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2003

01.03.2003 (Aufruf der Webseite)

„Willkommen auf der Internetseite der Kinderklink Buer“

„… Im Mittelpunkt der Arbeit aller Mitarbeiter steht die Wiederherstellung und Erhaltung der Gesundheit von Kindern jeden Alters. Diese Arbeit wird geleistet auf der Grundlage moderner Technik und gesicherter wissenschaftlicher Erkenntnisse. In der Behandlung von Asthma, Neurodermitis, Heuschnupfen haben innovative Methoden weit über Gelsenkirchen hinaus Beachtung und Anerkennung gefunden.“

März 2003, Bericht über eine Mutter/Kind-Behandlung in der KKG,

abgedruckt im AuK-Brief 4/2011: 

„Professor Stemmann, Begründer einer primär psychosomatischen Behandlung von an Neurodermitis erkrankten Kindern, hat 30 Jahre lang geforscht und heraus gefunden, dass Neurodermitis eine ganz bestimmte Ursache hat: Trennungsangst. Die gilt es zu überwinden. Dabei hilft die Kinderklinik Gelsenkirchen. Doch dazu später. Als wir feststellten, dass unser Sohn grundsätzlich Ekzemschübe bekam, wenn wir einen Babysitter hatten oder weg waren, kam ich immer mehr zu der Erkenntnis, dass etwas an der Theorie stimmen könnte. Ich war – wie gesagt – eine große Zweiflerin … Nachdem wir alle mittlerweile kraftlos und verzweifelt, immer wieder hoffend, waren, sagten wir uns „versuchen sollten wir es“. Vielleicht sind wir bei den 87 Prozent dabei und unser Sohn wird innerhalb eines überschaubaren Zeitraumes gesund. Also ging ich mit unserem Sohn im März 2003 für drei Wochen in die Kinderklinik.“

Dieser Bericht zeigt, dass das Gerücht, 87% der Kinder mit Neurodermitis würden infolge einer Behandlung in der KKG geheilt, schon 2003 in Umlauf war.

27.04.2003 

„In der Therapie lernen die Kinder, dass ihre Eltern zurückkommen. Die Eltern wiederum lernen, das Kind alleine zu lassen, auch wenn es sich blutig kratzt und weint. Angeblich sind 87 Prozent der Kinder nach nur drei Wochen stationärer Therapie beschwerdefrei.“

https://web.archive.org/web/20080429231022/http://www.weltderwunder.de/wdw/Mensch/Gesundheit/Neurodermitis/1_DieRolleDerKindlichenPsyche/?ID=nav_it Welt der Wunder. (Die KKG hat nie eine Beschwerdefreiheit nach nur drei Wochen reklamiert.)

13.05.2003, Klosterhalfen stellt Stemmann kritische Fragen

Zum GBV lagen bis 2003 nur zwei methodisch sehr schwache Studien vor, in denen Eltern über Besserungen der Neurodermitis ihrer Kinder nach einem Jahr berichtet hatten . Laut Stemmann war dieser „Erfolg“ der „Aktivierung der Selbstheilungskräfte“ zu verdanken. Diese Studien waren von Stemmanns Mitarbeitern Gerd Starzmann und Dietmar Langer von 1996 bis 1999 durchgeführt worden. Meine schriftliche Nachfrage (ich war zu diesem Zeitpunkt arbeitsunfähig) bei Prof. Stemmann zum Stand der Forschung beim GBV, bei der es auch um den Einfluss Hamers auf das GBV ging, hat mir Herr Dr. Stemmann nicht beantwortet. Scan meines Briefs:

18.07.2003 (Aufruf der Webseite), „Neurodermitis ist heilbar

Diese Behauptung mag verwirren, wo doch allgemein von der Neurodermitis als einer unheilbaren Erkrankung gesprochen wird. Nach dem von Prof. Stemmann vertretenen Konzept ist die Neurodermitis nicht als eine Hauterkrankung zu betrachten. Vielmehr liegt die Ursache der Erkrankung in einer Fehlsteuerung des Immunsystems und der Empfindlichkeit der Haut begründet. Diese kann durch ungünstige Erfahrungen mit spezifischen Stress- und Belastungssituationen erworben werden und ist somit nicht angeboren. An der Haut werden nur Krankheitszeichen sichtbar. Das Denken und Bemühen gilt demzufolge nicht so sehr der kranken Haut. Der Denk- und Behandlungsansatz konzentriert sich vielmehr auf den ganzen Menschen. Gelingt es, ihn so zu beeinflussen, dass er Reize, Belastungen adäquat verarbeitet, dass er wieder lernt, seine körpereigene Abwehr und die Empfindlichkeit der Haut normal zu steuern, so heilt die Neurodermitis aus.“ http://web.archive.org/web/20030718123037/http://kinderklinik-ge.de/Neurodermitis.htm

Nach dieser perfiden „Theorie“ sind die Betroffenen und die Angehörigen automatisch selbst schuld, wenn es mit der Heilung nicht klappt. Das Kind kann immer noch nicht „seinsverloren“ spielen, weil die Eltern keine hinreichend guten Therapeuten sind. Sie konnten nicht umsetzen, wozu ihnen Prof. Stemmann geraten hatte, haben z.B. nicht genug Autogenes Training gemacht. Dabei unterstelle ich nicht, dass die KKG aktiv gegenüber den Eltern ihrer Patienten behauptet, diese seien schuld am Nichterreichen einer Heilung nach ein oder 1 ½ Jahren. Im Gegenteil: Die KKG betont schon beim stationären Aufenthalt gegenüber den Eltern allergiekranker Kinder, sie hätten keine Schuld an der Krankheit ihrer Kinder. Aber den meisten (oft schon vor ihrer Teilnahme am GBV von Schuldgefühlen geplagten) Eltern dürfte trotzdem gleichzeitig bei ihrem dreiwöchigen Aufenthalt in der KKG klarwerden, dass ihr eigenes Verhalten in Stresssituation und auch sonst im Alltag angeblich entscheidend für den chronischen Verlauf der Erkrankung war und eine starke Änderung ihres Verhaltens notwendig ist, um eine Heilung zu erreichen. Tritt dann innerhalb von ein bis 1 ½ Jahren kein Heilerfolg ein, ist zumindest bei einem Teil der Eltern das (erneute) Auftreten von Schuldgefühlen vorprogrammiert. Die Eltern müssen mit dem Widerspruch leben, dass das Personal beteuert, die Mütter und Väter seien nicht schuld, sie seien nur in ein Stressgeflecht geraten, das GBV aber darauf ausgerichtet ist, in erster Linie die Eltern durch Vorträge (z.B. über Erziehung, Psychoimmunologie und Ernährung) und Hinweise des Stationspersonals so zu beeinflussen, dass diese ihr Verhalten dem Kind gegenüber verändern. Beim GBV sind die Eltern die eigentlichen Therapeuten. Heilt die ND nicht, haben folglich die Eltern in der ihnen zugewiesenen Rolle als Therapeuten versagt.

01.09.2003, Ankündigung eines Vortrags von Prof. Stemmann in der WAZ

„Mit Selbsthilfe zum Erfolg

Prof. Stemmann stellt am Samstag neueste wissenschaftliche Erkenntnisse dazu vor. … Gesundheitsdezernentin Henriette Reker sagte in ihrem Grußwort: „Ich stehe aus tiefster Überzeugung hinter dieser Veranstaltung. Die wachsenden Probleme unserer Zeit und Gesellschaft müssen in der medizinischen Wissenschaft thematisiert werden.“ … Sto“

Nach meiner Überzeugung müssen die wachsenden Probleme durch die von der medizinischen Wissenschaft zu wenig beachtete Gelsenkirchener Pseudomedizin und deren Förderung durch tief überzeugte Menschen wie Frau Reker in unserer Gesellschaft mehr thematisiert werden.

23.09.2003

Hamers Impressario, Helmut Pilhar, nennt Prof. Stemmann seinen Freund

30.09.2003 bzw. 31.3.2004, Prof. Klosterhalfen verlässt die KKG

De facto habe ich Ende September 2003, vertraglich zum 31.3.2004, die KKG per Auflösungsvertrag verlassen.

09.10.2003, Prof. Klosterhalfen informiert in Gegenwart von Rechtsanwalt Günther Keller den Geschäftsführer der BKB, Werner Neugebauer,

mündlich darüber, dass der ärztliche Leiter der Kinderklinik, Dr. Ernst August Stemmann, Scharlatanerie betreibt und das GBV in wesentlichen Punkten auf der sogenannten Neuen Medizin des Krebsscharlatans Hamer beruht.

10/2003, Aus dem AuK-Brief 4/2003

„Liebe Mitglieder,

Wir benötigen Ihre Hilfe: die psychosomatische Behandlung des naturwissenschaftlichen GE-Modells von Prof. Stemmann ist in Gefahr. Trotz großer Heilungserfolge weigern sich einige Krankenkassen, die Kosten zu übernehmen. Wir möchten diese Problematik persönlich der Gesundheitsministerin vortragen. Dafür brauchen wir noch viele Unterschriften aus Ihrem Umkreis. Die Listen, Briefe, usw. sollten individuell abgefasst werden; das löst erhöhte Aufmerksamkeit aus. Wir danken Ihnen

Ihre Annegret Braun“

26.11.2003

Bundesverdienstkreuz am Bande für Annegret Braun (AuK)     

NRW-Gesundheitsministerin Birgit Fischer (SPD) überreicht das von Bundespräsident Johannes Rau am 1.10.2003 aufgrund eines Vorschlags des Ministerpräsidenten von NRW verliehene Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an Annegret Braun (Gelsenkirchen, 2. Vorsitzende des Vereins „Allergie- und umweltkrankes Kind e.V).  Der Verein, dessen „ärztlich-wissenschaftlicher“ Berater der Hamer-Anhänger Dr. Stemmann war, hatte seit 1988 Eltern allergiekranker Kinder begleitet, aber leider auch Irrsinn von Hamer und Stemmann verbreitet:

https://web.archive.org/web/20040128210557/http://www2.presseservice.nrw.de/01_textdienst/11_pm/2003/q4/20031126_04.html

06.12.2003, Buersche Zeitung: Ersatzkassen wollen nicht zahlen

2003, Raap et al (2003, S. 925) schreiben in „Der Hautarzt“:

Bisher gibt es keine eindeutigen Zusammenhänge zwischen lebensverändernden Ereignissen und Hautveränderungen bei der AD (Atopische Dermatis = Neurodermitis, WK).“