, Maier, Bitzer, Ditz, Rauchfuß), Beiträge der 2. Drei-Länder-Tagung der DGPFG e.V., SAPGG und ÖGPGG 2012, Mabuse-Verlag, Ss. 171 – 176“
- 2013
20.02.2013
Gesetz zur Verbesserung der Rechte von Patientinnen und Patienten
https://www.bundesaerztekammer.de/fileadmin/user_upload/downloads/Patientenrechtegesetz_BGBl.pdf
Das Gesetz schreibt zahlreiche Änderungen und Erweiterungen anderer Gesetze vor, u.a. diese:
§ 630a BGB:
„(2) Die Behandlung hat nach den zum Zeitpunkt der Behandlung bestehenden, allgemein anerkannten fachlichen Standards zu erfolgen, soweit nicht etwas anderes vereinbart ist.“
27.04.2013, Dr. Kurt-André Lion: „Asthma bronchiale ist heilbar. Der Betroffene muss sich selbst heilen“
04.09.2013 (Aufruf der Webseite)
KKG: Die Ursachen einer Krankheit liegen stets in einer Gefühlsverletzung
„Die pädiatrische psychosomatische Behandlung bei allergisch / chronischen Erkrankungen und Verhaltensauffälligkeiten
Neurodermitis, Asthma, Heuschnupfen/ Regulationsstörungen wie Ess- und Schlafstörungen
Hier handelt es sich um ein ganzheitliches Modell, das die eigentliche Ursache der Erkrankung sucht und darauf die Behandlung aufbaut.
Es vertritt die Meinung, dass die Ursachen einer Krankheit stets in einer Gefühlsverletzung liegen, die den Erkrankten unerwartet getroffen hat und die durch bestimmte Auslöser verstärkt und erhalten bleibt. Das irritierte Immunsystem wird durch die Behandlung wieder in den Normbereich gebracht.
Die Gesundung kann so programmiert werden.
Behandlungspunkte:
Durch intensive Gespräche erkennen der erwachsene Betroffene bzw. die Bezugspersonen der Kinder, dass sie ihr Verhalten und ihre Einstellungen ändern müssen, um die Regelkreise, die die Krankheiten unterhalten, aufzuheben. Ein tägliches Entspannungstraining muss durchgeführt werden. Kinder erfahren eine liebevolle konsequente Erziehung. Die Ernährung soll vollwertig sein, d. h. säurearm und naturbelassen. Hauptallergene werden gemieden. Hilfe zur Selbsthilfe ist der Schlüssel zum Erfolg!“ http://archive.is/gXreO
Diesen Text gab es viele Jahre lang auf der Homepage der KKG. Er wurde von dem Verein AuK e.V. übernommen (wissenschaftlicher Berater: Dietmar Langer, ärztlicher Berater: Dr. Kurt-André Lion). Diese völlig aus dem Rahmen der evidenzbasierten Medizin fallende Sicht geht auf den Krebsscharlatan Ryke Geerd Hamer und den 2008 aus der KKG ausgeschiedenen Prof. Stemmann zurück. Der „wissenschaftliche Berater“ Dietmar Langer ist bis heute nicht promoviert und scheint weder von Versuchsplanung noch von Inferenzstatistik viel zu verstehen.
- 2014
26.08.2014 (Aufruf der Webseite)
Allergie- und umweltkrankes Kind e.V. vertreibt Bücher von E.A. Stemmann:
Neurodermitis ist doch heilbar: Es geht um mehr, als nur um die Behandlung der Haut (E.A. Stemmann und S. Stemmann)
Preis 32,00 EUR (inkl. Versandkosten), 249 Seiten
Asthma bronchiale ist heilbar Prof. Dr. E.A. Stemmann Preis 20,50 EUR (inkl. Versandkosten)
https://www.amazon.de/Neurodermitis-ist-doch-heilbar-Behandlung/dp/3000328297
- 2015
März 2015, Leitlinie Neurodermitis (atopisches Ekzem; atopische Dermatitis)
Zitat: „Das chronische Krankheitsbild der Neurodermitis und die fehlende Heilbarkeit durch spezifische Maßnahmen verleiten häufig zur Anwendung von Therapieformen mit ungesicherter oder zweifelhafter Wirksamkeit.“ S. 6
15.04.2015, Lion KA: „Neurodermitis aus psychosomatischer Sicht“.
Vortrag am Senftenberg Klinikum Niederlausitz, Krankenhausstr. 10. Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Klinikum Niederlausitz war damals und ist immer noch Dipl.-Mediziner Hendrik Karpinski. Karpinski ist Ende 2018 von der ÄKWL beauftragt worden, eine Beschwerde gegen Dr. Lion zu begutachten. (Siehe weiter unten.)
September 2015, Revidierte S2k-Leitlinie 028/041 – Psychische Störungen im Säuglings-, Kleinkind- und Vorschulter
„Herausgegeben wurden diese Leitlinien von der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (DGKJP), der Bundesgemeinschaft Leitender Klinikärzte für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (BAG), dem Berufsverband der Ärzte für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (BKJPP), dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (bvkj), der Deutschen Gesellschaft für Neuropädiatrie (GNP), der Deutschen Gesellschaft für Sozialpädiatrie (DGSP), der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ), der Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK), der Deutschen Gesellschaft für Verhaltenstherapie (DGVT), der Deutschen Psychotherapeutenvereinigung (DPtV), der Deutschen Gesellschaft für Systemische Therapie, Beratung und Familientherapie (DGSF), der Vereinigung Analytischer Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeuten (VAKJP), dem Deutschen Verband der Ergotherapeuten (DVE), dem Deutscher Hebammenverband e.V.(DHV).“
2015, Lion KA, Langer D: Stress im Kindes- und Jugendalter
In: Haurand C, Ullrich H, Weniger M (Hrsg.)
Stressmedizin – Beratung, Vorbeugung, Behandlung. Berlin: Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, 2015, 85 – 96
„Das Buch vermittelt Therapeuten, Beratern und Gesundheitsmanagern praxisorientiert die Zusammenhänge zwischen Stress und Gesundheit, das diagnostische Vorgehen und die therapeutischen Interventionsmöglichkeiten bei stressbedingten Erkrankungen.“ (Hinterer Buchdeckel)
Zwei der drei Herausgeber (Dr. Haurand und Herr Ullrich) sind ebenfalls Mitarbeiter der Bergmannsheil und Kinderklinik Buer GmbH.
2015, KTQ-Qualitätsbericht
„Überregional bekannt ist die Abteilung für Pädiatrische Psychosomatik, Allergologie und Pneumologie durch eine verhaltensmedizinische Ausrichtung bei der Behandlung von Kindern mit psychosomatischen Erkrankungen wie Neurodermitis, Asthma bronchiale und weiteren allergischen Erkrankungen. Das Land NRW hat das erfolgreich umgesetzte Therapiekonzept als beispielgebend und zukunftweisend ausgezeichnet.“ https://www.ktq.de/fileadmin/Q_Berichte/KTQQB_288.pdf S. 8
Tabellarischer Auszug aus den Qualitätsberichten 2004, 2006, 2008, 2010 sowie 2013-2018:
Die 2001 erfolgte Auszeichnung hat das Gesundheitsministerium des Landes NRW bald wieder zurückgenommen, da Prof. Stemmann einen vereinbarten Bericht schuldig geblieben ist. Schon 1992 hatte Stemmann einen dem Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Düsseldorf versprochenen Bericht nicht abgeliefert.
- 2016
18.01.2016 (Aufruf der Webseite), AuK e.V. lobt das GBV als grandios
„Patienten wie Betroffene erlernen Entspannungstechniken, eine liebevolle konsequente Erziehung und stellen bei den Allergien die Ernährung auf eine gemüsebetonte Vollwertkost um. Ziel ist, die Selbstheilungskräfte zu mobilisieren. Seit 30 Jahren nunmehr behandelt ein multiprofessionelles Team auf der psychosomatischen Station die Betroffenen – mit grandiosen Erfolgen!“
https://web.archive.org/web/20160118234738/http://bundesverband-allergie.de/behandlung/
Leiter des therapeutischen Beirats von AuK e.V.: Dietmar Langer
Leiter des ärztlich-wissenschaftlichen Beirats von AuK e.V.: Dr. Kurt-André Lion
15.04.2016, Vortrag von Dr. Lion bei der AOK Straubing:
„Allergien sind heilbar – Was können wir hierbei von der Psyche lernen?“
„Der Stress solle aushaltbarer werden. In der Klinik in Gelsenkirchen sei dies durch Stress-Impfungstraining sowie Trennungs-Bewältigungstraining erlernbar.“
In der Kinderklinik Gelsenkirchen werden Säuglinge und Kleinkinder gegen Stress „geimpft“. Dazu werden die Kinder vor allem einem sogenannten „Trennungstraining“ unterzogen. Schon Säuglinge werden mehrmals täglich für mindestens 30 Minuten von ihren Müttern getrennt. Sie sollen lernen, dass die Mutter immer wiederkommt. Der Begriff „Stressimpfung“ suggeriert, dass – wie bei der verhaltenstherapeutischen Methode der systematischen Desensibilisierung – zunächst nur eine schwache Stressdosis verabreicht wird. Dadurch werden Eltern (bewusst?) in Hinblick darauf, was Säuglinge und Kleinkinder bei Dr. Lions „Allergiebehandlung“ tatsächlich erwartet, in die Irre geführt.
17.04.2016 (Aufruf der Webseite), Patienteninformation
Kinder- und Jugendklinik Gelsenkirchen, Abteilung für Pädiatrische Psychosomatik, Allergologie und Pneumologie
„Im Rahmen des dreiwöchigen stationären Aufenthaltes geht es für beide Seiten – das Kind und seine Bezugsperson – darum, an sich zu arbeiten, um ungünstige Stressmuster abzubauen und angemessene Verhaltensweisen zu entwickeln.“
Als Beispiele für „Therapiemodule“ werden genannt: Schlafverhaltenstraining, Essverhaltenstraining, Lauftherapie, Therapeutisches Snoezelen, Kunsttherapie, Figurenspieltherapie, Autogenes Training, Kognitive Verhaltenstherapie, Ernährungstherapie, Liebevoll-konsequente Erziehung. Dass schon Säuglinge und Kleinkinder unter 3 Jahren täglich immer wieder von ihren Müttern getrennt werden, verschweigt diese Informationsschrift.
März 2016, Lion KA, Langer D
„Beitrag anlässlich der Frühjahrstagung der AG Pädiatrie der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM), 18.03. – 20.03.2016, Bielefeld. Schriftliche Zusammenfassung in: „Baustelle Kinderschlafmedizin – Aktuelle Kinderschlafmedizin 2016“ (Hrsg.: Angelika A. Schlarb, Bielefeld, und Ekkehart Paditz, Dresden), kleanthes-Verlag, Dresden, 2016, Ss. 62– 66“
19.05.2016 (Aufruf der Webseite)
Pädiatrische Psychosomatik, Allergologie und Pneumonolgie der KKG
„Eine ganzheitliche Medizin betrachtet ein Symptom als Ausdruck eines tiefer liegenden Problems. Die Therapie ist somit auf die Beseitigung der Ursachen der Erkrankung ausgerichtet. Diese liegt immer in den Lebenserfahrungen des Menschen begründet. Folglich wird die Erkrankung eines Menschen auf dem Hintergrund seiner persönlichen Lebensgeschichte, seiner Gefühle, Beziehungen und Verhaltensweisen betrachtet.“
19.05.2016, Vortrag von Dr. Lion: „Allergien sind heilbar.
Was können wir von der Psyche lernen?“
„Über die psychosomatische Einordnung dieser Krankheiten sowie die verhaltenstherapeutischen Maßnahmen zur Förderung der Selbstheilung informiert Dr. Kurt-André Lion, Leiter der Abteilung für Psychosomatik und Allergologie“
https://www.gelsenkirchen.de/de/_meta/veranstaltungskalender/20478-allergien-sind-heilbar
07.09.2016, Hertener Allgemeine (Buer) über das GBV:
Überschrift: „Unser Ziel ist die Heilung“
„Der psychosomatische Ansatz bei der Behandlung von Neurodermitis, Asthma, Allergien in der Kinderklinik Gelsenkirchen versprach Heilung – zumindest in 87 % der Fälle. Das schien geradezu unglaublich. Doch es funktionierte.“
13.09.2016, WAZ: Verband hilft Eltern allergiegeplagter Kinder seit 25 Jahren
„Drei Wochen bleiben bei dem heute modifizierten, aber immer noch ganzheitlichen, psychosomatischen Therapieansatz Kind und Eltern stationär in der Kinder- und Jugendklinik am Bergmannsheil. Dr. Kurt-André Lion, ärztlicher Leiter der Pädiatrischen Psychosomatik, und Dietmar Langer, leitender Therapeut der Pädiatrischen Psychosomatik, haben das Konzept weiterentwickelt, nach dem heute auch schon Säuglinge therapiert werden. … Wenn Fragen im Alltag auftreten, Ansprechpartner gesucht, Erfahrungen ausgetauscht werden, an die Wichtigkeit von Pausen im Alltag erinnert oder Verhalten trainiert werden soll, kümmern sich die 30 Aktiven des bundesweit tätigen Vereins, der knapp 1000 Mitglieder zählt und 30 bundesweit verteilte Ortsgruppen mit 100 Kontaktstellen. … Mittlerweile übernehmen die Krankenkassen die Therapiekosten für Eltern und Kind, wenn vorher Nahrungsunverträglichkeiten als Ursache ausgeschlossen wurden und andere Therapien nicht greifen. Auch der Verband bekommt einen Zuschuss vom Gesamtverband der Krankenkassen.“
Sibylle Raudies hat hier noch brav aus Pressemeldungen der Klinik abgeschrieben. Dass der Text unter dem Bild des Diplompsychologen Langer Unsinn ist („Kinderarzt und Allergologe“), hat die WAZ nicht gemerkt.
14.09.2016, WAZ: 25 Jahre Hilfe für geplagte Eltern (Bericht über den Verein AuK e.V.). Dr. Kurt-André Lion: „Wir sind die Einzigen, die auch Säuglinge psychosomatisch behandeln.“
Diese „Behandlungen” halte ich bei Säuglingen mit ND für medizinisch nicht indiziert, weil a) das übliche diagnostische und therapeutische Vorgehen aus ideologischen Gründen (Trennungsangst wird als entscheidend für Entstehung und Verlauf der ND angesehen) reduziert oder unterlassen wird (Allergiediagnostik, Hautpflege, antibiotische Therapie), b) allen Kindern eine einjährige strenge Diät verordnet wird, c) nervlich ohnehin schon angegriffene Säuglinge und deren psychisch angeschlagene Mütter einem psychisch schwer belastendem „Stressimpfungstraining“ und „Trennungstraining“ ausgesetzt werden. Bei Säuglingen sollen aber gemäß einer hochrangigen (S2) und einschlägigen wissenschaftlichen AWMF-Leitlinie, an der sich Dr. Lion nach eigenen Angaben orientiert, weder Angststörungen diagnostiziert noch verhaltenstherapeutische Methoden angewendet werden. Beides machte jedoch die Abteilung für „Pädiatrische Psychosomatik“ routinemäßig bei allen Säuglingen mit ND. Auch ein oder zwei Jahre alte Kinder wurden immer wieder von ihren Müttern getrennt. In ihrem Abmahnschreiben vom 20.11.2019 haben BKB und Dr. Lion jedoch behauptet: „Es gibt keine solchen Leitlinienverstöße. In den Abteilungen unserer Mandatin wird ausnahmslos leitliniengerecht gearbeitet.“
21.09.2016, Reklame für das GBV und den Verein „AuK“
„Die Eltern „müssen bestmögliche Rahmenbedingungen für ihre Kinder schaffen, damit diese gesund werden können. … Aufgrund ihrer eigenen Erfahrungen ist sie hundertprozentig von dieser Behandlung überzeugt. Sie und ihre Mitstreiter wünschen sich, dass diese Form der Behandlung als gleichbedeutende Option im Gesundheitswesen Berücksichtigung findet.““
23.09.2016, Vortrag von Dr. Michael Winterhoff zum 25. Jubiläum des Vereins AuK e.V.
„Am 23. September feiert der Bundesverband AUK sein 25-jähriges Jubiläum im Beisein von Oberbürgermeister Frank Baranowski, der Leitenden Ministerialrätin des Familienministeriums NRW und einem Fachvortrag des Bestsellerautors und Psychotherapeut Dr. Michael Winterhoff zum Thema „SOS Kinderseele“.“
Der schon lange umstrittene Kinder- und Jugendpsychiater Winterhoff wird seit August 2021 wegen angeblicher Fehldiagnosen und Fehlbehandlungen öffentlich heftig angegriffen: https://tinyurl.com/er3k4s56 .
- 2017
15.03.2017 / 31.05.2020 (Aufrufe der Webseite)
Pressemeldung der Kinder- und Jugendklinik Gelsenkirchen
Die Klinik hat von 9/2016 bis Ende Mai 2020 via Pressemeldung wahrheitswidrig behauptet, „Neurodermitis, Asthma, Allergien“ in 87% der Fälle heilen zu können: „Der psychosomatische Ansatz bei der Behandlung von Neurodermitis, Asthma, Allergien in der Kinderklinik Gelsenkirchen versprach Heilung – zumindest in 87 % der Fälle. Das schien geradezu unglaublich. Doch es funktionierte.“ https://web.archive.org/web/20170315030507/https://www.kjkge.de/Inhalt/Aktuelles_Presse/_Presse_Meldungen/AuK.php
Zur Neurodermitis liegen bisher von der KKG drei wissenschaftlich unzureichende Studien vor, in denen nicht über Heilungen, sondern über Besserungen nach einem Jahr berichtet wird. In einer dieser Studien berichten Eltern über Besserungen in 87% der Fälle. Diese Studien belegen mangels Kontrollgruppe nicht, dass die Besserungen auf das GBV zurückzuführen sind. Zur Frage des Therapieerfolgs bei Asthma und Heuschnupfen scheint die KKG bisher noch überhaupt keine Studie vorgelegt zu haben. Auch dies hinderte diese etwas andere Klinik nicht daran, auch Heilungen von Asthma und Allergien in zumindest 87% der Fälle zu versprechen. Näheres zu den drei Neurodermitis-Studien der KKG: www.reimbibel.de/GBV-Studien.pdf oder .htm.
08.03.2017, Dr. Kurt-André Lion antwortet der Großmutter von Karl
Laut Schreiben von Dr. Lion an die ÄKWL hat Lion Großmutter mitgeteilt:
„Ich persönlich kenne jetzt unser Psychosomatik-Konzept in Gelsenkirchen seit 25 Jahren: als junger Assistenzarzt kam ich hierher und war begeistert über diese m.E. überaus moderne Sichtweise – und die vielen, vielen Therapieerfolge, die wir bei an Neurodermitis erkrankten Kindern begleiten und beobachten konnten. Unser Konzept fußt auf einer psychosomatischen Sichtweise der Neurodermitis und nicht auf einer primär dermatologischen, so dass wir insgesamt dem Stress und den emotionalen Belastungen, die beide eine Neurodermitis verstärken, den größeren Stellenwert einräumen als einer Lokalbehandlung der Haut. Diese psychosomatische Sichtweise basiert auf Erkenntnissen von Stress- und Hirnforschung und mündet dann in eine psychosomatische Behandlungsstrategie in Form einer Verhaltenstherapie.“
20.04.2017, Arztbrief von Dr. Lion an eine Hautärztin (Fall „Karl“)
In diesem Brief stellt Dr. Lion u.a. die Diagnose „Neurodermitis bei Trennungsangst“: www.reimbibel.de/Arztbrief-Dr-Kurt-Andre-Lion-2017.pdf . Damit verstößt er gegen die AWMF-Leitlinie 028/041 zu psychische Störungen im Säuglings-, Kleinkind- und Vorschulter, in der es heißt, die Diagnose „Angststörung“ solle erst ab einem Alter von 18 Monaten gestellt werden. (S. 102) Weiter teilt Dr. Lion mit: „Stressimpfungstraining, Bindungs-Trennungstraining und Schlafverhaltenstraining waren geplant“. Auch diese verhaltenstherapeutischen Interventionen sind eindeutig nicht mit der o.a. Leitlinie vereinbar (s. 29.09.2017).
30.04.2017, Beschwerde bei der ÄKWL gegen die Kinderklinik Gelsenkirchen
Die dazu von ihrer Tochter bevollmächtigte Großmutter eines 6 Monate alten Säuglings mit schwerer ND beschwert sich bei der Ärztekammer Westfalen-Lippe über die Behandlung ihres Enkels in der Abteilung für Pädiatrische Psychosomatik der KKG. Mutter und Kind waren am 09.04.2017 in der Klinik eingetroffen und haben diese am Morgen des 13.04.2017 wieder verlassen, weil die Mutter u.a. mit den dort praktizierten häufigen und bis zu 90-minütigen, therapeutisch angeblich notwendigen Trennungen von Mutter und Kind nicht einverstanden war.
April 2017, Dr. Lion verwendet im Fall „Karl“ ein Arztbrief-Formular,
in dem „Neurodermitis bei Trennungsangst“ und „Asthma bronchiale bei Revierangst“ angekreuzt werden können:
www.reimbibel.de/Arztbrief-Dr-Kurt-Andre-Lion-2017.pdf
Dies Formular zeigt, dass Lion bei Neurodermitis grundsätzlich das Vorliegen von Trennungsangst annimmt und bei Asthma grundsätzlich „Revierangst“ unterstellt.
Der Begriff „Revierangst“ als Ursache von Asthma geht eindeutig auf die (Germanische) Neue Medizin von Ryke Geerd Hamer zurück. Siehe www.reimbibel.de/Uebereinstimmung-von-GBV-und-GNM.htm
10.05.2017
Vortrag von Dr. Kurt-André Lion im Gemeindesaal Brandenbusch (Essen)
„Die Klinik behandelt seit 30 Jahren Kinder und Jugendliche, zunehmend auch Erwachsene, mit Allergien, Asthma und Neurodermitis. 87 Prozent der Betroffenen sind nach ein bis anderthalb Jahren gesund, wenn Sie auf Station Erlerntes konsequent umsetzen, erklären die Organisatoren der Veranstaltung.“
Eltern hatten 1997 über Besserungen des Hautzustands in 80% der Fälle berichtet. Eine weitere Gruppe von Eltern hatte 1999 Besserungen des Zustands der Haut in 87% der Fälle angegeben. Zum Therapieerfolg bei Asthma oder Allergien ist mir keine Studie der KKG bekannt geworden.
19.05.2017, Beschwerde bei der ÄKWL gegen die Kinderklinik Gelsenkirchen
Die ÄKWL teilt der Großmutter von K. mit, reine Pflegefehler könnten leider nicht überprüft werden, überdies könne die Gutachterkommission wegen der bei der Polizei gestellten Anzeige nicht tätig werden.
29.05.2017, Im Fall „Karl“ werden allergische Reaktionen auf Nahrungsmittel festgestellt: Hühnereiweiß; Kartoffeln, Erdnüsse, Hühnereigelb.
02.07.2017, Ryke Geerd Hamer stirbt in Norwegen
22.07.2017 (Aufruf der Webseite), Dr. Lion behauptet 2016, nicht zu heilen, sondern die Selbstheilung zu fördern:
„Neben vielen Fragen, die an Dr. Lion gestellt wurden, löste eine Antwort großes Erstaunen aus. „Können Sie sagen, wie viele Patienten Sie in ihren Berufsjahren schon geheilt haben?“. Dr. Lion antwortet prompt: „Ich habe 0 = Null Personen geheilt. Alle anderen Heilungen, und der Prozentsatz liegt sehr hoch, sind Selbstheilungen. Wir schulen die Menschen lediglich dahingehend, bestmögliche Bedingungen für den Selbstheilungsprozess zu schaffen.“ https://web.archive.org/web/20170922140354/http://auk-ov-straubing.de/
Bei dieser unwahren Erfolgsmeldung bleibt offen, wie stark die angeblich festgestellte „Selbstheilung“ durch das GBV gefördert wurde.
28.07.2017, Oberstaatsanwalt Lindenberg stellt das Ermittlungsverfahren gegen Mitarbeiter der KKG ein
Die Strafanzeige kam von der Mutter eines an Neurodermitis erkrankten Kindes, das im April 2017 in der KKG mehr miss- als behandelt worden war. www.reimbibel.de/Staatsanwaltschaft-Essen-KKG-Karl-Einstellung.pdf
29.09.2017, Stellungnahme von Dr. Lion für die ÄKWL (Fall „Karl“)
Dr. Lion stellt gleich im ersten Satz seiner Stellungnahme eine wahrheitswidrige Behauptung auf. Er schreibt: „Die Abteilung für Pädiatrische Psychosomatik arbeitet seit 25 Jahren in der Kinder- und Jugendklinik Gelsenkirchen (vormals Städtische Kinderklinik Gelsenkirchen) leitliniengerecht in Bezug auf psychotherapeutische Vorgehensweisen, um chronische, durch Stress unterhaltbare Störungs- und Krankheitsbilder von Kindern bereits bei Säuglingen positiv zu beeinflussen. Ziel dabei ist stets die Selbstheilungsmöglichkeiten des Kindes zu fördern.“
Im Fall Karl widersprechen Diagnostik und Therapie jedoch eindeutig der S2-Leitlinie der AWMF 028/041, denn die Abteilung hat bei K. „Neurodermitis bei Trennungsangst“ „diagnostiziert“. Laut der Leitlinie „S2k-Leitlinie 028/041 – Psychische Störungen im Säuglings-, Kleinkind- und Vorschulalter“ www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/028-041l_S2k_Psychische_Stoerungen_Saeugling_Kleinkind_Vorschulalter_2017-10.pdf , an der sich die Abteilung „Pädiatrische Psychosomatik“ laut ihrer Internetseite angeblich orientiert, soll die Diagnose „Angststörung“ aber erst ab einem Alter von 18 Monaten gestellt werden. (S. 102) Wegen der nicht-evidenzbasierten Auffassung der Abteilung, dass ND immer durch Trennungsangst verursacht und aufrecht erhalten wird, wurde ein „Trennungstraining“ angeordnet. Dazu wurde Karl laut Angaben von Mutter und Großmutter am 4. Tag ab 10 Uhr von seiner Mutter getrennt und um 11 Uhr in die „Mäuseburg“ zu weinenden und schreienden anderen Kindern gebracht, während seine Mutter sich 1 ½ Stunden lang in einem anderen Raum einen Vortrag von Dr. Lion anhörte (und – zumindest in der letzten halben Stunde – ihren Sohn schreien hörte). Auch diese – Mutter und Kind extrem belastende – Vorgehensweise steht in Widerspruch zur Leitlinie: „Bei Kindern im Alter von 3;0-5;11 Jahren sollen auch verhaltenstherapeutische und psychodynamische Therapien angeboten werden.“ (S. 106)
Bericht der Mutter über ihren Aufenthalt in der Klinik (Fassung vom 4.7.2019):
Auf Seite 4 behauptet Lion: „Die Wirksamkeit der von uns angewandten integrierten klinisch-psychosomatischen Komplexbehandlung (OPS 9-402.1) auf das Krankheitsbild einer Neurodermitis haben wir auch extern durch die Westfälische Wilhelms-Universität, Münster, evaluieren lassen, …“. Ich habe versucht zu erfahren, welche Rolle der Münsteraner Wissenschaftler bei dieser Untersuchung gespielt hat. Prof. Holling war aber nicht sehr auskunftsbereit. Siehe dazu:
Per Abmahnungsschreiben vom 20.11.2019 haben mir die BKB und Dr. Lion mitgeteilt: „Herr Prof. Holling war auch an den Inhalten der Studie mitbeteiligt. Er war bei Planung und Durchführung der Studie sogar räumlich anwesend und aktiv beteiligt, …“ Diese Aussage ändert nichts an meiner Bewertung der Studie als methodisch schon allein deswegen unzureichend, weil sie keine Kontrollgruppe hat. Es ist nicht möglich, der Studie zu entnehmen, in welchem Maße der dreiwöchige Klinikaufenthalt von Mutter und Kind und die damit verbundene Nachbetreuung Einfluss auf die Entwicklung der ND genommen haben.
Eine Nachfrage beim Rektorat der Uni Münster hat 2020 ergeben, dass Prof. Holling nicht an der Planung und Durchführung dieser kleinen Studie (N=15) beteiligt war, sondern nur die Daten der Untersuchung ausgewertet hat.
09.10.2017, Vortrag von Dr. Kurt-André Lion im Evangelischen Familienzentrum in Essen: „Allergien sind heilbar!“
„Was haben Allergien eigentlich mit der Psyche zu tun und wie kann ich dem chronischen Krankheitsgeschehen begegnen? Wie kann ich vorbeugen und/ oder zur Selbstheilung beitragen?” https://www.diakoniewerk-essen.de/content/tablefiles/pagefiles/254/2017-3%20plakat%20vortrag%2C%20dr.%20lion%2C%2023.5.%2C%20allergien%20%28korr.%29.pdf
24.10.2017, Beschwerde bei der ÄKWL gegen die Kinderklinik Gelsenkirchen
Die ÄKWL teilt der Großmutter von K. mit:
„… Wir fordern nun die Patientenakten von den Ärzten und Krankenhäusern an, die Sie in unserem Formular genannt haben. Deren Dokumentation bildet die Grundlage für unsere Überprüfung. …“
30.10.2017, Beschwerde bei der ÄKWL gegen die Kinderklinik Gelsenkirchen Die Großmutter des Patienten teilt der Gutachterkommission der ÄKWL u.a. mit: „Es ist jedoch während des Aufenthalts meines Enkels ÜBERHAPT nicht geprüft worden, ob es sich TATSÄCHLICH um eine durch Stress unterhaltene Störung handelt.“
Der Name „Stemmann“ würde auf der Homepage der Klinik gänzlich unterschlagen. Hätte sie bei ihrer Internetrecherche Hinweise zu Stemmann oder Hamer gefunden, wäre die Klinik nicht für sie in Frage gekommen. Sie habe psychosomatische Hilfestellung und nicht grobe weitere Verletzungen des Kindes erwartet.
Dem Kind waren laut Großmutter seine Schutzhandschuhe abgenommen worden, und es hatte sich in Anwesenheit von nicht einschreitendem Klinikpersonal die Kopfhaut aufgekratzt, als es vormittags 1 ½ Stunden lang von seiner Mutter getrennt wurde (als sog. Trennungstraining wegen der angeblichen Verursachung der ND durch ein Trennungserlebnis).
21.12.2017, Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses
über eine Richtlinie nach § 137 Absatz 3 SGB V zu Kontrollen des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung nach § 275a SGB V: Erstfassung
www.g-ba.de/downloads/39-261-3178/2017-12-21_2018-09.20_MDK-QK-RL_Erstfassung_konsolidiert_BAnz.pdf
- 2018
16.02.2018, Satzung des Medizinischen Dienstes des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen (MDS) https://www.mds-ev.de/fileadmin/dokumente/Grafiken_Organigramm_Preisliste_MV_VR/18-02-16-Satzung_MDS.pdf
12.04.2018, Vortrag von Dr. Kurt-André Lion an der Kinder- und Jugendklinik „Auf Erkenntnissen von Stress- und Hirnforschung beruhend bietet die Kinder- und Jugendklinik Gelsenkirchen ein ganzheitliches Konzept zur Behandlung allergischer Erkrankungen (Neurodermitis, Asthma bronchiale, Heuschnupfen) an. Diese Erkrankungen werden durch Stress gefördert und verstärkt. Mittels einer psychosomatischen Betrachtungsweise und der Durchführung verhaltenstherapeutischer Maßnahmen wird die Heilung durch den Betroffenen selbst gefördert.“ https://web.archive.org/web/20190927070416/https://psychosomatik.bkb-kinderklinik.de/aktuelles/termine-und-veranstaltungen-kinderklinik-jugendklinik-gelsenkirchen/?we_objectID=75
Stemmann (1999) sowie Stemmann und Stemmann (2002) haben Ergebnisse der Stress- und Hirnforschung opportunistisch ausgewählt und in Verbindung mit der „Hirnforschung“ Hamers („Hamersche Herde“) fantasievoll so verbunden und interpretiert, dass sie zu Stemmanns GBV-Theorie der Entstehung und Behandlung von Allergien passen. Dieses „ganzheitliche Konzept“ hat in seiner Gesamtheit außerhalb der KKG in Fachkreisen kaum Anerkennung gefunden. Das GBV enthält jedoch auch konventionelle Komponenten wie die Erziehungsberatung der Eltern, die zwar in ihrer speziellen Ausprägung, aber nicht per se umstritten ist. Ähnlich ist auch eine Ernährungsumstellung bei Allergien nicht generell falsch, stößt aber wegen ihrer Anwendung auf alle allergiekranken Kinder zurecht auf Kritik.
12.06.2018, Beschwerde bei der ÄKWL gegen die Kinderklinik Gelsenkirchen Die ÄKWL teilt der Großmutter von K. mit, der vorgeschlagene Gutachter könne die Angelegenheit leider nicht übernehmen.
19.06.2018, Leserkommentare von Frauke Döllekes, Vorsitzende von AuK e.V.
„Wir alle durften aber die Erfahrung machen, dass wir sehr wohl! sehr aktiv am Selbstheilungsprozess mitwirken konnten und Erfolg hatten. Die psychosomatische Behandlung geht an die Ursachen und macht keine reine Symptombekämpfung. Insofern ist es ein sehr!!!! hilfreicher Weg, der zumindest einen Versuch wert ist. 87 % der Menschen, die ihn gegangen sind, sind gesung! … Nach 30 Jahren Entwicklung, Forschung und Erfahrung und 87% Erfolgen, lohnt in jedem Fall ein Blick auf diesen Weg. Neurodermitis, Asthma, Allergien sind heilbar!“
Bei dieser Formulierung bleibt offen, ob nur 13% oder mehr den Empfehlungen der KKG nicht gefolgt sind und wie lange es gedauert hat, bis 87% der Erkrankten gesund waren. Unklar bleibt auch, wann wer nach welchen Kriterien eine Gesundung festgestellt hat.
19.07.2018, Beschwerde bei der ÄKWL gegen die Kinderklinik Gelsenkirchen Die ÄKWL teilt der Großmutter von K. mit, der vorgeschlagene Gutachter könne aus zeitlichen Gründen die Begutachtung nicht übernehmen.
28.08.2018 (Aufruf der Webseite) Der Bundesverband „Allergie- und umweltkrankes Kind vermittelt u.a. die folgenden Vorträge von Dr. Lion:
Überwindung von Widerständen bei Verhaltenstherapie – Aspekte von Kommunikation und Liebe (60 – 75 Min.)
Homöopathie in der Kinderheilkunde (60 – 75 Min.) http://archive.is/PwyOh
a) Widerstände: Die BKB und Dr. Lion haben mir per Abmahnung vom 20.11.2019 mitgeteilt: „In keinem einzigen Fall haben unsere Mandantin oder deren Mitarbeiter Druck auf Patienten bzw. deren Eltern ausgeübt.“ S. 9
Wie der Film „Elternschule“ und Berichte einzelner Mütter aber zeigen und wegen der leitlinienwidrigen Verhaltenstherapie bei Kindern unter 3 Jahren auch zu erwarten ist, sträuben sich viele Kinder und zumindest anfangs auch viele Mütter gegen das „Stressimpfungstraining“ der Abteilung „Pädiatrische Psychosomatik“. Das Team der Abteilung versucht dann, auch mit Unterstützung des Vereins AuK, diese Widerstände zu überwinden.
b) Dr. Lion steht anscheinend der Homöopathie positiv gegenüber: „Homöopathie ist in der Lage, die Selbstheilung von Menschen zu fördern. Das gilt schon ab dem Säuglingsalter.“ Siehe http://archive.is/bfzlv . Immerhin wurde für die Homöopathie ein Placeboeffekt nachgewiesen. In welchem Maß und bei welchen Erkrankungen die KKG Homöopathie betreibt, konnte ich ihren Internetseiten bisher nicht entnehmen. Soweit die BKB Homöopathie einsetzt, ist dies nicht grundsätzlich strafbar und wird von der DRV Knappschaft-Bahn-See unterstützt.
11.09.2018, Fachartikel: Braucht es eine pädiatrische Psychosomatik?
„Insbesondere bei der Behandlung langfristiger, chronischer Erkrankungen ist die Möglichkeit einer psychosomatischen Behandlung sinnvoll und notwendig. Eine gute Kooperation mit einer Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie ist aber unbedingt notwendig.“
psychopraxis. neuropraxis > Sonderheft 1/2018; Autor: Prim. Univ.-Doz. Dr. Erwin Hauser
In der Abteilung „Pädiatrische Psychosomatik“ der KKG wurden zumindest von 2004 bis 2018 routinemäßig die psychiatrischen ICD-10-Diagnosen F93 (bei Neurodermitis) und F54 (bei Asthma) gestellt: http://www.reimbibel.de/GBV-Qualitaetsberichte.pdf oder .htm . Die KKG hat seit 1998 eine Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychotherapie, diese arbeitet aber anscheinend nicht mit der Langer/Lion-Abteilung zusammen, die selbst keine/n Psychiater/in hat.
21.09.2018, EPD über die Filmdokumentation „Elternschule“
„Diese Kinder sind die Pest. Ein kleines Mädchen schreit 14 Stunden am Tag, ein anderes kämpft mit seiner Mutter um alles. Wieder andere Kinder beißen oder kratzen, wollen nicht schlafen oder essen nur Pommes und Chicken Nuggets. Ein Mädchen wirkt völlig abwesend und bewegt sich wie in Zeitlupe. Die Eltern dieser Kinder sind mit den Nerven am Ende. Eine Mutter sagt unverblümt, dass sie ihre Tochter in ein Heim geben müsse, wenn sich nichts ändere. … Als kundiger Führer in diesem Labyrinth erweist sich der Psychologe Dietmar Langer, ein amüsanter und charismatischer Mann, der als leitender Therapeut in Gelsenkirchen wahre Wunder bei verhaltensauffälligen Kindern bewirken kann. … Für jeden, der selbst Kinder hat, ist »ELTERNSCHULE« ein Muss. Auf kleinstem Raum lassen sich Konzepte der Menschenführung und ihre Wirkung studieren.“ https://www.epd-film.de/filmkritiken/elternschule
Der von Langer gepriesene autoritäre Erziehungsstil dürfte nicht zuletzt in konservativen bzw. evangelikalen Kirchenkreisen beliebt sein.
03.10.2018, Premiere: „Die SCHAUBURG zeigt die hochinteressante Dokumentation ELTERNSCHULE in einer Sondervorstellung“
08.10.2018, Trailer zum Dokumentarfilm “Elternschule” www.youtube.com/watch?v=pr3bdVQ8kvk
11.10.2018, Start des inzwischen umstrittenen Dokumentarfilms „Elternschule“ in Programmkinos
Regie: Ralf Bücheler, Jörg Adolph; Verleih: Zorro Film in Zusammenarbeit mit mindjazz pictures; Produktion: if… Productions; Länge: 117 Minuten
18.10.2018, “So hart sind die Methoden der Kinderklinik“ (BILD)
„Eltern, die mit ihren Kindern nicht mehr weiter wissen, bekommen in der Jugendklinik Gelsenkirchen Nachhilfe. Und zwar in der „Elternschule“ der Abteilung „Pädiatrische Psychosomatik“. Ein Kamerateam hat mehrere Familien ein halbes Jahr lang begleitet. Daraus entstand der Dokumentarfilm „Elternschule“ (Start: 11. Oktober). Ein Film, der stark polarisiert. Denn darin wird gezeigt, wie Kinder mit zum Teil unorthodoxen Methoden umerzogen werden.“ … „Der Kinderarzt und Autor Herbert Renz-Polster (68, „Die Kindheit ist unantastbar“) nimmt Stellung auf seinem Blog gegen den Film: `Was mich an diesem Film vor allem wundert, ist die Schamlosigkeit, mit der erzieherische Gewalt dargestellt, glorifiziert und auch durch Medien vermittelt wird. Man darf einer Mutter erklären, ihr Kleinkind verhalte sich nicht normal – nur weil es sich vom Arzt nicht untersuchen lässt? Man darf Kinder zum Essen zwingen, nur weil man einen Kittel anhat? (…) Vielleicht noch grausamer ist das mit anzusehen: wie nüchtern und hart über die schwer verunsicherten, teilweise auch traumatisierten Kinder geurteilt wird.` “ https://tinyurl.com/BildLangerRenz
20.10.2018, Dietmar Langer im Interview mit A. Rühle (Süddeutsche Zeitung)
SZ: Wie hoch sind denn die Heilungsquoten?
Langer: 85 bis 87 Prozent. Wir haben mit verschiedenen Unis Evaluations-Studien gemacht. Vor der Aufnahme der Familien, nach der Entlassung und ein Jahr später. https://www.kjkge.de/Inhalt/Aktuelles_Presse/_Presse_Meldungen/Interview_Langer.pdf
Es bleibt bei diesem Interview unklar, auf welche Erkrankungen sich die von Langer behaupteten Heilungsquoten beziehen. An der – fachlich miserablen – Studie von Stemmann, Lion, Langer und Holling (2011) ist ein Professor der Uni Münster beteiligt. Andere Studien der KKG mit Beteiligung einer Universität sind mir bisher nicht bekannt. Sie werden auf der Webseite der KKG (kjkge.de) nicht angegeben. Bei der Studie von Stemmann et al (2011) hatte Psychologie-Professor Holling, ein Statistiker und Experte für Forschungsmethoden, anscheinend nur die statistische Auswertung übernommen. Die unzulängliche methodische Planung der Untersuchung dürfte auf Lion, Langer und Stemmann zurückgehen. Siehe dazu: www.reimbibel.de/GBV-Prof-Heinz-Holling-als-Koautor-und-Helfer.pdf und www.reimbibel.de/GBV-Studien.pdf .
BKB und Dr. Lion haben mir jedoch widersprochen und mir in ihrer Abmahnung vom 20.11.2019 mitgeteilt: „Herr Prof. Holling war auch an den Inhalten der Studie mitbeteiligt. Er war bei der Planung und Durchführung der Studie sogar räumlich anwesend und aktiv beteiligt, …“.
23.10.2018, Dipl.-Mediziner Hendrik Karpinski wird Gutachter im Fall „Karl“
Die Gutachterkommission der ÄKWL teilt 1 ½ Jahre nach Eingang der Beschwerde (!) der Beschwerdeführerin mit, dass Diplom-Mediziner Hendrik Karpinski zum Gutachter bestellt worden sei. Herr Karpinski ist Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des Klinikums Niederlausitz www.klinikum-niederlausitz.de/de/kliniken_einrichtungen/kinder-_und_jugendmedizin.html . Er ist der AGPPS eng verbunden. Im August 2019 war er Beirat der AGPPS: https://web.archive.org/web/20190821175751/https://www.agpps.de/index.php/die-arbeitsgemeinschaft/organisationsstruktur . xx2
Derzeit ist Herr Karpinski Mitglied des aus drei Personen bestehenden Vorstands der AGPPS: www.agpps.de/index.php/die-arbeitsgemeinschaft/organisationsstruktur . (Aufruf 14.12.2020)
Die Klinik von Herrn Karpinski gehört einem Netzwerk der Knappschaft an:
www.knappschaft.de/DE/ExpertenService/ProsperProGesund/Lausitz/lausitz_node.html
Die Knappschaft ist zu 72.5% Träger der Bergmannsheil und Kinderklinik Buer.
Herr Dr. Lion ist schon längere Zeit nicht mehr Mitglied des Beirats der AGPPS, hat dies aber weiterhin behauptet:
„Gründungsmitglied der AGPPS (Arbeitsgemeinschaft Pädiatrische Psychosomatik) in der DGKJ (Deutsche Gesellschaft für Kinderheilkunde und Jugendmedizin). Dort im erweiterten Vorstand als wissenschaftliches Beiratsmitglied“
https://psychosomatik.bkb-kinderklinik.de/abteilung/leitung-und-team-lion-langer/ (Vita) Aufrufe 23.8.2019, 15.12.2019.
https://psychosomatik.bkb-kinderklinik.de/therapie/publikationen-psychosomatische-erkrankungen/ Aufruf 15.12.2019
Meine ausführliche Stellungnahme zum Gutachten von Herrn Karpinski ist in leicht überarbeiteter Form hier zu lesen:
www.reimbibel.de/Kritik-an-einem-Gutachten-von-Hendrik-Karpinski.htm
Kritik an einem Gutachten von Hendrik Karpinski
Stellungnahme zum Gutachten von Dipl.-Med. Hendrik Karpinski für die ÄKWL (2. Fassung)
(Beschwerdefall K. gegen die Bergmannsheil und Kinderklinik Buer GmbH, Az.: GA-00474-2017-GUT-B-Nh bei der ÄKWL)
Verfasser: Apl. Prof. Dr. Wolfgang Klosterhalfen, In der Donk 30, 40599 Düsseldorf, 12.06.2020
Dieser Text im Internet: www.kinderklinik-gelsenkirchen.de/Kritik-an-einem-Gutachten-von-Hendrik-Karpinski.pdf oder .htm
Die von ihrer Tochter bevollmächtigte Großmutter eines 6 Monate alten Säuglings mit schwerer Neurodermitis (ND) hat sich mit Schreiben vom 30.4.2017 bei der Ärztekammer Westfalen-Lippe (ÄKWL) über die „Behandlung“ ihres Enkels K. in der Abteilung für Pädiatrische Psychosomatik der Kinderklinik Gelsenkirchen (KKG) beschwert. Dazu liegt der ÄKWL seit dem 5.9.2019 ein Gutachten von Herrn Dipl.-Med. Hendrik Karpinski vor. Wegen anfänglichem Unwillens der ÄKWL, sich mit dieser Beschwerde zu befassen, zwei Absagen von angefragten Gutachtern und einer langen Bearbeitungszeit des Gutachters Karpinski hat es über zwei Jahre gedauert, bis das Gutachten vorlag.
1. Warum die weit entfernt wohnende Mutter mit ihrem Kind die Kinderklinik Gelsenkirchen aufgesucht hat
Der 6 Monate alte K. litt an starker ND, die sich gegenüber bisherigen Behandlungsversuchen als resistent erwiesen hatte. Nachdem die Großmutter des K. durch Internetrecherchen zu dem Schluss gekommen war, dass die „Behandlungsmethodik“ von Dr. Lion „bereits bei vielen enorm geholfen hat“, hat sie Kontakt zur Klinik aufgenommen. Herr Dr. Lion hat ihr dann per Mail u.a. mitgeteilt, er kenne das Psychosomatik-Konzept in Gelsenkirchen seit 25 Jahren, sei schon als junger Assistenzarzt von der überaus modernen Sichtweise und den vielen, vielen Behandlungserfolgen begeistert gewesen. Dem Stress und den emotionalen Belastungen, die beide eine ND verstärken würden, würden sie den größeren Stellenwert einräumen als einer Lokalbehandlung der Haut. Durch Verhaltenstherapie würde das Verhalten von Elternteil und Kind in mit Stress belasteten Situationen verändert, damit „Kind und Elternteil in Stress-Situationen hiermit entspannt und sicher umgehen können.“ Sie wären gerne zu einer ganzheitlichen psychosomatischen Hilfestellung bereit. Es wurde daraufhin eine dreiwöchige stationäre Behandlung von K. unter Einbeziehung der Mutter vereinbart, und Mutter und Kind trafen am 9.4.2017 morgens in der KKG ein.
2. Die traditionell esoterische Ausrichtung der Allergie-Abteilung der Kinderklinik Gelsenkirchen
Beim Abfassen seines Gutachtens hat Herr Karpinski den esoterischen Hintergrund der Allergiebehandlung durch die KKG entweder nicht gekannt oder ignoriert und so getan, als habe es sich um eine Behandlung im Rahmen der allgemein anerkannten ärztlichen Leitlinien gehandelt. Dieser bizarre Hintergrund soll deshalb vorab kurz dargestellt werden.
2.1 Traumatisierung als angebliche Hauptursache aller Krankheiten
Das „Gelsenkirchener Behandlungsverfahren“ (GBV, ab 2008 in seinen Anwendungen erweitert und als „Multimodale-3-Phasen-Therapie“ oder „Stationäre Komplextherapie“ bezeichnet) zur Behandlung von Allergien beruht auf Annahmen, die eindeutig der Pseudomedizin zuzuordnen sind. Siehe dazu meinen Übersichtsartikel zum Gelsenkirchener Klinikskandal: www.reimbibel.de/GBV-Kinderklinik-Gelsenkirchen.htm und meine faktenreiche Chronik dieses Skandals: www.reimbibel.de/Chronik-des-Gelsenkirchener-Klinikskandals.htm oder .pdf. Diese beiden Artikel belegen, dass das GBV a) stark von der pseudomedizinischen Irrlehre des Krebsscharlatans Hamer beeinflusst wurde, und b) die KKG noch heute Scharlatanerie betreibt, indem sie vortäuscht, Asthma, Neurodermitis und Allergien bei mindestens 87% der Kinder heilen zu können. In weiten Teilen sind pseudowissenschaftliche Annahmen bis heute Grundlage der Diagnostik und Therapie von Asthma und ND an der KKG – was unter anderem diese Veröffentlichung von Stemmann, Lion, Starzmann und Langer aus dem Jahr 2004 belegt: http://www.ugii.net/umwelt/schriften/03-eas-psychosomatik.html . Darin heißt es z.B.:
„Unklar ist, weshalb der eine Mensch auf ein Allergen mit Asthma, ein anderer mit Neurodermitis oder einer anderen Organmanifestation reagiert. Auch hier liefert die Psychosomatik eine Erklärungsmöglichkeit: Es ist der Inhalt des traumatisch empfundenen Erlebnis, das die Organwahl festlegt. Allergien können prinzipiell alle Menschen unabhängig von Erbgut oder Veranlagung ereilen, da alle Menschen in die oben angeführte Situation geraten, sich „verfühlen“ und allergisch krank werden können. … Die allergische Krankheit kann der Betroffene selbst heilen. … Hirnforschung, Psycho-Neuro-Immunologie sowie die evolutionspsychologische Erkenntnis, dass es für alle Menschen kulturunabhängige psychologische Grund- und Verhaltensmuster gibt, haben der Psychosomatik ein dermaßen wissenschaftlich fundiertes Wissen über allergische Krankheiten beschert, dass die Selbstheilung ähnlich der Lösung einer Aufgabe, deren Einzelfaktoren bekannt sind, mit mathematischer Genauigkeit betrieben werden kann.“
Herr Dr. Lion hat von 1992 bis 1997 sowie von 2001 bis 3/2008 unter Prof. Stemmann gearbeitet. Stemmann war spätestens seit 1992 ein Anhänger der „Neuen Medizin“ des Krebsscharlatans Ryke Geerd Hamer: www.neue-medizin.de/html/body_dok_11.html . (Die Bergmannsheil und Kinderklinik Buer bestreitet dies bis heute.) Von Prof. Stemmann beeinflusst, hat Lion sich anscheinend der aus der „(Germamischen) Neuen Medizin“ (GNM) kommenden Vorstellung angeschlossen, Krankheiten würden stets durch traumatisierende „Gefühlsverletzungen“ verursacht: „Hier handelt es sich um ein ganzheitliches Modell, das die eigentliche Ursache der Erkrankung sucht und darauf die Behandlung aufbaut. Es vertritt die Meinung, dass die Ursachen einer Krankheit stets in einer Gefühlsverletzung liegen, die den Erkrankten unerwartet getroffen hat und die durch bestimmte Auslöser verstärkt und erhalten bleibt.“ https://web.archive.org/web/20130904002706/http://www.bundesverband-allergie.de/index.php?id=77
Herr Dr. Lion ist – und war auch schon 2013 – ärztlicher Berater des Bundesverbands Allergie- und umweltkrankes Kind e.V., der seit 1988 die Allergie-Abteilung der KKG unterstützt und den oben verlinkten Text von der Homepage der KKG übernommen hatte, wo er jahrelang zu sehen war. Die KKG hat diesen Text inzwischen aber gelöscht.
Mit seiner wissenschaftlich nicht haltbaren Auffassung zur Entstehung von Krankheiten durch krankheitsspezifische Gefühlsverletzungen steht Dr. Lion außerhalb der evidenzbasierten Medizin und im Widerspruch zu praktisch allen anerkannten Fachleuten. Der frühere Professor für Pädiatrische Pneumologie und Immunologie an die Universitäts-Kinderklinik der FU Berlin, Herr Prof. Ulrich Wahn, hat das mir gegenüber einmal so auf den Punkt gebracht: „Das ist nicht evidenzbasierte, sondern eminenzbasierte Medizin“. Mit „Eminenz“ meinte er den früheren Leiter der Allergie-Abteilung der KKG, Prof. Dr. Ernst August Stemmann. Lions Nähe zu esoterischen Ansichten von Hamer und Stemmann zeigt sich schon allein dadurch deutlich, dass Lion für seinen „Arztbrief“ über die Behandlung von K. ein Formular verwendet hat, in dem die Diagnosen „Neurodermitis bei Trennungsangst“ und „Asthma bronchiale bei Revierangst“ zum Ankreuzen vorgegeben sind: www.reimbibel.de/Lion-Arztbrief-Formular.jpg . Zur – teilweise sogar wörtlichen – Übereinstimmung von GBV und GNM siehe: http://www.reimbibel.de/Uebereinstimmung-von-GBV-und-GNM.pdf .
In seinem Gutachten geht Herr Karpinski bei der Frage, ob K. „nach dem seinerzeit bestehenden, allgemein anerkannten fachlichen Standards der Kinder- und Jugendmedizin“ behandelt wurde, nicht auf die esoterische Tradition der von Dr. Lion ärztlich geleiteten Abteilung für Pädiatrische Psychosomatik ein. Dieser Punkt ist aber wichtig für die Frage, inwieweit sich Dr. Lion bei seiner Behandlung von K. innerhalb oder außerhalb allgemein anerkannter fachlicher Standards der Kinder- und Jugendmedizin bewegt hat.
(Nachtrag: Inzwischen hat der MDK Berlin Brandenburg ein dermatogisches Gutachten eingeholt, dass zu dem Schluss kommt, das die Behandlung des Säuglings K. in Theorie und Praxis nicht den aktuellen Leitlinien entsprochen hat: www.kinderklinik-gelsenkirchen-kritik.de/MDKBB-GA.pdf oder .htm.)
2.2 Das obligate „Trennungstraining“
Säuglinge und Kleininder werden auf der Station KJ3 der Abteilung „Pädiatrische Psychosomatik“ der KKG grundsätzlich tagsüber mehrfach von ihren Müttern für 30 oder für 90 Minuten (insgesamt etwa vier Stunden lang) getrennt. Dabei wird weder der Entwicklungsstand des Kindes berücksichtigt noch unterschieden, ob es sich um Asthma, ND, Allergien oder Verhaltensstörungen handelt. In zwei parallel stattfindenden und zeitlich aufeinander abgestimmten Behandlungsprogrammen werden Säuglinge und Kleinkinder von ihren Müttern getrennt und beaufsichtigt, während die Mütter – ebenfalls gruppenweise – zum Essen, zu Vorträgen, zum Autogenen Training (AT) und zum Joggen gehen. Da die Mütter – vor allem durch Vorträge („Elternschule“) – psychologisch behandelt werden sollen, ergibt sich die Notwendigkeit einer Trennung schon allein dadurch, dass Störungen bei den Vorträgen und beim AT durch die Kinder vermieden werden sollen.
Dr. Lion orientiert sich beim „Trennungstraining“ offensichtlich an einer „Leitlinie“ seines früheren Chefs: „Auf das Trennungstraining muss sich die Kontaktperson vorbereiten. Sie muss entschlossen und überzeugt sein, dass das kranke Kind die angstfreie Trennung erlernen muss, selbst unter dem Preis, dass die Neurodermitis kurzzeitig massiv reaktiviert wird und dass sich das Kind blutig kratzt oder dass eine andere (akute) Krankheit, z. B. eine Angina, eine Bronchitis, ein Durchfall u. a. auftritt. Es gilt, ein hohes Ziel, nämlich Gesundheit, zu erreichen. Leider gelingt das nicht, ohne kurzfristig starken Stress zu erzeugen.“ (E.A. Stemmann & S. Stemmann: Die Selbstheilung (Spontanheilung) der Neurodermitis, Selbstverlag, 2002, S. 175)
Aus dem Gedächtnisprotokoll der Mutter von K. für Mittwoch, den 12.4.2017 (4. Tag in der KKG):
„7:45Uhr Betreuung in Mäuseburg während des Frühstücks
9:30Uhr – 11:00Uhr Schlafen
11:00Uhr durch Personal wecken, wickeln und in die Mäuseburg bringen
11:30Uhr Muttermilch (ab 17.04. sollte Brei gefüttert werden, nach 20min dann erst Muttermilch)
12:15Uhr Betreuung in Mäuseburg während des Mittags
13:00Uhr – 15:00Uhr Schlafen
15:00Uhr durch Personal wecken, wickeln und in die Mäuseburg bringen
15:30Uhr Muttermilch
18:15Uhr – 18:55Uhr Betreuung in Mäuseburg“
(An diesem Tag wurden Mutter und Kind morgens sowie von 10:00 bis 11:30 getrennt. Von 10:00 bis 11:30 hörte die Mutter einen Vortrag von Dr. Lion, ab 11:00 gleichzeitig das Weinen und Schreien ihres Kindes in der „Mäuseburg“. Auf Mutter und Kind wartete als Teil des Therapiekonzepts täglich eine Vielzahl von Trennungen, anscheinend auch nachmittags von 14:00 bis 15:30.)
Ein solch rabiates „Trennungstraining“, das einem verhaltenstherapeutischen „flooding“ ähnelt, wie es aber sonst nur bei guter Vorbereitung und unter therapeutischer Begleitung mit damit einverstandenen Erwachsenen praktiziert wird, ist an anderen Kliniken nicht üblich. Dr. Lion: „Wir sind die Einzigen, die auch Säuglinge psychosomatisch behandeln.“ https://web.archive.org/web/20190814054926/https://psychosomatik.bkb-kinderklinik.de/psychosomatik/_media/medienberichte/WAZ-vom-14-09-2016.pdf
Dieses Vorgehen steht außerhalb der wissenschaftlich begründeten Medizin (kein wissenschaftlicher Nachweis des therapeutischen Nutzens in Hinblick auf den Verlauf der ND) und ist wegen möglicher Nebenwirkungen ethisch bedenklich (kurzfristiger und möglicherweise auch langfristiger psychischer Schaden für Mutter und Kind) und möglicherweise sogar strafrechtlich relevant. Siehe dazu auch meinen Artikel von 2005: http://archive.li/J1k74 .
Kritik an diesem „Trennungstraining“ wehrt die KKG auf unredliche Weise ab, indem sie darauf verweist, dass es sich bei der Verhaltenstherapie um eine anerkannte, wissenschaftlich fundierte Therapiemethode handelt. So haben mir z.B. die BKB und Herr Dr. Lion per Anwaltsschreiben vom 20.11.2019 mitgeteilt: „Soweit sie den verhaltenstherapeutischen Ansatz für verfehlt halten, so ist dieser gleichwohl nicht „ideologisch“, sondern beruht auf anerkannten Grundsätzen der (wissenschaftlichen) Verhaltenstherapie, so zum Beispiel im Hinblick auf Bindungstypen nach Ainsworth.“
Abgesehen davon, dass die Bindungstypen nach Ainsworth kein anerkannter Grundsatz der Verhaltenstherapie sind, habe ich nicht die Verhaltenstherapie per se als ideologisch oder zu unwissenschaftlich kritisiert, sondern nur die leitlinienwidrige Anwendung einer unter bestimmten Bedingungen für Jugendliche und Erwachsene geeigneten speziellen verhaltenstherapeutischen Methode (flooding, Extinktionstherapie, Konfrontationstherapie) auf einen Säugling. Dieser wurde in der sogenannten „Mäuseburg“ der KKG längere Zeit sich selbst überlassen und bekam – wie zu erwarten – große Angst. Diese Form von „Therapie“ halte ich für psychologisch und ethisch nicht zu rechtfertigen. Man kann auch sagen: Für dieses „Therapiemodul“ gab es keine vernünftige medizinische Indikation. Die KKG scheint das „Trennungstraining“ damit zu begründet zu haben, dass die ND von K. durch Trennungsangst verursacht und unterhalten wurde, und es daher notwendig war, die Trennungsfähigkeit von Mutter und Kind zu trainieren. Diese abnorme Sicht ist ideologisch begründet. Sie beruht offensichtlich auf irrationalen Annahmen der GNM Hamers und deren Rezeption und therapeutische Umsetzung bei ND durch Stemmann, Langer und Lion.
Die von der Großmutter von K. beklagte Selbstverletzung des Kindes wurde dabei bewusst in Kauf genommen. So beschreibt der Begründer des GBV die beim Trennungstraining zu erwartende Reaktion so: „Phase 1: nach der Verabschiedung schreit und kratzt das Kind wie toll. Es zieht sich in eine Ecke des Raums zurück und sucht Schutz an der Wand. Es nimmt keinerlei Kontakt mit seiner Umwelt, Umgebung auf und wehrt Zuwendung und Ablenkung durch andere Personen heftig ab.“ (Stemmann und Stemmann, 2002, S. 176) .
Bei K. und dessen Mutter hat das „Trennungstraining“ offensichtlich kurzfristigen zu schweren psychischen Schädigungen geführt, bei K. auch zu körperlichem Schaden (Aufkratzen der Kopfhaut). Mittel- und langfristige Schädigungen im Sinne einer posttraumatischen Belastungsstörung erscheinen möglich. Meines Wissens hat sich die Mutter bald nach Abbruch des Aufenthalts in der KKG in psychotherapeutische Behandlung begeben.
2.3 Medizinisch nicht notwendige Statusuntersuchungen
In der Abteilung für Pädiatrische Psychosomatik der KKG wird u.a. auch dann leitlinienwidrig Verhaltenstherapie an Kindern unter 3 Jahren durchgeführt, wenn diese bei der ärztlichen Statusuntersuchung starke Angst zeigen. Dazu erklärt der umstrittene Verhaltenstherapeut Dietmar Langer: „Es gibt Kinder, die im Lauf ihrer Geschichte eben aufgrund nehmen wir mal an von Krankenhausaufenthalten Angst vor Untersuchungen entwickelt haben, auch regelrechte Krankenhausangst entwickelt haben. Und wenn die dann bei uns sind, nutzen wir eben das Ritual „Untersuchung“, um diese Angst abzubauen. Wir machen dann Angstbewältigungstraining so gesehen. Dann untersuchen wir täglich, auch wenn´s medizinisch gar nicht notwendig wäre, und nach ein paar Tagen hat sich die Krankenhausangst aufgelöst.“ (Quelle: Audiomaterial im Bonusmaterial der DVD „Elternschule“, 9. Minute)
Das klingt zunächst plausibel, ist aber insofern problematisch, als wie beim „Trennungstraining“ auch hier nicht die sanfte VT-Methode der Systematischen Desensibilisierung angewendet wird, sondern der Angstreiz gleich in voller Ausprägung präsentiert wird. Nach dem Motto „Gelobt sei, was hart macht“ werden Säuglinge und Kleinkinder in dem Bestreben, sie stressresistent zu machen, aus meiner Sicht zu sehr – man könnte fast sagen: ohne Rücksicht auf Verluste – „in die Mangel genommen“. Dr. Lion macht diese Untersuchungen nach eigener Aussage im Film „Elternschule“ absichtlich nicht im Zimmer von Mutter und Kind, weil das Schutz bietet, sondern in einem Untersuchungszimmer. Der Film „Elternschule“ zeigt einen Zusammenschnitt aus mehreren solcher Untersuchungen, bei denen Dr. Lion absichtlich die psychische Belastung für das Kind erhöht (DVD, ab 7:29):
„Gut, Statusuntersuchung heißt: Wir gucken uns die Kinder an. Typischerweise eben nicht im Patientenzimmer, sondern bei uns im Untersuchungszimmer, weil es noch mal den Stress erhöht. Normalerweise Patientenzimmer ist so´n Schutzraum, da kann ich mich zurückziehen, ne, das kenn ich schon mittlerweile seit den letzten drei Tagen, ne, und jetzt hier in diesem Raum heißt erst mal: Stressimpulse gehen nach oben. Oft genug haben dann die Kinder dann gleich die Krise: Maama, Mamaa! (Lion äfft ein ängstlich nach seiner Mutter rufendes Kind nach.) In dem Moment bleiben Sie bitte cool. Ich sag immer den Leuten: Der wichtigste Gegenstand in diesem Raum ist dieser Hocker. Da setzen Sie sich nämlich gleich drauf, und je mehr Stress die macht, desto mehr rollen Sie zurück. Und es kann sein, dass Ihr Kind das so einfach nonchalant über sich ergehen lässt. Also, die ist nicht benannt nach Luzie, dem Schrecken der Straße, oder? Hallo! Wow, Du hast ja Power, die hast Du wahrscheinlich von Deiner lieben Mama, ne? Wir beide kennen uns schon. Gestern habe ich mit der Mama gesprochen, heute werde ich (Dich) untersuchen. Ich rede immer gerne erst mit den Kindern, damit die Kinder mitbekommen, o, jetzt geht’s um mich. Richtig, es geht jetzt um Dich, und ich werd Dich jetzt untersuchen mit meinem Stethoskop. Da sind zwei Stöpsel für mich, und der dritte Stöpsel, der ist für Dich. Hör ich, wie Dein Herz schlägt. Nein? War das ein Nein? Hast Du schon angedeutet, dass gleich die Stimmung kippt, ne? Man konnte schön sehen, wie die Unterlipppe nach vorn gezogen worden ist. Jetzt hör ich hinten. Ja, Moment, ich habe ernst mit Deiner lieben Mutter zu reden. Was wir jetzt gerade erlebt haben, das war total typisch. Das gehört zur Regulationsstörung. Sie kommen rein, ich begrüße Sie. Sie freundlich, ich freundlich, Kind wohl auch noch freundlich. In dem Moment, wo es zur Sache geht: wie auf den Knopf gedrückt, ne. Wie haben Sie sich gefühlt, als er so gejammert hat? (Mutter: schlecht). Das ist einfach ein Gefühl, das kann man gar nicht erklären, ne, also das kommt, ne? Das kommt, ja. Ich denke, das ist ein ganz normales elterliches Gefühl.“
Je mehr die Stress macht? Es ist Dr. Lion, der Stress macht, woraufhin das Kind lediglich eine zu erwartende Stressreaktion zeigt. Die Klinik nennt das verharmlosend eine Stressimpfung. Es sind befremdliche Szenen wie diese, die nicht nur einen sogenannten Shitstorm, sondern auch fachliche Kritik ausgelöst haben. Die Kinderärztin und Psychoanalytikerin Dr. Barbara von Kalckreuth schrieb dazu: „… In dieser Kinderklinik ist ein Kind ein gerissener Stratege, bedacht auf seinen Vorteil, egoistisch und rücksichtslos, ein Gegner, den man überwältigen muss. … Die anbiedernde Zuwendung bzw. Überwältigung durch Arzt – Kinderarzt! – und Schwester hat einen aggressiven, sadistischen Unterton. … Als Erfolg wird verbucht, wenn das Kind aufgibt. Dass dadurch ein Teil seiner Explorationsfreude, seiner kindlichen Neugier und damit später seine Fähigkeit zu Lernen zerstört wird, wird völlig ausgeblendet. Die Störung der Beziehung zwischen Eltern und Kind wird vom Team nicht als seelische Not verstanden. Es gibt keine Hilfe, nur kalte, akribisch dokumentierte Beobachtung, über die im Team spöttisch gesprochen wird. … Die Reaktion der Kinder auf diese Übergriffigkeit ist eigentlich nachvollziehbar und erwartbar: sie wehren sich, geben aber im Lauf der Zeit auf. Dies wird dann als Therapieerfolg gewertet. …“ https://tinyurl.com/Kalckreuth .
Zugespitzt formuliert (da die KKG schwerhörig ist und alle Kritik abwehrt): Es handelt sich bei der Station KJ3 der KKG nicht um eine Abteilung für Pädiatrische Psychosomatik, sondern um ein 3-Wochen-Mutter-Kind-Umerziehungslager. Dabei sollen aus Teufelchen Engelchen gemacht werden (s. im Flur der Station aufgehängte Zeichnung).
2.4 War die Mutter vor der Anreise hinreichend über das geplante Behandlungsprogramm aufgeklärt worden?
Die Mutter von K. war vor der Behandlung wegen der ND und gestörter Nachtruhe schon sehr erschöpft und hatte daher die Suche nach einer wirksamen Therapie ihrer Mutter überlassen. Diese war von Dr. Lion darüber aufgeklärt worden, dass es um Verhaltenstherapie (VT) und eine Veränderung des Verhaltens in mit Stress belasteten Situationen gehen würde. Davon, dass Mutter und Kind tagsüber viele Stunden und auch nachts getrennt werden sollten, das Kratzen nicht verhindert werden sollte, und auf eine Pflege und Behandlung der Haut möglichst ganz verzichtet werden sollte, war dabei (nach Auskunft der Mutter bzw. Großmutter und möglicherweise auch nach Aktenlage) nicht die Rede und wäre geeignet gewesen, die Mutter davon abzuhalten, mit ihrem erst 6 Monate alten Kind die Klinik aufzusuchen.
Auch wenn Mutter oder Großmutter sich im Internet über VT informiert hätten, hätten sie nicht gefunden, dass es in der VT üblich ist, Säuglinge von ihren Müttern zu trennen. Herr Dr. Lion hätte daher die Großmutter über die ungewöhnliche Behandlung von Säuglingen, die in der KKG praktiziert wird, konkret informieren müssen. Das hat er nicht getan. Entsprechend war sie unangenehm davon überrascht, dass ihr Kind häufig und für längere Zeit von ihr getrennt werden sollte und beim Kratzen nicht eingeschritten werden sollte. Herr Karpinski geht in seinem Gutachten auf dieses Problem nicht ein, wurde allerdings auch nicht von der ÄKWL dazu aufgefordert. Mit Schreiben vom 4.12.2018 hatte die Beschwerdeführerin der Gutachterkommission mitgeteilt: „bezugnehmend auf Ihr Schreiben vom 22.02.2018 möchte ich bitten noch folgendes in den Fragenkatalog an Herrn Dr. med. … aufzunehmen: Zu prüfen ist außerdem, ob die Aufklärungspflichten und Dokumentationen hinsichtlich der korrekten Aufklärung (der Kindesmutter) und Anamnese (des Kindes) korrekt ausgeführt wurden.“ Dieser Bitte ist die Kommission nicht gefolgt.
Im Gutachten heißt es (S. 11): „Bedauerlicherweise ist es nicht gelungen, die Mutter tatsächlich für ein bio-psychosoziales Modell der Krankheitsentstehung für ihren Sohn zu gewinnen.“ Aus meiner Sicht ist dies glücklicherweise nicht gelungen, denn es handelte sich nicht um ein nachahmenswertes Modell einer Behandlung, sondern die absurde Vorstellung, dass ein angebliches Trennungstrauma (in diesem Fall eine zu schnelle Geburt) die ND verursacht hat und deswegen eine Retraumatisierung durch die Trennung von Mutter und Kind vorzunehmen ist. „Insbesondere scheint es ihr nicht gelungen zu sein, die verhaltenstherapeutischen Elemente der Behandlung in der Weise als richtig zu vermitteln, dass sie sich tatsächlich auf die Behandlung einlassen konnte.“ Zum Glück ist dies nicht gelungen, da die Mutter psychisch zusammengebrochen ist, und die Großmutter telefonisch den Abbruch der angeblichen „Therapie“ von Mutter und Kind eingeleitet hat. Der Kindesmutter wurde dadurch möglicherweise erspart, was einer anderen Mutter (und nicht nur ihr) geschehen ist, die die Behandlung 2003 „durchgezogen“ hat und noch heute schwer darunter leidet: www.reimbibel.de/GBV-Erfahrungsbericht-2003.pdf . „Besonders sind es ihre eigenen Probleme und Bedenken, die es ihr schwer machen, sich auch nur vorübergehend von ihrem Kind zu trennen, nicht bearbeitbar geworden, weil die Behandlung noch gar nicht wirklich hatte beginnen können.“ Auch mit dieser psychologischen Ferndiagnose liegt der Gutachter daneben (s. weiter unten).
Dass die meisten Mütter (widerstrebend) in forcierte, dem jeweiligen Entwicklungsstand des Kindes nicht angemessene Trennungen einwilligen („Mäuseburg“), dürfte schlicht an dem ungeheuren Gruppendruck auf dieser Station liegen. Das Stammpersonal (Psychologe, Arzt, leitende Krankenschwester, Erzieherin, Sozialarbeiterin) arbeitet dort schon seit rund 30 Jahren zusammen und tritt geschlossen auf. Es stehen selbstsichere „Experten“ stark verunsicherten Müttern gegenüber, die verzweifelt nach Hilfe suchen. Wenn eine Mutter „schwach“ wird und Zweifel bekommt, steht sogar noch eine Mitarbeiterin des Vereins AuK zur Verfügung, die von eigenen Zweifeln und späteren Erfolgen berichten kann und zum Durchhalten auffordert. Seit 2008 hat dieser Verein einen Raum direkt auf der Station. Ich halte es nicht für völlig abwegig, dass einige Mütter, die diese „Behandlung“ erlitten haben und etliche Betrachter des Films „Elternschule“ den Eindruck bekommen haben, es hier eher mit einer pseudomedizinischen Sekte als mit einer normalen Abteilung einer Kinderklinik zu tun zu haben.
2.5 Kinderklinik Gelsenkirchen und Selbsthilfeverein AuK behaupten wahrheitswidrig, Allergien könnten in 87% der Fälle geheilt werden (Beispiele)
Pressestelle der KKG (Aufruf am 15.03.2017):
„Der psychosomatische Ansatz bei der Behandlung von Neurodermitis, Asthma, Allergien in der Kinderklinik Gelsenkirchen versprach Heilung – zumindest in 87 % der Fälle. Das schien geradezu unglaublich. Doch es funktionierte.“ https://web.archive.org/web/20170315030507/https://www.kjkge.de/Inhalt/Aktuelles_Presse/_Presse_Meldungen/AuK.php
Vortrag von Dr. Kurt-André Lion im Gemeindesaal Brandenbusch (Essen) im Mai 2018:
„Die Klinik behandelt seit 30 Jahren Kinder und Jugendliche, zunehmend auch Erwachsene, mit Allergien, Asthma und Neurodermitis. 87 Prozent der Betroffenen sind nach ein bis anderthalb Jahren gesund, wenn Sie auf Station Erlerntes konsequent umsetzen, erklären die Organisatoren der Veranstaltung.“
3. Zur Besorgnis der Befangenheit des Gutachters
3.1 Von der Großmutter von K. geäußerte Besorgnis
Mit Schreiben vom 04.12.2018 hat die Großmutter von K. der Gutachterstelle der ÄKWL u.a. mitgeteilt:
„Zum einen leitet Herr Karpinski eine Klinik, die selbst zum Netzwerk der Knappschaft (also des Trägers der Gelsenkirchener Klinik) gehört. … Zum anderen sind sich Herr Karpinski und der leitende Arzt der beschuldigten Abteilung, Herr Dr. Lion, persönlich bekannt und arbeiten in einer gemeinsamen Arbeitsgemeinschaft zusammen. Dieselbe Arbeitsgemeinschaft hat vor wenigen Tagen eine der insgesamt drei existierenden positiven Stellungnahmen zum Film „Elternschule“ herausgegeben, in dem sie die gezeigten Methoden der Klinik unbedingt verteidigt … Ich habe daher Anlass zur Befürchtung, dass Herr Karpinski die von mir erhobenen Vorwürfe sowie die Stellungnahme der Klinik nicht objektiv begutachten wird.“
Belegt wurden die geäußerte Befürchtung mit diesen beiden Links:
https://www.agpps.de/index.php/die-arbeitsgemeinschaft/organisationsstruktur ;
https://www.knappschaft.de/DE/ExpertenService/ProsperProGesund/Lausitz/Fliesstext2_Lausitz.html .
Herr Karpinski war 2017 einer der Vertreter der Netzwerkkrankenhäuser (zu denen aber nicht die KKG gehört). Die Knappschaft ist zu 72.5% Träger der Bergmannsheil und Kinderklinik Buer GmbH.
Herr Dr. Lion ist Gründungsmitglied der AGPPS. Seit einiger Zeit ist er nicht mehr Mitglied im Beirat der AGPPS, behauptet dies aber weiterhin auf der Webseite seiner Abteilung: „Gründungsmitglied der AGPPS (Arbeitsgemeinschaft Pädiatrische Psychosomatik) in der DGKJ (Deutsche Gesellschaft für Kinderheilkunde und Jugendmedizin). Dort im erweiterten Vorstand als wissenschaftliches Beiratsmitglied“: https://psychosomatik.bkb-kinderklinik.de/abteilung/leitung-und-team-lion-langer/ (Vita, Aufruf 6.10.2019)
Herr Karpinski ist Mitglied im Beirat der AGPPS und dadurch persönlich an der Stellungnahme der AGPPS zum Film „Elternschule“ beteiligt.
3.2 Vortrag von Dr. Lion am Klinikum Niederlausitz
Am 15.04.2015 hat Dr. Lion am Klinikum Niederlausitz einen Vortrag gehalten: „Neurodermitis aus psychosomatischer Sicht“. Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Klinikum Niederlausitz war damals und ist immer noch Dipl.-Med. Hendrik Karpinski. Die Einladung von Herrn Dr. Lion – vermutlich durch Herrn Karpinski – stellt aus meiner Sicht bereits eine Anerkennung von dessen umstrittener „psychosomatischer“ Behandlung von Säuglingen und Kleinkindern mit ND dar. Es erscheint mir unwahrscheinlich, dass Herr Karpinski bei Aussprechen der Einladung der Gelsenkirchener „Psychosomatik“ sehr kritisch gegenüber stand und ein Streitgespräch unter Fachleuten anstrebte.
4. Zum Gutachten von Herrn Karpinski
4.1 Fragen der ÄKWL an Herrn Karpinski
„1) Erfolgte die Behandlung der Neurodermitis des Patienten –insbesondere im Hinblick auf psychosomatisch-verhaltenstherapeutische Zusammenhänge – nach dem seinerzeit bestehenden, allgemein anerkannten fachlichen Standards der Kinder- und Jugendmedizin?
2) Nur für den Fall, dass sie einen Fehler feststellen: Sind dem Patienten – vorübergehende oder dauerhafte – gesundheitliche Nachteile entstanden, die auf die fehlerhafte Behandlung zurückzuführen sind? Wenn ja, welche?“
4.2 Einschlägige AWMF-Leitlinien
S2k-Leitlinie 028/041 – Psychische Störungen im Säuglings-, Kleinkind- und Vorschulter, aktueller Stand: 09/2015
„Herausgegeben von der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (DGKJP), der Bundesgemeinschaft Leitender Klinikärzte für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (BAG), dem Berufsverband der Ärzte für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (BKJPP), dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (bvkj), der Deutschen Gesellschaft für Neuropädiatrie (GNP), der Deutschen Gesellschaft für Sozialpädiatrie (DGSP), der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ),der Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK), der Deutschen Gesellschaft für Verhaltenstherapie (DGVT), der Deutschen Psychotherapeutenvereinigung (DPtV), der Deutschen Gesellschaft für Systemische Therapie, Beratung und Familientherapie (DGSF), der Vereinigung Analytischer Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeuten (VAKJP), dem Deutschen Verband der Ergotherapeuten (DVE), dem Deutscher Hebammenverband e.V.(DHV“.
Herr Dr. Lion hat nachweislich im Juli 2019 angegeben, sich an dieser Leitlinie zu orientieren: „Maßgebend für das Therapiekonzept sind die Leitlinien zu Diagnostik und Therapie von psychischen Störungen im Säuglings-, Kindes- und Jugendalter sowie die Leitlinien für eine pädiatrische Psychosomatik.“
Die letzte Fassung dieser Leitlinie gilt seit September 2015. Das Team von Dr. Lion verstößt bei seiner Diagnostik und Therapie – nicht nur im Fall K. – massiv gegen diese Leitlinie (s. weiter unten). Eine „Leitlinie für eine pädiatrische Psychosomatik“ konnte ich nicht finden.
Leitlinie Neurodermitis [atopisches Ekzem; atopische Dermatitis], Entwicklungsstufe: S2k, AWMF-Registernummer: 013-027,
Letzte Überarbeitung: 03/2015, Gültigkeitsdauer bis 05/2018. An dieser Leitlinie haben u.a. mitgearbeitet:
Werfel Thomas, Deutsche Dermatologische Gesellschaft
Ahrens Frank, Gesellschaft für Pädiatrische Allergologie und Umweltmedizin e.V.
Gieler Uwe, Deutsche Gesellschaft PM, APD
Kapp Alexander, Deutsche Gesellschaft für Allergologie und Klinische Immunologie
Nemat Katja, Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V.
Ott Hagen, Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin e.V.
Roecken Martin, Deutsche Dermatologische Gesellschaft
Schlaeger Martin, Berufsverband Deutscher Dermatologen e.V.
„Diese Leitlinie ist bestimmt für Fachärzte der Dermatologie, Kinder- und Jugendmedizin und alle Arztgruppen, zu deren Tätigkeit die Therapie der Neurodermitis gehört.“
Zitat: „Das chronische Krankheitsbild der Neurodermitis und die fehlende Heilbarkeit durch spezifische Maßnahmen verleiten häufig zur Anwendung von Therapieformen mit ungesicherter oder zweifelhafter Wirksamkeit.“ S. 6
Obwohl sich diese S2-Leitlinie explizit auch an Fachärzte für Kinder- und Jugendmedizin richtet, hat Herr Karpinski sie in seinem Gutachten nicht erwähnt.
S1 Leitlinie `Psychosomatische Dermatologie (Psychodermatologie)´, AWMF-Registriernummer 013/024 S1
https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/013-024l_S1_Psychosomatische_Dermatologie_2018-05.pdf
„Leitlinien der Dt. Dermatologischen Ges. (DDG), des Dt. Kollegium f. Psychosomatische Medizin (DKPM), der Dt. Ges. f. Psychotherapeutische Medizin (DGPM), Gesellschaft für Sexualwissenschaft (GSW), Arbeitsgemeinschaft für Katathymes Bilderleben und imaginative Verfahren in der Psychotherapie (AGKB)“ … Die Leitlinie richtet sich an die Dermatologen und die Fachkollegen des Gebietes Psychotherapeutische Medizin und verwandter Disziplinen sowie an Kollegen anderer somatomedizinischer Fächer, an Patienten und Kostenträger.“ (S. 1)
Einige für den Fall K. besonders relevante Passagen aus dieser Leitlinie (S. 15f):
„Neurodermitis ist eine multifaktorielle chronisch-entzündliche Hauterkrankung, bei der psychosomatische Kofaktoren eine bedeutende Rolle spielen.“
Für die KKG sind psychosomatische Faktoren bei der ND nicht Kofaktoren, sondern sie gelten als entscheidend für Entstehung, Verlauf und Therapie der ND.
„Bei ca. 20% der Neurodermitis-Patienten wird eine Indikation zur Psychotherapie gesehen. Auffällige Mutter-Kind-Beziehungen bei allen Neurodermitis-Eltern konnten entgegen den bisherigen Darstellung nicht aufrechterhalten werden.“ (S. 15)
Abweichend von dieser Leitlinie wird von der KKG bei 100% der ND-Patienten eine Indikation zur Psychotherapie sowie eine auffällige Mutter-Kind-Beziehung gesehen.
„In einer Metaanalyse konnte der signifikante Einfluss von Stress bei der Exazerbation der Neurodermitis verdeutlicht werden. Auch lifeevents, und psychosoziale Probleme (daily-hassles) können eine bestehende Neurodermitis auslösen.“
Nach Ansicht der KKG wird die ND durch traumatisierenden Stress verursacht. Davon ist in keiner der einschlägigen AWMF-Leitlinien die Rede.
Diese geringerwertige S1-Leitlinie hat Herr Karpinski seinem Gutachten zugrunde gelegt und dazu geschrieben:
„Der Leitlinie entsprechend kann von einer gesicherten Wirksamkeit von Psychotherapie bei der Neurodermitis ausgegangen werden, wobei nach der Datenlage der Verhaltenstherapie eine besondere Bedeutung zukommt. Meist wird diese als kognitive Verhaltenstherapie durchgeführt. Bei einem sechs Monate alten Kind versteht sich ein derartiger Zugriff selbstverständlich über den verhaltenstherapeutisch/systemischen Einfluss über die Mutter-Kind-Beziehung.“ (S. 6f)
Alle drei Leitlinien sprechen sich für eine Pflege der Haut sowie für lokale und systemische Behandlungen mit Medikamenten aus. Dr. Lion hält es für richtig, solche Behandlungen möglichst zu vermeiden und nimmt trockene, aufgekratzte und entzündete Haut als vorübergehend notwendig in Kauf. Schon dieser Verzicht auf die bei ND üblichen Behandlungsmethoden ist nicht leitliniengerecht. Gutachter Karpinski bemängelt dies nicht.
Alle drei Leitlinien akzeptieren psychosomatische und verhaltenstherapeutische Herangehensweisen und raten zur Beratung, eventuell auch therapeutischen Begleitung, von Eltern an ND erkrankter Kinder. Von Trennungsangst als Ursache der ND, „Trennungstraining“, Stressexposition oder „Stressimpfung“ als mögliche Behandlungsmethoden – dazu noch bei Säuglingen – ist in keiner dieser Leitlinien die Rede. Die Behandlung der ND durch Dr. Lion ist personell und methodisch weitgehend nahtlos aus dem GBV von Stemmann hervorgegangen, auch wenn dieser heute auf den Internetseiten der Pädiatrischen Psychosomatik nicht mehr genannt wird. Es handelt sich um eine zurecht umstrittene Außenseitermethode, die das meiste von dem, was in den o.a. Leitlinien empfohlen wird, nicht befolgt. Die Verfasser der o.a. Leitlinien sind sich darin einig, dass die ND nicht ursächlich behandelbar und daher nicht heilbar ist. Herr Dr. Lion vertritt auch in diesem wichtigen Punkt – wie schon sein Vorgänger Prof. Stemmann – einen entgegengesetzten Standpunkt. Auch dies wurde im Gutachten nicht als Problem angesprochen.
4.3 Aus der Zusammenfassung des Gutachtens
„Eine psychosomatische Behandlung der Neurodermitis des Säuglings sollte mit verhaltenstherapeutischen Interventionen insbesondere auch mit Interaktionsarbeit gemeinsam mit der Mutter stattfinden. Die Durchführung dieser Behandlung folgte der Aktenlage entsprechend nicht fehlerhaft sondern lege artis. Es können keine Behandlungsfehler erkannt werden. Insoweit kann auch von einem Gesundheitsschaden, der durch einen Fehler verursacht war, nicht gesprochen werden.“
Zu „lege artis“ schreibt Wikipedia (Aufruf 3.10.2019): „Die Regeln eines bestimmten Fachgebiets müssen allgemein, also durch eine Mehrheit der Experten, anerkannt sein. Das liegt nicht vor, wenn die Ansichten der Fachkreise auseinandergehen und die Regeln bisher noch keine allgemeine Anerkennung in der Wissenschaft gefunden haben.“ Solche Regeln gibt es bei der ND für die Behandlung von Jugendlichen und Erwachsenen mit psychischen Störungen, aber nicht für eine „psychosomatische“ Behandlung von Säuglingen. Herr Dr. Lion macht über weite Strecken einfach, was er für richtig hält und handelt dabei nicht gemäß der in Frage kommenden AWMF-Leitlinien zur Diagnostik und Therapie von ND.
4.4 Kritische Anmerkungen zu einigen Passagen des Gutachtens
Wenn eine Ärztekammer sich von einem Arzt gegen Honorar zu einem Beschwerdefall ein Gutachten erstellen lässt, sollte es nicht verwundern, wenn der Gutachter mehr Verständnis für das Verhalten und die Rechtfertigungsversuche seines Kollegen zeigt als für das Verhalten und die Vorwürfe des Patienten bzw. dessen Vertreters. Dass diese Tendenz im vorliegenden Fall extrem stark ausgeprägt war, soll (auch) anhand der folgenden Punkte erläutert werden.
4.4.1 Hat die Mutter des Patienten die Vorgehensweise der Klinik generell abgelehnt?
Die Mutter von K. war unstrittig schon bei Eintreffen in der KKG nervlich wegen der ND ihres Sohns und Störung des eigenen Schlafs stark angegriffen. Dass sie die Suche nach einer weiteren Behandlungsmöglichkeit ihrer Mutter überlassen hat, erscheint mir vernünftig. Die abwertenden Äußerungen von Herrn Dr. Lion und Herrn Karpinski, die ja beruflich jahrzehntelange Erfahrungen mit erschöpften Muttern haben dürften, halte ich daher für empörend und bin der Meinung, dass der psychische Zusammenbruch der Mutter am 12.4.2019 nicht die Folge einer mangelhaften Belastbarkeit oder Einsichtsfähigkeit der Mutter, sondern der von Dr. Lion zu verantwortenden Behandlungsmethode geschuldet war. Auch die „Schwankungen gegenüber den Maßnahmen der Klinik“ (S. 10) halte ich für eine nachvollziehbare Reaktion. Dass sie mit dem Inhalt des Vortrags von Herrn Dr. Lion am 12.4. etwas anfangen konnte, verpflichtet sie ja nicht, die gleichzeitige Trennung von ihrem Sohn für richtig zu halten. Sie hat das Konzept der Klinik nicht von Anfang an insgesamt abgelehnt.
Sehr ausführlich hat der Gutachter dargestellt, dass es dem Stand der Kunst entspricht, eine ND unter psychosomatischen Gesichtspunkten zu betrachten und auch verhaltenstherapeutisch zu behandeln. Gleichzeitig hat er eingeräumt, dass es keine Leitlinie für eine verhaltenstherapeutische Behandlung bei einem an ND erkrankten Kind gibt, schon gar nicht für die Behandlung eines Säuglings. Strittig war meines Erachtens zwischen Mutter und Behandlungsteam hauptsächlich die konkrete Form dieser Therapie mit einem Schwerpunkt auf der Trennungen von Mutter und Kind, bei denen dem Kind zuletzt sogar Schnuller und Handschuhe weggenommen wurden, und es in der „Mäuseburg“ ohne Trost durch eine Betreuungsperson mit weinenden und schreienden anderen Kindern konfrontiert wurde.
4.4.2 Fehldiagnose „Trennungsangst“
Bei K. sollte nicht in erster Linie die Hautkrankheit ND behandelt werden, sondern die bei ihm gar nicht vorhandene psychische Störung „Trennungsangst“. In seinem Arztbrief hat Dr. Lion bei dem Säugling K. „Neurodermitis bei Trennungsangst“ und „Störung des Schlaf-Wach-Rhythmus“ diagnostiziert. Trennungsangst wird in der KKG traditionell für die entscheidende Ursache der ND gehalten. In den Qualitätsberichten der Klinik von 2004 bis 2017 findet man nicht mehr die Diagnose „Neurodermitis“, sondern die ICD-10-Ziffer „F93“ (Psychische Störung). 2004 wurde unter Prof. Stemmann noch in 869 Fällen (!) Trennungsangst diagnostiziert und behandelt, 144 Kinder litten angeblich unter „Revierangst“. Siehe dazu: www.reimbibel.de/GBV-Qualitaetsberichte.htm . Die Ansicht, dass Asthma durch „Revierangst“ verursacht wurde, hatte schon Stemmann von Hamer übernommen und dazu 1999 im Eigenverlag ein über 500 Seiten starkes Buch verfasst, in dem 318 mal der Begriff „Revierangst“ vorkommt.
K. wurde von seiner Mutter als „sehr frohes, freundliches Kind außer nachts“ beschrieben. Laut einer Mitteilung der Großmutter an mich konnte K. bereits der Großmutter oder deren Mann problemlos bis zu drei oder vier Stunden überlassen werden, wobei dieser Zeitraum durch das Stillen begrenzt wurde. Trennungsangst scheint in der KKG bei jedem Patienten diagnostiziert zu werden, der an ND leidet, denn diese gilt der Klinik ja als Ursache und Verstärker der Erkrankung. Dabei ist mein Eindruck, dass beharrlich nach einem Trennungserlebnis gesucht und dieses auch „gefunden“ wird, indem vom verlorenen Schnuller bis zum Tod eines Angehörigen willkürlich eine große Zahl von unterschiedlichen Vorkommnissen als traumatisierendes Trennungserlebnis gewertet wird. Bei K. soll eine zu kurze Austreibungsphase bei der Geburt schuld gewesen sein: „Mir wurde gesagt, dass ich als Mutter schuld an der Neurodermitis sei, weil während des Geburtsvorgangs die Austreibungsphase zu schnell gewesen wäre und das Kind dadurch eine zu starke Bindung hätte, was das Trennungstraining notwendig mache.“ (s. Bericht der Mutter vom 4.7.2019 auf der Facebook-Seite „Elternschule – Die Informationsseite“ oder hier:
(Der Herrn Karpinski vorliegende Erfahrungsbericht der Mutter enthielt diese nur auf den ersten Blick seltsame Vermutung der KKG zur Verursachung der ND noch nicht. Tatsächlich führen Dr. Lion und Prof. Stemmann in einer gemeinsamen Veröffentlichung ähnliche Beispiele für angebliche Auslöser einer durch ein „Trennungstrauma“ bedingten ND aus: „Kaiserschnitt, Abstillen, Trennung vom Partner, Abgabe des Säuglings an die Großeltern, frühzeitiges außerhäusiges Arbeiten der Kontaktperson, Umzug in eine neue Umgebung…“ (Quelle: http://www.ugii.net/umwelt/schriften/03-eas-psychosomatik.html )
Möglichkeit 1: Die Mutter von K. ist nicht voll zurechnungsfähig und hat sich obige Aussage zusammenfantasiert.
Möglichkeit 2: In der KKG hat sich seit über 25 Jahren eine pseudomedizinische Glaubensrichtung etabliert, und K. und dessen Mutter sind nur zwei von vielen Opfern der „Pädiatrischen Psychosomatik“ dieser Klinik.
Dass K. in der „Mäuseburg“, d.h. in Abwesenheit einer vertrauten Bezugsperson und ohne Schnuller, geweint und geschrien hat, kann nicht als Zeichen einer Trennungsangst angesehen werden. Laut der AWMF-Leitlinie „S2k-Leitlinie 028/041 – Psychische Störungen im Säuglings-, Kleinkind- und Vorschulter, aktueller Stand: 09/2015“ (http://archive.is/4DCwq) soll die Diagnose „Angststörung“ erst ab einem Alter von 18 Monaten gestellt werden. (S. 102) Außerdem soll eine detaillierte und spezifische Diagnostik der Angststörungen durchgeführt werden (S. 103), was anscheinend auch nicht geschehen ist. Psychotherapie soll erst bei Kindern ab 3 Jahren durchgeführt werden.
Trennungsangst ist eine wichtige Unterform von Angststörungen bei Kleinkindern. Weder Herr Dr. Lion noch Herr Karpinski haben es für nötig gehalten, im Fall K. diese Leitlinie zu berücksichtigen. Da das Team von Herrn Dr. Lion in erster Linie (angebliche) psychische Störungen durch VT behandelt, ist es nicht zu entschuldigen, dass es – nicht nur im Fall K., sondern bei allen Kindern unter 3 Jahren – die o.a. Leitlinie ignoriert.
4.4.3 Fehlbehandlung durch Verhaltenstherapie bei einem Säugling
Dr. Lion stellt gleich im ersten Satz seiner Stellungnahme zur Beschwerde der Großmutter eine wahrheitswidrige Behauptung auf. Er schreibt: „Die Abteilung für Pädiatrische Psychosomatik arbeitet seit 25 Jahren in der Kinder- und Jugendklinik Gelsenkirchen (vormals Städtische Kinderklinik Gelsenkirchen) leitliniengerecht in Bezug auf psychotherapeutische Vorgehensweisen. um chronische, durch Stress unterhaltbare Störungs- und Krankheitsbilder von Kindern bereits bei Säuglingen positiv zu beeinflussen. Ziel dabei ist stets die Selbstheilungsmöglichkeiten des Kindes zu fördern.“
Wie schon festgestellt, ist die Gelsenkirchener „Psychosomatik“ nicht leitliniengerecht, denn sie ignoriert weitgehend Empfehlungen und verstößt gegen wichtige Regeln. Die Befangenheit des Gutachters zeigt sich auch darin, dass er nicht moniert, dass es in der „Pädiatrischen Psychosomatik“ der KKG üblich ist, schon Säuglinge verhaltenstherapeutisch zu behandeln. Aus der o.a. Leitlinie geht ja hervor, dass verhaltenstherapeutische Therapien erst ab einem Alter von 3 Jahren angeboten werden sollen (S. 106). Herr Karpinski behauptet dennoch: „Es kann klar eingeschätzt werden, dass die streitbefangene Behandlung nach den anerkannten fachlichen Standards der Kinder- und Jugendmedizin und pädiatrischen Psychosomatik erfolgt ist.“ (S. 10) Die durchgeführten Trennungen von K. und dessen Mutter erfolgten keineswegs nach anerkannten fachlichen Standards der Kinder- und Jugendmedizin oder der pädiatrischen Psychosomatik. Allerdings muss man zugunsten des Gutachters berücksichtigen, dass im Artikel von Lion et al. nicht von einem „Trennungstraining“, sondern verharmlosend nur von „Verbesserung der Stressbewältigungsfähigkeiten“, „Methoden aus Verhaltens- und Familientherapie“, „Abbau von ungünstigen Verhaltensmustern“ und „verhaltenstherapeutischen Interventionen“ die Rede ist. Offensichtlich soll die Fachwelt nicht erfahren, dass ein Schwerpunkt der „Therapie“ die Trennung von Mutter und Säuglin oder Kleinkind ist.
„Als Grundlage zum Verständnis der Neurodermitis auf psychosomatischer Grundlage“ zieht Herr Karpinski die „S1 Leitlinie `Psychosomatische Dermatologie (Psychodermatologie)´ AWMF-Registriernummer 013/024 S1“ heran. (S. 6) Die Fassung von 3/2018 spricht sich für VT bei ND aus, von Säuglingen oder Kleinkindern ist dabei aber nicht die Rede: „Psychotherapie: Die Wirksamkeit von Entspannung (autogenes Training) konnte gezeigt werden. Psychotherapeutische Behandlungen sowohl auf psychodynamischer wie kognitiver verhaltenstherapeutischer Grundlage sind offenbar in indizierten Fällen sowohl in der Einzel- wie auch Gruppentherapie sinnvoll. Schulungsmaßnahmen haben sich in einigen prospektiven, randomisierten Studien und einer Meta-Analyse als effektiver als die dermatologische RoutineBehandlung dargestellt. Die Wirksamkeit einer Verhaltenstherapie zur Behandlung des Juckreizes und der Kratzkontrolle konnte belegt werden. Psychopharmaka: scheinen ohne Effekt zu sein.“ (S. 15f) Diese Leitlinie bringt daher keine Erkenntnisse in Hinblick auf die Frage, ob es den Standards der Medizin entspricht, bei Säuglingen mit ND Mutter und Kind mehrmals täglich für längere Zeit voneinander zu trennen.
Herr Karpinski weist im Anschreiben zum Gutachten verharmlosend darauf hin, dass „es sich bei einer psychosomatischen Therapie für einen Säugling um ein Spezialfeld“ handeln würde. Das GBV zur Therapie von Allergien bei Kindern, das anfangs von Prof. Stemmann auch als „Gelsenkirchener Behandlungsmodell“ bezeichnet wurde, war und ist jedoch nicht nur eine spezielle, sondern eine als Behandlungsfehler zu klassifizierende Methode, die zurecht von keiner anderen Klinik und wohl auch nicht von niedergelassenen Ärzten praktiziert wird. Das GBV hat deshalb schon seit Jahrzehnten bei Fachleuten Kopfschütteln hervorgerufen, s. z.B.:
4.4.4 Die Wirksamkeit der ND-Therapie wurde bisher nicht wissenschaftlich nachgewiesen.
Im Jahr 2000 haben Stemmann und die Diplompsychologen Starzmann und Langer zwei wissenschaftlich völlig unzureichende Studien in einem Vereinsblatt „veröffentlicht“: „Wirksamkeit der Behandlung der Neurodermitis nach Prof. Dr. E.A. Stemmann“. Über diese Studien wurde auch von Stemmann und Stemmann (2002) in einem im Eigenverlag erschienenen Buch berichtet. Näheres dazu steht in meiner Chronik unter „Ende 2000“. Nach etwa 20 Jahren aufwändiger Be- bzw. Misshandlung von Kindern mit ND haben Lion et al. 2011 in einem im Internet zugänglichen Publikationsorgan behauptet, dass ihre „klinisch-psychosomatische Komplexbehandlung“ bei „chronischen Erkrankungen wie der Neurodermitis“ wirksam ist: „Insgesamt zeigt diese Studie die Wirksamkeit konsequent angewandter verhaltens- und familientherapeutischer Interventionen im stationären Setting mit einer nachstationären Unterstützungsphase und belegt damit die Bedeutung psychosomatischer Behandlungsansätze bei chronischen Erkrankungen wie der Neurodermitis.“ (K.A. Lion, D. Langer, E. A. Stemmann, H. Holling: Integrierte klinisch-psychosomatische Komplexbehandlung bei Kindern mit Neurodermitis – Eine Evaluationsstudie, päd (17) 2011, 202) https://psychosomatik.bkb-kinderklinik.de/psychosomatik/_media/medienberichte/Lion-Neurodermitis.pdf
Herrn Karpinski erkennt zwar „methodische Schwächen“ der Arbeit, kommt aber trotzdem zu dem Schluss: „Die Ergebnisse zeigen in exemplarischer Weise wie Effekte bei den Kindern über die Maßnahmen mit den Eltern zustande kommen können, wenn das Setting wirksam ist.“ (S. 8)
Meines Erachtens haben diese drei Studien gezeigt, dass die KKG nicht willens oder fachlich nicht in der Lage ist, zum GBV seit 1980 auch nur eine wissenschaftlich akzeptable Studie vorzulegen. Denn auch die dritte Studie hat keine Kontrollgruppe. Wer ein derart ungewöhnliches, teures und Familien psychisch sehr stark belastendes Verfahren bei 20.000 oder mehr Kindern und deren Familien anwendet, hat die Pflicht zu zeigen, dass seine Methode deutlich besser ist als die seiner bescheidener auftretenden Kollegen, die keine Heilung versprechen, aber immerhin das Leiden der erkrankten Kinder durch Cremes, Salben und Medikamente lindern. Es dürfte nicht unüberwindbar schwierig sein, einen traditionell arbeitenden Kollegen oder ein solches Krankenhaus zu finden, die bereit sind, an einer vergleichenden einjährigen Verlaufsuntersuchung teilzunehmen. Da eine solche Studie immer noch nicht vorliegt, kann auch noch nach 40 Jahren nur darüber spekuliert werden, wie hilfreich das GBV bei ND oder Asthma tatsächlich ist.
Aus den folgenden Gründen lässt sich aus der Studie von Lion, Langer, Stemmann und Holling (2011) nicht schließen, dass durch die dreiwöchige „stationäre Komplextherapie“ die ND der 15 behandelten Kleinkinder geheilt oder ungewöhnlich stark gebessert wurde:
a) Es handelt sich bei dieser Studie nicht um eine externe Evaluation durch die Universität Münster.
In seiner Stellungnahme hat Dr. Lion der ÄKWL mitgeteilt: „Die Wirksamkeit der von uns angewandten integrierten klinisch-psychosomatischen Komplexbehandlung (OPS 9-402.1) auf das Krankheitsbild einer Neurodermitis haben wir auch extern durch die Westfälische Wilhelms-Universität, Münster, evaluieren lassen, …“. Tatsächlich ist der vierte Autor der Studie, Prof. Heinz Holling vom Psychologischen Institut der Universität Münster, ein bekannter Experte für Statistik und Methodenlehre, der gerade – unter Verwendung einer Wartekontrollgruppe – eine methodisch einwandfreie experimentelle Studie zu Therapieeffekten bei ND vorgelegt hatte. Er hat anscheinend nur die statistische Prüfung der Studie übernommen, aber mit der Planung und Durchführung der Gelsenkirchener Studie, die in den Händen von Lion, Langer und Stemmann lag, vermutlich nichts zu tun gehabt. Meine entsprechende Nachfrage wollte er nicht beantworten:
Im Artikel von Lion et al. (2011) ist nur von einer „Zusammenarbeit mit der Westfälischen Wilhelms-Universität“ (S. 198) die Rede.
Mit Abmahnungsschreiben vom 20.11.2019 haben mir die Bergmannsheil und Kinderklinik Buer (BKB) und Dr. Lion jedoch mitgeteilt:
„Herr Prof. Holling war auch an den Inhalten der Studie mitbeteiligt. Er war bei Planung und Durchführung der Studie sogar räumlich anwesend und aktiv beteiligt, ihm lagen alle zugrunde liegenden Daten vor und er hat die Studie schließlich als „seine Studie“ mit abgesegnet.“
Sollte dies zutreffen, hat entweder Prof. Holling die Standards für eine Therapieerfolgsstudie nicht eingehalten oder seine Empfehlung hinsichtlich einer Kontrollgruppe wurde von der Klinik ignoriert. Leider war Prof. Holling nicht bereit, mir nähere Auskünfte zu geben: „ich möchte nicht in diese Debatte nicht involviert werden“ (Mail vom 6.8.2019). BKB auch Prof. Holling einer fachlichen Diskussion mit mir verweigert hat.
Es handelt sich auch bei Studie 3 und deren Bewertung durch die BKB und Dr. Lion um eine Täuschung der Öffentlichkeit. Ob dieser Täuschung eine betrügerische Absicht oder wissenschaftliche Naivität zugrunde liegt, sei zunächst dahingestellt. Diplom-Mediziner Karpinski hat die methodische Minderwertigkeit der Studie nicht erkannt und referiert in seinem Gutachten brav: „Zur Wirksamkeit der Therapie verweist die Klinik auf eine Evaluation der Westfälischen Wilhelms-Universität, Münster …“. (S. 2) Dies deutet darauf hin, dass er sich die Studie entweder nicht angesehen oder deren Minderwertigkeit nicht erkannt hat.
b) Der Zustand der Haut wurde nicht „blind“ beurteilt.
„Der Zustand der Haut wurde nach dem SCORAD-System vom aufnehmenden Arzt nach der international verbindlichen SCORAD-Bestimmung beurteilt.“ (S. 19) Der „aufnehmende Arzt“ dürfte Herr Dr. Lion oder ein anderer Mitarbeiter der Abteilung gewesen sein, der wusste, ob es sich um einen Ersttermin oder um einen Kontrolltermin nach einem Jahr handelt. Da die SCORAD-Bestimmung nicht unwesentlich vom Beurteiler abhängt und Ärzte der KKG an guten Ergebnissen interessiert sein dürften, sind systematisch auftretende Fehler bei der Beurteilung möglich. Für solche Beurteilungsfehler ist eine Absicht nicht notwendig. Herr Kasperski hat diese methodische Schwäche der Studie nicht bemerkt oder sie ignoriert.
c) Die Studie berichtet nicht über Heilungen.
Schon 1987 hat Prof. Stemmann im Titel eines Buchs behauptet, die ND sei heilbar. Viele seiner Vorträge wurden unter dem Titel „Allergien sind heilbar“ angekündigt, seit spätestens 2008 und mindestens bis 2018 auch Vorträge von Herrn Dr. Lion.
In einer Presseerklärung der KKG hieß es 2017: „Der psychosomatische Ansatz bei der Behandlung von Neurodermitis, Asthma, Allergien in der Kinderklinik Gelsenkirchen versprach Heilung – zumindest in 87 % der Fälle. Das schien geradezu unglaublich. Doch es funktionierte.“ https://web.archive.org/web/20170315030507/https://www.kjkge.de/Inhalt/Aktuelles_Presse/_Presse_Meldungen/AuK.php
Diese Behauptung stand noch am 12.6.2020 auf einer Internetseite der Klinik: www.kjkge.de/Inhalt/Aktuelles_Presse/_Presse_Meldungen/AuK.php . Siehe auch: www.archive.is/vlPwS . Ein Vortrag von Dr. Lion bei einer kirchlichen Einrichtung wurde 2017 wie folgt angekündigt: „Die Klinik behandelt seit 30 Jahren Kinder und Jugendliche, zunehmend auch Erwachsene, mit Allergien, Asthma und Neurodermitis. 87 Prozent der Betroffenen sind nach ein bis anderthalb Jahren gesund, wenn Sie auf Station Erlerntes konsequent umsetzen, erklären die Organisatoren der Veranstaltung.“ https://www.lokalkompass.de/essen-sued/c-ratgeber/ueber-allergien-und-ihren-zusammenhang-mit-der-psyche-informiert-ein-vortrag-in-bredeney_a760068
Diesen wahrheitswidrigen Behauptungen, die auch vom Verein „Allergie- und umweltkrankes Kind e.V.“ verbreitet wurden (zu diesem für die Anwerbung von Patienten aus ganz Deutschland wichtigen Verein siehe: www.reimbibel.de/GBV-AuK-Allergie-und-umweltkrankes-Kind.pdf ), stehen drei methodisch äußerst schwache Studien gegenüber, die nicht über Heilungen, sondern über Besserungen des Hautzustands nach einem Jahr berichten. Es ist daher festzustellen, dass die KKG seit Jahrzehnten der Öffentlichkeit nicht vorhandene großartige Heilungserfolge vortäuscht. Herr Karpinski hat dies nicht bemerkt oder ignoriert diese Tatsache.
d) Die Studie enthält keine Kontrollgruppe.
Bei Kindern im Alter von 1 bis 5 Jahren ist in erheblichem Umfang mit Spontanremissionen zu rechnen, die – wie z.B. bei einer Grippe – unabhängig von der jeweiligen Behandlung auftreten. „Bei 60 bis 80 Prozent der erkrankten Säuglinge und Kleinkinder geht die Neurodermitis spätestens zum Schulbeginn entweder zurück oder hat sich stark gebessert.“ https://www.allergieinformationsdienst.de/krankheitsbilder/neurodermitis/verbreitung.html#c191681
Es kann daher nicht geschlossen werden, dass die bei vielen Kindern beobachteten Besserungen auf die dreiwöchige Behandlung und dadurch ausgelöste Veränderungen im Verhalten von Mutter und Kind zurückzuführen sind. Es bleibt unklar, ob die beobachteten Besserungen schwächer, gleich stark oder stärker waren als bei einer konventionellen Behandlung von Kleinkindern. Es kann auch nicht gesagt werden, ob eine einzelne Komponente der komplexen Therapie einen besonders starken Effekt gehabt hat. Allerdings erscheint es wahrscheinlich, dass sich die Ernährungsumstellung auf den Hautzustand einiger Kinder positiv ausgewirkt hat, da einige der Kinder möglicherweise auf ein oder mehrere Nahrungsmittel, die eliminiert wurden, allergisch waren. War dieser Effekt stark, ist anzunehmen, dass die Methoden, durch die Stress langfristig reduziert werden sollte, einen entsprechend geringeren Anteil an dem – falls überhaupt vorhanden – positiven Therapieerfolg hatten. Ein wesentlicher Teil der vermeintlichen Therapieeffekte stammt, auch bei konventionellen Behandlungen, daher, dass die ND zu erheblichen Schwankungen im Verlauf neigt, und Kinder wie im Fall K. bevorzugt dann Ärzten vorgestellt werden, wenn die Symptomatik besonders stark ist.
Herr Karpinski hat das Fehlen einer Kontrollgruppe bemängelt. Dies hat ihn aber nicht daran gehindert, die Studie positiv zu bewerten. Es zeigten sich „bei den behandelten Paaren deutliche Verbesserungen, die deutlich hinausgehen über den natürlichen Verlauf einer atopischen Dermatitis“. In der Tat haben Lion et al. deutliche Verbesserungen beschrieben. Ob diese über einen „natürlichen Verlauf“ hinausgehen, lässt sich nicht sagen, da es in Deutschland kaum noch vorkommen dürfte, dass eine mindestens mittelschwere ND überhaupt nicht behandelt wird. Lion et al. geben in ihrer Zusammenfassung „Persistenzquoten von 40-80%“ an. Wie hoch die Persistenzquote in ihrer eigenen Studie ist, verraten sie nicht. Und offensichtlich litten die meisten Kinder nach einem Jahr immer noch unter ND (SCORAD-Mittelwert = 26,53) und nur wenige Kinder werden symptomfrei gewesen sein.
e) Intransparente und pseudogenaue Darstellung der SCORAD-Werte
Lion et al. präsentieren zu den SCORAD-Mittelwerten von T1 und T2 eine Grafik. Die dahinter stehenden 2 x 15 Einzelwerte werden (vorsichtshalber?) nicht bekannt gegeben. Der Leser kann daher nur grob schätzen, wie viele Kinder nach einem Jahr symptomfrei waren. Stattdessen wird eine Genauigkeit der Diagnostik und Statistik vorgetäuscht, indem der Durchschnitt der SCORAD-Werte auf zwei Stellen hinter dem Komma genau angegeben wird.
f) Selektion der Stichprobe
Zurecht hat Herr Karpinski bemängelt, dass nicht klar ist, wie Lion et al. zu ihrer Stichprobe gekommen sind. Im Jahr 2010 hat die KKG etwa 200 Kinder mit ND für jeweils drei Wochen aufgenommen. Es erscheint mir unwahrscheinlich, dass alle diese Kinder nach einem Jahr wieder vorgestellt wurden, denn viele Familien wohnten weit von Gelsenkirchen entfernt. Vor allem Eltern, deren Zufriedenheit mit der Klinik und dem Verlauf der ND vergleichsweise gering war, werden nicht alle erneut nach Gelsenkirchen gereist sein. Insofern könnte allein schon durch diesen Umstand ein Selektionseffekt zugunsten des berichteten Erfolgs vorgelegen haben.
g) N=15
Dass nur 15 Kinder untersucht wurden, hat vor allem den Nachteil, dass nicht ermittelt werden konnte, ob die Compliance beim AT oder bei der Ernährungsumstellung, die alles andere als selbstverständlich ist, mit dem Grad der Besserung des Hautzustands korreliert werden konnte. Die geringe Größe der Stichprobe halte ich noch für akzeptabel. Es entspricht aber nicht den wissenschaftlichen Standards, dass die Autoren verschwiegen haben, wieso gerade diese 15 Kinder für die Untersuchung ausgewählt wurden. Außerdem wurde nicht selbstkritisch angemerkt, dass nur Kinder untersucht wurden, deren Mütter nach einem Jahr bereit waren, zu einer Nachuntersuchung nach Gelsenkirchen zu kommen. Unter diesen Kindern dürfte Kinder mit einem enttäuschenden Verlauf unterrepräsentiert sein.
h) Fehlende Daten zur Compliance
Lion et al. behaupten kühn: „Nach dem Klinikaufenthalt setzen die Eltern das für sie erarbeitete Behandlungsprogramm zu Hause fort (z.B.tägl. autogenes Training, Verstärkerentzug bei Krankheitsverhalten, Strukturtherapie, Maßnahmen zur Stärkung der Autonomie, Ernährungsumstellung).“ (S. 198) Entscheidend für die angebliche „Selbstheilung der Neurodermitis“ ist laut Stemmann und Lion, dass das von der Mutter bei ihrem dreiwöchigen Aufenthalt in der Klinik Gelernte zuhause stetig fortgesetzt wird. Vor allem dem AT, der Umstellung der Ernährung auf eine stark gemüsehaltige Diät und der „liebevoll-konsequenten Erziehung“ wird dabei eine große Bedeutung zugeschrieben.
In der Klinik wird den Müttern werktäglich ein AT von einem Arzt oder einer Ärztin „verabreicht“. Sie müssen nur zum Übungsraum kommen und sich hinlegen. Viele schlafen dabei ein. Sie üben sich außerdem darin, auf Schreien, Jammern und Kratzen nicht mehr zu reagieren. Sie werden (auf ausnahmsweise tatsächlich wissenschaftlich fundierte Weise) zum Joggen angeleitet. Den Kindern wird von der Klinik die empfohlene Kost vorgesetzt. Zuhause soll das fortgesetzt werden, das AT auch vom Vater praktiziert werden. Inwieweit es den Eltern und Großeltern tatsächlich gelingt, ihr Verhalten im Sinne des GBVs zu verändern, ist fraglich. Lion et al. schweigen dazu, und auch sonst habe ich zu diesem wichtigen Punkt noch nichts von der Klinik gesehen.
Bei freiwilligen AT-Kursen gibt es Abbruchquoten von über 30%. Der Nutzen des ATs bei körperlichen Erkrankungen von Erwachsenen dürfte wohl eher mäßig sein. Inwieweit sich ein von Müttern regelmäßig praktiziertes AT günstig auf Kinder mit ND auswirkt, ist völlig unbekannt. Von Müttern mit Schulkindern, die an Asthma oder ND erkrankt waren, habe ich in Gelsenkirchen regelmäßig gehört, dass sie leider nicht dazu gekommen seien, das AT zuhause regelmäßig durchzuführen. Bei Männern, die sich auf das AT einlassen, dürfte es sich ohnehin um seltene Exemplare handeln.
Die neue Kost macht den Müttern viel zusätzliche Mühe, wird den meisten Kindern nicht schmecken und macht sie in Kindergarten und Schule zu Außenseitern. Auch hier dürften viele Mütter den Empfehlungen gar nicht oder nur zeitweise oder nur teilweise folgen. Auch beim Jogging und der konsequenten Nichtbeachtung bestimmter Verhaltensweisen des Kindes ist mit mangelnder Compliance zu rechnen. Herr Karpinski spricht in seinem Gutachten das Compliance-Problem nicht an, scheint es nicht für ein tatsächliches Problem zu halten.
i) Fehlende Daten zur Gewichtsentwicklung
Spätestens seit 2005 steht der Vorwurf im Raum, das GBV würde Kinder schädigen: „Vor allem vor der Gelsenkirchener Diät warnen die Fachärzte. „Die ist Unsinn. Nahrungsmittelallergien spielen nur bei einem Drittel der Kinder eine Rolle, die Rundumschlagsdiät selbst ist das Gefährliche“, sagt Dermatologe Höger. Stemmann bestreitet, dass es je zu Problemen gekommen sei. Höger dagegen erklärt, er habe Kinder behandelt, „die als Folge dieser Diät unterernährt und in ihrer Entwicklung deutlich zurückgeblieben waren“. https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-39613469.html Doch Daten zur Gewichtsentwicklung sucht man bei Lion et al. vergebens. Herrn Karpinski scheint nicht klar zu sein, dass die verordnete Kost zu Problemen führen könnte. Jedenfalls spricht er diesen Punkt in seinem Gutachten nicht an. Falls mein Eindruck richtig ist, dass die KKG bei allen Kindern mit ND eine starke Umstellung der Ernährung verordnet, wäre auch dies nicht leitliniengerecht, da nur bei etwa einem Drittel der Patienten eine Nahrungsmittelallergie zu erwarten ist, und keine Fachgesellschaft eine Umstellung der Ernährung bei allen ND-Patienten empfiehlt.
5. Zusammenfassende Bewertung des Gutachtens
Die schon von der Großmutter von K. befürchtete Befangenheit des Gutachters wird durch die Einladung an Herrn Dr. Lion, am Klinikum des späteren Gutachters über seine Arbeit vorzutragen sowie das Gutachten selbst bestätigt. Herr Karpinski hat etliche für eine faire Begutachtung wichtige Tatsachen nicht gekannt oder ignoriert. Dies gilt vor allem für
.* die umstrittene Geschichte der heutigen Abteilung für Pädiatrische Psychosomatik (an der Dr. Lion beteiligt war und die weiterhin wirksam ist),
.* Herrn Karpinskis Nichtbeachtung der wichtigsten Leitlinie für die Diagnostik und Therapie psychischer Störungen bei Säuglingen,
.* seine im Endergebnis positive Bewertung der methodisch sehr schwachen Studie von Lion et al. (2011) und
.* seine Unfähigkeit oder Unwilligkeit zu erkennen, dass die KKG Scharlatanerie betreibt, indem sie Heilungen durch ihren Therapieansatz nur vortäuscht.
6. Nachtrag
Die obige Stellungnahme haben sowohl die Großmutter des Säuglings K. als auch ich selbst der ÄKWL zugestellt. Leider ist es beim Abschlussgutachten durch eine Juristin nicht berücksichtigt worden. Die Juristin hat festgestellt, es habe kein Behandlungsfehler vorgelegen. Zu einer gegensätzlichen Einschätzung ist jedoch im Auftrag des MDK BB eine Dermatologin gekommen: www.kinderklinik-gelsenkirchen-kritik.de/MDKBB-GA.pdf .
23.10.2018, „Harsche Kritik und großes Lob gibt es für die Arbeit der Kinder- und Jugendklinik am Bergmannsheil Buer, wie eine Film-Dokumentation sie zeigt.“ https://web.archive.org/web/20200113080541/https://www.waz.de/staedte/gelsenkirchen/scharfe-kritik-an-film-ueber-therapie-in-kinderklinik-in-buer-id215636445.html
23.10.2018, Kritik des Kinderarztes Dr. Herbert Renz-Polster
am „Trennungstraining“ der Kinderklinik Gelsenkirchen
www.kinder-verstehen.de/mein-werk/blog/elternschule-therapie-in-not/
25.10.2018, Der Standard: „SHITSTORM „Der ist ja der Boss“: Debatte über den Film „Elternschule““ „Gegner und Befürworter des deutschen Dokumentarfilms liefern sich eine emotionale Debatte, und auch Medien und Experten melden sich zu Wort. Eine Zusammenschau“ www.derstandard.de/story/2000089986658/der-ist-ja-der-boss-debatte-ueber-den-film-elternschule
25.10.2018, Elternschule: Kinderschutzbund zum Film „Elternschule“
„Der Film „Elternschule“ dokumentiert die Behandlung psychosomatisch erkrankter Kinder und Kleinstkinder. Nach Einschätzung des DKSB zeigt er einige verzweifelte Mütter, die in der Klinik lernen, dass eine Eltern-Kind-Beziehung eine Kampfbeziehung ist und dass sie möglichst hart zu ihren Kindern sein sollen. Einzelne Kinder werden zudem als „egoistische Strategen und Taktiker“ öffentlich vorgeführt.“
www.dksb.de/de/artikel/detail/elternschule-kinderschutzbund-zu-der-umstrittenen-erziehungs-doku/
25.10.2018, Positive Stellungnahmen zum Dokumentarfilm „Elternschule“ in der ZEIT („Was für ein Gebrüll!“)
„Dietmar Langers Ansatz ist sehr hilfreich und evidenzbasiert“ Karen Krause, Bundesvereinigung Verhaltenstherapie im Kindes- und Jugendalter
„Es handelt sich dabei um wissenschaftlich sehr gut überprüfte Methoden, die keinesfalls dazu führen, dass die Bindung gestört wird.“ Prof. Silvia Schneider, Klinische Kinder- und Jugendpsychologie, Ruhr-Universität Bochum
26.10.2018 (Aufruf der Webseite) , Frauke Döllekes (AuK) glaubt, an der Selbstheilung von Neurodermitis und Asthma mitgewirkt zu haben
„Alles theoretische Wissen ist gut, aber die praktische Umsetzung des Erlernten folgt zu Hause. Denn: Die Selbstheilung dauert im Schnitt ein bis anderthalb Jahre. Wenn die betroffenen Familien das Erlernte Wissen liebevolle konsequent umsetzen, haben sie Erfolg. Die Kinder werden gesund. Woher ich das weiß? Wir haben es alle, die wir dem Verein angeschlossen sind, erlebt: Wir haben gesehen und aktiv mitgewirkt, dass die Selbstheilung funktioniert.“ https://web.archive.org/web/20181026071144/https://www.allergie-und-umweltkrankes-kind.de/neurodermitis-asthma-allergien-ade/
Wenn das Kind nicht nach anderthalb Jahren gesund ist, sind dann die Eltern daran schuld? Hat die KKG die „Selbstheilung“ des Kindes gefördert? 27.10.2018 (Aufruf der Webseite)
Kinderklinik Gelsenkirchen über die Therapie psychosomatischer Krankheiten
„Die Abteilung für Pädiatrische Psychosomatik, Allergologie und Pneumologie der Kinder- und Jugendklinik Gelsenkirchen beschäftigt sich seit fast 30 Jahren mit der Behandlung chronischer psychosomatischer Erkrankungen sowie mit Verhaltensauffälligkeiten von Säuglingen, Kindern und Jugendlichen. Aus diesem umfassenden Erfahrungsschatz heraus und in Verbindung modernster medizinischer und therapeutischer Erkenntnisse und Lehren, entwickelte die Abteilung ein nachweislich sehr erfolgreiches Behandlungskonzept, das in dieser Form nur in der Kinder- und Jugendklinik Gelsenkirchen angeboten wird: die Multimodale 3-Phasen-Therapie. … Die Verhaltensmodifikation erfolgt auf der Basis eines multifokalen Therapieansatzes, welcher standardisierte und modulförmig eingesetzte Therapiebausteine wie Stressimpfungstraining, Entspannungsverfahren, systemische und kognitive Therapie, Verhaltenstherapie, Strukturtherapie, Bindungs- und Trennungstraining, Ernährungstherapie usw. beinhaltet.“ https://web.archive.org/web/20181027163052/https://psychosomatik.bkb-kinderklinik.de/therapie/multimodale-3-phasen-therapie-lion-langer/ (lange Ladezeit)
Erfreulicherweise hat das „Gelsenkirchener Modell“ bisher keine Nachahmer gefunden. Das von der Kinderklinik inspirierte „Schwelmer Modell“ scheint jedenfalls weder Hamer nahe zu stehen noch ein „Trennungstraining“ oder ein „Stressimpfungstraining“ durchzuführen.
Die Leiter der Abteilung für Pädiatrische Psychosomatik waren stolz auf eine fast 30-jährige Erfahrung, gaben aber bald den Namen ihres langjährigen Chefs, Prof. Ernst August Stemmann, nicht mehr an und zitieren auch nicht mehr dessen Bücher über Asthma (1999) und Neurodermitis (2002). Warum?
Oktober 2018 (Aufruf der Webseite)
Kinderklinik: Hintergrund-Informationen zum Film „Elternschule“
„Die Abteilung für Psychosomatik arbeitet auf der Basis wissenschaftlicher Leitlinien – den sogenannten AWMF-Leitlinie: Psychische Störungen im Säuglings-, Kleinkind- und Vorschulalter.“ In der Verhaltenstherapie wird bei damit einverstandenen Erwachsenen die Methode des Flooding (Reizüberflutung) verwendet. Dabei werden die Patienten in Begleitung des Therapeuten extreme Angst auslösenden Situationen ausgesetzt. Sie werden sorgfältig darauf vorbereitet, zum Teil durch ein Psychopharmakon unterstützt und können jederzeit abbrechen. In der Kinderklinik kommen Säuglinge und Kleinkinder zu anderen verzweifelt schreienden Kindern in die „Mäuseburg“, wo sie auf nicht reagierendes, ihnen zunächst weitgehend unbekanntes Personal treffen. Meines Wissens führt nur die Kinderklinik in Buer eine solche leitlinienwidrige „Therapie“ bei Kindern unter drei Jahren durch. Von „Stressimpfung“ und „Trennungstraining“ ist in den AWMF-Leitlinien nicht die Rede, und Trennungsangst soll erst ab 18 Monaten diagnostiziert werden.
„Auch bei therapeutischen Maßnahmen wie Schlaf- oder Trennungsübungen werden die Kinder nie alleine gelassen, sondern durchweg von erfahrenen Therapeuten und Pflegekräften begleitet.“ https://www.kjkge.de/Inhalt/Aktuelles_Presse/_Presse_Meldungen/Infos_fuer_Journalisten.php
Über das nächtliche Begleiten schrieb 2019 eine Mutter, die 2003 am GBV teilgenommen hatte:
„Am nächsten Morgen erzählten mir die Schwestern kurz von der Nacht. Wie hartnäckig F. doch sei, eine „harte Nuss“. Sie würden aber angemessene Maßnahmen ergreifen. Sie sagten mir, wie ich dann auch vorgehen solle, sollte es auch nach dem Aufenthalt nochmal zu „Schwierigkeiten“ nachts kommen. Licht anmachen, sie aus dem Bett nehmen, auf den kalten Wickeltisch legen und ihr ein Fieberthermometer in den Po schieben. Anschließend solle ich sie wieder ins Bett legen und allein im Dunkeln zurücklassen. So würden Babys schnell verstehen, dass nächtliches Weinen nur unangenehme Folgen hat und schnell Ruhe geben.“ https://tinyurl.com/BabyVerdachtNeurodermitis Lügt diese Mutter? Will sie sich aus irgendwelchen Gründen an der KKG rächen? Oder fanden solche „Verhaltenstherapien“ tatsächlich in der KKG statt?
Oktober 2018 (?), Die Filmdokumentation „Elternschule“ wird als DVD angeboten (118 min.) www.buecher.de/shop/dokumentationen/elternschule/elternschuledvd/products_products/detail/prod_id/55117900/
Oktober 2018, Lena Mandler startet eine Petition gegen die „Elternschule“
Sie fordert ein Verbot der Ausstrahlung des Films „Elternschule“ und eine Untersuchung der Klinik.Der Aufruf erhält in relativ kurzer Zeit 22.722 Stimmen. www.openpetition.de/petition/online/ausstrahlungsende-des-films-elternschule
02.11.2018, Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie e.V. zum Film „Elternschule“
„Die in dem Film dargestellten Behandlungsmethoden zum Üben von Trennungssituationen und zur Schlafanbahnung, die in der Klinik eine lange, sich auch auf andere psychosomatische und somatische Erkrankungen und Störungen erstreckende Tradition haben, sind so hingegen weder wissenschaftlich evaluiert (Publikationen der Kinderklinik Gelsenkirchen) noch vertretbar. Sie sind aus unserer Sicht als klinisch und ethisch bedenklich zu werten und können im schlimmsten Fall dem Kind mehr schaden als nutzen. … Generell bedarf die Behandlung von psychischen Störungen von Kindern, insbesondere im Kleinkindalter, eines umfassenderen Konzeptes und einer fundierten kinderund jugendpsychiatrischen und –psychotherapeutischen Expertise.“
http://www.dgkjp.de/images/files/stellungnahmen/2018/2018_11_02Stellungnahme_Elternschule_final.pdf
02.11.2018, Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Systemische Therapie, Beratung und Familientherapie zu dem Dokumentarfilm „Elternschule“
“Als größte systemische Fachgesellschaft fühlen wir uns zu einer Stellungnahme aufgefordert, da der verantwortliche Psychologe Dietmar Langer wie auch die Klinik selbst, sich darauf berufen, „auch systemisch“ zu arbeiten. In dem gezeigten Einblick in die Arbeit des Gelsenkirchener Teams vermögen wir jedoch nichts Systemisches zu erkennen und distanzieren uns in aller Deutlichkeit von dem Vorgehen in der Psychosomatischen Abteilung der Kinderklinik. … In den gefilmten Sequenzen der stationären Therapie in der Kinder- und Jugendklinik Gelsenkirchen zeigt sich die systemische Haltung in keiner Weise. Es wird vielmehr das scheinbare Versagen der Eltern im „Kampf“ gegen die Kinder in den Vordergrund gestellt. Dabei wird den Eltern kein Raum geboten, eigene Vorstellungen von Lösungen zu entwickeln oder sich ihrer eigenen Ressourcen bewusst zu werden. Sie erhalten Frontalunterricht von Experten, die Ihnen aufzeigen, welche Fehler sie in der Vergangenheit machten und was sie stattdessen in Zukunft zu tun haben.“ https://www.dgsf.org/themen/stellungnahmen-1/stellungnahme-zum-dokumentarfilm-elternschule
06.11.2018, Umstrittener Film „Elternschule“: „Die Kinder sind in maximaler Not.“ Karl Heinz Brisch im Gespräch mit Ute Welty
„Er habe sich nicht vorstellen können, dass in einer deutschen Kinderklinik kleine Patienten in dieser Art und Weise behandelt würden, sagte der Leiter der Abteilung Pädiatrische Psychosomatik und Psychotherapie an einer Kinderklinik der Ludwig-Maximilians-Universität im Deutschlandfunk Kultur.“ https://www.deutschlandfunkkultur.de/umstrittener-film-elternschule-die-kinder-sind-in-maximaler.1008.de.html?dram:article_id=432431
07.11.2018, Psychoanalytikerin Dr. med. Barbara von Kalckreuth
„… In dieser Kinderklinik ist ein Kind ein gerissener Stratege, bedacht auf seinen Vorteil, egoistisch und rücksichtslos, ein Gegner, den man überwältigen muss. … Die anbiedernde Zuwendung bzw. Überwältigung durch Arzt – Kinderarzt! – und Schwester hat einen aggressiven, sadistischen Unterton. … Als Erfolg wird verbucht, wenn das Kind aufgibt. Dass dadurch ein Teil seiner Explorationsfreude, seiner kindlichen Neugier und damit später seine Fähigkeit zu Lernen zerstört wird, wird völlig ausgeblendet. Die Störung der Beziehung zwischen Eltern und Kind wird vom Team nicht als seelische Not verstanden. Es gibt keine Hilfe, nur kalte, akribisch dokumentierte Beobachtung, über die im Team spöttisch gesprochen wird. … Die Reaktion der Kinder auf diese Übergriffigkeit ist eigentlich nachvollziehbar und erwartbar: sie wehren sich, geben aber im Lauf der Zeit auf. Dies wird dann als Therapieerfolg gewertet. …“ https://tinyurl.com/BvKalckreuth .
08.11.2018, Dr. Renz-Polster: Elternschule – Wer hat die Filmrollen vertauscht? „Und jetzt auf einmal werden auch diejenigen richtig wach, die zuvor KEINE FRAGEN hatten. Jetzt auf einmal beginnt man mit den Recherchen. Nicht zu dem Film, versteht sich – man hat ja eine ganz andere Version im Kopf – sondern zu dessen KritikerInnen: Was sind das für seltsame Leute, die diesen Film schlecht finden? Was ist überhaupt deren Expertise? Von wem werden sie aufgewiegelt? Sind es nicht Sonderlinge, ja, vielleicht sogar AnhängerInnen einer US-amerikanischen Sekte?“ https://www.kinder-verstehen.de/mein-werk/blog/elternschule-wer-hat-die-filmrollen-vertauscht/
09.11.2018, Stellungnahme des Vorstands der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (DGPs) und der DGPs-Interessengruppe Klinische Kinder- und Jugendpsychologie und Psychotherapie zum Film „Elternschule“
„Es ist daher dringend notwendig, diese negative Entwicklungskaskade so früh wie möglich durch wissenschaftlich überprüfte Behandlungsansätze zu unterbrechen. Das Behandlungskonzept der Klinik folgt den aktuellen wissenschaftlichen Leitlinien der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) und setzt dementsprechend an verschiedenen Punkten an, wie Aufklärung und Information der Eltern sowie Veränderungen des Erziehungsverhaltens und der Eltern-Kind-Interaktionen. Zur psychotherapeutischen Behandlung der negativen Interaktionsmuster in den Familien ist auch die Veränderung von ungünstigen kindlichen Gewohnheiten unabdingbar, wie beispielsweise die Verweigerung von Nahrungsaufnahme oder aggressives Verhalten.“
Zumindest die psychologischen „Diagnosen“ bei Neurodermitis (F93) und Asthma (F54) und die Behandlung dieser Patienten entspricht nicht den Leitlinien.
20.11.2018, Vorwürfe gegen Gelsenkirchener Klinik Wer heilt, hat Recht? TAZ
„Seit dem Dokumentarfilm „Elternschule“ steht eine Gelsenkirchener Kinderklinik unter Beschuss. Der Vorwurf: Kindesmisshandlung. … Mittlerweile ist auf der Seite der Klinik nichts mehr vom „Gelsenkirchener Behandlungsverfahren“ zu lesen. Auf Anfrage der taz erklärte die Klinik zum 3-Phasen-Modell, das auch in der Neurodermitis-Behandlung Anwendung findet: „Das Programm wurde nach dem Ausscheiden von Prof. Stemmann im Jahr 2008 zur leitliniengerechten Behandlung komplexer psychosomatischer Krankheitsbilder entwickelt. … Die Therapie erfolge auf Basis der aktuellen Leitlinien und sei vollkommen unabhängig von der Bezeichnung „Gelsenkirchener Behandlungsverfahren“ zu sehen. Die Klinik beruft sich auf 30 Jahre Erfahrung, distanziert sich aber gleichzeitig von ihrer Vergangenheit.“ https://taz.de/Vorwuerfe-gegen-Gelsenkirchener-Klinik/!5548612/
Die Aussage der Klinik, die Therapie sei leitliniengerecht, entspricht nicht der Wahrheit. Siehe z.B. den Fall „Karl“. Außerdem ist die aktuelle Behandlung von Kindern mit Allergien personell und prozedural nahtlos aus dem Gelsenkirchener Behandlungsverfahren hervorgegangen. Die Klinik möchte nicht mehr auf ihre Vergangenheit angesprochen werden, hat sich aber nie eindeutig von ihrem langjährigen ärztlichen Leiter distanziert oder die Behandlung von Neurodermitis, Asthma und Allergien wesentlich geändert.
21.11.2018, Melanie Silipo (Erzieherin) xx4
„HUMANE FOLTERMETHODEN“ IN DEUTSCHLAND? STAATSANWALTSCHAFT STELLT ERMITTLUNGEN EIN
Unfassbare Erziehungsmethoden Ein Kommentar zum Film „Elternschule“
22.11.2018, Stellungnahme der VAKJP zum Dokumentarfilm „Elternschule“
„Die im Film gezeigten pädagogischen und therapeutischen Maßnahmen lassen sich weder mit einem psychodynamischen Verständnis noch mit unseren ethischen Grundsätzen vereinen.“ https://www.vakjp.de/pdf/meldungen/2018-11-22_VAKJP-Stellungnahme_zum_Kinofilm_Elternschule.pdf
28.11.2018, Hinweis- und Fallzahlen zum Fehlverhalten im Gesundheitswesen nehmen zu – Tätigkeitsbericht veröffentlicht
„Es ist unstreitig, dass Korruptionsbekämpfung gerade im Gesundheitswesen besonders wichtig ist. Aber lediglich in Hessen, Thüringen, Bayern und Schleswig-Holstein gibt es entsprechend spezialisierte und landesweit zuständige Staatsanwaltschaften. Ermittlungsverfahren im Bereich des Gesundheitswesens sind eine absolute Spezialmaterie. Das zugrundeliegende Sozialversicherungsrecht ist äußerst komplex, das Gesundheitswesen in seiner Entwicklung extrem dynamisch.“
04.12.2018, Die Großmutter von Karl teilt der Gutachterkommission mit:
„… So wurde ich nun darauf aufmerksam gemacht, dass bei Dipl.-Med. Hendrik Karpinski gleich zwei Interessenskonflikte vorliegen:
Zum einen leitet Herr Karpinski eine Klinik, die selbst zum Netzwerk der Knappschaft (also des Trägers der Gelsenkirchener Klinik) gehört. Er selbst ist im Vorstand des Knappschaftsnetzwerkes und als Geschäftsführer seiner Klinik der Knappschaft gegenüber in einer abhängigen Position. Zum anderen sind sich Herr Karpinski und der leitende Arzt der beschuldigten Abteilung, Herr Dr. Lion, persönlich bekannt und arbeiten in einer gemeinsamen Arbeitsgemeinschaft zusammen. Dieselbe Arbeitsgemeinschaft hat vor wenigen Tagen eine der insgesamt drei existierenden positiven Stellungnahmen zum Film „Elternschule“ herausgegeben, in dem sie die gezeigten Methoden der Klinik unbedingt verteidigt …Ich habe daher Anlass zur Befürchtung, dass Herr Karpinski die von mir erhobenen Vorwürfe sowie die Stellungnahme der Klinik nicht objektiv begutachten wird. … “
11.12.2018, Informationen der KKG für Journalisten
Die Pressestelle der Klinik verweist auf vier „seriöse und kritische Fachgesellschaften“, die den Film „Elternschule“ eingehend analysiert und die Arbeit der Klinik positiv bewertet hätten. Die o.a. kritischen Stellungnahmen von Fachgesellschaften sowie die Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Sozialpädiatrie werden nicht erwähnt. Links zu den von der BKB genannten positiven Stellungnahmen werden nicht angegeben. Man hätte sonst z.B. schnell sehen können, dass die Deutsche Gesellschaft für Psychologie nicht näher auf den Film eingeht und sich nicht zur Arbeit der Klinik äußert, sondern allgemein die Notwendigkeit früher Interventionen bei Verhaltensstörungen betont. Zu den vier Verfasser/inne/n dieser Stellungnahme gehört Prof. Silvia Schneider, die an der Ruhr-Universität Bochum seit längerer Zeit mit Dietmar Langer zusammenarbeitet. Man kennt sich, man hilft sich. Die entsprechende Webseite der KKG war am 10.2.2020 nicht mehr aufrufbar, wurde aber hier gespeichert:
12/2018, Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Sozialpädiatrie
und Jugendmedizin e.V. und der Bundesarbeitsgemeinschaft Stationäre Sozialpädiatrie zum Film „Elternschule“
„in einem Raum mit mehreren schreienden Kindern sitzt eine Betreuungsperson als Aufsicht, die die anwesenden Kinder demonstrativ ignoriert“ www.dgspj.de/wp-content/uploads/servive-stellungnahmen-film-elternschule-dezember-2018.pdf
Diese fragwürdige Form von Verhaltenstherapie hat anscheinend Dipl.-Psych. Dietmar Langer in den 90er-Jahren unter Prof. Ernst August Stemmann zur Behandlung von (angeblicher) Trennungsangst bei Kindern mit ND eingeführt. Dabei wurden Säuglinge und Kleinkinder und deren Mütter psychisch schwer belastet und möglicherweise zum Teil auch langfristig psychisch geschädigt.
Ende 2018, Pressemeldung der KKG zu einer Strafanzeige gegen die Klinik
„Staatsanwaltschaft stellt Ermittlungen gegen die Kinder- und Jugendklinik Gelsenkirchen ein – es gibt keine strafwürdigen Handlungen … Die Anzeige war ohne Substanz und völlig ungerechtfertigt. Es ist keinerlei strafwürdige Handlung erkennbar. Unsere Klinik arbeitet völlig gewaltfrei und auf der Basis von anerkannten wissenschaftlichen Leitlinien“, sagt Werner Neugebauer, Geschäftsführer der Kinder- und Jugendklinik Gelsenkirchen, und ist mehr als zufrieden mit dieser Entscheidung der Behörden. „Die Anzeigen unsere therapeutische Arbeit skandalisiert. Viele Kritiker polemisieren und sind an einer sachlichen Diskussion nicht interessiert. Der Skandal und die Profilierung sind ihr Ziel, der Dokumentarfilm ist für sie nur Mittel zum Zweck“, so Neugebauer.“ https://web.archive.org/web/20190820180426/https://www.kjkge.de/Inhalt/Aktuelles_Presse/_Presse_Meldungen/Staatsanwaltschaft_stellt_Ermittlungen_ein.php Die an der Klinik durchgeführten Verhaltenstherapien bei Säuglingen und Kindern unter 3 Jahren widersprechen der entsprechenden Leitlinie der AWMF. Schon bei meiner früheren Kritik am GBV hatte die BKB im Jahr 2005 nicht mit Argumenten, sondern ad hominem gekontert. Ein ehemaliger Mitarbeiter wolle Prof. Stemmann persönlich schaden.
2018, Pressemeldung der Kinder- und Jugendklinik Gelsenkirchen (KKG)
„Anzeige gegen die Kinderklinik: Die Vorwürfe sind haltlos … Wir arbeiten wie auch andere psychosomatische Kliniken in Deutschland.“
„Das ist evidenzbasierte Medizin, also patientenorientierte und wissenschaftlich-empirisch abgesicherte Medizin. Wir halten uns an die Vorgaben der Fachgesellschaften.“
Die Behandlung von Kindern im Alter von 0 bis 5 Jahren mit Asthma oder Neurodermitis durch die Kinderklinik Gelsenkirchen ist nicht evidenzbasiert, in wesentlichen Teilen nicht wissenschaftlich-empirisch abgesichert und steht – besonders bei Kindern unter 18 Monaten – im Widerspruch zu einschlägigen AWMF-Leitlinien. Sie basiert theoretisch in erheblichem Maße auf esoterischen Spekulationen von Hamer und Stemmann und umfasst eine ethisch und fachlich verwerfliche Anwendung einer extremen verhaltenstherapeutischen Methode (Flooding/Konfrontationstherapie) bei Kindern unter 3 Jahren.
2018, Neue Untersuchungs- und Behandlungsmethoden (NUB):
Was erlaubt ist – und was nicht
- 2019
31.01.2019, Elternschule – ein Kommentar für Kinderärzte (… und Eltern)
„Die in dem Film gezeigten Therapiemodule „Trennungstraining“, „Stressimpfungstraining“, „Esstraining“, „Schlaftraining“, „Entspannungstraining“ und „liebevoll-konsequente Erziehung“ sind nur zu verstehen, wenn man ihre Geschichte berücksichtigt. Diese Therapiemodule wurden in den 1980er und 1990er Jahren von dem damaligen Leiter der Abteilung, Prof. E.A. Stemmann, für die Therapie von Asthma und Neurodermitis entwickelt, dem ursprünglichen Behandlungsfeld der Abteilung. https://www.kinder-verstehen.de/mein-werk/blog/elternschule-kinderaerzte/
05.02.2019, „Ausschuss stellt sich hinter Arbeit der Kinderklinik in Buer“
„Klinikgeschäftsführer Werner Neugebauer, der Ärztliche Direktor Dr. Gerrit Lautner, der Ärztliche Leiter der Abteilung, Dr. Kurt-André Lion, sowie Dietmar Langer als Leitender Therapeut der Abteilung beantworteten Fragen zur Arbeit in der Klinik und Hintergründen der heftigen Debatten. … Auch Prüfungen von Bezirksregierung und Ärztekammer bescheinigten der Klinik Unbedenklichkeit und wissenschaftlich fundierte Arbeit.“
02.04.2019, Nachruf auf Ulrich Neumann, ehemals Regionaldirektor der AOK und Vorsitzender von AuK e.V. (1992-2005)
„1987 wurde er in Gelsenkirchen mit 35 Jahren der bis dahin jüngste Geschäftsführer einer AOK. Als 1994 die Fusion zur AOK Westfalen-Lippe folgte, übernahm er in Bochum die größte Regionaldirektion im Bezirk mit den Städten Bochum, Dortmund und Herne.“ https://neuesruhrwort.de/2019/04/02/neumann/
03.05.2019, Johannes Mölkenberg: Die Kinder-Dressur
„Der Film „Elternschule“ versucht, Kinder als Täter zu denunzieren und propagiert so ein reaktionäres Familienbild. … Die in diesem Jahr für den Deutschen Filmpreis nominierte Dokumentation „Elternschule“ ist jedoch inhaltlich höchst fragwürdig. Kinder werden darin überwiegend als kleine Tyrannen und geschickte Manipulatoren gezeigt, derer sich Eltern zu erwehren hätten. Von Liebe und Verständnis für die Bedürfnisse von Heranwachsenden ist dabei wenig zu spüren. So wird eine Renaissance von Erziehungsmethoden heraufbeschworen, wie sie Anfang des 20. Jahrhunderts üblich waren: Kinder haben zu gehorchen und sich unterzuordnen.“ www.rubikon.news/artikel/die-kinder-dressur
Mai (?) 2019, Internistin Tina Cromme an W. Klosterhalfen über Dr. Lion
„Kurt-André Lion hat während meines Besuchs in Gelsenkirchen mit Dr. Renz-Polster zusammen sich zu folgender aussage hinreißen lassen: Ich fragte, warum denn nie eine deutliche Distanzierung von Stemmann erfolgt sei. Darauf hin entgegnerte Lion aufgebracht, dass keinerlei Distanzierung notwendig sei, STemmann sei ein ganz ausgezeichneter Lehrer gewesen. Dann deutete er auf meine Ausgabe des Buchs Selbstheilung (Spontanheilung) der Neurodermitis, welches vor mir auf dem Tisch lag und sagte: „Sie haben da ein sehr gutes Buch. Da steht eigentlich alles drin!““
16.06.2019, Dr. Renz-Polster: „Elternschule“ und wissenschaftliche Leitlinien
„Die Behauptung, das Gelsenkirchener Behandlungsverfahren stütze sich auf die anerkannten Leitlinien zur Behandlung psychischer Störungen im Säuglings‐ und Kleinkindalter ist meines Erachtens nicht sachgerecht. Vielmehr zeigen sich bei der genauen Analyse eindeutige Diskrepanzen und Widersprüche zu den in diesen Leitlinien begründeten Empfehlungen.“ https://www.kinder-verstehen.de/wp-content/uploads/Elternschule-und-die-Leitlinien_160619.pdf
28.06.2019, Elternschule: Stellungnahme von Kinderarzt Dr. Renz-Polster
“Im Wesentlichen stehen drei Vorwürfe im Raum:
… dass in dem Film Gewalt gegen Kinder gezeigt werde
… dass es sich bei den gezeigten Therapiemethoden teils um wissenschaftlich nicht gesicherte Aussenseitermethoden handle
… dass die Behandlung nicht heilend, sondern möglicherweise schädigend wirke.“
www.kinder-verstehen.de/aktuelles/elternschule-ein-rueckblick/
29.6.2019 (Datum der Veröffentlichung der ersten Fassung)
DER GELSENKIRCHENER KLINIKSKANDAL. Eine Kritik des pseudomedizinischen „Gelsenkirchener Behandlungsverfahrens“ (GBV) zur angeblichen Heilung von Asthma und Neurodermitis an der Kinderklinik Gelsenkirchen
Apl. Prof. für Medizinische Psychologie Dr. rer. nat. Wolfgang Klosterhalfen
02.07.2019, Kinderarzt Dr. Oliver Dierssen über den Film „Elternschule“ Interview zum GBV (Audio von „Das gewünschteste Wunschkind“)
https://www.podcast.de/episode/407142072/Der+Film%3A+Elternschule
03.07.2019 und 13.07.2019
ARD und ZDF senden spät abends den Dokumentarfilm „Elternschule“,
der ausschnittsweise zeigt, wie Kleinkinder und deren Mütter in der Abteilung „Psychosomatische Medizin“ der Kinder- und Jugendklinik der Bergmannsheil und Kinderklinik Buer GmbH behandelt wurden. Die 90-minütige Dokumentation stand nur wenige Wochen in den Mediatheken der Sender zur Verfügung.
03.07.2019, Doku „Elternschule“: „Im Sinne der Kinder halten wir es für bedenklich“ Faktenreiche Kritik von MedWatch: https://tinyurl.com/y66jzy3g
03.07.2019, Kommentar zum Film „Elternschule“ von @AnitaWorks9698
https://threadreaderapp.com/thread/1146499206787547138.html
04.07.2019, Beschwerde bei der ÄKWL gegen die Kinderklinik Gelsenkirchen Bericht einer Mutter, die im April 2017 die Behandlung abgebrochen hat, nachdem sie und ihr erst 6 Monate alter Sohn ein „Trennungstraining“ erlitten hatten. Mutter und Großmutter haben sich bei der ÄKWL beschwert. Diese hat den Leiter einer Kinder- und Jugendklinik Ende 2018 beauftragt zu begutachten, ob die Behandlung des Säuglings leitliniengerecht war. Nach einschlägigen AWMF-Leitlinien war die Behandlung nicht leitliniengerecht, da u.a. Angststörungen nicht unter 18 Monaten zu diagnostizieren sind, und Verhaltenstherapie erst ab 3 Jahren in Frage kommt. Der Gutachter hat die Behandlung aber für lege artis befunden. Dagegen habe ich ausführlich Stellung bezogen. (Siehe weiter unten.) Hier die zweite Fassung des Berichts der Mutter, der auf Facebook veröffentlicht wurde:
05.07.2019, Erfahrungsbericht einer Mutter, die in der Kinderklinik war
Tochter, zwei Jahre, Fütterstörung, 2017, https://tinyurl.com/Fuetterstoerung
07.07.2019, Bericht einer Mutter, die selbst Ärztin ist und in der KKG war
„Ich empfand diese Station, gerade auch als Ärztin, als eine völlige Parallelwelt. Ein solches Verhalten der dort arbeitenden Menschen kannte ich überhaupt nicht, die Atmosphäre wirkte schon sektenhaft. Die Grundannahme des Kindes als manipulativen, kleinen Tyrannen schwebte über der kompletten Station. Niemand betrachtete oder behandelte Kinder wohlwollend. Ich hatte den Eindruck, dass alle Kinder dasselbe Programm durchlaufen mussten – unabhängig davon, ob eine geistige und motorische Behinderung vorlag, es sich um eine Interaktionsproblematik eines zeitgerecht entwickelten Kinds handelte oder eine Essanfängerin wie L. das Essen überhaupt erst erlernen sollte. Sie alle wurden mit denselben Therapiebausteinen behandelt und galten als Strategen und potenzielle Tyrannen. Ich habe die Vermutung, dass das Behandlungsver- fahren für die Klinik lukrativ ist. Wegen der Beaufsichtigung überwiegend in Großgruppen und der Videoüberwachung scheint der Personalaufwand im Vergleich zu anderen pädiatrischen Abteilungen anderer Kliniken, die ich mit L. kennen gelernt habe, eher gering. Einzeltherapien gibt es nur in Ausnahmefällen. Abgerechnet wird der Aufenthalt aber als pädiatrische Komplexbehandlung.“
09.07.2019, Elternschule: Offener Brief von Dr. Klaus Schepker (Univ. Ulm)
“Es ist vielleicht noch nicht so bekannt, aber für die Ärzteschaft (also auch einige Mitarbeiter der Klinik in Gelsenkirchen) gelten seit 2017 neue berufsethische Standards. Im „Genfer Gelöbnis“ von 2017 wird für den Arzt festgehalten:
„2. Die Gesundheit und das Wohlergehen meines Patienten wird oberstes Gebot meines Handelns sein.
3. Ich werde die Autonomie und Würde meines Patienten respektieren“ (zitiert nach der „(Muster-)Berufsordnung für die in Deutschland tätigen Ärztinnen und Ärzte“, Beschluss des 121. Deutschen Ärztetages 2018 in Erfurt; Hervorhebungen durch den Autor).”
http://www.dgkjp.de/aktuelles1/504-film-elternschule
09.07.2019, „Erinnerungen einer Auszubildenden in der Kinderklinik“
„Eine Gesundheits- und Krankenpflegerin („Krankenschwester“), die vor zehn Jahren im Rahmen ihrer Ausbildung in der psychosomatischen Abteilung der Kinderklinik Gelsenkirchen tätig war, erinnert sich: …
Ich hatte dort für ein paar Wochen einen Einsatz in der Ausbildung. Ich habe mich anschließend nur noch aufgeregt über dieses wahnsinnige Konzept. Ich sollte ein Kleinkind, ohne etwas zu sagen, immer wieder in sein Bettchen stecken. Ich durfte mit dem Kind nicht kommunizieren, ich durfte ihm noch nicht mal ins Gesicht sehen! …
Die Pflegekräfte habe ich als eingeschworen und mir gegenüber als ausgrenzend erlebt. Auch in dieser Hinsicht ein sehr unangenehmer Einsatz. Ich hab damals mit ein paar Mitschülerinnen in der Schule drüber gesprochen, die auch auf dieser Station waren. Die fanden das auch schlimm, wie da mit den Kindern umgegangen wird und einige hatten sich auch beschwert. Passiert ist wohl nichts.“ https://tinyurl.com/GBV-Azubi
11.07.2019, Facebook: „Elternschule – Informationsseite“
„Und irgendwann schnapp ich ihn mir und stopf ihn wie ne Weihnachtsgans und er spuckt alles aus.“ – Was fehlt eigentlich in der Fernsehfassung des Films „Elternschule“?“ http://archive.is/LibM8
12.07.2019 (Aufruf der Webseite)
Die Abteilung „Pädiatrische Psychosomatik“ der Kinderklinik in Buer beschreibt ihr Angebot u.a. wie folgt (Für Ärzte, Therapeuten …):
„In der stationären psychosomatischen Komplexbehandlung lässt sich über die Verhaltensbeobachtung in Alltagssituationen eine wirklichkeitsnahe Diagnostik somatischer, psychologischer und sozialer Aspekte der Symptomatik und der damit verknüpften Verhaltensmuster durchführen. Die Verhaltensmodifikation erfolgt auf der Basis eines multifokalen Therapieansatzes, welcher standardisierte und modulförmig eingesetzte Therapiebausteine wie Stressimpfungstraining, Entspannungsverfahren, systemische und kognitive Therapie, Verhaltenstherapie, Strukturtherapie, Bindungs- und Trennungstraining, Ernährungstherapie usw. beinhaltet. Ein besonderes Charakteristikum der Therapie stellen gezielte Interventionen zur Stress-Induktion dar, womit eine deutliche Abgrenzung zu Kur- und Reha-Maßnahmen gegeben ist. Maßgebend für das Therapiekonzept sind die Leitlinien zu Diagnostik und Therapie von psychischen Störungen im Säuglings-, Kindes- und Jugendalter sowie die Leitlinien für eine pädiatrische Psychosomatik.“
Dr. med. Lion, Facharzt für Allergologie, und Dipl.-Psych. Dietmar Langer „diagnostizieren“ seit vielen Jahren schon bei Säuglingen Trennungsangst und setzen Verhaltenstherapie („Trennungstraining“, Stressimpfungstraining) schon bei Kindern unter drei Jahren ein. Dies widerspricht eindeutig den Leitlinien, auf die sich Langer und Lion berufen (s. Seiten 102 und 106). Die Methoden „Stressimpfungstraining“, „Trennungstraining“ und „Stress-Induktion“ kommen – wenig überraschend – in diesen Leitlinien gar nicht vor. Es handelt sich bei deren Anwendung bei Säuglingen und Kleinkindern um ethisch hoch problematische und möglicherweise sogar strafrechtlich relevante Außenseiter-Methoden. Leitlinien „für eine pädiatrische Psychosomatik“ sind in der folgenden umfangreichen Sammlung von AWMF-Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin nicht zu finden:
16.07.2019 (Aufruf der Webseite), KKG zur Kritik am Film „Elternschule“
`„Wir erleben viel Zuspruch“, sagt Dietmar Langer als leitender Psychotherapeut. Während in den großen überregionalen Redaktionen der Film positiv besprochen wird, organisieren Kritiker in den sozialen Netzwerken Hetzkampagnen und diskreditieren mit falschen Aussagen die Klinik. „Es werden Lügen über den Film bewusst in die Welt gesetzt. Die Stimmung ist derart aufgeheizt, dass eine sachlich-konstruktive Diskussion unmöglich ist. Die verbale Aggressivität ist erschreckend. Viele Kommentare sind hasserfüllt“, sagt Dr. Kurt-André Lion. Die Klinik hat einen Anwalt eingeschaltet und weist die Vorwürfe der Kritiker entschieden zurück. „Seit vielen Jahrzehnten profitieren die Kinder und ihre Familien von unserem Therapieprogramm. Viele Familien nutzen hier ihre Chance, nach vielen gescheiterten Versuchen aus einer festgefahrenen Situation herauszukommen. Sie erhalten eine umfassende ärztliche, therapeutische und pädagogische Betreuung. Das Konzept ist wissenschaftlich evaluiert, von den Krankenkassen anerkannt und leitliniengerecht. Die Vorwürfe gegenüber der Klinik und insbesondere gegen unsere Mitarbeiter sind absurd. Die Polemik der Kritiker ist unerträglich“, sagt Geschäftsführer Werner Neugebauer.`
03.08.2019 (Datum des Aufrufs), Dr. Lion über „Pädiatrische Psychosomatik“ „Psychosomatische Erkrankungen, Angstzustände, Verhaltensauffälligkeiten sowie allergische Reaktionen bei Kindern sind komplexe Krankheitsbilder. Dies betrifft in besonderem Maße Allergien wie Neurodermitis, aber auch Asthma und Heuschnupfen. Aus Sicht der psychosomatischen Medizin betrachten wir diese Erkrankungen als erworbene Störungen, deren Symptome und Krankheitsverläufe durch Stress, Anspannung sowie seelische Belastungs- und Konfliktsituationen verursacht bzw. beeinflusst werden und sich insofern mittels Verhaltenstherapien positiv beeinflussen lassen.“
Bei dieser von archive.org gespeicherten Seite lässt sich die Box „Für Ärzte, Therapeuten und Medizinische Dienste“ leider nicht öffnen. Ihr Inhalt wurde aber 2009 gespeichert:
„Da Abwehrvorgänge nicht, wie lange Zeit angenommen, ausschließlich autonom nach Fremdstoffkontakt ablaufen, sondern größtenteils zentral über den Hypothalamus gesteuert werden, ergibt sich daraus das Verständnis der Neurodermitis als eine erworbene Veränderung in der Regulation des Immunsystems.“
Dass Abwehrvorgänge „größtenteils zentral über den Hypothalamus gesteuert werden“, ist eine von E.A. Stemmann kommende esoterische Außenseiter-Hypothese, für die Stemmann und Lion nie ausreichende wissenschaftliche Belege geliefert oder zitiert haben. 1989 hatte ich beim 7. Internationalen Immunologie-Kongress in Berlin Gelegenheit, kurz mit dem Nobelpreisträger Nils Jerne zu sprechen. Ich habe ihn gefragt, ob er immer noch der Meinung sei, dass das Immunsystem vom Gehirn unabhängig ist. Er antwortete mir, im Körper würde alles mit allem interagieren, aber die Erkennung (der Antigene, WK) sei unabhängig vom ZNS.
Ich habe den Eindruck, dass Stemmann, Langer und Lion den Einfluss des ZNS auf die ND maßlos überschätzen und Ergebnisse der psycho-neuro-immunologischen Forschung opportunistisch interpretieren. Sie tun nur so, als hätten sie ein wesentlich besseres Verständnis der ND als ihre Fachkollegen. Typisch für diese ausgeprägte pseudowissenschaftliche Selbstüberschätzung ist die immer wieder mündlich geäußerte Behauptung von Prof. Stemmann:
„Wir sind den Anderen meilenweit voraus!“.
Stemmann, Langer und Lion haben selbst nie in Fachkreisen diskutable psychoneuroimmunologische Forschung betrieben und sind anscheinend auch nicht in der Lage, die klinische Relevanz entsprechender Forschungsergebnisse realistisch einzuschätzen.
27.08.2019, AutoUni Wolfsburg: Auf eine gute Stunde mit … Dietmar Langer
„Die Elternschule – eine Klassenfahrt in den Shitstorm? … Eine Produktion des SWR hat die Kinderklink in ihrer Arbeit mit den Eltern und Kindern begleitet. Das Ergebnis „Elternschule“ wurde 2018 in den Kinos ausgestrahlt und Anfang Juli dieses Jahrs auch im ARD gezeigt. Was darauf folgte? Anfeindungen,Shitstorms und sogar eine Strafanzeige gegen die Kinderklinik. Im neuen Format „Auf eine gute Stunde mit …“ spricht die Volontärin der Volkswagen Kommunikation, Julia Bizer, mit Dietmar Langer über seinen Erziehungsansatz und die Hintergründe sowie Auswirkungen eines medialen Shitstorms.“ https://tinyurl.com/Langerlive
Herr Langer versuchte, den Eindruck zu erwecken, der Film „Elternschule“ habe die tatsächliche Arbeit seiner Abteilung nicht gut abgebildet. Es sei so, als wären von einem Puzzle aus tausend Teilen nur vier gezeigt worden. Diesen Vergleich halte ich für abwegig. Nach dem Interview warf ein Zuhörer Herrn Langer vor, er würde Kinder mit ND mit Kindern mit psychischen Störungen in einen Topf werfen. Darauf behauptete Herr Langer nachdrücklich, sie würden Kinder mit ND niemals als psychisch gestört betrachten. Diese Aussage steht in Widerspruch zu der Tatsache, dass Langer und Lion grundsätzlich bei Kindern mit ND Trennungsangst „diagnostiziert“ und ein „Trennungstraining“ durchgeführt haben. Trennungsangst ist eine wichtige Unterform von Angststörungen bei Kindern. Und Angststörungen sind eine wichtige Unterform von psychischen Störungen.
28.08.2019, Wolfsburg: Interview und Diskussion mit Dietmar Langer
„Seit dem 2018 erschienen Kinofilm „Elternschule“ hat sich eine kontroverse Diskussion über die Kinder- und Jugendklinik Gelsenkirchen und deren Therapiemethoden entsponnen, die sogar in einem handfesten Shitstorm im Internet mündete.“
https://www.waz-online.de/Wolfsburg/Stadt-Wolfsburg/Wolfsburg-Neues-Talk-Format-auf-dem-Mobile-Life-Campus-startet-mit-Therapeut-aus-umstrittener-Kinderklinik (gebührenpflichtig)
16.08.2019, Prof. Joachim Bauer soll an eine Rechtsanwältin von Dietmar Langer 887,03 € Abmahngebühren zahlen
Prof. Bauer habe eine aus dem Zusammenhang gerissene Aussage von D. Langer in seinem Buch „Wie wir werden, wer wir sind“ zitiert und dazu eine Behauptung aufgestellt, die geeignet sei, „das persönliche und wirtschaftliche Ansehen und den Ruf unseres Mandanten insbesondere im Bereich seiner beruflichen Tätigkeit zu schädigen und verletzt diesen somit in seinem Persönlichkeitsrecht. … Die Geltendmachung weiterer Ansprüche, insbesondere auf Berichtigung und Schadenersatz wird ausdrücklich vorbehalten.“ Quelle: Prof. Bauer
28.08.2019, Prof. Joachim Bauer teilt dem Rechtsanwalt von D. Langer mit:
„Die in meinem Buch getroffenen, Ihren Mandanten betreffenden Feststellungen sind sachlich zutreffend und im Übrigen durch die Meinungsfreiheit gedeckt. Eine Notwendigkeit, die geforderte Unterlassungserklärung zu unterzeichnen, sehe ich nicht.“
28.08.2019, Wolfsburger Nachrichten: Interview und Diskussion mit D. Langer
„Erster Gesprächsgast war der renommierte, wenn auch umstrittene Kinder- und Jugendtherapeut Dr. Dietmar Langer.“ http://archive.is/bGJmX gebührenpflichtig
31.08.2019, Gutachten von Dipl.-Med. Hendrik Karpinski zum Fall „Karl“ (Beschwerde gegen die Bergmannsheil und Kinderklinik Buer GmbH)
„Die Durchführung der Behandlung erfolgte der Aktenlage entsprechend nicht fehlerhaft sondern lege artis. Es können keine Behandlungsfehler erkannt werden.“
Meine ausführliche Stellungnahme zu diesem Gefälligkeitsgutachten habe ich in leicht überarbeiteter Form hier veröffentlicht:
Ausgedruckte Kopien meiner Stellungnahme gingen an den OB von Gelsen-kirchen, das Gesundheitsamt Gelsenkirchen, die Bezirksregierung Münster, das Gesundheitsministerium NRW, den Geschäftsführer der BKB, die Direktorin der DRV Knappschaft-Bahn-See und die ÄKWL. Per Mail habe ich meine Stellungnahme u.a. an die Pädiatrische Psychosomatik und den ärztlichen Leiter der KKG geschickt. Mir geantwortet haben bisher nur die Bezirksregierung in Münster, der OB von Gelsenkirchen und das Gesundheitsministerium in NRW. Die BKB und Dr. Lion haben mit einer Abmahnung reagiert (s. weiter unten).
23.09.2019, Entwurf eines Gesetzes für bessere und unabhängigere Prüfungen (MDK-Reformgesetz)
27.09.2019, Im Facebook-Forum „Elternschule – Informationsseite“
erscheint erneut ein erschütternder Bericht über die „Behandlung“ eines 6 Monate alten Säuglings mit ND. Es werden nicht nur die schrecklichen Ereignisse im Jahr 2003 geschildert, sondern auch die fürchterlichen Langzeitfolgen für die Mutter und deren Tochter.
https://www.facebook.com/permalink.php?story_fbid=480634269459657&id=288344965355256&__tn__=K-R
07.10.2019, Stellungnahme von Prof. W. Klosterhalfen zum Gutachten von Herrn Dipl.-Med. Karpinski im Beschwerdefall „Karl“ für die ÄKWL
Auf 21 Seiten habe ich dargestellt, warum ich das Gutachten des Kinderarztes Hendrik Karpinski für ein irreführendes Gefälligkeitsgutachten halte. Ausdrucke dieses Textes gingen per Einschreiben/persönlich an:
Dr. Theodor Windhorst, Präsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe (Münster),
bisher keine Antwort
Werner Neugebauer, Geschäftsführer der Bergmannsheil und Kinderklinik Buer GmbH (BKB)
Antwort: Auf Veranlassung durch die BKB und Dr. Kurt-André Lion Abmahnung und Androhung einer Unterlassungsklage per Anwaltsschreiben (20.11.2019)
Bettina am Orde, 1. Direktorin der DRV Knappschaft Bahn See (Bochum),
keine Antwort
Frank Baranowski, Oberbürgermeister der Stadt Gelsenkirchen,
Antwort: Zuständig sei die ÄKWL, diese werde „dafür Sorge tragen, dass die in ihrem Zuständigkeitsbereich tätigen Ärztinnen und Ärzte sich leitliniengerecht verhalten.“
Klaus Mika, Gesundheitsamt der Stadt Gelsenkirchen, keine Antwort
Dorothee Feller, Regierungspräsidentin, Bezirksregierung Münster,
Antwort: zuständig sei das Gesundheitsministerium des Landes NRW
Karl-Josef Laumann, Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW
Antwort von Ministerialrätin Gudula Hommel für den Minister mit Schreiben vom 5.3.2020: die ÄKWL habe keine verfahrensrechtlichen Verstöße festgestellt, „Der Diskurs um angewandte Therapiekonzepte muss durch die medizinischen Fachgesellschaften geführt werden.“
Überarbeiteten Fassung meiner Stellungnahme: oder .htm.
09.10.2019, Dr. W. Klosterhalfen an Bettina am Orde, 1. Direktorin der DRV Knappschaft-Bahn-See
Anschreiben zur Übersendung meiner Stellungnahme zu einem Gutachten von Hendrik Karpinski. Entsprechende Anschreiben gingen auch an die anderen oben genannten Empfänger meiner Stellungnahme.
09.10.2019, Klosterhalfen beschwert sich bei OB Frank Baranowski
In diesem Schreiben habe ich Herrn Baranowski u.a. wie folgt über die Scharlatanerie der APPAP informiert: xx5
„In Wirklichkeit bewegt sich Herr Dr. Lion außerhalb der einschlägigen wissenschaftlichen Leitlinien, indem er deren Empfehlungen zur Behandlung der Haut von Kindern mit Neurodermitis nicht folgt, stattdessen Angststörungen schon bei Kindern unter 18 Monaten diagnostiziert und rabiate Formen von Verhaltenstherapie bei Kindern unter 3 Jahren selbst praktiziert und durchführen lässt.
Nachdem sich die Großmutter eines dort misshandelten 6 Monate alten Säuglings im April 2017 bei der ÄKWL beschwert hat, und ein mit Herrn Lion gut bekannter Gutachter im September 2019 (!) das Vorgehen von Herrn Dr. Lion gegenüber der ÄKWL als „lege artis“ bezeichnet hat, habe ich eine „Stellungnahme zum Gutachten von Dipl.-Med. Hendrik Karpinski für die ÄKWL im Beschwerdefall K. gegen die Bergmannsheil und Kinderklinik Buer GmbH“ verfasst. Diese Stellungnahme lege ich Ihnen mit der Bitte bei, sie zur Kenntnis zu nehmen und sich dafür einzusetzen, dass die Be- bzw. Misshandlung von Kindern mit Asthma oder Neurodermitis auf der Station KJ3 der BKB beendet wird. Meine Stellungnahme finden Sie auch im Internet unter: www.reimbibel.de/Kritik-an-einem-Gutachten-von-Hendrik-Karpinski.htm Zum Gelsenkirchener Klinikskandal finden Sie weitere Informationen auf diesen Internetseiten: www.reimbibel.de/GBV-Kinderklinik-Gelsenkirchen.htm ;
www.reimbibel.de/Chronik-des-Gelsenkirchener-Klinikskandals.htm
10.10.2019, „PE „Elternschule“: Stellungnahme zu einem xx4 Gefälligkeitsgutachten für die Kinderklinik Gelsenkirchen
Verfasser: Prof. Dr. Wolfgang Klosterhalfen (Düsseldorf), 10.10.2019
Die Kinder- und Jugendklinik Gelsenkirchen behandelt seit über 25 Jahren schwer an Neurodermitis erkrankte Säuglinge und Kleinkinder mit einem „Trennungstraining“. Die Kinder werden mehrmals täglich von ihren Müttern getrennt und zur „Stressimpfung“ unnötigen ärztlichen Untersuchungen ausgesetzt. Dadurch soll die „Selbstheilung“ der angeblich stets durch ein traumatisierendes Trennungserlebnis verursachten Neurodermitis erreicht werden. Eine Linderung des Leidens durch lokale oder systemische Behandlungen der Haut wird weitgehend abgelehnt. Kinder mit Asthma bekommen ebenfalls ein „Trennungstraining“. Asthma würde durch „Revierangst“ entstehen.
Im April 2017 hat sich die Großmutter eines Säuglings bei der Ärztekammer Westfalen-Lippe über dessen Behandlung beschwert. Erst seit September 2019 liegt dazu ein ärztliches Gutachten vor. In meiner ausführlichen Stellungnahme vom 9.10.2019 weise ich nach,
> dass der Gutachter als befangen gelten muss,
> dass die Klinik (nicht nur in diesem Fall) massiv gegen einschlägige wissenschaftliche Leitlinien der AWMF verstoßen hat,
> dass die Behauptung der Klinik, sie könne in 87% der Fälle die Neurodermitis heilen, nicht der Wahrheit entspricht,
> dass weiterhin unklar ist, ob die teure (ca. 5000 €) und Mütter und
Kinder psychisch sehr belastende dreiwöchige „stationäre Komplextherapie“ von Mutter und Kind überhaupt zu Besserungen führt, die über Spontanremissionen hinausgehen.
Stellungnahme zum Gutachten von Dipl.-Med. Hendrik Karpinski für die ÄKWL (2. Fassung)
Stellungnahme zum Gutachten von Dipl.-Med. Hendrik Karpinski für die ÄKWL (2. Fassung)
(Beschwerdefall K. gegen die Bergmannsheil und Kinderklinik Buer GmbH, Az.: GA-00474-2017-GUT-B-Nh bei der ÄKWL)
Verfasser: Apl. Prof. Dr. Wolfgang Klosterhalfen, In der Donk 30, 40599 Düsseldorf, 12.06.2020
Dieser Text im Internet: www.kinderklinik-gelsenkirchen.de/Kritik-an-einem-Gutachten-von-Hendrik-Karpinski.pdf oder .htm
Die von ihrer Tochter bevollmächtigte Großmutter eines 6 Monate alten Säuglings mit schwerer Neurodermitis (ND) hat sich mit Schreiben vom 30.4.2017 bei der Ärztekammer Westfalen-Lippe (ÄKWL) über die „Behandlung“ ihres Enkels K. in der Abteilung für Pädiatrische Psychosomatik der Kinderklinik Gelsenkirchen (KKG) beschwert. Dazu liegt der ÄKWL seit dem 5.9.2019 ein Gutachten von Herrn Dipl.-Med. Hendrik Karpinski vor. Wegen anfänglichem Unwillens der ÄKWL, sich mit dieser Beschwerde zu befassen, zwei Absagen von angefragten Gutachtern und einer langen Bearbeitungszeit des Gutachters Karpinski hat es über zwei Jahre gedauert, bis das Gutachten vorlag.
1. Warum die weit entfernt wohnende Mutter mit ihrem Kind die Kinderklinik Gelsenkirchen aufgesucht hat
Der 6 Monate alte K. litt an starker ND, die sich gegenüber bisherigen Behandlungsversuchen als resistent erwiesen hatte. Nachdem die Großmutter des K. durch Internetrecherchen zu dem Schluss gekommen war, dass die „Behandlungsmethodik“ von Dr. Lion „bereits bei vielen enorm geholfen hat“, hat sie Kontakt zur Klinik aufgenommen. Herr Dr. Lion hat ihr dann per Mail u.a. mitgeteilt, er kenne das Psychosomatik-Konzept in Gelsenkirchen seit 25 Jahren, sei schon als junger Assistenzarzt von der überaus modernen Sichtweise und den vielen, vielen Behandlungserfolgen begeistert gewesen. Dem Stress und den emotionalen Belastungen, die beide eine ND verstärken würden, würden sie den größeren Stellenwert einräumen als einer Lokalbehandlung der Haut. Durch Verhaltenstherapie würde das Verhalten von Elternteil und Kind in mit Stress belasteten Situationen verändert, damit „Kind und Elternteil in Stress-Situationen hiermit entspannt und sicher umgehen können.“ Sie wären gerne zu einer ganzheitlichen psychosomatischen Hilfestellung bereit. Es wurde daraufhin eine dreiwöchige stationäre Behandlung von K. unter Einbeziehung der Mutter vereinbart, und Mutter und Kind trafen am 9.4.2017 morgens in der KKG ein.
2. Die traditionell esoterische Ausrichtung der Allergie-Abteilung der Kinderklinik Gelsenkirchen
Beim Abfassen seines Gutachtens hat Herr Karpinski den esoterischen Hintergrund der Allergiebehandlung durch die KKG entweder nicht gekannt oder ignoriert und so getan, als habe es sich um eine Behandlung im Rahmen der allgemein anerkannten ärztlichen Leitlinien gehandelt. Dieser bizarre Hintergrund soll deshalb vorab kurz dargestellt werden.
2.1 Traumatisierung als angebliche Hauptursache aller Krankheiten
Das „Gelsenkirchener Behandlungsverfahren“ (GBV, ab 2008 in seinen Anwendungen erweitert und als „Multimodale-3-Phasen-Therapie“ oder „Stationäre Komplextherapie“ bezeichnet) zur Behandlung von Allergien beruht auf Annahmen, die eindeutig der Pseudomedizin zuzuordnen sind. Siehe dazu meinen Übersichtsartikel zum Gelsenkirchener Klinikskandal: www.reimbibel.de/GBV-Kinderklinik-Gelsenkirchen.htm und meine faktenreiche Chronik dieses Skandals: www.reimbibel.de/Chronik-des-Gelsenkirchener-Klinikskandals.htm oder .pdf. Diese beiden Artikel belegen, dass das GBV a) stark von der pseudomedizinischen Irrlehre des Krebsscharlatans Hamer beeinflusst wurde, und b) die KKG noch heute Scharlatanerie betreibt, indem sie vortäuscht, Asthma, Neurodermitis und Allergien bei mindestens 87% der Kinder heilen zu können. In weiten Teilen sind pseudowissenschaftliche Annahmen bis heute Grundlage der Diagnostik und Therapie von Asthma und ND an der KKG – was unter anderem diese Veröffentlichung von Stemmann, Lion, Starzmann und Langer aus dem Jahr 2004 belegt: http://www.ugii.net/umwelt/schriften/03-eas-psychosomatik.html . Darin heißt es z.B.:
„Unklar ist, weshalb der eine Mensch auf ein Allergen mit Asthma, ein anderer mit Neurodermitis oder einer anderen Organmanifestation reagiert. Auch hier liefert die Psychosomatik eine Erklärungsmöglichkeit: Es ist der Inhalt des traumatisch empfundenen Erlebnis, das die Organwahl festlegt. Allergien können prinzipiell alle Menschen unabhängig von Erbgut oder Veranlagung ereilen, da alle Menschen in die oben angeführte Situation geraten, sich „verfühlen“ und allergisch krank werden können. … Die allergische Krankheit kann der Betroffene selbst heilen. … Hirnforschung, Psycho-Neuro-Immunologie sowie die evolutionspsychologische Erkenntnis, dass es für alle Menschen kulturunabhängige psychologische Grund- und Verhaltensmuster gibt, haben der Psychosomatik ein dermaßen wissenschaftlich fundiertes Wissen über allergische Krankheiten beschert, dass die Selbstheilung ähnlich der Lösung einer Aufgabe, deren Einzelfaktoren bekannt sind, mit mathematischer Genauigkeit betrieben werden kann.“
Herr Dr. Lion hat von 1992 bis 1997 sowie von 2001 bis 3/2008 unter Prof. Stemmann gearbeitet. Stemmann war spätestens seit 1992 ein Anhänger der „Neuen Medizin“ des Krebsscharlatans Ryke Geerd Hamer: www.neue-medizin.de/html/body_dok_11.html . (Die Bergmannsheil und Kinderklinik Buer bestreitet dies bis heute.) Von Prof. Stemmann beeinflusst, hat Lion sich anscheinend der aus der „(Germamischen) Neuen Medizin“ (GNM) kommenden Vorstellung angeschlossen, Krankheiten würden stets durch traumatisierende „Gefühlsverletzungen“ verursacht: „Hier handelt es sich um ein ganzheitliches Modell, das die eigentliche Ursache der Erkrankung sucht und darauf die Behandlung aufbaut. Es vertritt die Meinung, dass die Ursachen einer Krankheit stets in einer Gefühlsverletzung liegen, die den Erkrankten unerwartet getroffen hat und die durch bestimmte Auslöser verstärkt und erhalten bleibt.“ https://web.archive.org/web/20130904002706/http://www.bundesverband-allergie.de/index.php?id=77
Herr Dr. Lion ist – und war auch schon 2013 – ärztlicher Berater des Bundesverbands Allergie- und umweltkrankes Kind e.V., der seit 1988 die Allergie-Abteilung der KKG unterstützt und den oben verlinkten Text von der Homepage der KKG übernommen hatte, wo er jahrelang zu sehen war. Die KKG hat diesen Text inzwischen aber gelöscht.
Mit seiner wissenschaftlich nicht haltbaren Auffassung zur Entstehung von Krankheiten durch krankheitsspezifische Gefühlsverletzungen steht Dr. Lion außerhalb der evidenzbasierten Medizin und im Widerspruch zu praktisch allen anerkannten Fachleuten. Der frühere Professor für Pädiatrische Pneumologie und Immunologie an die Universitäts-Kinderklinik der FU Berlin, Herr Prof. Ulrich Wahn, hat das mir gegenüber einmal so auf den Punkt gebracht: „Das ist nicht evidenzbasierte, sondern eminenzbasierte Medizin“. Mit „Eminenz“ meinte er den früheren Leiter der Allergie-Abteilung der KKG, Prof. Dr. Ernst August Stemmann. Lions Nähe zu esoterischen Ansichten von Hamer und Stemmann zeigt sich schon allein dadurch deutlich, dass Lion für seinen „Arztbrief“ über die Behandlung von K. ein Formular verwendet hat, in dem die Diagnosen „Neurodermitis bei Trennungsangst“ und „Asthma bronchiale bei Revierangst“ zum Ankreuzen vorgegeben sind: www.reimbibel.de/Lion-Arztbrief-Formular.jpg . Zur – teilweise sogar wörtlichen – Übereinstimmung von GBV und GNM siehe: http://www.reimbibel.de/Uebereinstimmung-von-GBV-und-GNM.pdf .
In seinem Gutachten geht Herr Karpinski bei der Frage, ob K. „nach dem seinerzeit bestehenden, allgemein anerkannten fachlichen Standards der Kinder- und Jugendmedizin“ behandelt wurde, nicht auf die esoterische Tradition der von Dr. Lion ärztlich geleiteten Abteilung für Pädiatrische Psychosomatik ein. Dieser Punkt ist aber wichtig für die Frage, inwieweit sich Dr. Lion bei seiner Behandlung von K. innerhalb oder außerhalb allgemein anerkannter fachlicher Standards der Kinder- und Jugendmedizin bewegt hat.
(Nachtrag: Inzwischen hat der MDK Berlin Brandenburg ein dermatogisches Gutachten eingeholt, dass zu dem Schluss kommt, das die Behandlung des Säuglings K. in Theorie und Praxis nicht den aktuellen Leitlinien entsprochen hat: www.kinderklinik-gelsenkirchen-kritik.de/MDKBB-GA.pdf oder .htm.)
2.2 Das obligate „Trennungstraining“
Säuglinge und Kleininder werden auf der Station KJ3 der Abteilung „Pädiatrische Psychosomatik“ der KKG grundsätzlich tagsüber mehrfach von ihren Müttern für 30 oder für 90 Minuten (insgesamt etwa vier Stunden lang) getrennt. Dabei wird weder der Entwicklungsstand des Kindes berücksichtigt noch unterschieden, ob es sich um Asthma, ND, Allergien oder Verhaltensstörungen handelt. In zwei parallel stattfindenden und zeitlich aufeinander abgestimmten Behandlungsprogrammen werden Säuglinge und Kleinkinder von ihren Müttern getrennt und beaufsichtigt, während die Mütter – ebenfalls gruppenweise – zum Essen, zu Vorträgen, zum Autogenen Training (AT) und zum Joggen gehen. Da die Mütter – vor allem durch Vorträge („Elternschule“) – psychologisch behandelt werden sollen, ergibt sich die Notwendigkeit einer Trennung schon allein dadurch, dass Störungen bei den Vorträgen und beim AT durch die Kinder vermieden werden sollen.
Dr. Lion orientiert sich beim „Trennungstraining“ offensichtlich an einer „Leitlinie“ seines früheren Chefs: „Auf das Trennungstraining muss sich die Kontaktperson vorbereiten. Sie muss entschlossen und überzeugt sein, dass das kranke Kind die angstfreie Trennung erlernen muss, selbst unter dem Preis, dass die Neurodermitis kurzzeitig massiv reaktiviert wird und dass sich das Kind blutig kratzt oder dass eine andere (akute) Krankheit, z. B. eine Angina, eine Bronchitis, ein Durchfall u. a. auftritt. Es gilt, ein hohes Ziel, nämlich Gesundheit, zu erreichen. Leider gelingt das nicht, ohne kurzfristig starken Stress zu erzeugen.“ (E.A. Stemmann & S. Stemmann: Die Selbstheilung (Spontanheilung) der Neurodermitis, Selbstverlag, 2002, S. 175)
Aus dem Gedächtnisprotokoll der Mutter von K. für Mittwoch, den 12.4.2017 (4. Tag in der KKG):
„7:45Uhr Betreuung in Mäuseburg während des Frühstücks
9:30Uhr – 11:00Uhr Schlafen
11:00Uhr durch Personal wecken, wickeln und in die Mäuseburg bringen
11:30Uhr Muttermilch (ab 17.04. sollte Brei gefüttert werden, nach 20min dann erst Muttermilch)
12:15Uhr Betreuung in Mäuseburg während des Mittags
13:00Uhr – 15:00Uhr Schlafen
15:00Uhr durch Personal wecken, wickeln und in die Mäuseburg bringen
15:30Uhr Muttermilch
18:15Uhr – 18:55Uhr Betreuung in Mäuseburg“
(An diesem Tag wurden Mutter und Kind morgens sowie von 10:00 bis 11:30 getrennt. Von 10:00 bis 11:30 hörte die Mutter einen Vortrag von Dr. Lion, ab 11:00 gleichzeitig das Weinen und Schreien ihres Kindes in der „Mäuseburg“. Auf Mutter und Kind wartete als Teil des Therapiekonzepts täglich eine Vielzahl von Trennungen, anscheinend auch nachmittags von 14:00 bis 15:30.)
Ein solch rabiates „Trennungstraining“, das einem verhaltenstherapeutischen „flooding“ ähnelt, wie es aber sonst nur bei guter Vorbereitung und unter therapeutischer Begleitung mit damit einverstandenen Erwachsenen praktiziert wird, ist an anderen Kliniken nicht üblich. Dr. Lion: „Wir sind die Einzigen, die auch Säuglinge psychosomatisch behandeln.“ https://web.archive.org/web/20190814054926/https://psychosomatik.bkb-kinderklinik.de/psychosomatik/_media/medienberichte/WAZ-vom-14-09-2016.pdf
Dieses Vorgehen steht außerhalb der wissenschaftlich begründeten Medizin (kein wissenschaftlicher Nachweis des therapeutischen Nutzens in Hinblick auf den Verlauf der ND) und ist wegen möglicher Nebenwirkungen ethisch bedenklich (kurzfristiger und möglicherweise auch langfristiger psychischer Schaden für Mutter und Kind) und möglicherweise sogar strafrechtlich relevant. Siehe dazu auch meinen Artikel von 2005: http://archive.li/J1k74 .
Kritik an diesem „Trennungstraining“ wehrt die KKG auf unredliche Weise ab, indem sie darauf verweist, dass es sich bei der Verhaltenstherapie um eine anerkannte, wissenschaftlich fundierte Therapiemethode handelt. So haben mir z.B. die BKB und Herr Dr. Lion per Anwaltsschreiben vom 20.11.2019 mitgeteilt: „Soweit sie den verhaltenstherapeutischen Ansatz für verfehlt halten, so ist dieser gleichwohl nicht „ideologisch“, sondern beruht auf anerkannten Grundsätzen der (wissenschaftlichen) Verhaltenstherapie, so zum Beispiel im Hinblick auf Bindungstypen nach Ainsworth.“
Abgesehen davon, dass die Bindungstypen nach Ainsworth kein anerkannter Grundsatz der Verhaltenstherapie sind, habe ich nicht die Verhaltenstherapie per se als ideologisch oder zu unwissenschaftlich kritisiert, sondern nur die leitlinienwidrige Anwendung einer unter bestimmten Bedingungen für Jugendliche und Erwachsene geeigneten speziellen verhaltenstherapeutischen Methode (flooding, Extinktionstherapie, Konfrontationstherapie) auf einen Säugling. Dieser wurde in der sogenannten „Mäuseburg“ der KKG längere Zeit sich selbst überlassen und bekam – wie zu erwarten – große Angst. Diese Form von „Therapie“ halte ich für psychologisch und ethisch nicht zu rechtfertigen. Man kann auch sagen: Für dieses „Therapiemodul“ gab es keine vernünftige medizinische Indikation. Die KKG scheint das „Trennungstraining“ damit zu begründet zu haben, dass die ND von K. durch Trennungsangst verursacht und unterhalten wurde, und es daher notwendig war, die Trennungsfähigkeit von Mutter und Kind zu trainieren. Diese abnorme Sicht ist ideologisch begründet. Sie beruht offensichtlich auf irrationalen Annahmen der GNM Hamers und deren Rezeption und therapeutische Umsetzung bei ND durch Stemmann, Langer und Lion.
Die von der Großmutter von K. beklagte Selbstverletzung des Kindes wurde dabei bewusst in Kauf genommen. So beschreibt der Begründer des GBV die beim Trennungstraining zu erwartende Reaktion so: „Phase 1: nach der Verabschiedung schreit und kratzt das Kind wie toll. Es zieht sich in eine Ecke des Raums zurück und sucht Schutz an der Wand. Es nimmt keinerlei Kontakt mit seiner Umwelt, Umgebung auf und wehrt Zuwendung und Ablenkung durch andere Personen heftig ab.“ (Stemmann und Stemmann, 2002, S. 176) .
Bei K. und dessen Mutter hat das „Trennungstraining“ offensichtlich kurzfristigen zu schweren psychischen Schädigungen geführt, bei K. auch zu körperlichem Schaden (Aufkratzen der Kopfhaut). Mittel- und langfristige Schädigungen im Sinne einer posttraumatischen Belastungsstörung erscheinen möglich. Meines Wissens hat sich die Mutter bald nach Abbruch des Aufenthalts in der KKG in psychotherapeutische Behandlung begeben.
2.3 Medizinisch nicht notwendige Statusuntersuchungen
In der Abteilung für Pädiatrische Psychosomatik der KKG wird u.a. auch dann leitlinienwidrig Verhaltenstherapie an Kindern unter 3 Jahren durchgeführt, wenn diese bei der ärztlichen Statusuntersuchung starke Angst zeigen. Dazu erklärt der umstrittene Verhaltenstherapeut Dietmar Langer: „Es gibt Kinder, die im Lauf ihrer Geschichte eben aufgrund nehmen wir mal an von Krankenhausaufenthalten Angst vor Untersuchungen entwickelt haben, auch regelrechte Krankenhausangst entwickelt haben. Und wenn die dann bei uns sind, nutzen wir eben das Ritual „Untersuchung“, um diese Angst abzubauen. Wir machen dann Angstbewältigungstraining so gesehen. Dann untersuchen wir täglich, auch wenn´s medizinisch gar nicht notwendig wäre, und nach ein paar Tagen hat sich die Krankenhausangst aufgelöst.“ (Quelle: Audiomaterial im Bonusmaterial der DVD „Elternschule“, 9. Minute)
Das klingt zunächst plausibel, ist aber insofern problematisch, als wie beim „Trennungstraining“ auch hier nicht die sanfte VT-Methode der Systematischen Desensibilisierung angewendet wird, sondern der Angstreiz gleich in voller Ausprägung präsentiert wird. Nach dem Motto „Gelobt sei, was hart macht“ werden Säuglinge und Kleinkinder in dem Bestreben, sie stressresistent zu machen, aus meiner Sicht zu sehr – man könnte fast sagen: ohne Rücksicht auf Verluste – „in die Mangel genommen“. Dr. Lion macht diese Untersuchungen nach eigener Aussage im Film „Elternschule“ absichtlich nicht im Zimmer von Mutter und Kind, weil das Schutz bietet, sondern in einem Untersuchungszimmer. Der Film „Elternschule“ zeigt einen Zusammenschnitt aus mehreren solcher Untersuchungen, bei denen Dr. Lion absichtlich die psychische Belastung für das Kind erhöht (DVD, ab 7:29):
„Gut, Statusuntersuchung heißt: Wir gucken uns die Kinder an. Typischerweise eben nicht im Patientenzimmer, sondern bei uns im Untersuchungszimmer, weil es noch mal den Stress erhöht. Normalerweise Patientenzimmer ist so´n Schutzraum, da kann ich mich zurückziehen, ne, das kenn ich schon mittlerweile seit den letzten drei Tagen, ne, und jetzt hier in diesem Raum heißt erst mal: Stressimpulse gehen nach oben. Oft genug haben dann die Kinder dann gleich die Krise: Maama, Mamaa! (Lion äfft ein ängstlich nach seiner Mutter rufendes Kind nach.) In dem Moment bleiben Sie bitte cool. Ich sag immer den Leuten: Der wichtigste Gegenstand in diesem Raum ist dieser Hocker. Da setzen Sie sich nämlich gleich drauf, und je mehr Stress die macht, desto mehr rollen Sie zurück. Und es kann sein, dass Ihr Kind das so einfach nonchalant über sich ergehen lässt. Also, die ist nicht benannt nach Luzie, dem Schrecken der Straße, oder? Hallo! Wow, Du hast ja Power, die hast Du wahrscheinlich von Deiner lieben Mama, ne? Wir beide kennen uns schon. Gestern habe ich mit der Mama gesprochen, heute werde ich (Dich) untersuchen. Ich rede immer gerne erst mit den Kindern, damit die Kinder mitbekommen, o, jetzt geht’s um mich. Richtig, es geht jetzt um Dich, und ich werd Dich jetzt untersuchen mit meinem Stethoskop. Da sind zwei Stöpsel für mich, und der dritte Stöpsel, der ist für Dich. Hör ich, wie Dein Herz schlägt. Nein? War das ein Nein? Hast Du schon angedeutet, dass gleich die Stimmung kippt, ne? Man konnte schön sehen, wie die Unterlipppe nach vorn gezogen worden ist. Jetzt hör ich hinten. Ja, Moment, ich habe ernst mit Deiner lieben Mutter zu reden. Was wir jetzt gerade erlebt haben, das war total typisch. Das gehört zur Regulationsstörung. Sie kommen rein, ich begrüße Sie. Sie freundlich, ich freundlich, Kind wohl auch noch freundlich. In dem Moment, wo es zur Sache geht: wie auf den Knopf gedrückt, ne. Wie haben Sie sich gefühlt, als er so gejammert hat? (Mutter: schlecht). Das ist einfach ein Gefühl, das kann man gar nicht erklären, ne, also das kommt, ne? Das kommt, ja. Ich denke, das ist ein ganz normales elterliches Gefühl.“
Je mehr die Stress macht? Es ist Dr. Lion, der Stress macht, woraufhin das Kind lediglich eine zu erwartende Stressreaktion zeigt. Die Klinik nennt das verharmlosend eine Stressimpfung. Es sind befremdliche Szenen wie diese, die nicht nur einen sogenannten Shitstorm, sondern auch fachliche Kritik ausgelöst haben. Die Kinderärztin und Psychoanalytikerin Dr. Barbara von Kalckreuth schrieb dazu: „… In dieser Kinderklinik ist ein Kind ein gerissener Stratege, bedacht auf seinen Vorteil, egoistisch und rücksichtslos, ein Gegner, den man überwältigen muss. … Die anbiedernde Zuwendung bzw. Überwältigung durch Arzt – Kinderarzt! – und Schwester hat einen aggressiven, sadistischen Unterton. … Als Erfolg wird verbucht, wenn das Kind aufgibt. Dass dadurch ein Teil seiner Explorationsfreude, seiner kindlichen Neugier und damit später seine Fähigkeit zu Lernen zerstört wird, wird völlig ausgeblendet. Die Störung der Beziehung zwischen Eltern und Kind wird vom Team nicht als seelische Not verstanden. Es gibt keine Hilfe, nur kalte, akribisch dokumentierte Beobachtung, über die im Team spöttisch gesprochen wird. … Die Reaktion der Kinder auf diese Übergriffigkeit ist eigentlich nachvollziehbar und erwartbar: sie wehren sich, geben aber im Lauf der Zeit auf. Dies wird dann als Therapieerfolg gewertet. …“ https://tinyurl.com/Kalckreuth .
Zugespitzt formuliert (da die KKG schwerhörig ist und alle Kritik abwehrt): Es handelt sich bei der Station KJ3 der KKG nicht um eine Abteilung für Pädiatrische Psychosomatik, sondern um ein 3-Wochen-Mutter-Kind-Umerziehungslager. Dabei sollen aus Teufelchen Engelchen gemacht werden (s. im Flur der Station aufgehängte Zeichnung).
2.4 War die Mutter vor der Anreise hinreichend über das geplante Behandlungsprogramm aufgeklärt worden?
Die Mutter von K. war vor der Behandlung wegen der ND und gestörter Nachtruhe schon sehr erschöpft und hatte daher die Suche nach einer wirksamen Therapie ihrer Mutter überlassen. Diese war von Dr. Lion darüber aufgeklärt worden, dass es um Verhaltenstherapie (VT) und eine Veränderung des Verhaltens in mit Stress belasteten Situationen gehen würde. Davon, dass Mutter und Kind tagsüber viele Stunden und auch nachts getrennt werden sollten, das Kratzen nicht verhindert werden sollte, und auf eine Pflege und Behandlung der Haut möglichst ganz verzichtet werden sollte, war dabei (nach Auskunft der Mutter bzw. Großmutter und möglicherweise auch nach Aktenlage) nicht die Rede und wäre geeignet gewesen, die Mutter davon abzuhalten, mit ihrem erst 6 Monate alten Kind die Klinik aufzusuchen.
Auch wenn Mutter oder Großmutter sich im Internet über VT informiert hätten, hätten sie nicht gefunden, dass es in der VT üblich ist, Säuglinge von ihren Müttern zu trennen. Herr Dr. Lion hätte daher die Großmutter über die ungewöhnliche Behandlung von Säuglingen, die in der KKG praktiziert wird, konkret informieren müssen. Das hat er nicht getan. Entsprechend war sie unangenehm davon überrascht, dass ihr Kind häufig und für längere Zeit von ihr getrennt werden sollte und beim Kratzen nicht eingeschritten werden sollte. Herr Karpinski geht in seinem Gutachten auf dieses Problem nicht ein, wurde allerdings auch nicht von der ÄKWL dazu aufgefordert. Mit Schreiben vom 4.12.2018 hatte die Beschwerdeführerin der Gutachterkommission mitgeteilt: „bezugnehmend auf Ihr Schreiben vom 22.02.2018 möchte ich bitten noch folgendes in den Fragenkatalog an Herrn Dr. med. … aufzunehmen: Zu prüfen ist außerdem, ob die Aufklärungspflichten und Dokumentationen hinsichtlich der korrekten Aufklärung (der Kindesmutter) und Anamnese (des Kindes) korrekt ausgeführt wurden.“ Dieser Bitte ist die Kommission nicht gefolgt.
Im Gutachten heißt es (S. 11): „Bedauerlicherweise ist es nicht gelungen, die Mutter tatsächlich für ein bio-psychosoziales Modell der Krankheitsentstehung für ihren Sohn zu gewinnen.“ Aus meiner Sicht ist dies glücklicherweise nicht gelungen, denn es handelte sich nicht um ein nachahmenswertes Modell einer Behandlung, sondern die absurde Vorstellung, dass ein angebliches Trennungstrauma (in diesem Fall eine zu schnelle Geburt) die ND verursacht hat und deswegen eine Retraumatisierung durch die Trennung von Mutter und Kind vorzunehmen ist. „Insbesondere scheint es ihr nicht gelungen zu sein, die verhaltenstherapeutischen Elemente der Behandlung in der Weise als richtig zu vermitteln, dass sie sich tatsächlich auf die Behandlung einlassen konnte.“ Zum Glück ist dies nicht gelungen, da die Mutter psychisch zusammengebrochen ist, und die Großmutter telefonisch den Abbruch der angeblichen „Therapie“ von Mutter und Kind eingeleitet hat. Der Kindesmutter wurde dadurch möglicherweise erspart, was einer anderen Mutter (und nicht nur ihr) geschehen ist, die die Behandlung 2003 „durchgezogen“ hat und noch heute schwer darunter leidet: www.reimbibel.de/GBV-Erfahrungsbericht-2003.pdf . „Besonders sind es ihre eigenen Probleme und Bedenken, die es ihr schwer machen, sich auch nur vorübergehend von ihrem Kind zu trennen, nicht bearbeitbar geworden, weil die Behandlung noch gar nicht wirklich hatte beginnen können.“ Auch mit dieser psychologischen Ferndiagnose liegt der Gutachter daneben (s. weiter unten).
Dass die meisten Mütter (widerstrebend) in forcierte, dem jeweiligen Entwicklungsstand des Kindes nicht angemessene Trennungen einwilligen („Mäuseburg“), dürfte schlicht an dem ungeheuren Gruppendruck auf dieser Station liegen. Das Stammpersonal (Psychologe, Arzt, leitende Krankenschwester, Erzieherin, Sozialarbeiterin) arbeitet dort schon seit rund 30 Jahren zusammen und tritt geschlossen auf. Es stehen selbstsichere „Experten“ stark verunsicherten Müttern gegenüber, die verzweifelt nach Hilfe suchen. Wenn eine Mutter „schwach“ wird und Zweifel bekommt, steht sogar noch eine Mitarbeiterin des Vereins AuK zur Verfügung, die von eigenen Zweifeln und späteren Erfolgen berichten kann und zum Durchhalten auffordert. Seit 2008 hat dieser Verein einen Raum direkt auf der Station. Ich halte es nicht für völlig abwegig, dass einige Mütter, die diese „Behandlung“ erlitten haben und etliche Betrachter des Films „Elternschule“ den Eindruck bekommen haben, es hier eher mit einer pseudomedizinischen Sekte als mit einer normalen Abteilung einer Kinderklinik zu tun zu haben.
2.5 Kinderklinik Gelsenkirchen und Selbsthilfeverein AuK behaupten wahrheitswidrig, Allergien könnten in 87% der Fälle geheilt werden (Beispiele)
Pressestelle der KKG (Aufruf am 15.03.2017):
„Der psychosomatische Ansatz bei der Behandlung von Neurodermitis, Asthma, Allergien in der Kinderklinik Gelsenkirchen versprach Heilung – zumindest in 87 % der Fälle. Das schien geradezu unglaublich. Doch es funktionierte.“ https://web.archive.org/web/20170315030507/https://www.kjkge.de/Inhalt/Aktuelles_Presse/_Presse_Meldungen/AuK.php
Vortrag von Dr. Kurt-André Lion im Gemeindesaal Brandenbusch (Essen) im Mai 2018:
„Die Klinik behandelt seit 30 Jahren Kinder und Jugendliche, zunehmend auch Erwachsene, mit Allergien, Asthma und Neurodermitis. 87 Prozent der Betroffenen sind nach ein bis anderthalb Jahren gesund, wenn Sie auf Station Erlerntes konsequent umsetzen, erklären die Organisatoren der Veranstaltung.“
3. Zur Besorgnis der Befangenheit des Gutachters
3.1 Von der Großmutter von K. geäußerte Besorgnis
Mit Schreiben vom 04.12.2018 hat die Großmutter von K. der Gutachterstelle der ÄKWL u.a. mitgeteilt:
„Zum einen leitet Herr Karpinski eine Klinik, die selbst zum Netzwerk der Knappschaft (also des Trägers der Gelsenkirchener Klinik) gehört. … Zum anderen sind sich Herr Karpinski und der leitende Arzt der beschuldigten Abteilung, Herr Dr. Lion, persönlich bekannt und arbeiten in einer gemeinsamen Arbeitsgemeinschaft zusammen. Dieselbe Arbeitsgemeinschaft hat vor wenigen Tagen eine der insgesamt drei existierenden positiven Stellungnahmen zum Film „Elternschule“ herausgegeben, in dem sie die gezeigten Methoden der Klinik unbedingt verteidigt … Ich habe daher Anlass zur Befürchtung, dass Herr Karpinski die von mir erhobenen Vorwürfe sowie die Stellungnahme der Klinik nicht objektiv begutachten wird.“
Belegt wurden die geäußerte Befürchtung mit diesen beiden Links:
https://www.agpps.de/index.php/die-arbeitsgemeinschaft/organisationsstruktur ;
https://www.knappschaft.de/DE/ExpertenService/ProsperProGesund/Lausitz/Fliesstext2_Lausitz.html .
Herr Karpinski war 2017 einer der Vertreter der Netzwerkkrankenhäuser (zu denen aber nicht die KKG gehört). Die Knappschaft ist zu 72.5% Träger der Bergmannsheil und Kinderklinik Buer GmbH.
Herr Dr. Lion ist Gründungsmitglied der AGPPS. Seit einiger Zeit ist er nicht mehr Mitglied im Beirat der AGPPS, behauptet dies aber weiterhin auf der Webseite seiner Abteilung: „Gründungsmitglied der AGPPS (Arbeitsgemeinschaft Pädiatrische Psychosomatik) in der DGKJ (Deutsche Gesellschaft für Kinderheilkunde und Jugendmedizin). Dort im erweiterten Vorstand als wissenschaftliches Beiratsmitglied“: https://psychosomatik.bkb-kinderklinik.de/abteilung/leitung-und-team-lion-langer/ (Vita, Aufruf 6.10.2019)
Herr Karpinski ist Mitglied im Beirat der AGPPS und dadurch persönlich an der Stellungnahme der AGPPS zum Film „Elternschule“ beteiligt.
3.2 Vortrag von Dr. Lion am Klinikum Niederlausitz
Am 15.04.2015 hat Dr. Lion am Klinikum Niederlausitz einen Vortrag gehalten: „Neurodermitis aus psychosomatischer Sicht“. Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Klinikum Niederlausitz war damals und ist immer noch Dipl.-Med. Hendrik Karpinski. Die Einladung von Herrn Dr. Lion – vermutlich durch Herrn Karpinski – stellt aus meiner Sicht bereits eine Anerkennung von dessen umstrittener „psychosomatischer“ Behandlung von Säuglingen und Kleinkindern mit ND dar. Es erscheint mir unwahrscheinlich, dass Herr Karpinski bei Aussprechen der Einladung der Gelsenkirchener „Psychosomatik“ sehr kritisch gegenüber stand und ein Streitgespräch unter Fachleuten anstrebte.
4. Zum Gutachten von Herrn Karpinski
4.1 Fragen der ÄKWL an Herrn Karpinski
„1) Erfolgte die Behandlung der Neurodermitis des Patienten –insbesondere im Hinblick auf psychosomatisch-verhaltenstherapeutische Zusammenhänge – nach dem seinerzeit bestehenden, allgemein anerkannten fachlichen Standards der Kinder- und Jugendmedizin?
2) Nur für den Fall, dass sie einen Fehler feststellen: Sind dem Patienten – vorübergehende oder dauerhafte – gesundheitliche Nachteile entstanden, die auf die fehlerhafte Behandlung zurückzuführen sind? Wenn ja, welche?“
4.2 Einschlägige AWMF-Leitlinien
S2k-Leitlinie 028/041 – Psychische Störungen im Säuglings-, Kleinkind- und Vorschulter, aktueller Stand: 09/2015
„Herausgegeben von der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (DGKJP), der Bundesgemeinschaft Leitender Klinikärzte für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (BAG), dem Berufsverband der Ärzte für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (BKJPP), dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (bvkj), der Deutschen Gesellschaft für Neuropädiatrie (GNP), der Deutschen Gesellschaft für Sozialpädiatrie (DGSP), der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ),der Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK), der Deutschen Gesellschaft für Verhaltenstherapie (DGVT), der Deutschen Psychotherapeutenvereinigung (DPtV), der Deutschen Gesellschaft für Systemische Therapie, Beratung und Familientherapie (DGSF), der Vereinigung Analytischer Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeuten (VAKJP), dem Deutschen Verband der Ergotherapeuten (DVE), dem Deutscher Hebammenverband e.V.(DHV“.
Herr Dr. Lion hat nachweislich im Juli 2019 angegeben, sich an dieser Leitlinie zu orientieren: „Maßgebend für das Therapiekonzept sind die Leitlinien zu Diagnostik und Therapie von psychischen Störungen im Säuglings-, Kindes- und Jugendalter sowie die Leitlinien für eine pädiatrische Psychosomatik.“
Die letzte Fassung dieser Leitlinie gilt seit September 2015. Das Team von Dr. Lion verstößt bei seiner Diagnostik und Therapie – nicht nur im Fall K. – massiv gegen diese Leitlinie (s. weiter unten). Eine „Leitlinie für eine pädiatrische Psychosomatik“ konnte ich nicht finden.
Leitlinie Neurodermitis [atopisches Ekzem; atopische Dermatitis], Entwicklungsstufe: S2k, AWMF-Registernummer: 013-027,
Letzte Überarbeitung: 03/2015, Gültigkeitsdauer bis 05/2018. An dieser Leitlinie haben u.a. mitgearbeitet:
Werfel Thomas, Deutsche Dermatologische Gesellschaft
Ahrens Frank, Gesellschaft für Pädiatrische Allergologie und Umweltmedizin e.V.
Gieler Uwe, Deutsche Gesellschaft PM, APD
Kapp Alexander, Deutsche Gesellschaft für Allergologie und Klinische Immunologie
Nemat Katja, Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V.
Ott Hagen, Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin e.V.
Roecken Martin, Deutsche Dermatologische Gesellschaft
Schlaeger Martin, Berufsverband Deutscher Dermatologen e.V.
„Diese Leitlinie ist bestimmt für Fachärzte der Dermatologie, Kinder- und Jugendmedizin und alle Arztgruppen, zu deren Tätigkeit die Therapie der Neurodermitis gehört.“
Zitat: „Das chronische Krankheitsbild der Neurodermitis und die fehlende Heilbarkeit durch spezifische Maßnahmen verleiten häufig zur Anwendung von Therapieformen mit ungesicherter oder zweifelhafter Wirksamkeit.“ S. 6
Obwohl sich diese S2-Leitlinie explizit auch an Fachärzte für Kinder- und Jugendmedizin richtet, hat Herr Karpinski sie in seinem Gutachten nicht erwähnt.
S1 Leitlinie `Psychosomatische Dermatologie (Psychodermatologie)´, AWMF-Registriernummer 013/024 S1
https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/013-024l_S1_Psychosomatische_Dermatologie_2018-05.pdf
„Leitlinien der Dt. Dermatologischen Ges. (DDG), des Dt. Kollegium f. Psychosomatische Medizin (DKPM), der Dt. Ges. f. Psychotherapeutische Medizin (DGPM), Gesellschaft für Sexualwissenschaft (GSW), Arbeitsgemeinschaft für Katathymes Bilderleben und imaginative Verfahren in der Psychotherapie (AGKB)“ … Die Leitlinie richtet sich an die Dermatologen und die Fachkollegen des Gebietes Psychotherapeutische Medizin und verwandter Disziplinen sowie an Kollegen anderer somatomedizinischer Fächer, an Patienten und Kostenträger.“ (S. 1)
Einige für den Fall K. besonders relevante Passagen aus dieser Leitlinie (S. 15f):
„Neurodermitis ist eine multifaktorielle chronisch-entzündliche Hauterkrankung, bei der psychosomatische Kofaktoren eine bedeutende Rolle spielen.“
Für die KKG sind psychosomatische Faktoren bei der ND nicht Kofaktoren, sondern sie gelten als entscheidend für Entstehung, Verlauf und Therapie der ND.
„Bei ca. 20% der Neurodermitis-Patienten wird eine Indikation zur Psychotherapie gesehen. Auffällige Mutter-Kind-Beziehungen bei allen Neurodermitis-Eltern konnten entgegen den bisherigen Darstellung nicht aufrechterhalten werden.“ (S. 15)
Abweichend von dieser Leitlinie wird von der KKG bei 100% der ND-Patienten eine Indikation zur Psychotherapie sowie eine auffällige Mutter-Kind-Beziehung gesehen.
„In einer Metaanalyse konnte der signifikante Einfluss von Stress bei der Exazerbation der Neurodermitis verdeutlicht werden. Auch lifeevents, und psychosoziale Probleme (daily-hassles) können eine bestehende Neurodermitis auslösen.“
Nach Ansicht der KKG wird die ND durch traumatisierenden Stress verursacht. Davon ist in keiner der einschlägigen AWMF-Leitlinien die Rede.
Diese geringerwertige S1-Leitlinie hat Herr Karpinski seinem Gutachten zugrunde gelegt und dazu geschrieben:
„Der Leitlinie entsprechend kann von einer gesicherten Wirksamkeit von Psychotherapie bei der Neurodermitis ausgegangen werden, wobei nach der Datenlage der Verhaltenstherapie eine besondere Bedeutung zukommt. Meist wird diese als kognitive Verhaltenstherapie durchgeführt. Bei einem sechs Monate alten Kind versteht sich ein derartiger Zugriff selbstverständlich über den verhaltenstherapeutisch/systemischen Einfluss über die Mutter-Kind-Beziehung.“ (S. 6f)
Alle drei Leitlinien sprechen sich für eine Pflege der Haut sowie für lokale und systemische Behandlungen mit Medikamenten aus. Dr. Lion hält es für richtig, solche Behandlungen möglichst zu vermeiden und nimmt trockene, aufgekratzte und entzündete Haut als vorübergehend notwendig in Kauf. Schon dieser Verzicht auf die bei ND üblichen Behandlungsmethoden ist nicht leitliniengerecht. Gutachter Karpinski bemängelt dies nicht.
Alle drei Leitlinien akzeptieren psychosomatische und verhaltenstherapeutische Herangehensweisen und raten zur Beratung, eventuell auch therapeutischen Begleitung, von Eltern an ND erkrankter Kinder. Von Trennungsangst als Ursache der ND, „Trennungstraining“, Stressexposition oder „Stressimpfung“ als mögliche Behandlungsmethoden – dazu noch bei Säuglingen – ist in keiner dieser Leitlinien die Rede. Die Behandlung der ND durch Dr. Lion ist personell und methodisch weitgehend nahtlos aus dem GBV von Stemmann hervorgegangen, auch wenn dieser heute auf den Internetseiten der Pädiatrischen Psychosomatik nicht mehr genannt wird. Es handelt sich um eine zurecht umstrittene Außenseitermethode, die das meiste von dem, was in den o.a. Leitlinien empfohlen wird, nicht befolgt. Die Verfasser der o.a. Leitlinien sind sich darin einig, dass die ND nicht ursächlich behandelbar und daher nicht heilbar ist. Herr Dr. Lion vertritt auch in diesem wichtigen Punkt – wie schon sein Vorgänger Prof. Stemmann – einen entgegengesetzten Standpunkt. Auch dies wurde im Gutachten nicht als Problem angesprochen.
4.3 Aus der Zusammenfassung des Gutachtens
„Eine psychosomatische Behandlung der Neurodermitis des Säuglings sollte mit verhaltenstherapeutischen Interventionen insbesondere auch mit Interaktionsarbeit gemeinsam mit der Mutter stattfinden. Die Durchführung dieser Behandlung folgte der Aktenlage entsprechend nicht fehlerhaft sondern lege artis. Es können keine Behandlungsfehler erkannt werden. Insoweit kann auch von einem Gesundheitsschaden, der durch einen Fehler verursacht war, nicht gesprochen werden.“
Zu „lege artis“ schreibt Wikipedia (Aufruf 3.10.2019): „Die Regeln eines bestimmten Fachgebiets müssen allgemein, also durch eine Mehrheit der Experten, anerkannt sein. Das liegt nicht vor, wenn die Ansichten der Fachkreise auseinandergehen und die Regeln bisher noch keine allgemeine Anerkennung in der Wissenschaft gefunden haben.“ Solche Regeln gibt es bei der ND für die Behandlung von Jugendlichen und Erwachsenen mit psychischen Störungen, aber nicht für eine „psychosomatische“ Behandlung von Säuglingen. Herr Dr. Lion macht über weite Strecken einfach, was er für richtig hält und handelt dabei nicht gemäß der in Frage kommenden AWMF-Leitlinien zur Diagnostik und Therapie von ND.
4.4 Kritische Anmerkungen zu einigen Passagen des Gutachtens
Wenn eine Ärztekammer sich von einem Arzt gegen Honorar zu einem Beschwerdefall ein Gutachten erstellen lässt, sollte es nicht verwundern, wenn der Gutachter mehr Verständnis für das Verhalten und die Rechtfertigungsversuche seines Kollegen zeigt als für das Verhalten und die Vorwürfe des Patienten bzw. dessen Vertreters. Dass diese Tendenz im vorliegenden Fall extrem stark ausgeprägt war, soll (auch) anhand der folgenden Punkte erläutert werden.
4.4.1 Hat die Mutter des Patienten die Vorgehensweise der Klinik generell abgelehnt?
Die Mutter von K. war unstrittig schon bei Eintreffen in der KKG nervlich wegen der ND ihres Sohns und Störung des eigenen Schlafs stark angegriffen. Dass sie die Suche nach einer weiteren Behandlungsmöglichkeit ihrer Mutter überlassen hat, erscheint mir vernünftig. Die abwertenden Äußerungen von Herrn Dr. Lion und Herrn Karpinski, die ja beruflich jahrzehntelange Erfahrungen mit erschöpften Muttern haben dürften, halte ich daher für empörend und bin der Meinung, dass der psychische Zusammenbruch der Mutter am 12.4.2019 nicht die Folge einer mangelhaften Belastbarkeit oder Einsichtsfähigkeit der Mutter, sondern der von Dr. Lion zu verantwortenden Behandlungsmethode geschuldet war. Auch die „Schwankungen gegenüber den Maßnahmen der Klinik“ (S. 10) halte ich für eine nachvollziehbare Reaktion. Dass sie mit dem Inhalt des Vortrags von Herrn Dr. Lion am 12.4. etwas anfangen konnte, verpflichtet sie ja nicht, die gleichzeitige Trennung von ihrem Sohn für richtig zu halten. Sie hat das Konzept der Klinik nicht von Anfang an insgesamt abgelehnt.
Sehr ausführlich hat der Gutachter dargestellt, dass es dem Stand der Kunst entspricht, eine ND unter psychosomatischen Gesichtspunkten zu betrachten und auch verhaltenstherapeutisch zu behandeln. Gleichzeitig hat er eingeräumt, dass es keine Leitlinie für eine verhaltenstherapeutische Behandlung bei einem an ND erkrankten Kind gibt, schon gar nicht für die Behandlung eines Säuglings. Strittig war meines Erachtens zwischen Mutter und Behandlungsteam hauptsächlich die konkrete Form dieser Therapie mit einem Schwerpunkt auf der Trennungen von Mutter und Kind, bei denen dem Kind zuletzt sogar Schnuller und Handschuhe weggenommen wurden, und es in der „Mäuseburg“ ohne Trost durch eine Betreuungsperson mit weinenden und schreienden anderen Kindern konfrontiert wurde.
4.4.2 Fehldiagnose „Trennungsangst“
Bei K. sollte nicht in erster Linie die Hautkrankheit ND behandelt werden, sondern die bei ihm gar nicht vorhandene psychische Störung „Trennungsangst“. In seinem Arztbrief hat Dr. Lion bei dem Säugling K. „Neurodermitis bei Trennungsangst“ und „Störung des Schlaf-Wach-Rhythmus“ diagnostiziert. Trennungsangst wird in der KKG traditionell für die entscheidende Ursache der ND gehalten. In den Qualitätsberichten der Klinik von 2004 bis 2017 findet man nicht mehr die Diagnose „Neurodermitis“, sondern die ICD-10-Ziffer „F93“ (Psychische Störung). 2004 wurde unter Prof. Stemmann noch in 869 Fällen (!) Trennungsangst diagnostiziert und behandelt, 144 Kinder litten angeblich unter „Revierangst“. Siehe dazu: www.reimbibel.de/GBV-Qualitaetsberichte.htm . Die Ansicht, dass Asthma durch „Revierangst“ verursacht wurde, hatte schon Stemmann von Hamer übernommen und dazu 1999 im Eigenverlag ein über 500 Seiten starkes Buch verfasst, in dem 318 mal der Begriff „Revierangst“ vorkommt.
K. wurde von seiner Mutter als „sehr frohes, freundliches Kind außer nachts“ beschrieben. Laut einer Mitteilung der Großmutter an mich konnte K. bereits der Großmutter oder deren Mann problemlos bis zu drei oder vier Stunden überlassen werden, wobei dieser Zeitraum durch das Stillen begrenzt wurde. Trennungsangst scheint in der KKG bei jedem Patienten diagnostiziert zu werden, der an ND leidet, denn diese gilt der Klinik ja als Ursache und Verstärker der Erkrankung. Dabei ist mein Eindruck, dass beharrlich nach einem Trennungserlebnis gesucht und dieses auch „gefunden“ wird, indem vom verlorenen Schnuller bis zum Tod eines Angehörigen willkürlich eine große Zahl von unterschiedlichen Vorkommnissen als traumatisierendes Trennungserlebnis gewertet wird. Bei K. soll eine zu kurze Austreibungsphase bei der Geburt schuld gewesen sein: „Mir wurde gesagt, dass ich als Mutter schuld an der Neurodermitis sei, weil während des Geburtsvorgangs die Austreibungsphase zu schnell gewesen wäre und das Kind dadurch eine zu starke Bindung hätte, was das Trennungstraining notwendig mache.“ (s. Bericht der Mutter vom 4.7.2019 auf der Facebook-Seite „Elternschule – Die Informationsseite“ oder hier: www.reimbibel.de/Horror-Neurodermitis-Behandlung-in-der-Kinderklinik-Gelsenkirchen.pdf .
(Der Herrn Karpinski vorliegende Erfahrungsbericht der Mutter enthielt diese nur auf den ersten Blick seltsame Vermutung der KKG zur Verursachung der ND noch nicht. Tatsächlich führen Dr. Lion und Prof. Stemmann in einer gemeinsamen Veröffentlichung ähnliche Beispiele für angebliche Auslöser einer durch ein „Trennungstrauma“ bedingten ND aus: „Kaiserschnitt, Abstillen, Trennung vom Partner, Abgabe des Säuglings an die Großeltern, frühzeitiges außerhäusiges Arbeiten der Kontaktperson, Umzug in eine neue Umgebung…“ (Quelle: http://www.ugii.net/umwelt/schriften/03-eas-psychosomatik.html )
Möglichkeit 1: Die Mutter von K. ist nicht voll zurechnungsfähig und hat sich obige Aussage zusammenfantasiert.
Möglichkeit 2: In der KKG hat sich seit über 25 Jahren eine pseudomedizinische Glaubensrichtung etabliert, und K. und dessen Mutter sind nur zwei von vielen Opfern der „Pädiatrischen Psychosomatik“ dieser Klinik.
Dass K. in der „Mäuseburg“, d.h. in Abwesenheit einer vertrauten Bezugsperson und ohne Schnuller, geweint und geschrien hat, kann nicht als Zeichen einer Trennungsangst angesehen werden. Laut der AWMF-Leitlinie „S2k-Leitlinie 028/041 – Psychische Störungen im Säuglings-, Kleinkind- und Vorschulter, aktueller Stand: 09/2015“ (http://archive.is/4DCwq) soll die Diagnose „Angststörung“ erst ab einem Alter von 18 Monaten gestellt werden. (S. 102) Außerdem soll eine detaillierte und spezifische Diagnostik der Angststörungen durchgeführt werden (S. 103), was anscheinend auch nicht geschehen ist. Psychotherapie soll erst bei Kindern ab 3 Jahren durchgeführt werden.
Trennungsangst ist eine wichtige Unterform von Angststörungen bei Kleinkindern. Weder Herr Dr. Lion noch Herr Karpinski haben es für nötig gehalten, im Fall K. diese Leitlinie zu berücksichtigen. Da das Team von Herrn Dr. Lion in erster Linie (angebliche) psychische Störungen durch VT behandelt, ist es nicht zu entschuldigen, dass es – nicht nur im Fall K., sondern bei allen Kindern unter 3 Jahren – die o.a. Leitlinie ignoriert.
4.4.3 Fehlbehandlung durch Verhaltenstherapie bei einem Säugling
Dr. Lion stellt gleich im ersten Satz seiner Stellungnahme zur Beschwerde der Großmutter eine wahrheitswidrige Behauptung auf. Er schreibt: „Die Abteilung für Pädiatrische Psychosomatik arbeitet seit 25 Jahren in der Kinder- und Jugendklinik Gelsenkirchen (vormals Städtische Kinderklinik Gelsenkirchen) leitliniengerecht in Bezug auf psychotherapeutische Vorgehensweisen. um chronische, durch Stress unterhaltbare Störungs- und Krankheitsbilder von Kindern bereits bei Säuglingen positiv zu beeinflussen. Ziel dabei ist stets die Selbstheilungsmöglichkeiten des Kindes zu fördern.“
Wie schon festgestellt, ist die Gelsenkirchener „Psychosomatik“ nicht leitliniengerecht, denn sie ignoriert weitgehend Empfehlungen und verstößt gegen wichtige Regeln. Die Befangenheit des Gutachters zeigt sich auch darin, dass er nicht moniert, dass es in der „Pädiatrischen Psychosomatik“ der KKG üblich ist, schon Säuglinge verhaltenstherapeutisch zu behandeln. Aus der o.a. Leitlinie geht ja hervor, dass verhaltenstherapeutische Therapien erst ab einem Alter von 3 Jahren angeboten werden sollen (S. 106). Herr Karpinski behauptet dennoch: „Es kann klar eingeschätzt werden, dass die streitbefangene Behandlung nach den anerkannten fachlichen Standards der Kinder- und Jugendmedizin und pädiatrischen Psychosomatik erfolgt ist.“ (S. 10) Die durchgeführten Trennungen von K. und dessen Mutter erfolgten keineswegs nach anerkannten fachlichen Standards der Kinder- und Jugendmedizin oder der pädiatrischen Psychosomatik. Allerdings muss man zugunsten des Gutachters berücksichtigen, dass im Artikel von Lion et al. nicht von einem „Trennungstraining“, sondern verharmlosend nur von „Verbesserung der Stressbewältigungsfähigkeiten“, „Methoden aus Verhaltens- und Familientherapie“, „Abbau von ungünstigen Verhaltensmustern“ und „verhaltenstherapeutischen Interventionen“ die Rede ist. Offensichtlich soll die Fachwelt nicht erfahren, dass ein Schwerpunkt der „Therapie“ die Trennung von Mutter und Säuglin oder Kleinkind ist.
„Als Grundlage zum Verständnis der Neurodermitis auf psychosomatischer Grundlage“ zieht Herr Karpinski die „S1 Leitlinie `Psychosomatische Dermatologie (Psychodermatologie)´ AWMF-Registriernummer 013/024 S1“ heran. (S. 6) Die Fassung von 3/2018 spricht sich für VT bei ND aus, von Säuglingen oder Kleinkindern ist dabei aber nicht die Rede: „Psychotherapie: Die Wirksamkeit von Entspannung (autogenes Training) konnte gezeigt werden. Psychotherapeutische Behandlungen sowohl auf psychodynamischer wie kognitiver verhaltenstherapeutischer Grundlage sind offenbar in indizierten Fällen sowohl in der Einzel- wie auch Gruppentherapie sinnvoll. Schulungsmaßnahmen haben sich in einigen prospektiven, randomisierten Studien und einer Meta-Analyse als effektiver als die dermatologische RoutineBehandlung dargestellt. Die Wirksamkeit einer Verhaltenstherapie zur Behandlung des Juckreizes und der Kratzkontrolle konnte belegt werden. Psychopharmaka: scheinen ohne Effekt zu sein.“ (S. 15f) Diese Leitlinie bringt daher keine Erkenntnisse in Hinblick auf die Frage, ob es den Standards der Medizin entspricht, bei Säuglingen mit ND Mutter und Kind mehrmals täglich für längere Zeit voneinander zu trennen.
Herr Karpinski weist im Anschreiben zum Gutachten verharmlosend darauf hin, dass „es sich bei einer psychosomatischen Therapie für einen Säugling um ein Spezialfeld“ handeln würde. Das GBV zur Therapie von Allergien bei Kindern, das anfangs von Prof. Stemmann auch als „Gelsenkirchener Behandlungsmodell“ bezeichnet wurde, war und ist jedoch nicht nur eine spezielle, sondern eine als Behandlungsfehler zu klassifizierende Methode, die zurecht von keiner anderen Klinik und wohl auch nicht von niedergelassenen Ärzten praktiziert wird. Das GBV hat deshalb schon seit Jahrzehnten bei Fachleuten Kopfschütteln hervorgerufen, s. z.B. www.reimbibel.de/Kinderaerzte-ueber-Stemmann.pdf .
4.4.4 Die Wirksamkeit der ND-Therapie wurde bisher nicht wissenschaftlich nachgewiesen.
Im Jahr 2000 haben Stemmann und die Diplompsychologen Starzmann und Langer zwei wissenschaftlich völlig unzureichende Studien in einem Vereinsblatt „veröffentlicht“: „Wirksamkeit der Behandlung der Neurodermitis nach Prof. Dr. E.A. Stemmann“. Über diese Studien wurde auch von Stemmann und Stemmann (2002) in einem im Eigenverlag erschienenen Buch berichtet. Näheres dazu steht in meiner Chronik unter „Ende 2000“. Nach etwa 20 Jahren aufwändiger Be- bzw. Misshandlung von Kindern mit ND haben Lion et al. 2011 in einem im Internet zugänglichen Publikationsorgan behauptet, dass ihre „klinisch-psychosomatische Komplexbehandlung“ bei „chronischen Erkrankungen wie der Neurodermitis“ wirksam ist: „Insgesamt zeigt diese Studie die Wirksamkeit konsequent angewandter verhaltens- und familientherapeutischer Interventionen im stationären Setting mit einer nachstationären Unterstützungsphase und belegt damit die Bedeutung psychosomatischer Behandlungsansätze bei chronischen Erkrankungen wie der Neurodermitis.“ (K.A. Lion, D. Langer, E. A. Stemmann, H. Holling: Integrierte klinisch-psychosomatische Komplexbehandlung bei Kindern mit Neurodermitis – Eine Evaluationsstudie, päd (17) 2011, 202) https://psychosomatik.bkb-kinderklinik.de/psychosomatik/_media/medienberichte/Lion-Neurodermitis.pdf
Herrn Karpinski erkennt zwar „methodische Schwächen“ der Arbeit, kommt aber trotzdem zu dem Schluss: „Die Ergebnisse zeigen in exemplarischer Weise wie Effekte bei den Kindern über die Maßnahmen mit den Eltern zustande kommen können, wenn das Setting wirksam ist.“ (S. 8)
Meines Erachtens haben diese drei Studien gezeigt, dass die KKG nicht willens oder fachlich nicht in der Lage ist, zum GBV seit 1980 auch nur eine wissenschaftlich akzeptable Studie vorzulegen. Denn auch die dritte Studie hat keine Kontrollgruppe. Wer ein derart ungewöhnliches, teures und Familien psychisch sehr stark belastendes Verfahren bei 20.000 oder mehr Kindern und deren Familien anwendet, hat die Pflicht zu zeigen, dass seine Methode deutlich besser ist als die seiner bescheidener auftretenden Kollegen, die keine Heilung versprechen, aber immerhin das Leiden der erkrankten Kinder durch Cremes, Salben und Medikamente lindern. Es dürfte nicht unüberwindbar schwierig sein, einen traditionell arbeitenden Kollegen oder ein solches Krankenhaus zu finden, die bereit sind, an einer vergleichenden einjährigen Verlaufsuntersuchung teilzunehmen. Da eine solche Studie immer noch nicht vorliegt, kann auch noch nach 40 Jahren nur darüber spekuliert werden, wie hilfreich das GBV bei ND oder Asthma tatsächlich ist.
Aus den folgenden Gründen lässt sich aus der Studie von Lion, Langer, Stemmann und Holling (2011) nicht schließen, dass durch die dreiwöchige „stationäre Komplextherapie“ die ND der 15 behandelten Kleinkinder geheilt oder ungewöhnlich stark gebessert wurde:
a) Es handelt sich bei dieser Studie nicht um eine externe Evaluation durch die Universität Münster.
In seiner Stellungnahme hat Dr. Lion der ÄKWL mitgeteilt: „Die Wirksamkeit der von uns angewandten integrierten klinisch-psychosomatischen Komplexbehandlung (OPS 9-402.1) auf das Krankheitsbild einer Neurodermitis haben wir auch extern durch die Westfälische Wilhelms-Universität, Münster, evaluieren lassen, …“. Tatsächlich ist der vierte Autor der Studie, Prof. Heinz Holling vom Psychologischen Institut der Universität Münster, ein bekannter Experte für Statistik und Methodenlehre, der gerade – unter Verwendung einer Wartekontrollgruppe – eine methodisch einwandfreie experimentelle Studie zu Therapieeffekten bei ND vorgelegt hatte. Er hat anscheinend nur die statistische Prüfung der Studie übernommen, aber mit der Planung und Durchführung der Gelsenkirchener Studie, die in den Händen von Lion, Langer und Stemmann lag, vermutlich nichts zu tun gehabt. Meine entsprechende Nachfrage wollte er nicht beantworten: http://www.reimbibel.de/GBV-Prof-Heinz-Holling-als-Koautor-und-Helfer.pdf . Im Artikel von Lion et al. (2011) ist nur von einer „Zusammenarbeit mit der Westfälischen Wilhelms-Universität“ (S. 198) die Rede.
Mit Abmahnungsschreiben vom 20.11.2019 haben mir die Bergmannsheil und Kinderklinik Buer (BKB) und Dr. Lion jedoch mitgeteilt:
„Herr Prof. Holling war auch an den Inhalten der Studie mitbeteiligt. Er war bei Planung und Durchführung der Studie sogar räumlich anwesend und aktiv beteiligt, ihm lagen alle zugrunde liegenden Daten vor und er hat die Studie schließlich als „seine Studie“ mit abgesegnet.“
Sollte dies zutreffen, hat entweder Prof. Holling die Standards für eine Therapieerfolgsstudie nicht eingehalten oder seine Empfehlung hinsichtlich einer Kontrollgruppe wurde von der Klinik ignoriert. Leider war Prof. Holling nicht bereit, mir nähere Auskünfte zu geben: „ich möchte nicht in diese Debatte nicht involviert werden“ (Mail vom 6.8.2019). BKB auch Prof. Holling einer fachlichen Diskussion mit mir verweigert hat.
Es handelt sich auch bei Studie 3 und deren Bewertung durch die BKB und Dr. Lion um eine Täuschung der Öffentlichkeit. Ob dieser Täuschung eine betrügerische Absicht oder wissenschaftliche Naivität zugrunde liegt, sei zunächst dahingestellt. Diplom-Mediziner Karpinski hat die methodische Minderwertigkeit der Studie nicht erkannt und referiert in seinem Gutachten brav: „Zur Wirksamkeit der Therapie verweist die Klinik auf eine Evaluation der Westfälischen Wilhelms-Universität, Münster …“. (S. 2) Dies deutet darauf hin, dass er sich die Studie entweder nicht angesehen oder deren Minderwertigkeit nicht erkannt hat.
b) Der Zustand der Haut wurde nicht „blind“ beurteilt.
„Der Zustand der Haut wurde nach dem SCORAD-System vom aufnehmenden Arzt nach der international verbindlichen SCORAD-Bestimmung beurteilt.“ (S. 19) Der „aufnehmende Arzt“ dürfte Herr Dr. Lion oder ein anderer Mitarbeiter der Abteilung gewesen sein, der wusste, ob es sich um einen Ersttermin oder um einen Kontrolltermin nach einem Jahr handelt. Da die SCORAD-Bestimmung nicht unwesentlich vom Beurteiler abhängt und Ärzte der KKG an guten Ergebnissen interessiert sein dürften, sind systematisch auftretende Fehler bei der Beurteilung möglich. Für solche Beurteilungsfehler ist eine Absicht nicht notwendig. Herr Kasperski hat diese methodische Schwäche der Studie nicht bemerkt oder sie ignoriert.
c) Die Studie berichtet nicht über Heilungen.
Schon 1987 hat Prof. Stemmann im Titel eines Buchs behauptet, die ND sei heilbar. Viele seiner Vorträge wurden unter dem Titel „Allergien sind heilbar“ angekündigt, seit spätestens 2008 und mindestens bis 2018 auch Vorträge von Herrn Dr. Lion.
In einer Presseerklärung der KKG hieß es 2017: „Der psychosomatische Ansatz bei der Behandlung von Neurodermitis, Asthma, Allergien in der Kinderklinik Gelsenkirchen versprach Heilung – zumindest in 87 % der Fälle. Das schien geradezu unglaublich. Doch es funktionierte.“ https://web.archive.org/web/20170315030507/https://www.kjkge.de/Inhalt/Aktuelles_Presse/_Presse_Meldungen/AuK.php
Diese Behauptung stand noch am 12.6.2020 auf einer Internetseite der Klinik: www.kjkge.de/Inhalt/Aktuelles_Presse/_Presse_Meldungen/AuK.php . Siehe auch: www.archive.is/vlPwS . Ein Vortrag von Dr. Lion bei einer kirchlichen Einrichtung wurde 2017 wie folgt angekündigt: „Die Klinik behandelt seit 30 Jahren Kinder und Jugendliche, zunehmend auch Erwachsene, mit Allergien, Asthma und Neurodermitis. 87 Prozent der Betroffenen sind nach ein bis anderthalb Jahren gesund, wenn Sie auf Station Erlerntes konsequent umsetzen, erklären die Organisatoren der Veranstaltung.“ https://www.lokalkompass.de/essen-sued/c-ratgeber/ueber-allergien-und-ihren-zusammenhang-mit-der-psyche-informiert-ein-vortrag-in-bredeney_a760068
Diesen wahrheitswidrigen Behauptungen, die auch vom Verein „Allergie- und umweltkrankes Kind e.V.“ verbreitet wurden (zu diesem für die Anwerbung von Patienten aus ganz Deutschland wichtigen Verein siehe: www.reimbibel.de/GBV-AuK-Allergie-und-umweltkrankes-Kind.pdf ), stehen drei methodisch äußerst schwache Studien gegenüber, die nicht über Heilungen, sondern über Besserungen des Hautzustands nach einem Jahr berichten. Es ist daher festzustellen, dass die KKG seit Jahrzehnten der Öffentlichkeit nicht vorhandene großartige Heilungserfolge vortäuscht. Herr Karpinski hat dies nicht bemerkt oder ignoriert diese Tatsache.
d) Die Studie enthält keine Kontrollgruppe.
Bei Kindern im Alter von 1 bis 5 Jahren ist in erheblichem Umfang mit Spontanremissionen zu rechnen, die – wie z.B. bei einer Grippe – unabhängig von der jeweiligen Behandlung auftreten. „Bei 60 bis 80 Prozent der erkrankten Säuglinge und Kleinkinder geht die Neurodermitis spätestens zum Schulbeginn entweder zurück oder hat sich stark gebessert.“ https://www.allergieinformationsdienst.de/krankheitsbilder/neurodermitis/verbreitung.html#c191681
Es kann daher nicht geschlossen werden, dass die bei vielen Kindern beobachteten Besserungen auf die dreiwöchige Behandlung und dadurch ausgelöste Veränderungen im Verhalten von Mutter und Kind zurückzuführen sind. Es bleibt unklar, ob die beobachteten Besserungen schwächer, gleich stark oder stärker waren als bei einer konventionellen Behandlung von Kleinkindern. Es kann auch nicht gesagt werden, ob eine einzelne Komponente der komplexen Therapie einen besonders starken Effekt gehabt hat. Allerdings erscheint es wahrscheinlich, dass sich die Ernährungsumstellung auf den Hautzustand einiger Kinder positiv ausgewirkt hat, da einige der Kinder möglicherweise auf ein oder mehrere Nahrungsmittel, die eliminiert wurden, allergisch waren. War dieser Effekt stark, ist anzunehmen, dass die Methoden, durch die Stress langfristig reduziert werden sollte, einen entsprechend geringeren Anteil an dem – falls überhaupt vorhanden – positiven Therapieerfolg hatten. Ein wesentlicher Teil der vermeintlichen Therapieeffekte stammt, auch bei konventionellen Behandlungen, daher, dass die ND zu erheblichen Schwankungen im Verlauf neigt, und Kinder wie im Fall K. bevorzugt dann Ärzten vorgestellt werden, wenn die Symptomatik besonders stark ist.
Herr Karpinski hat das Fehlen einer Kontrollgruppe bemängelt. Dies hat ihn aber nicht daran gehindert, die Studie positiv zu bewerten. Es zeigten sich „bei den behandelten Paaren deutliche Verbesserungen, die deutlich hinausgehen über den natürlichen Verlauf einer atopischen Dermatitis“. In der Tat haben Lion et al. deutliche Verbesserungen beschrieben. Ob diese über einen „natürlichen Verlauf“ hinausgehen, lässt sich nicht sagen, da es in Deutschland kaum noch vorkommen dürfte, dass eine mindestens mittelschwere ND überhaupt nicht behandelt wird. Lion et al. geben in ihrer Zusammenfassung „Persistenzquoten von 40-80%“ an. Wie hoch die Persistenzquote in ihrer eigenen Studie ist, verraten sie nicht. Und offensichtlich litten die meisten Kinder nach einem Jahr immer noch unter ND (SCORAD-Mittelwert = 26,53) und nur wenige Kinder werden symptomfrei gewesen sein.
e) Intransparente und pseudogenaue Darstellung der SCORAD-Werte
Lion et al. präsentieren zu den SCORAD-Mittelwerten von T1 und T2 eine Grafik. Die dahinter stehenden 2 x 15 Einzelwerte werden (vorsichtshalber?) nicht bekannt gegeben. Der Leser kann daher nur grob schätzen, wie viele Kinder nach einem Jahr symptomfrei waren. Stattdessen wird eine Genauigkeit der Diagnostik und Statistik vorgetäuscht, indem der Durchschnitt der SCORAD-Werte auf zwei Stellen hinter dem Komma genau angegeben wird.
f) Selektion der Stichprobe
Zurecht hat Herr Karpinski bemängelt, dass nicht klar ist, wie Lion et al. zu ihrer Stichprobe gekommen sind. Im Jahr 2010 hat die KKG etwa 200 Kinder mit ND für jeweils drei Wochen aufgenommen. Es erscheint mir unwahrscheinlich, dass alle diese Kinder nach einem Jahr wieder vorgestellt wurden, denn viele Familien wohnten weit von Gelsenkirchen entfernt. Vor allem Eltern, deren Zufriedenheit mit der Klinik und dem Verlauf der ND vergleichsweise gering war, werden nicht alle erneut nach Gelsenkirchen gereist sein. Insofern könnte allein schon durch diesen Umstand ein Selektionseffekt zugunsten des berichteten Erfolgs vorgelegen haben.
g) N=15
Dass nur 15 Kinder untersucht wurden, hat vor allem den Nachteil, dass nicht ermittelt werden konnte, ob die Compliance beim AT oder bei der Ernährungsumstellung, die alles andere als selbstverständlich ist, mit dem Grad der Besserung des Hautzustands korreliert werden konnte. Die geringe Größe der Stichprobe halte ich noch für akzeptabel. Es entspricht aber nicht den wissenschaftlichen Standards, dass die Autoren verschwiegen haben, wieso gerade diese 15 Kinder für die Untersuchung ausgewählt wurden. Außerdem wurde nicht selbstkritisch angemerkt, dass nur Kinder untersucht wurden, deren Mütter nach einem Jahr bereit waren, zu einer Nachuntersuchung nach Gelsenkirchen zu kommen. Unter diesen Kindern dürfte Kinder mit einem enttäuschenden Verlauf unterrepräsentiert sein.
h) Fehlende Daten zur Compliance
Lion et al. behaupten kühn: „Nach dem Klinikaufenthalt setzen die Eltern das für sie erarbeitete Behandlungsprogramm zu Hause fort (z.B.tägl. autogenes Training, Verstärkerentzug bei Krankheitsverhalten, Strukturtherapie, Maßnahmen zur Stärkung der Autonomie, Ernährungsumstellung).“ (S. 198) Entscheidend für die angebliche „Selbstheilung der Neurodermitis“ ist laut Stemmann und Lion, dass das von der Mutter bei ihrem dreiwöchigen Aufenthalt in der Klinik Gelernte zuhause stetig fortgesetzt wird. Vor allem dem AT, der Umstellung der Ernährung auf eine stark gemüsehaltige Diät und der „liebevoll-konsequenten Erziehung“ wird dabei eine große Bedeutung zugeschrieben.
In der Klinik wird den Müttern werktäglich ein AT von einem Arzt oder einer Ärztin „verabreicht“. Sie müssen nur zum Übungsraum kommen und sich hinlegen. Viele schlafen dabei ein. Sie üben sich außerdem darin, auf Schreien, Jammern und Kratzen nicht mehr zu reagieren. Sie werden (auf ausnahmsweise tatsächlich wissenschaftlich fundierte Weise) zum Joggen angeleitet. Den Kindern wird von der Klinik die empfohlene Kost vorgesetzt. Zuhause soll das fortgesetzt werden, das AT auch vom Vater praktiziert werden. Inwieweit es den Eltern und Großeltern tatsächlich gelingt, ihr Verhalten im Sinne des GBVs zu verändern, ist fraglich. Lion et al. schweigen dazu, und auch sonst habe ich zu diesem wichtigen Punkt noch nichts von der Klinik gesehen.
Bei freiwilligen AT-Kursen gibt es Abbruchquoten von über 30%. Der Nutzen des ATs bei körperlichen Erkrankungen von Erwachsenen dürfte wohl eher mäßig sein. Inwieweit sich ein von Müttern regelmäßig praktiziertes AT günstig auf Kinder mit ND auswirkt, ist völlig unbekannt. Von Müttern mit Schulkindern, die an Asthma oder ND erkrankt waren, habe ich in Gelsenkirchen regelmäßig gehört, dass sie leider nicht dazu gekommen seien, das AT zuhause regelmäßig durchzuführen. Bei Männern, die sich auf das AT einlassen, dürfte es sich ohnehin um seltene Exemplare handeln.
Die neue Kost macht den Müttern viel zusätzliche Mühe, wird den meisten Kindern nicht schmecken und macht sie in Kindergarten und Schule zu Außenseitern. Auch hier dürften viele Mütter den Empfehlungen gar nicht oder nur zeitweise oder nur teilweise folgen. Auch beim Jogging und der konsequenten Nichtbeachtung bestimmter Verhaltensweisen des Kindes ist mit mangelnder Compliance zu rechnen. Herr Karpinski spricht in seinem Gutachten das Compliance-Problem nicht an, scheint es nicht für ein tatsächliches Problem zu halten.
i) Fehlende Daten zur Gewichtsentwicklung
Spätestens seit 2005 steht der Vorwurf im Raum, das GBV würde Kinder schädigen: „Vor allem vor der Gelsenkirchener Diät warnen die Fachärzte. „Die ist Unsinn. Nahrungsmittelallergien spielen nur bei einem Drittel der Kinder eine Rolle, die Rundumschlagsdiät selbst ist das Gefährliche“, sagt Dermatologe Höger. Stemmann bestreitet, dass es je zu Problemen gekommen sei. Höger dagegen erklärt, er habe Kinder behandelt, „die als Folge dieser Diät unterernährt und in ihrer Entwicklung deutlich zurückgeblieben waren“. https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-39613469.html Doch Daten zur Gewichtsentwicklung sucht man bei Lion et al. vergebens. Herrn Karpinski scheint nicht klar zu sein, dass die verordnete Kost zu Problemen führen könnte. Jedenfalls spricht er diesen Punkt in seinem Gutachten nicht an. Falls mein Eindruck richtig ist, dass die KKG bei allen Kindern mit ND eine starke Umstellung der Ernährung verordnet, wäre auch dies nicht leitliniengerecht, da nur bei etwa einem Drittel der Patienten eine Nahrungsmittelallergie zu erwarten ist, und keine Fachgesellschaft eine Umstellung der Ernährung bei allen ND-Patienten empfiehlt.
5. Zusammenfassende Bewertung des Gutachtens
Die schon von der Großmutter von K. befürchtete Befangenheit des Gutachters wird durch die Einladung an Herrn Dr. Lion, am Klinikum des späteren Gutachters über seine Arbeit vorzutragen sowie das Gutachten selbst bestätigt. Herr Karpinski hat etliche für eine faire Begutachtung wichtige Tatsachen nicht gekannt oder ignoriert. Dies gilt vor allem für
.* die umstrittene Geschichte der heutigen Abteilung für Pädiatrische Psychosomatik (an der Dr. Lion beteiligt war und die weiterhin wirksam ist),
.* Herrn Karpinskis Nichtbeachtung der wichtigsten Leitlinie für die Diagnostik und Therapie psychischer Störungen bei Säuglingen,
.* seine im Endergebnis positive Bewertung der methodisch sehr schwachen Studie von Lion et al. (2011) und
.* seine Unfähigkeit oder Unwilligkeit zu erkennen, dass die KKG Scharlatanerie betreibt, indem sie Heilungen durch ihren Therapieansatz nur vortäuscht.
6. Nachtrag
Die obige Stellungnahme haben sowohl die Großmutter des Säuglings K. als auch ich selbst der ÄKWL zugestellt. Leider ist es beim Abschlussgutachten durch eine Juristin nicht berücksichtigt worden. Die Juristin hat festgestellt, es habe kein Behandlungsfehler vorgelegen. Zu einer gegensätzlichen Einschätzung ist jedoch im Auftrag des MDK BB eine Dermatologin gekommen: www.kinderklinik-gelsenkirchen-kritik.de/MDKBB-GA.pdf .
.
Prof. Dr. Wolfgang Klosterhalfen, Dipl.-Psychologe
Außerplanmäßiger Professor für medizinische Psychologie
In der Donk 30
40599 Düsseldorf
31.10.2019, Kirsten Spitzer (Bez.Reg. Münster) an Prof. Klosterhalfen: xx4
„Da der von Ihnen thematisierte und fortgeführte Methodenstreit zu medizinischen Verfahren der Kinderklinik Gelsenkirchen über rein krankenhausaufsichtsrechtliche Probleme hinausgeht, habe ich Ihr Schreiben zuständigkeitshalber an das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen weitergeleitet.“
14.11.2019, OB Frank Baranowski an Klosterhalfen xx5
„Die Ärztekammer Westfalen-Lippe als berufsständige Selbstverwaltungskörperschaft ist für die Gestaltung und Weiterentwicklung der ärztlichen Rechte und für die Überwachung der Berufspflichten zuständig. Insofern wird die Ärztekammer Westfalen-Lippe dafür Sorge tragen, dass die in ihrem Zuständigkeitsbereich tätigen Ärztinnen und Ärzte sich leitliniengerecht verhalten.“
Oberbürgermeister Baranowski hätte die Möglichkeit gehabt, meine Vorwürfe vom Gesundheitsamt der Stadt überprüfen zu lassen. Stattdessen hat er die „heiße Kartoffel“ an die ÄKWL weitergereicht, die ja – wie meine Herrn Baranowski zugängliche Kritik an dieser Standesorganisation belegt – überhaupt nicht daran interessiert war, die Scharlatanerie Dr. Lions festzustellen und dagegen vorzugehen.
15.11.2019, Eltern-Säugling-Kleinkind-Psychotherapie (ESKP) im stationären und ambulanten Setting. Ein Gegenentwurf zur „Elternschule“
Die Fachveranstaltung findet statt an der International Psychoanalytic University Berlin, Stromstr. 2, 10555 Berlin.
www.ipu-berlin.de/fachtagung-eskp-im-stationaeren-und-ambulanten-setting
20.11.2019, BKB und Dr. Lion schicken Prof. Klosterhalfen eine Abmahnung
Beanstandet werden 17 Äußerungen in meiner Stellungnahme zum Karpinski-Gutachten und 5 ähnliche Äußerungen in meinem Übersichtsartikel zu GBV (damalige Fassung):
„Diese Publikationen enthalten rechtswidrige Falschbehauptungen sowie Verstöße gegen die Grundsätze der Verdachtsberichterstattung. Diese Rechtsverstöße verletzen unsere Mandanten in ihren Persönlichkeitsrechten. Unsere Mandanten machen Unterlassungsansprüche geltend.“
Ich werde aufgefordert, bis zum 29.11.2019 eine Unterlassungserklärung abzugeben und bis zum 5.12.2019 Anwaltskosten in Höhe von 1.348,27 € zu erstatten. Da ich der Meinung war, dass meine kritischen Meinungsäußerungen und Tatsachenbehauptungen hinreichend gut begründet und belegt sind, bin ich diesen Aufforderungen nicht gefolgt. Bisher hat die BKB entweder nicht gegen mich geklagt oder kein Gericht gefunden, das bereit war, in dieser Sache tätig zu werden.
21.11.2019, Westfälische Nachrichten: `Psychologe gewährt Einblicke in seine „Elternschule“´
„Gronau – Auf Einladung des Vereins „Frühe Hilfen für Kinder“ war Dipl.-Psych. Dietmar Langer zu einem Vortrag in den Pfarrhof Epe gekommen, wo um die 100 Zuhörerinnen und einige Zuhörer seinen Ausführungen lauschten. Von Norbert Diekmann … In einer seiner Antworten ging Langer auch auf die Kritik ein, die an seinem mit anderen gemeinsam entwickelten Therapieprogramm geübt worden ist. Dieses Programm, das im Dokumentarfilm „Elternschule“ vorgestellt wird, hat im vergangenen Jahr in den sozialen Medien eine hochkontroverse Diskussion erfahren, die oft frei von jeder Sachkenntnis war. Langer verglich die Massivität der Anwürfe mit den üblen Beschimpfungen und Beleidigungen, die die Grünen-Politikerin Renate Künast erleiden musste.“ https://www.wn.de/Muensterland/Kreis-Borken/Gronau/4039320-Psychologe-gewaehrt-Einblicke-in-seine-Elternschule-Kinder-brauchen-ein-Nest
22.11.2019, Nur üble Beschimpfungen und Beleidigungen frei von jeder Sachkenntnis? Kommentar von Wolfgang Klosterhalfen
Tatsächlich wird die „Elternschule“ von Herrn Langer im Internet heftig kritisiert. Viele Menschen sind über das, was sie in dem Dokumentarfilm „Elternschule“ gesehen haben, ziemlich entsetzt. Strafrechtlich relevante Beleidigungen wie im Fall Künast sind aber eher die Ausnahme. Zum Beispiel auf der Facebook-Seite „Elternschule – die Informationsseite“ findet man durchaus auch ernstzunehmende Kritik, u.a. von Müttern, die in Langers Klinik waren, dem Kinderarzt und Buchautor Dr. Herbert Renz-Polster und von mir. Kritisch haben sich z.B. auch der Kinderschutzbund, die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie und die TAZ geäußert.
27.11.2019, Fall des an Neurodermitis erkrankten Säuglings Karl
Dr. Elisabeth Ehmann-Hänsch an Frau Schmitz (Juristin bei der Gutachterkommission der ÄKWL)
„Nach Durchsicht der Aktenlage wird deutlich, daß es verschiedene Therapieverfahren zur Behandlung der bei dem Patienten vorliegenden Erkrankung gibt. Eine eindeutige Festlegung auf den hier maßgeblichen „richtigen“ Behandlungsstandard ist nach meiner Einschätzung nicht möglich.“
Kommentar von W. Klosterhalfen: Es gibt etablierte und nicht etablierte Verfahren. Das Verfahren der KKG entspricht keiner der heranziehbaren wissenschaftlichen Leitlinien und ist daher nicht etabliert. (Der MdK Berlin Brandenburg hat die Gelsenkirchener Neurodermitistherapie inzwischen für in Theorie und Praxis leitlinienwidrig erklärt. Siehe weiter unten.)
28.11.2019 (laut Ankündigung bei Amazon), Kinder im chronischen Stress: Hintergründe, Ursachen, Hilfen. Das Buch zum Film „Elternschule“ von Dietmar Langer und Kurt-André Lion https://tinyurl.com/y6dhfy4d
„Das Buch zum Film „Elternschule“ in Gelsenkirchen wird nicht Ende November erscheinen. Verlag und Autoren haben unterschiedliche Vorstellungen.“ www.waz.de/staedte/gelsenkirchen/buch-zur-elternschule-in-gelsenkirchen-verzoegert-sich-id227341633.html (gebührenpflichtig)
29.11.2019, Antwort von Prof. Klosterhalfen auf das Abmahnschreiben von BKB / Dr. Lion www.reimbibel.de/Antwort-von-Klosterhalfen-auf-Abmahnung-der-Bergmannsheil-und-Kinderklinik-Buer.pdf oder .htm
30.11.2019, Dr. Hans-Albert Gehle wird zum neuen Präsidenten der ÄKWL gewählt. Gehle ist Leiter der Abteilung für Intensivmedizin der BKB.
https://www.aerzteblatt.de/archiv/211794/Hans-Albert-Gehle-Eintreten-fuer-eine-menschliche-Medizin
03.12.2019, „Lion, Kurt-André ./. Klosterhalfen, Prof. Wolfgang – wg. Anfrage vom 20.11.2019“
Dr. Lion und Dietmar Langer, Abteilung „Pädiatrische Psychosomatik“ der KKG, drohen mir per Anwaltsschreiben durch die „berühmte“ und nicht ganz unumstrittene Kölner Kanzler Prof. Höcker mit zivilrechtlichen Unterlassungsansprüchen und Strafanzeige, wenn ich bestimmte Behauptungen verbreiten würde. Ich hatte bei Herrn Dr. Lion angefragt, ob Herr Langer und er tatsächlich gegenüber Kritikern der „Elternschule“ bestimmte Äußerungen über mich gemacht haben.
13.12.2019 (Aufruf der Webseite), AuK e.V. – Ortsgruppe Straubing
„Selbsthilfegruppe für Asthma bronchiale, Neurodermitis, Heuschnupfen und allergisch bedingte Erkrankungen“
„Dieses Projekt wird aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Arbeit und Soziales, Familie und Integration gefördert.“
https://web.archive.org/web/20191213133318/https://www.auk-ov-straubing.de/pdf/shg_2018.pdf
19.12.2019, Gutachterlicher Bescheid der Gutachterkommission der ÄKWL (Ass. Jur. Anne Schmitz, LL.M.) zur Beschwerde im Fall „Karl“
„Ein Behandlungsfehler kann nicht festgestellt werden.“
Um zu dieser Fehleinschätzung auf der „Basis“ eines Gefälligkeitsgutachtens zu kommen, hat die ÄKWL über 2 ½ Jahre gebraucht.
2019, Dr. Herbert Renz-Polster: Zusammenstellung von Forum‐Beiträgen aus einem Schweizer Diskussionforum
(https://www.neurodermitis.ch/Diskussionsrunde_4/1174.html ), in dem es um die Behandlung von Kindern mit ND in der KKG geht. Es handelt sich um eine Auswahl kritischer Erfahrungsberichte: https://www.kinder-verstehen.de/wp-content/uploads/Fallberichte_aus_neurodermitis_ch_v2-2.pdf
2019, Kritische Berichte von Müttern, die mit ihren Kindern in der Psychosomatik-Abteilung der Kinderklinik Gelsenkirchen waren Zusammengestellt von Prof. Dr. Wolfgang Klosterhalfen
Ich kann mich natürlich nicht dafür verbürgen, dass jeder Satz in diesen Berichten richtig ist. Dass darin in erheblichem Umfang Lügen und irrtümlich falsche Tatsachenbehauptungen verbreitet werden, halte ich aber für unwahrscheinlich, denn die Verfasserinnen mussten – und werden wohl auch – damit gerechnet haben, dass die KKG bzw. die BKB in diesem Fall juristisch gegen sie vorgeht. Es ist eher anzunehmen, dass viele Mütter ähnliche Beschwerden veröffentlichen würden, wenn sie nicht – zurecht – befürchten müssten, Post von einer Anwaltskanzlei zu bekommen. Auf der anderen Seite schrecken BKB und KKG ja bei ihrer dreisten Propaganda und Rechtfertigung ihrer leitlinienwidrigen Allergiebehandlungen nicht vor offensichtlichen Lügen und Aufschneidereien zurück und erfahren dabei viel Unterstützung und Duldung durch Aufsichtsbehörden, Politiker, Medien und Laien. Deshalb ist im Interesse einer Aufklärung der Öffentlichkeit über Fehlentwicklungen an der KKG auf öffentliche Kritik von Betroffenen nicht zu verzichten. Denn nicht alles, was an der KKG geschah, war „gut für Kinder“.
2019, Bericht der Knappschaft über die „Pädiatrische Psychosomatik“
„Seit fast 30 Jahren werden Säuglinge, Kinder und Jugendliche mit psychosomatischen Erkrankungen sowie Verhaltensauffälligkeiten in der Kinder- und Jugendklinik therapiert. Die Klinik entwickelte dazu ein ganzheitliches Behandlungskonzept für chronische psychosomatische Störungen.
Psychosomatische Krankheiten werden als Stresskrankheiten begriffen, die sich durch verhaltensmedizinische Interventionen beeinflussen lassen. Die Veränderung ungünstiger Stressmuster durch spezielle Lernerfahrungen führt zur Genesung. Der Therapieansatz ist gesundheitsorientiert, er beschäftigt sich mit den Ressourcen des erkrankten Menschen und seiner Familie, ist langfristig angelegt und basiert auf wissenschaftlich fundierten
Erkenntnissen der Stress- und Hirnforschung.“ www.knappschaft-kliniken.de/Inhalt/Unternehmen/endversion_2019_korrigiert_für_web.pdf S. 134
- 2020
16.01.2020, Internetseite der KKG, „Anzeige gegen die Kinderklinik:
Die Vorwürfe sind haltlos … Wir arbeiten wie auch andere psychosomatische Kliniken in Deutschland. … Das ist evidenzbasierte Medizin, also patientenorientierte und wissenschaftlich-empirisch abgesicherte Medizin. Wir halten uns an die Vorgaben der Fachgesellschaften.“
https://archive.is/i27xS26.01.2020, Prof. Klosterhalfen speichert eine Pressemeldung der KKG, in der immer noch eine Heilung von Allergien in 87% der Fälle versprochen wird: http://archive.is/SHVvb
28.01.2020, Prof. Klosterhalfen schreibt in einer PM:
„Kinderklinik Gelsenkirchen täuscht Heilungen von Allergien vor“
„Mit ihrer Behauptung, Allergien würden in zumindest 87% der Fälle geheilt, belügt die Kinderklinik Gelsenkirchen Eltern, Krankenkassen, Politiker, Journalisten und die Öffentlichkeit.“
28.01.2020, Die BKK VBU Berlin beauftragt eine Dermatologin
zum Verdacht auf einen ärztlichen Behandlungsfehler im Fall des Säuglings „Karl“ gutachterlich Stellung zu nehmen.
29.01.2020, Klosterhalfen an OB Frank Baranowski (Gelsenkirchen) xx5
Die BKB und Dr. Lion würden sich bezüglich meiner Kritik an der APPAP völlig uneinsichtig zeigen. Sie hätten mir eine Abmahnung geschickt.
Die KKG würde seit 2016 wahrheitswidrig behaupten, Allergien in zumindest 87% der Fälle zu heilen. Beiliegend meine PM von 28.1.2020.
Herr Baranowski hat mir darauf nicht geantwortet.
29.01.2020, Klosterhalfen an Bettina am Orde,
1. Direktorin der DRV Knappschaft-Bahn-See
Weil die BKB zur Knappschaft gehört, habe ich In diesem Schreiben Frau am Orde darüber informiert, dass die BKB und Herr Dr. Lion mir wegen meiner Kritik an der Abteilung „Pädiatrische Psychosomatik“ mit Anwaltsschreiben vom 20.11.2019 eine Abmahnung geschickt und sich bezüglich meiner Vorwürfe uneinsichtig gezeigt haben. Außerdem habe ich ihr mitgeteilt, dass die KKG seit vielen Jahren wahrheitswidrig behauptet, Allergien in zumindest 87% der Fälle zu heilen. Dabei habe ich Frau am Orde auf meine beigelegte PM vom 28.1.2020 hingewiesen.
Frau am Orde hat mir auch auf diese – nunmehr per Einschreiben/Rückschein verschickte – persönliche Mitteilung nicht geantwortet.
29.01.2020, W. Klosterhalfen erinnert Minister Laumann an sein Schreiben
vom 09.10.2019 und schickt Belege dafür, dass die BKB Heilungen von ND, Asthma und Allergien in zumindest 87% der Fälle vortäuscht. Xx4
Außerdem teilt er Minister Laumann mit, dass
„Herr Dr. Lion von Hamer bzw. seinem Lehrer Stemmann wahnhafte Vorstellungen übernommen hat: alle Krankheiten würden durch ein traumatisierendes Erlebnis verursacht; bei der Neurodermitis sei Trennungsangst, bei Asthma bronchiale „Revierangst“ entscheidend für die Entstehung dieser Krankheiten.“
30.01.2020, Prof. Dr. W. Klosterhalfen an Dr. Hans-Albert Gehle (ÄKWL)
Dr. Gehle ist Arzt an der BKB und Präsident der ÄKWL. Ich habe Dr. Gehle mitgeteilt, dass die BKB und Dr. Lion hinsichtlich der Nähe von Prof. Stemmann und Dr. Lion zur irrsinnigen Krankheitslehre des Krebsscharlatans Ryke Geerd Hamer uneinsichtig sind und wahrheitswidrig spätestens seit 2016 versprechen, Allergien in zumindest 87% der Fälle zu heilen:
Herr Dr. Gehle hat mir auf mein Schreiben nicht geantwortet.
Entsprechende Schreiben gingen auch an Klaus Mika, den Leiter des Gesundheitsamts der Stadt Gelsenkirchen und weitere Amtsträger.
05.02. und 08.04.2020 (Aufruf der Webseite), Die Abteilung für Pädiatrische Psychosomatik der KKG stellt sich nur noch in kurzer Form vor.
Das Therapiekonzept und dessen Anwendungsbereiche werden nur noch kurz dargestellt. Nähere Informationen gibt es nur noch auf Nachfrage telefonisch oder per E-Mail. Dadurch bietet die Abteilung weniger Angriffsfläche. Sie versucht schon lange, den Eindruck zu erwecken, es habe nach dem Fortgang von Prof. Stemmann im Frühjahr 2008 einen Neuanfang gegeben, der nichts mehr mit dem alten GBV zu tun hat.
Eine Heilung von Allergien wird in vager Form in Aussicht gestellt: „Psychosomatische Krankheiten werden als Stresskrankheiten begriffen, die sich durch verhaltensmedizinische Interventionen beeinflussen lassen. Die Veränderung ungünstiger Stressmuster (körperliche Reaktionen, Verhaltensweisen) durch nachhaltige Lernerfahrungen führt zur Genesung. Der Therapieansatz ist „gesundheitsorientiert“, d.h. er beschäftigt sich mit den Ressourcen des erkrankten Menschen und seiner Familie und ist langfristig angelegt. Er basiert auf wissenschaftlich fundierten Erkenntnissen der Stress- und Hirnforschung.“ https://archive.is/IVqq1
Tatsächlich beruht die Allergiebehandlung der KKG bis heute zu wesentlichen Teilen auf der abenteuerlichen „Stress- und Hirnforschung“ von Ernst August Stemmann und Ryke Geerd Hamer.
Die AWMF-Leitlinie zur Behandlung psychischer Störungen im Säuglings- und Kleinkindalter wird weiterhin ignoriert:
„Hierbei kümmern wir uns um Kinder bereits ab dem Säuglingsalter.“
Dieses „Kümmern“ besteht zu einem wesentlichen Teil darin, dass bereits Säuglinge täglich mehrfach intensiv gestresst werden, indem sie von ihren Müttern getrennt werden.
10.02.2020 / 30.06.2020 (Aufruf der Webseiten), Die Webseiten des die KKG unterstützenden Vereins „AuK e.V.“ sind weiterhin nicht aufrufbar.
Die Seiten www.bundesverband-allergie.de und www.allergie-und-umweltkrankes-kind.de sind seit etwa Sommer 2019 (Sendung des Films „Elternschule“ im 1. und 2. Deutschen Fernsehen) abgeschaltet.
17.02.2020, Auszüge aus dem dermatologischen Gutachten für die Krankenversicherung BKK VBU von Dr. Carla Pistorius zum Fall Karl
„Komplementärmedizinische Verfahren müssen nach Vorliegen kontrollierter Studien jeweils evaluiert werden, dann kann ihr Einsatz empfohlen werden. (S. 7) … Die Kinder- und Jugendklinik Gelsenkirchen bietet ein von den aufgeführten Fachgesellschaften abweichendes Behandlungskonzept an. … Die von der Klinik erwähnten Evaluationsstudien sind entweder nicht publiziert oder so klein, dass ihre Ergebnisse nicht valide sind. Das in der Kinderklinik angebotene Behandlungskonzept entspricht nicht den Empfehlungen der aktuellen Leitlinien zur Neurodermitis. Das gilt sowohl für das Verständnis der Krankheit als auch die vorrangig psychosomatischen Therapieverfahren. (S. 9) … In den genannten Fachgesellschaften wird das Gelsenkirchener Konzept sehr kritisch beurteilt und eine leitliniengerechte Therapie und Diagnostik empfohlen. (S. 9) … Aus dermatologischer Sicht waren die medizinischen Maßnahmen bei Berücksichtigung der aktuellen wissenschaftlichen Leitlinie nicht indiziert. … Eine Alternative wäre eine leitliniengerechte ambulante oder stationäre Therapie.“ (S. 10)
Anonymisierte Kopie des Gutachtens:
25.02.2020, Mündliche Verhandlung und Urteil der 17. Zivilkammer des Landgerichts Berlin zur Klage der BKB gegen die Großmutter des Säuglings „Karl“
Die Bergmannsheil und Kinderklinik Buer gGmbH (BKB), vertreten durch ihren Geschäftsführer Werner Neugebauer, hatte gegen die Großmutter wegen unzulässiger Schmähkritik, eigener Anwaltskosten und einer angeblich fälligen Vertragsstrafe in Höhe von 3.000 Euro geklagt. Die Großmutter hatte gegenüber dem Kinderschutzbund und auf zwei viel beachteten Facebook-Seiten (Günter Wallraff, SWR) Äußerungen gemacht, die geeignet waren, den Ruf der Klinik zu schädigen.
Das Landgericht hat sorgfältig Persönlichkeitsrechte der Klägerin gegen das Recht auf freie Meinungsäußerung der Großmutter abgewogen und befunden, die Klage sei ganz überwiegend unbegründet. Eine Vertragsstrafe stehe der Klägerin nicht zu. Näheres zu der sehr heftigen Kritik der Beklagten hier:
Dieses inzwischen rechtskräftige Urteil ermutigt Kritiker der KKG, sich im Interesse der Allgemeinheit öffentlich zu Wort zu melden. Sie sollten dabei jedoch unbedingt beachten, dass bei rufschädigenden Behauptungen die Beweislast beim Kritiker liegt.
Februar 2020, Die Deutsche Hebammen Zeitschrift veröffentlicht einen Artikel von Dietmar Langer über das Füttern von Säuglingen
und wird deswegen heftig kritisiert.
https://www.dhz-online.de/news/detail/artikel/fuetterstoerungen-wenn-essen-angst-macht/
https://www.facebook.com/deutschehebammenzeitschrift/
https://mobile.twitter.com/KJPGehrden/status/1139212525881499650
05.03.2020, Das Gesundheitsministerium möchte sich weiterhin nicht mit dem Gelsenkirchener Klinikskandal beschäftigen
2001 hatte das Gesundheitsministerium NRW das Projekt „Selbstheilung (Spontanheilung) der Neurodermitis“ in den Projektverbund „Gesundes Land Nordrhein-Westfalen“ aufgenommen, s. S.3 des Buchs „Selbstheilung (Spontanheilung) der Neurodermitis“ von E.A. Stemmann und S.Stemmann (2002).
2005 habe ich das Gesundheitsministerium NRW auf die Scharlatanerie an der KKG aufmerksam gemacht und ihm dazu eine 16-seitige Dokumentation geschickt. Daraufhin hat mir Ministerialrätin Dr. Birgit Weihrauch mitgeteilt: „Über den in Ihrem Brief genannten äußerst fragwürdigen Themenkreis, den Sie mit Herrn Prof. Stemmann in Verbindung bringen, war und ist hier nichts bekannt. Im Übrigen möchte ich darauf hinweisen, dass auch alle Krankenkassenverbände die Kosten des Behandlungsverfahrens übernehmen.“
2019 habe ich das Gesundheitsministerium über die Fehlbehandlung des Säuglings Karl durch die KKG informiert. 2020 habe ich an dieses Schreiben erinnert und dem Gesundheitsministerium außerdem Belege dafür geschickt, dass die BKB Heilungen von Neurodermitis vortäuscht:
In ihrem Schreiben vom 5.3.2020 hat mir Ministerialrätin Gudula Hommel (zuständig für Psychiatrie und Maßregelvollzug) stellvertretend für Minister Laumann mitgeteilt, meine Eingabe sei an die ÄKWL weitergeleitet worden, und diese habe keine verfahrensrechtlichen Verstöße festgestellt. Weiter teilte mir Frau Hommel mit, zur Zweckmäßigkeit von Behandlungsmethoden könne sie sich nicht äußern: „Der Diskurs um angewandte Therapiekonzepte muss durch die medizinischen Fachgesellschaften geführt werden.“
Wie schon 2005 war das Gesundheitsministerium weiterhin nicht bereit, gegen die Scharlatanerie an der KKG vorzugehen.
27.03.2020, Richtlinie zu Kontrollen des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung – MDK-QK-RL
„§ 1 Zweck der Richtlinie (1) Die Richtlinien und Beschlüsse des G-BA zur Qualitätssicherung im Krankenhaus sind für nach § 108 SGB V zugelassene Krankenhäuser (Krankenhäuser) verbindlich. (2) Ergeben sich daraus Nachweispflichten, obliegen diese dem Krankenhaus. Für die Durchsetzung von Vorgaben des G-BA zur Qualitätssicherung ist es von wesentlicher Bedeutung, dass deren Einhaltung in den Krankenhäusern auch kontrolliert wird. (3) Durch die Regelung in § 275a SGB V erhält der Medizinische Dienst der Krankenversicherung (MDK) die Aufgabe, nach Maßgabe dieser Richtlinie die Einhaltung der Qualitätsanforderungen nach §§ 135b und 136 bis 136c SGB V sowie die Richtigkeit der Dokumentation der Krankenhäuser im Rahmen der externen stationären Qualitätssicherung zu kontrollieren. (4) Die Verwendung einschließlich der Übermittlung der aus einer Qualitätskontrolle gewonnenen Informationen erfolgt ausschließlich nach Maßgabe dieser Richtlinie.“
www.g-ba.de/downloads/62-492-2128/MDK-QK-RL_2020-03-27_iK_2020-03-27.pdf
09.04.2020, Aktuelle „Richtlinie zu Untersuchungs- und Behandlungsmethoden im Krankenhaus“ des G-BA
„§ 1 Regelungsinhalt (1) Diese Richtlinie benennt die vom Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) nach § 137c SGB V ausgeschlossenen Untersuchungs- und Behandlungsmethoden (Methoden) im Krankenhaus. … (3) 1 Untersuchungs- und Behandlungsmethoden, die nach Bewertung als für eine ausreichende, zweckmäßige und wirtschaftliche Versorgung der Versicherten erforderlich angesehen wurden, sind in Anlage I aufgeführt.“
https://www.g-ba.de/downloads/62-492-2121/KHMe-RL_2020-01-16_iK-2020-04-09.pdf
Die in dieser Chronik kritisierten Behandlungsmethoden der Psychosomatik-Abteilung der KKG sind weder in der Positiv- noch in der Negativliste (Anlage 1) aufgeführt. Es scheint, dass der G-BA das leitlinienwidrige „Gelsenkirchener Behandlungsverfahren“ und dessen Erweiterungen durch Langer und Lion nie überprüft hat.
07.05.2020, Referentenentwurf. Bundesministerium für Gesundheit. Verordnung über die Verfahrensgrundsätze der Bewertung von Untersuchungs- und Behandlungsmethoden in der vertragsärztlichen Versorgung und im Krankenhaus (Methodenbewertungsverfahrensverordnung – MBVerfV)
05.05.2020, Frau Bettina am Orde, 1. Direktorin der DRV Knappschaft-Bahn-See, zu der die Bergmannsheil und Kinderklinik Buer gGmbH gehört, ist Mitglied des Lenkungs- und Koordinierungsausschusses des GKV-Spitzenverbandes: https://www.gkv-spitzenverband.de/media/dokumente/gkv_spitzenverband/wir_ueber_uns/organisation/Liste_der_Mitglieder_des_LKA_20200505.pdf
Die DRV Knappschaft-Bahn-See ist außerdem förderndes Mitglied des Medizinischen Dienstes des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen e.V. (MDS). https://www.mds-ev.de/der-mds/organisation-des-mds/die-mitgliederversammlung-des-mds.html
14.05.2020, Gemeinsamer Bundesausschuss: Richtlinie über Maßnahmen der Qualitätssicherung in Krankenhäusern/QSKHRL www.g-ba.de/downloads/62-492-2163/QSKH-RL_2020-05-14_iK-2020-05-14.pdf
31.05.2020, Die KKG täuscht immer noch die Heilung von „Neurodermitis, Asthma, Allergien“ in zumindest 87% der Fälle vor: http://archive.is/vlPwS
10.06.2020, Prof. Klosterhalfen verschickt seinen 2-seitigen Bericht „Scharlatanerie an der Kinderklinik Gelsenkirchen“
an zahlreiche gesetzliche Krankenkassen und deren Verbände sowie an die Medizinischen Dienste der Krankenkassen (MDK), den GKV-Spitzenverband und den Gemeinsamen Bundesausschuss der gesetzlichen Krankenkassen (G-BA).
12.06.2020, „Der Chefarzt der Klinik für Innere Medizin und Kardiologie, Dr. Christoph Haurand, ist neuer Ärztlicher Direktor am Bergmannsheil Buer. Der leitende Kinderarzt, Dr. Gerrit Lautner, erhielt erneut die Berufung zum Ärztlichen Direktor der Kinder- und Jugendklinik Gelsenkirchen. … Qualitätssicherung, Krankenhaushygiene, Risikomanagement und vielfältige Aufgaben in der medizinischen Krankenhausversorgung gehören zu ihren Zusatzufgaben.“
22.06.2020, Der Gemeinsame Bundesausschuss möchte sich erst mal nicht um die Scharlatanerie an der KKG kümmern
Mit Schreiben vom 10.6.2020 hatte ich die drei unparteiischen Mitglieder des G-BA über die Scharlatanerie an der KKG informiert. In deren Auftrag hat mir die Stabsabteilung Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation mitgeteilt:
„Für die Klärung etwaiger Behandlungsfehler oder Versäumnisse hat der G-BA keinen gesetzlichen Auftrag. Der G-BA führt auch nicht die Aufsicht über die Krankenhäuser. Daher empfehlen wir Ihnen, sich … an die Aufsichtsbehörden gemäß § 11 Abs. 4 Krankenhausgestaltungsgesetz Nordrhein-Westfalen zu wenden …“
Meine Antwort vom 29.06.2020:
Der Jurist und ehemalige CDU-Politiker Josef Hecken hat erneut mein Schreiben an die Juristin Dr. Beate Axmann weitergegeben. Diese hat mir mit Schreiben vom 9.7.2020 u.a. mitgeteilt, wer gemäß § 137c Abs. 1 SGB V berechtigt ist, beim G-BA eine Bewertung von Untersuchungs- und Behandlungsmethoden im Krankenhaus zu beantragen. Dies seien die Deutsche Krankenhausgesellschaft, die Bundesverbände der Krankenhausträger, der Spitzenverband Bund der Krankenkassen und die nach der Patientenbeteiligungsverordnung anerkannten Organisationen. Frau Dr. Axmann „vergisst“ dabei, dass nach § 137c auch die drei von mir zunächst angeschriebenen Unparteiischen Mitglieder des G-BA, also auch Herr Hecken, antragsberechtigt sind.
23.06.2020, Reaktionen des BKK Landesverbands Süd auf meinen Bericht über Scharlatanerie an der KKG
Als Antwort auf meinen Bericht „Scharlatanerie an der Kinderklinik Gelsenkirchen“ teilt mir Frau Ass. jur. Judith Jakob von der Stabsstelle Korruption mit Schreiben vom 23.06.2020 u.a. mit:
„Der BKK Landesverband Süd ist allerdings nur für Hinweise zuständig, die Leistungserbringer mit Sitz in Baden-Württemberg oder Hessen betreffen. Wir müssen Sie daher bitten, sich an die entsprechenden Stellen in Nordrhein-Westfalen zu wenden.“
Meine Antwort vom 29.06.2020:
Mit Schreiben vom 09.07.2020 teilt mir Frau Jakob daraufhin u.a. mit, zur Frage der Kostenübernahme habe es Verhandlungen zwischen der KKG und dem BKK Landesverband Nordwest gegeben. „Ich habe Ihre Anfrage daher an den BKK Landesverband Nordwest weitergeleitet. Von dort habe ich die Information bekommen, dass die Angelegenheit seit einigen Wochen zur Überprüfung bei der Bezirksregierung in Münster als zuständiger Aufsichtsbehörde liegt.“
Leider hält die Bezirksregierung es nicht für Ihre Aufgabe, meine Texte und in diesem Zusammenhang die KKG zu überprüfen. Sie wird vermutlich meinen Bericht an das Gesundheitsministerium in NRW weiterleiten und dort wird man weiter darauf hoffen, dass sich Fachgesellschaften um das Problem kümmern.
23.06.2020, Leicht überarbeitete Fassung meines Berichts „Scharlatanerie an der Kinderklinik Gelsenkirchen“
23.06.2020, Dr. G.Walter vom MDK Saarland an Prof. W. Klosterhalfen: xx2
„Um das Thema an geeigneter Stelle zu platzieren und eine konstruktive Diskussion über die von Ihnen angesprochenen Aspekte – auch im Hinblick auf eine etwaige Positionierung der Krankenkassen und der Medizinischen Dienste hierzu – anzuregen, haben wir Ihr Schreiben an den MDK Westfalen-Lippe weitergeleitet, in dessem örtlichen Zuständigkeitsbereich die Klinik Gelsenkirchen verortet ist.“
Der MDK Westfalen-Lippe, dem ich mein Rundschreiben zur Scharlatanerie an der KKG ebenfalls zugeschickt hatte, hat auf dieses mir gegenüber nicht reagiert.
25.06.2020, Aus der Antwort des MDK Sachsen auf mein Rundschreiben
„… Der MDK kann grundsätzlich nur im Auftrag einer Krankenkasse wirksam werden, Begutachtungen oder gar „Ermittlungen“ in Eigeninitiative sind von vornherein ausgeschlossen. Die von Ihnen genannte Klinik befindet sich noch dazu nicht im Zuständigkeitsbereich des MDK Sachsen. … Als Ansprechpartner für Ihr Anliegen wäre eher die Krankenhausgesellschaft oder der gemeinsame Bundesausschuss zu nennen. …“
26.06.2020 (Aufruf der Webseite), Die KKG löscht ihre wahrheitswidrige Behauptung zur angeblichen Heilung von „Asthma, Neurodermitis, Allergien“
Wer die Seite https://www.kjkge.de/Inhalt/Aktuelles_Presse/_Presse_Meldungen/AuK.php aufruft, auf der die KKG jahrelang wahrheitswidrig behauptet hat, Asthma, Neurodermitis und Allergien würden durch die KKG in zumindest 87% der Fälle geheilt, wird auf die Startseite der KKG umgeleitet. http://archive.is/oDcOZ
09.07.2020, Aus der Antwort des GKV-Spitzenverbands auf mein Rundschreiben vom 10.06.2020
Vom „Leiter des Stabsbereichs Bekämpfung von Fehlverhalten im Gesundheitswesen“, dem Juristen Dr. Stephan Meseke, bekam ich eine ausführliche Antwort. Herr Dr. Meseke sah sich nicht in der Lage, meinen Hinweisen auf die Scharlatanerie an der Kinderklinik Gelsenkirchen nachzugehen. Er schrieb mir u.a.:
„Weder aus Ihrem Schreiben, noch aus den Angaben auf der Internetseite der Kinderklinik lässt sich ermitteln, ob und inwieweit in der dortigen „Psychosomatik-Abteilung“ ein grundsätzliches Behandlungskonzept der Neurodermitis durchgeführt wird, das einer bewertbaren Methode entspricht.
Wenn der Spitzenverband einen Beratungsantrag beim G-BA stellt, muss dargestellt werden, auf welche „Untersuchungs-und Behandlungsmethoden“ sich der Antrag konkret bezieht. Der GKV-Spitzenverband kann nur auf eine Prüfung von „Methoden“ hinwirken. Aus Ihrem Sachvortrag wurde für die hier zuständigen Fachkollegen aber letztlich nicht erkennbar, welche „Methode“ zur Überprüfung kommen sollte. Wir bedauern, dass wir auf der Grundlage der uns vorliegenden bzw. von uns ermittelten Erkenntnisse keine weiteren Handlungsmöglichkeiten sehen.“
Das Schreiben von Dr. Meseke halte ich für skandalös. Ich habe es daher hier veröffentlicht:
21.07.2020, Dirk-Hübner (BKB-VBU) an Klosterhalfen
Aus der Antwort der Abteilung „Fehlverhalten im Gesundheitswesen“ der Krankenkasse BKK VBU auf mein Rundschreiben vom 10.06.2020:
„Nach Prüfung und Bewertung einer fallbezogenen Analyse möchten wir Ihnen mitteilen, dass sich ihr Hinweis auf ein Fehlverhalten nach § 197a SGB V nicht erhärtet hat. Die Grundlage dafür findet sich in der Tatsache, dass zwar eine „Nicht leitlinienkonforme Behandlung“ durchgeführt und abgerechnet wurde, aber ein Fehlverhalten im Sinne des § 192a SGB V nicht interpretiert werden konnte. Leitlinien sind medizinisch induziert, juristisch aber irrelevant. Der von uns geprüfte Fall wurde daher bereits vorab als „Behandlungsfehler“ eingestuft und im Fachbereich entsprechend bearbeitet.“
22.07.2020 (Aufruf der Webseite), AuK-Selbsthilfegruppe Straubing über das GBV „Aus unserer Sicht sind Allergien, stressbedingte Erkrankungen und Verhaltensauffälligkeiten Ausdruck einer irritierten körpereigenen Abwehr und fehlender Anpassung an die Umwelt. Gelingt es, diesen Zustand zu normalisieren, heilen stressbedingte Erkrankungen.“ http://archive.is/o5VMQ
29.07.2020, Der Geschäftsführer des MDK BB teilt mir mit:
„Der MDK darf immer nur nach Beauftragung durch die gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen tätig werden, wenn diese zur Beantwortung einer Frage den medizinischen Sachverstand des MDK benötigt.“
30.07.2020, Medwatch: „Wie eine umstrittene Klinik eine Oma zum Schweigen bringen wollte“
Ein wichtiger Bericht über den weitgehend gescheiterten Einschüchterungs- versuch der BKB (Geschäftsführer: Werner Neugebauer) gegenüber der Großmutter des in der KKG mehr miss- als behandelten Säuglings „Karl“. Dieser bösartige Versuch endete am 25.2.2020 vor dem Landgericht Berlin. Die Klage der BKB gegen Manuela B. wurde fast vollständig zurückgewiesen. Der Mutter und Großmutter von K. kann man für deren Tapferkeit und Bemühungen, andere Kinder und Mütter zu schützen, gar nicht genug danken. Ich wünsche ihnen, dass ihr Widerstand dazu beiträgt, dass das sogenannte Gelsenkirchener Behandlungsverfahren nach 30 bis 40 Jahren endlich einmal vom Gemeinsamen Bundesausschuss der gesetzlichen Krankenkassen gründlich überprüft und auf die Liste nicht erstattungsfähiger Behandlungsmethoden gesetzt wird. https://medwatch.de/2020/07/30/wie-eine-umstrittene-klinik-eine-oma-zum-schweigen-bringen-wollte/
01.08.2020, Leserkommentar zum Medwatch-Bericht von Dr. Wolfgang Klosterhalfen (Auszug)
„Ich werfe der BKB Scharlatanerie vor, weil sie z.B. in den letzten Jahren wahrheitswidrig behauptet hat, Neurodermitis, Asthma und Allergien in zumindest 87% der Fälle zu heilen. Eine entsprechende wissenschaftliche Studie hat die BKB jedoch bisher nicht vorgelegt. Die KKG hat PR-Erfolge erzielt, aber keine Heilungen von Allergien in 87% der Fälle. Es sieht danach aus, dass die normdeviante Neurodermitis-Therapie medizinisch gar nicht indiziert und außerdem sehr teuer und teilweise schädlich ist. Solche „Leistungen“ sind nicht abrechnungsfähig. Ich habe daher den Verdacht des schweren Abrechnungsbetrugs durch Mitarbeiter der BKB und der Untreue auf Seiten der Krankenkassen. Ich habe nicht den Eindruck, dass die Kassen, die mehrheitlich die hohen Kosten des GBVs (ca. 5.000 €) übernehmen, dieses Verfahren jemals gründlich auf dessen Nutzen und Wirtschaftlichkeit hin überprüft haben.“ (nach dem Artikel etwas nach unten scrollen)
01.09.2020, Hofberichterstattung in der WAZ und im Lokalkompass
Die KKG sei zum 6. Mal in Folge mit dem Gütesiegel „Ausgezeichnet.FÜR KINDER“ ausgezeichnet worden: https://www.waz.de/staedte/gelsenkirchen/kinder-und-jugendklinik-gelsenkirchen-erhaelt-auszeichnung-id230304670.html
Mein kritischer Online-Kommentar dazu wurde am 3.7.2020 nach wenigen Minuten gelöscht. Vom Lokalkompass wurden aber zwei Kommentare von mir angenommen: https://www.lokalkompass.de/gelsenkirchen/c-lk-gemeinschaft/die-freude-in-der-kinder-und-jugendklinik-gelsenkirchen-ist-gross-zum-sechsten-mal-in-folge-wurde-bestaetigt_a1428963
Dieses Gütesiegel ist eine Publikumsverarschung. Es wurde schon an eine riesige Menge von Kinderkrankenhäusern verliehen:
www.ausgezeichnet-fuer-kinder.de/kliniken/klinikliste.html .
Von wem? Von der „Gesellschaft der Kinderkrankenhäuser und Kinderabteilungen in Deutschland e.V.“:
https://www.ausgezeichnet-fuer-kinder.de/impressum.html
(Dank für den Hinweis an www.transgallaxys.com )
02.09.2020, Der Landesgeschäftsführer NRW der Barmer Ersatzkasse
teilt mir mit: „vielen Dank für Ihre E-Mail, in der Sie sich kritisch zum Behandlungskonzept der Gelsenkirchener Kinderklinik äußern. Ich habe dies zum Anlass genommen, das Thema mit unserem Verband (Verband der Ersatzkassen) zu besprechen. Wir haben uns entschlossen, eine Anfrage um aufsichtsrechtliche Prüfung zu stellen. Diese liegt mittlerweile dem Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW vor. Eine Antwort steht allerdings noch aus.“
07.09.2020, Brief von Prof. Klosterhalfen an Dr. Stephan Meseke,
Leiter der Stabsstelle zur Bekämpfung von Fehlverhalten im Gesundheitswesen des GKV-Spitzenverbands
In diesem langen Brief habe ich mich zunächst bei Dr. Meseke über dessen Weigerung beschwert, mein Rundschreiben zur Scharlatanerie an der Kinderklinik Gelsenkirchen vom 10.06.2020 als glaubwürdigen Hinweis auf Fehlverhalten im Gesundheitswesen gemäß § 197a SGB V zu betrachten.
Es folgte eine ausführliche Kritik am weiterhin praktizierten Gelsenkirchener Behandlungsverfahren (GBV), wobei ich 19 Gründe nannte, weshalb zumindest die pseudomedizinische Therapie von Neurodermitis, Asthma und Allergien nicht mehr von den Krankenkassen anerkannt und bezahlt werden sollte.
Herr Dr. Meseke hat mir auf mein Schreiben nicht geantwortet.
09.09.2020, Anonymisiertes Urteil zu Klage der BKB gegen Manuela H.,
Großmutter des in der KKG mehr miss- als behandelten Neurodermitis-Patienten „Karl“
Manuela H. hat sich vergeblich bei der Ärztekammer Westfalen-Lippe und erfolgreich bei der Krankenkasse ihres Enkels beschwert. Außerdem hat sie sich auf der Facebook-Seite des Teams Wallraff über die „Behandlung“ des Kinds beschwert und dem Deutschen Kinderschutzbund geschrieben. Ihr Bericht auf Facebook wurde 11.000 mal geteilt.
Die BKB hat Frau H. vor dem Landgericht Berlin auf Unterlassung von Schmähkritik und unwahren Tatsachenbehauptungen sowie eine Klarstellung verklagt. Außerdem wurden Anwaltskosten und eine Vertragsstrafe eingefordert. Die Klage war nur in einem von vielen Punkten erfolgreich, so dass festzustellen ist, dass sich die BKB bei diesem Rechtsstreit blamiert hat.
Seit kurzem gibt es das Urteil in vom Gericht anonymisierter Form. Ich habe es hier zugänglich gemacht:
10.09.2020, Die Webseite der Abteilung für Pädiatrische Psychosomatik
der KKG ist nicht mehr aufrufbar:
11.09.2020, Der Flyer für Patienten und Besucher vom Mai 2018 enthält nicht mehr die Abteilung für Pädiatrische Psychosomatik, Allergologie und Pneumologie (und ist insofern irreführend):
11.09.2020, „Umstrittene Spezialabteilung der Kinderklinik Buer schließt“
Unter einem Bild aus dem Film „Elternschule“ ist zu lesen: „Eine Szene aus der Filmdokumentation „Elternschule“, die die Arbeit der pädiatrischen Psychosomatik an der Kinder- und Jugendklinik in Buer ein Jahr lang begleitet hatte. Der Hauptgrund für die Schließung der Abteilung sei jedoch die fehlende Wirtschaftlichkeit, betont der Geschäftsführer.“ https://www.waz.de/staedte/gelsenkirchen/umstrittene-spezialabteilung-der-kinderklinik-buer-schliesst-id230392448.html
Der Artikel von Sibylle Raudies ist kostenpflichtig.
11.09.2020, Umstrittene Abteilung der Kinderklinik Gelsenkirchen schließt
13.09.2020, Herbert Renz-Polster: Die „Elternschule“ wurde geschlossen – Elternschule geht weiter
14.09.2020, BKB: „Abteilung für Pädiatrische Psychosomatik schließt“
„Die Patientenzahlen in der Abteilung für Pädiatrische Psychosomatik sind in den vergangenen Jahren zurückgegangen. „Damit fehlen uns die Einnahmen zur Finanzierung dieses Programms. Die Schließung ist eine rein ökonomische Entscheidung.“
„Für den Rückgang der Patientenzahlen macht Werner Neugebauer auch einen gesellschaftlichen Wandel verantwortlich: „Das verhaltenstherapeutische Programm sah nicht nur die stationäre Aufnahme des Kindes, sondern auch die von Mutter oder Vater vor. Doch der notwendige dreiwöchige Aufenthalt in der Klinik war für viele Familien eine zu hohe Hürde. Die Familienstrukturen haben sich verändert, auch die Erwartungshaltungen der Menschen. Die Therapie von psychosomatischen Störungen braucht Zeit und Geduld. Das ist für manche Familien eine zu große Herausforderung, die sie nicht leisten können.““ https://archive.is/6ww1M xx3
14.09.2020, Interview im DLF Kultur zum Gelsenkirchener Klinikskandal:
„Das Baby, das sich Haut vom Kopf kratzte“:
25.09.2020, „Elternschule“ muss schließen – Psychiater befürchtet langfristige Folgen für Kinder. Interview mit dem Kinderpsychiater Karl Heinz Brisch
02.10.2020, „Eine Klinik im Ruhrgebiet behandelte chronisch kranke Kinder jahrelang mit dubiosen Methoden. Fachleute sind entsetzt.“
DER SPIEGEL, S. 51-52, Autoren: Timo Grampes und Armin Himmelrath
In diesem gut recherchierten Artikel werde ich u.a. wie folgt zitiert:
„Die Abteilung habe >>aus Neurodermitis, Asthma und Allergien psychische Krankheiten gemacht<>mehr miss- als behandelt<<.“
Weitere Zitate:
„Thomas Bieber, international anerkannter Experte für Dermatologie und Professor in Bonn, übt gleichfalls heftige Kritik: >>Wissenschaftlich ist das Scharlatanerie und darüber hinaus gefährlich.<< Es sei der Klinik gelungen, die Hoffnungen von Eltern auf schnelle Heilerfolge anzusprechen.“
Der Geschäftsführer der Klinik wird u.a. wie folgt zitiert:
„>> Die Therapie von psychosomatischen Störungen braucht Zeit und Geduld. Das ist für manche Familien eine zu große Herausforderung.<<“
Der Bericht schließt:
„Fritz´ Mutter hingegen sagt: Dass die Klinik jetzt schließe, >>löst in mir eine unfassbare Freude und Erleichterung aus<<.“
https://magazin.spiegel.de/SP/2020/41/173324617/index.html
05.10.2020
„Elternschule“ in der Kritik, „Schreiende Kinder und Babys überall“
„Die psychosomatische Abteilung der Kinder- und Jugendklinik Gelsenkirchen steht in der Kritik: Eltern ehemaliger Patienten beklagen grausam anmutende Behandlungsmethoden. Auch die medizinischen Grundlagen der Therapie werden von Ärzten angezweifelt.“
08.10.2020, Geschäftsführer Werner Neugebauer ist im Alter von nur 64 Jahren plötzlich verstorben, vermutlich durch Herzversagen. xx4
„Ein tief empfundener christlicher Glaube war sein innerer Kompass, der sein Handeln auch im Beruf bestimmte. Die bestmögliche medizinische Versorgung der Menschen in Gelsenkirchen war sein Anspruch. Unter der Führung von Werner Neugebauer realisierte das Krankenhaus innovative Medizinkonzepte, weitete sein Leistungsspektrum aus und spezialisierte sich in den chirurgischen und internistischen Disziplinen.“
https://trauer.lokalkompass.de/traueranzeige/werner-neugebauer
18.10.2020 (Aufruf der Webseite)
Hintergrund-Informationen zum Film „Elternschule“
https://www.kjkge.de/Inhalt/Aktuelles_Presse/_Presse_Meldungen/Infos_fuer_Journalisten.php https://archive.is/K9CUE
19.10.2020, W. Klosterhalfen an Gernot Kiefer (Stellvertretender Vorstand des GKV-Spitzenverbands in Berlin) xx2
Ich habe Herrn Kiefer über mein Rundschreiben an Krankenkassen und deren Verbände, die Weigerung von Herrn Dr. Meseke, meinen Text als glaubwürdigen Hinweis auf Fehlverhalten im Gesundheitswesen zu betrachten, und meine ausführliche Antwort (47 Seiten) informiert. Mein Eindruck sei, dass sich Herr Dr. Meseke absichtlich dumm gestellt hat. Abschließend habe ich Herrn Kiefer gefragt, ob er Herrn Dr. Meseke noch für geeignet hielte, den Stabsbereich „Bekämpfung von Fehlverhalten im Gesundheitswesen“ des GKV-SV zu leiten.
01.11.2020, Die BKB hat einen neuen Geschäftsführer https://www.waz.de/staedte/gelsenkirchen/bergmannsheil-in-gelsenkirchen-buer-hat-einen-neuen-chef-id230814006.html
06.11.2020, Herr Kiefer lässt mitteilen, dass er mit mir telefonieren möchte.
2020, Herbert Renz-Polster: Elternschule – Therapie oder Ideologie?
27.11.2020, Rechtsabteilung des Rektorats der Universität Münster
Herr Jochindke teilt mir telefonisch mit, dass er mit Prof. Holling (Koautor der 3. ND-Studie der KKG) gesprochen habe. Prof. Holling sei nicht – wie ich immer vermutet hatte – an der Planung und Durchführung der Studie beteiligt gewesen. Er habe nur die Daten der Studie erhalten und ausgewertet. Die Behauptung von Dr. Lion gegenüber der ÄKWL
„Die Wirksamkeit der von uns angewandten integrierten klinisch-psychosomatischen Komplexbehandlung (OPS 9-402.1)auf das Krankheitsbild einer Neurodermitis haben wir auch extern durch die Westfälische Wilhelms-Universität, Münster evaluieren lassen, …“
entspricht demnach nicht der Wahrheit.
17.12.2020, Anruf von Herrn Gernot Kiefer, Vorstandsmitglied des GKV-SV
Auf meine Nachfrage am Ende des bis dahin freundlichen Gesprächs hin teilt mir Herr Gernot Kiefer mit, dass er Herrn Dr. Meseke weiterhin für geeignet hält, den Bereich „Bekämpfung von Fehlverhalten im Gesundheitswesen“ zu leiten.
17.12.2020, DLF Kultur: „Mindestens 87% Erfolg? Die Evidenz ganzheitlicher Methoden in der Kinderpsychosomatik (A. Himmelrath und T. Grampes)
In diesem Bericht über die absurde Neurodermitis-„Behandlung“ in der Kinderklinik Gelsenkirchen kommen zwei Mütter und zwei Ärzte zu Wort. Mutter des damals 6 Monate alten Karl:
„Meiner Meinung nach … ist das dort eine Sekte. So richtig wird man, wenn man Zweifel hat, nicht für voll genommen. Wenn man Zweifel hat, dann wird einem gleich gesagt, ja, dann wenden Sie sich an einen Psychologen. Die Zweifel werden recht schnell erdrückt und man wird recht schnell runtergedrückt.“
Prof. Bieber spricht von Scharlatanerie und blankem Schwachsinn.
19.12.2020, von W. Klosterhalfen transkribierte Auszüge aus der Sendung
des DLF Kultur vom 17.12.2020: „Mindestens 87% Erfolg? Die Evidenz ganzheitlicher Methoden in der Kinderpsychosomatik (Armin Himmelrath und Timo Grampes)“
22.12.2020, Klosterhalfen an die Staatsanwaltschaft beim LG Bochum
„An die Abteilung 35 (Überörtliche Wirtschaftsstrafsachen) xx6
der Staatsanwaltschaft des Landgerichts Bochum
Hiermit erstatte ich Strafanzeige
– gegen Herrn Dr. med. Kurt-André Lion, den ehemaligen ärztlichen Leiter der im September 2020 geschlossenen Abteilung „Pädiatrische Psychosomatik, Allergologie und Pneumologie“ (APPAP) der Kinder- und Jugendklinik Gelsenkirchen (KKG), Adenauerallee 30, 45894 Gelsenkirchen,
wegen
des Verdachts des schweren Abrechnungsbetrugs (§ 263 StGB) und der Misshandlung Schutzbefohlener (§ 225 StGB),
– gegen Herrn Diplom-Psychologen Dietmar Langer, therapeutische Leiter der APPAP, wegen des Verdachts der Misshandlung Schutzbefohlener und Verdachts der Beihilfe zum schweren Abrechnungsbetrug,
– mir nicht bekannte Angestellte von Krankenkassen und Krankenkassen-verbänden wegen des Verdachts der Untreue (§ 266 StGB),
– gegen weitere Personen wegen des Verdachts der Begünstigung von Straftaten (§ 257 StGB).“
www.kinderklinik-gelsenkirchen-kritik.de/3.pdf oder .htm
24.12.2020, Brief von Prof. Klosterhalfen an Dr. Volker Hansen, xx2
alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats des GKV-Spitzenverbands
www.kinderklinik-gelsenkirchen-kritik.de/Klosterhalfen-20201224-an-Volker-Hansen.pdf
Herr Dr. Hansen hat mir nicht geantwortet.
- 2021
03.01.2021, Psychosomatik-Abteilung aus „Elternschule“: Tränen in der „Mäuseburg“ Von Armin Himmelrath und Timo Grampes
07.01.2021, W. Klosterhalfen an Dirk Ruiss, Leiter des VdEK in NRW
Nachdem Herr Ruiss, Leiter des Verbands der Ersatzkassen in NRW, mir per E-Mail vom 13.10.2020 gestellte Fragen zu Budgetverhandlungen zwischen der BKB und dem VdEK in NRW leider nicht beantwortet hat, habe ich ihn unter Bezug auf das Informationsfreiheitsgesetz NRW um Kopien aus der Korrespondenz zwischen der BKB und dem VdEK NRW gebeten, in denen es um die „Behandlung“ von Neurodermitis, Asthma und Allergien geht:
05.02.2021, Dirk Ruiss (VdEK in NRW) an Wolfgang Klosterhalfen xx3
Herr Ruiss hat mir mit Schreiben vom 05.02.2021 mitgeteilt, der VdEK habe keine Budgetverhandlungen mit den Krankenhäusern geführt. Dies sei Aufgabe der Arbeitsgemeinschaften der örtlichen Sozialleistungsträger. Weiter schrieb er mir:
„Das Thema des „Gelsenkirchener Klinikskandals“ wurde in den zurückliegenden Monaten sowohl von den zuständigen Behörden als auch unsererseits in Hinblick auf etwaige Hinweise auf möglichen Abrechnungsbetrug von verschiedenen Seiten beleuchtet. Im Ergebnis ergaben die Prüfungen keinerlei Ansatzpunkte für aufsichtsrechtliches bzw. strafrechtlich relevantes Fehlverhalten.“
08.02.2021, W. Klosterhalfen an Jens Spahn, Bundesminister für Gesundheit
Bisher keine Antwort.
15.02.2021 und 17.02.2021
Anfragen nach dem Informationsfreiheitsgesetz NRW bei BKB und MDS
Es ist anzunehmen, dass Dr. Lion auch über die Geschäftsführung der BKB bei den Krankenkassen einen Irrtum über die Qualität des GBVs erregt hat. Darüber ist mir aber bisher nichts Konkretes bekannt. Ich habe daher am 15.02.2021 den neuen Geschäftsführer der BKB, Herrn Dr. André Schumann, nach dem Informationsfreiheitsgesetz NRW gebeten, mir Kopien von Unterlagen zu überlassen, aus denen hervorgeht, wie es zu einer Kostenübernahme der Kassen für das GBV bzw. dessen Fortsetzung in der APPAP gekommen ist:
Herr Dr. Schumann hat mir bisher nicht geantwortet.
Eine ähnliche Anfrage habe ich am 17.02.2021 an den Geschäftsführer des Medizinischen Dienstes des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen (MDS), Herrn Dr. Peter Pick, geschickt:
08.03.2021, MDS an W. Klosterhalfen
Meine Vermutung, der MDS habe 2010 oder 2011 das GBV überprüft, hat sich als falsch herausgestellt. In ihrer freundlichen Antwort auf meine Anfrage vom 17.02.2021 teilt mir Frau Michaela Gehms, Teamleiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des MDS, u.a. mit:
„Die Reportage über die Kinderklinik wurde seinerzeit von einer freien Autorin verfasst und im Magazin MDK forum im Zusammenhang des Schwerpunktthemas Allergien veröffentlicht. Ihre Kritik an der Therapie und an dem vor zehn Jahren publizierten Artikel kann ich sehr gut nachvollziehen.
Festzustellen ist, dass dem Artikel, der eine angemessene kritische Beleuchtung der Therapie vermissen lässt, keinerlei positive Bewertung des Therapieangebotes durch den MDS vorausgegangen ist. Der MDS hat zu keiner Zeit ein Gutachten oder eine Stellungnahme erstellt, die die von Ihnen angesprochene Therapie der Kinderklinik Gelsenkirchen positiv bewertet und empfohlen hat.“
08.04.2021, Oberstaatsanwalt Kolpatzig (Essen) an Klosterhalfen
„… das auf Ihre obige Strafanzeige eingeleitete Verfahren ist zuständigkeitshalber von der Staatsanwaltschaft Bochum nach hier übernommen worden.. … Der geschilderte Sachverhalt fällt unbeschadet etwaiger Strafverfolgungsverjährung und fehlender Strafanträge schon unter keine strafrechtliche Vorschrift. Eine Misshandlung von Schutzbefohlenen gemäß § 225 Strafgesetzbuch liegt entgegen Ihrer Rechtsauffassung mangels Quälens oder rohen Misshandelns ersichtlich nicht vor. Soweit Sie die Behandlungsmethoden aus fachlicher Sicht als unvertretbar rügen, steht dem entgegen, dass die zahlrechen mit eben diesem Behandlungskonzept in der Vergangenheit befasst gewesenen Fachbehörden und Krankenversicherungen Ihre Bedenken nicht teilen. Daher besteht auch ein Anfangsverdacht wegen Abrechnungsbetruges nicht. Die Einleitung von Ermittlungen kommt vor diesem Hintergrund nicht in Betracht.“
21.04.2021, Klosterhalfen an die Generalstaatsanwältin Hermes in Hamm
Letzter Absatz meiner Beschwerde gegen den Bescheid des LGs Essen:
„Die pauschale und fast argumentfreie Weigerung von Herrn Konpatzik, gegen Herrn Dr. Lion und weitere Personen zu ermitteln, steht in einem krassen Missverhältnis zu meinen gut belegten Hinweisen auf Straftaten. Ich bitte Sie daher, sich meine Strafanzeige anzusehen und dafür zu sorgen, dass das LG Bochum oder das LG Essen in dieser Sache in angemessener Weise tätig wird.“
03.08.2021, Die Generalstaatsanwältin in Hamm an Klosterhalfen
Im Auftrag der Generalstaatsanwältin teilt Oberstaatsanwältin Börtz mit, sie sähe keine Veranlassung, „die Aufnahme von Ermittlungen gegen den Angezeigten oder sonstige Maßnahmen anzuordnen“:
Dass die KKG viele Jahre lang Scharlatanerie betrieben und Heilungen von ND und Asthma nur vorgetäuscht hat, scheint Frau Börtz nicht für potentiell kriminell und strafwürdig zu halten.
13.08.2021, Klosterhalfen an Oberstaatsanwältin Börtz in Hamm
„… Sehr geehrte Frau Börtz,
Ihren Ablehnungsbescheid vom 3.8.2021 habe ich mit Befremden zur Kenntnis genommen. Es ist nicht zu erkennen, dass Sie meine Strafanzeige und meine Beschwerde ernsthaft geprüft haben. Sie haben sich lediglich den beiden für eine Ablehnung eines Ermittlungsverfahrens unzureichenden Behauptungen Ihres Kollegen Kolpatzik angeschlossen.
Die Behauptung von Herrn Kolpatzik, es würde kein Quälen vorliegen, trifft nicht zu. Ich habe das systematische Quälen von Kindern mit Neurodermitis (ND)und Asthma durch Unterlassen medizinisch indizierter Behandlungen, mangelnde Hautpflege, das Sich-Kratzen-Lassen der ND-Patienten, fehlende Allergiediagnostik, Vorenthalten von Medikamenten, „Trennungstrainings“, „Schlaftrainings“, „Stressimpfungstrainings“ und medizinisch nicht indizierte Ernährungsumstellungen in meiner Strafanzeige ausführlich dargestellt.
Erklären Sie mir bitte, wieso Sie der Auffassung sind, dass kein Quälen vorliegt.
Die Behauptung von Herrn Kolpatzik, Fachbehörden und Krankenversicherungen würden meine Bedenken nicht teilen, trifft zu.
Herr Kolpatzik und Sie ignorieren dabei jedoch, dass ich in meiner Strafanzeige ausführlich dargelegt habe, dass das unverantwortlich Verhalten dieser Institutionen Teil des Gelsenkirchener Klinikskandals ist, und ich dazu mit Schreiben vom 22.12.2020 entsprechende gut gegründete Strafanzeigen gestellt habe.
Außerdem habe ich nicht nur leitlinienwidrige Behandlungsmethoden beklagt, sondern ausführlich dargestellt und Beweise dafür vorgelegt, dass die Bergmannsheil und Kinderklinik Buer GmbH jahrelang öffentlich vorgetäuscht hat, ND würde durch einen Trennungskonflikt, Asthma durch einen „Revierkonflikt“ verursacht, und durch eine wissenschaftlich fundierte und leitliniengerechte stationäre Behandlung von Mutter und Kind in der Kinderklinik Gelsenkirchen würde eine Heilung in 87% der Fälle erreicht.
Erklären Sie mir bitte, wieso meine Strafanzeige Ihnen nicht ausgereicht hat, um den Anfangsverdacht von Abrechnungsbetrug durch Vortäuschen nicht vorhandener medizinischer Leistungen zu begründen.
Mit freundlichen Grüßen
(Dr. W. Klosterhalfen)