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2011

14.03.2011, Vortrag von Dr. Kurt-André Lion (Essen, Pfarrsaal St. Joseph)

„Allergien sind heilbar. Psychosomatische Betrachtung von Allergien – Was kann der Betroffene zu seiner Selbstheilung beitragen?“

24.03.2011, Vortrag von Dr. Kurt-André Lion (Düsseldorf, Bürgerhaus Bilk)

„Neurodermitis und Asthma sind heilbar“

30.05.2011 (Aufruf der Webseite), GBV-Bericht der AuK-Ortsgruppe Berlin

„Asthma wird ausgelöst durch eine sogenannte Revierverletzung. Jeder Mensch hat sein eigenes Revier, dazu gehören seine Wohnung, seine Familie, sein Weg zur Arbeit, sein Arbeitsplatz usw. Wenn nun eine für den Betroffenen entscheidende Person dieses Revier unerwartet verlässt oder eine neue Person ebenso unerwartet ins Revier eindringt, bricht das Asthma erstmals aus. Beispiel: Geburt eines Geschwisterkindes.“

„Zwei bis drei Wochen dauert der stationäre Aufenthalt in der Städtischen Kinderklinik in Gelsenkirchen. In schweren Fällen kann auch eine Verlängerung erforderlich werden. Jeder Betroffene und jeder Angehörige wird genau instruiert. Es gibt keine Frage, die unbeantwortet bleibt. Allen Patienten und ihren Angehörigen wird ein Weg aus der Krankheit gewiesen. Den Weg wirklich gehen muss der Betroffene aber selbst, wenn möglich auch seine Angehörigen.“

Herbst 2011

Andrea Steidle (Kommunikationswissenschaftlerin): „Das Immunsystem gezielt stressen und heilen: Familien mit Neurodermitis lernen umzudenken“

„Erst ab dem dritten Tag besuchen die Kinder dann schrittweise die >>Mäuseburg<< oder den Spielraum und werden von ihren Eltern getrennt: >>Für unsicher gebundene Kinder ist dies eine echte Katastrophe, auf die unter anderem mit massivem Kratzen reagiert wird<< so Dr. Lion, >>das Kind flippt immunologisch zunächst aus.<<

Stressor Trennung öffnet die Kinder

Muss das wirklich sein? So grausam es zunächst erscheint – >>mit diesem Stressor können wir fast jedes Kind standardisiert treffen<<, beschreibt der Mediziner, selbst Vater von vier Kindern, seine 20-jährige Berufserfahrung. Gemeinsam mit Diplom-Psychologe Langer stehen dann vertrauensbildende Maßnahmen mit den Eltern, gezielter Stressabbau und systemische Familientherapie auf dem Programm: Gezielte Stärkung von Eltern und Kindern, Hilfe zur Selbsthilfe und im günstigsten Fall schließlich zur >>Selbstheilung<<, denn >>Stressoren wirken direkt auf die Immunsteuerzentrale ein<<, so Dr. Lion. … >>Nicht das therapeutische Team heilt, sondern es zeigt dem Betroffenen, wie dies zu erreichen ist<<, fassen Dietmar Langer und Dr. Kurt-André Lion zusammen.“

Trübe Quelle: MDK forum – Das Magazin der Medizinischen Dienste der Krankenversicherung, Heft 3/2011, S. 11-12

Herausgegeben wird das MDK forum vom Medizinischen Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen (MDS)“

„Das MDK forum richtet sich an Krankenkassen, Institutionen und Verbände im Gesundheitswesen, an Journalisten sowie an das gesundheitspolitische Umfeld und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Medizinischen Dienste.“

Kinder standardisiert öffnen und treffen? Das klingt und ist abscheulich.

Der MdK schreibt über sich: Die Arbeit des MDK trägt dazu bei, dass Versicherte entsprechend ihres Bedarfs versorgt werden. Die Ressourcen sollen für Leistungen verwendet werden, deren Nutzen und Qualität nachgewiesen ist. Hierbei ist es genauso wichtig, medizinisch notwendige Behandlungen zu gewährleisten, wie auch unnötige oder sogar schädliche Versorgungen zu vermeiden.“

Hier trägt der Medizinische Dienst des Spitzenverbands Bund der Krankenkassen (MDS) dazu bei, dass Krankenkassen weiterhin die Gelsenkirchener Scharlatanerie bezahlen. Er lässt eine fachlich massiv überforderte Kommunikationswissenschaftlerin für das „unnötige und sogar schädliche“ GBV Reklame machen.

17.11.2011, „Tipps für den Winter von der Knappschaft

…  Wenn mal wieder die Nase läuft und der Hals kratzt, kann die Natur oft schonend helfen. … Dr. Lion weiß, wie schonend die sanfte Medizin gerade für kleine Patienten ist: „Homöopathie ist in der Lage, die Selbstheilung von Menschen zu fördern. Das gilt schon ab dem Säuglingsalter.“

http://archive.is/bfzlv

https://www.knappschaft.de/DE/LeistungenGesundheit/AlternativeMedizin/Homoeopathie/homoeopathie_node.html

2011, Lion KA, Langer D, Stemmann EA, Holling H: 

Integrierte klinisch-psychosomatische Komplexbehandlung bei Kindern mit Neurodermitis – eine Evaluationsstudie

päd – Praktische Pädiatrie, 4/2011, 196–202, https://psychosomatik.bkb-kinderklinik.de/psychosomatik/_media/medienberichte/Lion-Neurodermitis.pdf Diese Webseite war am 24.1.2020 und am 19.08.2020 nicht mehr aufrufbar. Sie wurde aber hier gespeichert:

https://web.archive.org/web/20190902105845/https://psychosomatik.bkb-kinderklinik.de/psychosomatik/_media/medienberichte/Lion-Neurodermitis.pdf

Studie 3 zur angeblichen Wirksamkeit der Neurodermitis-Behandlung bei Säuglingen und Kleinkindern ist methodisch auch nicht viel besser (keine Vergleichsgruppe mit traditioneller Behandlung) und belegt nicht, dass die Mehrheit der Kinder nach einem Jahr geheilt ist. Die Studie zeigt hingegen, dass viele der nur 15 untersuchten Säuglinge und Kleinkinder auch nach einem Jahr noch unter ND leiden. Eine Besserung nach einem Jahr ist nicht überraschend und kann nicht auf die spezielle Therapie (GBV) zurückgeführt werden. Von einer externen Evaluation durch die Universität Münster (eine Behauptung von Dr. Lion gegenüber der ÄKWL im Jahr 2017) zu sprechen, ist bei dieser methodisch schwachen Studie (unkontrolliertes AB-Design, N=15, Auswahl der Stichprobe unklar) „mutig“. Siehe dazu meine „Korrespondenz“ mit Prof. Heinz Holling (renommierter Experte für Statistik und Forschungsmethodik an der Universität Münster):

Die BKB und Dr. Lion haben mir jedoch in ihrem Abmahnschreiben vom 20.11.2019 (S. 12) erklärt:

„Herr Prof. Holling war auch an den Inhalten der Studie mitbeteiligt. Er war bei Planung und Durchführung der Studie sogar räumlich anwesend und aktiv beteiligt, …“. Es steht aber fest, dass Prof. Holling bei der Planung der Studie nicht für ein wissenschaftlich akzeptables Studiendesign gesorgt hat. Welche Folgen seine räumliche Anwesenheit für die Planung und Durchführung der Studie gehabt hat, haben mir die BKB, Herr Dr. Lion und Prof. Holling bisher nicht mitgeteilt.

Da Lion und Langer alle Eltern bitten, nach einem Jahr zu einer Nachunter-suchung zu kommen, liegen ihnen nur Verlaufsdaten von den Kindern vor, die nach einem Jahr wieder vorgestellt wurden. Diese Kinder dürften daher eine positive Selektion darstellen. Es wird in dem Artikel nicht erläutert, wie es zur Auswahl genau dieser 15 Kinder kam. Auch diese Auswahl könnte eine positive Selektion darstellen. Außerdem: Warum wird nicht über eine größere Stichprobe berichtet? Die Daten waren doch vorhanden. Hätte man z.B. über den Verlauf bei 30 oder 45 Kindern berichtet, wäre es möglich gewesen, den Grad der Verbesserung des Hautzustands mit dem Grad der Compliance bei als wichtig angesehenen Therapiebausteinen wie dem Autogenen Training der Eltern und der Ernährungsumstellung zu korrelieren. Es bleibt bei der präsentierten Statistik auch unklar, inwieweit die gefundenen Mittelwertdifferenzen auf einzelne Kinder zurückgehen, die nach einem Jahr symptomfrei waren.

Die entscheidende Frage ist: Warum kann die Kinderklinik Gelsenkirchen bis heute, also ca. 35 Jahre nach Etablierung des GBVs an der KKG immer noch keine wissenschaftlich akzeptable Untersuchung zu ihrer lautstark beworbenen und angeblich in 87% der Fälle zu einer Heilung führenden Neurodermitis-Behandlung vorlegen? Ist sie dazu fachlich nicht in der Lage oder befürchtet sie blamable Ergebnisse? Oder gibt es blamable unveröffentlichte Ergebnisse?