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1993

1993, Stemmann EA, Starzmann G, Schachoff R, Langer D, Klosterhalfen W, Lion KA, Stachnik J, van Meerbergen, S

Neurodermitis ist heilbar. Das Gelsenkirchener Behandlungsprogramm der Neurodermitis. Sozialtherapie, 1993, 6-7, 23-33

(Ich habe an diesem Artikel nicht mitgearbeitet. WK)

In diesem Artikel wird erstmals von Stemmann die Entstehung der ND aus der Perspektive der „Neuen Medizin“ von Hamer beschrieben:

„Eine Neurodermitis kann nur durch ein Gefühl entstehen, das den Betroffenen elementar, unerwartet, vergleichbar einem Schock, trifft. … Welches Gefühl verursacht eine Neurodermitis? Bestimmte Gefühle haben Bezug zu bestimmten Krankheiten und gehen ihnen voraus. Bei der Neurodermitis dominiert das Gefühl „Trennung“. Unter Trennung ist der Abriß des Körperkontaktes, der Verlust des Kontaktes zur Mutter, Familie, zu Freunden, zur gewohnten Umgebung zu verstehen.  … und so entsteht eine Neurodermitis nach Situationen, in denen „Trennungen“ vollzogen werden, wie

. nach der Geburt, Trennung von der Mutter

. beim Abstillen, Trennung von der Brust, der Nahrungsquelle

. durch die Geburt eines Geschwisterkindes, Trennung von der Mutter

. nach Scheidung der Eltern, Trennung von einem Elternteil

. nach Wohnortwechsel, Trennung von dem alten Revier

. nach Scheitern der ersten Liebe, Trennung von dem geliebten Menschen

. nach Arbeitsplatzwechsel, Trennung von dem gewohnten Umfeld

Wiederholen sich derartige Situationen von Trennung, in denen das Gefühl erinnert und als Kränkung empfunden wird, werden jedesmal neurodermitische Beschwerden auftreten, und damit ist die chronische Krankheit programmiert.

Zusammen mit der Kränkung durch das Gefühl können auch andere Informationen wahrgenommen und gespeichert werden, die zu dem Zeitpunkt, da der Betroffene die Kränkung empfunden hat, vorhanden waren, wie

  Sinneswahrnehmungen in Form von Geräuschen, Gerüchen u.a.

  Der Kontakt mit Allergenen, infektiösen Erregern, Schadstoffen u.a.

Werden dann diese Sinneswahrnehmungen in Form von Geräuschen, Gerüchen u.a. bewußt oder, was zumeist der Fall ist, unbewußt erinnert oder findet erneuter Fremdstoffkontakt mit Allergenen, infektiösen Erregern, Schadstoffen u.a. statt, so treten Neurodermitissymptome auf.“  S. 25f

Bei der Darstellung der Behandlungsmaßnahmen ist noch nicht von einer täglich insgesamt mehrstündigen Trennung von Mutter und Kind (sogar bei Säuglingen) die Rede: Eine zu starke Anklammerung der Familienmitglieder aneinander wird in kleinen Schritten vorsichtig gelöst (Methode der systematischen Desensibilisierung)“ S. 33

9/1993, Bericht von Prof. Stemmann für die AOK Ennepe-Ruhr

Titel: „Klinische Prüfung zur Evaluierung therapeutischer Effekte im „Schwelmer Modell“. Wissenschaftliche Erfolgskontrolle. Prof. Dr. E. A. Stemmann, Prof. W. Klosterhalfen, Städtische Kinderklinik“

Auf Seite 70 dieses Berichtes, zu dem ich als Hilfskraft Stemmanns lediglich durch Auswertung der Patientenakten und statistische Darstellungen und Berechnungen beigetragen habe, heißt es:

„Laut Hamer (9) wird die Trennung wie ein Schock erlebt, wenn sie den Betreffenden unerwartet trifft und ihm wehtut. Das Trennungserlebnis bzw. –gefühl löst dann die Neurodermitis ursächlich aus. Doch zunächst sind die Krankheitssymptome noch nicht sichtbar, solange den Betroffenen sein „gekränktes“ Gefühl intensiv beschäftigt. Es ruft eine Dauersympathikotonie hervor, erkennbar an der inneren Unruhe, dem gereizten Verhalten, der trockenen und blassen Haut und den kalten Händen und Füßen. Wird das krankmachende Gefühl überwunden, so geht die Stressphase in eine vagotone Phase über, in der die Neurodermitis in Erscheinung tritt. Die Haut ist gerötet, feucht, Hände und Füße sind warm, die innere Spannung sinkt und erst danach kehrt der Organismus zur Normotonie zurück, wenn die Haut abgeheilt ist.

Zusammen mit der Kränkung durch das Gefühl können auch andere Informationen dauerhaft eingeprägt werden, die zu dem Zeitpunkt, als der Betreffende die Kränkung empfunden hat, vorhanden waren wie – Sinneswahrnehmungen – der Kontakt mit Allergenen, infektiösen Erregern, Schadstoffen u.a.  Wird das Gefühl der Trennung bewusst oder unbewusst erinnert oder werden programmierte Sinnesreize wahrgenommen bzw. findet ein erneuter Fremdstoffkontakt statt, so gerät der Betroffene automatisch in eine Stressphase, nach deren Abklingen unmittelbar Juckreiz einsetzt, und/oder es folgen ein bis zwei Tage später entzündliche neurodermitische Veränderungen nach.“

Seite 98: „9.  Hamer, R. G.: Vermächtnis einer Neuen Medizin, Bd. I Amici di Dirk Verlag Köln 1987“

Bei dieser „Klinischen Prüfung“ gibt es keine Kontrollgruppe, aber immerhin eine Fotodokumentation mit einer Blindauswertung durch zwei Personen, deren Beurteilung des Schweregrads der ND hoch korreliert war (r>.80).

1993 (?) Prof. Stemmann erhält den Bürgerpreis der CDU-Ratsfraktion

Quelle: WAZ, Gelsenkirchen, 22.12.2004